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Die RunCam 5 für Anwendungen im Modellbau: Modelleisenbahn Kamera und Car System Auto Kamera


Einleitung
Dank der Digitalisierung hat sich im Bereich der Modelleisenbahn in den letzten 20 Jahren einiges getan. Vorbei sind längst die Zeiten, in denen man mit fünf oder sechs Trafo-Stationen via Hand einzelne Gleisblöcke mit Fahrstrom versorgen muß, um einen Mehrzugbetrieb zu realisieren, denn das regelt alles ein Rechner mit geeigneter Modellbahn-Steuerungssoftware. Freilich müssen Lokomotiven, Weichen und Gleisabschnitte zuvor entsprechend mit Decodern und Rückmeldern ausgerüstet werden, aber damit ist ein absolut realistischer Fahrbetrieb mit mehreren Zügen im vollautomatischen Modus möglich. Schließlich gibt es auch Systeme, die ohne Decoder auskommen, um selbst auf analogen Modellbahnanlagen einen rechnergestützten, vollautomatischen Fahrbetrieb zu realisieren. Irgendwie scheint alles machbar und alles möglich.

Car-System
Das sprichwörtliche „Sahnehäubchen“ einer Modelleisenbahnanlage hat sich jedoch weniger im Bereich von Lokomotiven und Waggons herauskristallisiert, sondern ist bedingt durch den RC-Funktionsmodellbau entstanden, nämlich ein Car-System. Während früher kleine Fahrzeuge, etwa jene von Wiking oder Herpa, mehr oder weniger nur als Standmodelle die Straßen einer Modellanlage „belebten“, sind heute Autos, LKW und Busse parallel zur Eisenbahn unterwegs. Die kleinen Autos fahren wie von Geisterhand bewegt völlig automatisch, manche sind sogar mit Licht und Sound sowie mit einer Abstandssteuerung ausgerüstet.

Vorreiter dürfte das sogenannte „Faller Car-System“ sein, das in veränderter Form erstmals im Abschnitt „Knuffingen“ im Miniatur Wunderland in Perfektion präsentiert wurde. Jeder, der einmal den Autoverkehr in der Hamburger Miniaturwelt erlebt hat, möchte so etwas auf der heimischen Anlage nachbauen. Während das ursprüngliche Car-System von Faller rein analog funktionierte, arbeitet es heute komplett digital, indem Fahrzeuge über spezielle Infrarotsender individuell angesprochen und programmiert werden können. Eine vielbeachtete und auch günstigere Variante ist das „DC Car-System“ von Claus Ilchmann mit der einzigartigen, automatischen Abstandssteuerung über Infrarotsensoren. Alle Car-Systeme basieren darauf, dass in der Fahrbahn ein Magnetdraht verlegt ist, der den Fahrzeugen die entsprechende Fahrtrichtung vorgibt. Über sogenannte „Lenkschleifer“, die an der Vorderradachse von Autos, LKW und Bussen montiert sind, folgen die Fahrzeugachsen dem in der Fahrbahn verlegten Magnetdraht. In der Karosserie sind in der einfachsten Bauform lediglich ein Akku, eine Lenkachse sowie ein Motor mit Schneckengetriebe für die Hinterradachse verbaut.

Damit der Autoverkehr auf der Modellautobahn sowie auf den Straßen einer Modellbahnstadt und sogar über Bahnübergänge hinweg so realistisch wie möglich gestaltet werden kann, sind in den letzten Jahren immer bessere Decoder entwickelt worden, die in den Miniaturfahrzeugen eingebaut werden können. So werden über diese extrem kleinen Platinen Scheinwerfer, Bremslichter, Richtungsanzeiger und Zusatzbeleuchtungen angesteuert. Über spezielle Infrarotdioden in den Stoßstangen halten die Fahrzeuge automatisch einen Sicherheitsabstand und fahren nicht zu dicht auf. Auch können über jene Infrarotdioden Befehle gesendet werden, um spezielle Verkehrsszenarien (Feuerwehreinsatz, Blaulichtfahrt mit Vorrang oder Bushaltestellen) zu simulieren.


Führerstandsmitfahrten mit Miniaturautos
Diese Car-Systeme sind eine wunderbare Erweiterung und Ergänzung für jede noch so kleine Modelleisenbahnanlage. Es gibt sogar kleine Dioramen, die neben der herkömmlichen Eisenbahnstrecke zusätzlich auch eine Car-System-Strecke zeigen. Alles das läßt sich mit einer herkömmlichen Videokamera von oben filmen. Doch was ist, wenn - wie bei vielen Videofilmen von Pennula üblich - nicht mehr nur eine Führerstandsmitfahrt aus der Lokführer-Perspektive produziert werden soll, sondern eine Führerstandsmitfahrt aus der Autofahrer-Perspektive gedreht werden soll?

Mit einer normalen Videokamera, mit einem kleinen Camcorder oder mit sogenannten „Action-Kameras“ lassen sich solche Autofahrten nicht drehen. Die Kameras sind viel zu groß und zu schwer. Und selbst die leichteste Action-Kamera, eine „GoPro Session“, die leider nicht mehr produziert wird, hat solche Ausmaße, dass sie nicht im Maßstab Spur H0 oder im Maßstab Spur N eingesetzt werden kann. Es braucht eine sehr viel kleinere Kamera, eine Art „Stecknadel“-Kamera, die oftmals auch als „Pinhole Camera“ (Lochkamera) bezeichnet wird. Zwar bietet das Internet auf seinen unendlich vielfältigen ostasiatischen Shopping-Portalen längst ein kunterbuntes Angebot von solchen „Pinhole Cameras“ bzw. Spionagekameras, allerdings liefern diese Kameras kein sendefähiges Videomaterial. Sendefähig heißt in diesem Zusammenhang, dass das Videobild den Vorgaben und Normen von europäischen Rundfunk- und Fernsehanstalten entsprechen muß. Dies äußert sich u.a. darin, dass mit einer bestimmten Videodatenrate, mit einer exakt definierten Bildrate und freilich mit einer genormten Videobildgröße aufgezeichnet werden muß. Alles, was bislang auf dem Elektronikmarkt angeboten wurde, sind chinesische Kameras, die mit fragwürdigen Bildraten, beispielsweise 22 fps oder 15 fps, mit primitiven Video-Codecs und mit einer nur schlechten Videodatenrate arbeiten. Das Ergebnis sind mehr oder weniger ausreichende Videoaufnahmen, die für den Heimanwender sicherlich brauchbar sind, aber bei weitem nicht den Qualitätserfordernissen einer professionellen Videoproduktion entsprechen.

FPV-Kameras
Pennula hat sich viele Monate lang bei Modellfliegern umgeschaut und dort, die sogenannten FPV-Kamerasysteme analysiert. Speziell für Drohnen gibt es zwei Kamerasysteme: Zum einen werden Drohnen benutzt, um damit Objekte von oben zu photographieren oder zu filmen. Diese Foto- und Videoaufnahmen werden direkt in der Drohne bzw. im Kameramodul auf einer SD-Karte gespeichert. Zum anderen gibt es aber auch die sehr sportlichen Drohnen-Piloten, die nicht daran interessiert sind, etwas aus der Luft zu photographieren, sondern ihren Flug mittels FPV-Brille durchzuführen. In diesem speziellen Fall wird ein Videobild live von der Drohne am Himmel zum Boden gesendet, so dass es der Drohnen-Pilot und sein Co-Pilot auf einem kleinen Bildschirm oder eben auf einer FPV-Brille betrachten können. Sinn dieser Art von Virtual Reality für den Modellsport liegt darin, dass Drohnen-Piloten so fliegen, als säßen sie selbst im Cockpit.

Um das Live-Bild zu übertragen, kommt eine sogenannte „Funkstrecke“ zum Einsatz, wobei die Kamera zunächst in der Drohne mit einem Sender verbunden ist und der Sender das Live-Bild zum Boden an einen speziellen Empfänger überträgt. Ein FPV-Empfangsmodul kann dann entweder direkt in einer FPV-Brille eingebaut sein oder extern betrieben an einen Bildschirm angeschlossen werden. Auf dem Markt haben sich drei bekannte Hersteller für solche Live-Systeme etabliert, die unterschiedliche Kamera-Sender- und Empfänger-Bausteine anbieten. Dies sind u.a. die Firma FOXEER, die Firma CADDX sowie die Firma RunCam Technology aus China.

Leider - und nun kommt die „große“ Enttäuschung - sind diese Live-Systeme gänzlich ungeeignet, um Führerstandsmitfahrten zu übertragen, denn es gibt kein Sender- und Empfangssystem in dieser Modellflug-FPV-Klasse, das ein echtes 4K-Videobild oder ein Full-HD-Videobild mit einer konstanten Videodatenrate von mindestens 25 Mbit/s oder 50 Mbit/s überträgt. Ganz abgesehen davon, gibt es immer wieder Störungen, die bei Funkübertragungen entstehen, so dass die Videoaufzeichnung letztlich ruiniert würde. Aber bei RunCam Technology, FOXEER und CADDX gibt es mittlerweile Kamera-Module, die sowohl senden als auch gleichzeitig aufzeichnen können. Die neueste Generation dieser Module besteht aus zwei winzig kleinen Kameras, die sogar mit austauschbaren Linsen bestückt werden können. Die erste Kamera überträgt das „minderwertige“ Live-Bild zum Sender, während die zweite Kamera für eine 4K-Videoaufzeichnung auf der SD-Karte genutzt wird. Wer sowohl „handwerklich“ als auch „elektronisch“ begabt ist, kann sich jene Kameramodule in ein kleines Fahrzeug einbauen, beispielsweise in einen LKW mit Anhänger im Maßstab 1/87 oder in einen Spur-H0-Güterwagen. Zusätzlich muß jedoch noch zu den recht kleinen Platinen ein Akku eingebaut werden, um die Kameramodule mit Strom zu versorgen.

Von Faller werden übrigens verschiedene Fahrgestelle angeboten, die sich individuell aufbauen und umbauen lassen:
» Produktnummer 161470, Car System Umbau-Chassis Zweiachser-LKW [Amazon] [Ebay]
» Produktnummer 161471, Car System Umbau-Chassis Dreiachser-LKW [Amazon] [Ebay]
» Produktnummer 163704, Car System Chassis-Kit Transporter [Amazon] [Ebay]

Für jene, die ein herkömmliches Standmodell umbauen möchten, um es sowohl für ein Car-System als auch als Kamera-Fahrzeug nutzen zu können, eignet sich insbesondere das von Faller angebotene „Car System Chassis-Kit“ für Busse oder LKW mit variablen Achsenabständen zwischen 38 mm und 88 mm, das unter der Produktnummer 163703 im Handel angeboten wird, vgl. Amazon bzw. Ebay.


Die „All-In-One“-Lösung: Eine Würfelkamera
Pennula hatte im Sommer 2019 die oben genannten Kameramodule getestet. Die Bildqualität ist schon recht gut, wobei die verbauten Kameras sehr lichtschwach sind. Wer im Freien filmt, wird an der Qualität kaum etwas aussetzen können; freilich darf man keine Fernsehqualität erwarten, aber schlußendlich scheitern die Kameramodule im Zusammenhang mit Car-Systemen im Maßstab 1/87 an Platz- und Gewichtsproblemen: Wohin mit der Kamera? Wohin mit den beiden Platinen? Wohin mit dem zusätzlichen Akku?

Vor drei Jahren hatte der bekannte Action-Camera-Hersteller GoPro ein Produkt auf den Markt gebracht, dass für Modelleisenbahner und Modellbauer sehr gut eignet war, nämlich die „GoPro Hero Session“, die leider nicht mehr hergestellt wird. Die „GoPro Hero Session“ war eine Würfelkamera, etwa 38 x 38 x 36 mm groß, und konnte mit einer Videoauflösung von maximal 1.920 x 1.080 Pixel bei 50 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Höhere Auflösungen, wie etwa 4K oder 2.5K, waren mit der Kamera nicht möglich. Außerdem hatte die „GoPro Hero Session“ das damals bekannte Fischaugen-Problem, d.h. das Videobild wurde im Nahbereich extrem weitwinklig und damit unnatürlich verzerrt. Vielleicht ist bei der GoPro der Patentschutz ausgelaufen. Vielleicht haben die chinesischen Hersteller nur ordentlich kopiert. Jedenfalls sind im Frühjahr 2019 zwei neue Würfelkameras auf den Markt gekommen, die mit besonders guten technischen Merkmalen ausgestattet sind. Zum einen ist dies die Kamera mit dem Namen „FOXEER BOX 2“ und zum anderen die Kamera mit dem Namen „RunCam 5“. Da die „FOXEER BOX 2“ jedoch 40 x 40 x 40 mm groß ist, ist sie nicht für Kamerafahrten im Modellbahn- bzw. Modellbaubereich geeignet. Würde diese Kamera auf einem Güterwagen in Spur H0 montiert werden, kollidiert sie beim nächsten Signal oder kracht mit einem entgegenkommenden Zug zusammen. Die „RunCam 5“ hingegen ist gerade einmal 38 x 38 x 36 mm groß und paßt damit nicht nur auf Eisenbahnwaggons der Nennweite TT, H0 oder N, sondern läßt sich hervorragend - wie auf dem nachstehenden Foto zu sehen ist - auf einem Miniatur-Auto-Fahrgestell montieren.

RUNCAM 5 für Führerstandsmitfahrten bei Faller Car Systemen oder DC Car Modellautobahnen
Abbildung: Die RunCam 5 auf dem Faller Mercedes-Benz 0303 Bus-Fahrgestell

Was die technischen Merkmale betrifft, so ist in der „RunCam 5“ ein SONY IMX 377 Bildsensor (siehe Produktdatenblatt als PDF) verbaut, dessen Informationen über einen Digital-Imaging-Prozessor der Firma iCatch Technology ausgelesen und weiterverarbeitet werden. Die Videoauflösungen 4K@30fps, 2.7K@50fps, 1080P@120fps, 1080P@60fps und 1440P@60fps stehen für die Videoaufzeichnung zur Verfügung. Im kleinen Würfelgehäuse sitzt ein nicht austauschbarer Akku mit einer Kapazität von 900 mAh, dessen Ladung etwa 25 bis 30 Minuten Stromversorgung liefert. Die Speicherung erfolgt auf einer Micro-SD-Karte, wobei unbedingt eine Karte vom Typ „Class 10 U3“ verwendet werden muß. Im Test hat Pennula eine 64 GB große Speicherkarte von SanDisk verwendet, die problemlos von der Kamera erkannt wurde. Die Videoaufnahmen werden in H.264 komprimiert und als .mp4 Datei gespeichert. Besonders erwähnenswert sind die Videodatenraten, die sich im Kameramenü schrittweise einstellen lassen und bei maximal 60 Mbps limitiert sind.

Die Bedienung der Kamera erfolgt lediglich über einen Druckknopf. Hierüber wird die Kamera eingeschaltet, die Aufnahme gestartet sowie beendet und schließlich die Kamera auch wieder ausgeschaltet. Das Aufladen des Akkus erfolgt über ein Micro-USB-Kabel. Da die Kamera weder über WLAN bzw. WiFi noch ein Display verfügt, haben sich die chinesischen Entwickler etwas Besonders überlegt, um die Kamera zu konfigurieren. Direkt im Hauptverzeichnis der SD-Karte liegt eine Konfigurationsdatei in Form einer simplen Textdatei. Ist die Kamera an einen Rechner angeschlossen, kann die Textdatei „CameraConfig.ini“ über einen ganz normalen Text-Editor bearbeitet werden. Die Änderungen erfolgen, indem in den einzelnen Abschnitten der „CameraConfig.ini“-Datei bestimmte Zahlenwerte eingetippt werden.

So läßt sich beispielsweise die Empfindlichkeit des eingebauten Mikrofons mit den Werten [1] leise, [2] mittel und [3] hoch kinderleicht einstellen. Bestimmte Funktionen werden standardmäßig mit [0] ausgeschaltet oder mit [1] eingeschaltet, wie etwa die automatische Linsenkorrektur, die sensationell wirksam den Fischaugeneffekt restlos ausgleicht. Nachstehend ist der Inhalt der Konfigurationsdatei „CameraConfig.ini“ zu sehen, wie er von Pennula für die Videoaufnahmen in diesem Videoclip bei YouTube verwendet worden ist. Die fett-gedruckten Zeilen sind jeweils jene Parameter, die aktiv eingestellt sind.


[ProductInfoDoNotEdit]
FwVer=1.2.2
ProductID=0x01

[CameraMode]
; Available values:
; [4k@30fps(XV) | 4k@30fps | 2.7k@50fps | 1440p@60fps | 1080p@120fps | 1080p@60fps(XV) | 1080p@60fps]
; Default value: 1080p@60fps(XV)
GreenMode=2.7k@50fps

[Video]
; Color Preference Settings. [1]:Default; [2]:Flat.
; Available values: [1,2]
; Default value: [1]
CustomColor=1

; Video quality. [1]:High; [2]:Medium; [3]:Low.
; Available values: [1,2,3]
; Default value: [1]
VideoQuality=1

; Loop recording interval. [0]:OFF; [1]:1 minute; [3]:3 minutes; [5]:5 minutes.
; Available values: [0,1,3,5]
; Default value: [0]
LoopRecordingInterval=0

; Auto recording switch. [0]:OFF; [1]:ON.
; Available values: [0,1]
; Default value: [0]
AutoRecording=0

[General]
; Camera time. Format: -- ::
CameraTime=2019-10-29 17:06:59

; Date stamp switch. [0]:OFF; [1]:Date; [2]:Date&Time
; Available values: [0,1,2]
; Default value: [0]
DateStamp=0

; Logo stamp switch. [0]:OFF; [1]:ON.
; Available values: [0,1]
; Default value: [0]
LogoStamp=0

; Image flip switch. [0]:OFF; [1]:ON.
; Available values: [0,1]
; Default value: [0]
ImageFlip=0

; Saturation level. The higher the value, the higher the saturation.
; Available values: [1,2,3]
; Default value: [2]
Saturation=2

; Exposure level. The higher the value, the higher the exposure.
; Available values: [1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13]
; Default value: [7]
Exposure=7

; Contrast level. The higher the value, the higher the contrast.
; Available values: [1,2,3]
; Default value: [2]
Contrast=2

; Sharpness level. The higher the value, the higher the sharpness.
; Available values: [1,2,3]
; Default value: [2]
Sharpness=3

; Volume level. [1]:Low; [2]:Medium; [3]:High.
; Available values: [1,2,3]
; Default value: [1]
VolumeLevel=2

; Metering mode. [1]: Center-weighted metering; [2]:Average metering; [3]: Spot metering.
; Available values: [1,2,3]
; Default value: [2]
MeteringMode=2

; White balance. [1]:Auto, [2]:Daylight, [3]:Cloudy, [4]:Tungsten, [5]:Fluorescent
; Available values: [1,2,3,4,5]
; Default value: [1]
WhiteBalance=1

; Low Light Image Enhancement. [0]:OFF; [1]:ON.
; Available values: [0,1]
; Default value: [1]
LowLightImageEnhancement=1

; Distortion correction switch. [0]:OFF; [1]:On.
; Available values: [0,1]
; Default value: [0]
DistortionCorrection=1

; Power saving mode. [0]:OFF; [1]:1 minute; [3]:3 minutes; [5]:5 minutes.
; Available values: [0,1,3,5]
; Default value: [3]
PowerSavingMode=0

; AC Power supply frequency or light source frequency.
; The frequency of the electrical system varies by country.
; [1]:50Hz(PAL); [2]60Hz(NTSC).
; Available values: [1,2]
; Default value: [2]
PowerSupplyFreqency=1

; Debug switch. [0]:OFF; [1]:ON.
; Available values: [0,1]
; Default value: [0]
Debug=0


Konfiguration via Smartphone-Applikation
Obgleich die „RunCam 5“ weder über WLAN bzw. WiFi noch über Bluetooth eine Schnittstelle zur Verfügung stellt, kann die Kamera über eine Smartphone-Applikation konfiguriert werden! Die Applikation auf dem Handy stellt ein äußert übersichtliches Konfigationsmenü in sehr gut übersetzter deutscher Sprache zur Verfügung. Werte können einfach durch Antippen und Auswählen verändert werden. Die Speicherung in der Kamera erfolgt sodann über das Abfilmen eines QR-Codes, der von der Smartphone-Applikation aufgrund der konfigurierten Werte generiert wird. In der Praxis wird die Kamera eingeschaltet und via „Doppelklick“ auf den Druckknopf in den Setup-Modus geschaltet; danach hält man die Kamera über das Handy-Display, auf welchem der QR-Code angezeigt wird. Nach nur wenigen Sekunden filmt und erkennt die Kamera den QR-Code, formatiert ggf. die SD-Karte und schreibt die neue „CameraConfig.ini“ ins Hauptverzeichnis. Mit einem Piepton quittiert die Kamera die neuen Einstellungen und ist sofort einsatzbereit.

RunCam 5 via Smartphone und QR-Code konfigurieren
Abbildung: RunCam 5 via Smartphone und QR-Code konfigurieren

PAL, NTSC und falsche Bildraten
Wie so üblich scheinen sich unsere chinesischen Freunde nicht mit den in Europa oder in den Vereinigten Staaten von Amerika sowie in Japan üblichen Fernsehnormen auszukennen. Von den fünf möglichen Videoauflösungen ist nur eine für den professionellen Einsatz von Fernsehproduktionen nützlich, nämlich die Einstellung „2.7K@50fps“. Die Kamera zeichnet hierbei ein sauberes und sehr feines Videobild mit maximal 60 Mbps und echten 50 Bildern pro Sekunde auf. Die Videodaten lassen sich somit von 2.704 x 1.520 Pixel in einem Videoschnittprogramm auf 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD) oder auf 1.280 x 720 Pixel (ARD/ZDF Sendenorm) herunterskalieren.

Da die Kamera keine Bildstabilisierung bietet, kann diese jedoch über die am Markt verfügbaren Software-Lösungen, beispielsweise „proDAD Mercalli“, nachträglich in der Videobearbeitung erfolgen. Wird das Ausgangsmaterial von 2.704 x 1.520 Pixel „stabilisiert“, erfolgt zwangsläufig im Rahmen der „Electronic Image Stabilization“ (EIS) ein Wegschneiden der Bildränder. Das elektronisch stabilisierte Videomaterial liegt dann in einer Größe vor, die - je nach Stabilisierungsparametern - einer Auflösung von 2.240 x 1.260 Pixel entspricht. Damit läßt sich das sauber stabilisierte Videobild perfekt, wirklich perfekt in das Full-HD-Format mit 1.920 x 1.080 Pixel skalieren. Der große Vorteil liegt jedoch darin, dass der gesamte „Workflow“ wirklich mit echten 50 Bildern pro Sekunde stattfinden kann.

Alle anderen Auflösungen, die von der „RunCam 5“ angeboten werden, mögen für Drohnen-Piloten oder Heimanwender schön sein, aber sind definitiv nicht für professionelle Produktionen für den US-amerikanischen oder japanischen Fernsehmarkt geeignet, da die Kamera keine 29,97 fps bzw. 59,94 fps aufzeichnet, sondern nur 30 fps, 60 fps und 120 fps. Hier braucht es ein sehr gutes Videobearbeitungsprogramm, wie beispielsweise „Grass Valley EDIUS“, um diese minimalen Einzelbildunterschiede im Zeitverlauf korrekt auszugleichen. Pennula hat sich bereits an den Hersteller gewandt und darum gebeten, zumindest die Aufzeichnung im Full-HD-Modus, also mit 1.920 x 1.080 Pixel mit 50 Bildern sowie mit 100 Bildern pro Sekunde zu ermöglichen. Würde mit 100 Bildern pro Sekunde aufzeichnet, kann die Videoaufnahme in zweifacher Zeitlupe (50 fps) oder sogar in vierfacher Zeitlupe (100 fps) bearbeitet werden. Ähnlich wie bei der ersten Generation der „GoPro Hero“ im Jahre 2008/2009 darf auch bei der „RunCam 5“ zu erwarten sein, dass dieses Frameraten-Problem über ein Firmware-Update behoben werden kann. Es ist übrigens ein weiteres, positives Qualitätsmerkmal, dass die „RunCam 5“ mittlerweile bereits ein erstes Firmware-Update erhalten hat, d.h. die chinesischen Entwickler bemühen sich wirklich, auf Kundenwünsche einzugehen und die Kamera stetig zu optimieren.

Zum Schluß noch ein Hinweis von Pennula
Pennula ist kein Online-Händler und hat diesen Bericht aus Freunde am Videofilmen für Außenstehende und Interessierte geschrieben. Die Werbeanzeigen, die Ihr auf dieser Internetseite seht, so Ihr keinen „Adblocker“ verwendet, bringen kaum noch Umsätze. Über Klick-Werbung kommt nur noch ein lächerlicher Ertrag im Euro-Cent-Bereich zustande, der bei weitem nicht ausreicht, um die Domain- und Providerkosten zu decken. Daher würde es mich freuen, wenn Ihr die „RunCam 5“ über Amazon oder Ebay bestellt, denn über die im Text markierten Verweise verdient Pennula zumindest ein kleines Taschengeld in Form einer Verkaufsprovision.

Freilich könnt Ihr die „RunCam 5“ überall im Internet bestellen. Achtet jedoch darauf, dass Ihr die Kamera nicht unbedingt über „Banggood“, über „GeekBuying“ oder über „AliExpress“ kauft, denn der vermeintlich günstige Preis beinhaltet keine Versandkosten und leider auch keine Einfuhrumsatzsteuer, die beim Import nach Deutschland fällig wird. Achtet ferner darauf, dass Ihr nur bei einem deutschen Händler zwei Jahre Gewährleistung zugesprochen bekommt und darüber hinaus ein 14-tägiges Widerrufsrecht genießt, falls Euch die Kamera doch nicht gefallen sollte.

Die RunCam 5 auf der Vorderradachse für Autofahrten auf Car-System-Straßen
Abbildung: Die RunCam 5 auf der Vorderradachse für Autofahrten auf Car-System-Straßen
© Markus Lenz - Frankfurt am Main | www.Pennula.de | Zuletzt aktualisiert am 15. Dezember 2020 | E-Mail | Impressum