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Musik analog oder digital? Musik-Liebhaber brauchen einen Digital-Analog-Wandler

Einleitend sei schon einmal angemerkt, dass sicherlich jeder Tonmeister oder Toningenieur definitiv mehr Wissen über analoge und digitale Audioformate als Pennula hat. Daher richtet sich dieser Beitrag auch nicht an das Fachpublikum, sondern an Musikgenießer und Musikliebhaber, die manchmal von der vermeintlich wunderbaren digitalen MP3 Musik oder vom digitalen Hörfunk ob der nicht befriedigenden Klangqualität enttäuscht sind. Jahrelang hatte Pennula zudem immer die sogenannten „Freaks“ belächelt, die Musik grundsätzlich nur über Schallplattenspieler und Röhrenverstärker hören wollen und alles Digitale ablehnen. Wer sich diesen Beitrag durchliest, wird am Ende verstehen, warum diese Freaks durchaus Recht behalten sollen.

Wie alles begann: Das besondere Erlebnis
Um die Jahrtausendwende eroberte die maßgeblich vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS mitentwickelte Technologie zur Digitalisierung bzw. Komprimierung von Musik im MP3 Format die Unterhaltungselektronik. Plötzlich war es möglich, nicht mehr nur ca. 70 Minuten Musik auf eine Audio-CD zu brennen, sondern - je nach Kompressionsrate - gleich mehrere Stunden Musik zu speichern. Das MP3 Format ist seither zum weltweiten de facto Standard für die Audiocodierung geworden, obgleich es mittlerweile noch bessere, modernere ISO MPEG Verfahren gibt. Computer, Smartphones, Verstärker und MP3-Player sowie die gesamte Musikindustrie wurden durch dieses Audiocodierungsverfahren revolutioniert. Eine kunterbunte Digitalwelt ist entstanden. Wer Musik nur über seinen iPod, sein Smartphone oder seinen MP3-Player mit Ohrstöpseln oder mit den völlig bescheuerten „Apple AirPods“ anhört, der kann gleich aufhören, diesen Artikel weiterzulesen. Wer hingegen seine Musikdaten über die Stereoanlage abspielt, wird häufig das Gefühl haben, dass das gewisse Etwas bei der digitalen Musikwiedergabe fehlt. Da fehlt Dynamik! Da fehlt ein satter Klang! Und das hat alles nichts mit dem Verstärker oder den Lautsprechern zu tun.

Jedenfalls gönnte sich Pennula vor einigen Jahren einen „Cocktail Audio Musik-Server“, siehe www.cocktailaudio.de. Vorrangig diente das Gerät eigentlich nur dazu, die gesamte MP3-Musiksammlung auf einem externen Stand-Alone-Gerät speichern zu können. Zuvor hatte Pennula seinen iPod über Cinch-Stecker direkt an den Verstärker angeschlossen. Später experimentierte Pennula mit einem Raspberry Pi und der Software-Suite KODI, um so etwas Ähnliches wie einen externen Musik-Abspieler direkt an der Stereoanlage nutzen zu können. Mehr oder weniger durch den Zufall bedingt - vielleicht auch angereichert durch Neugierde - folgte sodann ein Experiment: Eine sauber komprimierte MP3-Datei (264 Kbit/s) war auf dem iPod, auf dem Raspberry PI und auf dem Cocktail Audio-Player gespeichert. Alle drei Geräte waren über die AUX-Anschlüsse parallel am Verstärker der Stereoanlage angeschlossen. Das besondere Erlebnis war nun der deutlich hörbare Unterschied, obwohl es sich um ein- und dieselbe Audiodatei handelte.

Cocktail Audio Musik-Server von Pennula

Apple iPod MP3 Player von Pennula

Cocktail Audio Musik-Server von Pennula

Die Wiedergabequalität vom iPod war „gut“. Auch die Tonqualität vom Raspberry Pi war „gut“. Doch die Klangqualität vom „Cocktail Audio“ war nicht nur „sehr gut“, sondern absolut überwältigend. Man kann dieses Hörerlebnis nur sehr, sehr schlecht in Worte fassen. Man muß es wirklich selbst mit den eigenen Ohren wahrnehmen, um den offensichtlichen Unterschied zu spüren. An der MP3-Datei lag es nicht; auch der Verstärker, die Anschlußkabel und die Lautsprecher waren nicht die Ursache für diesen erheblichen Klangunterschied. Des Rätsels Lösung war der in allen drei Geräten verbaute Digital-Analog-Wandler bzw. D/A-Wandler (DAC). Nun stellt sich die Frage, was überhaupt die Aufgabe eines DAC ist. Wir Menschen, unsere Ohren, Kopfhörer und Lautsprecher arbeiten logischerweise mit analogen Tonsignalen. Musik wird aber heute digital gespeichert, so dass die Musik für unsere menschlichen Ohren zunächst von digitalen Signalen wieder in analoge Signale umgewandelt werden muß. Genau diese Aufgabe übernimmt ein DAC. Im übertragenen Sinne heißt das, dass es in jedem modernen Audiogerät einen integrierten Schaltkreis, Chip oder Audio-Prozessor geben muß, der aus digitalen Musikdaten wieder ein analoges Stromsignal in unterschiedlichen Frequenzbereichen generiert, um damit die Lautsprechermembran in Schwingungen zu versetzen.

Seitdem die Menschheit die Vokabeln „gut“ und „schlecht“ eingeführt hat, ist es auch nicht verwunderlich, dass es „gute“ und „schlechte“ Dinge gibt. Folglich gibt es auch „gute“ Signalwandler und „schlechte“ Signalwandler. Eine bessere Metapher wäre es, die Digital-Analog-Wandler mit Automotoren zu vergleichen: Beide sorgen für Bewegung, doch der Motor mit 50 PS leistet eben nicht soviel wie der Motor mit 300 PS. Und so gibt es DAC, die dem Billigpreis-Segment entsprechen, die eben nur eine begrenzte Leistung haben, wenn es um die Wandlung von digitalen Musikdaten in analoge Musiksignale geht. In Standard- oder Alltagsgeräten, die als Musikspieler genutzt werden, macht also der eingebaute Digital-Analog-Wandler den Unterschied aus. Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an die Anfangszeiten der Personal Computer erinnern. Seinerzeit gab es die „Soundblaster Pro“ Karte, die zusätzlich in den Computer eingebaut werden mußte, um überhaupt Töne und Geräusche aus dem Computer locken zu können. Die „Soundblaster Pro“ war damals das weltweite Spitzenmodell und hatte im Vergleich zu billigen Soundkarten eine überragende Klangqualität. Der Grund war freilich, dass auf der Platine der „Soundblaster Pro“ ein hochwertiger DAC verbaut war. Die Soundblaster-Soundkarten gibt es übrigens heute noch! Ähnlich verhielt es sich mit dem DAC, der in den alten ATARI-Computern integriert war. So war u.a. erklärlich, warum fast jeder Musiker und jedes Tonstudio in den 1980’er und 1990’er Jahren einen ATARI als Musikcomputer nutzten. Wir halten also fest: Der Soundchip im Raspberry Pi wandelt digitale Audiodaten in nur mittelmäßige Audiosignale um. Der Soundchip im iPod ist von besserer Qualität und erzeugt ein ordentliches Audiosignal. Schließlich schlummert im „Cocktail Audio“ der sprichwörtliche „Wolf im Schafpelz“, der aus digitalen Audiodaten ein breites, optimales analoges Frequenzspektrum berechnet. Der Klang ist satt, dynamisch und einfach umwerfend.


Externe Digital-Analog-Wandler
Wenn Ihr aber keinen iPod und auch keinen „Cocktail Audio“ habt, sondern vom Computer oder vom Raspberry Pi ausgehend Eure Musik abspielen wollt, braucht Ihr einen externen DAC. Diese Bausteine gibt es glücklicherweise! Doch Vorsicht: Der Motor mit 50 PS und der Motor mit 300 PS unterscheiden sich logischerweise nicht nur in ihrer Leistung, sondern leider auch ganz gewaltig im Preis. Das heißt, dass es Digital-Analog-Wandler für 99 Euro, aber eben auch Wandler für 3.000 Euro gibt. Aber selbst der DAC für „nur“ 99 Euro liefert Euch ein tausendmal besseres Musikerlebnis als Eure herkömmliche Soundkarte im PC, Tablet, Laptop oder Notebook.

Beyerdynamic Impacto Essential
Abbildung: Beyerdynamic Impacto Essential
Bildquelle: Beyerdynamic

Ein DAC, der sogar für Kopfhörer und MP3-Player geeignet ist, ist der „Beyerdynamic Impacto Essential“, ein High-End-Digital-Analog-Wandler, der direkt im Kopfhörerkabel integriert ist. Der „Impacto Essential“ läuft mit allen Geräten, die über eine USB-Host-Funktion verfügen, das heißt, dass das Datensignal via USB aus dem Raspberry Pi, MP3-Player, Tablet PC oder aus dem iPod bzw. Smartphone ausgelesen wird. Wie einleitend geschrieben ist der „Impacto Essential“ kein Spielzeug für Leute, die mit „Apple AirPods“ in der Welt umherlaufen, sondern ein Produkt für HiFi-Enthusiasten, die mit dem Beyerdynamic-Sabre32-DAC Audiodaten bis zu einer Auflösung von 32 Bit und 384 KHz „analogisieren“ wollen.

Front- und Rückseite des TOPPING D10S (Digital-Analog-Wandler)
Abbildung: Front- und Rückseite des TOPPING D10S (Digital-Analog-Wandler)
Bildquelle: TOPPING Electronics & Technology

Wer sich von Euch jedoch erst einmal an den Klangunterschied heranwagen möchte, dem sei die chinesische Marke „TOPPING“, siehe www.tpdz.net, ans Herz gelegt. Pennula hatte sich den TOPPING D10S DAC gekauft, um die Musikwiedergabe vom Computer (YouTube, Internetradio, Musik-Streaming-Dienste, etc.) deutlich, aber wirklich sehr deutlich, zu optimieren. Der TOPPING D10S DAC wird über einen freien USB-Anschluß am PC, Laptop, Notebook, etc. angeschlossen und gibt das Audiosignal dann über zwei Cinch-Buchsen an den Verstärker der Stereoanlage weiter. Denkbar ist es aber auch, direkt zwei Aktivlautsprecher an den TOPPING-DAC anzuschließen, beispielsweise die Alesis Elevate 5 MKII. Das Klangerlebnis wird Euch auf alle Fälle überzeugen! Ebenso wie der Beyerdynamic-Sabre32-DAC „analogisiert“ auch der TOPPING mit seinem ES9038Q2M-Chipsatz Audiodaten bis zu einer Auflösung von 32 Bit und 384 KHz. Auf dem etwas rustikal wirkenden Display zeigt der TOPPING-DAC zusätzlich die Datenrate (Kompression) der Eingangsaudiodaten an. Wer sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte, sollte sich die englische Internetseite www.audiosciencereview.com anschauen. Dort in der Rubrik „Review“ gibt es immer wieder Berichte über die sogenannten „Digital-Analog-Converter“.


Zusammenfassung
Wer generell mit dem Klang seiner digitalen Musiksammlung noch nicht ganz glücklich ist, sollte zunächst in der Minimalkostenkombination versuchen, über den günstigen TOPPING D10s Digital-Analog-Wandler mehr Klarheit, Dynamik und Transparenz zu erzielen. Wenn Ihr den TOPPING D10s über Amazon bestellt, rechnet mit ein paar Wochen Lieferzeit; eventuell könnt Ihr den TOPPING D10s auch schneller bei eBay erhalten. Ihr müßt nicht gleich ein Vermögen für einen DAC ausgeben! Berücksichtigt auch immer, welche Qualität Eure digitalen Musikdaten aufweisen. So könnt Ihr beispielsweise nicht erwarten, dass ein Handy-Audio-Mitschnitt von einem Konzert zu einem ultimativen Hörerlebnis heranreifen wird. Ebenso dürft Ihr kein akustisches Wunder von einem Internet-Radio-Stream erwarten, der nur mit unterdurchschnittlicher Streaming-Rate „gesendet“ wird. Wenn Ihr schlußendlich den ultimativen akustischen Orgasmus erleben wollt, müßt Ihr wohl tief in die Tasche greifen und Euch eventuell einen Dynavox Röhrenvollverstärker, gute Standlautsprecher von TEUFEL, einen Schallplattenspieler und/oder ein klassisches REVOX oder UHER Tonbandgerät kaufen, womit Ihr allerdings wieder im analogen Zeitalter landet - was übrigens gar nicht so schlimm wäre, denn immerhin versuchen Techniker und Ingenieure krampfhaft, den klassischen analogen Film durch immer größere Megapixel-Bildsensoren „digital“ abzulösen. Aber es gelingt eben manchmal nicht, die Überlegenheit analoger Technik zu digitalisieren: Unsere Augen sind besser als jeder CMOS-35mm-Bildchip und unsere Ohren verlangen nach einem breiteren Frequenzspektrum als es digitale Ohrstöpsel je zu leisten im Stande sind.
© Markus Lenz - Frankfurt am Main | www.Pennula.de | Zuletzt aktualisiert am 22. November 2020 | E-Mail | Impressum