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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 1/1942

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 1/1942. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1942 - Heft 1/1942
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

i Illustrierte flugtechnische Zeitschrift

und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8

Bezugspreis für In- und Ausland pro Vierteljahr bei Htä'glichem Erscheinen RM 4.50 Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstaiten und den Venag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit ,,Nachdruck verboten" versehen, n u r mit genauer Quellenangabe gestattet.

Nr. 1 7. Januar 1942 XXXSV. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 21. Jan. 1942

Anfang 1942.

Die Leistungssteigerung in Flugzeugbau, Flugwissenschaft und Technik wird wie im vergangenen Jahre auch im kommenden in Qualität und Quantität fortgesetzt werden. Material und Kräfte sind vorhanden und der feste Wille erst recht.

Die letzten Ereignisse im ostasiatischen Raum haben gezeigt, daß die inärchenhaften USA - Luftgeschwader durch die japanische Luftwaffe niedergekämpft wurden, welche die Beherrschung des Luftraums im Pazifik an sich gerissen hat. Trotzdem werden wir die noch weiter niederzuringenden Gegner nicht mit geringschätzigem Achselzucken abtun, sondern uns bemühen, einen weiteren Vorsprung uns zu sichern, um im geeigneten Moment, sobald sich der Gegner irgendwo zeigt, bereit zu stehen. Die Zeit arbeitet für uns. Wenn wir sie auch nicht nötig haben.

Über den gewaltigen Stand der Entwicklung bei Beginn des Jahres 1942 zu sprechen, wird einer späteren Zeit vorbehalten bleiben.

Tagesbefehl Hermann Görlngs an die Luftwaffe.

Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring, erläßt folgenden Tagesbefehl:

Soldaten der Luftwaffe, Kameraden!

Ein Jahr großer Waffenerfolge, aber auch schwerer Kämpfe ist abgelaufen. Wieder wart Ihr Bahnbrecher des Sieges, als es galt, die Süclost-Jianke der Achsenmächte ein für allemal gegen jeden Störungsversuch Englands zu sichern. Ihr, meine jungen Helden der Fallschirm- und Luftlandetruppen, habt in jähem und beispiellos kühnem Zugriff dem Feind auch das letzte Bollwerk vor der Ägäis entrissen und die Fahne des Reiches auf den Höhen Kretas aufgerichtet, die gleiche Fahne, die meinen Fliegern. Flakartilleristen und Funkern drüben an der Küste Afrikas in zähem Ringen in den Lüften und zu Lande Kraft und Zuversicht gibt.

Als der Morgen des 22. Junis aufdämmerte, war auch für die Luftwaffe die Stunde gekommen. Kameraden im Osten, Ihr seit angetreten, um die geheiligte Kultur des Abendlandes zu verteidigen. Mit todesmutiger, nie erlahmender Kampfbereitschaft habt Ihr bei glühender Hitze und eisiger

Diese Nummer enthalt Patentsammlung Nr. 20 und Profilsammlung Nr. 35.

Kälte dem Feind schwerste Schläge versetzt und so gewaltigen Anteil am Siegeszug unseres Heeres gewonnen. Wo immer Ihr auch an der ungeheuren Front vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer im Einsatz steht, Ihr, meine tapferen Flieger, Flakartilleristen und Funker, aber auch Ihr braven Männer der Baubataillone, ich drücke jedem von Euch mit Stolz und Bewunderung die Hände.

Meinen besonderen Dank und meine Anerkennung spreche ich aber auch den Geschwadern und Batterien im Westen und in der Heimat aus, an deren Mut und Einsatzfreudigkeit jeder Offensivversuch der britischen Luftwaffe zuschanden wurde. Mein Dank gilt nicht minder jenen bewährten Männer in den Ausbildungsregimentern und Schulen, die ihren harten Dienst an der Luftwaffe still und treu erfüllen und aus jungen Soldaten Kämpfer machen, wie die Front sie braucht.

Was nützen Euch jedoch, meine Kameraden, alle Kühnheit und aller Opfermut, stünden nicht hinter uns die Arbeiter und Ingenieure der Rüstungsschmiede. Sie sind es, die Tag und Nacht für uns schaffen, und denen wir die besten Waffen der AVeit verdanken.

Meine tapferen Kameraden, das Schicksal hat uns ausersehen, unter dem Befehl des geliebten Führers mit der Waffe in der Hand das Tor in eine neue Zeit aufzuschlagen. Wir wünschen den Krieg nicht, der unserem Volk Entbehrungen brachte, und viele seiner besten Söhne forderte. Wir aber werden ihn jetzt auskämpfen für Jahrhunderte, bis zum strahlendsten aller Siege. 'ϖ

Nie werden die Opfer vergessen sein. Diese Helden, die in die Geschichte unseres Volkes eingegangen sind, werden immer um uns sein. Ihnen gilt der ewige Dank des ewigen Deutschlands. Laßt uns in Ehrfurcht unserer Toten gedenken.

Kameraden! In die treuen und starken Hände des deutschen Soldaten ist nicht nur das Schicksal des Reiches, sondern auch die Zukunft eines ganzen Erdteils gelegt worden. Ihr werdet, wie bisher, in kühnem Sturm die Feinde zerschlagen und neue Siege an die Fahne unserer jungen, ruhmbekränzten Waffe heften, Meine heißen Wünsche begleiten Euch in die Kämpfe des neuen Jahres.

Es lebe der Führer!

HQu. d. OB. d. L., 31. Dezember 1941.

(gez.) Göring Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Luftwaffe.

Einsitziges Leichtflugzeug mit Schwimmern „La 11 W\

Die Landausführung des einsitzigen Leichtflugzeuges „La 11" der flugtechnischen Arbeitsgemeinschaft (FAG) an der Staatlichen Ingenieurschule Stettin, vgl. ausführliche Typenbeschr. „Flugsport" 1938, S. 80, wies so gute Flugleistungen und Eigenschaften auf, daß es nahe lag, insbesondere wegen der günstigen Möglichkeit, Wasserflugbetrieb durchzuführen, diese kleine Maschine mit einem Schwimmwerk zu versehen. Trotz mangelnder Erfahrungen der FAG Stettin in der Konstruktion und im Bau von

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Einsitziges Leichtflugzeug mit Schwimmern „La 11 W". Werkbild (5)

Schwimmern zeigte die „La 11 W" beim Rollen und Ab- bzw. Anwässern denkbar günstige Eigenschaften.

Gesamtgewicht des Schwimmwerks 50 kg. Die Schwimmer sind in Holzb auweise mit einer Stufe ausgeführt. Das Schwimmergestell besteht aus Stahlrohr mit stromliniger Balsaholzverkleidung.

Flügel zweiteilig, abgestrebt, 2 I-Holme und Fachwerkrippen aus Holz, doppelte Holz-Diagonalen, 8,5° Pfeilform, Flügelstreben V-förmig aus Stahlrohr mit Sperrholz verkleidet. Flügel mit Streben zusammen abnehmbar und seitlich am Rumpf anzuhängen. Hinterkante in der Mitte ausgeschnitten. Holzrumpf mit Sperrholzbeplankung, vorn sechs-, hinten fünfkantig.

Normales Höhen- und Seitenleitwerk.

Spannweite 10 m, Länge 6 m, Höhe 2 m, Tragfläche 14,5 m2, Fluggewicht 360 kg, Flächenbelastung 24,8 kg/m2, Höchstgeschwindigkeit 105 km/h, Landegeschwindigkeit 48 km/h, Reichweite 350 km, Steigzeit auf 1000 m Höhe 15 min, Motorleistung (Mercedes) 23 PS.

Bücker Bestmann Bü 181 — 105 PS.

Nach sorgfältigen Gestaltungsüberlegungen hat Bücker Flugzeugbau G. m. b. H. eine neue Schulmaschine, einen zweisitzigen Kabinentiefdecker mit nebeneinander liegenden Sitzen herausgebracht.

Flügel Holzbauweise, bestehend aus einem durchlaufenden Hauptholm, einem halb durchlaufenden Vorderholm und Holzrippen. Flügelnase bis zum Hauptholm sperrholzbepiankt, Rest stoffbespannt. Zur Kontrolle der Steuerung sind Kon trollklappen und Reißverschlüsse vorgesehen. Landeklappe (Spreizklappe) Leichtmetall. Flügelfestigkeit entsprechend der Beanspruchungsgruppe 4 (zweisitzig Kunstflug) bis zu 340 km/h mit in

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Abb. 1. Bücker Bestmann Bti 181 — 105 PS.

Werkbild (2)

Startstellung eingestellter Landeklappe. Anfangsschulung kann daher mit Landeklappenstellung „Start", ohne die Klappen während des Flugs zu betätigen, durchgeführt werden.

Rumpf Vorderteil Stahlrohr mit Anschlüssen für Flügel, Fahrwerk und Lagerung der Verstellsitze und Steuerung, Verkleidung teils Leichtmetallblech, teils Stoffbespannung. Paimpfhinterteil Sperrholzbauweise, an vier Punkten am vorderen Stahlrohr rümpf befestigt. Kabinenbreite 1,25 m genügt, um bei Verwendung dicker Pelzkombinationen ohne gegenseitige Behinderung Flugbetrieb durchzuführen. Kabinensichtverkleidung besteht aus Frontverglasung, einem verglasten Mittelträger sowie zwei verglasten Einsteigtüren. Gepäckraum obere Seite und Seiten wände verglast. Schlechtwetterfenster an beiden Seiten der Kabine gestatten ohne störende Zugluft freie Sicht bei ungünstigen Wetterverhältnissen. Einstieg durch

zwei große Türen, die festgestellt und abgeworfen werden können, zu beiden Seiten. Vgl. Abb. 4. Die nebeneinander angeordneten Sitze können während des Fluges in der Höhe verstellt werden (Abb. 5). Ebenso sind die Rük-kengurte während des

Flugs verstellbar (Abb. 6), so daß Anschnallen für Reise und Kunstflug jederzeit beliebig durchgeführt werden kann. Für jeden Insassen gesondertes, zwecks Koni rolle der Geräte

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Abb. 3. Bücker Bestmann Bit 181. Werkbild

und Anschlüsse mit einem Griff nach hinten aufklappbares Instrumentenbrett. Ebenso können Seitensteuerfußhebel durch eine Kurbel unter dem Instrumentenbrett beliebig verstellt werden (Abb. 7).

Höhen- und Seitenflossen freitragend Holzgerippe sperrholzbeplankt. Höhen- und Seitenruder stoffbespannt. Aerodynamisch und statisch ausgeglichen. Höhenruder besitzt vom Führersitz aus verstellbare Trimmklappe. Seiten- und Querruder verformbare Trimmfläche. Sämtliche Ruder kugelgelagert. Landeklappe kann in drei Stellungen „Flug", „Start" und „Landung" fest eingestellt werden. Betätigung der Landeklappe erfolgt durch Abb. 4. Abb. 5. Abb. 6.

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Abb. 7. Abb. 8. Abb. 9.

Bücker Bestmann Bü 181 — 105 PS. „

einen Hebel, welcher zwischen beiden Sitzen angebracht ist und vom Führer und Schüler bedient werden kann. Größter Ausschlag der Landeklappe 45°.

Fahrwerk freitragende verkleidete Spiralfederbeine mit Öldämpfung. Räder, 65X165 mm, mit mechanischen Servobremsen. Spurweite 1,9 m. Heckrad mit Spiralfeder und öldämpfung kann mit Seitenruder gekuppelt und zum Verschieben in der Halle ausgekuppelt werden. Räder können durch Schneekufen ausgewechselt werden (Abb. 8).

Triebwerk 4-Zyl.-Hirth-Motor HM 500 mit Rückenflugvergaser, 105 PS bei 2500 Umdrehungen. Anlassen durch Handkurbel auf linker Motorseite. Triebwerksgerüst besteht aus zwei Biegeträgern, welche durch Stahlrohrstreben zum Rumpf abgestützt sind. Anschluß am Rumpfgerüst an vier Punkten durch senkrechte Bolzen. Der Motor ist in vier Metallgummilagern aufgehängt. Nach dem Lösen der vier Motorbolzen können die beiden Seiten des Triebwerks auseinandergeklappt und der Motor herausgenommen werden (Abb. 9).

Kraftstoffbehälter Alumin geschweißt 100 1 im Hinterteil der Kabine unterhalb des Gepäckraums. Kraftstoffversorgung durch Motorpumpe, im Störungsfall durch Reservehandpumpe. Schmierstoffbehälter über dem Motor. Kraftstoffleitungen sind als Haupt- und Reserveleitungen doppelt verlegt. Spannweite 10,60 m, Länge 7,85 m, Höhe 2,06 m, Tragfläche 13,5 m2. Leergewicht 475 kg, Zuladung 290 kg, Fluggewicht 765 kg. Flächenbelastung 57 kg/m2, Leistungsbelastung 7,3 kg/PS, Höchstgeschwindigkeit 210 km/h, Reisegeschwindigkeit 200 km/h, Landegeschwindigkeit 80 km/h, Reichweite bei 200 km/h 700 km, bei 180 km/h 850 km. Startstrecke 250 m, Landestrecke 120 m. Steigzeit auf 1000 m 5,3 min, auf 2000 m 12,2 min, auf 3000 m 21,8 min. Gipfelhöhe 5000 m. Zul. Sturzfluggeschwindigkeit 340 km/h, dabei zul. Landeklappenausschlag 0—15°.

Kabelklammer von Gerh. Fieseier Werke G. m. b. H. entwickelt und geschützt, gestattet volle Raumausnützung, Verwendung schmaler Kabelschienen, gleich starkes und sicheres Klemmen bei jeder Füllung, leichtes Auswechseln von Leitungen ohne Werkzeug.

Bei dieser Klammer wTerden die Kabel von einer Feder gehalten, die durch einfachen Fingerdruck geöffnet und geschlossen wird. Die geöffnete Feder ist völlig entspannt. Verschiedene Rasten gestatten das Einrücken der Feder nach dem Gefühl, je nach der Anzahl und dem Durchmesser der Kabel, die in dem Rahmen der Klammer ruhen.

Die Breite des Rahmens ist so gewählt, daß die Kabel in jedem Falle unbedingt festgehalten werden, selbst bei Verlegen nur eines Kabels oder zweier von verschiedener Stärke. Dies würd außerdem dadurch erreicht, daß das Druckstück nicht starr an der Feder befestigt ist, sondern elastisch arbeitet. Es kann sich also auch seitlich an die Kabel anlegen.

Abb. 1 zeigt die Klammer in geöffnetem und geschlossenem Zustand. Man erkennt deutlich 4 R.asten und die Arbeitsweise der Drahtfeder.

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Abb. 1. Kabelklammer, links: geöffnet, rechts: geschlossen.

Werkbild \2)

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Abb. 2. Kabelklammer geschlossen.

Aus Abb. 2 ersieht man, daß die Klammer trotz ihres schmalen Rahmens das Verlegen einer größeren Anzahl von Kabelsträngen ohne Platzverlust gestattet. Die Klammern werden in diesem Falle versetzt angeordnet.

Außer der abgebildeten Größe (52 mm lang, 13 breit, 27 hoch), die für Verteilerstränge verwendet wird, ist bisher eine Größe mit etwa halber Höhe für Einzelleitungen erprobt. Diese beiden Größen reichen für kleine bis mittlere Flugmaschinen ans, jedoch können die Klammern bei kleinen Änderungen in Druckstück und Feder in beliebiger Größe hergestellt werden, ohne daß die Vorzüge des Prinzips dadurch verlorengehen.

F oh tp 11 «heul ff erat, entwickelt von den Junkers-Werken, dient dazu, stark verbeulte Rohre in einfacher Weise auszuheulen oder zu richten und sie wieder verweiiüimgöiahig zu machen.

Das Verfahren besteht darin, daß ein dem Innendurchmesser des Rohres entsprechender und mit einer Dich-tungsmanschette versehener kugeliger Treib- und Glättkörper (Abb. 1—3) in das Rohr eingesetzt und mittels Flüssigkeitsdruckes durch das Rohr hindurchgetrieben wird. Als Druckquelle zur Erzeugung des notwendigen Druk-kes dient ein tragbares, mit Handpumpe und Manometer versehenes hydraulisches Gerät, das einen Flüs-sigkeits-Vorratsbehälter von ca. 30 i Inhalt hat. Diese Menge reicht zum Füllen aller am Flugzeug vorkommenden Rohrarten aus. Der Anschluß an das auszubeulende Rohr erfolgt mittels Hochdruckschlauch und jeweils zum Durchmesser passende Verschraubun-gen. Zum Auffangen des Treibkörpers nach dem Austreten aus dem Rohr ist in der Fangschale ein Hartholzrost vorgesehen. Die Druckflüssigkeit unterliegt durch einen eingebauten Filter einer ständigen Säuberung Abb. 1 zeigt ein verbeultes Rohr. In Abb. 2 ist der Treibkörper eingesetzt und bereits bis

Junkers Ausbeulgerät. Abb. 1. Links: Verbeultes Rohr. Abb. 2. Rechts: Teilweise ausgebeultes Rohr.

Abb. 3. Uni: Ausbeulgerät mit Druckpumpe, Triebkugeln und Anschlußflanschen.

Werkbild (3)

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zur letzten Beule durchgetrieben und das Rohr gleichmäßig glatt Beim weiteren Hindurchtreiben wird auch die letzte Beule verschwinden.

Es ist ein besonderer Vorteil dieses Gerätes, daß der Treibkörper an jeder beliebigen Stelle im Rohrinnern durch Nichtbetätigung der Pumpe angehalten werden kann, und gegebenenfalls scharfkantige Eindrücke oder Biegefalten von außen durch zusätzliches Bearbeiten mit dem Hammer beseitigt werden können. Der Treibkörper dient dabei als Widerlager. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das Ronr an allen Stellen kreisrund wird und ovale Querschnitte besonders an den Biegestellen, die beim Biegen des Rohres auftreten und unvermeidlich sind, beseitigt werden.

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Inland.

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht an: Maj. Hitschold, Grppk. in einem Sturzkampfgeschwader.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht an Oblt. Michalek, Fw. Ohlrogge, Fw. Koeppen, sämtlich Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader, Hptm. Seiler, Führer einer Jagdgr.

Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. Jan. 1942 ab: Zu Generalen der Flieger: die Generalleutnante Coeler, Deßloch, Speidel, von Seidel; zu Generalleutnanten: die Generalmajore Deinhardt, Spang, Müller (Ernst), Froehlich; zu Obersten: die Oberstlt. von Gyldenfeldt, Krempe, Koester, Doering-ManteuffeJ, Rauch,, Schroeder (Horst), Baur, Melmer; zu Oberstärzten: die. Oberfeldärzte Dr. Schulz (Ernst), Dr. Knäbel.

Hptm. Wolf gang Lippert, Kommandeur einer Jagdgr.. der am 24 9.1940 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde, ist von einem Feindflug nicht zurückgekehrt und in einem engl. Lazarett den Soldatentod gestorben.

Max Friz, der bekannte, erfolgreiche Motorenkonstrukteur, ist am 2. 1. 1942 25 Jahre bei BMW, und zwar trat er am 2. Jan. 1917 bei den damaligen Rapp-Motoren-werke, Vorgängerin der BMW, ein. Sein erster größerer Erfolg war der BMW-III-Motor. In der Flugzeugbau stillen Zeit schuf er das BMW-Kraftrad R 32. Dann folgte der flüssigkeitsgekühlte BMW-VI-Flugmotor, eine Weiterentwicklung des lila. Seit 1938 ist Dr. Friz Leiter der BMW-Flugmotorenfabrik Eisenach. Zu NSFK-Ob erfuhr er n ernannte der Reichsmarschall des Groß deutschen Reiches Hermann Göring, auf Vorschlag des Korpsführers, General der Flieger Fr. Christiansen, mit Wirkung ab 9. 11. Wehrwirtschaftsführer Pg. Dr. Hemke! und den Ministerialdir. und Leiter der Personalabt. der Deutschen Reichspost Pg. Dr. Erich Körner.

Ausland,

Südamerika-Europa-Flugdienst der ital. Ges. „Lati", wie argentin. Postverwaltung bekannt gibt, eingestellt. Bis auf weiteres werde Post aus Argentinien mit Dampfern oder auf dem Luftweg nur nach Ländern, die nicht der Achse angehörten oder nicht von Deutschland, Italien oder Japan besetzt seien, befördert werden.

Schwed. Flug-A. B. Aerotransport benutzt eine Betriebsstoffmischung von 75% Benzin und 25% Holzalkohol, welches unter Beimengung von Tetraäthyl auf 87 Oktan gebracht wird.

Svenska Aeroplan B 17, S. 17, Sturzkampfflugzeuge bzw. Aufklärungsflugzeuge der schwedischen Luftwaffe.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Max Friz.

Luftwaffe.

Führerhptquart., 17, 12 41. (DNB.) OKW: Die Luftwaffe setzte mit starken Kampf- und Jagdfliegerverbänclen ihre Angriffe gegen sowj. Truppen im Don-gehiet und im Mittelabschnitt der Ostfront fort. Truppen- und Panzeransamm-lungen wurden zersprengt, Batterien außer Gefecht gesetzt und eine größere Zahl von Kraftfahrzeugen vernichtet. Auch im Wo 1 chow- Abschnitt erlitt der Feind durch Luftangriffe starke Verluste. — An der engl. Südküste bombardierten Kampfflugzeuge in der letzten Nacht Hafenanlagen sowie Versorgungsbetriebe von Plymouth und Dover. Im Seegebiet nordostwärts Fraserborough wurde ein Handelsschiff mittl. Größe durch Bombenabwurf beschädigt. — Schwache Kräfte der brit. Luftwaffe warfen in der Nacht zum 17. 12. Spreng- und Brandbomben auf einige Orte des nordwestdeutschen Küstengebietes. — 4 brit, Flugzeuge wurden abgeschossen.

Führerhptquart., 18. 12. 41. (DNB.) OKW: Durch unsere Luftwaffe im Mittela.bschnitt der Ostfront erlitt der Feind auch gestern hohe Einbußen an Menschen, Panzern und rollendem Material. Westlich der Kandalakscha-Bucht belegten Kampfflugzeuge Eisenbahnziele an der Murman-Strecke sowie einen Flugstützpunkt mit Bomben. — An der engl. Ost- und Südwestküste wurden in der letzten Nacht Hafenanlagen bombardiert. — In den Gewässern der Cyrenaika stellten deutsche Kampfflugzeuge einen größeren Verband brit. Seestreitkräfte und erzielten zwei Lufttorpedotreffer auf einem schweren Kreuzer. Deutsche Jäger und Flak schössen 7 brit. Flugzeuge ab. — Bei Nachtangriffen der brit. Luftwaffe auf die besetzten Westgebiete verlor der Feind 4 Bomber. —In der Zeit vom 10. bis 16. 12. 41 schössen Verbände der deutschen Luftwaffe und Einheiten der deutschen Kriegsmarine 74 brit. Flugzeuge ab, davon 52 über dem Mittelmeer und Nordafrika. Im gleichen Zeitraum gingen im Kampf gegen Großbritannien

17 eigene Flugzeuge verloren.

Führerhptquart., 19. 12. 41. (DNB.) OKW: Die Luftwaffe bekämpfte trotz schlechter Wetterlage Truppenansammlungen, Artilleriestellungen, Panzerkräfte und Nachschubwege des Gegners. An der Kola-Bucht wurde ein Handelsschiff mittl. Größe durch Bombenwurf schwer beschädigt. — Der Versuch eines starken Verbandes brit. Bomber und Jäger, einen Hafen in den besetzten Westgebieteu anzugreifen, brach unter schweren Verlusten für den Feind zusammen. Deutsche Jäger und Flak schössen 12 brit. Flugzeuge ab. darunter 5 viermot. Bomber. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Führerhptquart., 20. 12 41. (DNB.) OKW: Kampf- und Jagdflieger verbände vernichteten feindl. Feld- und Batteriestellungen und zersprengten durch Bombenwurf und Beschuß mit Bordwaffen berittene und motor. sowj. Kolonnen. Weitere wirksame Luftangriffe richteten sich gegen Flugstützpunkte und Eisenbahnanlagen. Ein Frachter erhielt in der Barents-See Bombentreffer schweren Kalibers. — Im St. Georgs-Kanal vernichteten Flugzeuge, die zu bewaffneter Seeaufklärung eingesetzt waren, in der vergangenen Nacht aus einem Geleitzug heraus einen Tanker von 8000 BRT. — Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten in der Nacht zum 20. 12. mit guter Trefferlage milit. Anlagen im Hafen von Tobruk.

Führerhptquart., 21. 12. 41. (DNB.) OKW: Die Luftwaffe bekämpfte mit starker Wirkung feindl. Truppen- und Fahrzeugkolonnen, Panzeransammlungen, Batterie- und Bunkerstellungen. Im nördl. und finnisch. Abschnitt der Ostfront wurden Truppentransportbewegungen des Feindes durch Vernichtung von Nachschubmaterial, Eisenbahnziigen und Gleisanlagen erfolgreich gestört. — An der engl. Ostküste erzielte die Luftwaffe in der letzten Nacht Bombentreffer in einem großen Industriewerk. Aufklärungsflugzeuge beschädigten im Seegebiet um England 2 feindl. Schiffe durch Bombentreffer. — In Nordafrika vernichtete ein deutscher Kampffliegerverband beim Angriff auf einen brit. Flugplatz und auf Fahrzeugansammlungen des Feindes mehrere Jagdflugzeuge und zahlreiche Lastkraftwagen. — In der Zeit vom 13.—19. 12. 41 verlor die sowj. Luftwaffe 81 Flugzeuge, davon wurden 45 in Luftkämpfen und 30 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen an der Ostfront

18 eigene Flugzeuge verloren.

Führerhptquart., 22. 12. 41. (DIB.) OKW: Im mittl. Abschnitt der Ostfront unterstützte die Luftwaffe die harten Kämpfe des Heeres durch starken Einsatz gegen Feldstellungen Panzeransammlungen, Fahrzeugkolonnen und Eisenbahnverbindungen des Feindes. — An der engl. Südostküste warfen Kampfflugzeuge

in der vergangenen Nacht Bomben auf Hafenanlagen. — In Nordafrika wurden in Luftkämpfen 7 brit. Jagdflugzeuge abgeschossen. Auf Malta belegten Verbände der deutschen Luftwaffe bei Tage und bei Nacht Schiffsziele sowie Betriebsstoff-und Munitionslager im Hafen von La Valetta mit Bomben schweren und schwersten Kalibers. 4 feindl. Jagdflugzeuge wurden ohne eigene Verluste abgeschossen.

— Bei wirkungslosen Angriffsversuchen einzelner brit. Kampfflugzeuge im Kanalgebiet und in der deutschen Bucht verlor der Feind 2 Bomber.

Führerhptquari, 23. 12. 41. (DNB.) OKW: Kampf- und Sturzkampfflieger-verbände unterstützten im Osten die Kämpfe auf der Erde. Sie fügten dem Feind hohe blutige Verluste zu, vernichteten zahlreiche Panzer und Fahrzeuge aller Art und setzten mehrere Batterien außer Gefecht. — In den Gewässern von Sewastopol beschädigte die Luftwaffe ein sowjetisches Kriegsfahrzeug durch Bombenvolltreffer. Ostwärts der Fischer-Halbinsel versenkten Kampfflugzeuge einen Frachter mittlerer Größe; ein weiteres Handelsschiff wurde in der Kola-Bucht durch Bombenwurf beschädigt. — Kapitänltn. Bigalk versenkte mit einigen Torpedotreffern einen britischen Flugzeugträger. — Deutsche Kampfflugzeuge zersprengten in der westlichen Cyrenaika britische Truppenansammlungen und Lastkraftwagenkolonnen. — Militärische Anlagen auf der Insel Malta wurden bei Tag und bei Nacht bombardiert. Deutsche Jäger schössen hierbei zwei britische Flugzeuge ab.

— Die britische Luftwaffe warf in der vergangenen Nacht mit schwachen Kräften eine geringe Zahl von Spreng- und Brandbomben auf Wohnviertel einiger Orte an der Deutschen Bucht. Marineartillerie schoß einen feindlichen Bomber ab.

Führerhptquari, 24. 12. 41. (DNB.) OKW: An der Nordostküste des Schwarzen Meeres warfen Kampfflugzeuge Öllager und Bahnhofsanlagen im Hafen Tuapse in Brand und führten erfolgreiche Angriffe auf feindliche Bahntransporte im Südteil der Ostfront. Starke Kräfte der Luftwaffe griffen in die Erdkämpfe ein und fügten dem Feind erhebliche Verluste an Menschen und Material zu. Sowjetische Kolonnen auf der Eisstraße des Ladogasees wurden bei Tag und bei Nacht mit Bomben belegt. Im hohen Norden setzten Kampffliegerverbände durch Bombentreffer feindliche Batterien außer Gefecht, und vernichteten Nachschubzüge auf der Murmanbahn. Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Moskau.

— Der durch Kapitänltn. Bigalk versenkte Flugzeugträger ist als der Flugzeugträger „Unicorn" festgestellt worden. — Deutsche Kampfflugzeuge zersprengten Ansammlungen des Feindes in der nördlichen Cyrenaika. — Über Malta wurden in Luftkämpfen zwei britische Jagdflugzeuge abgeschossen, an einer anderen Stelle des Mittelmeerraumes ein großes Flugboot. — Die britische Luftwaffe warf in der letzten Nacht Spreng- und Brandbomben auf einige Orte Westdeutschlands und der bestzten Westgebiete. Die Schäden sind unerheblich. Der Feind verlor zwei Bomber.

Führerhptquari, 25. 12. 41. (DNB.) OKW: Kampf-, Sturzkampf- und Jagdverbände griffen im Mittel- und Nordabschnitt Truppenbereitstellungen an und zersprengten feindliche Kolonnen aller Waffen. Ostwärts Tichwin und auf der Murmanstrecke wurden mehrere sowjetische Transportzüge von der Luftwaffe schwer getroffen. — Deutsche Kampffliegerverbände griffen in der Cyrenaika britische Kraftfahrzeugansammlungen an und erzielten auf einem Flugstützpunkt Bombentreffer zwischen abgestellten Flugzeugen. Auf der Insel Malta bombardierten deutsche Kampfflugzeuge bei Tag unter Jagdschutz Hafenanlagen in La Valetta. — In der Zeit vom 17.—23. 12. verlor die britische Luftwaffe 54 Flugzeuge, davon 19 über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 16 eigene Flugzeuge verloren.

Führerhptquari, 26. 12. 41. (DNB.) OKW: Verbände der Luftwaffe bekämpften im Mittelabschnitt der Ostfront sowie an der Front vor Leningrad feindliche Kolonnen, Truppenquartiere und Eisenbahnanlagen mit Bomben und Bordwaffen. Kampfflugzeuge erzielten Bombentreffer auf Nachschubzügen der Murmanstrecke. An einer anderen Stelle der Ostfront schössen italienische Jagdflieger 4 sowjetische Flugzeuge ab. — Im Kampf gegen die britische Versorgungsschifffahrt versenkte die Luftwaffe in der vergangenen Nacht vor der englischen Ostküste einen Frachter von 3000 BRT. Vier weitere Handelsschiffe wurden durch Bombentreffer zum Teil schwer beschädigt. — Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten militärische Anlagen an der Nordküste der Cyrenaika.

Führerhptquari, 27. 12. 41. (DNB.) OKW: Starke Verbände von Kampf- und Sturzkampfflugzeugen versenkten in der Straße von Kertsch vier feindliche Truppentransporter mit zusammen 7000 BRT. Fünf weitere Transporter sowie

zahlreiche kleinere Fahrzeuge wurden durch Bombenwurf beschädigt. Der Feind erlitt hierdurch schwere Yerluste an Menschen und Material. An der karelischen Front erzielten Sturzkamplflugzeuge Bombenvolltrefler in einem Kraftwerk nördlich Kandalakscha. — Im Seegebiet um England beschädigten Kampfflugzeuge in der vergangenen Nacht ein größeres Handelsschiff durch Bombenwurf. — Deutsche Kampfflugzeuge zerstörten flugplatzanlagen der Briten in der Cyre-naika. Mehrere Flugzeuge wurden hierbei am Boden vernichtet oder beschädigt.

— Auf Malta belegten Verbände der deutschen Luftwaffe den Flugplatz Luka und den Hafen La Valetta mit Bomben schweren Kalibers. In mehreren Anlagen entstanden große Brände. Der Feind verlor in Luftkämpfen einen Bomber und zwei Jagdflugzeuge.

Führerhptquart., 28. 12. 41. (DNB.) OKW: Die Luftwaffe unterstützte an allen Frontabschnitten die Kämpfe des Heeres durch wirksame Angriffe auf Bereitstellungen, rückwärtige Einrichtungen und Elsenbahnanlagen des Gegners. — In der Straße von Kertsch setzten starke Kampf- und Sturzkampffliegerverbände die Angriffe gegen feindliche Schiffe fort. Sie versenkten drei Transporter mit zusammen 2800 BRT. und beschädigten ein Kanonenboot sowie vier weitere Schiffe.

— An der englischen Ostküste versenkten Kampfflugzeuge in der Nacht zum 28. 12. ein Handelsschiff von 6000 BRT. — An der norwegischen Küste versenkten deutsche Kampfflugzeuge aus einem flüchtenden Kriegsschiffverband einen Zerstörer und beschädigten einen Kreuzer sowie einen weiteren Zerstörer. In Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden zehn feindliche Bomber abgeschossen. Bei Annäherung des Feindes wurde das deutsche Vorpostenboot „Föhn" durch zahlreiche britische Bomber angegriffen. Das Vorpostenboot schoß ein feindliches Flugzeug ab und ist dann im heldenmütigen Kampf gegen das überlegene Feuer eines britischen Kreuzers und mehrerer Zerstörer verlorengegangen. — Verbände der deutschen Luftwaffe griffen britische Flugplätze, Kraftfahrzeugkolonnen und Zeltlager in der Cyrenaika mit Erfolg an. — Bei Bombenangriffen auf Flugplätze und Hafenanlagen in Malta wurden von den begleitenden deutschen Jägern drei britische Flugzeuge abgeschossen. — Britische Bomber griffen in der letzten Nacht Westdeutschland an. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste an Toten und Verletzten. Nach bisherigen Meldungen schössen Nachtjäger und Flakartillerie zehn feindliche Bomber ab.

Führerhptquart., 29. 12. 41. (DNB.) OKW: Bei erneuten Luftangriffen gegen feindliche Truppen- und Schiffsbewegungen in der Straße von Kertsch wurden ein Transporter versenkt und sechs weitere Transporter sowie zahlreiche kleinere Fahrzeuge beschädigt. — In der Cyrenaika wurden Flugplätze und Truppenansammlungen des Feindes bombardiert. — Im Seegebiet nördlich Tobruk erzielten deutsche Kampfflugzeuge mehrere Treffer auf einem britischen Zerstörer und einem im Geleit fahrenden Handelsschiff. — Auf der Insel Malta griffen deutsche Kampfflugzeuge bei Tag und Nacht mit guter Wirkung britische Flugplätze und Hafenanlagen an. — Britische Bomber griffen in der Nacht zum 29. 12. Orte in Westdeutschland und im norddeutschen Küstengebiet an. Die Zivilbevölkerung hatte besonders in Emden Verluste an Toten und Verletzten. Neun der angreifenden britischen Bomber wurden abgeschossen. Ein weiteres britisches Flugzeug wurde beim Versuch, am Tage in die besetzten Gebiete einzufliegen, zum Absturz gebracht.

Führerhptquart, 30. 12. 41. (DNB.) OKW: Angriffe in verschiedenen Abschnitten der Ostfront wurden im Zusammenwirken mit der Luftwaffe zerschlagen. — Im Schwarzen Meer versenkten Kampfflugzeuge einen sowj. Zerstörer und beschädigten einen Kreuzer. — Starke Verbände von Kampfflugzeugen griffen in der Nacht zum 30. 12. einen kriegswichtigen Versorgungshafen an der engl. Ostküste mit guter Trefferlage an. Bei Tage wurde westlich der Färöer ein Handelsschiff durch Bombenwurf versenkt. — Auf der Insel Malta wurden Flugplätze des Feindes bei Tag und Nacht angegriffen. Vor La Valetta versenkten deutsche Kampfflugzeuge ein größeres Segelschiff. In Luftkämpfen schössen deutsche Jäger 5 brit. Flugzeuge ab, ein weiteres Flugzeug wurde am Boden zerstört.

Führerhptquart., 31. 12. 41. (DNB.) OKW: Die Luftwaffe unterstützte vor allem im mittl. Frontabschnitt den Abwehrkampf des Heeres durch wirkungsvolle Tiefangriffe. In Nordafrika Bombenangriffe gegen Kraftfahrzeugkolonnen, Betriebsstoff- und Zeltlager der Briten in der Cyrenaika und Marmarica riefen starke Brände hervor. — Auf der Insel Malta wurden mehrere Flugplätze und andere milit. Einrichtungen erneut von deutschen Kampfflugzeugen angegriffen. — Am

Nachm. des 30. 12. wurden an der Küste Westfrankreichs von deutschen Jägern und Flak 5 Spitfires und 4 viermot. Bomber abgeschossen.

Führerhptquari 1. 1. 42. (DNB.) OKW: Die in Feodosia gelandeten Sowjet. Kräfte und ihre Nachschubwege über das Schwarze Meer wurden von starken Verbänden der Luftwaffe angegriffen. Der Feind erlitt erhebliche Verluste an Menschen und Material. Im mittl. Abschnitt der Ostfront setzte die Luftwaffe die planmäßige Störung der feindl. Angriffsbewegungen fort. Mehrere Ortschaften wurden in Brand geworfen, Bahnlinien unterbrochen und rollendes Material vernichtet. Am Ilmensee wurde eine größere Anzahl Sowjet. Flugzeuge durch Bombenangriffe am Boden zerstört. — In Nordafrika wurden in Luftkämpfen 3 brit. Jäger abgeschossen. — Auf der Insel Malta wurden Flugplätze des Feindes bei Tag und Nacht von der Luftwaffe angegriffen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Deutsche Modellflughöchstleistungen. Stand vom 1. Januar 1942. 1. Flugmodelle ohne Antrieb. Klasse: Rumpfsegelflugniodelle:

Handstart-Strecke: W. Saerbeck, Borghorst, 43 000 ni: Handstart-Dauer: P. Scherr, Straßburg, 24 min 18 sec; Hochstart-Strecke: W. Bretfeld, Hamburg, 91 200 m; Hochstart-Dauer: W. Probst, Uhingen, 1 h 06 min 15 sec. Klasse: Nurflügelflugmodelle:

Handstart-Strecke: A. Herrmann, Nordhausen, 2375 m; LIandstart-Dauer: K. Schmidtberg, Frankfurt a. M.. 37 min 41 sec; Hochstart-Strecke: H. Kolenda, Essen, 10 400 m; Hochstart-Dauer: A. Widmer, Biberach/Riß, 1 h 02 min 50 sec. 2. Flugmodelle mit Antrieb.

Klasse: Flugmodelle mit Gummimotor:

Bodenstart-Strecke: G. Budnowski, Königsberg, 4600 m; Bodenstart-Dauer: H. Kermeß, München-Pasing, 17 min 47 sec; Handstart-Strecke: O. Michalicka, Dresden, 24 000 m; Handstart-Dauer: A. Lippmann, Dresden, 1 h 08 min — sec.

Klasse: Nurflügel-Fliigmodelle mit .Gummimotor:

Bodenstart-Strecke: liegen zur Zeit noch keine Ergebnisse vor; Bodenstart-Dauer: G. Sult, Königsberg, 4 min 16 sec; Handstart-Strecke: A. Militky, Gab-lonz a. N, 311 m; Handstart-Dauer: W. Hölzer, Königsberg, 3 min 04 sec.

Klasse: Flugmodelle mit Verbrennungsmotor:

Bodenstart-Strecke: G. Holl, Essen, 112 400 m; Bodenstart-Dauer: I. Schmidt, Allenstein, 1 h 15 min 33 sec.

Klasse: Wasserflugzeuge mit Gummimotor:

Wasserstart-Dauer: LI. Hebel, Hannover, 15 min 42 sec.

Klasse: Wasserflugmodelle mit Benzinmotor:

Wasserstart-Dauer: H J. Mischke, Königsberg, 21 min 47 sec.

Klasse: Schlagflügelflugmodelle mit Gummimotor:

Bodenstart-Dauer: liegen zur Zeit noch keine Ergebnisse vor; Handstart-Dauer: A. Kugler, Augsburg, 1 min 03 sec.

Klasse: Schlagflügelflugmodelle mit Verbrennnugsinotor:

Bodenstart-Dauer: A. Lippisch, Augsburg, 4 min 15 sec; Handstart-Dauer: A. Lippisch, Augsburg, 16 min 08 sec.

3. Saalflugmodelle mit Antrieb.

Klasse: Mikron" lmbespannte Saalflugmodelle:

Handstart-Dauer: H. J. Mischke, Königsberg, 12 min 27 sec.

Klasse: Papierbespannte Saalflugmodelle:

Handstart-Dauer: E. Domaschke, Dresden, 6 min 18 sec.

Klasse: Schwingenflugmodelle:

Handstart-Dauer: A. Militky, Gablonz a. N., 2 min 07 sec.

Klasse: Nurflügel-Flugmodelle:

Handstart-Dauer: K. H. Rieke, Berlin, 8 min 55 sec.

Klasse: Drehflügel-Flugmodelle:

Handstart-Dauer: K. H. Rieke, Berlin, 1 min 18 sec.

F. d. R.: F. Alexander, NSFK-Hauptsturmfühi er.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Größen Verhältnis, das zwei konzentrische Hub-Schrauben zu einander haben müssen, um die Summe der beiden Schübe ein Maximum werden zu lassen, hat u. a. Lame in „Le Vol Vertical" (1926, S. 125; 1934, S. 175) untersucht. Er kommt dabei zu dem Ergebnis gleicher Größe und gleicher Drehzahl. Anlaß war für ihn der 1919/20 gebaute Hubschrauber Douheret, dessen konzentrische Schrauben — oben 4,60 m, unten 2,30 m Durchmesser — von dem Gehäuse und der Kurbelwelle eines 50pferdigen Umlaufmotors angetrieben unzureichenden Auftrieb ergeben hatten.

Leistungs- u. Hochleistungs-Segelflugzeuge mit Baubeschreibung und Über-sichtszeichnung nachstehender Muster finden Sie im „Flugsport". „D 30" Akaflieg Darmstadt, Jhrg. 1938, Heft 14, S. 361, „Reiher" DFS-Hochleistungs-Segelflugzeug, Jhrg. 1938, Heft 15, S. 384; „Schwalbe II" Hochleistungs-Segelflugzeug (Gumpert), Jhrg. 1938, Heft 21, S. 561; Mü 17 „Merle" Hochleistungs-Segelflugzeug (FFG München), Jhrg. 1939, Heft 10, S. 254;

„DFS-Meise" Olympia-Leistungs-Segelflugzeug, Jhrg. 1939, Heft 6, S. 143;

„Weihe" Hochleistungs-Segelflugzeug, Jhrg. 1938, Heft 16, S. 420;

„Kolibri" Hochleistungs-Segelflugzeug, Jhrg. 1938, Heft 17, S. 450;

„FS 18" Hochleistungs-Segelflugzeug (FFG Stuttgart), Jhrg. 1938, Heft 18, S. 471;

„Kranich" DFS-Leistungs-Doppelsitzer, Jhrg. 1938, Heft 19, S. 499;

„Horten III" Nurflügel-Hochleistungs-Segelflugzeug, Jhrg. 1938, Heft 16, S. 423;

„Minimoa" Hochleistungs-Segelflugzeug (Hirth-Schempp), Jhrg. 1936, Heft20, S.490;

„Möwe" Hochleistungs-Segelflugzeug, Jhrg. 1936, Heft 21, S. 518.

Drehflügler oder Taucher? Zwar haben die heutigen Hub- und Tragschrauber in der Regel keine „Schraube" als Auftriebsmittel, denn deren Blatt ist nicht nach dem mathematischen Gesetz einer Schraubenlinie geformt, sondern ein System umlaufender Tragflügel nach Flugzeugart mit verhältnismäßig geringen Verschiedenheiten des Einstellwinkels. Deswegen aber das kurze, eingebürgerte Wort „Schraube" durch „Drehflügel" oder gar „Drehflügelsystem" zu ersetzen, erscheint uns nicht angebracht, weil „Drehflügel" nicht so eindeutig ist; auch Propeller und Ruder haben ja Drehflügel und könnten das Flugzeug ebenfalls als „Drehflügler" legitimieren. Auch für zusammengesetzte Bezeichnungen eignet sich „Schraube" besser als „Drehflügel", siehe Hubschrauber, Tragschrauber, Flugschrauber usw. („Flugsport" 1936, 244). Den Ausdruck „Flugzeug" sollte man allein dem System mit rumpffesten Tragflügeln und liegender Vortriebsschraube zubilligen, was nicht hindern würde, mit einem „Steilschrauben-Flugzeug" ein Flugzeug zu bezeichnen, das außer Vortriebsschrauben noch eine oder mehrere Steilschrauben besitzt, z. B. nach den Vorschlägen von Dornier u. a. Daß man mit „Drehflügler" auch die nach Art von Schneider-Voith, Rohrbach, Strandgren u. a. mit Umlaufflügeln — vom Patentamt „Wälzflügel" genannt — Auf- und Vortrieb erhaltenden Luftfahrzeuge benannt hat, zeigt, wie mehrdeutig dieser Ausdruck ist. Go.

Literatur.

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Italo Balbo. Der Mensch — der Politiker — der Flieger — der Kolonisator. Von Rolf Italiaander, Verlag Knorr & Hirth, München. Preis geb. 5.80 RM.

Der Name Italo Balbo ist mit ehernen Lettern in der Geschichte des Flugwesens verzeichnet. Italo Balbo mit 19 Jahren Alpinileutnant im Weltkrieg, mit 21 Organisator des Faschismus in seiner Heimat, machte 1922 als Quadrumvir den Marsch auf Rom mit, mit 26 Jahren Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, 1928 Luftgeschwadergeneral, 1929 Luftfahrtminister, 1933 Luftmarschall. Ein ganz ungewöhnlicher Aufstieg eines idealdenkenden Menschen. Das Buch bringt viele bisher unbekannte Einzelheiten über das Leben dieses großen Mannes.





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