Die Videodokumentationen über die exquisite Märklin-Modellbahnanlage von Jens Krogsgaard aus Dänemark, über die Märklin-Modellbahn mit Dampflokomotiven, E-Loks und RC Autos von Rickard Arvius aus Schweden und über die wunderschöne Eisenbahnanlage von Carlo Viganò aus Italien, die auf nur 3,5 x 1,5 Metern alles bietet, was eine Traumanlage benötigt, waren die Favoriten aller Modellbahnvideos im Jahre 2020. Danach folgten die Videos über die neue Kirmes im Miniatur Wunderland, über die Fahrt ins Bahnbetriebswerk, die beim Modell-Eisenbahn-Club Wuppertal gedreht wurde, und über die italienischen Modellzüge, die auf der Modulanlage des Modellbau-Club „Tartaruga“ aus Rom gefilmt wurden. Die Dokumentationen über die „US Modellbahn Convention“, die Modelleisenbahnausstellung für alles Amerikanische in Rodgau, aber auch über die wohl größte Märklin-Spur-1-Gartenbahn in Chile von Jaime Ruz erregte ebensoviel Beliebtheit bei den Zuschauern wie die Videos über die Modulbahn der Interessengemeinschaft TT-Modellbahnfreunde Hessen, die während der Modellbahntage Mittelhessen vertreten waren.

In diesem Video präsentiert Pennula die exquisite Modellbahnanlage „Kælderkøbing Modeltogbane“, die vom dänischen Modellbauer Jens Krogsgaard konstruiert wurde. Es handelt sich um eine Märklin Modelleisenbahnanlage in Spur H0, mit deren Bau im Jahre 2009 begonnen wurde. Die Anlage bzw. der Gleisplan wurde von der bekannten „Modellbahn Altburg“, die einst von Uwe Braun geschaffen wurde, inspiriert. Die Modelleisenbahn ist etwa acht Quadratmeter groß, wirkt aber aufgrund der Hintergrundtapeten wesentlich größer, und besteht aus einer zweigleisigen Hauptstrecke, die an jedem Ende in einen Schattenbahnhof führt. Zentral in der Anlagenmitte ist der große sechsgleisige Hauptbahnhof gelegen, der wiederum über eine eingleisige Nebenstrecke sowie über Tunnel und Brücken in eine Gebirgsregion führt. Jens Krogsgaard konzentrierte sich beim Bau seiner Märklin-Anlage nicht so sehr auf die exakte Wiedergabe einer bestimmten Eisenbahn-Epoche, sondern legte den Schwerpunkt verstärkt auf die Technik sowie die Modellbahn-Digitalsteuerung, weil er die gesamte Anlage und den Fahrbetrieb als Einzelperson allein mit dem PC-Programm „WinDigipet“ steuern wollte.

Somit kann er insgesamt sieben Züge gleichzeitig auf der Hauptstrecke und zusätzlich zwei Züge auf der Nebenstrecke fahren lassen. Allerdings hat Jens seine Leidenschaft nicht nur im Modellbau, sondern auch in der Technik gefunden. So bastelt und tüftelt er an innovativen Ideen, auf seiner Märklin-Bahn immer wieder neue technische Raffinessen hinzuzufügen. Hierzu zählen beispielsweise die digitale Anzeigetafel auf dem Bahnsteig im Hauptbahnhof, die in Echtzeit über die ankommenden und abfahrenden Züge informiert, oder der automatische Lokwechsel mit Dampfloks zwischen Hauptbahnhof, Drehscheibe und Bahnbetriebswerk. Auch der Personenaufzug auf dem Bahnsteig gehört zu diesen technischen Spielereien; er stammt ursprünglich aus einem Bausatz von Faller, wurde jedoch zusätzlich mit einer Beleuchtungseinheit versehen und so verändert, dass er über Rückmelder automatisch mit „WinDigipet“ gesteuert werden kann. Sowohl die Anzeigetafel als auch der automatische Lokwechsel werden ebenfalls vollständig über „WinDigipet“ gesteuert. Einprogrammiert ist folgender Ablauf: Am Hauptbahnhof wird die Dampflokomotive vom Rest des Zuges getrennt, fährt dann zur Bekohlungsanlage, später zur Drehscheibe und schließlich in eine freie Position im Lokschuppen. Kurz darauf fährt eine frische Dampflokomotive aus dem Lokschuppen heraus, wird kurz noch mit Kohle und Wasser versorgt und holt dann den noch am Hauptbahnhof stehenden Zug ab.

Eine weitere technische Raffinesse ist natürlich der Wandaufzug für Modellzüge, der gleich zu Beginn und am Ende des Videos gezeigt wird. Weil es auch auf Jens‘ Modellbahnanlage das gleiche Problem wie bei allen anderen Modelleisenbahnanlagen gibt, nämlich zu viele Züge und viel zu wenig Platz, hat Jens einen automatischen Hebe- und Senktisch an der Wand installiert, um darin sieben komplette Modellzuggarnituren mit einer Länge von jeweils 1,4 Metern parken zu können. Schließlich muß noch der fleißige Schrankenwärter Leif erwähnt werden, der mehrmals in der Stunde die Schlagbäume am Bahnübergang herauf und hinab kurbeln muß. Leifs Arbeit ist über Blockrückmelder gesteuert: Wenn ein Zug in den Block von dem Bahnübergang einfährt, werden die Schranken automatisch geschlossen; verläßt der Zug den Block, muß Leif die Schranken wieder hochkurbeln.

Zu erwähnen sind noch zwei alte iPods, die als Bildschirme für die kleine Konzertbühne dienen, die neben der Drehscheibe aufgebaut ist. In der unweit gelegenen Gebirgsregion, wo auch die Seilbahn hinführt, genießen die Einwohner das Leben mit Segeln und Angeln. Aufgrund der eher technischen Spielfreude sind auf der Modellanlage „Kælderkøbing Modeltogbane“ recht unterschiedliche Eisenbahngesellschaften unterwegs, beispielsweise die Deutsche Bundesbahn mit rollendem Material aus den 1960’er und 1970’er Jahren sowie die Danske Statsbaner (DSB), also die Dänischen Staatsbahnen, mit den bekannten NoHAB-Diesellokomotiven, Litra MY Loks und sogar mit einer norwegischen Di3 Lokomotive. Sei’s drum - es gefällt das, was Spaß macht.

Alle haben es gern und alle besuchen immer wieder das Miniatur Wunderland in Hamburg, denn die Hamburger Modellbauer haben es in betriebswirtschaftlicher Hinsicht verstanden, sich als Modelleisenbahn-Schauanlagen-Betreiber optimal im Markt zu positionieren. Das heißt konkret, dass sich das Miniatur Wunderland fortwährend verändert, neue Modellabschnitte eingeweiht oder ältere Modellanlagen komplett erneuert werden. Nur mit diesem Geschäftsmodell, also der kontinuierlichen Erneuerung und Erweiterung, bleibt das Miniatur Wunderland sowohl für neue als auch für alte Besucher stets attraktiv. Und so ist es nicht verwunderlich, dass am 30. Juni 2020 nach über einem Jahr Bauzeit die neue Kirmes im Abschnitt Mitteldeutschland eröffnet wurde.

In den offiziellen Presse-Mitteilungen heißt es, es sei die „größte kleinste Kirmes der Welt“. Der neue Rummelplatz nimmt eine Fläche von acht Quadratmetern ein, hat 24.500 Arbeitsstunden verschlungen und knapp 750.000 Euro gekostet. Daher möchte Pennula die alte und neue Kirmes in einem Videovergleich präsentieren. Deshalb schauen wir uns im ersten Teil dieser kleinen Videodokumentation das bunte Treiben auf dem neuen Rummelplatz bei Tageslicht an und lassen die Atmosphäre auf uns wirken. Wir entdecken ganz neue Fahrgeschäfte, so etwa die Achterbahn oder die Wildwasserbahn sowie zahlreiche neue Buden, die von knapp 9.000 kleinen Modellfiguren besucht werden. Interessant wird dieser Videovergleich, wenn wir uns im zweiten Teil die alte Kirmes bei Tag und Nacht anschauen. Seit der Eröffnung des Miniatur Wunderlandes im Jahre 2001 gab es im Abschnitt Mitteldeutschland einen kleinen Rummelplatz. Es waren modifizierte Fertigbausätze, wie wir sie auf vielen privaten Modellbahnanlagen zur Jahrtausendwende haben sehen können, beispielsweise das Riesenrad, ein Autoscooter-Fahrgeschäft oder die „Wilde Maus“.

Der „Freefall Tower“ hieß damals noch „Freifall Turm“ und neben dem Autoscooter war ein großes Festzelt aufgebaut. Die Besucher der alten Kirmes haben das Festgelände über die Bus-Haltestelle erreicht - wie wir später noch sehen werden. Die alte Kirmes hatte freilich schon einige Details zu bieten, aber insgesamt wirkten die Schießhalle, der Thüringer Bratwurststand, die Schiffsschaukel oder die berühmte Süßwarenbude mit der Bezeichnung „Tausend süße Leckereien“ recht statisch. Zwar kamen schon damals LED und Lichteffekte zum Einsatz, doch das, was heute im Bereich der Modellbautechnik möglich ist, konnte natürlich vor knapp 20 Jahren noch nicht beim Bau der alten Kirmes berücksichtigt werden. Alles das waren Beweggründe dafür, dass das Technikteam im Miniatur Wunderland seit vielen Jahren immer wieder den Wunsch geäußert hatte, die Kirmes noch einmal von Grund auf neu zu bauen. So wurden im Zeitraum von April 2019 bis Juni 2020 insgesamt 150 Buden und Fahrgeschäfte neu gebaut und mit über 100.000 LED ausgestattet. Das entspricht etwa 1.200 bis 2.000 LED pro Fahrgeschäft. Gerade die moderne Lichttechnik aus 100.000 LED erleben wir im dritten Teil dieser Videodokumentation von Pennula, wenn wir uns die neue Kirmes in der Nacht anschauen. Die gesamte Szenerie versinkt bei Anbruch der Dunkelheit in einem spektakulären Lichtermeer.

Einen ähnlichen Lichteffekt gibt es ja bereits im Abschnitt „Bella Italia“ zu bewundern. Doch nun sorgen 60 Motoren sowie 500 Zahnräder zudem dafür, dass insgesamt 250 bewegte Elemente zu sehen sind. Entstanden ist ein neuer, größerer und technisch anspruchsvollerer Rummelplatz - ein „Wimmelbild der Superlative“, so dass man als Zuschauer vor Ort gar nicht weiß, was man zuerst anschauen soll. Während man bei Tageslicht die Vielzahl an Details entdecken kann, die einmal mehr auf der neuen Kirmes versteckt eingebaut wurden, erlebt man bei Nacht ein zauberhaftes Lichtspektakel. Schließlich bleibt noch zu erwähnen, dass der Bau der neuen Kirmes mit einer ganz besonderen Herausforderung konfrontiert war, denn die Fahrgeschäfte im Maßstab 1/87 müssen dem Dauerbetrieb im Miniatur Wunderland standhalten. Marktübliche Bausätze können für eine Schauanlage, die an 365 Tagen im Jahr reibungslos funktionieren soll, nicht verwendet werden. Deshalb handelt es sich bei den Fahrgeschäften ausschließlich um Eigenbauten, die mit speziellen Stell- und Schrittmotoren, Kugellagern und Metallgetrieben ausgestattet sind. Zum Schluß kann Pennula nur sagen: Schön, dass es das Miniatur Wunderland gibt!

Bei dieser Führerstandsmitfahrt begleitet Pennula den Lokführer einer Diesellok in der wunderschönen Miniaturwelt (Spur H0 Anlage) des Modell-Eisenbahn-Club Wuppertal. Behutsam scheppert die Diesellokomotive entlang der Gleisanlagen auf der Modellbahn und kommt zunächst auf der Schiebebühne im Bahnbetriebswerk zum Stehen. Auf der BRAWA H0 Schiebebühne wechselt die Lokomotive vom zweiten Gleis auf das fünfte Gleis und nachdem sich die Tore des Lokschuppens geöffnet haben, fährt die Diesellok auf der Modelleisenbahn weiter. Im Bahnbetriebswerk sind bereits fleißige Arbeiter dabei, die blau-beige Lackierung einer anderen Lok der Baureihe V200 bzw. V221 auszubessern. Sowohl im Bahnbetriebswerk als auch beim Modell-Eisenbahn-Club Wuppertal herrscht stets viel Bahnverkehr.

Ein Club, der wirklich schöne Modelleisenbahnen konstruiert, ist ohne Zweifel der Modell-Eisenbahn-Club Wuppertal. Die in diesem Video von Pennula präsentierte Anlage wurde ursprünglich auf einer Fläche von fünf Quadratmetern als modulares System in Anlehnung an die Schmalspurbahnen der berühmten Rhätischen Bahn in der Schweiz gebaut. Durch den Einbau von Brücken und das Hinzufügen von Viadukten und Tunneln wurde die Fläche der Anlage auf knapp zehn Quadratmeter erweitert. Zu sehen sind Züge der RhB - einschließlich der berühmten Bernina- oder Glacier-Express-Zuggarnituren.

Wie baut man eine Modellbahn im Maßstab 1:87, also in Spur H0, wenn man nur wenig Platz im Keller zur Verfügung stehen hat? Unter diesen Voraussetzungen wird Modellbau zu einer großen Herausforderung: Es soll eine herrliche Modelleisenbahn-Landschaft sein mit mindestens zwei Hauptstrecken sowie Schattenbahnhof, damit viele Lokomotiven und Züge Platz zum Fahren haben. Aber alles darf nicht größer als vier Quadratmeter sein! Carlo Viganò, ein Modelleisenbahner, der in der italienischen Stadt Germignaga am Lago Maggiore lebt, hat dieses Problem mit seiner traumhaften Spur H0 Anlage gelöst. Carlo wollte den letzten verfügbaren Platz in seinem Keller für den Bau einer Modelleisenbahnanlage nutzen. Dabei sollten Natur, Landschaft und natürlich Züge dominieren. Er entschloß sich, seine Anlage in zwei Ebenen zu bauen, d.h. mit je zwei Hauptstrecken (Stromkreisen).

Sein Wunsch war eine zweigleisige Hauptstrecke für den internationalen Zugverkehr, wo hauptsächlich italienische Personenzüge unterwegs sind. Darüber hinaus sollte es eine eingleisige Strecke für den Güterverkehr geben. Schließlich sollte es auf der Anlage auch noch eine kleine Nebenbahn für Zugfahrten für den Nahverkehr geben. Entstanden ist ein kleine Kunstwerk oder eine sogenannte „Traumanlage“, die gerade einmal eine Fläche von nur 3,5 x 1,5 Metern benötigt, wobei hinter der Anlage für jede Bahnstrecke ein zusätzlicher Schattenbahnhof existiert, in dem insgesamt elf komplette Modellzüge abgestellt werden können. Auf der Anlage fahren Züge durch ein Tal, das von einer mittelalterlichen Burg gekrönt ist. Um diese Burg herum befinden sich Wälder und Weinberge. Außerdem gibt es 152 Bäume, welche die typische Landschaft des Lago Maggiore widerspiegeln. Insgesamt gibt es nur wenige Gebäude auf der Modellanlage, dafür jedoch viele italienische Lokomotiven und Züge der staatlichen Eisenbahngesellschaft „Ferrovie dello Stato“ bzw. „Trenitalia“.

Eine TT Modellbahn sieht Pennula immer öfters auf Ausstellungen. Einst von Rokal im Westen und Zeuke im Osten, später Berliner TT-Bahnen (BTTB), verkauft und heute von Tillig, Piko sowie Roco vertrieben, macht vielen die Modelleisenbahn in Spur TT (Maßstab 1:120) wieder verstärkt Spaß. So war schließlich auch die „Interessengemeinschaft TT-Modellbahnfreunde Hessen“ auf den „Modellbahntagen Mittelhessen“ am 8. und 9. Februar 2020 in Lollar vertreten und hatte dort zahlreiche Module mit Zügen und Dampfloks der Reichsbahn sowie Bundesbahn präsentiert. Die Eisenbahn besteht aus einzelnen Modulen, die in harmonischer Reihenfolge zusammengebaut wurden. An den Stirnseiten der Module befinden sich jeweils Anschlüsse gemäß den Normen des Arbeitskreises TT-Modellbahn e.V. (AKTT).

Zu den ausgestellten Modulen gehörten u.a. „Wendtland“, ein Wendemodul mit kleinem Bahnhof, der „Grenzbahnhof“, eine Nachbildung eines Grenzbahnhofes an der ehemaligen Grenze zwischen BRD und DDR, das große „Bahnbetriebswerk“, ein Modul mit Lokschuppen und Drehscheibe für Dampfloks und Diesellokomotiven, das Modul „Kleingärten“, mit zweigleisigem Bahnübergang sowie danebenliegenden Kleingärten, und das Modul „Fischergrund“, ein Brückenmodul. Die „Interessengemeinschaft TT-Modellbahnfreunde Hessen“ hat sich zum Ziel gesetzt, Modelleisenbahnen in Spur TT zu fördern. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft treffen sich alle zwei Wochen im Haus der Vereine in Neustadt (Hessen); dort werden Module überarbeitet und gänzlich neu gebaut. Außerdem herrscht ein reger Wissens- und Erfahrungsaustausch für die Wartung und Pflegen von Modellen, für das Zusammenbauen von Lokomotiven, für das Altern von Gebäuden und Fahrzeugen sowie für die Gestaltung von Landschaften. Besucher sind bei den TT-Modellbahnfreunden Hessen, die sich zum Ende der 1990’er Jahre gegründet hatten und mittlerweile aus fast 20 Mitgliedern bestehen, jederzeit herzlich willkommen. Die Vereinsräume befinden sich im zweiten Stockwerk im „Haus der Vereine“ in Neustadt (Hessen).

Diese Märklin Modelleisenbahn wurde von Rickard Arvius, einem Modellbauer aus Schweden, gebaut. Es handelt sich um eine Modellbahnanlage im Maßstab H0 (1/87) mit Märklin C-Schienen, wobei die Möglichkeit besteht, sowohl analoge als auch digitale Lokomotiven betreiben zu können. Der Gleisplan ist wie ein Hundeknochen aufgebaut, so dass Modellzüge ohne Zwischenhalt bzw. ohne Rangieren über die Modelleisenbahnanlage fahren können. Auf diese Weise erhält die Spur H0 Anlage die Illusion einer durchgehenden, zweigleisigen Hauptstrecke. Die Eisenbahnanlage befindet sich in einer Garage, wo sie entlang der drei Innenwände verläuft.

Die Modellanlage ist etwa zehn Quadratmeter groß. Rickard Arvius hat sich beim Bau seiner Modellbahn vorwiegend auf die Landschaft und weniger auf die Eisenbahnstrecken konzentriert. Die Märklin-Anlage hat kein bestimmtes Vorbild, spiegelt aber die ländliche Umgebung Schwedens mit seinen klassischen Holzhäusern wider. Eine Oberleitung mit Fahrdraht war bislang nicht geplant, allerdings hat sich Rickard Arvius entschieden, zumindest die Oberleitungsmasten für einen etwas realistischeren Blick zu montieren. Vorerst werden die Stromabnehmer an den Lokomotiven daher nicht aufgestellt. Ein besonders faszinierender und zugleich eleganter Zug ist die Zuggarnitur 2870 von Märklin, nämlich der „Historische Schwedenzug“ mit der elektrischen Lokomotive Typ D 101 der Schwedischen Staatsbahn („Statens Järnvägar“) mit echtem Holzaufbau und dazugehörigen Personenwaggons.

Das Märklin-Modell wurde zwischen 1988 und 1990 verkauft und ist heute eine wahre Rarität im Bereich der Spielzeugeisenbahnen. Das Vorbild wurde im Zeitraum von 1925 bis 1933 hergestellt, danach ließ die Schwedische Staatsbahn die Lokomotiven nicht mehr mit Holzverkleidung, sondern mit genieteten Stahlblechen bauen. Neben den Zügen gibt es noch andere Spezialitäten, die sich in Rickards Miniaturwelt bewegen; hierzu gehören zwei funkferngesteuerte Autos, u.a. ein VW-Bus von Carson und ein Müllwagen von Wiking. Mit jenen Fahrzeugen wirkt die schwedische Miniwelt ein kleines Bißchen realistischer. Freilich, so kommentierte Rickard gegenüber Pennula, besteht der Nachteil von RC Modellautos darin, dass es schwierig ist, sowohl Autos als auch Züge gleichzeitig zu manövrieren. Da Rickard jedoch nicht von Anfang an geplant hatte, ein Car System zu installieren, wollte er im Nachhinein auf gar keinen Fall, die bestehenden Straßen aufreißen, um den notwendigen Magnetdraht zu verlegen. Außerdem hat er selbst sehr viel Freude daran, die kleinen RC Cars selbst auf seinen Miniaturstraßen mit der Fernbedienung zu steuern.

Dampflokomotiven auf einer Modelleisenbahn-Anlage in Spur 1, also im Maßstab 1/32, sind etwas Schönes. Wenn diese Dampfloks dann auch noch auf einer Gartenbahn unterwegs sind, ist das noch etwas Schöner. Und wenn schließlich die gesamte Modellbahn-Anlage in Chile beheimatet ist, dann ist das etwas ganz Besonderes. So zeigt Pennula in diesem Video einige Szenen von Dampf- und Diesellokomotiven, die auf der großen Gartenbahnanlage, die von Jaime Ruz in Chile gebaut wurde, unterwegs sind. Selbst in Südamerika gibt es also auch einen Märklin-Club, der sich regelmäßig in der Nähe von Requínoa trifft, um sein rollendes Material zu präsentieren.

Die Modelleisenbahnanlage zeichnet sich durch eine sogenannte „Hundeknochenkonfiguration“ von etwa 45 Metern Länge aus. Für die zweigleisige Strecke wurden Schienen von Peco verbaut. Obwohl es auf der Modellanlage leider keine Oberleitung bzw. keinen Fahrdraht gibt, sind auch einige Elektrolokomotiven unterwegs, beispielsweise das „Schweizer Krokodil“. Besonders markant sind u.a. die sehr realistisch aussehenden Gebäude, die entlang der Schienen und in der Nähe des Hauptbahnhofs aufgebaut sind. Diese Gebäude sind von Jaime Ruz handgefertigt.

Keine große Modelleisenbahn, sondern lediglich ein kleines Militär-Diorama bauen, das hatte der englische Modellbauer James Styles im Sinn, als er im Fernsehen eine Dokumentation über den Zweiten Weltkrieg sah. Er wollte eine Modellbahn zum Rangieren von Dampfloks und kurzen Zügen auf einer Grundplatte von ca. 2,4 Metern Länge und nur 30 Zentimetern Breite konstruieren. Ferner wollte er eine Modellbahn bauen, die sich von normalen Dioramen oder Kleinanlagen unterscheidet, so dass er sich für das besondere Ambiente einer Hafenbahn entschied.

Er hatte im Sinn, einen britischen Marinehafen mit Torpedoboot, Dampflokomotiven und Güterzügen, auf denen Panzer und Kanonen transportiert werden, nachzubauen, wobei er von Beginn an wußte, dass sein Hafendiorama, welches er „Operation Abyss“ getauft hatte, eine Eisenbahnanlage sind wird, die weder den sogenannten „Nietenzählern“ gefallen würde noch als eine wahre Interpretation oder historisch korrekte Wiedergabe der damaligen Ereignisse gedacht sein sollte. Der Bau seiner Modelleisenbahn-Anlage bestand darin, ein Torpedoboot der Firma Airfix zu bauen. James weitete sein gesamtes Kriegsdiorama um dieses Torpedoboot herum aus; er fügte Soldaten, Lagerhäuser und einen Kran hinzu. Obgleich solche Kriegsszenen nicht immer in Einklang mit der „spielerischen Philosophie“ einer Modellbahn-Anlage zu bringen sind, war sein Militärdiorama auf der berühmten Modellbahnmesse in Birmingham eine der am häufigsten besuchten Schauanlagen.

In Holland, wo Modelleisenbahn als „Modelspoor“, Modellbahn als „Modelbaan“ und Modellzüge als „Modeltreinen“ bezeichnet werden, gibt es viele Modellbau-Eisenbahn-Vereine, die sich auf den Maßstab Spur N fokussiert haben. Anstatt große Schauanlagen zu bauen, werden jedoch größtenteils Modulanlagen gebaut, auf denen Züge von der Niederländischen Staatsbahn und manchmal sogar von der Deutschen Bundesbahn umherfahren. Ein Club, der regelmäßig seine Spur N Modellbahn bei Ausstellungen präsentiert, ist der Modelspoor Club Malbak.

Der Club arbeitet vornehmlich mit Modulen, die auf einer Fläche von mindestens 120 cm x 40 cm aufgebaut sind. Auf den Modulen gestaltet jedes Mitglied seine eigene Landschaft, wobei es eine Einschränkung gibt, dass nämlich nur niederländische Landschaften gebaut werden. So findet sich auf den Eisenbahnmodulen eine ansehnliche Mischung aus einer alten Schiffswerft, einer Fabrik, Häusern im Stil der Amsterdamer Architektur, einer Zugbrücke und Schleusen, einem Erholungsteich und einem Bahnhof. Alle Module ergeben eine Ausstellungsfläche von etwa 100 Quadratmetern.

Eisenbahnen, Spielzeugeisenbahnen, Modelleisenbahnen und Modellbau sind ein internationales Hobby. So gibt es selbstverständlich auch in Italien viele Modellbahnclubs, deren Mitglieder große Spur H0 Anlagen im Maßstab H0 bauen. Ein Club aus Rom ist die „Gruppo Fermodellistico Tartaruga“, die mit ihrer Modulanlage häufig bei italienischen Modellbahnausstellungen teilnimmt. Die Modellanlage ist im italienischen Stil der Epoche IV gehalten, so dass neben einigen wenigen Dampflokomotiven auch Schnellzüge, wie etwa die „Elettro Treno Rapido“ (ETR), aber auch Hochgeschwindigkeitszüge, wie der „Frecciarossa“, also der italienische ICE, zum Einsatz kommen können. Wie in Italien üblich herrscht auch auf den Eisenbahnstrecken der Modellzüge Linksverkehr.

Alle zwei Jahre veranstaltet der Verein HEB Hobbyeisenbahner 1983 eine ganz besondere Modelleisenbahnausstellung, nämlich die „US-Modellbahn-Convention“ in Rodgau. Freilich sind amerikanische Modellzüge nicht immer jedermanns Geschmack, aber das, was an Schauanlagen und Dioramen ausgestellt wird, sind nicht nur kleine Miniaturwelten, sondern auch wahre Schmuckstücke. Nicht nur Besucher reisen aus Schweden, Dänemark, Holland, Belgien, Italien, Österreich oder aus der Schweiz an, sondern auch viele Aussteller kommen aus dem Ausland und präsentieren ihre Modellbahnen. In Workshops zum Thema USA Modellbau erhalten Eisenbahnfans, Sammler und Bastler zudem zahlreiche Ratschläge.

Die US-Modellbahn-Convention ist in ganz Europa die einzige Modellbahnschau dieser Art, weil keine einzige Anlage ein zweites Mal ausgestellt wird. Immer wieder gibt es neue Anlagen, sogenannte „Weltpremieren“, zu erkunden. Aufgrund des großen Erfolges und der Beliebtheit amerikanischer Züge und Modellandschaften gibt es jedoch mittlerweile auch Adaptionen in der Schweiz („American Rail Convention“) sowie in den Niederlanden (US Modelbaan Convention Nederland). Die Beliebtheit liegt wohl auch darin begründet, dass das Thema Amerika nicht nur einen Hauch von Exotik mit sich bringt, sondern gerade die unterschiedlichen Landschaften und Bahngesellschaften der USA auch eine weitaus größere Gestaltungsfreiheit für Modellbahner hervorruft. So gab es am 12. und 13. Oktober 2019 viele Anlagen in allen möglichen Spurgrößen zu sehen, wovon Pennula einige portraitiert hat:

1) Modellbahn in Spur H0 „The Fridge“, Rangierfahrten in den USA, Fredy Coenen;
2) Schmalspuranlage „Standard Oil Fields“, Dampfloks im Wilden Westen, René Paul;
3) Spur N Diorama „Pennsylvania Steel“, Ein Stahlwerk im Maßstab 1/160, Heinz-Ulrich Grumpe;
4) Spur N Modelleisenbahn „Twin Cities“, Lange Züge, Melinda Hellmann;
5) Modellanlage „Diamond Springs“, Spur 0 Schmalspur Anlage, Georg Koch;
6) Spur 0 Anlage „Sunshine Valley“, Modellbahninteressengemeinschaft zu Linz, Christian Maier;
7) H0 Anlage „Golden Spike“, Lange Züge, Modeljernbaneklubben Golden Spike;
8) Schauanlage „Santa Luisa“, Rangierbetrieb mit Dampfloks und Dieselloks, Alex Lösch;
9) Spur TT Modulanlage „Iris Creek Valley Railroad“, Kanada vom Arbeitskreis TT Modellbahn, Michael Gruner und Helmut Müller.

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