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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 1/1944

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 1/1944. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1944 - Heft 1/1944

6EG RUNDET 1908 v. HERAUSGEGEBEN VON OSIfflK* URSINUS * CIVIL -INO.

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift

und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland je Vierteljahr bei z. Z. monatl. Erscheinen 2,40 RM

Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und den Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

Nr. 1

19. Januar 1944

XXXVI. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 16. Febr. 1944

Luftwaffe.

Im Tagesbefehl des Führers zum Jahreswechsel vom 1. Januar 1944 ist der Einsatz der Luftwaffe gewürdigt:

„Die Luftwaffe hat, ähnlich wie das Heer, auf allen Fronten kämpfend Ungeheures zu leisten. Bei ihr kommt außerdem dazu noch die Aufgabe der Verteidigung des heimatlichen Bodens. Ihr Heldentum steht über allem erhaben."

Tagesbefehl Hermann Görlngs an die Luftwaffe.

Berlin, 31. Dezember.

Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring, erläßt zum Jahreswechsel folgenden Tagesbefehl:

Kameraden der Luftwaffe!

Wieder ist ein Jahr schweren Ringens um Deutschlands Freiheit, Größe und Ehre abgelaufen. In diesem harten Kriegsjahr hat unser ganzes Volk Beispiele bewundernswerter Tapferkeit, Treue und Bewährung gegeben. Front und Heimat sind wahrhaft über sich selbst hinausgewachsen. Sie hielten ungeachtet bitterer Opfer, vieler Sorgen und Nöte im gläubigen Blick zum Führer und in heiliger Liebe zum Vaterland allen Prüfungen des Schicksals mit starkem Herzen stand.

Ihr, meine Kameraden, habt in diesen Kämpfen zu jeder Stunde die stolze, ruhmbedeckte Fahne der Luftwaffe hochgehalten. Nehmt hierfür meinen Dank und meine volle Anerkennung. Ihr tapferen Frontsoldaten und Ihr braven Ausbilder in der Heimat, aber auch Ihr jungen Luftwaffenhelfer und Ihr Frauen auf Eurem verantwortungsvollen Posten. Ich weiß, Ihr werdet mein Vertrauen in Euren Mut und Euren fanatischen Pflichteifer niemals enttäuschen. Denn unser Leben gilt als heiliges Vermächtnis der gefallenen Helden nur einem Gedanken: Deutschland!

So schreiten wir im Bewußtsein der gewaltigen Kraft des Reiches, erfüllt von unerschütterlicher Zuversicht und getragen von hoher Verantwortung für die Kulturwelt eines ganzen Erdteils, in das neue Jahr. Der Weg liegt klar vor uns. Es geht um Sieg oder Untergang.

Möge der Herrgott unsere Waffen segnen wie bisher. Es lebe Adolf Hitler!

gez. Göring Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Luftwaffe.

Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 12 und Profilsammlung Nr. 39.

Neujahrsbefehl des Korpsführers.

Führer und Männer des NS.-Fliegerkorps! Ein Jahr harter Erprobung und stolzer Bewährung ist zu Ende gegangen. Groß waren die Opfer, die die tapfer kämpfende Front und die trotz schwerster Bedrängnis unermüdlich schaffende Heimat für den Bestand und den Endsieg des Großdeutschen Reiches gebracht haben. Das Nationalsozialistische Fliegerkorps hat an der Erfüllung der ihm vom Führer und vom Reichsmarschall zugewiesenen Aufgaben allen Schwierigkeiten zum Trotz planvoll gearbeitet und Erfolge erzielt, die an der Erhaltung der Schlagkraft unserer Luftwaffe maßgeblichen Anteil haben.

Für diese Leistung danke ich allen Führern und Männern des Korps. Ein neues Jahr hat begonnen. Es wird uns stets einsatzbereit und pflichtbewußt in der treuen Gefolgschaft des Führers finden.

Nichts für uns, alles für Deutschland — für Führer, Yolk und Vaterland.

Heil dem Führer! Der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps Keller, Generaloberst.

Lastensegler In USA und Großbritannien.

Der schlagartige Einsatz und die Erfolge der deutschen Lastensegler auf Kreta waren für die Welt eine Überraschung.

Nach den Erfolgen von Kreta wurde in USA die Firma Aeronca mit der Konstruktion eines Lastenseglertyps beauftragt. Um schnell ein solches Flugzeug zu schaffen, wurde aus dem Leichtflugzeug Aerouca Standard „Defender" unter Weglassung des Motors eine Zelle hergerichtet, wobei das hohe Radfahrgestell weggelassen und durch kleine Räder ersetzt wurde. So entstand der Typ T. G. 5, aus dem der Mehrsitzer CG-4A entwickelt wurde. Als Instrukteur wurde der Major Barringer beauftragt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

USA Cargo CG-4, Lastensegler, gebaut von Boeing und Ford, 15-Sitzer.

Heer und Marine haben getrennte Lastensegler-Divisionen. Das Luft-ϖ korps des Heeres besitzt Zentren in 1 Frankfort Lewis School und in Twen-tinine Palms. Das Zentrum der Marine-Lastensegler-Division befindet sich in Parris Island (Südkarolina).

Für die L a s t en s e gl e r au sb i 1 du n g wurden die Piloten herangezogen, wel-_ che in der Militärluftfahrt nicht gebraucht werden konnten, weil sie die j gestellten Bedingungen nicht genügend j erfüllten. Nach zweimonatiger Ausbildung erhalten sie den Titel eines ' Lastensegler-Transport-Piloten. Für .die Vor Schulung wurde ein Verfahren [verwendet, welches wir im „Flugsport" S. 473, 1941 bereits besprochen [haben. Es besteht aus 4 nebenein-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

USA Cargo CG-4A Zeichnung Flugsport

Cargo CG-4A, 15-Sitzer, gebaut von der Waco Aircraft.

andergestellten, auf Automobilfahrgestellen montierten Motoren mit Luftschrauben, die einen Luftstrom von 72 km/h Windgeschwindigkeit erzeugen. In diesen Luftstrom wird ein mit Seilen verankertes Segelflugzeug gestellt, welches durch den Luftstrom vom Boden abgehoben wird.

USA Lastensegler-Typen sind: Cargo „CG-3 „CG-4" mit 8 bzw. 14 Sitzen und „CG-4A" mit 15 Sitzen, Spannweite 23 m, Rumpf länge 15 m, Gewicht 1500 kg, Holzbauweise.

Wasserlastensegler Bristol XLQ-1, gebaut von der Allied Corporation, ist für die Marine-Luftwaffe bestimmt, Amphibium von 12 Sitzen, Spannweite 27 m, Gesamtgewicht 2950 kg.

Anderer Typ wurde von Shead C konstruiert, 24-Sitzer, 33,5 m Spannweite, Flug gewicht 5450 kg.

Als Schleppflugzeuge verwendet man den Douglas C-47 (DC 3) mit 2 Wright Cyclone SGR. 1820-G2 9-Zyl. luftgekühlte Motoren von 850 PS oder 2 Pratt & Whitney „Twin-Wasp" SBG-1830-Motoren von 850 PS. — Stärkere Schleppaggregate von Glenn Martin und Curtiss Coman-do sind in Vorbereitung.

In England wurde erst 1942 die Army Airborne Division unter General-

Waco Lastensegler, 9-Sitzer, der USA-Armee, Einstieg rechts.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Engl. Lastensegler „Hotspur".

Archiv Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

major F. A. M. Browning, bestehend aus Fallschirmjägern, Motorflugzeug! ruppen-transportern und Lastenseglern, zusammengestellt. Die eingesetzten Lastenseglertypen waren „Hotspur" und Airspeed „Horsa".

„Hotspur" wurde von der General Limited und in den Werkstätten von Feltham (Middlesex) gebaut. Besatzung 2 Flugzeugführer und 6 Mann. Spannweite 13,8 m, Rumpf länge 11,8 m, Leer gew. 750 kg, Fluggew. 1630 kg. Schleppgeschw. 145 km/h. Cleitgeschw. 129 km/h. Schleppflugzeug Hawker „Hector" mit luftgekühltem 24 Zyl. Napier-Halford-,.Dagger" III M. S. Motor von 805 PS.

Der neuere Typ Airspeed „Horsa" wurde im März 1943 zum ersten Male dem Herzog von Gloucester vorgeführt und als „Standard"-Typ von der Lastensegler-Division übernommen. Transportfähigkeit mit Flugzeugführer 25 Mann. Als Schleppflugzeug kam der Hawker „Atidax" mit Rolls-Royce „Kestrel" I. B.-12-Zylincler-Motor von 533 PS in Anwendung.

Airspeed „Horsa" Gleiter mit Dreiradfahr werk haben wir im „Flugsport" auf Seite 204, 1943 beschrieben.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Engl. Lastensegler Airspeed

„Horsa", 25-Sitzer, 26,8 m

Spannweite (vgl. „Flugsport" S. 204, 1943).

USA Kampfflugzeug Martin „Marauder" (B-26),

Martin „Marauder" ist auch aus dem Martin „Maryland" — Modell 167 — (vgl. „Flugsport" S. 56, 1940) entwickelt worden. Der „Marauder" unterscheidet sich von dem „Baltimore" (s. „Flugsport" S. 107, 1943) in der Hauptsache durch stärkere Motoren, durch einen Rumpf von rundem Querschnitt, Ausführung als Schulterdecker. Ferner sind die Motoren nicht in

PATENTSAMMLUNG

1944

des

Band X

Nr- 12

Inhalt: 732 539; 733 447

736 556, 695; 737 140; 738 519. 554. 611, 684, 750, 758, 759, 877, 969; 739 163, , 231, 293, 541, 719, 787, 833, 834, 930, 931; 740 161.

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Luftschrauben (Gr. 1—11). Pat. 738 750 v. 5. 9. 35, veröff.

31. 8. 43. Hugo Heine*). Holzluftschraube aus einzelnen für sich hergestellten, unverroundenen und nachträglich miteinander verleimten Holzdickten.

Patentanspruch: Holzluftschrau.be aus einzelnen für sich hergestellten, unverwundenen und nachträglich miteinander verleimten Holzdickten, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzdickten als Preßlinge aus dünnen, in an sich bekannter Weise mit Hilfe von filmdünn aufgebrachten Kunstharzbindemitteln unter Hitze und entsprechendem Preßdruck verleimten Furnieren gebildet sind, die mit flügelaxialem Faserverlauf abwechselnd aber die ganze Flügellänge und über die Blattlänge durchlaufen, wobei den kurzen Furnieren im Nabenbzw. Schaftteil dessen Querfestigkeit erhöhende, durch das Heiß verleimen und Verpressen mitvergütete Sonderfurniere mit quer- bzw. diagonalgerichtetem Faserverlauf zugeordnet sind.

*) Frfinder: Hans Orth.

C* Soi Pat 738969 Y- 13- iL 35> veröff. ^ 8. 9. 43 V. Junkers Flugzeug- und

-Motorenwerke AG. Einrichtung an Luftschrauben mit selbsttätiger Flügeluerstel-lung. P a t entanSprüche:

1. Einrichtung an Luftschrauben, deren Flügel mittels eines mechanischen, hvdraulischen oder elek-

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Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

frischen Hilfsmotors selbsttätig so verstellbar sind, daß die Luftschraube angenähert eine vom Flugzeugführer einstellbare Solldrehzahl beibehält, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erzeugen einer Luftschraubenbremswirkung oder zur Herbeiführung der Segelstellung der Flügelblätter eine Umschaltvorrichtung angeordnet ist, die bewirkt, daß die den beiden Arten der Drehzahländerung (Zu- oder Abnahme) beim normalen Fluge zugeordneten Richtungen der Flügelverstellung vertauscht werden.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Yerblockung, welche das Umschalten nur bei Kleinstellung der Treibstoffzufuhr zum Luftschraubenantriebsmotor gestattet.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Yerblockung zwischen der Schaltvorrichtung und der Einrichtung zur Einstellung der Treibstoff zufuhr zum Luftschrauben-iintriebsmotor angebracht ist.

Hier folgen Ansprüche 4—13.

Pat. 739 833 v. 4. 2. 40, veröff. 6. 10. 43 Y. Vereinigte Deutsche Metall werke AG.*). Rückkehrendes Planetengetriebe zum einstellenden Drehen der Blätter von Verstelluftschrauben.

Patentanspruch: Zwischen Verstellschraube und einer rumpffest gelagerten Verstellantriebswelle eingeschaltetes Rückkehrplanetengetriebe zum einstellenden Drehen der Schraubenblätter um ihre Längsachse während des Stillstandes oder Umlaufes der Luftschraube, bei welchem das abtreibende, zentrale Verstellrad um die Luftschraubenwelle lose drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, da dieses Getriebe, mit Ausnahme des abtreibenden Zentralrades (10), zwischen dem der Luftschraube benachbarten und möglichst nahe an diese herangerückten Luftschraubenwellenlager (15) und dem zweiten Luftschraubenwellenlager (16) angeordnet ist und der das erstgenannte Luftschraubenwellenlager überbrückende Getriebeschluß durch mindestens ein drehtest und gleichachsig gekuppeltes Räderpaar (18, 19) erfolgt, deren Verbindungswelle (20) in der Tragwand (17) für das der Luftschraube benachbarte Wellenlager rümpf fest gelagert ist.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

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Pat. 739 218 v. 12. 11. 35, veröff.

15. 9. 43 Y. Junkers Flugzeug- und rMotorenwerke AG.*). Verstelluft schraube mit hydraulisch betätigter Flu gelv er Stellvorrichtung.

Patentansprüche: i. Verstelluftschraube, deren Flügelblattanstellung durch eine oder mehrere hydraulische Motore mit umsteuerbarem Druckmittelstrom einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß als hydraulischer Motor ein Zahnradmotor dient und daß zwischen den drehend bewegten Arbeitszahnrädern des Zahnradmotors und den zu verstellenden Flügeln der Luftschraube nur Drehbewegungen ausführende Übertragungsglieder eingeschaltet sind.

2. Verstelluftschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Versteilmotor ein Zahnradmotor (6) mit mindestens so viel Arbeitszahnrädern (7, 8) vorgesehen ist, wie die Luftschraube Flügel (11, 12) aufweist, und daß jeder Flügel durch ein Übertragungsgetriebe (13, 15, 19, 21 bzw. 14, 16, 20, 22) mit je einem dieser Zahnräder (7 bzw. 8) verbunden ist (Abb. 2 und 3).

3. Verstelluftschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Zahnradmotore (82 bzw. 120) einen gleichachsig zur Antriebswelle (110 bzw. 124) der Luftschraube angeordneten verzahnten Radkranz (85, 123) antreiben, mit dem die einzelnen Luftschraubenflügel (100 bzw. 125) durch je ein Übertragungsgetriebe (90, 94, 97, 101 bzw. 127, 129, 131, 133, 134) verbunden sind (Abb. 4, 5, 6 bzw. 7 und 8).

4. Verstelluftschraube nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Zahnradmotore außerhalb des verzahnten Radkranzes in der Weise angeordnet sind, daß innerhalb dieses Radkranzes eine zentrale Öffnung frei von Bauteilen bleibt (Abb. 7 und 8).

5. Verstelluftschraube nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Luftschraubenflügel (125) ein Zahnradmotor (140) mit zwei Abtriebsrädern (129, 142) vorgesehen ist, von denen das eine Abtriebsrad (142) mit dem gleichachsig zur Antriebswelle der Luftschraube angeordneten ver-

*) Erfinder: C. Gausmann.

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zahnten Radkranz (143) nur zur Erzwingung des Gleichlaufes in Eingriff steht, während das andere Abtriebsrad (129) unmittelbar das zugeordnete Übertragungsgetriebe (129, 131, 133, 134) des Luftschraubenflügels antreibt (Abb. 9).

Pat. 739 834 v. 29. 4. 38, veröff. 6. 10. 43 V. Vereinigte Deutsche Metallwerke AG.*). Einrichtung zum Begrenzen des Einstelirvinkels der Blätter hydraulisch verstellbarer Luftschrauben.

Patentanspruch: Einrichtung zum Begrenzen des Einstellwinkels der Blätter hydraulisch verstellbarer Luftschrauben

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

mit vom Fliehkraftregler-Steuerstift beeinflußten Zu-und Ableitungen für den hydraulischen Verstellmotor, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Zu- und Ableitungen (n, n') steuernder Abschlußkolben (o) für die beiden Grenzstellungen der Verstelluftschrauben-blätter durch je einen mit dem Verstellmotor (a) zwangsläufig verbundenen Nocken (p, p') über je einen an die Leitungen (n, n') angeschlossenen Steuerkolben (q und q') verschoben wird.

*) Erfinder: Dr.-Ing. H. Ebert, Dipl.-Ing. W. Heinzelmann.

p 1 "1 Pat. 739 930 v. 9. 12. 33, veröff. C, JL JL g 10 43 y Dynamit-Act-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. Verfahren zur Herstellung eines kreuz- oder sternförmigen Kunstholzpreßlings für drei- oder vierflü-gelige Luftschrauben.

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines kreuz- oder sternförmigen Kunstholzpreßlings für drei- oder vier-flügelige Luftschrauben, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Schichtung des stern- bzw. kreuzförmigen Preßlings die Stärke der an der Stoß- bzw. Kreuzungsstelle der Flügelarme übereinander zu liegen kommenden Holzlagen nur so weit vermindert wird, daß an dieser Stelle nach dem Pressen der Holzlagen eine größere Dichte des Kunstholzpreßlings eintritt als im Bereich der Flügelarme.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer dreiflügeligen Luftschraube die zur Schichtung jedes Flügelarmes verwendeten Bretter an der Stoßstelle in die Spitze eines gleichseitigen Dreiecks auslaufen.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Schichtung eines Flügelarmes oder eines durchlaufenden Flügelpaares verwendeten Bretter nach der Flügelspitze hin in der Weise schräg abgehobelt werden, daß die Brettstärke nach der Flügelspitze hin allmählich abnimmt.

Triebwerk (Gr. 12—15).

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Pat. 739 719 v. 26. 8. 39, veröff.

2.10. 43 V. BMW Flugmotorenbau Gesellschaft m. b. H.*). Regeleinrichtung

*) Erfinder: P. Altmaier, Dr.-Ing. F. Riemerschmid, Dipl.-Ing. E. Schnetzer.

für den Kühllufteintritts querschnitt von Verkleidungshauben luftgekühlter, zum Antrieb von Verstelluftschrauben dienender Flugmotoren.

Patentanspruch: Regeleinrichtung für den Kühllufteintrittsquer-schnitt von Verkleidungshauben luftgekühlter, zum Antrieb von Verstelluftschrauben dienender Flugzeugmotoren, im wesentlichen bestehend aus einer äußeren, offenen Nabenhaube und einer inneren, geschlossenen, in Achsrichtung verschiebbaren Nabenkappe, deren Verstellung durch Verbindung mit der Luftschraubenverstelleinrichtung gleichzeitig mit dem Verändern der Stellung der Luftschraubenblätter erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß diese Verstellung unter Verwendung an sich bekannter Steuermittel zusätzlich, z. B. von Hand oder selbsttätig in Abhängigkeit von dem Druck bzw. der Temperatur der Außenluft, der Fortbewegungsgeschwindigkeit bzw. der Motortemperatur ein- oder nachstellbar ist.

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Pat. 738 554 v. 18. 11. 38, veröff. 20. 8. 43 V. Maurice Francois Alexandre Julien und Yves Rocard, Paris.

Aufhängung eines Flugzeugmotors an einem Tragflügel mit Hilfe elastischer Lager oder Halter.

Patentansprüche:

1. Aufhängung eines Flugzeugmotors an einem Tragflügel mit Hilfe elastischer Lager oder Halter, die eine Torsionselastizität oder Radialelastizität aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Lager oder Halter (3) den Motor (2) mit einem als Scheibe oder Rahmen ausgebildeten Träger (4) verbinden, der seinerseits an einem starr mit dem Tragflügel (1) verbundenen Traggerüst (6) durch elastische Lager (5) mit vorzugsweise einem einzigen axialen Freiheitsgrad befestigt ist, wobei die hintereinandergeschalteten Elastizitäten der Lager (3, 5) derart bemessen sind, daß die Frequenz der lotrechten Resonanzschwingung des Motors kleiner ist als die Frequenz der Eigenschwingungen des Flügels.

2. Motoraufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der elastischen Lager, welche den Rahmen oder die Scheibe (4) mit dem starr am Tragflügel befestigten Traggerüst (6) verbinden, von einem Flüssigkeitsdämpfer (7) gebildet wird.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

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Pat. 738 611 v. 6. 7. 37, veröff. 23. 8. 43. Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke AG.*). Einrichtung zum Kühlen der Brennladung von auf Luftfahrzeugen untergebrachten Brennkraftmaschinen, deren Brennladung durch einen Verdichter vor Eintritt in die Brennräume verdichtet wird.

Patentansprüche: 1. Im Tragflügel- oder Flossenprofil enthaltener Kühler für Luftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühler, der zur Kühlung der von einem Verdichter in eine Brennkraftmaschine zu fördernden erhitzten Ladeluft dient, einen der relativen An-strömung ausgesetzten, einer Vereisung unterliegenden Teil der Tragflügel oder der Flossen bildet.

*) Erfinder: F. Klein.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in den Tragflügeln oder Flossen befindlichen Verteilerraum (2) verhältnismäßig großen Querschnittes, an den sich in Strömungsrichtung der zu kühlenden gasförmigen Brennladung enge Kanäle (4) anschließen, die in der in der Bewegungsrichtung vornliegenden Zone des flügelartigen Bauteils liegen und die die Brennladung mit gegenüber ihrer Strömungsgeschwindigkeit in dem Verteilerraum (2) erhöhter Geschwindigkeit durchfließt.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 \ S^s^sifr0****^ Abb. i

oder 1 und 2, dadurch gekennzeich-zeichnet, daß die der Führung der gasförmigen Brennladung dienenden engen Kanäle (4) durch die von der Außenluft gekühlten äußeren Beplankungsflächen (7) des flügelartigen Bauteils und in dessen Innern liegende Leitflächen (8) gebildet werden. Hier folgen Ansprüche 4—7.

**J 3lm Pat- 738 758 v. 15. 3. 41, veröff. tU JLtJOi 31 a 43 Ernst Heinkel Flugzeugwerke G. in. b. H.*). In einen Flugzeugtragflügel hinter dem oder den Holmen ganz oder teilweise innerhalb des Flügelprofils eingebauter Blockkühler.

Patentansprüche:

1. In einen Flugzeugtragflügel hinter dem oder den Holmen ganz oder teilweise innerhalb des Flügelprofils eingebauter Blockkühler, gekennzeichnet durch zwei übereinanderliegende ,am Blockkühler (3) flach diffusorartig verlaufende Einströmkanäle (6, 7), von denen die Eintrittsöffnung des oberen Kanals (7) in an sich bekannter Weise durch einen oder mehrere Holme getrennt vor dem Blockkühler angeordnet ist, während die des unteren Kanals (6) im gleichen Flügelabschnitt wie der Blockkühler liegt.

2. In einen Flugzeugtragflügel eingebauter Blockkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Einströmkanal (7) in an sich bekannter Weise den oder die Holmstege (2) durchsetzt.

3. In einen Flugzeugtragflügel eingebauter Block-kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Einströmkanal (7) den oder die Holme (2) insbesondere an der Oberseite umgeht, wobei der Tragflügel im Bereich des oberen Einströmkanals und des Blockkühlers (3) einen Verkleidungskasten (8) aufweist.

4. In einen Flugzeugtragflügel eingebauter Blockkühler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

bei oberhalb der Flügelvorderkante gelegener Eintrittsöffnung für den oberen Einströmkanal (7) die obere Kante der Eintrittsöffnung in an sich bekannter Weise mit einem insbesondere ausfahrbaren Yorflügel (9) versehen ist.

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Pat. 739 931 v. 30. 11. 40, veröff.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

8. 10. 43 Y. Junkers Flugzeug-und -Motorenwerke AG.*). Einrichtung zur Schnellentleerung der Betriebsstoffbehälter in Flugzeugen.

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Schnellentleerung der Betriebsstoffbehälter in Luftfahrzeugen mit an der Trag-flügelhinterkante angeordneter Austrittsöffnung der Entleerungsleitung, dadurch gekennzeichnet, daß bei Tragflächen mit an der Tragflügelhinterkante angelenkter Profilklappe, wie z. B. der Landungsklappe, die Austrittsöffnung der Entleerungsleitung an der Profilklappe (k) angeordnet und das mit der Profilklappe ver-

f . . schwenkbare

Rohrstück (3) mit dem im Tragflügel befestigten Rohrstück (3) durch eine Schwenkbewegung der Klappe zulassende Abdichtung verbunden ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der abdichtende Übergang von dem im Tragflügel befestigten Rohrstück (2) zu dem mit der Profilklappe verschwenkbaren Rohrstück (3) mittels kreisbogenförmig gekrümmter Teleskoprohrführung mit auf der Klappendrehachse liegendem Krümmungsmittelpunkt bewerkstelligt ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung der Entleerungsleitung bei Nichtgebrauch durch einen mit der unterseitigen Außenhaut der Profilklappe bündig liegenden Deckel (7) verschlossen ist, der in seiner aus der Hautebene heruntergeklappten Stellung zusammen mit angesetzten, aus der Profilklappe herausziehbaren Seitenwänden (14) einen nach rückwärts gerichteten Auslaßstutzen bildet.

*) Erfinder: Dipl.-Ing. H. Gropler, F. Freytag, Dipl.-Ing. R. Thier.

0 1 Ct01 Pat. 738 519 v. 4. 10. 40, veröff. 1, J_*JU1 19 g 43 Henschel Flugzeug-Werke A. G.*). Vorrichtung zum Anlassen von Flugzeugmotoren.

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Führung aufsetzbarer, zum Anlassen von Flugzeugmotoren dienender Handkurbeln, dadurch gekennzeichnet, daß außen am Flugzeug eine aus einem Lager für den Schaft der Handkurbel und mehreren am Lager angeordneten Stützstreben bestehende Halterung vorgesehen ist, die in den Flugzeugkörper einschwenkbar oder von diesem abnehmbar ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung zweier Stützstreben, die eine (9) gelenkig am Bein (2) des einziehbaren Fahrwerkes befestigt ist, während die zweite (12) um einen flugzeugfesten Zapfen (14) derart schwenkbar

*) Erfinder: W. Wohlfarth, A. Eilenberg.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

ist, daß bei eingezogenem Fahrwerk die beiden Streben (9, 12) am Fahrwerksbein (2) anliegen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützstreben (9', 12') der Halterung einerseits an Festpunkte (19) des Flugzeuges lösbar anschließbar sind, andererseits mit dem Lager, das als Lagerhülse (8') am Kurbelschaft (5) angeordnet ist, gelenkig verbunden sind, so daß sie bei abgezogener Handkurbel an den Schaft der Kurbel anlegbar sind.

n 1 ^ni Pai 738 877 v- 9- 10- 36, veröff. ^-■-^10. 9. 43. Daimler - Benz AG., und Dipl.-Ing. Willi Stoeckicht, München-Solln*). Verfahren zum Anlassen von Brennkraftmaschinen, insbesondere solchen für Luftfahrzeuge.

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Anlassen von Brennkraftmaschinen, insbesondere solchen für Luftfahrzeuge, durch die in der umlaufenden Luftschraube aufgespeicherte lebendige Kraft, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Anlasser auf die vom Motor abgekuppelte Schraubenwelle wirken läßt und die von dieser aufgespeicherte Umlaufenergie zum Anwerfen des Motors auf die Motorwelle überleitet.

2. Verfahren zum Anlassen von Brennkraftmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Anlasser zunächst auf die abgekuppelte Schraubenwelle und gleich danach den Anlasser oder die Schraubenwelle auch unmittelbar auf die Motorwelle einwirken läßt, so daß sowohl vom Anlasser als auch von der Schraubenwelle her eine Antriebskraft auf die Motorwelle einwirkt.

3. Verfahren zum Anlassen von Brennkraftmaschinen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Vorhandensein eines Übersetzungsgetriebes zwischen Motorwelle und Schraubenwelle den Anlasser auf das vom Motor abgekuppelte und mit der Schraubenwelle verbundene Getriebe einwirken läßt und hiernach außer der

*) Erfinder: R. Freitag, Dipl.-Ing. W. Stoeckicht.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Schraubenwelle auch die in den umlaufenden Getriebeteilen aufgespeicherte Energie mit zum Anwerfen des Motors heranzieht.

Hier folgen Ansprüche 4—12.

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Abwurfvorrichtung (Gr. 18—20).

Pat. 738 759 v. 10. 11. 39, veröff. 31. 8. 43. Henschel Flugzeug-Werke A. G.*). ReihenabmurfVorrichtung für Bomben und andere von einem Flugzeug abmerfbare Lasten.

Patentanspruch: Reihenabwurfvorrichtung für Bomben und andere von einem Flugzeug abwerfbare Lasten, bei welcher eine die Lasten zur Abwurfstelle fördernde Einrichtung mit einem Kraftantrieb versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (7,8) durch einen unmittelbar mit ihrer Treibwelle (17) ver-

fahren und Lösen vom Flugzeug seitlich aus seiner Grundfläche herausragende Stützen (6) aufweist.

2. Aufhängevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (6) in den Bereich der Grundfläche (10) des Tragkörpers (2) hineinbewegbar sind.

Hier folgen Ansprüche 3—6.

Pat. 739 541 v. 8. 12. 38, veröff. 29. 9. 43. Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde G. in. b. H.*). Schaltanordnung für nacheinander elektrisch zu betätigende, in Gruppen angeordnete Bombenabwurf gerate.

Patentansprüche: 1. Schaltanordnung für nacheinander elektrisch zu betätigende, in Gruppen angeordnete Bombenabwurfgeräte, wobei die Betätigung, bezogen auf die Grup-

cl8

Ol

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

bundenen, mit dem Antriebsmotor (36) kraftschlüssig gekuppelten Kraftspeicher (18) in Gang gesetzt wird, dessen Arbeitsabgabe durch eine von Hand schaltbare Sperre (20, 26) regelbar ist, während zum Ingang-und Stillsetzen des den Kraftspeicher (18) aufladenden Antriebsmotors (36) eine in Abhängigkeit vom Entladungszustand des Kraftspeichers stehende Schaltvorrichtung (37, 38, 39, 40) vorgesehen ist.

*) Erfinder: H. Eule.

cl8oi

Pat. 739 163 v. 9. 2. 41, veröff. 13. 9. 43. Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke AG. Aufhängevorrichtung für im Innern eines Flugzeuges unterzubringende, zum Abmurf vorgesehene Lastkörper.

Patentansprüche: 1. Aufhängevorrichtung für im Innern eines Flugzeuges unterzubringende, zum Abwurf vorgesehene Lastkörper nach Patent 710 422, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastentragkörper (2) zwecks sicheren Absetzens auf dem Erdboden nach vollständigem Aus-

pen, in einer gewissen cyclischen Reihenfolge geschieht, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Verbindungsleitungen in solcher Weise vorgesehen sind, daß beim x4.ußerbetriebsetzen einer oder mehrerer nachgeordneter Gruppen zu einer lückenlosen Aufrechterhaltung der cyclischen Reihenfolge für die nicht abgeschalteten Gruppen nur ein einziges Schaltmittel je abzuschaltender Gruppe, z. B. ein Mehrfachblindstecker oder ein mehrpoliger Schalter, erforderlich ist.

Hier folgen Ansprüche 2—4. *) Erfinder: O. Modersohn. W. Bohne.

cl8

01

Pat. 739 787 v. 12. 10. 40, veröff.

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5. 10. 43 Y. Ernst Heinkel Flugzeugwerke G. in. b. H.*). Lastenabwurf-vorrichtung, insbesondere Bombenabwurfvorrichtung bei Luftfahrzeugen.

Patentansprüche: 1. Lastenabwurfvorrichtung, insbesondere Bombenabwurfvorrichtung, bei Luftfahrzeugen mit einem mit den Abdeckungen der Lastenräume gekuppelten Auslösegestänge für die Lasten sowie einer das Auslösen der Lasten bis zum vollständigen Öffnen der Lasten-raumabdeckungen sperrenden Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein an dem Auslösegestänge (h) sitzender Anschlag (k) nach Verschieben des Auslösegestänges (h) um den zum Öffnen der Abdeckung (b) erforderlichen Weg gegen einen schwenkbaren Hebel (m) anläuft, der durch ein mittels eines an der Abdeckung (b) angebrachten Nockens (o) o. dgl. verriegeltes Glied (n) so lange gegen Verschwenken gesperrt ist, bis beim vollständigen öffnen der Abdeckung (b) der Nocken (o) o. dgl. das Sperrglied (n) freigibt.

*) Erfinder: R. Töpfer.

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2. Abwurfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (k) am Auslösegestänge (h) in an sich bekannter Weise durch Verschwenken einseitig ausweichbar ist.

3. Abwurfvorrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (m) und das Sperrglied (n) durch Federn (r, s) in die Sperrlage zurückziehbar sind.

Fallschirme und sonstige Rettungsvorrichtungen (Gr. 21—23).

^^!> Pat. 739 231 v. 4. 2. 40, veröff. C 15. 9. 43 Y. Julius Langes Leinen-

Industrie AG.*). Verpackungssack für Fallschirme.

Patentansprüche: 1. Verpackungssack für Fallschirme, der an seiner dem Rücken des Fallschirmbenutzers abgekehrten

cl8oiPat-740161 v-18-

40, veröff.

13. 10. 43 Y. Mechanische Werkstätten Neubrandenburg G. in. b. H.*).

Im eit eiliger Traggurt aus Stahl für in waagerechter Lage in Luftfahrzeuge zu heißende Abivurflasten.

Patentansprüche:

1. Zweiteiliger Traggurt aus Stahl für in waagerechter Lage in Luftfahrzeuge zu heißende Abwurf-lasten mit unter der Last sitzendem, zur Änderung der Gebrauchsgurtlänge dienendem Gurtschloß, dadurch gekennzeichnet, daß der am Ende des einen Gurtstückes (2) sitzende Verschlußknopf (11, 12) eine rechteckige Kopfplatte (12), deren lange Seiten senkrecht zur Gurtlängsmittellinie verlaufen, aufweist und sein Hals (11) mit einer senkrecht zur Gurtlängsmittellinie verlaufenden Lastaufnahmefläche (11') versehen ist, während die im anderen Gurtstück (1) befindlichen Löcher (7) mit ihren langen Rändern parallel zur Gurtlängsmittellinie verlaufen, wobei jeder tragende Lochrand durch eine auf das Gurtstück aufgesetzte Querleiste (8) versteift ist.

2. Traggurt nach Anspruch 1 mit einem ein gegenseitiges Verschwenken der Gurtstücke verhindernden Führungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Randverstärkungsleiste (9) des untersten Knopfloches (7) an ihren beiden Enden zu das andere Gurtstück (2) umfassenden Führungslappen (10) abgewinkelt ist.

*) Erfinder: Arno Flügel.

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breiten Außenfläche mit einer Mehrzahl von sektorartigen Öffnungsklappen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Sacköffnungsklappen (2, 3, 4, 5) mit von ihrem Rande bis zur Sackmitte reichenden, offenen Taschen (7) versehen sind, die nach Herstellen des Sackverschlusses einen ringsherum reichenden Taschenrand bilden, der zum Festlegen der Aufziehleine in sich kreuzenden Windungen dient.

2. Verpackungssack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klappenverschluß mit dem Auslösestift durch eine am inneren Ende der Aufziehleine sitzende Tasche (13) abgedeckt ist, die vorzugsweise mit den Enden in die Taschen (7) der Sacköffnungsklappen hineinreicht.

3. Verpackungssack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Sacköffnungsklappen befindlichen Taschen (7) und die Enden der Lasche (13) nach der Sackmitte hin verjüngt zulaufen.

*) Erfinder: F. H. Fleck.

Sonstige Einrichtungen für Luftfahrt (Gr. 25—32).

c25o2Pat 733733 v-

20. 2. 40, veröff. 1. 4. 43. Siemens-Schuckertwerke

AG.*). Bodenfeuer, insbesondere für Flugplätze.

Patentanspruch: Bodenfeuer mit in den Boden eingesetztem Gehäuse, insbesondere für Flugplätze, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Öffnung dieses Gehäuses vermittels eines um eine im Gehäuse gelagerte waagerechte Achse drehbaren, die Optik sowie eine Ab-, deckplatte tragenden Körpers wechselweise verschließbar ist.

*) Erfinder: K. Neumann.

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c25o4

r» 9^02 Pat- 738 684 y. 21. 12. 33, veröff. ^ 27.8.43. Allgemeine Elektricitäts-

Gesellschaft*). Scheinwerfer zur Rollfeld-beleuchtung.

Patentansprüche:

1. Scheinwerfer zur Rollfeldbeleuchtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hochdruckgasentladungsröhre als Lichtquelle dient, deren maximale Intensität im Bereich der Farbe der zu beleuchtenden Fläche liegt, so daß fast alle der von der Lichtquelle auf diese Fläche gesandten Strahlen diffus reflektiert werden.

2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur weiteren hohen Lichtausbeute die

Hochdruckgasentladungsröhre mit ihrer Achse in an

sich bekannter Weise in der Brenn-linie eines Zylinderspiegels liegt.

*) Erfinder: Dipl.-Ing.H. Walter.

Pat. 737 140 v. 15. 12. 40, veröff. 7. 7. 43. Svenska A. B. Gasaccu-mulator in Stockholm-Lidingö*). Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Rauch oder Nebel.

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Erzeugung von Rauch oder Nebel, insbesondere zur Windanzeige, zum Signalisieren o. dgl. durch Hinausleiten von leicht kondensierbaren oder sublimierbaren Gasen und/oder Dämpfen, welche vor dem Hinausleiten in die freie Luft mit einem Verdünnungsgas von verhältnismäßig niedrigem Siedepunkt, vorzugsweise Luft, zur Senkung des Taupunktes des Gases bzw. des Dampfes gemischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsaugen von Verdünnungsgas zur Mischung durch das Ausströmungsmundstück periodisch abwechselnd mit Ausblasen von mit Verdünnungsgas gemischtem Gas bzw. Dampf erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesaugte Verdünnungsgas in einem mit dem Ausströmungsmundstück in Verbindung stehenden Raum, dessen Rauminhalt periodisch größer und kleiner wird, mit dem Gas und/oder Dampf gemischt wird.

3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 mit einem über ein Ausströmungsmundstück mit der Außenluft in Verbindung stehenden Mischungs- und Verdampfungsraum und elektrisch betätigtem Zuführungsventil für die zu verdampfende Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischungs- und Verdampfungsraum (2) in seinem unteren Teil mit der zu verdampfenden Flüssigkeit gefüllt ist, deren Menge durch eine

*) Erfinder: Per Anton Ästradsson in Stockholm.

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Steuervorrichtung (4, 11, 13 bis 18) periodisch vergrößert und verkleinert wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfungsraum (2) vornehmlich nur an den von der Flüssigkeit berührten Wandteilen erwärmt wird.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Flüssigkeit eingenommene Raum des Verdampfungsraumes (2) mit einem Raum (4) veränderlicher Größe und dieser über eine mit einer Drosselvorrichtung (12) versehene Leitung mit einem Behälter (7) in Verbindung steht, dessen Flüssigkeitsspiegel durch einen Schwimmer (10) unterhalb einer bestimmten Höhe gehalten wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum veränderlicher Größe aus einem Zylinder (4) und einem darin vorzugsweise durch elektromagnetische Mittel (13 bis 18) hin und her bewegten Kolben (11) besteht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfungsraum aus einem vornehmlich lotrecht angeordneten Rohr (2) besteht, das am unteren Ende mit einer Heizvorrichtung (20) versehen ist und oben ein ebenfalls mit einer Heizvorrichtung (25) versehenes Mundstück (24) besitzt.

C2505 Pat 732539 v- 20- 2- 36, veröff. 5.

3. 43. Siemens-Schuckertwerke AG.**). TV indrichtungsanzeiger.

Patentansprüche: 1. Wahlweise entweder selbsttätig durch Windkraft oder durch eine von Hand steuerbare anderweitige Antriebskraft über ein Getriebe einstellbarer Windrichtungsanzeiger, insbesondere für Flugplätze, dadurch gekennzeichnet, daß er nach fernelektrischem Einkuppeln des Getriebes motorisch drehbar und in-

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folge des selbsthemmenden Getriebes feststellbar ist.

2. Windrichtungsanzeiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem frei drehbaren Anzeiger und der elektrisch gesteuerten Kupplung mit dem selbsthemmenden Getriebe noch eine Sicherheitskupplung eingeschaltet ist.

*) Erfinder: H. Matulla.

~ O/: Pat. 733 447 v. 29. 12. 40, veröff. 26.

3. 43. Dipl.-Ing. Theodor Stiebel*).

Stoß dämpf ende Aufhängung für Temperaturregler.

Patentanspruch: Stoßdämpfende Aufhängung für Temperaturregler, die ganz oder in ihrem wesentlichen temperaturempfindlichen Teil in einem besonderen Schutzgehäuse untergebracht sind, für Fahrzeuge, insbesondere für Flugzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse selbst federnd und erschütterungsdämpfend ausgebil-

*) Erfinder: AI. Augsburger, Dipl.-Ing. Dr. T. Stiebel.

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det und zwischen ihm und dem Wärmefühler des Reglers eine wärmeleitende Flüssigkeit vorgesehen ist.

0 <2fc Pat. 736 556 v. 6. 5. 38, veröff. 21. \s£d\ß 6 43 Dipl.-Ing. Johannes Ferdinand Heinrich Schulz und Auguste Schulz, geb. Simon*). Einrichtung an Flugzeugen zum Ermitteln von Aufwind gebieten.

Messungen mit den an den Flügelenden angebrachten Staudruckdüsen wurden bereits vorgeschlagen, um die im Kurvenflug auftretende Neigung des Flugzeuges gegenüber der Senkrechten zu messen. Erfahrungen und daran anschließende Rech-

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nung haben aber gezeigt, daß diese Einrichtung die gestellte Aufgabe nicht löst, da der Staudruckunter-sehied durch die Fliehkraft der Luft in den Druckrohren vollkommen ausgeglichen wird.

Patentansprüche:

1. Anwendung einer Einrichtung zum Ermitteln des Unterschiedes zwischen den Staudrücken mittels zweier an den Enden des Flugzeugs zu dessen Längsachse symmetrisch angebrachten Staudruckdüsen, insbesondere in Segelflugzeugen zum Aufsuchen von Aufwindgebieten in der Weise, daß das Flugzeug auf das ermittelte Aufwindgebiet hin gerichtet wird, bis ein beobachteter Druckunterschied Null wird.

2. Für die Anwendung nach Anspruch 1 die Anordnung von um die senkrechte Achse verstellbaren Düsen.

3. Für die Anwendung nach Anspruch 1 die Anordnung von um die waagerechte Querachse verstellbaren Düsen.

4. Für die Anwendung nach Anspruch 1 die Anordnung von zwei Staudruckdüsen an beiden Tragflächen, von denen das eine Paar nach vorn, das andere unter einem Winkel von 900 zur Flugzeugachse nach außen gerichtet ist.

*) Erfinder: Wolf gang Schulz.

c 2|S Pat. 736 695 v. 3. 2. 42, veröff. 25.

ÄriVJ ^ 43 Arado Flugzeugwerke G. m. b. H.*). ' Anordnung von Lichtbild geraten in Flugzeugen.

*) Erfinder: Franz Meyer, Dipl.-Ing. Wilhelm van Nes.

Patentanspruch: Anordnung von Lichtbildgeräten in Flugzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern im rückwärtigen Teil einer Motorgondel eingebaut sind.

9Tm Pai 739 293 v- 8- 4- 38, veröff. ^ ^ * 18. 9. 43 V. Ernst Heinkel Flugzeugwerke G. in. b. H.*). Einlaßventil, insbesondere für eine mit hochgespannten Gasen betriebene Flugzeugschleuder.

Patentansprüche: 1. Einlaßventil, insbesondere für eine mit hochgespannten Gasen betriebene Flugzeugschleuder, dessen Anfangs- und Schließbewegung selbsttätig unmittelbar durch das Druckgas geregelt wird, das auf einen mit dem Einlaßventilteller über eine Ventilstange in Verbindung stehenden Steuerkolben einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß je ein in dem. Ventilgehäuse (1) geführter Kolben (5', 11) über und unter dem Einlaßventilteller (5) angeordnet ist, und der Durchmesser des die Ventilbewegung einleitenden Kolbens, vorzugsweise eines mit dem Ventilteller (5) zu einem Hohlkörper verbundenen Steuerkolbens (5') größer als der Durchmesser des Einlaßventiltellers (5), letzterer größer als der Durchmesser des vom Druckgas einseitig beaufschlagten Bremskolbens (11) ist, ferner der Steuerkolben (5') mit dem Ventilgehäuse einen über die Druckgasleitung nach außen in Verbindung stehenden Raum abschließt, der durch das Hilfsventil (9) entlüftet und wieder unter Druck gesetzt werden kann.

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2. Einlaßventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder des Bremskolbens (11) einseitig über einen Drosselkanal (14) mit der Druckgasleitung zwischen Einlaßventil (5) und Arbeitszyiin-der (4) in Verbindung steht und der Bremskolben (11) einen Bund (13) oder einen Drosseldorn aufweist, der kurz vor Beendigung des Öffnungshubes des Ventilkolbens (5', 11) den Drosselkanal (14) abschließt.

*) Erfinder: R. Eikenroth.

Pat.-Samml. Nr. 12 wurde im „Flugsport" XXXVI, Heft 1, am 19. 1. 1944 veröffentlicht.

der Flügel mitte, sondern nach unten gerückt, so daß die Oberseite der Motoren mit der Oberseite der Flügel abschneidet.

Lange Rumpfnase vor der Flügelvorderkante. Rumpfnase halbkugelige Plexi-glasverkleidung. Im Heck gleichfalls gebogene Plexiglasscheiben. V-förmig gestelltes Höhenleitwerk (vgl. die Abb. „Flugsport" S. 185, 1943). Sicht auf bau für den Führersitz steht nach oben nur wenig hervor. Vor dem Seitenleitwerk MG.-Turm.

Dreipunkt-Bug-Fahrwerk, hochziehbar.

Zwei Motoren Pratt & Whitney Double Wasp R-2800, 18 Zyl. 1850 PS mit Vierblatt-Curtiss-Verstelluftschraube. Spannweite 19,8 m. Länge 17,7 m, Höhe 6,05 m.

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von je

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USA Kampfflugzeug Martin „Marauder" (B-26). Archiv Flugsport

Druckleitungsstörsucher. Um Störungen an Druckanlagen festzustellen, löste man bisher die Leitungsverbindimgen an verschiedenen Stellen und schloß ein Manometer an. Dieses Verfahren war jedoch umständlich, zeit- und platzraubend, zumal sich bei Öldruckanlagen das unvermeidliche Auslaufen von Öl als großer Nachteil erwies.

Um die erwähnten Störungen leichter beheben zu können, entwickelten die Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke ein Verfahren, das auf den Interferenzer scheimmgen des Lichtes in Form Newtonscher Farbringe basiert. Das Meßgerät besteht aus einem Gehäuse, das mit einem Bügel als Gegenhalter versehen ist. Der Bügel wird an der Druckleitung angebracht. In dem Gehäuse befinden sich 2 durchsichtige Platten, die mit einer ebenen und einer konvexen oder mit 2 konvexen Oberflächen aufeinanderliegen und zwischen denen der Anpressungsdruck verändert wird, sobald durch Wechseln des Druckes in der Druckleitung eine Formänderung auftritt. Der Anpressungsdruck auf die Glasplatten wird durch ein am Gehäuse beweglich angeordnetes Zwischenglied übertragen. Um das Gerät auch an Druckleitungen verschiedener Abmessungen festklemmen zu können, kann das Gehäuse am Bügel jeweils entsprechend eingestellt werden.

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Hierdurch wird eine bestimmte Anfangsgröße der durch den Anpres-sungsdruck an den Glasplatten auftretenden Newtonschen Farbringe erreicht. Um die Größe dieser Farbringe zu bestimmen, werden an den Glasplatten Meßmarken angebracht, die bestimmten Eichwerten entsprechen. Das Meßgerät besitzt eine besondere Linse, mit der die Werte genau abgelesen werden können. Die Abbildungen zeigen das Meßgerät in der Ansicht, im Schnitt und in der Draufsicht.

Das verschiebbar in dem Gehäuse 1 angebrachte und als Druckstempel 2 ausgebildete Zwischenglied wird durch die Feder 3 gegen die Glasplatte gedrückt, die mit einer ebenen Oberfläche gegen eine konvexe Oberfläche der mit Ringmarken 5 versehenen Glasplatte 6 anliegt. Das Meßgerät wird auf die zu prüfende Druckleitung 7 durch Einschrauben des Gehäuses 1 in den die Druckleitung umfassenden Bügel 8 festgeklemmt. Das Ende des Bügels dient als Gegenhalter 9, wobei gleichzeitig eine bestimmte Anfangsgröße der Newtonschen Farbringe, die sich durch den Anpressungsdruck zwischen den Glasscheiben 4 und 6 bilden, an einer bestimmten Meßmarke eingestellt wird. Wechselt nun der Druck in der Leitung 7, so verändert sich infolge der elastischen Formänderung der Leitungswandung der durch den Druckstempel 2 ausgeübte Anpressungsdruck zwischen den beiden Glasplatten 4 und 6. Damit ändert sich auch die Größe der Newtonschen Farbringe, aus deren nunmehriger Größe an Hand von entsprechenden Eichwerten die Größe der Druckänderung in der Druckleitung 7 bestimmt wird. Das Meßgerät kann sowohl auf eine drucklose als auch auf eine druckführende Leitung aufgeklemmt werden.

Das Gehäuse 1 kann mit dem die Druckleitung 7 umfassenden Bügel 8 fest verbunden sein und der Gegenhalter 9 des Bügels 8 einstellbar ausgeführt werden. Auch die Einfassung 10 der Glasplatten 4 und 6 am Gehäuse 1 kann verstellbar angeordnet werden, um eine bestimmte Anfangsgröße des Anpressungsdruckes zwischen den Glasplatten bzw. den Newtonschen Farbringen zu erzielen. Die Übertragung des Anpressungsdruckes auf die Glasplatten kann auch anders ausgeführt werden, zum Beispiel durch einen Hebel. Die Glasplatten können auch ohne Zwischenglied direkt auf der Druckleitung angebracht werden.

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Lockheed „Lightning" P-38, an der italien. Küste abgeschossen.

PK. Kind Weltbild

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FLUG

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Inland.

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Obst, der Res. Koehl, Fliegerführer, Hptm. W. Krauß (f), Gruppenkommandeur i. e. Sturzkampfgeschw., Lt. H. Hannig (f), Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Lt. H. A. Stahlschmidt (vom Feindflug nicht zurückgekehrt), Staffelf. i. e. Jagdgeschw.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Maj. Stoerchel, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., Generalmajor Plocher, Chef des Generalstabes einer Luftflotte, Hptm. Hitz, Staffelkapt. i. e. Sturzkampf geschw^., Hptm. Badorrek, Staffelkapt. i. e. Aufklärungsgruppe, Major Fuhrhop, Gruppenkommandeur i. e. Kampfgeschw., Oblt. J. Brendel, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Hptm. Waldecker, Staffelkapt. i. e. Kampfgeschw., Hptm. Borchers, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Oblt. Mayerl, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Jennewein, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Hormann, Beobachter i. e. Kampfgeschw., Lt. Kientsch, Staffelf. i. e. Jagdgeschw., Lt. H. Frey, Staffelf. i. e. Kampfgeschw., Oblt. Brand, Staffelkapt. i. e. Sturzkampf geschw., Ofw. Steffen, Flugzeugf. i. e. Fernaufklärerstaffel, Hptm. Härder, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Scheibe, Bordfunker i. e. Nachtjagd geschw., Ofw. Hentschel, Bordfunker i. e. Sturzkampf geschw., Ofw. Tanzer, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Lt. Scheel (f), Staffelf. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Sterr, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Fw. Griebel, Flugzeugf. i. e. Sturzkampf geschw., Hptm. H. Wohlers, Gruppenkommandeur i. e. Nacht jagdgeschw.

Wilfried Herling, Oblt., Ritterkreuzträger, Staffelkapt. i. e. Sturzkampf-geschw., Ostfront, Heldentod.

Hans Krumminga, Lt., Ritterkreuzträger, Staffelf. i. e. Sturzkampf geschw., Heldentod.

Walter Ehle, Major, Ritterkreuzträger, Kommandeur einer Nachtjagdgruppe, starb den Fliegertod.

Herbert Schramm, Oblt, Ritterkreuzträger, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw7., im Kampf gegen England gefallen.

Kurt Brändle, Major, Eichenlaubträger, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., kehrte von einem Feindflug nicht zurück.

Wilhelm Lemke, Hptm., Eichenlaubträger, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., im Kampf gegen England gefallen.

Seifert, Major, Ritterkreuzträger, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., Heldentod.

Hubertus von Bonin, Major, Ritterkreuzträger, Kommodore eines Jagdgeschw., Ostfront, Heldentod.

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Auswechseln des Laufes der Waffe in einem Drehturm einer „FW 200".p<.Müller Atl.

Immo Fritzsche, Oblt., Ritterkreuzträger, Staffelkapt. i. e. Schlachtgeschw., an der Ostfront Heldentod.

Friedrich Kralemann, Ofw., Ritterkreuzträger, Flugzeugführer, Fliegertod..

Josef Pöhs, Oblt., Ritterkreuzträger, Jagdflieger, Fliegertod.

Lothar Sixt von Arnim, Pressechef bei den Dornier-Werken, jetzt Luftwaffenkriegsberichter, in der Nacht vom 10. zum 11. 8. 1943 Fliegertod.

Bruno Büchner f, alter Aviatikflieger, Pilotenzeugnis Nr. 53 auf Zweidecker Habsheim 3. 2. 1911, am 30. 11. 1943 im Alter von 73 Jahren in Munderfing gestorben.

Paul Fuess f, Ing., Betriebs- und Wehrwirtschaftsführer der Firma R. Fuess, im Alter von 77 Jahren am 4. 1. 1944 gestorben.

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Abgeschossene englische Spitfire.

PK. Kurth Weltbild

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USA-Flieger Kennth D. Williams aus Charlotte (North. Carolina) 1504 Scott Avenue, geb. am 16. 5. 1922, wurde beim Angriff auf Bremen abgeschossen. Die Staffel — der seine Maschine, eine Boeing „Fortress II, angehörte — trägt offiziell die Bezeichnung „Murder incorporation" (Mordverein). Diese Bezeichnung trägt weiter jedes einzelne Besatzungsmitglied in großer Schrift auf der Rückseite der Fliegerkombination über dem amerikan. Hoheitsabzeichen. Die gleiche Aufschrift befand sich auf dem abgeschossenen Flugzeug. Der gefangene Williams gab im übrigen bei seiner Vernehmung an, daß andere Staffeln und Besatzungen auf ähnliche Bezeichnungen, die aus der Gangstersprache entnommen sind, getauft

wurden. Atl.

Ausland.

Japan. Marine-Luftstreitkräfte versenkten am 15. 12. bei Kap Marcus (Insel Neu-Britannien) aus einem feindl. Geleit, wie das Kaiserl. Hptqrt. bekanntgibt, insgesamt vor der Landimg, vollbeladen mit Truppen: Einen großen Transporter, 4 kleine Transporter, 5 große und mehr als 50 andere Landungsboote. Schwer beschädigt wurden vor der Landung, vollbeladen mit Truppen: Ein großer Kreuzer (wahrscheinlich gesunken), 5 Transporter, 4 große und zahlreiche weitere Landungsboote. 13 feindl. Flugzeuge wurden dabei abgeschossen, während 10 Japan. Flugzeuge verlorengingen.

Japan. Marineluftstreitkräfte, die feindl. Geleitzüge bei Kap Marcus zweimal am Morgen und am Nachmittag des 21. 12. 1943 angriffen, versenkten: 2 große Transporter, 4 oder 5 Spezial- oder mittelgroße Transporter, 2 Kreuzer und ein Landungsboot; ein Zerstörer wurde in Brand geworfen und schwer beschädigt. Ferner ist eine große Anzahl kleiner Fahrzeuge beschädigt worden. — Bei dem zweiten Angriff wurden 2 Spezialtransporter, 2 Motor-Torpedoboote und etwa

30 Landimgsfahrzeuge versenkt. Ein Zerstörer, der in Brand geworfen wurde, ein U-Boot-Jäger, ein Transporter und eine große Anzahl Landungsfahrzeuge wurden beschädigt. Mehr als 4 feindl. Flugzeuge sind abgeschossen. 10 Japan. Flugzeuge gingen bei diesen beiden Angriffen verloren, die sich entweder freiwillig in die feindl. Ziele stürzten oder nicht zurückkehrten. — Alle feindl. Transporter wurden vor ihrer Landung angegriffen und waren schwer mit Truppen und Kriegsmaterial beladen.

Japan. Bomber und Jagdflugzeuge griffen am 18. 12. 1943 den Flugplatz Kum-ning in der chinesischen Provinz Yünan an. 22 feindl. Flugzeuge wurden zerstört. 3 Japan. Flugzeuge kehrten nicht zurück.

Japan. Marine-Luftstreitkräfte belegten am 24. 12. bei Tagesanbruch die feindl. Stellungen bei Kap Marcus und der Insel Pilelo mit Bomben und verursachten an einer Stelle eine schwere Explosion sowie an 4 Stellen große Brände.«

Japan. Marine-Luftwaffe versenkte in den Abendstunden des 25. 12. 1943 in den nördl. Gewässern von Bougainville bei einem Angriff auf feindl. Überwasser-streitkräfte ein feindl. Kriegsschiff nicht erkannten Typs. 4 Japan. Flugzeuge kehrten von dieser Operation nicht zurück.

Einheiten der Japan. Marine-Luftwaffe haben in den frühen Morgenstunden des 26. 12. in den Gewässern um Kap Marcus feindl. Wasserstreitkräfte und Landungsstützpunkte angegriffen und versenkten hierbei einen Transporter, 2 kleinere Transporter wurden in Brand geworfen* die Versenkung eines größeren Transporters war nicht mit Sicherheit festzustellen, ein größerer Transporter wurde beschädigt und in Brand geworfen, ein Landungsboot wurde beschädigt und in Brand geworfen, ein kleineres Schiff wurde in Brand geschossen und beschädigt. 2 feindl. Landungsstellen wurden in Brand gesetzt.

Luftstreitkräfte der Marine unternahmen am 26. 12. 1943 einen Überraschungsangriff auf einen feindl. Geleitzug in der Borgen Bay und versenkten: 2 schwere Kreuzer und 2 große Transporter. Beschädigt wurden 3 große Transporter. Abgeschossen wurden 20 feindl. Flugzeuge. Die Japan. Verluste betrugen 17 Flugzeuge.

Am 27. 12. 1943 griffen Luftstreitkräfte der Marine feindl. Schiffe und Anlagen in der Nähe des Kap Marcus an und erzielten nachstehende Erfolge: Versenkt wurden 2 Spezialtransporter, die mit Truppen voll beladen waren, und 2 Motor-Torpedoboote. Abgeschossen wurden 18 feindl. Flugzeuge. An 3 Stellen wurden Brände verursacht. Die Japan. Verluste betragen 7 Flugzeuge. -

Japan. Marineluftwaffe griff am 31. 12. 1943 eine Gruppe feindl. Transporter vor Kap Marcus (Neu-Britannien) an und versenkte einen mittleren Transporter sowie einen oder mehrere kleine Transporter und schoß 4 feindl. Flugzeuge ab. 9 Japan. Flugzeuge kehrten nicht zu ihren Stützpunkten zurück.

Einheiten der Kaiserl. Marineluftwaffe starteten am 1. 1. 1944 vormittags zur Störung des Angriffes eines feindl. Verbandes von 106 Flugzeugen, der Kavieng anflog, und schössen 24 Flugzeuge bei 7 Japan. Verlusten ab.

Japan. Marineluftstreitkräfte bei Rabaul gute Erfolge. Am 17. 12. wurden von ungefähr 40 angreifenden feindl. Maschinen, bei 2 Japan. Verlusten, 18 Flugzeuge abgeschossen. — Am 24. 12. wurden aus einem Verband von 135 feindl. Flugzeugen 58 bei 6 Japan. Verlusten abgeschossen. — Am 25. 12. von 70 feindl. Maschinen 20 vernichtet. — Von ungefähr 50 feindl. Jägern wurden am 28. 12.

31 Maschinen abgeschossen. — Am 1, 1. 1944 wurden von 70 feindl. Flugzeugen

9 Flugzeuge abgeschossen. — Am 2. 1. wurden aus einem Verband von annähernd 40 feindl. Flugzeugen 10 Flugzeuge bei 3 Japan. Verlusten herausgeschossen. — Am 6. 1. von 40 feindl. Flugzeugen 8 abgeschossen. — Am 7. 1. wurden 230 angreifende Maschinen zum Kampf gestellt und bei 2 Japan. Verlusten 31 Maschinen abgeschossen. — Am 9. 1. 1944 wurden aus einem Verband von 150 angreifenden Maschinen 52 Flugzeuge abgeschossen. Die Japaner verloren 2 Flugzeuge.

Londoner Luftfahrtministerium hat der Presse Anweisung gegeben, den Widerstand der deutschen Verteidigimg gegen brit. Luftangriffe nicht mehr wie bisher zu bagatellisieren. Die feindl. Abwehr werde immer mehr verbessert und erschwere die Angriffe außerordentlich.

Sir Arthur Ted der, bisher Oberkommandierender der brit. Luftstreitkräfte im Mittelmeerraum, wurde zum Stellvertretenden Oberkommandierenden für die sog. Invasionsarmee gegen Westeuropa unter General Eisenhower ernannt. Es ist das erste Mal in der engl. Militärgeschichte, daß ein Offizier der Luftwaffe den Posten als Oberkommandierender von Land- und Luftstreitkräften erhält. — Luftmarschall Tedder ist als der Erfinder des sogenannten „Bombenteppichs" bekannt geworden und gilt als einer der rücksichtslosesten Vertreter der Terror taktik.

„Murder lncorporation4" — Mordverein — diese Bezeichnung trägt offiziell eine amerikan. Staffel in großer Schrift über dem USA-Hoheitsabzeichen (s.Abb.).

Spaatz, nordamerikan. General, bisher Chef der nordamerikan. Luftwaffe in Nordafrika, wird Oberkommandierender sämtlicher nordamerikan. Luftstreitkräfte, die gegen Deutschland „operieren".

Amerikan. Flugplatz auf Bougainville aus dem Urwald herausgeschnitten. Die Amerikaner sind jetzt imstande, ihre Jagdflugzeuge über der Insel einzusetzen und ihren Bombengeschw. für die Operationen über den nördl. Salomonen Jagdschutz beizugeben. Auch auf Neupommern können sie von den neubesetzten Stützpunkten am Kap Marcus und am Kap Gloucester ihre Bombengeschw. gegen Casmata und Rabaul unter Begleitung von Jägern einsetzen.

Sowjetische Flugzeugtypen sollen beschränkt werden. Es werden nur noch die 5 Grundmuster Jagdeinsitzer MIG-3, JAK-1, L AGG-3, Schlachtflugzeiig IL-2 „Stormovik" und PE-2, 2motor. mittelschweres Kampfflugzeug, hergestellt.

Führerhptqrt., 10. 12. 43 (DNB.) OKW.: Über dem süditalien. Frontgebiet schoß Flakartillerie der Luftwaffe 9 feindl. Flugzeuge ab, 2 weitere wurden durch leichte deutsche Seestreitkräfte über dem Mittelmeer vernichtet.

Führerhptqrt., 11. 12. 43 (DNB.) OKW.: An der süditalien. Front kam es bei reger Artillerie-und Fliegertätigkeit nur im Abschnitt südwestl. von Venafro und an der adriatischen Küste zu lebhafteren Kämpfen. — Über der italien. Front schoß Flakartillerie der Luftwaffe gestern 9 feindl. Flugzeuge ab. — Von feindl. Flugzeugen, die am Tage gegen das holländisch-deutsche Grenzgebiet und in der vergangenen Nacht gegen Westdeutschland vorstießen, wurden 6 vernichtet. — Deutsche Fliegerverbände griffen in der Nacht zum 11. 12. Ziele in Südengland an.

Führerhptqrt., 12. 12. 43 (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe bekämpfte mit zusammengefaßten Kampfund Schlachtfliegerkräften bei Tag und Nacht den Nachschubverkehr des Feindes zu Lande und zu Wasser und vernichtete zahlreiche, stark beladene Eisenbahnzüge und eine Anzahl Schleppkähne. — Nordamerikan. Bomberverbände führten am gestr. Tage einen Terrorangriff gegen die Wohnviertel der Stadt Emden. In heftigen Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden 24 feindl. Flugzeuge, meist 4motor. Bomber, abgeschossen. — In der vergangenen Nacht überflogen einzelne Störflugzeuge das westl. Reichsgebiet.

Führerhptqrt., 13. 12. 43 (DNB.) OKW.: Einige feindl. Flugzeuge, von denen eines abgeschossen wurde, unternahmen in der vergangenen Nacht Störflüge über dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet.

Führerhptqrt., 14. 12. 43 (DNB.) OKW.: Feindl. Bomberverbände flogen in den Mittagsstunden des gestr. Tages unter dem Schutz von Nebel und dichten Wolken nach Nordwestdeutschland ein. Zahlreiche Spreng- und Brandbomben verursachten Schäden in Wohnvierteln verschiedener Orte, 11 feindl. Flugzeuge wurden abgeschossen. — In der vergangenen Nacht warfen feindl. Störflugzeuge Bomben im rheinisch-westfälischen Industriegebiet.

Führerhptqrt., 15. 12. 43 (DNB.) OKW.: Im Abschnitt von Kirowograd gingen deutsche Panzer-rerbände von der Luftwaffe wirkungsvoll unterstützt, zum Gegenangriff über, brachen den Widerstand des Feindes und warfen diesen aus einigen Einbruchsstellen. — In Süditalien erzielten die Angriffe der Briten trotz starker Artillerie- und Fliegerunterstützung nur an einigen Stellen geringen Geländegewinn, brachen aber sonst im Abwehrfeuer oder im Nahkampf zusammen. — Ein Verband deutscher Kampfflugzeuge griff in der Nacht zum 14. 12. den feindl. Nachschubstützpunkt Bari an und erzielte Treffer in den Hafenanlagen. — Uber dem Mittelmeerraum wurden gestern 7 feindl. Flugzeuge abgeschossen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Führerhptqrt., 16. 12. 43 (DNB.) OKW.: An der Ostfront wurden gestern 76 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — Ein nordamerikan. Bomberverband griff in den Mittagsstunden des gestr. Tages die Stadt Innsbruck an. Durch Sprengbomben entstanden vor allem Schäden in Wohnvierteln und an kulturellen Gebäuden. — In der vergangenen Nacht flogen wenige feindl. Störflugzeuge in das rheinisch-westfälische Industriegebiet ein.

Führerhptqrt., 17. 12. 43 (DNB.) OKW.: In der Straße von Kertsch schoß Marineküstenbatterie einen feindl. Bomber ab. — Erneute, von Panzern und Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Bolschewisten gegen den Brückenkopf von Cherson wurden von unseren. Gebirgsjägern unter hohen blutigen Verlusten für den Feind abgewiesen und dabei 19 Sowjetpanzer abgeschossen. — Im Ostabschnitt der italien Front setzten brit. Kräfte, von starker Artillerie und Fliegerkräften unterstützt, ihre Angriffe fort. Zahlreiche Panzer des Feindes wurden vernichtet und 10 brit.-nord-amerikan. Flugzeuge abgeschossen. — Feindl. .Fliegerverbände flogen bei Tage über die Deutsche Bucht ein und warfen eine große Zahl Spreng- und Brandbomben auf Wohngebiete verschiedener nordwestdeutscher Orte. Dadurch entstanden besonders in Bremen schwere Zerstörungen. Unersetzliche Kulturdenkmäler wurden vernichtet. — In den Abendstunden führten brit.-nordamerikan. . Bomberverbände erneut einen schweren Terrorangriff gegen die Reichshauptstadt. Es entstanden beträchtliche Schäden. Luftverteidigungskräfte vernichteten trotz wettermäßig schwieriger Abwehrbedingungen, soweit bisher festgestellt, 38 der angreifenden brit.-nordamerikan. Bomber.

Führerhptqrt., 18. 12. 43 (DNB.) OKW.: (Keine Luftwaffenmeldungen).

Führerhptqrt., 19. 12. 43 (DNB.) OKW.: In der Zeit vom 16. bis 18. 12. vernichtete die Luftwaffe 52 Sowjetflugzeuge. 2 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine und Bordflak eines Geleits schössen vor der westfranz. Küste 3 angreifende feindl. Bombenflugzeuge ab.

Führerhptqrt., 20. 12. 43 (DNB.) OKW.: Am 18. und 19. 12. verlor der Feind im Mittelmeergebiet 14 Flugzeuge. — Feindl. Fliegerverbände griffen gestern erneut die Stadt Innsbruck an. In heftigen Luftkämpfen über den Alpen und durch Flakartillerie wurden, soweit bisher festgestellt, 20 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — Deutsche Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht und in ϖ den heutigen Morgenstunden Bomben schweren Kalibers auf Ziele in Südostengland. Ein eigenes ϖ Flugzeug wird vermißt.

Führerhptqrt., 21. 12. 43 (DNB.) OKW.: Im Mittelmeergebiet wurden gestern in Luftkämpfen ϖ und durch Flakdbwehr sowie durch deutsche leichte Seestreitkräfte und Marineflak 18 feindl. Flugzeuge, darunter S viermotor, Bomber, vernichtet. Ein deutsches Jagdflugzeug ging verloren. — Feindl. Bomberverbände führten bei Tage erneut einen schweren Terrorangriff gegen Wohn\iertel der-!

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

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Ritterkreuzträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Lt. Krumminga, Ofw. Jennewein (vom Feind- , Aug nicht zurückgekehrt), Hptm. Kipfmüller, Oblt. Schnee weis (vom Feindflug nicht zurückgekehrt). — 2. Reihe: Hptm. Brendel, Oblt. Weber, Hptm. Hitz,i

Oblt. Rehle (f). WälibUd'w"

Stadt Bremen. In schweren Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden mindestens 45 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — In den Abendstunden des gestr. Tages griffen starke brit, Fliegerkräfte das Rhein-Main-Gebiet an. Durch Abwurf von Spreng- und Brandbomben entstanden schwere Schäden in Wohngebieten, vor allem in Frankfurt a. M., Offenbach und Mannheim. Luftverteidigungskräfte schössen bei diesen Angriffen 49 viermotor. Bomber ab. 4 weitere Flugzeuge verlor der Feind über den besetzten Westgebieten. — Damit wurden am 20. und in der Nacht zum 21. 12. nach bisher vorliegenden noch unvollständigen Meldungen 98 feindl. Flugzeuge, davon mindestens 89 viermotor. Bomber abgeschossen. — Deutsche Flugzeuge bombardierten in der Nacht zum 21. 12. Ziele im Gebiet der Themsemündung.

Führerhptqrt., 22. 12. 43 (DNB.) OKW.: Im Seegebiet von Sizilien beschädigten deutsche Kampfflugzeuge 2 feindl. Handelsschiffe mittlerer Große durch Bombentreffer schwer. — Einzelne feindl. Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben in Westdeutschland. — Deutsche Flugzeuge führten in der Nacht zum 22. 12. Störangriffe gegen Südostengland durch.

Führerhptqrt., 23. 12. 43 (DNB.) OKW.: In Süditalien griff der Feind wiederholt mit starker Panzer- und Schlachtüiegerunterstützung im Abschnitt von Ortona an. — Vor der norweg. Küste griffen 5 brit. Torpedoflugzeuge ein deutsches Unterseeboot und ein kleines Fahrzeug der Kriegsmarine mit mehreren Torpedos erfolglos an. 2 der angreifenden Flugzeuge wurden vernichtet, ein drittes in Brand geschossen. — Nordamerikan. Bomber drangen am gestr. Tage unter dem Schutz starker Bewölkung nach Nordwestdeutschland ein. Durch Luftverteidigungskräfte zersprengt und am zusammengefaßten Angriff verhindert, warf der Feind wahllos Spreng- und Brandbomben auf mehrere Orte. 28 der angreifenden Flugzeuge, darunter 21 schwere, wurden abgeschossen. — 4 weitere Flugzeuge verlor der Feind über den besetzten Westgebieten. — In den Abendstunden des gestr. Tages flogen einige feindl. Störflugzeuge in das Rheinland ein. — Schnelle deutsche Kampfflugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf Eastbourne.

Führerhptqrt., 24. 12. 43 (DNB.) OKW.: Südl. und südwestl. der Stadt Ortona scheiterten auch gestern alle feindl. Angriffe, obwohl sie von starkem Artilleriefeuer, von Panzern und Schlachtfliegern unterstützt wurden. In diesen Kämpfen zeichnete sich die 1. Fallschirm Jägerdivision unter Führung des Generallt. Heidrich durch beispielhafte Standhaftigkeit besonders aus. — In der Nacht zum 24. 12. griffen mehrere brit. Schnellbootgruppen mit Unterstützung von Jagdbombern im Nordausgang des Kanals wiederholt ein deutsches Geleit an, das zuvor von engl. Fernkampfgeschützen erfolglos beschossen worden war. — Brit. Bomber führten in den frühen Morgenstunden das 24. 12. wieder einen Terrorangraff gegen die Bevölkerung von Berlin. In einigen Stadtteilen entstanden erhebliche Schäden. Außerdem bombardierte der Feind planmäßig die ehrwürdigsten deutschen Kunst-und Kulturstätten in Aachen. Dom und Rathaus wurden schwer beschädigt, der Krönungssaal vernichtet. — Luftverteidigungskräfte brachten bei besonders schwierigen Abwehrbedingungen, soweit bisher festgestellt, 19 feindl. Bomber zum Absturz.

Führerhptqrt., 25. 12. 43 (DNB.) OKW.: (Keine Luftwaffenmeldungen).

Führerhptqrt., 26. 12. 43 (DNB.) OKW.: Bei Angriffen anglo-amerikan. Fliegerverbände am ersten Weihnachtstag auf die Stadt Bozen und einige Orte im oberitalien. Raum wurden 5 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — Bordflak der Kriegsmarine brachte über der Biskaya ein Flugbooot vom Typ Sunderland zum 4i>sturz*

Führerhptqrt., 27. 12. 43 (DNB.) OKW.: (Keine Luftwaffenmeldungen).

Führerhptqrt., 28. 12. 43 (DNB.) OKW.: Jagdflieger versenkten in der Straße von Kertsch ein sowj. Schnellboot.

Führerhptqrt., 29. 12. 43 (DNB.) OKW.: Am vergangenen Tage stießen 26 schwere nordamerikan. Bomber unter Jagdschutz in den oberitalien. Raum vor. 20 Bomber wurden in Luftkämpfen, 2 weitere durch Flakartillerie der Luftwaffe zum Absturz gebracht. 4 deutsche Jagdflugzeuge gingen verloren, ihre Flugzeugführer konnten sich jedoch durch Fallschirmabsprung retten. — An der italien. Westküste wurden 2 nordamerikan. Jagdflugzeuge vernichtet. — Im Seegebiet der Biskaya fanden vom 27. bis 29. 12. Gefechte zwischen deutschen Zerstörern und Torpedobooten und engl, leichten Seestreitkräften statt. Die eigene und feindl. Luftwaffe griff laufend in die Operationen ein. Im Verlaufe der harten Kämpfe entstanden auf beiden Seiten Beschädigungen. — In der vergangenen Nacht führten einige brit. Flugzeuge Störangriffe auf westdeutsches Gebiet durch.

Führerhptqrt. 30. 12. 43 (DNB.) OKW.: (Keine Luftwaffenmeldungen).

Führerhptqrt., 31. 12. 43 (DNB.) OKW.: Nordamerikan. Bomberverbände drangen am gestr. Tage unter Jagdschutz nach Westdeutschland ein und führten einen Terrorangriff gegen die Städte Mannheim und Ludwigshafen. Im Verlauf erbitterter Luftkämpfe mit unseren Jagdgeschw. sowie durch Flakabwehr verlor der Feind über dem Reichsgebiet und den besetzten Westgebieten 39 Flugzeuge, darunter eine große Anzahl schwerer viermotor. Bomber. — In den gestr. Abendstunden warfen einige brit. Flugzeuge Bomben im Rheinland. — Deutsche Flugzeuge unternahmen Störangriffe auf das Stadtgebiet von London.

Führerhptqrt., 1. 1. 44 (DNB.) OKW.: Brit.-nordamerikan. Fliegerverbände griffen am gestr. Tage Groß-Paris und mehrere Orte in den besetzten Westgebieten an. Die Bevölkerung hatte besonders in einigen Stadtteilen von Paris hohe Verluste. Luftverteidigungskräfte vernichteten bei diesen Angriffen nach bisherigen Feststellungen 19 feindl. Flugzeuge, meist viermotor. nordamerikan. Bomber. — Im Kampf gegen die brit.-nordamerikan. Schiffahrt versenkten Luftwaffe und Kriegsmarine im Monat Dezember 35 Handelsschiffe mit 225 000 BRT. 24 weitere Schiffe mit 122 000 BRT. wurden durch Bomben und Torpedotreffer so schwer beschädigt, daß mit dem Untergang vieler dieser Schiffe gerechnet werden kaum — An feindl. Kriegsschiffen versenkten Kriegsmarine und Luftwaffe 18 Zerstörer, ein Schnellboot und 2 Kanonenboote. 2 Kreuzer, ein Kriegsschiff mittlerer Größe,

ein Zerstörer und 5 Schnellboote wurden so schwer beschädigt, daß auch mit dem Verlust eines Teiles, dieser Schiffe zu rechnen ist; — Die Sowjets verloren durch Luftwaffe und Kriegsmarine im gleichen Zeitabschnitt 6 Unterseeboote, 4 Schnellboote, 2 Kanonenboote, einen Eisbrecher, 15 Landungsboote sowie eine Anzahl leichter Kriegsfahrzeuge. Außerdem wurden zahlreiche Unterseeboote, 2 Schnellboote und ein Kanonenboot beschädigt.

Fühierhptqrt., 2. 1. 44 (DNB.) OKW.: Die Reichshauptstadt wurde in den frühen Morgenstunden des Sonntags wieder von einer größeren Anzahl brit. Bomber angegriffen. Durch planlosen Abwurf von Spreng- und Brandbomben entstanden in einigen Stadtteilen Schäden, vor allem an Wohnhäusern. Einzelne Störflugzeuge warfen außerdem Bomben im rheinisch-westfälischen Raum. Luftverteidigungskräfte schössen nach bisher vorliegenden Meldungen 30 viermotor. Bomber ab. — Die im Wehrmachtbericht vom 1. 1. gemeldete Abschußzahl von 19 feindl. Flugzeugen beim Angriff auf Groß-Paris hat sich nach ergänzenden Meldungen auf 31 feindl. Flugzeuge, davon 29 viermotor. nordamerikan, Bomber, erhöht.

Fühierhptqrt., 3. 1. 44 (DNB.) OKW.: Bei einem Nachtangriff schwerer deutscher Kampfflugzeuge gegen den feindl. Nachschubstützpunkt Augusta wurden ein Frachter mittlerer Größe sowie Materiallager in Brand geworfen und Hafenanlagen zerstört. — Die brit. Terrorbomber stetzten in der vergangenen Nacht unter Wolkenschutz ihre Angriffe gegen verschiedene Wohnbezirke der Reichshauptstadt fort, außerdem fielen vereinzelte Bomben auf einige Orte in Westdeutschland. Nachtjäger und Flakartillerie der Luftwaffe vernichteten, soweit bisher festgestellt, 31 viermotor. feindl. Bomber. — Um Mitternacht stießen deutsche Flugzeuge zu Störangriffen nach London vor.

Fühierhptqrt., 4. 1. 44 (DNB.) OKW.: Im Mittelmeerraum und in den besetzten Westgebieten wurden gestern in Luftkämpfen und durch Flakabwehr 16 brit.-nordamerikan. Flugzeuge abgeschossen. Ein deutsches Jagdflugzeug wird vermißt. — In der vergangenen Nacht flogen einige feindl. Störflugzeuge nach Westdeutschland ein.

Führerhptqrt., 5. i. 44 (DNB.) OKW.: In den Mittagsstunden des 4. 1. griffen nordamerikan. Bomber Orte in Nord- und Westdeutschland an. Die Wohnviertel der Stadt Kiel waren erneut das Ziel eines schweren Terrorangriffs. Luftverteidigungskräfte schössen nach bisher vorliegenden Meldungen über dem Reichsgebiet und den besetzten Westgebieten 29 Flugzeuge, meist viermotor. Bomber, ab, — In der letzten Nacht überflogen einige brit. .Störflugzeuge West- und Norddeutschland. — Deutsche Flugzeuge griffen in der vergangenen Nacht Einzelziele in Südostengland an.

Führerhptqrt., 6. 1. 44 (DNB.) OKW.: Im Kampfraum von Shitomir griffen starke Verbände deutscher Kampf- und Schlachtflugzeuge wirksam in die Kämpfe ein. — Bei Tagesangriffen brit.-nordamerikan. Bomberverbände gegen das Stadtgebiet von Kiel sowie gegen Orte in Westdeutschland und den besetzten Westgebieten wurden in erbitterten Luftkämpfen nach bisher vorlie-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Ritterkreuzträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Oblt. Jente, Lt. Hammer, Maj. Viedebantt. Oblt. Löffelbein. — 2. Reihe: Lt. G. Schack, Ofw. F. Kralemann. Oblt. S. Göbel

Ofw. A. Kelbeh. Weltbild (8)

gendeu Meldungen 81 feindl. Flugzeuge, davon 63 viermotor. Bomber, abgeschossen. — In der vergangenen Nacht verlor die brit. Luftwaffe bei einem Terrorangriff auf Stettin nach unvollständigen Meldungen außerdem 16 viermotor. Bomber. In den Wohnvierteln der angegriffenen Städte entstanden zum Teil schwere Schäden. — Die brit.-nordamerikan. Terrorflieger haben ihre Angriffe in den letzten 24 Stunden mit dem Verlust von 97 Flugzeugen, davon 79 viermotor. Bomber, bezahlt. Es ist damit zu rechnen, daß noch weitere schwerbeschädigte Flugzeuge auf dem Rückfluge verloren gegangen sind. In der gleichen Zeit verlor die deutsche Luftwaffe 20 Jagdflugzeuge.

Führerhptqrt., 7. 1. 44 (DNB.) OKW.: Im Abschnitt von Kirowograd verstärkte der Feind seinen Druck. Angriffe starker Infanterie- und Panzerverbände konnten mit Unterstützung der Luftwaffe unter Abschuß von 51 Panzern beiderseits der Stadt aufgefangen werden. — Deutsche Jäger brachten über dem Atlantik ein brit. Großflugzeug vom Muster Sunderland zum Absturz. Luftverteidigungskräfte schössen über den besetzten Westgebieten 7 brit. Tiefflieger ab. —- In der vergangenen Nacht griffen einzelne brit. Bomber Orte im rheinisch-westfäl. Industriegebiet an.

Führerhptqrt., 8. 1. 44 (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe griff mit Schwerpunkt im Raum von Kirowograd und Berditschew in die Erdkämpfe ein und fügte dem Feind hohe blutige Verluste und bedeutende Ausfälle an Waffen, Gerätmnd Fahrzeugen zu. — In der vergangenen Nacht wurden bei der Bekämpfung des sowj. Nachschubverkehrs 7 Transportzüge zerstört und 9 weitere Züge schwer beschädigt. — Brit.-nordamerikan. Bomberverbände griffen am gestr. Tage Orte in Westdeutschland und im Süden des Reiches an. Durch planlosen Bombenabwurf entstanden, besonders in Ludwigshafen und Mannheim, beträchtliche Schäden in Wohngebieten. — In der vergangenen Nacht warfen Störflugzeuge Bomben im rheinisch-westfäl. Industriegebiet. — Die feindl. Bomberverbände verloren bei diesen Angriffen 33 Flugzeuge, in der Masse viermotor. Bomber. 8 eigene Jagdflugzeuge kehrten nicht zurück. — Damit betragen die Verluste der brit.-nordamerikan. Terrorflieger in der ersten Woche des Jahres 1944 262 Flugzeuge, davon 231 viermotor. Bomber.

Führerhptqrt., 9. 1. 43. (DNB.) OKW.: Südl. Kiew, südl. und westl. Pogrebischtsche und im Raum von Berditschew griff die Luftwaffe an den Brennpunkten mit gutem Erfolg in die Erdkämpfe ein und fügte den Sowjets hohe Verluste an Menschen und Material zu. — Einzelne brit. Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf Orte in Westdeutschland. Dabei wurde erneut der Aachener Dom getroffen.

Führerhptqrt., 10. 1. 43 (DNB.) OKW.: Die deutsche Luftwaffe griff wiederholt mit starken Kräften an den Schwerpunkten der Ostfront in die Erdkämpfe ein und belegte Bereitstellungen und Panzeransammlungen des Feindes wirksam mit Bomben. Bei der Bekämpfung des sowj. Nachschub-verkehrs wurden 5 Materialzüge zerstört, 8 weitere Züge beschädigt. — In den ersten Morgenstunden des 9. 1. griffen deutsche Kampfflugzeuge Schiffsziele vor der Nordküste der Cyrenaika. an. Auf 4 Handelsschiffen mittl. Größe wurden mehrere Volltreffer erzielt. Mit der Vernichtung zweier dieser Schiffe ist zu rechnen. Ein eigenes Flugzeug ging verloren.

Führerhptqrt., 11. 1. 44 (DNB.) OKW.: Aus dem feindl. Brückenkopf nordöstl. Kertsch begann gestern der erwartete sowj. Angriff. Die Kämpfe sind noch im Gange. Unsere Luftwaffe griff in diese Kämpfe ein und vernichtete 2 feindl. Landungsboote. — Südwestl. Dnjepropetrowsk griff der Feind mit mehreren Divisionen, von Artillerie und Schlachtfliegern unterstützt, auf schmaler Front an. — Deutsche Torpedoflugzeuge griffen in der Abenddämmerung des 10. 1. an der alg. Küste ein feindl. Nachschubgeleit an und trafen 5 Schiffe mit einer Tonnage von 32 000 BRT. Das Sinken eines Transporters von 8000 BRT. wurde beobachtet. Die Vernichtung weiterer Schiffe ist wahrscheinlich. — In den Mittagsstunden des 10. 1. und in der Nacht zum 11. 1. führten brit.-nordamerikan. Bomber Terrorangriffe gegen das Stadtgebiet von Sofia durch. Durch deutsche und bulgarische Luftverteidigungskräfte wurden nach bisher vorliegenden Meldungen 13 feindl. Flugzeuge, darunter mehrere viermotor. Bomber, abgeschossen. Die Vernichtung von 9 weiteren feindl. Flugzeugen ist wahrscheinlich. — In der vergangenen Nacht überflogen einzelne brit. Störflugzeuge das westl. und nordl. Reichsgebiet.

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Führerhptqrt., 12. 1. 44 (DNB.) OKW.: Nordöstl. Kertsch wurden starke, von Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Sowjets in erbitterten Kämpfen abgewiesen. — In den beiden letzten Tagen wurden an der Ostfront 43 Flugzeuge vernichtet. — Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, erlitten nordamerikan. Bomberverbände am Vormittag des 11. 1. bei Angriffen auf das mittlere Reichsgebiet schwerste Verluste. Die Angriffe kamen infolge des hervorragenden Zusammenwirkens von Jägern, Zerstörern und allen Teilen der Luftverteidigung nicht zu geschlossener Wirkung. Nach den neuesten Feststellungen wurden 136 nordamerikan. Bomber, meist vor Erreichen ihrer Ziele, abgeschossen. Die Vernichtung weiterer feindl. Flugzeuge ist wahrscheinlich.

Führerhptqrt., 13. 1. 44 (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe griff mit starken Verbänden von Kampfund Schlachtflugzeugen in die harten Abwehrkämpfe bei Kirowograd, Berditschew und Witebsk ein. r>0 feindl. Flugzeuge wurden abgeschossen.

Führerhptqrt., 14. 1. 44 (DNB.) OKW.: In der vergangenen Nacht warfen einige brit. Flugzeuge Bomben auf westdeutsches Gebiet. — In den Abendstunden des gestr. Tages griffen deutsche Flugzeuge Ziele in Südostengland an.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Untersuchungen über den Einfluß der Reynolds'schen Zahl auf die Mach'sche Zahl an den Beispielen der Kugel und des Kreiszylinders. * Von H. O. Nicolaus, Göttingen.

Inhalt: Einleitung — Aufgabenstellung — Beschreibung der Versuchsanlage und der Versuchsmodelle — Kugel und Kreiszylinder im Unter schal lgebiet — Kugel und Kreiszylinder im Uberschallgebiet — Zusammenfassung.

A. Einleitung.

Die aerodynamische Forschung verdankt den Untersuchungen mit den Elementarkörpern Kugel und Kreiszylinder eine Fülle grundlegender Erkenntnisse, die erst in der Gegenwart mit ihren stetig gestiegenen Fluggeschwindigkeiten voll zur Auswirkung gekommen sind. Bereits im Jahre 1905 gelang es Prandtl und Eiffel mit ihren klassischen Kugel versuchen, ein wichtiges Teilgebiet der Strömungslehre, nämlich die Vorgänge in der Grenzschicht bei laminarer und turbulenter Strömung, erstmalig aufzuzeigen. Auf diesen grundlegenden Arbeiten aufbauend wurden dann in der Folgezeit die Voraussetzungen geschaffen für eine allgemeine Anwendbarkeit dieser Erkenntnisse auf Flügelprofile und andere Strömungskörper. Wenn heute die Möglichkeiten einer Leistungssteigerung durch aerodynamische Verfeinerung fast restlos ausgeschöpft sind, dann durch die weitgehend geklärten Vorgänge in der Grenzschicht, d. h. durch die Aufdeckung der Wechselbeziehungen zwischen turbulentem und laminarem Strömungszustand einerseits und Kleinstwiderstand und Höchstauftrieb andererseits.

Prandtl fand bei seinen Versuchen bekanntlich einen Widerstands wert von 0,44, während Eiffel nur 0,176 erhielt. Die Klärung dieser scheinbaren Unstimmigkeit erbrachte die wichtige Tatsache, daß der Formwiderstand durch Turbulenz u. U. verringert werden kann. Die Turbulenz wurde in diesem Falle durch Auflegen eines dünnen Drahtringes etwas vor dem Größtkreis der Kugel künstlich erzeugt. Die Strömung kam nun nicht mehr am Größtkreis, sondern erst in einem gewissen Abstände von diesem zum Abreißen. Physikalisch erklärt sich dieses Verhalten durch eine scheinbare Erhöhung der Zähigkeit turbulenter Strömung, und mit einer größeren Zähigkeit verbinden wir unwillkürlich die Vorstellung eines größeren Haftvermögens einer Flüssigkeit. So erreichte schließlich auch Prandtl beliebige cw-Werte bei seinen Versuchen. Wir sind heute gewohnt, den laminaren Strömungszustand als unterkritisch, den turbulenten als überkritisch zu bezeichnen, dazwischen liegt das Umschlaggebiet.

Von besonderer Wichtigkeit sind die Ergebnisse der Kugelforschung für die Windkanalmeßtechnik geworden. Erst durch den vom Kugelwiderstand abgeleiteten Turbulenzfaktor ist es einwandfrei möglich, eine Windkanalsystematik auf der Basis des Turbulenzgrades aufzustellen. Die früher oft erheblichen Abweichungen in den Ergebnissen ein und desselben Versuchsmodelles in verschiedenen Kanälen fanden erst ihre Erklärung, als man außer der Re-Zahl auch noch den Turbulenzgrad in Übereinstimmung brachte.

B. Aufgabenstellung.

Der Einfluß der Re-Zahl auf die Luftkräfte im Bereich niedriger Geschwindigkeiten wurde in zahlreichen Versuchen herausgestellt und dürfte heute als weitgehend geklärt gelten; dasselbe kann von den Beziehungen zwischen den Luftkräften und der M-Zahl gesagt werden. Die im folgenden beschriebenen Versuche1) befassen sich mit dem Einfluß der Re-Zahl bei verschiedenen M-Zahlen, und zwar im Unterschall- wie auch im Überschallgebiet. Es soll also z. B. untersucht werden, wie sich bei einer konstanten M-Zahl eine Änderung von Re auf den Widerstand der Kugel auswirkt.

Die Schwierigkeiten in der Erzeugung und Beherrschung hoher Ge-schindigkeiten führen zwangsläufig zu kleinen Abmessungen sowohl der eigentlichen Versuchsanlage wie auch der Versuchsmodelle. Die unmittelbare Folge davon ist, daß sich trotz der relativ hohen Strahlgeschwindigkeiten nur niedrige Re-Zahlen verwirklichen lassen. Man wird also mit größter Wahrscheinlichkeit damit rechnen können, daß die experimentell gewonnenen Daten entweder gar nicht oder doch nur bedingt auf die tatsächlichen Verhältnisse im Finge übertragbar sind. Die im folgenden beschriebenen Versuche wollen insbesondere zur Klärung dieser Frage einen Beitrag liefern.

C. Die Durchführung der Versuche, Modelle.

Für die Durchführung der Versuche stand der inzwischen weiter verbesserte . und umgebaute Hochgeschwindigkeitskanal von Guidonia zur Verfügung, aus dem bereits Meßreihen an einigen Schnellflugprofilen an dieser Stelle veröffentlicht wurden2). Einzelheiten über den konstruktiven Aufbau des Kanals in einem besonderen Bericht3).

Im Unterschallgebiet wurde versuchsweise von der geschlossenen Meß strecke abgegangen und einige Meß reihen im Freistrahl ausgeführt. Der Strahl mit einem Querschnitt von 400X450 mm zeigte eine große Regelmäßigkeit, und die Geschwindigkeit blieb über einen Tiefenbereich von mindestens 200 mm konstant.

Die Geschwindigkeitsüberwachung erfolgte derart, daß sowohl der statische wie auch der dynamische Druck in der Versuchskammer gemessen wurden. Zur Kontrolle wurden auch noch der Gesamtdruck am Düsenkopf, der statische Druck an der Düsenwand am Ende der Expansion sowie die Temperatur am Düsenkopf gemessen. Die Temperatur in der Meßkammer wurde daraus unter der Annahme adiabatischer Umwandlung berechnet. Temperaturschwankungen für den untersuchten Druckbereich nur etwa 3° bis 4°.

Die entsprechend der Aufgabenstellung geforderte Änderung der Re-Zahl wurde durch Druckänderung in der Versuchskammer erreicht, während die Geschwindigkeit für jede Meßreihe konstant gehalten wurde. Nur beim Kreiszylinder wurde auch noch der Durchmesser geändert. Die Druckänderung konnte mit Rücksicht auf die erheblichen Luftkräfte einerseits und die Festigkeit der Versuchsmodelle andererseits nicht beliebig ausgedehnt werden; der Höchstdruck lag nur wenig über Atmosphärendruck.

Für die Kugelversuche wurde eine polierte Messingkugel von 60 mm &f verwendet. Um den Wandeinfluß festzustellen, wurden auch noch 2 Kugeln von 40 und 80 mm -0* untersucht. Gehalten wurde die Kugel durch einen in Strömungsrichtung gestellten Hohlstab von 4 mm -O". Die Kugeloberfläche war für die Druckmessungen mit 15 Bohrungen versehen.

~ *TAt1i Di Guidonia N. 67—68—69.

*) Profilsammlung 22 bis 26, Flugsport Nr. 16/1940, 2/1941, 3/1941, 6/1941, 8/1941. 3) Atti di Guidonia N. 15.

T

die auf zwei hinsichtlich der Mittelebene symmetrischen Querschnitten verteilt waren.

Die Kreiszylinder von 15 und 30 mm &f aus poliertem Stahl wurden mittels End Scheiben, die in die Kanalwände eingelassen waren, gehalten.

Alle Messungen wurden mit der Dreikomponeiiteiiwaage ausgeführt. Bereich der Mach'schen Zahlen von 0,4 bis 0,9 und für den Überschallbereich 1,85 und 2,13.

D. Die Kugel im Unterschallgebiet. Widerstandsmessungen. Den Besprechungen der Ergebnisse seien noch einige Angaben über die Errechnung des Beiwertes vor au sgeschickt, der auf Grund der bekannten Gleichung

Cv

w ϖ

q ■ F

ermittelt wurde.

In der Abb. 1 sind nun für verschiedene Re-Zahlen und M-Zahlen die Widerstandswerte aufgetragen worden. Der erste Eindruck bei der Betrachtung der Kurvenbilder ist der, daß der Kennzahleinfluß mit zunehmender M-Zahl mehr und mehr schwindet, um schließlich bei den gemessenen Höchstwerten von M überhaupt völlig aufzuhören. Auffallend ist der starke Kennzahleinfluß im Bereich M = 0,3 bis M = 0,67, der sich in einem plötzlichen Widerstandsabfall einerseits und einem erneuten Ansteigen von cw andererseits äußert. Dabei steigen d le Cw min bei zunehmender M-Zahl ebenfalls an. Bei M 0,4 z. B. fällt cw von einem Wert 0,25 bei Re = 2X105 auf einen Wert - 0,06 bei Re = 4,9X10* ab. Für den Bereich M ) 0,67 ist die kritische M-Zahl nicht erreicht worden; die Kurve für M = 0,7 zeigt für den Bereich Re = 3X105 bis 7X105 nur noch ein schwaches Abfallen des Widerstandes. Ganz unbeeinflußt bleiben die Kurven für M = 0,8 und M = 0,9. Darzaus läßt sich unschwer der Schluß ziehen, daß der Widerstand in diesen Bereichen schon weitgehend von gasdynamischen Einflüssen bestimmt wird. Die Zusammendrückbarkeit der Luft beginnt hier die beherrschende Rolle zu spielen, was später bei der Besprechung der optischen Ergebnisse noch klar zutage treten wird.

Ein Schnitt durch die Abb. 1 derart, daß an Stelle von M nun Re als Parameter erscheint, zeigt den Verlauf der Widerstandszunähme, und zwar für Re = 2,5 X 105 und Re .= 4 X 105 (Abb. 2).

In dem gemessenen Bereich konnten bis zu M = 0,67 Kleinst-0,35

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Abb. 1.

Abb. 2.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

10

3 *10s 7*WS 6*iOs 5*10$

3*10s

az

Abb. 3.

           
 

«V - 0,15

     
           
           
           
           
           
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

as

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Abb. 4.

as

as

werte von cw beobachtet werden, die jeweils nach Durchlaufen der kritischen Re-Zahl erreicht wurden. In der Abb. 3 ist der Verlauf der

aufgetragen worden.

Cw min

Interessant ist die Abb. 4, in der diejenigen Re-Zahlen, die einem c von 0,15 entsprechen, in Abhängigkeit von M aufgetragen wurden. Demnach vergrößert sich Rekrit bei wachsender M-Zahl schnell, oder anders ausgedrückt: cw beginnt bei immer größeren Re-Zahlen abzunehmen.

Eine Änderung des Kugeldurchmessers beeinflußte den Charakter der in Abb. 1 dargestellten Kurven nur wenig. Meßbare Abweichungen zeigten sich nur bei M = 0,3 und noch wesentlich schwächer ausgeprägt bei M = 0,4. Darüber hinaus waren die Abweichungen überhaupt vernachlässigbar. Vergleichsweise sind in Abb. 1 auch noch die aus der Druckverteilung über einem Hauptquerschnitt unter Vernachlässigung der Reibung errechneten Werte des cw aufgetragen worden. Diese durch kleine Dreiecke gekennzeichneten Punkte stimmen gut mit den gemessenen überein.

Das Druckgefälle zwischen Vorder- und Rückseite der Kugel ist in Abb- 5 als dimensionsloser Beiwert Ap/q' aufgetragen worden. Der Staudruck q' wird abweichend von dem sonst üblichen Wert 1fa q * v2 durch die Gleichung

q' = V* q ' v2 (1 + M2/4 +.....)

definiert und ist der in der Versuchskammer herrschende dynamische Druck (Ap = pi — P2).

Wie zu erwarten war, besteht eine weitgehende Ähnlichkeit mit dem Kurvenbild der Abb. 1. Auch hier liegt der beginnende Einfluß der Kompressibilität zwischen M = 0,6 und M = 0,7- Für den Bereich M = 0,3 bis M = 0,6 wird Ap/q ( 1. Im folgenden Abschnitt sollen die Ergebnisse der Druckverteilungsmessungen besprochen werden. (Wird fortgesetzt.)

Veröffentlicht im „Flugsport", Heft 1, 1944, Bd. 36.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

START-

Modellflugpreisausschreiben des NS.-Fliegerkorps 1943.

Zur Förderung des Modellfluges schreibt der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps folgende Preisaufgaben aus.

1. Zielflüge für Flugmodelle mit Verbrennungsmotor.

a) Zielstreckenflug.

Gefordert wird, daß ein Flugmodell mit Verbrennungsmotor nach Gerade-ausfiug in einem vorher abgesteckten Kreise von 500 m Durchmesser landet, dessen Mittelpunkt 2000 m von der angegebenen Startstelle entfernt ist. Das Flugmodell darf während des Fluges den aus der Zeichnung ersichtlichen Sektor ABC nicht verlassen, b) D r e i e c k f 1 u g.

Gefordert wird von einem Flugmodell mit Verbrennungsmotor ein Dreieckflug, dessen Verlauf aus der nebenst. Zeichnung ersichtlich ist. Danach soll das Flugmodell im Punkte A starten, im Geradeausflug den Punkt B erreichen, dessen Wendemarke umfliegen, von dort in gleicher Weise den Punkt C an-und umfliegen, im Geradeausflug zur Startstelle zurückkehren und in einem Kreise von 200 m Durchmesser (mit der Startstelle als Mittelpunkt) landen. Die Flughöhe darf während des gesamten Fluges 100 m nicht überschreiten.

Die Flüge zu 1 a und 1 b sollen bei einer Windgeschwindigkeit von nicht mehr als 5 m/sec (gemessen in 3 m Bodenabstand) durchgeführt werden. Das Flugmodell muß das Ziel (Aufgabe 1 a) bzw. die Teilziele (Aufgabe 1 b) im Geradeausflug ohne Kurven erreichen. Leichte Kursabweichungen, nach denen das Flugmodell (z. B. mit Hilfe einer Steuerung) wieder in die ursprüngliche Richtung zurückkehrt, werden nicht als Kurven angesehen.

Die Flugaufträge zu 1 a und 1 b können entweder mit Hilfe einer automatischen Steuerung oder einer Fernsteuerung erfüllt werden. Die Genehmigung der Herstellung und Inbetriebnahme eines für die Fernsteuerung erforderlichen Kurzwellensenders muß in jedem Einzelfalle beim Korpsführer des NSFK. beantragt werden. Sie wird nach sorgfältiger Prüfung nur solchen Bewerbern erteilt, die über die notwendigen persönlichen Voraussetzungen und langjährigen Erfahrungen auf diesem Gebiete verfügen.

Die Mindestspannweite der Flugmodelle muß 1000 mm betragen. Sie können mit einem oder mit 2 Motoren ausgerüstet sein. Der Hubraum des einzelnen Motors darf 10 ccm nicht übersteigen. Das höchstzulässige Fluggewicht beträgt 5 kg.

Für jeden Bewerber um die Aufgabe 1 a werden die zwei besten Ergebnisse gewertet. Sieger ist derjenige, dessen Flugmodell in diesen beiden Flügen dem Mittelpunkt des Kreises insgesamt am nächsten kommt. Flüge, die außerhalb des Kreises enden, scheiden für die Bewertung aus.

Bei der Aufgabe i b ist derjenige Bewerber Sieger, dessen Flugmodell bei der Landung der Startstelle am nächsten kommt. Bei Vorliegen gleich guter Leistungen entscheidet hierbei die kürzeste Flugzeit.

2. Dauerflug für Schwingenflugmodelle mit Verbrennungsmotor.

Gefordert wird von einem Schwingenflugmodell mit Verbrennungsmotor nach Bodenstart ein Kraftflug von mindestens 1 Stunde Dauer. Die Einhaltung einer bestimmten Flugrichtung wird hierfür nicht vorgeschrieben.

Unter einem Schwingenflugmodell wird ein Flugmodell verstanden, dessen Antrieb durch eine periodische Bewegung des Tragflügels oder durch besondere Schlagflügel erfolgt.

Das Fluggewicht darf 5 kg nicht übersteigen. Die Flächenbelastung muß mindestens 20 g/dmfi betragen.

Sieger ist derjenige Bewerber, dessen Schwingenflugmodell den längsten Kraftflug, mindestens aber von einer Stunde Dauer, ausführt. Erfüllt keiner der Bewerber diese Flugzeitbedingung, werden Prämien zuerkannt, deren Höhe nach Flugleistung, Flächenbelastung und Leistungsbelastung abgestuft wird. Bei der Zuerkennung der Preise bzw. Prämien werden Vollschwingenflugmodelle gegenüber Starrfliigel-Flugmodellen mit Vortriebsschwingung bevorzugt bewertet.

Bei der Vorprüfung hat der Bewerber einen Aufnahmeflug von mindestens 5 min Kraftflug-dauer nach Bodenstart nachzuweisen.

Teiinahmebedingungen

Bewerber.

Bewerber kann jeder unbescholtene Reichsdeutsche arischer Abstammung sein. Schließen sick mehrere Bewerber zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen, erfolgt die Meldung durch ihren Führer, der die Arbeitsgemeinschaft in allen Angelegenheiten vertritt und dem auch bei Zuerkennung eines

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

4 A N£>B KttF/S

Preises die Verteilung des Geldbetrages obliegt. Der Verteilungsschlüssel ist von dem Führer der Arbeitsgemeinschaft bei der Meldung anzugeben.

Meldung.

Die Meldung ist von den Bewerbern unter dem Kennwort „Preisausschreiben 1943" an den Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, Berlin W 15, Meierottostr, 8/9, in der Zeit vom 15. April bis spätestens 15. Juli 1944 einzureichen. Ist der Bewerber Angehöriger oder Förderer des NS.-Flieger-korps, hat er seiner zuständigen NSFK.-Gruppe Durchschrift seiner Meldung zu geben. Die Beteiligung eines und desselben Bewerbers an mehr als einer Preisaufgabe ist nicht gestattet.

Die Meldung muß (bei Arbeitsgemeinschaften für jeden Bewerber) folgende Angaben enthalten: Vorname, Name, Geburtsdatum, Beruf, Wohnort, Straße, Nummer, Nachweis der deutschen Staatsangehörigkeit, Nennung der Preisaufgabe, um die sich der Bewerber bzw. die Arbeitsgemeinschaft bewirbt.

Diesen Angaben soll eine kurzgefaßte Beschreibung des Flugmodells folgen, mit dem die Preisaufgabe gelöst werden soll. Eine Ubersichtszeichnung im Maßstab 1 : 10 und Lichtbilder des Flugmodells sowie Einzeldarstellungen der eingebauten Vorrichtungen zur Erfüllung des Flugauftrages sind beizufügen.

Der Text der Meldung mit den näheren Angaben ist in Maschinenschrift zu schreiben und muß klar und deutlich sein. Etwaige Anfragen sind, mit dem Kennwort versehen, an den Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, Abt. I Modellflug, zu richten.

Nach Eingang der Meldung erfolgt eine Vorprüfung durch einen Beauftragten des Korpsführers. Das Ergebnis der Vorprüfung entscheidet über, die endgültige Zulassung zur Beteiligung an der Preisaufgabe.

Von Seiten des Veranstalters erfolgt die Kenntnisnahme der Unterlagen sowie der in den Flugmodellen eingebauten Vorrichtungen zur Erfüllung des Flugauftrages vertraulich.

Prüfung.

Die Bewerber um die einzelnen Preisaufgaben werden vom Korpsführer nach dem 15. August 1944 an einem noch zu bestimmenden Tage und Ort zur Vorführung und Abnahmeprüfung einberufen, Fahrgeld der Bewerber sowie die Kosten für Unterbringung und Verpflegung während der Wettbewerbstage trägt der Korpsführer.

Start Vorschriften. Die Bedingungen müssen in einer Mindeststartzahl erfüllt werden, die am Austragungstage bekanntgegeben wird. Jeder Start muß innerhalb einer halben Stunde nach Aufruf des Bewerbers durchgeführt sein. Die Reihenfolge beim Start wird durch das Los bestimmt.

Preise.

An Preisen stehen zur Verfügung: Zu 1: Zielflüge für Flugmodelle mit Verbrennungsmotor.

Aufgabe 1 a (Zielstreckenflug) 1. Preis 3000,— RM; 2. Preis 2000,— RM.

Aufgabe 1 b (Dreiecksflug) 1. Preis 6000,— RM; 2. Preis 4000 — RM. Zu 2: Dauerflug fürSchwingenflugmodellemitVerbrennungsmotor.

1. Preis 3000 — RM; 2. Preis 2000,— RM.

Zusatzpreis für Vollschwingenflugmodelle: 3000,— RM.

Auf Veranlassung des Preisgerichtes kann der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps auch eine andere Festlegung der Höhe der einzelnen Preise treffen und bei Vorliegen mehrerer gleich guter Leistungen für eine der gestellten Forderungen einen Ausgleich schaffen.

Über die genannten Beträge hinaus setzt der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps einen Sonderpreis in Höhe von 10 000,— RM aus, der ganz oder teilweise denjenigen Bewerbern zugesprochen wird, die das mit den Aufgaben gestellte Problem der Fernsteuerung mit Hilfe eines Kurzwellensenders technisch einwandfrei gelöst haben.

Preisgericht.

Den Vorsitz des Preisgerichtes führt der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, Generaloberst Keller.

Im Preisgericht wirken mit: NSFK.-Gruppenführer Kehrberg, Berlin; NSFK.-Oberführer Kunz, Berlin; NSFK.-Standartenführer. Bengsch, Berlin; NSFK.-Sturmbannführer Haas, Berlin; Dr. Ing. Alexander L i p p i s c h , Wien; Studienrat Ing. F. W. Schmitz, Berlin.

Gegen die Entscheidung des Preisgerichtes kann ein gerichtlicher Einspruch nicht erhoben werden. Jeder Bewerber erkennt durch die Abgabe seiner Meldung diesen Entscheid als endgültig an.

Mit der Zuerkennung eines Preises geht das Recht der Auswertung und der Veröffentlichung der gezeigten Leistungen, des verwendeten Flugmodells und der eingebauten Vorrichtungen an den Korpsführer über. Eine Veröffentlichung dieser Unterlagen (ganz oder teilweise) erfolgt jedoch nur dann, wenn seitens des Bewerbers aus patentrechtlichen Gründen kein Einspruch erhoben wird.

Das Ergebnis des Preisausschreibens wird vom Korpsführer des NS.-Fliegerkorps bekanntgegeben, gez. Keller, Korpsführer.

Deutsche Modellfliighöchstleisrungen, Stand vom 1. Januar 1944.

Seit der letzten Veröffentlichung, S. 220/1943, sind folgende Änderungen eingetreten:

1. Segelflugmodelle.

Klasse: Rumpfsegelflugmodelle : Hochstart-Strecke: H. Runkel, Köln-Raderthal, 23 200 m.

2. Motorflugmodelle.

Klasse: Schwingenflugmodelle mit Verbrennungsmotor : Bodenstart-Strecke: U. Stampa, Bad Eilsen, 5250 m. Bodenstartdauer: U. Stampa, Bad Eilsen, 16 min 48 sec.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Fluggeschwindigkeit der Fliege von 25km/min, entsprechend 1500 km/h, gemäß einer Zeitungsnotiz zu glauben, ist etwas viel verlangt. Es wäre schlimm, wenn einem die Fliegen mit 417 m/sec an den Kopf fliegen würden. Die gemeine Stubenfliege hat mit 600 Flügelschlägen eine Geschw. von 7,5 m/sec. Unter gewissen Einwirkungen, wenn die Fliege gejagt wird, kann sie unter Umständen 6—7mal größere Geschwindigkeit bis zu 50 m/sec erreichen.

Höhenflugzeug über Entwicklung und Bau finden Sie wichtige Hinweise in den Schriften der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung, Heft 29. Bericht über den Bau von Höhenflugzeugen von Herbert Wagner. (Verlag R. Oldenbourg.)

Spritzlackierung. Niederdruckverfahren 0,2 bis 0,5 atü, Hochdruckverfahren 1 bis 5 atü. Zur Verwendung gelangen Farbspritzpistolen, Saugverfahren; bei dünnflüssigen Anstrichstoffen wird die Farbe von unten angesaugt. Bei Fließverfahren fließt aus einem auf die Pistole aufgesetzten Behälter der Anstrichstoff durch die Düse. Beim Druckverfahren wird der Anstrichstoff durch ein zusätzliches Farbrohr der Düse zugeführt. Letzteres eignet sich besonders für dickflüssige Anstrichstoffe. Bei Spritzlackierung 10 bis 20% höherer Farbstoffverbrauch gegenüber der Handlackierun g.

Berichtigung: Durch Nichtausführung von Korrekturen in der Bildunterschrift in Nr. 16 S. 259 ist zu berichtigen: Scheithauer (statt (Scheithammer)und auf Seite 229 unter Beförderungen im NS.-Fliegerkorps Naujoks (statt Naujcke).

Ferner: „Flugsport" Nr. 16, 1943 vom 15. 12. In der Bildunterschrift am Schluß des Inhaltsverzeichnisses muß es richtig heißen: Möwe segelnd, man beachte in der Flügelnase (anstatt Flügelenden) die ausgefahrene kleine Feder.

Literatur*

Wir arbeiten bei Junkers. Ein Bildbuch von Heinrich Hoff mann. Verlag Heinrich Hoffmann. München.

Dieses Bildbuch trägt den Untertitel „Ein Bildbericht vom praktischen Sozialismus eines deutschen Industriewerkes im Kampf um das neue Europa**. Dieses Buch soll am Beispiel des größten deutschen Flugzeug- und -Motorenwerkes zeigen, wie in Deutschland mitten im Kriege um ein menschenwürdiges Leben aller Schaffenden gerungen wird. Zum praktischen Sozialismus des kameradschaftlichen Gemeinschaftslebens gehört das freiwillige Mittun. Die Verbesserung der Welt fängt am eigenen Arbeitsplatz im engsten Lebensbereich des Einzelnen an.

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