Hauptseite
HauptseiteAirport Webcam Flugplatz und Flughafen Livecam aus aller WeltLuftbilder und Luftaufnahmen zum kostenlosen AnschauenSpezialthemen und SpezialberichtePennula bei YouTubeKameratechnikVideofilme und Fotos von Modelleisenbahnen und ModellbahnenLuftfahrt und Luftsport GeschichteVideotechnik

Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 25/1942

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 25/1942. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1942 - Heft 25/1942
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8

Bezugspreis für In- und Ausland pro Vierteljahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und den Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, n u r mit genauer Quellenangabe gestattet.

Nr. 25 9. Dezember 1942 XXXIV. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 23. Dezember 1942

Führende Kräfte,

Konstruktions-, Betriebs Ingenieur und Ingenieurkauf mann können auf ihrem Betätigungsfeld als besonders geeignet Höchstleistungen vollbringen. Jeder ist auf seinem Gebiet ein Spezialist. Der Idealzustand wäre nun, wenn bei einem Betriebsführer diese Fähigkeiten in einem Menschen vereinigt würden. —

Richtunggebend ist im Flugzeugbauunternehmen der Konstruktionsingenieur, dessen Name auch verschiedentlich in der Firmenbezeichnung verankert ist.

In Friedenszeiten, wo es sich darum handelt, den Absatz zu erhöhen, werden die kaufmännischen Fähigkeiten oft auch richtunggebend sein, insbesondere dann, wenn der Ingenieurkaufmann versteht, mit seinem Konstrukteur in selbstlosem gegenseitigen Vertrauen zusammenzuarbeiten und als Betriebsführer die Fähigkeit besitzt, das Vertrauen seiner Gefolgschaft zu erringen.

Bei Konstrukteuren und Betriebsingenieuren ist diese Fähigkeit durch langjährigen Umgang mit der Arbeiterschaft vielfach zur Gewohnheit geworden. Leider betrachteten oft hervorragende Konstrukteure, hauptsächlich in früheren Zeiten, die kaufmännische Angelegenheit als nebensächliche und minderwertige Tätigkeit. Während der Konstrukteur, um ungestört arbeiten zu können, sich in sein Konstruktionsbüro zurückzog, wurde er in kaufmännischen Dingen vollkommen ausgeschaltet.

Die richtunggebende Kraft in einem Flugzeugbauunternehmen, auch in einem kleineren, ist und bleibt der Konstrukteur, der sich kaufmännisches Denken und die Fähigkeit der Menschenführung leichter aneignen kann, als der Kaufmann die umfangreichen Kenntnisse des Ingenieurs.

Sowj. TB 7.

Viermotor, entwickelt aus dem TB—6—B. Baujahr 1940. Freitragender Mitteldecker, 6 bis 7 Mann Besatzung.,

Halbkugelförmige Rumpfsichtnase, ferner Sichtfenster nach unten. Fahrwerk in die inneren Motorgondeln nach hinten hochziehbar. Einfaches Seitenleitwerk, 4 Motoren (M 105 Hispano Suiza 450), 100 PS. Spannweite 40 in, Reisegeschw. 350 km/h, Höchstgeschw. 420 km/h.

Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 43, Bd. IX.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Sowj. TB-7.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Sowj. TB - .7. Vier-motör M 105 (His-pano Suiza 450), Motor Merlin.

Svensk Motor Tidning(2)

UdSSR. PE=2 Kampfflugzeug.

Dieses neue sowj. Kampfflugzeug, welches als Sturzbomber und Aufklärer verwendet wird, besitzt 2 flüssigkeitsgekühlte Motoren von 1 100 PS.

Flügel Tiefdeckeranordnung mit Sturzflugbremsen..

Rumpf nach hinten in eine Spitze auslaufend. Motoren Verkleidung über die Flügelhinterkante hinausragend.

illllfllil

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

UdSSR. PE-2, Kampfflugzeug.

Zeichnung Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

BE-2, sowj. Bomber, an der Ostfront abgeschossen,

Weltbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Sowj. Kampfflugzeug PE-2. Bild Aviation

Höhenleitwerk V-Form mit doppeltem Seitenleitwerk.

Fahrwerk in die Motorenverkleidung hochziehbar.

Bewaffnung 2—3 starre MG. und 1—3 bewegliche MG. Bombenlast 600 kg. Spannweite 17,2 m, Länge 12 m, Höchstgeschw. 500 km/h in 5000 m Höhe.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Blackburn „Botha" I. Torpedobomber mit kochgezogenem Fahrwerk.

(Vgl. Typenbeschreibung „Flugsport", S. 316/1941.) BMd Aero Digest

Flugautomat Jumo 211.

Durch unsere Veröffentlichungen über den Einspritzmotor „Jumo 21V B-D S. 392/1941 unter der Überschrift „Motor- und Sturzflug" sowie die Typenbeschreibung des Jumo 211, S. 39/1942, ist dem Leser bereits klar geworden, daß der Fortschritt im Motorbau nicht allein in einer möglichst großen PS-Zahl zum Ausdruck kommt, sondern in der Automatisierung der Regel- und Verstell-Einrichtungen. Das Streben nach hoher Geschwindigkeit und der Höhenflug erfordern die Einführung des Laders und der Kraftstoffeinspritzpumpe. Der Lader muß entsprechend der Flughöhe verstellt werden, ebenso die Betätigung der Landeklappen. Hinzu kommen noch viele andere Verstellarbeiten wie Einziehen des Fahrwerkes, Regulierung der Düsenkühler, der Verstelluftschraube u. a. in. Alles das muß der Flugzeugführer in kürzester Zeit neben seinen kämpferischen und navigatorischen Aufgaben vollführen. Je mehr er von der Beobachtung des Triebwerkes entlastet wird, um so mehr kann er seine Aufmerksamkeit auf die sonstigen Aufgaben konzentrieren.

Um unsere bisherigen Veröffentlichungen zu vervollständigen, sollen im folgenden die automatischen Arbeiten der Bauteile und der VerStelleinrichtungen besprochen werden.

Entlüfter.

Der Kraftstoff wird beim Jumo 211 durch eine Junkers-Kraftstoff-Förderpumpe über einen Filter vom Vorratsbehälter angesaugt und unter Druck zur Einspritzpumpe befördert, die ihn über eine Düse fein zer-

stäubt in die Zylinder einspritzt. Bei Schräglagen des Flugzeuges mit zum Teil entleerten Kraftstoffbehältern läßt es sich nicht vermeiden, daß die eine oder andere Saugseite der Kraftstoff-Förderpumpe Luft aus dem Vorratsbehälter mit ansaugt. Die dadurch in der Kraftstoffzuführung entstehenden Luftblasen müssen beim Einspritzmotor wieder ausgeschieden werden. Man verwendet hierfür einen Kraftstoffentlüfter, der zwischen Förderpumpe und Einspritzpumpe eingebaut wird.

Diese Einrichtung ist im Gegensatz zum Vergasermotor für den Einspritzmotor charakteristisch. Die einzelnen Pumpenelemente der Einspritzpumpe drücken nämlich ein ganz bestimmtes, der Zylinderleistung entsprechend abgewogenes Volumen Kraftstoff in die Zylinderräume. Der Druck, unter dem dies geschieht, ist so hoch, daß die kleine Menge fein zerstäubt wird und mit der gleichzeitig einströmenden Luft ein zündfähiges Gemisch bilden kann. Würde ein Pumpenelement nur anstatt Kraftstoff Luftblasen ansaugen, so könnte im Zylinder kein zündfähiges Gemisch entstehen. Der Zylinder würde nicht zünden, was zu einem unregelmäßigen Lauf des Motors führen würde.

Der Entlüfter (Ab. 1) ist eine sinnreiche Einrichtung, die den spezifischen Gewichtsunterschied von Kraftstoff und Luft ausnützt. Von der Kraftstoff-Förderpumpe 1 kommend, durchfließt der Kraftstoff zuerst das Kleinfilter 2, um dann in den Entlüfterraum 3 zu gelangen. Hier wird die Fließgeschwindigkeit des Kraftstoffes so weit vermindert, daß die Luft infolge ihres Auftriebes sich im oberen Teil des Entlüfterraumes sammelt.

Der Schwimmer 4 steuert durch seinen Auftrieb das Nadelventil 5. Während des Durchfließens des Kraftstoffes sammelt sich über dem Kraftstoffspiegel im Entlüfterraum 3 immer mehr Luft, bis sich schließlich der Kraftstoffspiegel so weit gesenkt hat, daß der Auftrieb des Schwimmers nicht mehr ausreicht, um das Nadelventil 5 geschlossen zu halten. Die Luft entweicht dann durch die Bohrungen 7 über eine kalibrierte Düse durch den Entlüftungskanal 6. Über zwei Durchlässe 9 und 10 fließt der von Luftblasen gereinigte Kraftstoff dann zur Einspritzpumpe.

Einspritzpumpe.

Der Hauptvorteil der Einspritzpumpe liegt in der gleichmäßigen Kraftstoffverteilung auf die einzelnen Zylinder und der damit verbundenen Kraftstoffersparnis. Die Gefahr des Vereisens der Vergaser wird ausgeschaltet und die Reichweite der Flugzeuge durch den sparsamen Krafstoffverbrauch vergrößert.

Die Einspritzpumpe, vgl. d. Abb. 5 S. 42 Nr. 3 „Flugsport'*, besitzt zwölf Pumpenelemente mit hängenden Zylindern. Je sechs Pumpenzylinder sind V-förmig zueinander angeordnet. Zum Antrieb der Pumpenstempel dient

eine Nockenwelle. Die ge~ (8) kalibrierte Düse genüberliegenden Pumpen-

stempel arbeiten auf den gleichen Nocken. Die Pumpen sind in derselben Reihenfolge angeordnet wie die Motorzylinder, wobei die Pumpe 1 den Motorzylinder 1 und die Pumpe 2 den Motorzylinder 2 usw^. mit Kraftstoff beliefert. Die Schmierung der Einspritzpumpe erfolgt durch Druck-öl, das dem Hauptstrom des zur Einspritzpumpe Ölkreislaufes entnommen wird.

Das eigentliche Gehirn des Motors ist der

Bohrungen

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

0 Entlüftungskanal

Schwimmer

(fdy^zur Einspritzpumpe 0 Kraftstoffilter 0 von Kraftstoff-Förderpumpe

Abb. 1. Kraftstoffentlüfter des Jumo 211.

3FM. (6)

Regler der Einspritzpumpe

(Abb. 2). Er hat die Aufgabe, die Einspritzpumpe, die von der Ladeluftdichte, der Ladelufttemperatur und von der Flughöhe abhängig ist, durch Verdrehen der Pumpenstempel der Einspritzpumpen zu steuern. Hierzu dienen zwei barometrische Dosen, die ständig von der Ladeluft umspült werden und die sich je nach Druck und Temperatur derselben ausdehnen oder zusammenziehen. Die Kraft der Dosen reicht jedoch nicht aus, um ein Verstellen der Pumpenstempel der Einspritzpumpen zu gewährleisten. Aus diesem Grunde übertragen die Dosen ihre Bewegungen auf einen Verstärker, das heißt, sie regeln lediglich die Ölzufuhr oder den Ölablauf eines Steuerschiebers, der durch Drucköl über ein Reglergetriebe die Pumpenstempel betätigt und somit die Kraftstoffmenge dosiert.

Der Regler besteht aus dem Geber 1 mit dem Verstärker 2 und dem Reglergetriebe 3. Im Geber 1 ist die Ladeluftdose 5 und die Höhendose 6 untergebracht. Diese beiden Dosen beeinflussen über den Steuerschieber 8 einen Drehkolben 9. Die Bewegung des Drehkolbens 9 wird über das Reglergetriebe 3 auf die Pumpenstempel der zwölf Einspritzpumpen 4 übertragen, die ihrerseits wieder von der Nockenwelle 7 angetrieben werden.

Die Ladeluftdose 5 wird über zwei Anschlüsse 10 und 11 ständig von der Ladeluft umspült. Sie reagiert auf den Druck und die Temperatur derselben. Die zweite kleinere Dose 6 wird gleichfalls von der Ladeluft umspült, während sie in ihrem Inneren mit der Außenluft über einen besonderen Anschluß 12 in Verbindung steht.

Die spiralförmigen Bohrungen und Kanäle 13, 14, 15 und 16 des Steuerschiebers 8 leiten, je nach seiner Stellung, Drucköl oder Abiauföl auf den Drehkolben 9 der durch das Drucköl bewegt wird. Der Drehkolben ist an der Hülse 17 des Steuerschiebers befestigt. Diese Hülse macht also die Bewegungen des Drehkolbens mit, die über das Reglergetriebe zu den Zahnstangen und weiter zu den Pumpenstempeln übertragen wird.

Beim Steigflug zieht sich in größeren Höhen die Höhendose 6, die mit der Außenluft in Verbindung steht, zusammen. Diese Bewegung nimmt der Steuerschieber 8 gleichfalls auf und bewirkt so unabhängig von der Ladeluftdose in großer Höhe eine Erhöhung der Einspritzmenge. Dieser Vorgang ist notwendig, da mit zunehmender Höhe unter sonst gleichen Ladeluftzuständen die Zylinderauffüllung größer wird. Entsprechend muß auch die Einspritzmenge vergrößert werden.

Im Elugzeugführerraum befindet sich noch ein Schalter für Sparflug und Höhenleistung und ein Stoppzug 18, die den Steuerschieber von außen beeinflussen. Dabei werden durch Verdrehen des Steuerschiebers 8 die Zu- und Abiaufbohrungen 19 und 20 gesteuert und hierdurch die Drehbewegung des Drehkolbens 9 ausgelöst.

Das einzelne Pumpenelement (Abb. 3) besteht aus der Pumpenlaufbüchse 1 mit der Kraftstoffzuflußbohrung 2, der Leckkanalableitung 3, dem Pumpenstempel 4 mit einer Avaagerechten und einer schrägen Steuerkante 5 und dem Schmierkanal 6.

Der Kraftstoff tritt durch die Saugbohrung 2 in die Pumpenlaufbüchse 1 ein. Die waagerechfe Steuerkante schließt jetzt den KrafIstoffzulauf ab; dann erfolgt der Einspritzbeginn. Der Kolben geht nach oben, während die schräge Steuerkante das Saugloch wieder freigibt. Die Veränderung der Einspritzmenge wird durch Verdrehen des Pumpenstempels erreicht.

Von den Einspritzpumpen führen Stahlleitungen 4 (Abb. 4) zu den Einspritzdüsen, die aus einem üüsenkörper 1, einem Düseneinsatz 2 und einer Düsennadel 3 bestehen.

Der Ladedruckregler

hält in allen Höhenlagen des Flugzeuges den Luftdruck vor den Einlaßventilen des Motors unverändert. Hierdurch erreicht man, daß in jeder Flughöhe — bis zur Nennleistungshöhe — die volle Motorleistung erzielt wird und andererseits der Motor am Boden nicht überladen wird.

Der Lader (Abb. 5) drückt die von außen angesaugte Luft über die als Drehschieber 1 ausgebildete Luftdrossel in die Zylinder. Der Ladedruck wird durch den Ladedruckregler automatisch

Abb. 2. Einspritzpumpenregler des Jumo 211.

© Ablauf des Vers teil Öles

@ Einspritzpumpe

^^Rpqlergetriebe

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

@ DrucHpIkanai ® Drebkolben

gesteuert. Dieser besteht aus dem Geber 2 mit der Reglerdose 3 und dem Reglerventil 4, dem öl-ablauf 5, dem Servoteil 6 mit Düse 7 und dem ölzulauf 8, der Einstellvorrichtung 9 für den Ladedruck, der Zahnstange 10 und dem Gestänge 11 für den Drehschieber 1.

Bei Vollgas verhindert der Ladedruckregler das Überschreiten des höchstzulässigen Ladedruckes auf folgende Weise. Durch den Handhebel 12, der im Flugzeugführerraum angebracht ist, wird die Drossel voll geöffnet. Dadurch steigt der Ladedruck zu hoch an: Die Reglerdose 3, die durch den Kanal 13 mit dem Ladeluftkanal in Verbindung steht, wird zusammengedrückt, der ölablauf 5 wird geschlossen, das am Ölzulauf 8 eintretende öl kann nicht mehr abfließen und drückt den Reglerkolben nach oben, wodurch die Drossel etwas geschlossen wird. Der Ladedruck fällt auf den erlaubten Höchs-wert, die Reglerdosen dehnen sich dabei wieder etwas aus, und der ölablauf öffnet sich und steht nun im gleichen Verhältnis zum Ölzulauf. Der Ladedruckregler hat sich somit auf den höchsten zulässigen Ladedruck eingespielt.

Aneli im ReisefTng wird der Ladedruck durch den Ladedruckregler konstant gehalten. Bei fallendem Ladedruck dehnen sich die Dosen aus. Der Ölablauf wird größer. Der Kolben geht nach unten und öffnet dabei die Drossel so weit, bis der Ladedruck den alten Wert erreicht hat. Nun werden die Dosen etwas zusammengedrückt, bis der Ölablauf wieder gleich dem Zufluß ist und der Ladedruck wieder eingespielt ist.

Automatisches Laderschaltgetriebe. Der Lader hat die Aufgabe, dem Motor vorverdichtete Luft zuzuführen und besonders in großen Höhen die dünnere Außenluft auf den erforderlichen Ladedruck zu verdichten. Die Umschaltung von Bodenlader auf Höhenlader erfolgt automatisch. Das Schaltgetriebe besteht aus dem Geberteil 1 (Abb. 6) und dem eigentlichen Schaltgetriebe 2. Zwei barometrische Geberdosen 3 steuern das Motordrucköl 4 auf die entsprechende Seite eines Flügelkolbens 5. Dieser Flügelkolben schaltet über ein Schältgestänge 6 den Lader auf Bodenlader bzw. Höhenlader.

Das Schaltgetriebe 2 besteht aus der Bodenladerstufe 7 mit Freilauf und der Höhenladerstufe 8 mit Lamellenkupplung, die von der Kurbelwelle 9 angetrieben werden.

Das Laderlaufrad 10 ist mit dem Laderleitrad 11 fest verbunden. Die Luft wird durch einen Luftkanal mit Leitblechen 12 angesaugt. Dann gelangt sie durch den Ladeluftkanal zu den Zylindern 13.

Bei Stellung Bodenlader strömt das Motordrucköl 4 sowohl über das offene Ablaufventil 14 als auch über den offenen Bodenladerhahn 15 zum Motorölsumpf 16 ab. Mit zunehmender Höhe nimmt der Außenluftdruck 17 ab. Die Geberdosen, die durch eine Verstellschraube 18 einreguliert sind, dehnen sich infolgedessen aus und schließen das Ablaufventil 14. Das Drncköl strömt allein über den Bodenladerhahn 15 ab. Der Flugzeugführer stellt nun den Laderschalthebel auf Automatik. Dadurch wird der Bodenladerhahn 15 geschlossen. Das Drucköl kann nun nicht mehr abfließen und staut sich jetzt unter dem Steuerkolben 19, drückt

um über den LTmschnapper 20 gegen die Feder nach oben und gibt so dem öl den AVeg auf den Flügelkolben 5 frei. Der Flügelkolben wird in die Höhen-laderstellung 21 gebracht, und das Schaltgestänge 6 rückt die Lamellenkupplung 22 und damit die Höhenladerstufe 8 ein. Das Laderlaufrad 10 geht nunmehr auf hohe Drehzahl, so daß der Ladedruck ansteigt. Steigt der Druck zu hoch an, so wird die Drossel 23 zurückgenommen.

Rechts: Abb. 5. Ladedruckregler des

Jumo 211. Abb. 3. Pumpenelement der Einspritzpumpe des Jumo 211.

Lader

Ladeluftdruck Manometer

Vollgas

(12) Handhebel

@

Schmierkanal

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

5) Steuerkante 7) Kraftstoffzufluß 1) Leckkanal

© Reglerdose © Geber © Reglerventil

© Ölablauf

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Zahnstange

> Einstell Vorrichtung^ für Ladedruck

© Drehschieber © Gestänge

© Kanal

Servoteil

©Düse ö) Ölzulauf

Abb. 4. Einspritzdüse des Jumo 211.

rr\ n- , ϖϖ © Düsenfeitung^ {y) Dusenkorper

Pumpenstempel 7) Pumpenlaufbüchse

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Q) Düsenein satz © Düsennade/

Gebeneri ®

Schaltgetriebe (

Höhenlades Stellung

@ Lamellenkupplung

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

(9)Apfrieb von Kurbelwelle ©Luftkanal mit Leit blechen

(iQ) Verstellschraube

@ Boaenladernahn.

(75)zum Motorölsumpf

Abb. 6. Automatisches Laderschaltgetriebe des Jumo 211.

© Laderleitrad

J0) Laderlaufrad

'© Luftdrossel -^3) zu den Zylindern

Vor einem Sturzflug schaltet der Flugzeugführer auf Höhenlader-Automatik, um nach dem Abfangen ständig die höchste Motorleistung für den Steigflug zur Verfügung zu haben. Dabei dreht sich das Laderrad mit etwa 30 000 Umdrehungen in der Minute. Eine besondere Drehzahlsicherung schaltet nun bei Überdrehzahlen auf die langsam laufende Bodenladerstufe um.

Bei zu hoher Drehzahl gehen die Fliehgewichte des Fliehkraftschalters 24 auseinander und öffnen über einen schrägen Teller und einen Absperrschieber den Ölablauf zum Motorölsumpf 16. Der Öldruck auf den Steuerkolben 19 läßt nach. Die Feder des Umschnappers 20 drückt den Steuerkolben 19 nach unten. Als Folge drückt das Drucköl den Flügelkolben 5 über das Schaltgestänge 6 auf die Bodenladerstufe 7. Das durch zu hohe Drehzahl gefährdete Laderlaufrad dreht sich langsamer.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

PLUG UNDSCHÄl

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Inland,

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Oblt. Boerst, Staffelkapt. in einem Sturzkampfgeschw., Hptm. Lang, Staffelkapt. in einem Sturzkampfgeschw., Hptm. Schweickhardt, Gruppenkommandeur in einem Kamp fges ch w.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Lt. Weißenberger, Flugzeug!, in einem Zerstörer geschw., Oblt. Koller, Staffelkapt. in einem Kampf-geschw., Hptm. Antrup, Staffelkapt. in einem Kampfgeschw., Uffz. Bartels, Flugzeug! in einem Jagdgeschw.

Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer mit Wirkung vom 19. Nov. 1942 zum Generalmajor den Oberst Galland.

Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer mit Wirkung von 1. Dezember 1942: Zum General der Flieger: den Generalleutnant Schulz; zu Generalen der Flakartillerie: die Generalleutnante Hoff mann, Oclebrecht; zu Generalleutnanten: die Generalmajore von Egan-Krieger, Lackner.

Reichsininister Speer ist vom Reichsmarschall als Präsident der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung zum Ehrenmitglied der Akademie ernannt.

Berufsförderungswerk hat das Oberkommando der Wehrmacht geschaffen. Die Einrichtung soll verhindern helfen, daß die eingezogenen jungen Akademiker berufsfremd werden und hinter ihren Arbeitskameraden in der Heimat zurückstehen müssen. Für länger dienenden Unteroffiziere sind Arbeitsgemeinschaften eingerichtet worden, die auf den späteren Besuch einer Fachschule vorbereiten. Eine besondere Art der Berufsförderung ist für die Abiturienten der Luftwaffe durch Fernbetreuung geschaffen worden. Auf dem Wege über das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung wird eine Verbindung zwischen den bei der Luftwaffe dienenden jungen Akademikern und

der Hochschule hergestellt, an der sie studieren wollen. Von ihren künftigen Hochschullehrern werden sie durch Fernbriefe und Aufgaben in ihr Studium eingeführt. Von Zeit zu Zeit finden außerdem Jung-Akademiker-Tagungen statt, damit auch die unmittelbare Fühlung zwischen Lehrer und Studierenden besteht. Die erste dieser Tagungen für die Luftwaffe hat in der Zeit vom 2. bis 4. Dezember in Berlin stattgefunden.

Kriegsteilnehmer an Ingenieurschulen können nach einem Erlaß des Reichs-erziehungsmiiiisters Dienst bei einem techn. Truppenteil, soweit er die zweijährige Dienst Verpflichtungen übersteigt, auf die für das Studium erforderliche Werkstattpraxis angerechnet werden, wenn die Studienleistungen des ersten Semesters dies rechtfertigt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Links: Erich Vergens, NSFK.-Stubaf. ist am Spitzerberg 45 Std. 33 Min. in der Luft geblieben und hat den bisherigen Weltrekord des Franzosen Neßler um über 7 Std. überboten.

Rechts: Rudel, Generaloberst, bisher Chef der Luftwehr im Reichsl liftfahr t-

ministerium, vom Führer zum Generaloberst befördert und mit dem Ritterkreuz des Kriegs verdien st-kreuzes mit Schwertern ausgezeichnet.

Weltbild (2)

Ausland.

Francesco Agello, bekannter italien. Flieger, welcher 1933 auf Macchi Castolcli 72, Zweischwimmer-Wasserfiiigzeug (vgl. „Flugsport", S. 173/1933) einen Weltrekord aufstellte, ist bei einem Prüflingsflug tödlich verunglückt.

Italien, verschollene Äthiopienflieger, Vittorio Suster und Pipetti Loris. wurden die Goldene Tapferkeitsmedaille in memoriam verliehen.

Fliegerschäden in Norditalien wie der Duce mitteilt: Mailand 30 Häuser vernichtet, 411 schwer beschädigt, 1973 leicht beschädigt; Turin 161 zerstört, 874 schwer beschädigt, 2195 leicht beschädigt; Savona 6 Häuser vernichtet, 44 schwer beschädigt, 970 leicht beschädigt; Genua (Zentrum) 187 Häuser vernichtet, 1006 schwer beschädigt, 4569 leicht beschädigt. Großgenua: insgesamt 203 Häuser vernichtet, 1049 schwer beschädigt, 4869 leicht beschädigt. An Verlusten bis zum 30. 11.: 1882 Tote und 3332 Verletzte.

Japanische Kampf- und Zerstörerflugzeuge vernichteten am 29. Nov. einen aus vier Transportschiffen bestehenden feindl. Geleitzug, der Verstärkungen nach Gualdacanar bringen sollte. Von den begleitenden Zerstörern wurde einer durch Torpedotreffer versenkt, ein zweiter wurde in Brand geworfen.

1. M. P. A. (industria Metalürgicia y Plastica Argentina) hat einen Sportzwei-sitzer-Tiefclecker argentinischer Konstruktion fertiggestellt, der bei der Erprobung gute Flugeigenschaften aufwies. Ein Schnelltransportflugzeug sowie die Konstruktion eines Flugmotors sind in Vorbereitung.

USA. Vultee und Consolidated sind zusammengelegt und bauen Consolidated ..Liberator" und „Catalina".

Glen Martin Groß Wasserflugzeug, erster Probeflug ausgeführt, bestimmt für Truppen- und Materialtransporte. Besatzung 11 Mann, 150 Fluggäste. Spannweite 61 m, Höhe 11 m, Länge 36 m. Fluggewicht 70 t.

M. S. A. Duncan, Brigadegeneral, Oberbefehlshaber der amerik. Luftstreitkräfte auf dem europäischen Kriegsschauplatz, auf einem Flug von England nach Nordaf ri ka vermißt.

Luftwaffe.

Führerliptquarl, 20, 11. 42. (DNB.) OKW.: Bei örtlichen Kampfhandlungen im Westkaukasus warfen deutsche Truppen feindl. Kräfte im Gegenangriff, durch starke Nahkampfiliegerverbände unterstützt, auf ihre Ausgangsstellungen zurück.

— In der Cyrenaika bekämpfte die Luftwaffe laufend brit. Kraftfahrzeugkolonnen.

— Im algerisch-tunesischen Grenzgebiet griffen Nahkampfflieger feindl. Vorhuten und gaullistische Verbände, die den eigenen Vormarsch aufzuhalten suchten, mit sichtbarem Erfolg an — An der holl. und norweg. Küste verlor die brit. Luftwaffe bei milit. wirkungslosen Angriffen 5 Flugzeuge, davon 3 durch Flakartillerie der Kriegsmarine. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Führerliptquarl, 21. 11. 42. (DNB.) OKW.: Deutsche Kampfflugzeuge griffen im hohenNorden eine Teilstrecke der Murman-Bahn mit guter Wirkung an. — In der Cyrenaika und an der tunesisch-algerischen Grenze entwickelten sich erfolgreiche Spähtruppkämpfe. Nachschubkolonnen des Feindes wurden bombardiert. — Die Luftwaffe erzielte Bombentreffer auf 2 größeren Handelsschiffen vor Algier und Philippeville und in den Hafenanlagen beider Städte. — Luftangriffe richteten sich ferner gegen Flugplätze und Bahnanlagen. Hallen und abgestellte Flugzeuge wurden in Brand geworfen. — In den besetzten Westgebieten wurden 6 brit. Flugzeuge abgeschossen. — In der Nacht vom 19. zum 20. 11. flogen 2 brit. Kampfflugzeuge mit je einem Segelflugzeug im Schlepp in Südnorwegen ein. Ein Kampfflugzeug und beide Segelflugzeuge wurden zur Landung gezwungen, die mitgeführten Sabotagetrupps zum Kampf gestellt und bis zum letzten Mann niedergemacht. — In der Zeit vom 1. bis 20. Nov. verlor die brit. Luftwaffe 249 Flugzeuge, davon 120 über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Flakartillerie und Schiffseinheiten der Kriegsmarine sind hieran mit 40 Abschüssen beteiligt. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 97 eigene Flugzeuge verloren.

Führerliptquarl, 22. 11. 42. (DNB.) OKW.: Im Raum südl. Stalingrad und im großen Donbogen halten die erbitterten Abwehrkämpfe an. Deutsche und rumänische Luftstreitkräfte unterstützten die eigenen Truppen und fügten dem Feinde in rollenden Angriffen gegen Panzerbereitstellungen, Infanterieverbände, Ausladungen und Fahrzeugkolonnen hohe Verluste zu. — Sturzkampfflugzeuge setzten die Angriffe gegen die Murman-Bahn fort. — Kampffliegerverbände bombardierten bei Tag und Nacht stark belegte Flugplätze im algerischen Küstengebiet sowie die Häfen von ßougie und Philippeville.

Führerliptquarl, 23. 11. 42. (DNB.) OKW.: Im Raum südl. von Stalingrad und im großen Don-Bogen stehen die deutschen und rumänischen Verbände im Zusammenwirken mit starken Nahkampffliegerkräften weiterhin in schweren Abwehrkämpfen. — Bei vorübergehender Wetterbesserung im mittleren Abschnitt der Ostfront waren Kampf- und Sturzkampfflugzeuge zur Bekämpfung feindl. Artilleriestellungen und Truppenunterkünfte eingesetzt. — Die Luftwaffe griff Panzer-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Eichenlaubträger v. 1. n. r.: Hptm. Druschel, Oblt. Rall, Generalmajor Ramcke,

Lt. Wurmheller. Weltbild (4)

ansamnilungen, Kraftfahrzeugkolonnen und Barackenlager an der Cyrenaika an und fügte dem Feind erhebliche Verluste zu. — Vor Algier warfen Kampfflieger in der vergangenen Nacht ein Handelsschiff von 7000 BRT in Brand, ein Zerstörer und ein großes Frachtschiff wurden beschädigt. Der Hafen und Flugstützpunkte im Küstengebiet wurden mehrfach mit Bomben belegt und starke Schäden verursacht.

— Nach einem milit. wirkungslosen Einflug eines einzelnen feindl. Flugzeuges in das nordwestdeutsche Grenzgebiet griffen brit. Bomber in der vergangenen Nacht einige Orte Südwestdeutschlands an. Es entstanden vorwiegend Brandschäden unter anderem in Stuttgart. Nachtjäger, Flakartillerie der Luftwaffe und Kriegsmarine schössen zum Teil schon an der Kanalküste und über franz. Gebiet 10 Flugzeuge, darunter mehrere viermotorige, ab.

Führerliptqnari, 24 11. 42. (DNB.) OKW.: Südwestl. Stalingrad und im großen Üon-Bogen sind die Sowjets unter rücksichtslosem Einsatz von Menschen und Material in die Verteidigungsfront am Don eingebrochen. Die Gegenmaßnahmen sind im Gange. Verbände der deutschen und rumänischen Luftwaffe griffen trotz ungünstigen Flugwetters laufend in die Erdkämpfe ein. — Im Mündungsgebiet des Wolchow wurden feindl. Transportzüge durch Luftangriffe vernichtet. — Tag- und Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen brit. Panzer- und Kraftfahrzeugansammlungen in der westl. Cyrenaika. — Im nordafrikanischen Hochland griffen Sturzkampfflieger Bahnziele, motorisierte Kolonnen und Artilleriestellungen mit guter Wirkung an. Bei der Bombardierung von Schiffszielen vor Algier in der Nacht zum 23. 11. trafen Kampfflieger 5 Transporter, darunter große Fahrgastschiffe und einen Zerstörer, mit schweren Bomben. — Flakartillerie der Luftwaffe schoß im Mittelmeer 5 feindl. Bombenflugzeuge ab. — An der franz. Westküste vernichteten deutsche Jäger 5 viermotorige feindl. Bomber. Ein eigenes Flugzeug ging verloren.

Fiihrerliptquart, 25. 11. 42. (DNB.) OKW.: Südwestl. Stalingrad und im großen Donbogen setzte der Gegner seine Angriffe mit starken Infanterie- und Panzerkräften fort. Die eigene Abwehr wurde durch starke Nahkampffliegerverbände sowie deutsche und rumänische Kampfflieger in rollenden Einsätzen wirksam unterstützt. Die Sowjettruppen erlitten erneut hohe Verluste an Menschen und Material.

— Brit. Kräfte wurden in der Cyrenaika von, Jagdflugzeugen und schnellen Kampfflugzeugen im Tiefflug bekämpft, Hallen und abgestellte Flugzeuge auf einem Flugplatz mit Bomben belegt. — Kampfflieger vernichteten in den Gewässern von Algier bei Nacht ein Handelsschiff von 10 000 BRT, warfen einen großen Transporter in Brand und beschädigten 2 Zerstörer schwer. Bombentreffer in den Hafenanlagen von Algier. Bone und Philippeville riefen starke Brände hervor. Darüber hinaus wurden motorisierte feindl. Abteilungen und Eisenbahnziele wirksam bekämpft.

Fiüirerhptqiiart, 26. 11. 42. (DNB.) OKW.: Eigene Luftangriffe fügten dem Gegner starke Verluste an Menschen, schweren Waffen und Fahrzeugen aller Art zu. — Marschkolonnen, Zeltlager und Batteriestellungen in der westl. Cyrenaika wurden bombardiert. — Im tunesischen Hochland bekämpften Verbände der Luftwaffe feindl. Panzer, motorisierte Abteilungen und Truppenquartiere. — Im Mittelmeer und an der Küste der besetzten Westgebiete verlor die brit. Luftwaffe am gestr. Tage 8 Flugzeuge. 6 eigene Flugzeuge werden vermißt.

Fiüirerhptquart, 27. 11. 42. (DNB.) OKW.: Angriffe von Sturzkampffliegerverbänden trafen den Feind mit vernichtender Wirkung. — An der mittleren Ostfront bekämpften Kampf- und Sturzkampfflugzeuge Panzeransammlungen, Marschkolonnen und Truppenunterkünfte mit guter Wirkung. — In Tunesien bekämpften deutsche und italien. Luftwaffenverbände feindl. Stellungen, Marschkolonnen und rückwärtige Verbindungen. — Deutsche Jäger schössen im Mittelmeergebiet bei 2 eigenen Verlusten 5 brit. Jagdflugzeuge ab. — Außerdem verlor die brit. Luftwaffe im Seegebiet um England und an der Küste der besetzten Westgebiete 6 Flugzeuge.

Fiihrerhptquart., 28. 11. 42. (DNB.) OKW.: Jagdflieger schössen ostwärts Ala-gir 7 Sowjetflugzeuge ab. — Zwischen Wolga und Don griffen Flakartillerie und Schlachtflieger wirksam in die Erdkämpfe ein und vernichteten 34 Sowjetpanzer,

— Kampffliegerverbände griffen bei Tag und Nacht, zum Teil bei Schneesturm. Marschkolonnen, Truppenbereitstellungen und die Bahnanlagen von Toropez mit guter Wirkung an. — Sturzkampfflieger erzielten im hohen Norden Bombentreffer schweren Kalibers in Bahnhöfen der Murman-Strecke. — Zeltlager und Kolonnen zwischen Bengasi und Agedabia wurden mit Bomben und Bördwaffen bekämpft. — Weitere Luftangriffe richteten sich bei Tag und Nacht gegen Flugzeugstützpunkte

und motorisierte feindl. Kräfte in Tunesien. Deutsche und italien. Jagdflieger schössen im gesamten Kampfraum 20 feindl. Flugzeuge ab. — Deutsche Jäger griffen bei einem Tagesvorstoß zur Südküste Englands Eisenbahnziele erfolgreich an.

Führerhptquart., 29. Ii. 42. (DNB.) OKW.: Im großen Don-Bogen warf ein eigener Gegenangriff die Sowjets über einen Flußabschnitt zurück. Starke Luftstreitkräfte, darunter rumänische Kampfflieger, unterstützten die Truppen des Heeres mit gutem Erfolg. Eine große Anzahl von Fahrzeugen wurde zerstört. — Bahnstrecken an der unteren Wolga wurden bei Nacht erfolgreich bombardiert. — Schnelle italien. Kampfflugzeuge griffen am mittleren Don motorisierte feindl. Kolonnen und Truppenunterkünfte an. — Deutsche und rumänische Jäger und Flakartillerie schössen gestern allein im Süden der Ostfront 39 Sowjetflugzeuge ab. Im gleichen Abschnitt gingen 6 eigene Flugzeuge verloren. — In Tunesien griffen Luftstreitkräfte feindl. Kolonnen, Nachschub Verbindungen und Flugstützpunkte an. Zahlreiche Kraftfahrzeuge wurden in Brand geworfen. In Luftkämpfen schössen deutsche Jäger 16 feindl. Flugzeuge, darunter viermotorige Bomber, ab. 4 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Vor der franz. Nordafrika-Küste beschädigten Kampfflugzeuge 2 große Transporter schwer. — Bei Einflügen schwacher brit. Kräfte in die besetzten Westgebiete und bei nächtl Durchflügen über Frankreich verlor der Feind 5 Flugzeuge. — Jagdflugzeuge bekämpften im Süden Englands Eisenbahnen und sonstige kriegswichtige Ziele.

Führerhptquart, 30. 11. 42. (DNB.) OKW.: Jagdflieger schössen 15 feindl. Flugzeuge ab. — Zwischen Wolga und Don schlugen die Truppen des LIeeres in engem Zusammenwirken mit starken Luftstreitkräften erneut heftige Panzer- und Infanterieangriffe ab. — Die Luftangriffe gegen Eisenbahnanlagen am mittleren Don wurden fortgesetzt und dabei mehrere Transportzüge schwer getroffen. — In der Cyrenaika richteten sich Luftangriffe bei Tag und Nacht gegen brit. Zeltlager und motorisierte Kräfte. — Kampfflieger belegten auf tunesischem Gebiet Kolonnen des Feindes mit Bomben und fügten ihm erhebliche Verluste an Schweren Waffen, Fahrzeugen und Panzern zu. — In den besetzten Westgebieten und über dem Kanal wurden 7 brit. Flugzeuge zum Absturz gebracht. — Deutsche Jäger setzten die Tagesvorstöße zur Südküste Englands fort und beschossen Eisenbahnziele mit guter Wirkung. — Seitdem am 13. Nov. über die großen Erfolge der italien. und deutschen

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ritterkreuzträger. 1. R. v. 1. n. r.: Oblt. v. Ballasko, Oblt. Putz, Hptm. Fözö, Generallt. Fink, 2. Reihe: Lt. Kutscha, Oblt. Moßdorf, Lt. Hannemann, Ofw. Orth f.

Weltbild (8)

Luftwaffe und der italien. und deutschen Marine im Kampf gegen die amerikanischbritische Invasionsflotte vor den Küsten Nordafrikas durch Sondermeldung berichtet worden war. haben sich die Erfolge noch beträchtlich erhöht. Insgesamt wurden in der Zeit vom 7. bis 25. Nov. in den Häfen und Küstengewässern Franzö-sisch-Nordafrikas 23 Handelsschiffe und Transportschiffe mit zusammen 165 000 BRT versenkt, 11 Handels- und Transportschiffe mit zusammen 100 000 BRT so schwer beschädigt, daß sie aller Vorraussicht nach gesunken sind. 65 Schiffe mit zusammen 398 000 BRT beschädigt, davon ein Teil so schwer, daß mit einem längeren Ausfall zu rechnen ist. — An Kriegsschiffseinheiten wurden 2 Schlachtschiffe beschädigt. 3 Träger beschädigt, davon einer sehr schwer, 5 Kreuzer vernichtet, 5 Zerstörer und Geleitboote vernichtet, 28 Kreuzer, Zerstörer und andere Geleiteinheiten beschädigt. — Außerdem wurden in den Hafenanlagen an der nordafrikan. Küste in fast täglichen Angriffen schwere Zerstörungen und starke Brände hervorgerufen, durch die weiteres wertvolles Nachschubgut vernichtet wurde.

Fiihrerhptquart, i. 12. 42. (DNB.) OKW.: Örtliche Angriffe im großen Don-Bogen scheiterten. Kampf-, Schlacht- und Zerstörergeschw. unterstützten wirksam die Truppen des Heeres. Jagdverbände schössen 43, Flakartillerie der Luftwaffe 8 Sowjetflugzeuge ab. 3 eigene Flugzeuge gingen verloren. — Truppenunterkünfte und Bahnanlagen am mittleren Don wurden bei Tag und Nacht bombardiert. — Südwestl. Kalinin und im Raum um Toropez dauern die erbitterten Kämpfe an. Kampf- und Sturzkampfflieger führten zum Teil im Tiefflug vernichtende Angriffe gegen Panzerbereitstellungen, Marsch- und Fahrzeugkolonnen des Feindes. — In der Zeit vom 20. bis 30. 11. vernichteten Truppen des Heeres an den Brennpunkten der Kämpfe im Osten 1024 Sowjetpanzer. Durch Luftangriffe und Flakartillerie der Luftwaffe wurden weitere 148 Panzerkampfwagen zerstört. — An der Cyrenaika-front wurden brit. Kolonnen und ein Flugstützpunkt durch die Luftwaffe mit Bomben und Bordwaffen bekämpft. — Deutsche und italien. Panzertruppen griffen mit starker Unterstützung durch die Luftwaffe vorgehende motorisierte feindl. Verbände in Tunesien an und brachten Gefangene ein. — Kampfflieger bombardierten bei Tag und Nacht Hafenanlagen in Bone und Algier, unter anderen wurde ein großes Transportschiff getroffen. — Im Süden Englands griffen Jagdflugzeuge bei Tag verschiedene milit. Anlagen an und schössen über See 2 feindl. Flugzeuge ab. 2 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben deutsche See- und Luftstreitkräfte im Monat November insgesamt 166 Schiffe mit 1 035 300 BRT versenkt. Schwer beschädigt wurden 102 Schiffe, von denen ein erheblicher Teil als Totalverlust zu rechnen ist.

Führerhptqrt, 2. 12. 42. (DNB.) OKW.: Gegen stärkere feindl. Truppenbewegungen am mittleren Don waren Schnelle italien. und Schwere deutsche Kampfflugzeuge eingesetzt. — Die Luftwaffe bekämpfte feindl. Infanterie- und Panzerkräfte, Artilleriestellungen und Nachschubstraßen. 22 Panzer erhielten Bombentreffer. — Deutsche Sturzkampf- und Jagdverbände fügten den brit. Truppen in der westl. Cyrenaika erhebliche Materialverluste zu. — In Tunesien schössen deutsche Jäger ohne eigene Verluste 8 brit. Jagdflugzeuge ab. — Über dem Seegebiet von England und im Raum der besetzten Westküste verlor die brit. Luftwaffe in den Luftkämpfen des gestr. Tages 7 Flugzeuge. Alle deutschen Flugzeuge kehrten zurück.

Führerhpqrt, 3. 12. 42. (DNB.) OKW.: Kampfflieger verfolgten den fliehenden Feind und zerstörten zahlreiche schwere Waffen und Fahrzeuge. — Im Zusammenwirken mit starken deutschen und rumänischen Luftstreitkräften wurden dem Feinde hohe blutige Verluste zugefügt und allein zwischen Wolga und Don 60 Panzerkampfwagen abgeschossen. — Im Abschnitt Kalinin-Ilmensee wiesen Verbände des Heeres und der Luftwaffe in andauernden schweren Abwehrkämpfen sämtliche feindl. Angriffe, zum Teil im Gegenangriff, blutig ab und vernichteten 106 Panzerkampfwagen. — An der Eismeerfront wurden sowj. Ti uppenansamm-lungen durch Luftangriff zersprengt, Stadt und Hafen von Murmansk und Kola schwer getroffen. — In der Zeit vom 11. bis 30. Nov. wurden 309 Sowjetflugzeuge vernichtet, 230 wurden in Luftkämpfen, 71 durch Flakartillerie der Luftwaffe und 15 durch Truppen des Heeres abgeschossen, die übrigen am Boden zerstört. In der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 83 eigene Flugzeuge verloren. — In der westl. Gyrenaika fügte die Luftwaffe dem Feinde wiederum starke Verluste an Panzerspähwagen und Kolonnenfahrzeuge zu. — Die Hafenanlagen in Tobruk waren in der vergangenen Nacht das Ziel schwerer Bombenangriffe. — Die feindl.

Nachschubhäfen in Franz.-Nordafrika wurden laufend aus der Luft angegriffen und größere Zerstörungen erzielt. — Vor der Küste von Algerien wurde ein brit. Zerstörer durch Bomben getroffen und von der Besatzung verlassen. Ein Bewacher wurde versenkt. — Brit. Bomber führten in der Nacht zum 3. 12. Angriffe gegen Westdeutschland. In einigen Orten im Rhein-Main-Gebiet entstanden geringe Gebäudeschäden. 5 feindl. Flugzeuge wurden abgeschossen. — An der Südostküste Englands bekämpften deutsche Jäger bei Tage Eisenbahnziele und Truppenunter-künfte. ,

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Orientierung ohne Kompaß ist behelfsmäßig auch mit dem Monde möglich. Schätzt man die sichtbare Mond fläche in Zwölfteln der gesamten, so hat man bei z u -nehmendem Mond den Zähler von der jeweiligen Stundenziffer abzuziehen, bei a b nehmendem Mond ihn dazuzuzählen, um diejenige Stundenziffer zu erhalten, bei der die Sonne im gleichen Azimuth steht. — Ist beispielsweise die Sichelfläche des zunehmenden Mondes um 22 Uhr V12 der voll zu denkenden, so zeigt der Mond dann die Westrichtung an, denn um 22 — 4 = 18 Uhr steht die Sonne im Westen.

Helithopter ist kein Schreib- oder Druckfehler, sondern eine in Anlehnung an „ornithopter" 1= Vogelflug nachahmendes Schwingenflugzeug) und „helicopter" (= Hubschrauber) gewählte Bezeichnung von Schlagflügelschrau b e r 11. Bei dieser Art, die sich den Hub- und Tragschraubern zugesellt, werden die Blätter mechanisch zwangsläufig auf- und abbewegt, etwa durch eine Taumelscheibe, die sonst bei Steilschraubern nur dazu dient, den Blatteinstellwinkel periodisch zu steuern. Unter gewissen Voraussetzungen — u. a. e i 11 Schlag je Umlauf — läßt sich auch bei Einzelhubschrauben das Ruckdrehmoment ohne die sonst üblichen Mittel (Gegenläufigkeit mehrerer Schrauben, zusätzliche Treibschrauben, Ruder im Schi auben wind usw.) beseitigen. Prof. Küssner hat das Grundsätzliche hierüber im Jahrbuch 1937 der Luftfahrt-Forschung dargelegt. Wie sich die Blätter der Hub-und Tragschraube als sich im Kreise bewegende Flugzeug- bzw. Segelflugzeug-Flügel betrachten lassen, sind die Schlagflügelschrauben den Schwingenflugzeugen vergleichbar.

Literatur.

Benito Mussolini „Ich rede mit Bruno". Aus dem Italien, übersetzt. Verlag Kssener Verlagsanstalt, Essen. 160 S. 44 Abb.

Die deutsche Ausgabe dieses Buches kann nur gegen Zeichnung eines angemessenen Spendenbetrages, der auf das Konto „Stiftung Bruno Mussolini" bei der National-Bank AG., Essen, Postscheckkonto 16 400. zu überweisen ist. bezogen werden.

Hermann Göring hat dem Buch ein Geleitwort gewidmet, aus dem folgende markante Sätze herausgegriffen sind: ,,Mit Bruno Mussolini verlor der Duce, und mit ihm Italien, eine große Hoffnung. So jung Bruno war, so leuchtend waren seine Leistungen als Flieger im Krieg und Frieden. Ihm widmet der Duce ein Denkmal des Herzens, sein Buch: „Ich rede mit Bruno". — Der Duce gab seinem kleinen, schick-salschweren Werk eine große Aufgabe auf den Weg: Witwen und Waisen der italien. Fliegertruppe soll aus dem durch Spenden zusammengetragenen Erlös geholfen werden. — Die deutsche Ausgabe des wundervollen Vater- und Sohn-Dokumentes hat der Duce in hochherzigem kameradschaftlichen Gedanken den Hinterbliebenen gefallener deutscher Flieger gewidmet."

Der Duce beendigt sein Gespräch mit Bruno mit den Worten: „Es ist eine Erzählung, eine einfache menschliche Erzählung, und als solche vertraue ich sie besonders der Jugend an, damit sie sich an Deinem vorbildlichen Leben begeistere. Du bist einer von den Vielen. Und wolltest nur einer von den Vielen sein."

Wir wiederholen Flugmotorenbau. Von Dr. Alfred Spraul. Verlag Dipl.-Ing. Rudolf Bohmann, Verlag für Fachliteratur. Wien I.. Doblhoffgasse 5. 176 S. 69 Abb. Preis 1,80 RM.

Das Buch vermittelt dem techn. Nachwuchs der Luftwaffe und der Flugmoto-renindustrie in Frage und Antwort die allgemeinen Grundlagen des Flugmotorenbaues. In den einzelnen Kapiteln sind Flugmotoren-, Werkstoff-, Arbeitskunde und Fachrechnen in einfacher und leicht faßlicher Darstellung behandelt.





© Markus Lenz - Frankfurt am Main | www.Pennula.de | Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2022 | E-Mail | Impressum