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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 10/1916

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 10/1916. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Reichswehr sowie Luftwaffe und Luftfahrt im Ersten Weltkrieg - Motorflug sowie Fliegerei und Flugzeuge im Jahre 1916

Jllustrirte

No 10 technische Zeitschrift und Anzeiger fr^XZru.~

10 Mai fUr das gesamte Ausland

„Flugwesen" ZB1.

unter Mitwirkung bedeutender Fachmänner herausgegeben von

Telef. Hansa 4557 Oskar Ursin US, Civilingenieur. Tel.-fldr.: Ursinus.

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport" Frankfurt a. M., Bahnhofsplatz 8.

— Erscheint regelmäßig 14tägig. — === Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, die Post und den Verlag. =====

Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 24. Mai.

Stille Arbeit.

Die letzten Tage haben wiederum unsere Ueberlegenheit in der Luft unseren Feinden gegenüber schlagend bewiesen. England kann keine Nacht mehr ruhig schlafen aus Furcht vor unseren Luftangriffen. Für unsere Flugzeuge ist ein Flug nach England mit den nötigen Aufgaben nur ein Kinderspiel. Nicht nur England, auch Frankreich und Rußland kommen nicht zu kurz, damit alle unsere Gegner von deutschem Goiste überzeugt werden. Vergebens zerbricht man sich bei der Entente die Köpfe, wie man den Schaden wieder einholen kann.

In England versucht man nun unter Zusammenziehung aller Kräfte — alle wichtigeren Flugzeugfirmen haben sich zusammengetan — etwas Wertvolles zu schaffen. Ob schließlich damit der erwünschte Erfolg eintreten wird, erscheint doch noch recht zweifelhaft.

In Frankreich will man wieder einmal den Stein der Weisen entdeckt haben und das Flugzeug erfunden haben, das alles bisher geleistete in den Schatten stellen soll. Anläßlich zweier Flugversuche mit dem neuen Wunderflugzeug sollen angeblich alle Welthöchstleistungen im Schnellfliegen überboten worden sein. Das war Mitte vorigen Monates, doch bis heute hat man nichts mehr gespürt von besonderen Taten des neuen Wundervogels.

Rußland verläßt sich wie bisher hauptsächlich auf seine Einfuhr aus Frankreich, und seine Sikorskys, die in letzter Zeit wenig von sich reden machten.

Und in Italien ist man trotz vielerlei Fehlschläge noch immer von der Vortrefflichkeit der Caproni-Kampfflugzeuge überzeugt.

Indessen bei unseren Feinden mit hochtönenden Worten stets neu zu erwartende Wunder angekündigt werden, arbeitet der deutsche Konstrukteur unentwegt, fern von allem Großtun und aller Wahrsagerei in der Stille weiter und seine Arbeit ist es, die dem deutschen Namen Erfolg auf Erfolg bringt.

Ein neues Großflugboot von Benoist.

(Ausbau des Passagier-Plugbootverkehres St. Petersburg-Tampa [Florida].)

Als vor wenigen Jahren Curtiss und mit ihm fast gleichzeitig Donnet Levüque ihre fliegenden Boote herausbrachten, da war man sich allgemein darüber einig, daß dem Flugzeug in dieser Form entschieden weitaus die größte sportliche, wie aber auch verkehrstechnische Zukunft bevorstehe. Die Entwicklung des Wasserflugwesens, speziell aber in den demselben die günstigsten Voraussetzungen und Lebensbedingungen gewährenden Vereinigten Staaten hat nun diese allgemeine Ansicht durchaus nicht Lügen gestraft. Die intensivste Förderung fand in den'U. S. A. das Wasserflugwesen durch die amerikanische Marineverwaltung, die spät, aber dafür dann umso ausgiebiger an die Ausgestaltung ihres Seeflugwesens schritt. Aber auch das Allgemeininteresse am Wasserflugsporte wuchs, und so finden wir die amerikanische Flugzeugindustrie heute im Durchschnitt mit dem Baue von Flugbooten, die alle mehr oder weniger dem Originalcurtiss ähneln, mehr beschäftigt als mit jenem von Landflugzeugen. Wesentlich gefördert wurde die Wasserflugzeugindustrie der Vereinigten Staaten während des Krieges durch die fortlaufenden, großen Aufträge von Seiten Rußlands und auch der /

übrigen Ententemächte. Ein kürzlich erschienener Bericht spricht von mehreren Hunderten Curtissflugbooten allein, die im Laufe der beiden Kriegsjahre an England und Rußland geliefert worden seien.

Während solchermaßen die Industrie einerseits mit der Effektu-ierung der umfangreichen Auslandslieferungen ziemlich ausgiebig beschäftigt ist, ist sie wieder andererseits im Hinblicke auf kommende, stillere Zeiten lebhaft bestrebt, den Wasserflugsport und -Verkehr praktisch zu propagieren. Aus diesem Bestreben heraus wurden Konkurrenzen veranstaltet und Verkehrsvereinigungen gegründet, unter welch letzteren besonders die am 1. Januar 1914 eröffnete Flugbootverbindung St. Petersburg—Tampa in Florida an Bedeutung hervorragt.

Nach Berichten englischer und amerikanischer Zeitungen sollen die Betrie'osergebnisse der von der Benoist-Aeroplane-Co. ins Leben gerufenen Flugbootverbindung St. Petersbnrg—Tampa so günstige sein, daß sich die obengenannte Gesellschaft neuerdings entschlossen hat, einen Flugboot-Omnibus mit größerem Personen-Fassungsraum in Dienst zu stellen. Es ist dies, wie die Abbildungen und Zeichnungen zeigen, ein Zweimotorenflugzeug mit zentralem Schwimmkörper, dessen Flügel eine ungewöhnlich große Spannweite aufweisen. Die Pläne zu diesem Flugzeuge stammen vom technischen Direktor Tom. W. Benoist, dem auf dem Gebiete des Wasserflugzeug-, speziell

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Zweimotoren-Flugboot Typ „C" 1916 vonBenoist mit2Zweitaktmotoren „Roberts"

von je 100 PS.

nach englischen Q,uellen wiedergegebeno Beschreibung dieses Typs angeschlossen.

Das Boot

weicht in seiner Form von der regulären Bauart Benoist's und Cuvtiss' ab.

Im Wesentlichsten zeigt es bezüglich seiner äußeren Linien die bereits früher von Benoist her bekannten Formen, die dann drm regulären ßootstyp, wie wir ihn bei Curtiss finden, wichen. Es zerfällt in einen vorderen breiten Teil, der lediglich zur Aufnahme der Insassen bestimmt ist und maximal 6—7 Personen bequem unterbringen läßt. Die Breite des mit einer Stufe unterhalb des Schwerpunktes versehenen Vorderbootes beträgt 1850 mm, seine Länge ca. 7350 mm. Das Innengerüst des Vorderbootes besteht aus Sprucelängs- und Querträgern, die vorne am Boden und an den Seiten mit 4 mm starkem Mahagonifurnier, rückwärts, hinter dem Passagierraum, mit 3 mm starkem Furnier beplankt werden. Die obere vordere Haube des Führersitzes besteht gleichfalls aus solchen Sperrholzplatten.

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Abb. 1. Das 200 PS Zv/eimotoren-Flugboot, Typ „C" von Benoist im Hage.

An den vorderen Bootskörper schließt unmittelbar hinter der Passagierzelle ein ca. 6700 mm langer Rechteckskörper an, dessen Querschnitt sich nach hinten nur sehr schwach verjüngt und erheblich kleiner ist als der des vorderen Bootes. Das Innengerüst dieses Körpers besteht aus vier Sprucelängsholmen 35x20 mm Spruce, die in sechs Feldern durch Querstreben miteinander verbunden werden. Da dieser Körper aus Gründen der Gewichtsersparnis einfach mit Stoff bezogen ist-, wurde das Holzgerüst des rückwärtigen Rumpfes durch Diagonaldrahtverspannung versteift. Der rückwärtige Körper hat keinerlei Funktionen auf dem Wasser, er ragt stets über die Wasserlinie hinaus.

Die Tragdecken

besitzen die ungewöhnlich und fast schon bedenklich hohe Spannweite von 21.5 m, ein für Flugboote, d. i. für Flugzeuge, deren Trag-

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Abb. 2. Aufnahme während des Fluges. Der Apparat ist an der äußersten reefiten Zellenstrebe befestigt und wird von einem Passagier ausgelöst. herrührend hauptsächlich von Quellenstößen etc , ungemein einseitig bremsend und infolge des großen Hebelarmes auch sehr stabilitäts-gefährdend wirkt. Die Tragdecken zerfallen bezüglich ihres Aufbaues

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Abb. 3. Vorderansicht (Dreiviertelprofil) des Zweimotoren-Flügbootes „C"

von Benoit.

in fünf Teile, deren Wölbung gegenüber den bekannten Flugzeugen Benoists ein wenig vergrößert wurde. Der mittelste Teil von ca. 3.5 m Spannweite ist mit dem Vorderboote fix verbunden und trägt die

deckenabstand von der Wasseroberfläche sehr gering ist, schon etwas ungünstiges Maß, da der geringste, durch die seitlichen Stützschwimmer auf die Tragdecken übertragene Impuls oder seitlicher Widerstand,

nach englischen Quollen wiedergegebene Beschreibung dieses Typs angeschlossen.

Das Boot

weicht in seiner Form von der regulären Bauart Benoist's und Curtiss' ab.

Im Wesentlichsten zeigt es bezüglich seiner äußeren Linien die bereits früher von Benoist her bekannten Formen, die dann drm regulären ßootstyp, wie wir ihn bei Gurtiss finden, wichen. Es zerfällt in einen vorderen breiten Teil, der lediglich zur Aufnahme der Insassen bestimmt ist und maximal 6—7 Personen bequem unterbnngen läßt. Die Breite des mit einer Stufe unterhalb des Schwerpunktes versehenen Vorderbootes beträgt 1850 mm, seine Länge ca. 7350 mm. Das Innengerüst des Vorderbootes besteht aus Sprucelängs- und Querträgern, die vorne am Boden und an den Seiten mit 4 mm starkem Mahagonifurnier, rückwärts, hinter dem Passagierraum, mit 3 mm starkem Furnier beplankt werden. Die obere vordere Haube des Führersitzes besteht gleichfalls aus solchen Sperrholzplatten.

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Abb. I. Das 200 PS Zweimotoren-Flugboot, Typ „C" von Benoist im Fluge.

An den vorderen Bootskörper schließt unmittelbar hinter der Passagierzelle ein ca. 6700 mm langer Rechteckskörper an, dessen Querschnitt sich nach hinten nur sehr schwach verjüngt und erheblich kleiner ist als der des vorderen Bootes. Das Innengerüst dieses Körpers besteht aus vier Sprucelängsholmen 35x20 mm Spruce, die in sechs Feldern durch Querstreben miteinander verbunden werden. Da dieser Körper aus Gründen der Gewichtsersparnis einfach mit Stoff bezogen ist, wurde das Holzgerüst des rückwärtigen Rumpfes durch Diagonaldrahtverspannung versteift. Der rückwärtige Körper hat keinerlei Funktionen auf dem Wasser, er ragt stets über die Wasserlinie hinaus.

Die Tragdecken

besitzen die ungewöhnlich und fast schon bedenklich hohe Spannweite von 21.5 m, ein für Flugboote, d. i. für Flugzeuge, deren Trag-

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Abb. 2. Aufnahme während des Fluges. Der Apparat ist an der äußersten rechten Zellenstrebe befestigt und wird von einem Passagier ausgelöst.

herrührend hauptsächlich von Quellenstößen etc, ungemein einseitig bremsend und infolge des großen Hebelarmes auch sehr stabilitäts-gefährdend wirkt. Die Tragdecken zerfallen bezüglich ihres Aufbaues

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Abb. 3. Vorderansidit (Dreiviertelprofil) des Zweimotoren-Flugbootes „C"

von Benoit.

in fünf Teile, deren Wölbung gegenüber den bekannten Flugzeugen Benoists ein wenig vergrößert wurde. Der mittelste Teil von ca. 3.5 m Spannweite ist mit dem Vorderboote fix verbunden und trägt die

deckenabstand von der Wasseroberfläche sehr gering ist, schon etwas ungünstiges Maß, da der geringste, durch die seitlichen Stützschwimmer auf die Tragdecken übertragene Impuls oder seitlicher Widerstand,

Motoranlagen rechts und links von demselben. An das Mittelteil schließen sich die beiden inneren Partien von je 8 m Spannweite und an diese die äußeren von je 2.5 m Spannweite an. Die Querholme des inneren Teiles weisen einen Querschnitt von 70x50 mm, die der äußeren Flächenteile einen solchen von 55x40 mm auf. Als Neuerung bei dem Flugboote ist der allerdings etwas ungünstig hohe Dreieckspylon anzusehen, an dem die Oberdecken befestigt werden. Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, daß dies der einzige ausländische

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Abb. 4. Zeüenabknickvorridimng von Benoist.

Doppeldecker ist, der nicht die speziell in England und Frankreich ausnahmslos üblichen, drahtverspannten Vierecksmittelteile aufweist. Die Ober- und Unterdecks rind stark V-förmig gegeneinander gestellt. Zufolge dieser V-Stellung nimmt die mittlere Deckenentfernung von 2 m (innen) nach außen bis auf 1.75 m ab.

Die Motorenanlage

besteht aus zwei lOOpferdigen Robertsmotoren, die, entgegen der bisherigen Bauart Benoists nicht im Bootskörper selbst untergebracht, sondern zwischen den beiden Tragdecken angeordnet sind. Sie werden von je zwei verstärkten Zellenstreben getragen, die durch zwei Schrägstreben vom Rumpfe aus abgesteift werden. Vor den Motoren sind die beiden quadratischen Flächenkühler angeordnet. Der Antrieb erfolgt durch zwei 2900 mm im Durchmesser haltendende Paragon-

propeller (Druckschrauben), die mit 1100 Touren pro Minute laufen. Die Motoren arbeiten im Zweitakt und erhalten ihren Brennstoff von zwei durch Schotten voneinander getrennten Behältern, die insgesamt 120 Liter Benzin fassen und unterhalb der Sitze des Passagierraumes untergebracht sind.

Der Steuerschwanz

besteht aus einer rechteckigen Dämpfungsfläche von 850 mm Tiefe und 4 m Breite. An diese schließt sich das 1 m tiefe und 4 m breite Höhensteuer an. Das über demselben spielende Seitensteuer ist ebenfalls ungewöhnlich großflächig und nach vorne durch zwei Kabelzüge gehalten. Höhensteuer, wie Dämpfungsfläche sind freitragend, d. h. nicht besonders nach dem Bootskörper hin abgesteift, sondern durch Verwendung hoher Träger in sich starr ausgebildet.

Benoist verwendet, wie nun neuerdings auch alle anderen amerikanischen Firmen, nicht mehr Stahldraht, sondern ebenfalls enggewundene Stahlkabel für sämtliche Verspannungen seiner Maschine. Im Uebrigen wird bei deren Herstellung alle, früher unterlassene Sorgfalt verwendet. Es werden z. B. alle Einzelteile vor ihrer Verwendung genau auf ihre Festigkeitseigenschaften hin geprüft, was bei uns zu Lande wohl selbstverständlich, im Auslande aber als Seltenheit zu verzeichnen ist. Abb. 4 zeigt so z. B. eine Knickvorrichtung für Zellenstreben während der Erprobung einer Motortragstrebe.

Der vorliegend beschriebene Typ, über dessen Flugleistungen indessen nichts Näheres verlautet, hat in jüngster Zeit auch Eingang in England gefunden, wo sich die Marineverwaltung für ihn lebhaft interessiert. Benoist hat daher mit der Firma R. F. Wels & Co. Chelsea, Elstan Street 10 ein Uebereinkommen getroffen, demzufolge letztere seine Flugboote im Lizenzwege für den Bedarf Englands, Frankreichs und Rußlands erzeugt, während Benoist selbst in erster Linie bestrebt ist, den Flugbootverkehr in den Vereinigten Staaten zu heben und brauchbare Vehikel in den Dienst dieser Sache zu stellen.

— on.—

Der Luftangriff auf Triest.

Die vielen erfolgreichen österreichisch-ungarischen Fliegerangriffe auf italienisches Gebiet (man denke nur an Mailand, Ancona, Venedig u. s. f.) läßt den Italienern keine Ruhe. Nachdem ihr Angriff auf Adelsberg und Triest vor einigen Wochen so kläglich verlaufen ist, versuchte am 20. April ein italienisches Flugzeuggeschwader von neuem Triest anzugreifen. Der österr.-ung. Bericht vom 21. April meldete darüber:

Gestern Nachmittag warfen 7 italienische Flugzeuge 25 Bomben auf Triest ab, 9 Zivilpersonen, darunter 5 Kinder, wurden getötet, 5 Leute verwundet. Das Salesianer Kloster, in dessen Kirche 400 Kinder beim Gottesdienst waren, ist zerstört. Durch diesen Angriff hat der Feind jedes Recht und jeden Anspruch auf irgend welche Schonung seiner Städte verwirkt.

Das Geschwader, das aus sechs großen Kampfflugzeugen vom Caproni-Typ bestand, erschien im Weichbild der Stadt zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags. Das bis dahin regnerische Wetter hatte sich gerade ein wenig aufgehellt. Die sechs Caproni kamen in weiten

Abständen zu je zweien über die Bucht von Muggia daher. Sie waren ziemlich rasch über der Stadt, die im Grunde wieder nur an einen Demonstrationsflug glaubte, und hielten sich zunächst eigentlich niedrig. Die von allen Seiten sofort arbeitenden Abwehrbatterien und Maschinengewehre zwangen sie indes bald, auf 3000 Meter Höhe hinaufzugehen, wodurch ihre Zielfähigkeit wesentlich beeinträchtigt wurde. Sie waren schon etwa 20 Minuten über Triest gewesen, ehe sie die ersten Bomben abwarfen. Das Geschwader, das die Einteilung von zwei und zwei Fliegern während der ganzen Unternehmung beibehielt, warf die Bomben immer in Serien in die Stadt, einmal sechs Bomben hintereinander. Die schweren Entladungen waren in ganz Triest hörbar. Die feindliche Fliegerunternehmung fand nach halbstündigem Verweilen der Gaproni ein rasches Ende, als ein österr.-ungar. Wasserflugzeug aufstieg und den Kampf suchte. Fast gleichzeitig zogen sich jetzt die drei Fliegerpaare mit wachsender Geschwindigkeit zurück, verfolgt von dem Wasserflugzeug. Die Opfer an Kindern und anderen Personen der friedlichen Bevölkerung sind aus den amtlichen Meldungen bereits erkannt. Der Luftangriff war der stärkste der bisherigen Unternehmungen gegen die offene Stadt; er war zugleich der dritte in der Karwoche.

Interessanten Aufschluß über die Art und Weise, wie der italienische Angriff auf Triest gedacht war, gibt das Wiener Neue Tageblatt in einer anschaulichen Schilderung der Vorgänge.

Wie bereits der Bericht der Heeresleitung vom 21. d. meldet, wurden von den italienischen Fliegern bei dem Angriff auf Triest neun Personen getötet und mehrere verletzt. Die Opfer der Flieger sind Kinder, Frauen und Greise aus dem Vororte Servola. Kinder, Frauen und Greise, nicht wehrhafte Männer unserer Isonzoarmee sind also nun die Zielscheibe der „heroischen" Angriffe der kühnen Flieger Cadornas. Kein militärisch wichtiges Objekt, keine Anstalt, die irgendwie zu der Militärmacht des Staates in Beziehungen stände (derartiges gibt es jetzt ja nicht in der „toten Stadt"), sollte zu Schaden kommen oder vernichtet werden, nein, nur die patriotische und absolut nicht im Sinne der Irredenta, der irregeleiteten halbwüchsigen Studentenschaft und ihrer Aufwiegler fühlende Bevölkerung der reichstreuen Stadt.

Das Kloster der Salesianer ist der ohnmächtigen Wut der „Kulturträger" zum Opfer gefallen. Weithin sichtbar erhebt sich aus dem Komplex der niedrigen Bauten des Klosters der rote Ziegelbau der Klosterkirche. Hoch oben auf der Via dell'Istria, in der Nähe des großen Kirchhofes von St. Anna, haben die Salesianer ihr Heim erbaut, die sich gänzlich der Erziehung der Jugend widmen und in ihrem Heim den Kindern eine vielbegehrte Erholungsstätte bieten. Kilometerweit trennt die Arbeiterkolonie das Kloster von den ausgestorbenen Hafenanlagen, die allein einem Angriff als Objekt hätten dienen können. Ebenso wie in Servola die Bomben mitten im Orte fielen und also absolut den friedlichen Bewohnern zugedacht waren, so ist auch bei den Bombenwürfen auf das Kloster jedes Versehen ausgeschlossen. Die erste Bombe fiel in einer Entfernung von sechs Metern von dem Eingang der Kirohe nieder, in welcher zu dieser Stunde gerade die 400 Zöglinge der Salesianer- der Osterandacht beiwohnten. Die furchtbare Detonation bei der Explosion der Bombe

rief in der im engen Baum der Kirche dicht zusammengedrängten Masse der Kinder eine riesige Panik hervor. Doch gelang es den Priestern, die Kinder zu beruhigen, am Drängen zu den Kirchentüren und am Verlassen der Kirche zu hindern. Diesem energischen Eingreifen der Priester ist es zu danken, daß nicht auch hier zahlreiche Opfer zu beklagen sind. Die Bombe durchschlug die Decke eines Kellerraumes und explodierte.

Die zweite Bombe traf das Hauptgebäude des Klosters, in dem sie eine riesige Verheerung anrichtete, Die Bombe durchschlug das Dach und explodierte beim Dirigentenpult im Orchesterraum. Hier

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Italienische Ballonabwehr in den Hodialpen.

wurde der Fußboden gänzlich aufgerissen, die Trümmer wurden durch den ganzen Raum, selbst auf die Galerie geschleudert. Die Sprengstücke zerschmetterten die sechs ersten Sitzreihen. Die Trümmer der Sessel wurden im ganzen Raum herumgeschleudert Die Decke stürzte teilweise ein, die Türen wurden zerschmettert und alle Fensterscheiben zertrümmert.

Fliegerzwischenfälle an der Schweizer Grenze.

Seit Kriegsbeginn ist das Ueberfliegen der Schweizer Grenze durch Flugzeuge der kriegführenden Staaten keine Seltenheit. Obwohl eine neutrale Zone zwischen der Schweiz einerseits und Frankreich und Deutschland andererseits geschaffen worden War, ist das Ueberfliegen der Grenze, besonders bei Nebel nicht zu vermeiden. Durch solche Zwischenfälle sind schon eine ganze Reihe französischer Flieger, die im Nebel verirrt auf Schweizer Boden landeten, unschädlich gemacht worden.

Doch auch deutsche Flieger haben schon manchmal geglaubt, sie befänden sich über französischem Boden, wenn sie vom Wind abgetrieben, durch den Nebel mit einemmal Land sahen. Ein politisches Nachspiel haben diese Irrtümer jedesmal nachsichgezogen, wenn die Flieger im Glauben, sich über Frankreich zu befinden, Bomben auf Schweizer Gebiet abwarfen. Jedoch war es bisher möglich, jeweils eine friedliche Lösung der Zwischenfälle herbeizuführen, umsomehr da ja auf den ersten Blick ersichtlich ist, daß keine böswillige Absicht vorhanden war. Nachdem erst wieder vor kurzem bei einem derartigen Zwischenfall eine Verbreiterung der neutralen Zone, sowie eine bessere Kenntlichmachung der Grenze durch Flaggen, nachts durch Wachtfeuer usw. von der deutschen Regierung vorgeschlagen wurde, verirrte sich dieser Tage wieder ein deutscher Doppeldecker von Norden kommend über Schweizer Gebiet. Ueber Belle wurden einige Bomben abgeworfen, worauf das Flugzeug die französische Grenze überflog. Das Flugzeug wurde von den Schweizer Truppen heftig aber durch dessen große Höhe erfolglos beschossen.

Der schweizerische Gesandte in Berlin, von Claparede, ist zur Besprechung der durch die verschiedenen Fliegerzwischenfälle geschaffenen Lage in Bern eingetroffen. Nachdem dort die amtliche Mitteilung der deutschen Regierung angekommen ist, daß das Armeekommando einen Befehl erlassen hat, nach dem in Zukunft alle Flüge in der dem schweizerischen Gebiet benachbarten Gegend zu unterlassen sind, erscheint eine friedliche Lösuug wesentlich erleichtert, da darin wohl die beste Bürgschaft für die Vermeidung weiterer Verletzungen schweizerischen Staatsgebietes erblickt werden darf.

Als einige Tage später ein französischer Flieger ebenfalls die Schweizer Grenze überflog, wurde jedoch von Schweizer Seite dieser Zwischenfall ziemlich leicht genommen. Schweizer Blätter berichten: Gestern in der Mittagstunde haben zwei französische Flieger nach einer Mitteilung des schweizerischen Armeestabes die Grenze der Schweiz bei Beurnevesin überflogen. Sie wurden von den Schweizer Truppen sbeschossen und kehrten nach wenigen Minuten wieder auf französisches Gebiet zurück. Nach einer Mitteilung der Schweizerischen Depeschenagentur hat der Bundesrat nicht die Absicht, diesem Zwischenfall diplomatische Folgen zu geben, weil die beiden französischen Flieger sofort ihren Irrtum erkannten und über die Schweizer Grenze zurückkehrten.

Fliegerkämpfe an den verschiedenen Fronten.

Wie Berthold sein fünftes Flugzeug herunterholte.

„Oberleutnant Berthold schoß nordwestlich von Peronne sein fünftes feindliches Flugzeug, einen englischen Doppeldecker, ab." So berichtete bekanntlich die oberste Heeresleitung am 17. April. Von einem Leser erhält die Vossische Zeitg. hierzu folgende Schilderung: Wir hatten heute (16. April) ein großartiges Sonntagsschauspiel. Um Vil2 Uhr schoß nämlich Leutnant Berthold mit seinem Fokkerein-decker sein fünftes feindliches Flugzeug ab, und zwar genau über unserem schönen Oertchen. Es war ein englischer Avro-Doppeldecker, offenbar ein Artillerieflieger, der gerade mit einer englischen schweren

Batterie schoß. Dabei kam er unverschämt über unsere Linien, wahrscheinlich, weil er gegen die Sonne nichts sehen konnte. Er wurde von allen Seiten kräftigst beschossen. Plötzlich erschien hoch über den Sprengpunkten zwischen ihm und den feindlichen Linien der Fokker und sauste wie ein Pfeil auf den Engländer los. Mit acht bis zehn Schüssen hatte er ihn bereits erledigt; er fing an zu schwanken, überschlug sich einmal und kam dann in sehr steilem Spiralsturzflug etwa 1500 Meter südöstlich von hier herunter. Ganz hervorragend war nun, wie der Fokker, befähigt durch seinen deutschen Umlaufmotor, hinterherging. Aus etwa 100 Meter Höhe überzeugte er sich, daß es mit dem Gegner Schluß war, und fuhr stolz heimwärts. Von allen Seiten strömte es nun zur Landungsslelle. Der Avro war ziemlich zu Bruch gegangen, der Führer tot, der Beobachter verhältnismäßig glimpflich davongekommen. Er war mit zwei Maschinengewehren ausgerüstet, hatte auch kräftig, aber erfolglos geschossen. Das Beste war wohl erhebliches Kartenmaterial, das man bei den beiden Fliegern vorfand.

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Maarice Farman-Doppeldedter. Vor dem Schätzen befindet sich ein verstellbarer Windschutz, der auch durch Panzerschutz ersetzt werden kann.

Die Ausrüstung der Engländer war vorzüglich. Wildleder-Jacken und -Stiefel, Ia Fabrikat. Ihr Fernglas natürlich made in U. S. A. Das Fahrzeug stammte aus dem englischen Daimlerwerke.

Es war überhaupt heute ein guter Tag; denn heute früh hatte ebenfalls ein Fokker nördlich von Peronne einen Engländer aus einem Geschwader von sieben Flugzeugen herausgeholt.

An der bessarabischen Grenze.

Aus Czernowitz wird am 3. Mai berichtet: Unsere Fliegererfolge an der bessarabischen Front mehren sich. Die Russen müssen ihre häufigeren Besuche an unserer Front mit immer größeren Verlusten bezahlen. Vor vier Tagen haben unsere Flugzeugabwehrgeschütze einen russischen Flieger zum Absturz gebracht; gestern ist es einem österreichisch-ungarischen Flugzeug gelungen, im Luftkampfe einen feindlichen Flieger zu vernichten. Um neun Uhr vormittags flog einer unserer Eindecker gegen die Front; ein russischer Morane-Parasol-Eindecker stürzte sich auf ihn. Es entspann sich ein heftiges Maschinengewehrfeuer, in dessen Verlauf es unserem Flieger gelang, das feindliche Flugzeug durch mehrere Schüsse derart zu beschädigen, daß es abstürzte. Es überschlug sich dreimal und fiel. Auf dem österreichischen

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Französischer Nieaport-Doppetdedier mit fest über dem Tragdeck eingebautem

Maschinengewehr.

Flugzeug waren Oberleutnant Bromoski als Beobachter und Zugsführer Gruber als Pilot. Gruber hat in den letzten drei Wochen zum zweitenmal an der Vernichtung eines russischen Flugzeuges im Luftkampfe mitgewirkt.

*

Von der Sfrypafront.

Kriegsberichterstattung von der Strypafront:

Bei günstiger Witterung ist die Fliegertätigkeit sehr rege. Die Russen verfügen hier über mehrere Großkampfflugzeuge (System Si-korski), mit vier Motoren, vier bis fünf Mann Besatzung und zwei

Maschinengewehren, die bei günstiger Witterung auch öfter Buczacz Besuche abstatten, ohne jedoch bisher größeren Schaden angerichtet zu haben. Unsere Flieger scheuen jedoch diesen gewaltigen Gegner nicht, sondern greifen ihn entschlossen an, wo sie ihn treffen. Ihre Bekämpfung war trotz der großen Flughöhe sehr wirksam und erfolgreich.

* *

*

Italienische Fliegertaten.

Das Wiener Kriegspressequartier gibt bekannt: Italicnische Zeitungen bringen die Nachriebt, daß die berühmten italienischen Fliegerhelden von der Vojusa feierlich ausgezeichnet wurden. Die Heldentat, welche jetzt durch die Auszeichnung der Fliegerhelden, die sie vollbracht haben sollen, gewürdigt wird, wurde der Mitwelt Mitte April durch die italienische halbamtliche Agenzia Stefani folgendermaßen bekanntgegeben: „Kriegstaten des italienischen Marine-

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Französischer Eindecker mit fest eingebautem Maschinengewehr im Klampfe mit deutschen Flugzeugen. In der Richtung der Geschoßbahn ist der Propeller mit einem starken U-förmigen Panzerblech bekleidet.

flugwesens seit Monatsbeginn: Zwei Wasserflugzeuge bombardierten im unteren Adriameer einen feindlichen Küstenpunkt, verjagten dort die Wache, stiegen dann aufs Meer nieder und landeten die vier Offiziere der Wasserflugzeuge. Sie zündeten ein Häuschen an, welches als Signalstation diente, ferner zwei Häuser und das Telegraphengestänge, sprengten ein kleines Munitionsdepot in die Luft, verbrannten einige Kohlenhaufen, zerstörten eine Brückenanlage und schiffton sich hernach auf ihren Flugzeugen ein, mit denen sie fliegend ihre Ausgangspunkte wieder erreichten."

Diese italienische Meldung wurde bisher nicht berichtigt. Die italienischen Fliegerhelden unternahmen Ende März tatsächlich einen Flug am albanischen Küstengebiet und überflogen den albanischen

Ort Semeni am Flusse Semeni. Da sie niemand sahen, der sie bedroht hätte, gingen sie an Land, zündeten die Präfektur und das Telegraphenamt samt den Telegraphenleitungen an. Von einer Zerstörung der übrigen im italienischen Bericht erwähnten Objekte ist kein Wort wahr, obzwar es den italienischen Gästen an ungestörter R.uhe zur Fortsetzung des Zerstörungswerkes schon aus dem Grunde nicht gemangelt hätte, weil zur Zeit dieses Heldenfluges weder unsere Truppen, noch bewaffnete Albaner anwesend waren und nur die wehrlose Bevölkerung Zeuge des „Wagnisses" war. In Semeni hätten übrigens diese Heldenflieger weder ein Munitionsdepot noch eine Signalstation vernichten können, da es dort keine derartigen Objekte gab. Diese sind wahrscheinlich nur zur Ausschmückung in dem Be-

Dieselben Heldenflieger erschienen dann einige Tage später in der Vojusamündung, landeten außerhalb des Bereiches unserer Truppen, zündeten einige Bauernhäuser an und flogen wieder davon.

Auch ein dritter Heldenflug ist uns bekannt: Am 3. April warfen zwei italienische Flieger auf Durazzo ohne Erfolg Bomben ab, ohne daß sie die wachhabenden Schiffe in ihrer B,uhe zu stören vermochten. Hiernach bestehen die Taten, die in feierlicher Art gewürdigt wurden, wohl nur in der Phantasie. Der Ordensauszeichnung der berühmten Flieger scheint lediglich eine romantische Schilderung ihrer Flüge zu Grunde zu liegen.

Bestattung eines deutschen Fliegers in Salonik. Nach einer Drahtmeldung des „Temps" aus Salonik ist der Leichnam des deutschen Fliegers Max Koste aus Stuttgart, der am 27. März in den Amatovo-See abgestürzt war, am 23. April aufgefischt und mit militärischen Ehren bestattet worden.

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Luttflotten-Vereins wurde dieser Tage in Berlin abgehalten. Sie wurde vom Geheimen Kommerzienrat Dr. Brosien, Mannheim, geleitet. Der Versammlung wohnten Vertreter des Kriegsministeriums, der Inspektion der Fliegertruppen und des Reichsamts des Innern bei. Die Mitgliederzahl ist im letzten Jahre von 9000 auf 36000 gestiegen. Der Reinüberschuß des letzten Jahres beträgt 231745 Mark, für Wohlfahrtszwecke sind 72 450 Mark bestimmt Ein erheblicher Teil der Vereinsmittel soll zunächst dazu verwendet werden, genesenden oder erholungsbedürftigen Luftfahrern den Aufenthalt in geeigneten Kurorten zu ermöglichen. Anträge zur Unterstützung notleidender Familien gefallener Luftfahrer sind an die Hauptgeschäftsstelle Berlin W. 50, Marburger Straße 6 zu richten. Die mit dem Deutschen Flugverband in Weimar, der sich dem Verein anschließen will, vereinbarten Satzungsänderungen wurden genehmigt. An den Kaiser wurde ein Huldigungstelegramm abgesandt.

rieht aufgenommen worden.

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ftundfebau

Inland.

Turfs

Rittmeister Graf Mit ihm ist eine aus dem Leben ge-

Graf Holck Einer der bekanntesten Heerenreiter. Holck von den 9. Dragonern, hat den Fliegertod erlitten, der sympathischsten Persönlichkeiten des deutschen schieden, eine populäre Erscheinung auf dem grünen Rasen, zugleich ein Fliegeroffizier von kühnem Wagemut, der bekanntlich mit dem Oberleutnant Freiherrn von Zobel zu Beginn dieses Jahres infolge eines Motordefekts in montenegrinische Gefangenschaft geraten war, aus der beide Ende Januar durch die Kapitulation der Montenegriner befreit wurden. Nach kurzem Urlaub in Berlin begab sich Graf Holck wieder zu seiner Fliegerabteilung zurück, wo den kühnen Reiter und Flieger nun der Heldentod ereilt hat.

Flieger Fritz Stiefvater f. Nachdem Fritz Stiefvater bei einem Luftkampf schwer verwundet worden ist, ist er kurz darauf seinen Verletzungen erlegen. Er war ein Bruder des sehr bekannten Fliegers Otto Stiefvater, der kurz nach Kriegsanfang bei Posen als Fliegeroffizier tödlich abstürzte. Fritz Stiefvater war früher als Diplom-Ingenieur in Flensburg tätig und meldete sich mit Kriegsausbruch bei einer Marinefliegerstation, woselbst er für hervorragende Leistungen mit dem Eisernen Kreuz dekoriert wurde.

Fliegeroffizier W. v- Lichtenberger in Gefangenschaft. In Gefangenschaft geraten ist kürz-ich der aus Speyer stammende Fliegeroffizier, Walter Ritter v. Lichtenberger, der vor einigen Monaten wegen des erfolgreichen Angriffs gegen ein aus acht französischen Flugzeugen bestehendes Geschwader, das am 9. September vorigen Jahres die offene Stadt Zweibrücken bombardieren wollte, mit dem höchsten bayrischen Kriegsorden, dem Max Josefsorden, der dem Inhaber auch den persönlichen Adel verleiht und zugleich eine Jahresrente von 600 Mark aussetzt, ausgezeichnet worden. Lichtenberger hatte bekanntlich damals das feindliche Führer-Flugzeug bei einem lothringischen Ort unweit Saargemünd zum Absturz gebracht und die meisten der Feinde zur Umkehr gezwungen, ehe sie ihre Absicht ausführen konnten.

Ueber Fliegerkämpfe bei Czernowitz berichtet ein Mitarbeiter der Leipziger N. N. wie folgt: Am 15. April, 5 Uhr morgens, kamen fünf russische Flugzeuge, drei Eindecker und zwei Doppeldecker, und warfen sechs Bomben über der Vorstadt Czernowitz ab, wo durch den Luftdruck ein Kind verletzt wurde. Unsere Abwehrkanonen griffen ein und verhinderten die rusischen Flieger an weiterem Verbleiben Uber Czernowitz. Drei zogen sich sofort zurück, zwei verblieben noch kurze Zeit Mittlerweile konnten österreichische Flieger den Kampf gegen die zwei russischen Flieger aufnehmen, welche gleichzeitig auch fortdauernd von unseren Abwehrgeschützen stark beschossen wurden. Zwei österreichische Flieger nahmen die Verfolgung eines russischen Doppeldeckers auf, umkreisten ihn und beschossen das feindliche Flugzeug mit Maschinengewehren. Der Pilot des feindlichen Flugzeuges wurde getroffen. Ein russischer Beobachtungsoffizier versuchte, das Steuer zu ergreifen, aber der Apparat, welcher ebenfalls getroffen

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Flugzeugführer Riumeister Graf Holck f

war, sank rapid und fiel zwischen den österreichischen und russischen Drahtverhauen nieder. Durch unser Kanonenfeuer wurde er vollends zerstört; beide russische Flieger sind tot.

Von den Plugplätzen.

Vom Flugplatz Frankfurt a. M.-Rebstock.

Am Samstag den 1. April landete auf dem Flugplatz Rebstock bei Frankfurt a. M. ein AI b atr os-Doppeldecker von Gotha kommend, der von einem Unteroffizier gesteuert wurde. Der Rückflug vollzog sich am nächsten Tag glatt.

Am 11. April nahm der Flieger Poelke auf dem Platz eine Zwischenlandung vor. Am nächsten Tage flog er nach Darmstadt zurück.

Vom Flugplatz Weimar. In der Fliegerschule von Erich Schmidt, die sich seit einiger Zeit in Weimar befindet, hat vor wenigen Wochen der Flugschüler Friedrich Boyn auf Sa chs e n - Doppeldecker die Pilotenprüfung nach den Bestimmungen des Deutschen Lufifahrer-Verbandes abgelegt. Der Flugstützpunkt in Weimar, welcher vor einigen Jahren vom „Deutschen Flugverband" errichtet wurde, wira sehr oft von Militärfliegern als Zwischenlandungsplatz benutzt und bietet denselben gute Unterkunft.

Vom Flugplatz Leipzig-Mockau. Bei der Hauptversammlung der Leipziger Luftschiffhafen- und Flugplatz-Aktiengesellschaft wurde folgendes über das Unternehmen bekannt. Seit Kriegsbeginn ist der Leipziger Flugplatz für private sportliche Veranstaltungen geschlossen. Am 28. November v J. diente der Flugplatz einer Wohltätigkeitsveranstaltung, deren Gesamterlös für das Liebesgabenwerk zugunsten der im Felde stehenden Flieger und Soldaten bestimmt war. Der Verlauf war bekanntlich ein glänzender. Die Veranstaltung erbrachte einen Reinertrag von zusammen 5600 Mark. Aus den mit der Militärverwaltung abgeschlossenen Verträgen und aus der Verpachtung der Flugzeugschuppen sind der Gesellschaft leidliche Einnahmen zugeflossen. Das gleichfalls vorgelegte Rechnungswerk ergibt einschlieli-lich des Vortrages einen Reingewinn von 21 633 Mark, der in der Hauptsache der Erneuerungsreserve zugewendet wird. Die Hauptversammlung genehmigte einstimmig den Geschäftsbericht nebst Abschluß und erklärte sich damit einverstanden, daß die Gesellschaft auf den seitens der Stadt Leipzig vertraglich zu leistenden Zuschuß von je 20000 Mark für 1915 und 1916 verzichtet und in die Verlängerung der Dauer des Vertrages mit der Stadt Leipzig um zwei weitere Jahre einwilligte. Der Vorsitzende bemerkte ergänzend zu den im Geschäftsbericht dargelegten Gründen, daß die Verwaltung bei dieser Verzichtleistung von dem Gedanken geleitet worden sei, daß sie auch ihrerseits dazu beitragen möchte, der Stadt diese schwere Zeit erleichtern zu helfen. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrates der Bankdirektor Petersen, Bankdirektor Hoff, Kgl. Baurat Ranft und Bürgermeister Roth wurden erneut in ihr Amt berufen.

Vom Flugplatz Wanne.

Mit großen Hoffnungen auf eine ertragreiche Zukunft war vor einigen Jahren der vom Grafen Westerholt in Herten gepachtete große Flugplatz Wanne in Benutzung genommen worden. An dem Unternehmen waren u. a. die Stadt Herne, die Gemeinden Wanne und Herten beteiligt. Die Hoffnungen erfüllten

sich nicht. Der Krieg gab der Gesellschaft schließlich den Todesstoß. Graf Westerholt, der seit Jahren vergeblich auf die Zahlung des 15 000 Mark jährlich betragenden Pachtgeldes gewartet hatte, wurde ungeduldig uni klagte den rückständigen Pachtzins ein. Die haftenden Teilhaber der Flug- und Sportgesellschaft Wanne sind zur Zahlung des eingeklagten Betrages verurteilt worden. Das vorhandene Eigentum ist schon längst an die beteiligten Gemeinden verpfändet worden, als sich das fortwährende Geldbedürfnis der Gesellschaft besonders dringend geslaltet hatte. Also wird Graf Westerholt in Herten nicht viel zu pfänden bekommen. Wie Bürgermeister Sporleder in der Sitzung der. Stadtverordneten von Herne mitteilte, ist man bestrebt, die Flugplatzfirma möglichst bald im Handelsregister zu löschen. Zum Konkurs wird es bei dem gänzlichen Mangel an greifbarer Masse wohl nicht kommen.

Von der Front.

27. März. Deutscher Bericht: Unsere Flieger belegten die Bahnhöfe von Dünaburg, Wilejka und die Bahnanlagen an der Straße Baranowilschi-Minsk mit Bomben. — Englischer Kriegsbericht: Eines unserer Flugzeuge, das gestern aufgestiegen war, kehrte nicht zurück. Am 23. März meldet General Townshend, daß sein Lager bei Kut-el-Amara vom 21. bis zum 23. März von feindlichen Flugzeugen beschossen wurde.

28. März. Deutscher Bericht: Im Verfolg der feindlichen Luftangriffe auf unsere Stellungen am Doiransee stieß geste n ein deutsches Luftgeschwader in die Gegend von Saloniki vor und belegte den neuen Hafen, den Petroleumhafen, sowie die Ententelager nördlich der Stadt ausgiebig mit Bomben. — Italienischer Bericht: Vormittags kreuzten feindliche Flugzeuggeschwader über der Ebene zwischen dem Isonzo und dem Piave, um unsere Verbindungsstraßen zu bombardieren und unsere Brücken zu beschädigen. Diese Angriffe mißglückten völlig. Die Flugzeuge, die durch das Feuer unserer Batterien gezwungen wurden, sich in großer Höhe zu halten, warfen einige Dutzend Bomben, ohne jemand zu treffen oder Schaden anzurichten. Gutgezielte Granaten unserer Batterien brachten ein Flugzeug bei Aiello und ein Wasserflugzeug in der Lagune von Grade- zum Absturz. Ein drittes Flugzeug wurde durch Infanteriefeuer zur Landung bei der Brücke von La Priula gezwungen. Von den sechs feindlichen Fliegern wurde der das Geschwader befehligende Major getötet, die fünf andern wurden gefangen genommen. — Oesterreichischer Bericht: Da in Venetien ein erhöhter Eisenbahnverkehr gegen die Isonzofront festgestellt wurde, belegten unsere Flieger einige Objekte der dortigen Bahnen mit Bomben.

29. März. Deutscher Bericht: Deutsche Flugzeuggeschwader warfen mit gutem Erfolg Bomben auf feindliche Bahnanlagen, besonders auf den Bahnhof Molodepzno ab. — Oesterr.-ung. Bericht: Gestern war die Fliegertätigkeit auf beiden Seiten recht lebhaft. Mehrere feindliche Flugzeuge wurden durch Feuer und eigene Flieger zur Rückkehr gezwungen. Ein von unserer Artillerie abgeschossener russischer Doppeldecker stürzte östlich von Buczacz, hinter der feindlichen Linie ab. Durch Fliegerbomben entstand bei uns keinerlei Schaden. Unsere Flieger haben einige Orte hinter der russischen Front ausgiebig und mit beobachtetem Erfolge beworfen.

30. März. Deutscher Bericht: Ltn. Immelmann setzte im Luftkampf, östlich von Bapaume, das zwölfte feindliche Flugzeug außer Gefecht, einen englischen Doppeldecker, dessen Insassen gefangen in unserer Hand sind. Durch feindlichen Bombenabwurf auf Metz wurde ein Soldat getötet, einige andere wurden verletzt. — Oesterr.-ungar. Bericht: Am 29. vormittags bombardierten vier Seeflugzeuge unter Führung des Linienschiffsleutnants Konjovic Valona und

erzielten mehrere Treffer in den Batterien und Unterkünften, einem Flugzeughangar und einem Magazin, sowie auf dem französischen Flugzeugmutterschiff „Feudre". Trotz heftiger Beschießung sind alle Flugzeuge unversehrt eingerückt. — Türkischer Bericht: Am 27, März Uberflog eines unserer Flugzeuge die Insel Lemnos und warf vier Bomben auf den Flugzeugschuppen des Feindes im Hafen von Mudros, welche sämtlich in dem Schuppen platzten Flugzeugabwehrkanonen und ein im Hafen liegendes feindliches Kriegsschiff eröffneten auf unseren Flieger Feuer, aber wirkungslos. — Französischer Bericht: Im Laufe des Tages zeigte sich unser Flugwesen in der Champagne sehr tätig. In der Gegend von Domrien schoß einer unserer Piloten einen Fokker ab, der in den feindlichen Linien niederfiel. In der Gegend von Verdun wurden fünf Flugzeuge in unmittelbarer Nähe unserer Linien abgeschossen. Unsere Flugzeuge erhielten zahlreiche Treffer, aber alle unsere Piloten kehrten unversehrt zurück.

31. März. Deutscher Bericht: Die Engländer büßten in Luftkämpfen in der Gegend von Arras und Bapaume drei Doppeldecker ein. Zwei von ihren Insassen sind tot. Ltn. Immelmann hat dabei sein dreizehntes feindliches Flugzeug abgeschossen. — Türkischer Bericht: Am 30. griffen zwei unserer Flugzeuge unter dem Befehl des Hauptmanns Boedke feindliche Flieger an, die Sedd-ül-Bahr überflogen. Beim Luftkampf fiel einer der feindlichen Flieger ins Meer. Die übrigen flohen in Richtung Imbros. Ein feindliches Torpedoboot im Golf von Saros wurde in der Richtung auf die Insel Samothrake verjagt. Am 27. März bombardierte ein Geschwader von 15 deutschen Flugzeugen das englisch-französische Lager in der Nähe von Saloniki Es wurden 800 Bomben abgeworfen, die großen Schaden anrichteten. Die Flieger beobachteten eine in dem unmittelbar beim Bahnhof gelegenen Depot, sowie eine zweite auf einem feindlichen Schiff. Feindliche Flugzeuge versuchten einen Angriff gegen die deutschen Flugzeuge. Ihr Versuch blieb jedoch ergebnislos. Vier von den englisch-französischen Flugzeugen wurden zur Landung gezwungen, die übrigen mußten den Rückzug antreten. — Französischer Bericht: Am 29. warf eines unserer Kampfgeschwader fünfzehn großkalibrige Bomben auf den Bahnhof Metz-Sablon und fünf auf den Bahnhof Pagny-sur-Moselle. In der Nacht zum 30. beschossen zwei Flugzeuge den Bahnhof Macheren. Westlich von Nouvron wurde ein Flugzeug des Feindes von unseren Abwehrgeschützen abgeschossen. Die Insassen sind tot. Ein Maschinengewehr dieses Ffugzeuges wurde in unsere Linien gebracht. — Monatsbericht der französischen Orientarmee: Am 20. März warf eine Abteilung von 23 unserer Flugzeuge zahlreiche Geschosse auf die feindlichen Lagereinrichtungen in Volovec, westlich des Doiran-Sees. Während dieser Unternehmung wurde einer unserer Piloten von einem Geschoß getroffen und fiel in den See. Ein anderer mußte landen, konnte aber, nachdem er sein Flugzeug in Brand gesteckt hatte, in unsere Linien zurückkehren. Am 25. März fand ein Kampf zwischen einem Fokker-Flugzeug und einem unserer Flugzeuge statt, das ebenso endete Der Franzose mußte landen und steckte sein Flugzeug in Brand. Aber auch ein feindlicher Albatros wurde von einem unserer Flieger abgeschossen. Am gleichen Tage warf ein Geschwader von uns Geschosse auf die feindlichen Lager von Podgo-ritza. Am 28. März wurde Saloniki von einem Luftgeschwader bombardiert, 23 griechische Bürger wurden getötet, 25 verletzt. Unsere zur Verfolgung des Feindes aufgestiegenen Flugzeuge schössen drei Flugzeuge ab. — Russischer t Bericht: Feindliche Flieger warfen Bomben in der Gegend der Bahnhöfe Luszoza und Luniniec, 55 km nordwestlich von Pinsk.

1. April. Deutscher Bericht: Unsere Kampfflieger schössen vier französische Flugzeuge ab, je eines bei Laon und Mogevillen (in der Woevre) in unseren Linien, je eines bei Ville-au-Bois und südlich von Haucourt hinter der feindlichen

Front. — Der französische Flugplatz Rösnay (westlich von Reims) wurde aus-

2. April. Deutscher Bericht: Die beiderseits sehr lebhafte Fliegertätigkeit hat zu zahlreichen für uns glücklichen Luftgefechten geführt. Außer vier jenseits unserer Front heruntergeholten feindlichen Flugzeugen wurde bei Hollebeke (nordwestlich von Werwicq) ein englischer Doppeldecker abgeschossen, dessen Insassen gefangen genommen sind. Oberleutnant Berthold hat hierbei das vierte gegnerische Flugzeug außer Gefecht gesetzt. Außerdem wurde durch einen Voll, treffer unserer Abwehrgeschütze südwestlich von Lens ein feindliches Flugzeug brennend zum Absturz gebracht. Der mit Truppen stark belegte Ort Dombles-en-Argonne (westlich von Verdun) und der Flugplatz Fontaine (östlich von Beifort) wurden ausgiebig mit Bomben belegt. — Oesterr. ung. Bericht: Heute früh warfen feindliche Flieger Bomben auf Adelsberg ab. Zwei Männer wurden getötet mehrere verwundet. — Ueber den bulgarischen Stellungen an der griechischen Grenze erschienen zwei französische Flugzeuge von Doiran und Gewgheli her. Beide wurden von den bulgarischen Batterien zum Niedergehen gezwungen. Ein Flugzeug stürzte in den Doiran-See, doch wurde ein Fliegeroffizier gerettet. Das andere Flugzeug erlitt nur einen leichten Defekt. Beide Fliegeroffiziere wurden unverwundet gefangen. — Französischer Bericht: In der Nacht zum 2. April warf eines unserer Kampfgeschwader 28 Geschosse auf den Bahnhof Etain und Biwaks an den Zugängen des Dorfes ITantillois. In der gleichen Nacht warfen dre

unserer Flugzeuge 22 Geschosse ab, die in den Dörfern Azannes und Brieulles an der Vaas Brände hervorriefen. Am 2. April schössen unsere Flieger drej feindliche Flugzeuge an der Front bei Verdun ab. Zwei andere deutsche Flugzeuge mußten in der gleichen Gegend jäh niedergehen.

3. April. Deutscher Bericht: Durch deutsche Flugzeuggeschwader wurden auf die Bahnhöfe Pogorjelzy und Horodzieja an der Strecke nach Minsk sowie

giebig mit Bomben belegt.

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Französische Flugzeugabwehrartillerie in Saloniki. Eine" Kanone ist auf ein Automobil montiert.

auf die Truppenlager Ostrowski (südlich des Mir) Bomben abgeworfen. — Oesterr ung. Bericht: der Besuch feindlicher Flieger über Laibach, Adelsberg und Triest wurde durch einen Geschwaderangriff von zehn Seeflugzeugen in Ancona erwidert, wo Bahnhof, zwei Gasometer, Werfte und Kasernenviertel der Stadt mit verheerendem Erfolg bombardiert und mehrere Brände erzeugt wurden. Im Feuer von drei Abwehrbatterien wurde eines unserer Flugzeuge durch Schrappneilfeuer zur Landung vor dem Hafen gezwungen. Ein zweites unserer Flugzeuge ging neben ihm nieder, übernahm die beiden Insassen, konnte jedoch infolge einer Beschädigung bei Seegang nicht wieder auffliegen. Endlich rettete ein drittes österr. ung. Flugzeuge alle vier Insassen, verbrannte die beiden beschädigten Flugzeuge und kehrte unversehrt zurück, trotz heftigen Maschinengewehrfeuers von zwei italienischen Flugzeugen, die in hundert Meter Höhe darüber kreisten, — Ein deutsches Flugzeug erschien über Chalons sur Marne und warf Bomben ab, wodurch eine Brauerei zerstört wurde.

4. April. Italienischer Bericht: Gestern erschienen über Ancona fünf feind-lische Wasserflugzeuge. Von Abwehrkanonen und vier unserer Flugzeuge angegriffen, entfernten sich die Wasserflugzeuge. Drei wurden jedoch abgeschossen-Eines davon „I. S. 71" fiel ins Meer und wurde erbeutet, das zweite fiel ebenfalls ins Meer und verbrannte, das dritte sank, während es nach dem Hafen geschleppt wurde. Der Sachschaden ist nicht bedeutend. — Eines unserer Caproni-flugzeuge warf eine schwere Bombe auf den Grafenberg (Görz) und rief einen Brand hervor. Feindliche Flugzeuge versuchten hartnäckig Einbrüche in unser Gebiet, wurde aber durch Feuer unserer Batterien und durch Gegenangriffe vertrieben. Einem der Flugzeuge gelang es Bomben auf Bassano abzuwerfen, die nur geringen Schaden anrichteten.

5. April. Deutscher Berrcht:

Ergebnis der Luftkämpfe an der Westfront im März:

Deutsche Verluste:

Im Luftkampfe.................. 7 Flugzeuge

Durch Abschuß von der Erde............ 3 „

Vermißt .................... 4

im ganzen 14 Flugzeuge

Französischer und englischer Verlust:

Im Luftkampf .................. 38 Flugzeuge

Durch Abschuß von der Erde............ 4 „

Durch unfreiwillige Landung innerhalb unserer Linien . . . 2 ,

Im Ganzen 44 Flugzeuge 25 dieser feindlichen Flugzeuge sind in unsere Hand gefallen, der Absturz der übrigen 19 ist einwandfrei beobachtet.

Englischer Bericht: Gestern schoß eines unserer Flugzeuge ein deutsches Flugzeug hinter unseren Linien südlich von Souchez ab. Führer und Beobachter sind tot. — Französischer Bericht: In der Gegend von Verdun lieferten unsere Kampfflugzeuge am 4. April 15 Luftgefechte, in deren Verlauf ein deutsches Flugzeug mit Doppelmotor beim Teich von Haute ■ Fourneaux abgeschossen wurde. Ein anderes feindliches Flugzeug stürzte beim Wald von Tilloy ab. Schließlich stieß ein deutsches Flugzeug senkrecht auf dem Boden auf. Alle Flieger sind unversehrt zurückgekehrt. In der Nacht zum 4. April warf eines unserer Kampfgeschwader 14 Geschosse auf den Bahnhof von Nantillois und 15 auf die Biwaks von Dainvillers ab.

6. April. Italienischer Bericht: Feindliche Flieger versuchten gestern Verona zu überfliegen, doch wurden sie rasch gegen Norden in die Flucht ge

trieben. Im Gebiete des unteren Isonzo und ebenso auf der Lagune von Qrado versuchte der Feind Fliegereinfälle mit Bombenwerfen auf kleine Ortschaften. Unsere Artillerie und Verteidigungsgeschwader schlugen die feindlichen Flieger zurück. — Russischer Bericht: Südlich von Dünaburg zahlreiche Flüge zahlreicher Flugzeuge, von denen einige Bomben abwarfen und sich ihrer Maschinengewehre bedienten. — Französischer Bericht: Im Monat März waren unsere Kampfflieger an der ganzen Front, besonders in der Gegend von Verdun, tätig In zahlreichen Luftkämpfen wurden durch unsere Flieger 31 deutsche Flugzeuge zum Absturz gebracht, von denen 9 brennend abstürzten und innerhalb unserer Linien am Boden zerschellten, und 22 innerhalb der deutschen Linien zum Absturz gebracht wurden. Lieber das Schicksal dieser 22 Flugzeuge, die von unseren Fliegern Uber den feindlichen Linien angegriffen wurden, besteht kein Zweifel, 2 von ihnen sah man brennend fallen und 10 kamen, sich um sich selbst drehend, unter dem Feuer unserer Flieger herunter. Außerdem wurden vier deutsche Flugzeuge durch unsere Flugzeugabwehrgeschütze heruntergeholt. Eines davon fiel in unsere Linien, in der Umgegend von Avocourt, und drei in die feindlichen Linien, eins in der Nähe von Suippes, eines bei Nouvron und eines bei Ste. Mane-ä-Py.

Dieser Gesammtsumme von 35 im März zerstörten deutschen Flugzeugen ist die Zahl unserer Verluste im Luftkampf gegenüberzustellen, die sich auf 13 Flugzeuge beläuft und sich folgendermaßen gliedert: ein Flugzeugin unsern Linien, 12 in den deutschen Linien abgestürzt. Das große Mißverhältnis bei unsern und den deutschen Flugzeugen zwischen den Abstürzen auf französischem und auf feindlichem Gebiet ist bezeichnend. Nach Schriftstücken, die bei gefallenen deutschen Fliegern gefunden wurden, müssen sie Befehl erhalten haben, ihre eigenen Linien möglichst wenig zu überschreiten. Das Ergebnis des März beweist, daß im Gegensatz dazu unsre Jagdflugzeuge ohne Unterlaß feindliches Gebiet überfliegen, um Kämpfe zu suchen.

7. April. Türkischer Bericht: Am 4. April überflogen 8 feindliche Flugzeuge die Halbinsel Gallipoli. Hauptmann Buddecke griff sie mit seinem Flugzeug an und brachte im Verlauf des Luftkampfes einen feindlichen Flieger vor Kum-dere zum Absturz. Das Flugzeug versank sofort im Meer. Nachforschungen feindlicher Torpedoboote, die ihm zur Hilfe geeilt waren, blieben erfolglos.

Ausland.

Vereinigung der Luftfahrzeugkonstrukteure Englands. Etwa 40 der führenden englischen Luftfahrzeugfabrikanten haben sich zu einem Konzern unter dem Namen „The British Aircraft Construktors Limited" zusammengeschlossen. Aufgabe des Konzerns soll es sein, die Vorherrschaft Deutschlands auf dem Gebiete der Luftschiffahrt zu bekämpfen, was den englischen Firmen einzeln bisher nicht gelang. Vereint marschieren, getrennt geschlagen werden, ist ja ein bewährter Wahlspruch der Entente.

Ein französisches Milltärllugzeug abgestürzt. Ueber Saint Maximin stürzte am 25. April ein französisches Militärflugzeug ab. Von den Insassen war der Beobachtungsoffizier sofort lot Der führende Unteroffizier befindet sich in hoffnungslosem Zustand.

Französischer Fliegerunfall auf dem Belforter Uebungsplatz. Als am 28. April vormittags ein französischer Flieder vom Belforter Flugplatz aufgestiegen war und sich mit seinem Beobachter bereits in einer Höhe von 100 Meter über dem Erdboden befand, erlitt er plötzlich einen Motorschaden über dem Brausebad in Faubourg des Vosges, kippte um und fiel mit rasender Eile zur Erde nieder. Die beiden Insassen erlitten schwere Verletzungen, Der Apparat ist vollständig zerstört.

Ein feindliches Flugzeug in Holland eingebracht. Der Scheweninger Fischkutter 187 brachte ein Flugzeug mit den französischen Farben, in dem sich ein britischer Offizier befand. Das Flugzeug war ungefähr 40 Meilen von der Küste aufgenommen worden. Der Offizier hatte wegen Benzinmangel niedergehen müssen und war, als er vorgefunden wurde, 30 Stunden auf der See herumgetrieben.

Französische Flieger in Holland interniert. Aus Middelburg wird vom 26. April gemeldet: Heute Morgen zwischen 4 Uhr 30 Min. bis 5 Uhr hat ein französischer Farman-Doppeldecker, der von der holländischen Küstenwache beschossen worden war, eine Notlandung auf holländischem Gebiete machen müssen. Die Maschine war an verschiedenen Stellen getroffen worden. Beide unverwundete Insassen, der Führer ein Sergeant, und ein Offizier, wurden interniert. Von anderer Seite erfährt das Handelsblad, daß die Flügel des Flugzeuges durchlöchert gewesen seien, da das Flugzeug im Kampf mit Zeppelinen gestanden habe.

Ein Fliegerangriff auf eine Vorstadt von Sofia. Amtlich wird verlautbar: Am 24. April gegen 8 Uhr früh warf ein feindliches Flugzeug, das aus südöstlicher Richtung gekommen war, aus sehr großer Höhe zwei Bomben auf eine der Vorstädte von Sofia. Eine Bombe fiel auf ein Schulgebäude, die andere auf ein kleines Wohnhaus. Der angerichtete Schaden ist sehr unbedeutend. Menschenopfer sind nicht zu beklagen. Das Flugzeug wa'f gleichzeitig eine Anzahl Proklamationen ab, mit denen der Feind der bulgarischen Oeffentlichkeit den Fall von Erzerum bekanntgab, was überaus lächerlich ist, da ja den Bulgaren nicht nur die Einnahme von Erzerum, sondern auch die Besetzung von Trapezunt bereits bekannt ist. Auf der Rückfahrt überflog das Flugzeug den Vitoschaberg.

Russische Flieger über Konstantinopel. Der Mailänder „Seccolo" meldet, dem „Berl. Lok.-Anz." zufolge, aus Athen: Zwei russische Flugzeuge sind nach einem langen Fluge am 24. April abends über Konstantinopel erschienen.

Offizielle Mitteilungen.

Bund deutscher Flugzeugführer, E. V.

Geschäftsstelle: Berlin-Johannisthal, Kaiser-Wilhelm-StraUe 47. Telegramm-Adresse: Fliegerbund. Fernsprecher: Amt Oberschöneweide964

Zahlungen erbeten an Disconto-Gesellschaft, Frankfurt a. M.

Frankfurter Flugmodell-Verein.

Präsidierender Verein des Verbandes deutscher Modellflugvereine.

Geschäftsstelle: Frankfurt a. Main, Eppsteinerstraße 26. Wiederum haben zwei unserer Mitglieder die Feldpilotenprüfung bestanden. So haben der stellvertr. Kassenführer Willy May am 21. April auf Albatros-Doppeldecker und Mitglied W. Ripper am 22. April auf L.V.G.-Doppeldecker die Prüfung abgelegt. Der 1. Schriftführer Ludwig Kämmerer, Leutnant d. R., wurde zur Ausbildung als Beobachtungsoffizier zu der Fliegertruppe kommandiert, während der Kassenführer Leutnant d R. Adolf Jäger infolge einer erlittenen Verwundung in Magdeburg im Lazarett liegt.

Eintrittsgeld Mk. 20.-

Monatlicher Beitrag Mk, 3.50

1. Vorsitzender: Felix Laitsch.

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Präsidium: Frankf. Flugmodell-Verein

Münchner Modellflug-Verein.

Mitglied des Verbandes deutscher Modellflugvereine. Geschäftsstelle: Prannerstraße 24.

a) Modell-Wettfliegen: Am 26. März nachmittags 2 Uhr begann das große Wettfliegen, zu dem sich 15 Modelle am Start meldeten. Im Bodenanlauf ging Max Seyffer mit einem „Hinterschrauben"-ModeIl gegen den Wind mit 81 m als Sieger hervor. Den Handstart-Preis gewann Franz Schier jr. mit 72 m, jedoch Max Seyffer war auch hier eigentlich „bester", denn sein Modell flog 113 m weit, der Preisrichter mußte jedoch laut den Bestimmungen ein anderes Modell anerkennen. — Mit großem Interesse wurde auch vom Publikum das Rennen über 30 m verfolgt, aus dem die „Ente" von Rud. Orth als Sieger her-horging. Seyffer wurde zweiter.—So war das Ergebnis ein sehr befriedigendes und auch das Publikum kam auf seine Rechnung durch die ununterbrochenen Sturz- und Salto mortale-Flüge unseres Mitgliedes Orth mit einer „Ente", bei denen das Modell stets auf den Rädern in normaler Weise landete. Die Preisverteilung fand am Freitag den 31. März im Sitzungssaal des Deutschen Touring-Club statt. Die Einzelresultate sind folgende:

Bodenanlauf Weitflug:

1. Preis: Max Seyffer, 81 m „Ente"

2. „ Ludw. Köhler, 42 „ „Parasol-Eindecker".

Handabwurf Weitflug:

1. Preis: Franz Schier, 72 m

2. „ Max Seyffer, 113 „

Rennen über 30 Meter: 1. Preis: Rudolf Orth. — 2. Preis: Max Seyffer.

b) Modell-Ausstellung. Verbunden mit der Preisverteilung war eine kleinere Flugmodellausstellung und ein Vortrag von Ing. Wolf mü 11 er.

Die Ausstellung war in vieler Hinsicht sehr interessant, einmal schon weil sie die erste in München war, dann auch sehenswert durch die Fülle der hervorragend präzis gearbeiteten Gegenstände Die Zugstücke der Ausstellung waren der Doppeldecker von Köhler, der bereits in dieser Zeitschrift abgebildet war und ein von demselben selbstgebauten „Benzinmotor" für Modelie (laufend). Fernere „Schlager" waren vor allem die Modelle von Rudolph Orth — ein Otto-Zweidecker und eine fast 2 m klafternde „Ente", beide mit Preßluftantrieb.

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Schuleindecker des Münchner Modellflugvereins vor dem Sdiuppen.

Anschließend an diese Ausstellung hielt Ing Wolfmüller einen Vortrag über seine Erfahrungen auf dem Gebiete des Gleitfluges und im allgemeinen über seine Erfindungen, und den damit verbundenen Leidensgang des Ingenieurs oder vielmehr des „Erfinders". Reicher Beifall, der von Herzen kam, lohnte seine Worte — Worte aus deutscher Brust gesprochen, indem er uns an's Herz legte,

zu bauen und zu denken und nimmer zu rasten und durchzuhalten, auch wenn Erfolge ausbleiben, denn noch lange ist nicht „alles schon erfunden" und man hat den Gewinn, „denken" zu lernen, was dem mechanischen Menschen der Neuzeit fehlt. Er empfahl auch, nicht Modelle zu bauen, die schon vorhandenen nachgeahmt sind, sondern uns „Problemen" zuzuwenden und Modelle zu bauen, aus denen dann ein „großes Flugzeug" entstehen kann.

c) Gleitflug. Der Weg zur Förderung des Gleitflugsportes wäre etwa folgender: In jedem Modellflug-Verein sollte eine Unterabteilung für Gleitflug errichtet werden, an der sich hauptsächlich die älteren Mitglieder beteiligen sollen, ohne jedoch deswegen den Modellbau zu vernachlässigen und unter besonderer Berücksichtigung von Versuchen mit Modell g I e i t flugzeugen, die hauptsächlich die jüngeren Mitglieder erbauen und unter Leitung erfahrener älterer Mitglieder versuchen sollen. Das Ziel wäre die Schaffung eines gut stabilen und solid gebauten Vereinsgleitflugzeuges auf Vereinskosten. Sodann kommt der Erwerb eines Schuppens in der Nähe der Stadt und das Fluggelände in Betracht, für das ebenfalls der Verein zu sorgen har. Der Schuppen soll nicht weiter als 20 km von der Stadt entfernt sein, um sd sonntägliche Uebungen etc. zu ermöglichen. Im Sommer kämen dann mehrwöchentliche Uebungen in Betracht. Die Folgen der ersten Erfolge wären dann ein gehobenes Interesse der Mitglieder zum Bau eigener Privatflugzeuge, deren Kosten sich für einen Eindecker auf 50—80 Mark und einen Doppeldecker auf 80— 20 Mark stellen würden. Der Verein hätte also dann später nur mehr für den Schuppen und das Fluggelände zu sorgen, in dem die Privatflugzeuge der Mitglieder kostenlos untergebracht sind und sich einen Schulgleiter für die übrigen Mitglieder zu halten. - - Nun ist auch die Notwendigkeit der Schaffung von Literatur gegeben und wir bemühen uns zur Zeit, Material für eine Broschüre Uber den Gleitflugsport zu sammeln und bitten Vereine und Privatpersonen unsere Bestrebungen durch Ueberlassung von Bildern, Zeichnungen und Erfahrungen zu (ordern — Auch muß eine ganz intensive Zusammenarbeit aller Vereine erfolgen und der Besuch von Mitgliedern anderer Vereine ermöglicht werden.

Der zweite Schritt wäre dann von selbst — Mitglieder- und Bezirkskon-kurrenzen. Und der dritte Schritt — Verbandskonkurrenzen — ist dann nicht mehr weit entfernt. So würde ein „Deutscher Gleitflugsport" entstehen. Wir haben damit begonnen und jeder Stillstand ist Rückschritt.

1. Leipziger Modellflug-Verein.

Mitglied des Verbandes deutscher Modellflugvereine. Geschäftsstelle: K. Richter, Leipzig, Johannisgasse 13111-

Nach einer reichlich langen, durch den Krieg bedingten Pause ist der Verein jetzt wieder in der Lage, sein erstes diesjähriges Modellwettfliegen abzuhalten. Am 14. Mai wird-dasselbe auf dem Sportplatze stattfinden, und es ist recht erfreulich, daß trotz des Krieges, der den Modellflug-Vereinen den weitaus größten Teil seiner besten Kräfte entzogen hat, zu dem bevorstehenden Wettfliegen nicht weniger als 15 Nennungen vorliegen, die darauf schließen lassen, daß diese Veranstaltung den vorangegangenen in nichts nachstehen wird. Die beim Wettfliegen erzielten Leistungen werden wiederum nach der schon so oft bewährten holländischen Formel bewertet werden, deren Anwendung auch bei den Teilnehmern, auf Grund ihrer durchaus einwandfreien und vor allem gerechten Bewertung der Gesamtleistungen, bei den vorangegangenen kleineren Wettfliegen lebhaften Anklang gefunden hat, während sie bei großen Veranstaltungen wohl kaum in Betracht kommt, gewissermaßen also nur als ein Notbehelf anzusehen ist, so lange, bis ein findiger Kopf eine bessere vollkommenere Formel herausbringen wird.

Unser Mitglied A. Eckard t hat einen Gleitflieger, einen Doppeldecker konstruiert und auch bereits fertiggestellt; der uns mit seinen nur reichlich 6 Meter klafternden Flächen, und der dabei doch ca. 15 qm tragende Fläche aufweist, recht aussichtsreich erscheint. Der Umstand, daß das Flugzeug infolge alUu großer Vorsicht auf 7fache Sicherheit konstruiert ist, bringt es mit sich, daß der Konstrukteur dabei auf ein Gewicht von rund 60 kg gekommen ist. Bereits an den beiden Osterfeiertagen, sowie am darauffolgenden Sonntage wurden Flugversuche unternommen und wirklich befriedigende Leistungen dabei erzielt. Das Flugzeug erhob sich bei voller Belastung vom glatten Erdboden, nachdem ihm vermittels Leine die nötige Beschleunigung erteilt war, um etwa einen Meter, dann in sanftem Abwärtsgleiten nach 15/20-m-Fluge den Boden wieder glatt

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zu berühren. Versuche mit Gleitflugzeugen sind in der Umgegend von Leipzig um so schwerer durchzuführen, als es an wirklich geeignetem Abfluggelände fehlt. Der Erbauer des Gleiters beabsichtigte infolgedessen einen Startturm zu bauen, um auf diese Art und Weise diesen anregenden Sport weiier ausführen zu können. Leider erlitt dies, sowie die vielversprechenden Versuche, eine jähe Unterbrechung dadurch, daß Mitglied Eckardt plötzlich zum Heeresdienste einberufen wurde Die begonnenen Versuche werden vielleicht von anderen Vereinsmitgliedern fortgesetzt werden.

Stuttgarter Flugmodellbund. Oben : Gleitflug am Start. Unten: Modelle von Hoffmann u. Junginger.

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Stuttgarter Plugmodell-Bund.

(Mitglied des Verbandes deu'scher Modellflugvereine) Geschäftsstelle W. Eisele, Hasen-bergslraße 90.

An den beiden Osterfeiertageii unternahm unsere „Gleitflugabteilung" auf der Schwab. Alb bei Kirchheim unter der Teck mit ihrem Doppeldecker erneut Versuche, die glatt verlaufen sind. Leider war der Boden durch den anhaltenden Regen an den vorangegangenen Tagen sehr weich geworden, so daß die Räder manchmal tief einschnitten, was für den Start sehr von Nachteil war. Bis Pfingsten wird noch ein kleiner Apparat für Schillzwecke fertiggestellt und die Uebungen dann fortgesetzt werden.

Gleichzeitig unternahmen die Herren Hoff mann und Junginger ein Uebungsfliegen mit ihren beiden Modellen, wobei Hoffmann einen Flug mit 205 m, Junginger einen solchen mit 85 m erzielte. — Ferner wird am Sonntag den H. Mai vormittags 9 Uhr auf dem Cannstatter Wasen ein größeres Uebungsfliegen, hauptsächlich mit zerlegbaren Modellen abgehalten. — Die nächste Vereinsversammlung findet Sonntag den 28. Mai nachmittags '^3 Uhr im „Ceres" statt.

Das Gleitflugzeug wird montiert.





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