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DJI Osmo Pocket Kamera für die Fotographie und Videographie bei Modelleisenbahnen und Modellbahnen

In der Fotographie sowie Videographie können wir - abgesehen von unzähligen anderen Aufnahmeeinstellungen und Parametern - die Froschperspektive sowie die Vogelperspektive unterscheiden. Eine ganz besondere Kameraeinstellung ergibt sich, wenn eine Videokamera direkt in der Kabine installiert wird und eine Führerstandsmitfahrt aufzeichnet. Der „große“, kleine Unterschied zwischen der Eisenbahn und der Modelleisenbahn besteht nun darin, diese Perspektiven auch im verkleinerten Maßstab - etwa in 1:87 - mit einer geeigneten Kamera zu realisieren. Am einfachsten läßt sich freilich die Vogelperspektive realisieren, indem man einfach „von oben“ auf eine Modellbahnanlage filmt. Das Videoergebnis ist zwar schön, aber nicht wirklich spektakulär, denn im Vergleich zur „echten“ Eisenbahn-Fotographie muß man konstatieren, dass hier äußerst selten Luftaufnahmen erstellt werden. Weitaus interessanter ist die Froschperspektive, also eine Kameraposition auf der gleichen Ebene wie die Modelleisenbahn selbst. Modellzüge und Landschaften können erst in dieser Kameraeinstellung ihre Wirkung entfalten. Es ist dann schon wirklich beeindruckend, wenn eine kleine Spur-H0-Lokomotive bildschirmfüllend durch das gesamte Videobild fährt. Etwas kniffelig wird es, wenn man jedoch eine echte Froschperspektive auf einer Modellbahnanlage realisieren möchte. Man muß dabei die Kamera nicht nur auf der gleichen Ebene der Lokomotiven und Züge positionieren, sondern sogar noch etwas tiefer installieren, beispielsweise nur wenige Millimeter über den Gleisen. Mit einem regulären Camcorder klappt solch eine Einstellung leider nur, wenn man von der Kante einer Modellanlage filmen kann. Häufig sind jedoch gerade die schönsten Motive kreuz und quer auf einer Anlage verstreut, so dass sich die Kamera überhaupt nicht positionieren läßt.

Eine Alternative sind moderne Smartphones, die unbestritten eine recht ordentliche Videoqualität liefern. Dennoch bleibt auch hier das Problem, wie man die Smartphone-Kamera in einer Miniaturwelt positionieren und bedienen möchte. Die Königsklasse der Modellbahn-Videographie sind schließlich Führerstandsmitfahrten. Nichts ist so eindrucksvoll wie eine Mitfahrt aus Sicht des Miniatur-Lokführers. Man muß hierzu glücklicherweise keine Kamera in die Lokomotiven einbauen, sondern kann vor der Lokomotive einen Güterwagen ankuppeln, auf welchem dann eine kleine Mini-Kamera oder Würfel-Kamera installiert werden kann. Hierzu hatte Pennula bereits viele Berichte geschrieben, u.a. über den Einsatz der Gopro-Kameras, der JVC Adixxion GC-XA 2 oder der Runcam. Je nach Platzverhältnissen sind jedoch eine GoPro-Kamera oder die etwas ältere JVC-Kamera für Miniatur-Führerstandsmitfahrten nicht geeignet, insbesondere dann nicht, wenn unterhalb einer vorhandenen Oberleitung gefilmt werden soll. Die Ausmaße dieser Kameras sind einfach zu groß, um sie in einer Miniaturwelt im Maßstab 1:87 verwenden zu können. Die Runcam hingegen benötigt nur wenig Platz und liefert mit einer Videoauflösung von 2.5K und 50 Bildern pro Sekunde ein gutes Videobild. Allerdings reicht ein einziges Staubkörnchen aus, um das Videobild der Runcam kräftig zu erschüttern, weil die Kamera selbst über keine Bildstabilisierung verfügt. Lediglich das aktuelle Modell, die „RunCam 5 Orange“ hat eine eingebaute elektronische Bildstabilisierung.

Pennula fand schließlich die ultimative Lösung - sozusagen das „Rundum-Sorglos-Paket“ - mit der „Osmo Pocket“ Kamera vom chinesischen Drohnen-Hersteller Da-Jiang Innovations Science and Technology Company (DJI). Das Besondere an der „DJI Osmo Pocket“ ist die auf drei Achsen stabilisierte Kameraaufhängung, manchmal auch „Handheld-Gimbal“ oder „Kamera- Gimbal“ genannt. Die kardanische Aufhängung oder kardanische Lagerung hat zur Folge, dass die Kameraeinheit auf sich schneidenden zueinander rechtwinkligen Drehlagern montiert ist. Dabei befindet sich der Schwerpunkt der Kamera unterhalb des Schnittpunktes der Drehachsen der Drehlager bzw. der Stellmotoren, so dass die Kamera beim Schwenken, Neigen oder Kippen nicht nachgibt. Die Kamera bleibt mit Hilfe von kleinen Stellmotoren in allen drei Achsen fixiert, was dafür sorgt, dass sämtliche Erschütterungen, wie etwa Fahrten über Schienenstöße, Weichen oder Bahnübergänge, in einer sprichwörtlich „butterweichen“ Kamerafahrt aufgezeichnet werden.


DJI Osmo Pocket
DJI Osmo Pocket Kamera
Die „Osmo Pocket“ Kamera verfügt über einen 1/2.3 Zoll Bildsensor mit einem Sichtfeld von etwa 80° und einem Blendenwert von F 2.0. Videoaufnahmen können in 4K UHD mit 50 bzw. 60 Bilder pro Sekunde und einer Videodatenrate von 100 MBit/s erstellt werden. Fotos können mit 12 Megapixeln erstellt werden, wobei es zusätzlich die Möglichkeit gibt, Panoramabilder zu erstellen. Der im Handgriff fest eingebaute LiPo-Akku hat eine Kapazität von 875 mAh, wird über die am Boden angebrachte USB-C-Schnittstelle aufgeladen und liefert durchschnittlich etwa eine Stunde lang Energie zum Filmen. Fotos werden entweder im JPEG oder RAW (DNG) Format aufgenommen. Videos werden als MPEG-4 AVC/H.264 im Container MP4 oder MOV aufgezeichnet. Zur Speicherung kommen Micro-SD-Speicherkarten mit einer maximalen Größe von 256 GB zum Einsatz. Doch der enorme Vorteil gegenüber allen bisherigen Action-Kameras liegt darin, dass die „Osmo Pocket“ über einen Autofokus verfügt. Im Gegensatz zu Fixfokus-Kameras läßt sich mit der „Osmo Pocket“ der Fokus direkt auf kleine Objekte in Miniaturwelten ausrichten.

Freilich sind das alles nur technische Daten, sozusagen Labor-Meßwerte. Wichtig ist, welche Ergebnisse die Kamera im Einsatz bei Spielzeugeisenbahnanlagen liefert und hier war Pennula absolut erfreut. Beim ersten Videofilm, der ausschließlich mit der „Osmo Pocket“ bei den Modellbahnfreunden Lollar gedreht wurde (vgl. YouTube), reichte die herkömmliche Neonröhren-Beleuchtung aus, um wirklich zufriedenstellende Aufnahmen zu erzeugen. Wer jetzt schon auf das positive Qualitätsurteil von Pennula vertraut, sollte sich die „Osmo Pocket“ gleich bei Amazon bestellen. Der reguläre Straßenpreis beträgt ca. 290 bis 310 Euro. Wer über Amazon bestellt, sollte die Preise nachts (!) vergleichen, denn dann sind viele Produkte günstiger.

Das Problem der Aktivierung
Wo sprichwörtlich „viel Licht“ ist, muß auch „viel Schatten“ sein. Daher verfügt die „Osmo Pocket“ auch über zwei Seiten der Medaille. Das, was viele Anwender beklagen, ist die rigorose und unerbittliche Ausspähpolitik der chinesischen Firma DJI. Die Kamera wird nämlich in einem „unaktivierten“ Status ausgeliefert. Bevor man überhaupt etwas machen kann, muß die Kamera über das Internet mittels Smartphone aktiviert werden. Hierzu werden von DJI zwei Adapter mitgeliefert, die es ermöglichen, das Smartphone direkt mit dem Handgriff der „Osmo Pocket“ zu koppeln. Der eine USB-Adapter ist nur für „Apple iPhones“ geeignet; der andere USB-Adapter kann nur dann mit „Android-Smartphones“ verwendet werden, wenn diese über einen USB-C-Anschluß verfügen. Es ist also Vorsicht geboten: Knapp die Hälfte auf dem Markt verfügbaren Smartphones können nicht mit der „Osmo Pocket“ gekoppelt werden!

Ferner ist zur Aktivierung die Applikation „DJI Mimo“ notwendig, die logischerweise erst dann funktioniert, wenn man ein Benutzerkonto eingerichtet hat. In einem endlos langen Pseudo-AGB-Datenschutz-Text wird man darauf hingewiesen, welche Daten im Rahmen der Aktivierung ausgelesen werden. Hier bleibt dem EU-Verbraucher nur übrig, entweder das „böse Spiel“ mit dem Datenausspähen mitzuspielen oder gänzlich auf das Produkt zu verzichten. Leider ist die Kamera in ihrem Funktionsumfang „sehr gut“, so dass auch Pennula das Datenausspähen zulassen mußte. Die Aktivierung dauert wenige Sekunden, so dass anschließend Smartphone und „Osmo Pocket“ wieder getrennt werden können. Da die „Osmo Pocket“ von Hause aus über keine Funkschnittstelle verfügt, kann nach der Aktivierung problemlos „anonym“ gefilmt werden. Die Applikation „DJI Mimo“ ist für den herkömmlichen Betrieb nicht notwendig. Alle Kameraeinstellungen können direkt über das Display am Handgriff der „Osmo Pocket“ via Touch-Display eingestellt werden. Um ehrlich zu sein, ist dieses Display aber viel zu klein, um hier das wirklich gewaltig positive Potential der Kamera korrekt einzustellen. Wesentlich bequemer, effizienter und effektiver ist es, mit der Applikation „DJI Mimo“ zu arbeiten. Diese Applikation dient sozusagen als Fernbedienung bzw. Arbeitsbildschirm.

Zubehör zwingend notwendig
Zu den negativen Eigenschaften gehört leider auch, dass man zwangsläufig noch teures Zubehör einkaufen muß, um mit der Kamera wirklich effizient arbeiten zu können. DJI vermutet wohl, dass die meisten Benutzer ihr Smartphone via USB-Adapter an den Handgriff koppeln und darüber Fotos oder Videos erstellen. Zwar ist das Konstrukt aus Smartphone-Osmo-Pocket immer noch klein und handlich, aber freilich schon wieder viel zu groß, um damit in Modellbahnwelten zu filmen. Die Lösung liegt darin, sich das knapp 100 Euro teure, original „DJI Zubehörset“ zu kaufen. In diesem Paket sind immerhin ein Funkmodul für WLAN bzw. WiFi und Bluetooth, eine Spezial-Halterung mit GoPro-Anschlußklemmen, ein Drehregler für die manuelle Kameraausrichtung sowie eine Samsung Micro-SD-Speicherkarte mit einer Größe von 32 GB enthalten. Die „Osmo Pocket“ verfügt leider auch nicht über eine Stativschraube bzw. über ein Stativgewinde. Daher ist die Spezial-Halterung notwendig, die fest um den Handgriff geklippt wird. Über den genormten GoPro-Anschluß läßt sich dann wiederum ein Stativgewinde anbringen. Im Grunde genommen sind das Umstände, die einen normalen Menschen vom Kauf dieses Produktes abhalten sollten. Doch leider spielt die „Osmo Pocket“ in einer Qualitäts-Liga mit, die absolut sensationell für professionelle Videoproduktionen ist. Mit anderen Worten: Die Kamera bietet soviel technisches und innovatives Potential, das man diese Umstände ertragen muß.


Die DJI Osmo Pocket im Miniaturwelt-Einsatz
Obgleich die „Osmo Pocket“ bereits seit dem Jahre 2019 auf dem Markt ist, hat sie Pennula für die Modelleisenbahn-Videoproduktion erst im Juli 2020 entdeckt. Daher sind die ersten Aufnahmen erst am 22. Juli 2020 im Hobbykeller der Modellbahnfreunde Lollar entstanden. Es handelt sich dabei um keine repräsentative Videodokumentation, sondern einfach nur um ein Testvideo mit verschiedenen Kameraeinstellungen und Kameramitfahrten. Das Video könnt Ihr Euch in Ultra-High-Definition-Qualität mit 50 Bildern pro Sekunde kostenlos bei YouTube anschauen, indem Ihr auf das nachstehende Titelbild klickt.
Kamera DJI Osmo Pocket bei den Modellbahnfreunden Lollar

Die „Osmo Pocket“ wurde während dieser Testaufnahmen auf einem Güterwagen mit der Typenzeichnung „Rollende Landstraße“ provisorisch mit Tesa-Klebeband fixiert. Die „Rollende Landstraße“ ist aufgrund der äußert flachen Bauform der Kamera nicht zwingend notwendig, denn die Kamera würde auch auf einem regulären Güterwagen problemlos unterhalb einer Oberleitung Platz finden. Der Vorteil der „Rollenden Landstraße“ liegt jedoch darin, dass der Waggon auf einer Seite eine offene Bordwand hat, so dass die Kamera wenige Zentimeter direkt über den Gleisen positioniert werden kann. Die beiden nachstehenden Bilder illustrieren, wie die „Osmo Pocket“ für Führerstandsmitfahrten eingesetzt werden kann.
Kamera DJI Osmo Pocket für die Modelleisenbahn auf einer rollenden Landstraße als Kamerawagen
DJI Osmo Pocket Kamera für die Modellbahn auf einer rollenden Landstraße als Kamerawagen
Die nun folgenden Bilder sind sogenannte „Screenshots“, also Einzelbilder aus dem oben genannten Videofilm. Deutlich wird gleich beim ersten Bild, dass die Naheinstellgrenze des Objektivs bereits bei ungefähr drei bis vier Zentimetern liegt. Das heißt, dass man die Kamera unheimlich nah an bestimmten Objekten ausrichten kann. Am Beispiel der vorbeifahrenden Dampflokomotive zeigt sich, dass der Autofokus daher nur die rechte Bildhälfte scharf stellen kann, während die linke Bildhälfte definitiv unscharf ist, weil hier nun einmal die Naheinstellgrenze unterschritten wurde. Die Kamera befindet sich schließlich direkt auf dem Nachbargleis, also gerade einmal zwei Zentimeter von der Dampflok entfernt.
Naheinstellgrenze der DJI Osmo Pocket bei einer vorbeifahrenden Dampflokomotive in Spur H0
Gerade die mannigfaltigen Einstellungen, welche die Kamera für den Fokus bietet, können erst so richtig ausgeschöpft werden, wenn man die Bedienungsanleitung studieren würde. Doch leider liefert DJI eine völlig mangelhafte Kurzanleitung mit. Die wenigen Seiten sind gerade gut genug, sie in den Papierkorb zu werfen. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als die Kamera im „Learning-by-Doing“ kennenzulernen. Die „Osmo Pocket“ bietet zwei grundsätzliche Einstellungen, nämlich einen kontinuierlichen Autofokus (AFC) und einen Single Autofokus (AFS). Beim AFC arbeitet die Kamera wie eine herkömmliche Videokamera und versucht gemäß Automatik denjenigen Bildbereich scharf zu stellen, den sie für richtig erachtet. Je nach Szene kann das richtig sein, aber teilweise auch zu einer völlig unscharfen Bildkomposition führen. Beim AFS hingegen wird die Kamera sinnvollerweise vor der Aufnahme gezielt auf einen gewünschten Bildbereich fokussiert. Dies kann entweder über das kleine Touch-Display oder über die oben genannte Applikation „DJI Mimo“ erfolgen. In den Testbildern sehen wir, dass der Betrieb mit AFC häufig zum Fokus-Pumpen führt, d.h. die Kamera fokussiert in Sekundenschnelle auf neue Objekte entlang der Modellanlage. Die zwei folgenden Bilder zeigen, was beim AFC passieren kann: Während der Führerstandsmitfahrt glaubt der Autofokus sich auf die Beschriftung der beiden LKW („BAUR Versand“) einstellen zu müssen, wechselt aber dann innerhalb weniger Millisekunden auf eine mehr oder weniger unwichtige Schwelle, die unmittelbar vor der Kamera zum Vorschein kommt. Wie bereits geschrieben: Das ist kein Fehler in der Kamera, sondern die logische Folge der kontinuierlichen Autofokus-Einstellung.
Kontinuierlicher Autofokus (AFC) und Single Autofokus (AFS) bei der Kamera DJI Osmo Pocket
Single Autofokus (AFS) und kontinuierlicher Autofokus (AFC) der DJI Osmo Pocket Kamera
Wenn man schließlich nach etwas Herumspielen die Autofokus-Einstellungen verstanden hat, nutzt man den Betrieb mit AFS, um die Kamera auf den gewünschten Bildbereich gezielt und absichtlich zu fokussieren. Die beiden folgenden Bilder zeigen, dass sich der Fokus über die gesamten Bildebenen (Bildtiefe) lückenlos einstellen läßt. Im Extremfall kann man als Kameramann bestimmen, dass eben nur der Hintergrund (unendlich) scharf eingestellt oder dass nur der unmittelbare Nahbereich vor der Lokomotive bzw. vor der Kamera scharf erfaßt wird. Ganz extrem wird es, wenn der Kamerakopf, der ja auch manuell auf eine bestimmte Position eingestellt werden kann, bewußt auf spezielle Bildbereiche eingestellt wird. So zeigt das dritte Bild bewußt die Eisenbahngleise, wobei man sich vergegenwärtigen muß, daß die Kamera gerade einmal zwei bis drei Zentimeter vom scharfgestellten Bildbereich entfernt ist. Wir befinden uns damit quasi im Makrobereich der Fotographie bzw. Videographie.
Single Autofokus (AFS) DJI Osmo Pocket Kamera
DJI Osmo Pocket Kamera und Single Autofokus (AFS)
DJI Osmo Pocket: Der Fokus läßt sich über die gesamten Bildebenen (Bildtiefe) lückenlos einstellen
Speziell in Kurvenfahrten kommt aufgrund der Kamerakonstruktion eine Besonderheit ins Spiel, die einen speziellen Bildeffekt auslöst. Da die Kamera nicht statisch auf dem Eisenbahn-Waggon befestigt ist, sondern über die kardanische Aufhängung bestrebt ist, das Videobild stabilisierend auszugleichen, folgt sie erst mit erheblicher Verzögerung der Fahrtrichtung des Zuges bzw. dem durch das Gleis vorgegebenem Streckenverlauf. Das kann gut aussehen, kann aber für den Zuschauer irritierend wirken. Die nachstehend vier zusammengefaßten Bilder verdeutlichen, wie sehr die „Osmo Pocket“ den Streckenverlauf nach links verläßt und sich - nur in Kurvenfahrten - nach wenigen Sekunden wieder selbst zentriert.
Kamerastabilisierung und besondere Bildeffekte bei der DJI Osmo Pocket
Was den Fokus der Kamera betrifft, so gibt es freilich auch eine automatische Gesichtserkennung und eine „Follow-Fokus-Funktion“. Bei letzter kann man vor der Aufnahme ein bestimmtes Bildobjekt via Touch-Display auf dem Handgriff oder via „DJI Mimo“ auswählen, so dass die Kamera - egal wie sie bewegt und geschüttelt wird - stets dieses eine Bildobjekt in der Bildmitte beibehält. Darüber hinaus läßt sich der Weißabgleich mit vorgegeben Parametern oder manuell einrichten. Zusätzlich stehen eine Vielzahl von unterschiedlichen Video- und Fotoaufnahmeformaten zur Verfügung. Man ist nicht gezwungen in 4K mit 50 Bildern zu drehen, was naturgemäß unendlich große Videodaten und unter Umständen Probleme in der Videobearbeitung bereitet; man kann auch in Full-HD mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten und sogar in Zeitlupe mit 100 Bildern pro Sekunde arbeiten. Auch verfügt die „Osmo Pocket“ über verschiedene Farbprofile, um in der Videobearbeitung optimale Ergebnisse zu erzielen. Schließlich kann die „Osmo Pocket“ auch als reguläre Videokamera eingesetzt werden. Aufgrund ihrer wirklich äußerst geringen Abmessungen hat sie fast überall Platz auf einer Modellbahnanlage in Spur H0 sowie in Spur N.


Fotofunktionen sowie Panoramabilder und Spielereien
Im Foto-Betriebsmodus muß man sich die „Osmo-Pocket“ wie ein Smartphone vorstellen. Die Konstruktion der Kameraaufhängung ist hierbei nur wenig hilfreich, da die Stabilisierung ihre Stärken ja gerade bei Bewegtbildern ausspielen soll. Dennoch kann die „Osmo Pocket“ aufgrund ihrer geringen Ausmaße wesentlich besser als eine herkömmliche Fotokamera und besser als ein Smartphone auf einer Miniaturlandschaft positioniert werden. Dadurch, dass sich die Kameraeinheit bequem via Applikation manuell in allen Achsen ausrichten läßt, können nun wirklich Aufnahmen aus der Froschperspektive erstellt werden. Das nachstehende Foto der Dampflokomotive stellt Euch Pennula zum Download bereit. Das Foto stammt direkt aus der Kamera der „Osmo Pocket“ und ist nicht nachbearbeitet worden. Die Bildgröße beträgt 4.000 x 2.668 Pixel bzw. 5,33 MB. Nach dem Download könnt Ihr Euch, falls es Euch interessiert, die EXIF-Daten anschauen.
Original-Kamerabild aus der DJI Osmo Pocket einer Modelleisenbahn Dampflok
Abgesehen von der klassischen Foto-Aufnahmefunktion, bietet die „Osmo Pocket“ noch die Möglichkeit, Panoramabilder zu erstellen. Diese können entweder im 180° Breitbildformat oder als 3x3 Panoramabild erstellt werden. Positiv ist anzumerken, dass die vier Einzelbilder, die für das 180° Breitbildformat benötigt werden, zusätzlich auf der Speicherkarte abgelegt werden. Die neun Einzelbilder, die für das 3x3 Panoramabild benötigt werden, werden ebenso im auf der Speicherkarte abgelegt. Damit können die Einzelbilder später noch in Adobe’s Photoshop verwendet werden. Die beiden nachstehenden Panoramabilder lassen jedoch erkennen, dass die „Osmo Pocket“ auch im Bereich der Fotographie ein großes Potential für die kreative Bildgestaltung liefert. Schnittkanten, an denen die Panoramabilder „zusammengeklebt“ sind, kann man nicht wirklich erkennen.
DJI Osmo Pocket Panorama Foto 180°
DJI Osmo Pocket Panorama 3x3 Matrix Foto
Zusammenfassung
Die „Osmo Pocket“ bietet ungeahnte Möglichkeiten im Bereich der Modellbau-Fotographie und Modell-Videographie. Längst hat Pennula noch nicht alle Funktionen ausprobiert und getestet. Aber allein der Umstand, dass man für knapp 300 Euro eine Videokamera kaufen kann, die bereits mit 50 Bildern pro Sekunde in UHD aufzeichnen kann und mit exakt dem gleichen Bildsensor (1/2.3 Zoll Sensor) ausgerüstet ist, wie Consumer-Camcorder von Panasonic, Sony oder JVC, ist eine wahre Freude. Solltet Ihr noch ein bißchen Taschengeld angespart haben, bereitet Euch selbst die Freude und kauft Euch eine wunderbare, technisch innovative High-Tech-Kamera!

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© Markus Lenz - Frankfurt am Main | www.Pennula.de | Zuletzt aktualisiert am 22. November 2020 | E-Mail | Impressum