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Nahlinse oder Close-Up Lens zur Makrofotografie

Jedes Kind weiß mittlerweile um die unbegrenzten Möglichkeiten der elektronischen Bildbearbeitung. Programme, wie beispielsweise Adobe Photoshop oder Adobe Lightroom können aus herkömmlichen Digitalfotos alles Erdenkliche hervorzaubern. Doch wer ein wahrer Purist ist, der fängt mit der Bildgestaltung dort an, wo alles beginnt, nämlich am Objektiv. Daher stellt Euch Pennula die wichtigsten Filter für Foto- und Videokameras vor, die einfach auf das vorhandene Fotoobjektiv bzw. Videoobjektiv aufgeschraubt werden können. Insgesamt gibt es vier Berichte mit Beispielbildern, nämlich „Polfilter, Polarisationsfilter, Polarizer und Polarization Filter“ (1), „Nahlinse oder Close-Up Lens zur Makrofotografie“ (2), „Graufilter, ND-Filter und Neutraldichtefilter“ (3) und „Gitterfilter, Sternfilter und Effekt Filter“ (4).

Wer mit seiner Fotokamera, Videokamera oder (filmenden) Spiegelreflexkamera näher an ein Bildmotiv herankommen möchte, um kleine Objekte formatfüllend aufzunehmen, der benötigt eine Nahlinse bzw. Close-Up Lens. Diese Linsen verlängern nicht die Brennweite eines Objektives, sondern verkürzen sie, d.h. wir als Fotograf zoomen nicht in ein Bild herein, sondern wir als Fotograf können uns näher und näher an ein Motiv annähern, wie es beispielsweise im Bereich der Makrofotografie notwendig ist.

Bei Nahlinsen handelt es sich nicht um Filter, sondern um klassische Vorsatzlinsen. Sie werden aber auch wie gewöhnliche Fotofilter einfach auf das bestehenden Foto- oder Videokameraobjektiv aufgeschraubt. Nahlinsen gibt es in verschiedenen Dioptrienstärken, d.h. Ihr verpaßt Eurem Objektiv eine Brille bzw. eine Lupe zur Vergrößerung. Die auf der Nahlinse angegebene Zahl, also beispielsweise +1, +2, +3, +4, +5 oder +10, gibt die Dioptrienzahl und damit den Vergrößerungsfaktor an. Nahlinsen verkürzen die Brennweite Eures Objektives, so dass Ihr mit der Kamera näher an ein Motiv herangehen könnt. Ihr zoomt nicht näher in ein Geschehen herein, sondern Ihr bewegt Euch wirklich selbst näher an das Motiv heran, d.h. Ihr verkürzt die Naheinstellgrenze Eures Objektives bis auf ein Minimum.

Nahlinse in der Makrofotografie
Bildquelle: H. Hiller, Wikimedia Commons (Creative Commons Lizenz)

Das Bild mit der Euro-Münze auf der Zeitung liegend verdeutlicht den Bereich der Makrofotografie sehr schön: Zum einen könnt Ihr Bereiche ablichten, die mit dem menschlichen Auge kaum wahrnehmbar sind, also beispielsweise das Relief auf der Münze, und zum anderen wird deutlich, daß der Spielraum für die Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen nur äußert gering ist, d.h. Ihr müßt sehr genau den Fokuspunkt bestimmen und kontrollieren. Eine Nahlinse ermöglicht es Euch, die Naheinstellgrenze Eures Objektives zu unterschreiten, d.h. den Abstand des Fotoobjektiv bzw. des Videoobjektiv zum eigentlichen Motiv zu verringern. Wollt Ihr noch näher und immer näher an ein Motiv herankommen, so könnt Ihr mehrere Nahlinsen miteinander kombinieren. Allerdings muß Euch bewußt sein, daß Ihr mit einer Nahlinse zum einen die Lichtstärke Eures Objektives einschränkt und zum anderen irgendwann einen Punkt erreicht habt, bei welchem Ihr unter Umständen so nahe am Motiv angelangt seid, daß Ihr zusätzliches Hilfslicht benötigt (Blitz oder Ringblitz).

Close-Up Lens Macro Photograhy
Bildquelle: Petr Novák, Wikimedia Commons (Creative Commons Lizenz)

Nahlinsen sind übrigens auch für Teleobjektive geeignet, deren Naheinstellgrenze normalerweise bei zwei bis drei Metern liegt. Mit dem Aufschrauben einer Nahlinse auf das Teleobjektiv kann die Entfernung zum Motiv auf 0,5 Meter reduziert werden, so daß es möglich wird, fast alles Mögliche formatfüllend aufzunehmen. Weitwinkelobjektive können natürlich auch mit einer Nahlinse kombiniert werden, allerdings besteht hierbei manchmal die Gefahr, daß Vignettierungen, also Abschattungen zum Seitenrand hin, auftreten.

Damit Ihr Euch vorstellen könnt, welche Abstände möglich werden, hier meine Erfahrungen: Ein Standardobjektiv mit 50 mm Brennweite, das mit einer Nahlinse ND +10 kombiniert wird, kann sechs Zentimetern nah an das Motiv herangeführt werden. Ein mittleres Zoomobjektiv mit 135 mm Brennweite erlaubt immerhin eine Nähe von knapp 15 Zentimetern, so daß wir in diesem Fall noch eine wesentlich bessere Beleuchtungsmöglichkeit habt. Wenn Ihr Euch eine Nahlinse kaufen wollt, dann denkt daran, daß Ihr mehrere Linsen miteinander kombinieren könnt. Sinnvoll erscheint es daher, nicht nur eine Nahlinse alleine zu kaufen, sondern gleich drei oder fünf Stück im Set. Das macht erstens beim Spielen mehr Freude und ist zweitens wesentlich günstiger als der Einzelkauf.

Bevor Ihr Euch ein sicherlich sehr gutes, aber elend teures Makroobjektiv kauft, solltet Ihr mit einem kleinen Set von Nahlinsen anfangen. Im Handel gibt es die Typen +1, +2, +3, +4, +5 oder +10 im Set. Es ist übrigens völlig egal, ob Ihr eine Kamera von Pentax, Canon, Panasonic, Casio oder Nikon verwendet, denn die Nahlinsen werden wie ganz normale Fotofilter vorne an das Objektiv aufgeschraubt. Das Kamerabajonett hat damit nichts zu tun, so daß Ihr lediglich auf den Durchmesser Eures Foto- oder Videoobjektives achten müßt. Diese Angabe findet Ihr immer direkt auf dem Objektiv, also beispielsweise 52mm oder 62mm oder 82mm. Pennula kann und möchte Euch keinen speziellen Hersteller empfehlen. Viele Filter kommen mittlerweile aus China, müssen deshalb aber nicht schlecht sein. Nach dem Motto „Gucken kostet nichts“ schaut‘ Euch doch einfach einmal im Internet um, was es so an Video- und Fotofiltern gibt.

© Markus Lenz - Frankfurt am Main | www.Pennula.de | Zuletzt aktualisiert am 22. November 2020 | E-Mail | Impressum