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Graufilter, ND-Filter und Neutraldichtefilter

Jedes Kind weiß mittlerweile um die unbegrenzten Möglichkeiten der elektronischen Bildbearbeitung. Programme, wie beispielsweise Adobe Photoshop oder Adobe Lightroom können aus herkömmlichen Digitalfotos alles Erdenkliche hervorzaubern. Doch wer ein wahrer Purist ist, der fängt mit der Bildgestaltung dort an, wo alles beginnt, nämlich am Objektiv. Daher stellt Euch Pennula die wichtigsten Filter für Foto- und Videokameras vor, die einfach auf das vorhandene Fotoobjektiv bzw. Videoobjektiv aufgeschraubt werden können. Insgesamt gibt es vier Berichte mit Beispielbildern, nämlich „Polfilter, Polarisationsfilter, Polarizer und Polarization Filter“ (1), „Nahlinse oder Close-Up Lens zur Makrofotografie“ (2), „Graufilter, ND-Filter und Neutraldichtefilter“ (3) und „Gitterfilter, Sternfilter und Effekt Filter“ (4).

Wer mit seiner Fotokamera, Videokamera oder (filmenden) Spiegelreflexkamera unterwegs ist und feststellt, daß die Bild- und Videoergebnisse eine nur schwache Farbwiedergabe bzw. schlechte Farbsättigung aufweisen, Bilder überbelichtet sind oder gar falsche Farben dargestellt werden, sollte sich zur zur Optimierung seiner Bilder näher mit Graufiltern, ND-Filtern und Neutraldichtefiltern beschäftigen. Graufilter werden immer dann verwendet, wenn das Aufnahmelicht, also das Tages- und Sonnenlicht viel zu stark sind. In solchen Situationen können zum einen ungewünschte Lichtreflexionen und damit Überbelichtungen entstehen, aber zum anderen werden bestimmte Kombinationen von Blendenwert und Belichtungszeit nicht erreicht. Soll beispielsweise mit offener Blende F 1,8 und mit langer Belichtungszeit gearbeitet werden, um den geliebten Tiefeschärfen-Effekt bzw. Schärfentiefe-Effekt zu erzeugen, wird das spätere Digitalfoto und auch das Videobild völlig überbelichtet. Im Extremfall ist nur noch ein weißes Bild zu sehen.

Graufilter
Bildquelle: Robert Emperley, Wikimedia Commons (Creative Commons Lizenz)

Das Bild von Robert Emperley demonstriert die Wirkung eines Graufilters: Das Tageslicht würde das Foto völlig blaß und überbelichtet erscheinen lassen, aber dank des Graufilters können Farbsättigung und Kontrast erhalten bleiben. Denkt beispielsweise an Portraitaufnahmen, wenn mit einer offenen Blende gearbeitet werden soll, um den Kopf vom Hintergrund zu isolieren bzw. die verschiedenen Bildebenen zu trennen. Aber auch wenn Langzeitbelichtungen vorgenommen werden, würde die extreme Helligkeit dazu führen, daß die Kameraautomatik eine extrem kurze Belichtungszeit vorgibt. Na, und selbst wenn Ihr in den manuellen Modus schaltet, kann Eure Spiegelreflexkamera bzw. Videokamera nicht mit dem extremen Tageslicht umgehen.

Neutraldichtefilter
Bildquelle: J.J. Harrison, Wikimedia Commons (Creative Commons Lizenz)

Das Bild von den Wasserfällen zeigt Euch, welche Effekte bei einer Langzeitbelichtung möglich sind. Die Kamera steht auf einem Stativ und belichtet mehrere Sekunden lang. Im Normalfall würde das Bild total überbelichtet werden. Doch durch den Einsatz eines Graufilters bleiben Farbe und Kontrast erhalten. Zudem entsteht dieser traumhafte Wisch-Effekt auf der Wasseroberfläche.

Doch durch Graufilter ist es möglich, die Reizschwelle des Bildsensors zu unterschreiten, d.h. die Belichtungszeit doch so lange wählen zu können, daß der gewünschte Effekt entsteht. Insbesondere für Videokameras sind Graufilter (ND-Filter) von extremer Bedeutung, wenn die Helligkeit zu groß ist, weil Videokameras - übrigens auch filmende Spiegelreflexkameras - stets mit einer konstanten Belichtungszeit arbeiten. Oft kann bei extrem hellen Lichtsituationen das Objektiv nicht mehr korrekt abgeblendet werden, um zu richtig zu belichteten. Technisch gesehen heißt das, daß die Belichtungszeit und der Blendenwert von der Kamera her nicht weiter heruntergeregelt werden können, so daß Fotoaufnahmen bzw. Videoaufnahmen total überbelichtet werden.

Graufilter dienen daher der bewußten Lichtreduzierung. Außerdem haben Sie einen weiteren Vorteil, denn sie dienen zugleich als UV-Schutzfilter. Alles, was Ihr für Eure Foto- und Videoausrüstung benötigt, ist ein Satz von nützlichen Graufiltern. Diese könnt Ihr in verschiedenen Durchmessern - je nach größe Eurer Foto- und Videoobjektive - kaufen und dann vorne auf das Objektiv aufschrauben. Pennula kann Euch keine Pauschalantwort geben, welchen Graufilter Ihr bei bestimmten Lichtsituationen braucht, sondern Ihr müßt selbst mit der Kamera und den Filtern spielen. Überhaupt sollt und müßt Ihr "spielen", um das Zusammenwirken von Kamera, Objektiv und Filter zu beherrschen. Zum Spielen empfehle ich Euch mehrere Graufilter mit dem Faktor ND 1.0, ND 2.0, ND 4.0 und ND 8.0 - soll heißen, je höher der Faktor ND ist, desto größer wird die Lichtmenge verringert bzw. desto länger könnt Ihr belichten. Denkt auch daran, daß Ihr mehrere Graufilter miteinander kombinieren könnt. Achtet aber immer auf den richtigen Durchmesser Eurer Foto- und Videoobjektive, also beispielsweise 52mm oder 62mm oder 82mm. Es ist übrigens völlig egal, ob Ihr eine Kamera von Pentax, Canon, Panasonic, Casio oder Nikon verwendet, denn der Graufilter wird vorne an das Objektiv aufgeschraubt und hat nichts mit dem Kamerabajonett zu tun. Pennula kann und möchte Euch keinen speziellen Hersteller empfehlen. Viele Filter kommen mittlerweile aus China, müssen deshalb aber nicht schlecht sein. Nach dem Motto „Gucken kostet nichts“ schaut‘ Euch doch einfach einmal im Internet um, was es so an Video- und Fotofiltern gibt.

© Markus Lenz - Frankfurt am Main | www.Pennula.de | Zuletzt aktualisiert am 22. November 2020 | E-Mail | Impressum