Jahresausgabe 1940

    Zeitschrift Flugsport: Jahrgang 1940 als digitaler Volltext
    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Auf dieser Seite werden alle Hefte aus dem Jahrgang 1940 der Zeitschrift Flugsport in Textform mit Tabellen, Abbildungen und Graphiken dargestellt. Die Heftinhalte wurden neu retrodigitalisiert und gewährleisten einen kostenlosen und barrierefreien Zugang zur Geschichte der Luftfahrt für das Jahr 1940.


    Heft 1/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Plugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für Iii- und Ausland pro V< Jahr bei 14tägigem Erscheinen RM 4.50

    Tele!.: 343S4 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlas Der Nachdruck unserer Artikel ist, sowert nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, n u r mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 1

    3. Januar 1940

    XXXII. Jahrgang

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 17. Januar 1940

    Anfang 1940.

    Frankreich und England haben, wie die ganze Welt weiß, Deutschland den Krieg erklärt, um es zu zerstückeln. Jeder weiß, um was es geht. Je mehr man uns im Ausland beschimpft, um so klarer wird es jedem einzelnen Deutschen, daß die Ziele unserer Gegner nur darauf gerichtet sind, uns zu vernichten. Was das für Europa bedeuten würde, ist selbst dem Einfältigsten klar.

    Rückschauend müssen wir feststellen, daß es gelungen ist, die deutsche Luftwaffe so auszubauen, um alle Aufgaben, die ihr gestellt werden, zu erfüllen. Gerade jetzt zu Beginn des neuen Jahres wird es allen denen, die in der Luftwaffenschmiede mittelbar und unmittelbar tätig sind, selbstverständlich sein, an dem weiteren Ausbau der Luftwaffe mit doppeltem Eifer und verstärkter Kraft zu schaffen.

    Wir werden die Anstrengungen des Gegners nicht unterschätzen, sind aber alle fest davon überzeugt, daß wir in Deutschland in unserer unerschütterlichen Geschlossenheit, da wir um unser Lebensrecht kämpfen, letzten Endes die Ueberlegenheit behalten werden.

    Caproni Ca. 164 Schulflugzeug.

    Caproni Ca. 164, Doppeldeckcrbauweise, wurde gewählt mit Rücksicht auf bessere Sicht als Photographierflngzeug und leichte Reparaturmöglichkeit. Gemischtbauweise, schlanker langer Rumpf, Kopfluftabfluß vom Hintersitz. Am Unterflügel Landeschlitzklappen.

    Spannweite Oberflügel kleiner als Unterflügel.

    Stahlrohrrumpf, Oberseite mit Aluminblech, sonst mit Leinwand bedeckt. Betriebsstoffbehälter im Rumpf im Auftriebsmittel.

    Doppelsteuerung herausnehmbar.

    Fahrwerk V-Streben ohne durchgehende Achse. Räder Stromlinienverkleidung.

    Diese Nummer enthält Patentsammluug Nr. 19.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Caproni Ca. 164 Schulflugzeug.

    Werkbild

    Sechs Zyl. Alfa Romeo-Motor, 195 PS, luftgekühlt.

    Spannweite oben 8,14 m, unten 9,424 m, Fläche 23,47 m2, Länge 7 m, Höhe 3 m, Leergewicht 850 kg, Nutzlast 330 kg, Fluggewicht 1180 kg. Geschwindigkeit in Seehöhe 230 km/h, in 3000 m Höhe 215 km/h, mittlere Geschwindigkeit 184 km/h, Landegeschw. 90 km/h. Reichweite 530 km. Steigt auf 1000 m in 5 min. 20 sec, auf 3000 m in 24 min. Praktische Gipfelhöhe 3600 m, theoretische Gipfelhöhe 4200 m.

    S. A. I. Ambrosini 7.

    Das neue ital. Sportflugzeug S. A. I. Ambrosini 7 ist ein schnittiger Tiefdecker mit hintereinander liegenden Sitzen.

    Flügel freitragend, Holzbauweise, dreiholmig, sperrholzbeplankt, mit Landeklappen. Guten Flügelübergang nach dem Rumpf wie bei Messerschmitt. Eingezogener Rumpfkabinenaufbau mit Kopfabfluß bis zur Seitenflosse. Alles Holzbauweise.

    Fahrwerk große Spurweite, nach innen hochziehbar. Federbeine mit Radgabeln und Abdeckblechen. Vergleiche die Abbildung. Motor Hirth HM 508/D 280 PS mit zweiflügeliger Schraube.

    Spannweite 9 m, Länge 7,25 m, Höhe 1,98 m, Fläche 13,12 m2. Leergewicht 750 kg, Nutzlast 625 kg, Fluggewicht 1375 kg, Flächenbelastung 105 kg/ m2. Leistungsbelastung 4,9 kg/PS. Höchstgeschwindigkeit 400 km/h, Landegeschw. 105 km/h, Reichweite 2800 km. Gipfelhöhe theoretisch 10 000 m, praktisch 9500 m. Festigkeit 7.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    S. A. I. Ambrosini /.

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. S. A. I. Ambrosini 7 Sportzweisitzer. Motor Hirth HM 508 D. Werkbilder

    Do 215.

    Do 215 ist eine Weiterentwicklung des Do 17, siehe die Typenbeschreibung Flugsport 1938, S. 670 und 223. Do 215 ausführliche

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Typenbeschreibung" Flugsport 1939, Seite 352 ff.

    Spannw. 18 m, Länge 16,3 m, Höhe 4,8 m, Flügelfi. 55 m2, Fluggewicht 8600 kg, Geschw. 500 km/h.

    Zerstörer Messerschmitt Me 110. zweimotoriger

    Qanzmetalltiefdecker. Eine Gruppe dieser Zerstörer war bei dem am 18. 12. 39 bei Helgoland stattgefundenen englischen Angriff von 52 Wellington-Bombern, von denen 36 abgeschossen wurden, beteiligt.

    Bild Archivaufnahme - Sehe. -Weitbild.

    Hochgeschwindigkeitswindkanäle mit Schwergasfüllune*).

    Untersuchungen auf dem Gebiete hoher Geschwindigkeiten müssen in Kanälen mit verhältnismäßig kleinen Querschnitten vorgenommen werden, da der Bau und Betrieb normalgroßer Kanäle mit sehr hohen Kosten verbunden ist, andererseits "müssen große Meßquerschnitte im Interesse einer ausreichenden Meßgenauigkeit gefordert werden. Neben der dynamischen Aehnlichkeit muß auch noch die Machsche Zahl eine Berücksichtigung finden, eine Forderung, die zu sehr hohen Luftstromgeschwindigkeiten führt.

    Wenn die Versuche anstatt in Luft in Gasen oder Dämpfen vorgenommen werden, in denen je nach der Schwere eine andere Schallgeschwindigkeit herrscht, kann die erforderliche Strömungs-

    *) Nach Veröffentlichungen des Massachusetts Institute of Technology.

    Dornier Do 1/ nach englischer Darstellung von Max Miliar.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Geschwindigkeit unter Umständen erheblich herabgesezt werden, ohne daß sich die Machsche Zahl ändert. An das zur Füllung verwendete Gas müssen eine Reihe von Anforderungen gestellt werden. In erster Linie ist ein hohes Molekulargewicht erforderlich, da nach dem Avodagroschen Gesetz die Dichte eines Gases seinem Molekulargewicht direkt verhältig ist.

    Für die Schallgeschwindigkeit in ^Gasen besteht die folgende Beziehung: _l/y-P

    Vs

    darin ist y das Verhältnis der spezifischen Wärmen**), P der Gasdruck und q die Dichte. Demnach ist die Schallgeschwindigkeit der Quadratwurzel aus der Dichte umgekehrt proportional und daher auch angenähert umgekehrt proportional der Quadratwurzel aus dem Molekulargewicht. vs ist weiter direkt proportional der Quadratwurzel aus y. Aus der kinetischen Gastheorie und aus direkten Messungen von Edelgasen ist bekannt, daß y für einatomige Gase einen Wert von 1,67 hat, für zweiatomige einen solchen von etwa 1,4. Für mehratomige Gase ist y kleiner als 1,4. In dem Diagramm ist die Schallgeschwindigkeit über dem Molekulargewicht aufgetragen worden. Bemerkenswert ist die gleichzeitig aufgetragene Kurve des Leistungsbedarfs eines mit Gas gefüllten Kanals im Vergleich zu einem normalen Luftkanal; die Machsche Zahl ist als konstant angenommen worden. Bei einem Molekulargewicht von 300 ist der Leistungsbedarf nur 10%, bei 450 nur noch etwa 6% im Vergleich zu dem eines Luftkanals.

    Die zweite wichtige Forderung ist der gasförmige Aggregatzustand während der Versuche, d. h. der Verdampfungspunkt muß innerhalb eines bei den Versuchen zu erwartenden Temperaturbereiches liegen. Weiter muß das verwendete Gas chemisch stabil und indifferent in bezug auf den Werkstoff des Kanals und der Versuchsmodelle sein. Wünschenswert ist ferner, daß es unbrennbar, ungiftig, preiswert und leicht zu reinigen ist.

    Untersucht man unter diesen Gesichtspunkten die bekannten Stoffe mit hohem Molekulargewicht und tiefem Verdampfungspunkt, so kommt man zu dem Ergebnis, daß die Auswahl nicht sehr groß ist. Von den Elementen kämen Xenon und Krypton in Frage, die aber in so geringen Mengen vorkommen, daß sich eine Gewinnung nicht lohnt. Andere Elemente, wie Merkurium, Jod, Brom usw. erfüllen nicht die oben gestellten Anforderungen. Es sollen daher eine Reihe organischer und anorganischer Verbindungen untersucht werden. ^5 Hohe Molekulargewichte V haben die folgenden Ver- <^ bindungen: C2F2ßr4, |\ C2F3Br3, C2HF2Br3, CFBrs £ 16 und C2Q3F3. Die letztere Verbindung, Trichlorotri- -g fluorethan, findet in der ^ 12

    Kälteindustrie Verwen- g dung. Alle obengenannten c Verbindungen haben die 8

    200

    24

    **) In BtuLb./PF.

    Aenderung der Schallgeschwindigkeit mit dem Molekulargewicht bei Gasen und Leistungsbedarf eines Gaskanals.

    775

    ■^150

    .0»

    "6

    §725

    V/)

    75

    \

       

    -1---f—-1--

    s«-----r 3 ti

    Noas___r ϖ 14

    NLuft . d

    \\

    r CCL+

     
           

    \ \ \

    \

    \

    \

    I

    \ V

             
     

    1 \ >

    N

    \

           
                 
                 

    100 150 200 250 300 350 Mo/ekularg e w/dit

    400 450

    die siliziumhaltigen Verbindungen: SiCWBr, SUOsCho, SiBr^, SiClBr3, SiCl60, SiCl2Br2, deren Verhalten noch nicht ausreichend bekannt ist. Wohl die brauchbarste Verbindung ist Kohlen-Tetrachlorid CC14, mit einem Molekulargewicht von 153,8 und einem Verdampfungspunkt von 76,6° C. Dieser Stoff wird bereits in größeren Mengen in der Industrie verwendet. Dieser Verbindung ähnlich sind die folgenden: C2HC13, CC12F2, CHCI3 und C2II3CI3. Besonders gut eignen würde sich auch das Gas Schwefel-Hexafluorid, SF6, das ein Molekulargewicht von 146,06 hat. Nur die Herstellung dieses Stoffes ist noch sehr kostspielig, ein weiterer Nachteil ist der tiefe Verdampfungspunkt von —62° C, durch den eine restlose Ausscheidung der Luft sehr erschwert würde. Aehnliche Eigenschaften hat Hexa-fluorethan, C2F6.

    Abschließend kann gesagt werden, daß die Füllung von Windkanälen mit schweren Gasen oder Dämpfen weitgehende Möglichkeiten eröffnet, und insbesondere die mit dem Bau und Betrieb heutiger Hochgeschwindigkeitswindkanäle verbundenen Kosten und Nachteile, die einerseits in der Kleinheit der Meßquerschnitte begründet liegen und andererseits in dem kurzzeitigen Betrieb zu suchen sind, im günstigen Sinne beeinflußt. Der Betrieb eines derartigen Kanals erfordert naturgemäß besondere bauliche Maßnahme^ wie eine völlig gegen die Außenluft abgeschlossene Um-laufstrecke, Fernbedienung der Modelle, Temperaturregelung usw., alles Probleme, die zum größten Teil schon bei der Konstruktion normaler Ueberdruckkanäle gelöst sind und im übrigen durch den wesentlich geringeren Leistungsbedarf mehr als ausgeglichen werden. Zum Schluß noch einige rechnerisch ermittelte Zahlenwerte. Bei einer kreisförmigen Meßstrecke von 0,34 m&, einer geforderten Strömungsgeschwindigkeit von 200 m/s, was in dem zur Füllung verwendeten Gas CCk eine Mach'sche Zahl von 1,3 ergibt, ist die erforderliche Antriebsleistung nur etwa 260 PS! (Für einen Luftkanal wären dagegen 1300 PS erforderlich, wie sich aus dem Diagramm ergibt.) Ni.

    Konstruktions-Einzelheiten 20. Rhön-Wettbewerb 1939.

    Instrumentenaufsatz bei Muster B 8 V 2, abnehmbar, enthält außer dem Instrumentenbrett Variometerflaschen und Staudruckmesserdüse, so daß er außerhalb des Flugzeuges bei guter Zugänglichkeit vollständig zusammengebaut werden kann und dann erst am Rumpf mit 2 Schnellverschlüssen befestigt wird. Vgl. die beiden Abbildungen Seite 7.

    Hauptholmbeschlag des B 8 V 2 neuartige Durchbildung mit 4 schnittigen langen Bolzen und besonders kurzem Nietfeld. Vgl. Abb. Die Hauptbolzensicherung wirkt automatisch. Vgl. Abb.

    Handgriffe der beiden unteren Bolzen der Holmbeschläge haken beim Eindrehen der Bolzen hinter vorspringende Lappen der Beschläge und zeigen dann senkrecht nach unten. In diesem Zustande passen sie in Schlitze des Abdeckbleches des Barographenkastens, wodurch sie in ihrer Lage gehalten werden und so die Bolzen sichern.

    Sturzflugbremsen beim B 8 V 2 sind aus der Abb. zu erkennen. Kinematik neuartig. Beide Klappen liegen im besten Wirkungsbereich. Gegenüber den senkrecht aus dem Flügel heraustretenden Klappen haben diese infolge des großen entstehenden Luftaustritts durch den Schacht den Vorteil, daß die Bremswirkung viel weicher einsetzt.

    Steuerbetätigungseinrichtung im Rumpf (vgl. nebenstehende Abb.) kann im fertig montierten Zustand leicht ein- und ausgebaut werden.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Konstruktionseinzelheiten vom Hochleistungs-Segelflugzeugmuster B8V2. Oben: Instrumentenaufsatz. Mitte links: Hauptholmbeschlag. Rechts: Bolzensicherung. Darunter: Sturzflugbremse. Unten links u. rechts: Steuerbetätigungseinrichtungen

    im Rumpf. Werkbilder

    Wright Doppelstern Cyclone 14. 1600 PS.

    Der Cyclone 14 der Wright Aeronautical Corp. Paterson läuft bereits seit 1938 in Serie, wurde jedoch infolge Verwendung für Kriegsflugzeuge bisher nicht freigegeben. Die Doppelsternmotore sind aus einer umfangreichen Versuchsreihe der einreihigen Motore entwickelt worden*). Einzelteile bis auf Gehäuse und Kurbelwelle sind kaum von der einreihigen Cyclone-Serie zu unterscheiden. Bei dem Cyclone 14 (Abb. 1 u. 2) der G-200-Serie sind die Kühlrippen der Zylinder vergrößert. Zylinderinhalt 43 1, Bohrung 153 mm, Hub

    *) Note s. S. 9.

    158 mm. Sterndurchmesser 138 cm. Trotz der zweireihigen Ausführung erhöht sich nur die Baulänge um 32 cm.

    Zylinderköpfe mit Rippen auf die Rippenstahlzylinder mit nitrierten Laufbahnen warm aufgezogen. Ein- und Auslaß auf der rückwärtigen Seite des Zylinderkopfes. Ventilsitze im Einlaß Bronze, im Auslaß rostfreier Stahl. Zündkerzen im Zylinderboden um 90 Grad versetzt, eine vorn und eine hinten.

    Kurbelgehäuse ähnliche Ausführung wie bei den früheren

    Cyclonen. Dreiteilige Aluminiumpreßstücke. Die beiden äußeren enthalten Stößelführungen für die Ventile. Nasenstück enthält Untersetzungsgetriebe, 16 : 9 oder 3 : 2. Vergleiche nebenstehende Abb. 3.

    Das hintere Motorträgerstück mit 7 Befestigungspratzen mit Gummilagerung ist gleichzeitig als Verteilerstück für die 14 Zylinder ausgebildet, vgl. Abb.2 Unterhalb dieser Pratzen befinden sich noch Löcher zur Befestigung am Versuchsstand. Weiter unten rotierender Oel-filter, zwei Synchron-Antriebe, Betriebsstoffpumpe,zweiTacho-

    Abb. 1. Wright Doppelstern Cyclone 14 1350 PS. Vorderansicht. Unten: Abb. 2. Hinteransicht. Startleistung: 1^00 PS, Nennleistung

    1350 PS. Werkbilder

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 5. Haupt- und Nebenpleuel des Cyclone 14.

    Werkbilder

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Oben: Abb. 3. Wright Doppelstern Cyclone 14 1600 PS, Kurbelgehäuseteile. Von rechts nach links: Nasenteil, vorderes, mittleres und hinteres Kurbelgehäusestück, hinteres Motorträgerstück mit Anschlüssen für die Ansaugleitung, Ladergehäuse und Getriebegehäuse für Zubehör. — Unten: Abb. 4. Kurbelwelle, rechts Planetenuntersetzungsgetriebe 3 : 2 oder 16 : 9. Man beachte die ungleichen Ausgleichsgewichte an den beiden Kurbelzapfen. Werkbilder

    meter uncl der Vergaser. Ferner noch weiter hinten zwei Magnete, elektr. Generator, Starter und Oelpumpe.

    Kurbelwelle dreiteilig in den Kurbelzapfen 90 Grad versetzt und in den Schwunggewichtsarmen festgeklemmt. Gesamte Kurbelwelle-hohl für die Schmierung. In den Zapfen zwei Oelauslasse. Am hinteren Ende der Kurbelwelle Antriebsteile für Starter und verschiedenes. Man beachte die verschiedene Größe der Ausgleichsgewichte an den beiden Kurbelkröpfungen (Abb. 4).

    Pleuelstangen in ähnlicher Ausführung wie bei den einreihigen Cyclonen. Kolben Aluminium geschmiedet, verstärkte Böden, innen

    *) Wright Cyclone F-50 Serie, einreihig, Serienberginn 1935, in vier Modellen, dazu die F-62 Serie mit erhöhter Startleistung. Leistungsbereich 640 PS bis 900 PS.

    G-Serie, Verbesserung früherer Modelle. Leistungsbereich 875 PS bis 1000 PS.

    G-100-Serie, auch einreihige Cyclone. An Stelle geschmiedeter Aluminiumgehäuse Stahlgehäuse. Gewichtsverminderung 22,5 g pro PS.

    GR-1820G-102 A Startleistung 1100 PS, Nennleistung 900 PS in 2000 m.

    GR-1820G-103 A Startleistung 1000 PS, Nennleistung 860 PS in 3300 m.

    GR-1820G-106 A Startleistung 940 PS, Nennleistung 830 PS in 4000 m.

    Vier untersetzte Modelle umfassen in dieser Klasse die F-50-Serie Cyclone, und zwar GR-1820-F-52 Startleistung 875 PS, Nennleistung 730 PS in Seehöhe und 760 PS in 1750 m. GR-1820F-53 mit Startleistung 770 PS, Nennleistung 670 PS für normales Fliegen und 730 PS in 2900 m. GR-1820F-54 Startleistung 640 PS, Nennleistung 590 PS in Seehöhe und 675 PS in 4*00 m. GR-18?0F-55 Startleistung 770 PS, Nennleistung 680 PS in Seehöhe und 740 PS in 3400 m.

    In der Klasse der einreihigen Cyclone-Motoren gibt es noch Wright Cyclone mit Zweigeschwindigkeits-Doppelverdichter. In der G-100-Klasse sind es die F-55, F-65, G-5 und G-105A.

    In der jetzt folgenden Konstruktion der doppelreihigen Motore sollen die Serienerfahrungen aus den einreihigen Serien verwendet werden.

    Kühlrippen. Für vordere und hintere Zylinderreihe je ein Nockenring (Abb. 4).

    Lader 7:1, 7,40 : 1 und 10 : 1, je nach Motormodell. Druckschmierung nach allen Kurbelgetriebe- und sonstigen gleitenden Teilen. Chandler-Groves-Vergaser, zwei Scintilla-Magnete.

    Junkers vollautomatische Verstell-Luftschraube.

    Die Ju vollautomatische Vielstellungsschraube wurde in kurzer Zeit zur Betriebsreife gebracht. Betätigung ölhydraulisch. Das Zahnradgetriebe ist nur während Verstellvorganges in Bewegung. Die Automatik der Verstell-Luftschraube schließt Bedienungsfehler aus und sorgt dafür, daß die Leistung des Motors durch die Luftschraube in allen Fluglagen voll zur Auswirkung gelangen kann. Die Junkers-Verstell-Luftschraube arbeitet mit dem Schmieröl des Flugmotors, das den Verstell-Oelmotor in der Luftschraubennabe antreibt. Je

    Zur Messung der Fluggeschwindigkeit werden Meßdüsen oder Staurohre in Verbindung mit einem Differenzdruckmesser verwendet, der in vielen Fällen unmittelbar in km/h geeicht und dann Fahrtmesser genannt wird.

    Eine Meßdüse, auch Venturi-Rohr genannt, ist außerhalb des Flugzeugs im Luftstrom angeordnet, mit Hilfe eines hohlen Stiels. Wie unsere Abbildung zeigt, tritt der Luftstrom in die kurze trichterförmige Oeffnung der Meßdüse ein und durch das lange trichter-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    nach der Stellung des automatisch bewegten Steuerschiebers ändert sich die Laufrichtung des Oelmotors und damit die Stellung der Luftschraubenblätter. Die Junkers-Verstell-Luft-schraube ist um 360° unbegrenzt verstellbar, wird aber für den im Flugbetrieb erforderlichen Verstellbereich durch Anschläge begrenzt. Eine besondere Vorrichtung sorgt dafür, daß bei stehendem Motor die Luftschraubenblätter in die Segelstellung und auch aus der Segestellung gedreht werden können. Abmessungen: 3 2 bis 3,8 m, Blattbreite: B/D = 6 bis 10%, Gewicht: 165 bis 170 kg.

    Junkers vollautomatische Verstell-Luftschraube. Werkbild

    Askania-Meßdüsen und Staurohre.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    förmige Ende wieder aus. An der engsten Stelle ist die Geschwindigkeit des Luftstromes stark erhöht. Die vorbeistreichende Luft übt auf Löcher in der Trichterwandung eine Sogwirkung aus, die der Geschwindigkeit entsprechend anwächst. Von diesen feinen Schlitzen wird der Unterdruck durch eine in dem hohlen Stiel befindliche Leitung dem einen Anschlußstutzen des Differenzdruckmessers zugeführt. Zu messen ist der Druckunterschied gegenüber dem statischen Druck in der betreffenden Flughöhe. Dieser Druck wird durch kleine Oeffnungen an dem äußeren Umhüllungsrohr der Meßdüse von der Außenluft entnommen, weil an dieser Stelle der Luftdruck ungestört ist, und durch ein zweites Rohr dem zweiten Stutzen des Differenzdruckmessers zugeführt. Dieser ist ein Dosengerät, ähnlich dem Höhenmesser; sein Zeiger spielt vor einer Skala, die in km/h geeicht ist.

    Die Meßdüse ist geeignet für Fluggeschwindigkeiten bis 350 km/h. Bei höheren Geschwindigkeiten treten Wirbelbildungen im Inneren der Düse auf und machen die Messung fehlerhaft.

    Das Staurohr wird benutzt, wenn die Höchstgeschwindigkeiten über 350 km/h hinausgehen. Es ist an sich weniger empfindlich als eine Düse, dafür aber bis zu den höchsten Geschwindigkeiten meßtechnisch einwandfrei. Auch das Staurohr mißt Druckunterschiede. Nur wird hier der Gesamtdruck (Staudruck u. stat. Druck) in bezug auf den stat. Druck gemessen.

    Das Staurohr besteht aus einem zylindrischen Körper, in dessen abgeschlossenem Vorderteil stets ein, der Fluggeschwindigkeit entsprechender Gesamtdruck herrscht. Ein kleines Röhrchen, geschützt gegen eindringendes Wasser, mit einer Oeffnung, überträgt den Gesamtdruck. Im hinteren Teil ist eine sog. Ausgleichskammer für den stat. Druck mit einer Oeffnung an der Außenwandung und der Meßleitung zum Anzeigegerät. Auch hier wird ein Differenzdruckmesser angeschlossen, der entweder in Druckeinheiten z. B. mm Wassersäule oder in Geschwindigkeitseinheiten z.B. km/h geeicht ist.

    Schnitt durch eine Meßdüse. 1. Düsenbeiwert-Regelschraube, 2. Sog-Entnahmeöffnung, 3. Ausgleichkammer für den stat. Druck, 4. Entnahmeöffnung für den stat. Druck, 5. Heizkörper, 6. Meßleitung für den stat. Druck, 7. Meßleitung für den Sog, 8. Heizleitung. 12 3 4

    ./ /

    Schnitt durch ein Staurohr. 1. Entnahmeöffnung für den Staudruck, 2. Ausgleichkammer für den stat. Druck, 3. Entnahme-Öffnung für den stat. Druck, 4. Heizkörper, 5. Meßleitung für den Staudruck, 6. Meßleitung für den stat. Druck, 7. Heizleitung.

    Werkzeichniingen

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Meßdüsen und Staurohre sind meist mit einer elektrischen Heizung zur Bekämpfung der Vereisungsgefahr ausgestattet.

    Der Anbau einer Meßdüse oder eines Staurohrs an ein Flugzeug erfordert sorgfältige Wahl einer Stelle ungestörter Luftströmung.

    Da in großen Höhen die Dichte der Luft abnimmt, werden auch die Sog- bzw. Stauwirkungen geringer, so daß die in Geschwindigkeit geeichten Differenzdruckmesser dann scheinbar zu wenig anzeigen; mit Hilfe einer kleinen Tafel kann der der jeweiligen Höhe entsprechende Wert leicht abgelesen werden.

    RM 1 000 000.— für die Gefolgschaft der Dornier-Betriebe hat anläßlich des 25jährigen Geschäftsjubiläums Dr-Ing. e. h. Claudius Dornier gestiftet. Diese Stiftung soll der Grundstock sein für eine zusätzliche Altersversorgung solcher verdienter Gefolgschafter, die über eine langjährige Dienstzeit innerhalb des Konzerns verfügen und ihre Tätigkeit infolge Alters oder Invalidität nicht mehr ausüben können oder sonstwie in Not geraten sind. Infolge des Kriegszustandes wurde die Feier des 25jährigen Bestehens der Dornier-Werke bis auf weiteres verschoben. Wir haben in dieser Zeitschrift im Jahre 1939 bereits der 25jährigen Konstruktionsarbeit von Dr. Dornier gedacht und eine Typenzusammenstellung gebracht. Vergl. „Flugsport" 1939 S. 359.

    Berlin—Moskau Luftverkehr. Beginn 21. 1. 1940, Versuchsflüge voraussichtlich 8. Januar.

    Ostmark. Fliegertreffen fand kürzlich, vom NS-Fliegerkorps, Gruppe 17 (Ostmark), Sturm 12/112, veranstaltet, in einem der größten Säle Wiens statt und stand im Zeichen des Gedenkens an die ersten Flüge auf ostmärkischem Boden im Jahre 1909. Nach einer Festrede des NSFK-Standartenführers Müller-Klingspor hielt einer der seit den Anfängen verdienten Flugpioniere, Hans Friedrich von Oielli, einen fesselnden Lichtbildervortrag, worin er den entscheidenden Anteil deutschen Genius an der Entwicklung des Flugzeuges betonte und die bahnbrechenden Leistungen deutscher Oesterreicher schilderte. Neben den Vertretern der höchsten Kommandos der Luftwaffe, der Partei und Formationen ihrer Gliederungen konnte die junge Fliegergeneration auch die alte Fluggarde begrüßen, von welcher insbesondere Ing. Wels, der Mitschöpfer des ersten ostmärkischen Flugzeugtyps, der Etrich-Wels-Taube (die am 8. August 1909 von Karl Iiiner in Wiener-Neustadt zum ersten 40-m-„Flug" gesteuert wurde), und der ebenfalls anwesende erste Offiziersflieger der alten Monarchie, der greise Oberst a. D. Emanuel Quoika, stürmisch gefeiert wurden.

    Anthony Fokker f ist am 23. 12. 1939 in einem New Yorker Krankenhaus an Lungen- und Rippenfellentzündung gestorben. Anthony Hermann Gerard Fokker, geb. 6. 4. 1890 zu Kidiri-Java (Niederl. Ost-Ind.), war Inhaber des Pilotenpatentes Nr. 88 für Eindecker (Goedeker) vom 7. 6. 1911. 1911 ging er nach Johannisthal und baute die bekannte „Spinne", mit der er mit einem Schlage in der Fliegerwelt bekannt wurde. Die hiernach einsetzende schnelle Entwicklung mit den vielen erfolgreichen Neukonstruktionen (Eindecker, Doppeldecker, Dreiclecker, Hoch-, Mittel- und Tiefdecker) muß man in den vielen Jahrgängen des „Flugsport" nachlesen. 1919 ging er nach Holland und gründete die N. V. Nederlandsche Vliegtuigenfabriek, Amsterdam. Fokkers Name ist in der Entwicklungsgeschichte der Fliegerei verzeichnet.

    Rom—Rio de Janeiro Luftpostlinie. 8618 km Flug in drei Teilstrecken. Während der Eröffnungsflug von Rom nach Rio de Janeiro, der am 21. Dezember in der Fliegerstadt Guidonia begonnen hatte, flugplanmäßig vonstatten ging, so daß

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FLUG"

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Ausland.

    die Post am Nachmittag des 24. Dezember an ihrem Bestimmungsort eintraf, geriet am gleichen Tage auf dem Gegeniiug das Flugzeug der Teilstrecke Villa Cisneros—beviila in ein schweres Unwetter. Der Flugzeugführer versuchte, bei Mogadar in Französisch-Marokko eine Notlandung vorzunehmen. Dabei wurde jedoch das Flugzeug vollständig zerstört. Sämtliche Insassen — vier Mann Besatzung und drei Pressevertreter (zwei Brasilianer und einer Italiener) — kamen ums Leben. --^^!

    Fremde Flugzeuge über Schweizer Gebiet werden nach einer Mitteilung des Schweizer Armeestabs ohne besondere Alarmzeichen beschossen.

    Engl. Ballonsperren an den Flußmündungen werden an der englischen Küste, um das Legen von Minen durch deutsche Flugzeuge zu verhindern, errichtet. Die Ballone mit ihren Winden werden auf Schiffen montiert. Personal Reservemannschaften der Luftwaffe und Freiwillige der Marine.

    Lockheed Lodestar Verkehrsflugzeug für 17 Fluggäste mit zwei 820 PS Pratt öl Whitney Hornet-Motoren. Mittlere Geschwindigkeit 350 km/h, Höchstgeschwindigkeit 378 km/h. Aehnlich dem Lockheed 14, nur etwas längeren Rumpf.

    Fan American Airways hat Konzession bei USA-Regierung zur Durchführung von wöchentlich vier Flügen von USA nach Europa nachgesucht.

    USA. 30-mm-Kanone, halbautomatisch, 125 Schuß, min, Gewicht 450 g, soll im USA.-Heer als Verteidigungswaffe gegen niedrig fliegende Flugzeuge eingesetzt werden.

    Luftwaffe.

    16. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe-

    Berlin, 17. 12. 30. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte Auf-klärungsflüge über Nordseegebieten durch. Versuche britischer Bombenflugzeuge, in der Nacht vom 16. auf 17. 12. die Inseln Norderney und Sylt anzugreiten, scheiterten. Eine Anzahl Bomben fielen in See.

    Berlin, 18. 12. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte ihre Aufklärung über Ostfrankreich und der Nordsee durch. Hierbei stießen die Flugzeuge im Norden bis zu den Shetlands, im Süden bis Portsmouth vor. Sie vertrieben an mehreren Stellen englische Vorpostenschiffe und Küstenwachboote von ihien Standorten. Ein Vorpostenschiff wurde durch Bombenwurf versenkt. Am Abend versuchten englische Flugzeuge die deutsche Küste anzufliegen.

    Berlin, 19. 12. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte gegen Seeziele ostwärts Schottland auf. Hierbei griffen deutsche Fernaufklärer vier englische Vorpostenboote an. Sie wurden versenkt. In den frühen Nachmittagsstunden versuchten 52 englische Kampfflugzeuge Wilhelmshaven anzugreifen. Der deutsche Flugmeldedienst erkannte frühzeitig die Angreifer. Bereits nördlich Helgoland wurden sie von Jagd- und Zerstörerflugzeugen gestellt. 34 britische Flugzeuge wurden hierbei nach hartem Kampf abgeschossen. Wir verloren zwei

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Vor der in- und ausländischen Presse gab im Theatersaal des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda Oberstleutnant Karl Schumacher, der Kommandeur des siegreichen Geschwaders, das 36 britische Bomber abschoß, einen ausführlichen Bericht über die Taten seiner Flieger. Sechs seiner Oifiziere und Unteroffiziere unterstützten ihn bei der Berichterstattung. Weltbild

    Flugzeuge. Einzelne feindliche Flugzeuge, denen es gelang, sich den angreifenden deutschen Jägern zu entziehen, gerieten in das konzentrierte Abwehrfeuer der Flakartillerie auf den Inseln und an der Küste. Sie mußten umkehren, ohne zum Bombenabwurf zu kommen.

    Berlin, 20. 12. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe führte unter schwierigsten Wetterverhältnissen Erkundungen und Angriffe gegen Seeziele in der Nordsee durch. Nach den bisherigen Feststellungen wurden dabei vier Schiffe britischer leichter Seestreitkräfte durch Bombentreffer zerstört. Ein deutsches Aufklärungsflugzeug griff ein großes britisches Flugboot an und brachte es zum Absturz. In den letzten drei Tagen hat die deutsche Luftwaffe 23 Schiffe der britischen Vorpostenstreitkräfte vernichtet, unter anderen „Pearl", „Serenity", „New Choice", „Eilead Wray", „Evelina", „Sedgefly", „Trinity". Die Verluste der Briten in der Luftschlacht vom 18. 12. haben sich um zwei weitere Flugzeuge erhöht so daß als feindliche Qesamtverluste dieses Tages nunmehr 36 Kampfflugzeuge vom Typ Vickers-Wellington festzustellen sind.

    Berlin, 21. 12. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Ein französischer Nahaufklärer wurde kurz nach Ueberfliegen der Grenze durch deutsche Jagdflugzeuge in der Gegend von Pirmasens abgeschossen.

    Berlin, 22. 12. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte Aufklärungsflüge über Nordfrankreich und Südengland durch. Bei der Grenzüberwachung im Westen fand ein Luftkampf zwischen deutschen Messerschmitt-Jagdflugzeugen und französischen Jagdflugzeugen statt. Ein feindliches Flugzeug

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Deutsche Aufklärer über der Maginot-Linie. Auch die Maginot-Linie, auf deren Sicherheit sich Frankreich und noch mehr England so viel zugute tun, ist von deutschen Aufklärungsflugzeugen in allen Einzelheiten photographiert worden. Unsere Aufnahme zeigt einen Teil der Befestigungslinie südlich von Saarbrücken, zwischen Groß-Redering und Rohrbach. Die 1. Linie, die aus-Tank- und Drahthindernissen besteht, und die im Bild punktiert ist, stützt sich auf Betonwerke mit Panzerkuppeln (l) und Werkgruppen (2). Dahinter sind MG.- und Spähnester (4) über das Gelände verteilt. Auch mittlere Bunker (3) mit Pak- und MG.-Bewaffnung sind hinter der ersten Linie zu erkennen. In größerer Zahl sind die mittleren und leichten Bunker (3) auf und hinter der zweiten Linie angelegt, die ebenfalls aus Tank- und Drahthindernissen besteht; wo sich die Linie hell abzeichnet, sind die Gräben erst vor kurzem angelegt, ebenso wie bei der dritten Linie. Zwei Kabelbrunnen, in denen sich die aus den Betonwerken nach rückwärts laufenden Erdkabel vereinigen, haben wir mit der Ziffer 5 bezeichnet. Weltbild

    wurde nach hartnäckiger Gegenwehr zur Notlandung gezwungen, die eigenen Flugzeuge kehrten ohne Verluste zurück.

    Berlin, 23. 12. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei einem Grenzüber-wachungsflug wurden nordwestlich Metz zwei französische Jagdflugzeuge von deutschen Jägern abgeschossen. Die Erkundungsflüge der Luftwaffe gegen Frankreich, England und über der Nordsee wurden auch heute fortgesetzt.

    Berlin, 24. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe klärte auch gestern wieder tief nach Nordfrankreich hinein auf.

    Berlin, 25. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Während die Tätigkeit der deutschen Luftwaffe am 24. Dezember ruhte, überflogen britische Flugzeuge in den Nachmittagsstunden die deutsche Bucht

    Berlin, 26. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Auch am 25. 12. versuchten britische Flugzeuge wie am Vortage Vorpostenboote in der deutschen Bucht anzugreifen. Im Abwehrfeuer der Maschinengewehre blieben die Angriffe erfolglos. Kampfhandlungen der deutschen Wehrmacht fanden am gestrigen Weihnachtsfeiertage nicht statt. , > >

    27. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht, keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 28. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Britische Flugzeuge versuchten gestern nachmittag, gegen die deutsche Nordseeküste vorzustoßen, wurden aber durch rechtzeitige Abwehr daran gehindert. Von zwei Flugzeugen, die bis zur deutschen Küste gelangten, wurde eines durch einen Jagdflieger abgeschossen, das andere durch Flakfeuer vertrieben.

    Jagdflieger Unteroffiz. Heilmayer traf am 18. 12. als erster Deutscher mit den Engländern in Gefechtsberührung und schoß einen Wellington-Bomber ab. Bekanntlich wurden in dieser großen Luftschlacht von 52 angreifenden englischen Bombern 36 abgeschossen. Fr. OKW.

    Segelflug

    Hochalpines Segelfluglager im Gau Salzburg vom NSFK zur Erforschung des hochalpinen Segelfluges errichtet. Gebäude sind bereits fertiggestellt.

    USA-Segelflieger-Tagung fand nach dem Elmira-Wettbewerb im Hollywood Athletic Club, der auch zu einem Bankett eingeladen hatte, statt. Soaring, die amerik. Segelfliegerzeitschrift, berichtet hierüber folgendes: Mit dem Gemurmel der Zustimmung unter den Teilnehmern und heftigem Tellergerassel begann es. Zuerst folgte einem köstlichen Cocktail ein appetitanregender Obstsalat. Den Hauptgang stellte ein Truthahn mit Bohnen und Kartoffelbrei dar. Für einige Augenblicke war nichts zu hören als das Klirren der Eßbestecke gegen die Zähne. D^n Schluß des Essens bildete eine ausgezeichnete Eiscreme, von der Dick Essery seinen Teller viermal hoch voll lud. Nachdem die Gäste einige Zahnstocherschachteln leerten, wurden die anregenden Rekordleistungen nochmals besprochen, während Fred Westphal die Gesellschaft durch Witze in. guter. Laune hielt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fliege, Gewicht 0,04 g, wurde Vortrieb bei Flügelschlag 0,09 g gemessen.

    Hoheitsabzeichen: Finnland blaues Hakenkreuz in weißem, kreisförmigem Feld (nicht auf der Spitze stehend) — Lettland rotes Hakenkreuz in weißem, kreisförmigem Feld (auf der Spitze stehend).

    Zeichnung Willand.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    . . . und über uns die Fliegerei. Von Thea Rasche. 278 S., 44 Abb. Schützen-Verlag, Berlin SW 68. Preis kart. RM 4.50, Leinen RM 5.80.

    Unsere „rasche Thea" — wie sie in Fliegerkreisen genannt wird — schildert ihre ungeheuer vielseitigen Fliegererlebnisse und -abenteuer. Als Titel wählte sie Bäumers Wahlspruch „. . . und über uns die Fliegerei". Man erlebt Theas Werdegang, Theas Fliegerwerden, ihren Aufstieg, ihre Flugunternehmen und Beteiligungen an Wettbewerben in der Welt, ihre Begegnungen mit den ausländischen Fliegerkameraden und flugbegeisterten Persönlichkeiten in aller Welt. Ein gutes Buch. > j

    Plaudereien in der Steilkurve. Heiteres aus der Fliegerei von Günter Praus mit Bildern v. Adolf Otto Koeppen. 3. Auflage. Verlag Albert Limbach Druck-und Verlagshaus, Braunschweig. Preis RM 1.50.

    Was wäre Fliegerleben ohne Humor. Wolfgang von Gronau sagt in seinem Vorwort hierzu: „Das Büchlein wird auch der großen Gemeinde der Flug- und Fliegerfreunde eine willkommene Lektüre sein."

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Wir suchen zum 1. April 1940 oder früherjür unsere Entwurfsabteilung

    mehrere

    Aerodynamiker (-innen)

    zur Durchführung von Flugleistungs- u. Flugeigenschaftsberechnungen sowie zur Auswertung von Flugversuchen.

    Auch Anfänger mit guten mathematischen Kenntnissen werden berücksichtigt. Ausführliche Bewerbungen mit handschriftlichem Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften, Gehaltsansprüchen und Angabe des frühesten Antrittstages unter Kennwort EE erbeten an

    SIE BEL FLUGZEUGWERKE HALLE

    KOMMANDITGESELLSCHAFT

    HALLE (SAALE) 2

    Wieder lieferbar:

    Pafentsammlung Bandl-VIl I

    enthaltend die Fluepatente der. Jahre 1919 bis 1938. ; Preis RM 6.30 je B^nd Redaktion u. Verlag Flugsport FrankfwtsM., Hindenburgptat) " |

    23or feinem ^einb roitlh ©eutfd)lanb fapttu-lieren. ein Sott W ffdj fel6ft. Saturn o p f e t u für ba3 ^tieg3-2B#5B.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ii

    Das deutsche segellliegerlied

    von G. Striedinger, für Gesang mÜt Klavierbegle hing, darf in keinem Ver» ein od. Familie fehlen. Preis incl. Porto RM U5. Zu bezieh, v. Verlag „Flug« sport", Frankfurt/M., Hirdenburgpl. & Postscheckkonto 7701, Frankfurt a. M

    FLUGSPORT"

    ϖn3JSM»«weida

    aaeatfunenbow / Automobil- w Flvgf«<*>nik I i8ohfFOt«<hnik. Programm koitvnlo» I

    ADOLF-HlTLER-

    INGENI EUR SCHULE

    Maschinenbau, Elektrotechn., Hoch-u. Tief Dau.Kratt-u.Luftfahrt. Eig.Lehrwerkstätten ■ Staatlich anerkannt ==-

    FRIEDBERG — HESSEN

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    sucht

    tüchtige Diplom-Ingenieure

    und

    Ingenieure

    für Aero-Dynamik und Flugerprobung zu baldigem Antritt. Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften unter Angabe der Gehallsansprüche sowie des frühesten Eintrittstermines sind unter dem Kennwort TAe zu richten an die Gefolgschafts-Abteilung der

    ARADO-FLUGZEUGWERKE G. M. B. H.

    Werk Brandenburg (Havel)

    £ie>fe& - P,ca#cafn*n:

    Fallschirme

    Flugzeug- Baumaterial

    Teile nach DIN- und soweit bestehend, auch nach anderen Normen

    Flugzeug - Instrumente

    Bordtelefone

    Ausrüstungen

    für Flugzeug und Besatzung

    AUTOFLUG

    Inhaber Gerhard Sedlmayr

    BERLIN - TEMPEL HOF

    Berliner Strafe 167/168

    r£DIE BETRIEBSSICHEREN", _

    LEICHTMETALL-~- ARMATUREN

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ARMATUREN - APPARATE - FABRIK

    Preschona

    ADOLF MEYER

    BERLIN-SW.29 ϖ GNEISENAUSTR.27 ϖ TEL.662154, 662155, 668553


    Heft 2/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro xh Jahr bei Htägigem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 2

    17. Januar 1940

    XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 31. Januar 1940

    Verdienste.

    Dem Deutschen widerstrebt es, und er ist es nicht gewohnt, Vorschußlorbeeren zu nehmen. Die Erfolge in der Duft über Land und über Wasser lassen erkennen, daß unsere Luftwaffe in Ordnung ist.

    Es ist eine innere Befriedigung für Arbeiter und Soldaten hinter der Front, wenn Hermann Qöring zu seinem Geburtstage drei Männer durch Verleihung der Lilienthal-Denkmünze herausstellte. So hat der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, die Erfüllung der von ihm gestellten Aufgaben anerkannt. Neben der Anerkennung von Konstrukteur-Leistungen, wie die von Dipl.-Ing. Tank und Dr.-Ing. Klein, wurden diesmal auch Leistungen von Stellen, die gleichfalls an der Entwicklung der Luftwaffe ganz hervorragenden Anteil haben, gewürdigt. Die Oeffentlichkeit kann sich kaum einen Begriff machen, welche umfangreiche, unerläßliche Kleinarbeit in Adlershof mit seinen vielen Laboratorien geleistet worden ist. Und wenn Prof. Seewald, auf dessen Schultern die gesamte Leitung von Adlershof lastete, mit ausgezeichnet wurde, so werden alle Adlershof-Schaffenden besonders stolz auf diese Anerkennung sein und einen neuen Anstoß empfangen haben, um mit ver-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Lilienthal-Denkmünze erhielten (von links nach rechts): Dr.-Ing. Friedrich Seewald-Berlin, Dipl.-Ing. Kurt Tank-Bremen und Dr.-Ing. Heinrich Klein-Düsseldorf.

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 20, Bd. VIII.

    doppeltem Eifer an die Lösung schwierigster Aufgaben heranzugehen.

    Kleinmotorflugzeug Musger „Mg III44.

    Die Entstehung dieses einsitzigen Kleinflugzeuges reicht in das Jahr 1932 zurück, als es für den Ostmärker noch äußerst schwierig war, zum Motorflug zu gelangen. Da ein anderer Weg „auch zum Motorfliegen zu kommen ..." nicht möglich war, entstand trotz der damals herrschenden Arbeitslosigkeit und dem Mangel an erforderlichen Mitteln die Konstruktion und später auch der Bau dieses Flugzeuges. Der Bau wurde mit vereinten Kräften in den Werkstätten der Segelfliegergruppe Herzogenburg zu dritt nach großen Schwierigkeiten bewältigt, so daß im Sommer 1937 der erste Start erfolgen konnte. Erwähnt muß hierbei werden, daß mit großem Eifer die

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kleinmotorflugzeug Musger „Mg III".

    Werkbild

    Herren Toni Hackl und Franz Bubenik mit dem Konstrukteur mitbauten, und Herr Schober die Materialkaufsorgen auf seine Schultern nahm. Nach dem Wunsch vieler entstand ein leicht zu bauendes und im Betrieb sparsames Kleinflugzeug für Uebungszwecke. Als Triebwerk wurde ein für damalige Zeiten noch guter 2-Zyl.-Mercedes-22-PS-Flugmotor auserwählt und preiswert erworben.

    Einsitziger freitragender Tiefdecker in Holzbauweise, mit oder ohne Kabinenaufsatz zu fliegen. Flügel mit 3 Konusbolzen vom Rumpfmittelstück lösbar. Einfaches Dreibeinfahrwerk mit Niederdruckreifen 380-^X 150 und Qummiringfederung.

    Rüstgewicht 200 kg, Fluggewicht 325 kg, Flächeninhalt 9.2 m2, Brennstoffbehälter 27 1. Brennstoffverbrauch etwa 6,5 1/h, Aktionsradius

    bei Reisegeschwindigkeit etwa 530 km. Erflogen wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Bei einem Ueberführungsflug durch den Konstrukteur wurde auf der Strecke Wiener Neustadt— Darmstadt eine Reisegeschwindigkeit von 127 km/h erflogen. Lande-geschw. etwa 68 km/h, Startlänge 140 m.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kleinmotorflugzeug Musger „Mg III".

    Zeichnung Flugsport

    USA Lockheed Lodestar Verkehrsflugzeug.

    Ganzmetall-Mitteldecker mit zwei Pratt-&-Whitney-Hornet-Motoren je 850 PS mit Hamilton-Standard-Hydromatic-Propeller, ähnlich dem Lockheed 14, der für 11 Passagiere und 2 Mann Besatzung bestimmt war. Spannweite des Lockheed 14 betrug 20 m, Länge 13,5 m, Fläche 51,2 m2, Reisegeschw. 330 km/h, Reichweite 2700 km. (Vgl. „Flugsport" 1937, S. 513. Man vergleiche auch den Lockheed-Schnellbomber mit MG.-Turm nahe dem Leitwerk Rumpfoberseite, „Flugsport" 1939, S. 48, ferner Lockheed „Super-Electra", 1937, S. 7.)

    Flügel freitragend, nach den Flügelenden sich stark verjüngend, mit stark nach der Hinterkante gerundeten Flügelspitzen und großen Fowlerklappen. Rumpf rechteckiger Querschnitt mit stark gerundeten Ecken. Kabine mit 14 Sitzen, 3 Mann

    Besatzung. Doppel- Z\'K*

    tes Seitenleitwerk.

    Fall r werk nach hinten in die Motorverkleidungen hochziehbar.

    Spannweite 19,75 m, Länge 14,8 m, Fluggewicht 7700 kg, Höchstgeschw. 375 km/h, Reisegeschw. 350 km/h, Landege-schw. 104 km/h, Reichweite bei Reisegeschw. 1850 km, Gipfelhöhe 7400 m.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Lockheed Lodestar , .

    Verkehrsflugzeug. .

    Werkbild

    Franz. Bloch 174 A3-B3 Bomben

    Bloch 174 A3-B3 Ganzmetall ist eine Weiterentwicklung des Bloch 174, vergleiche die Typenbeschreibung „Flugsport" 1939, Seite 512. Die Hauptabmessungen, Spannweite 17,924 m und Länge

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Bloch 174 A3-B3.

    "Zeichnung Flugsport

    Franz. Bloch 174 A3-B3 Bomber.

    Zeichnung Flugsport

    11,729 m, sind die gleichen geblieben. Der Flügelinhalt ist von 41,10 m2 auf 4326 m2 erhöht. Das Leergewicht ist von 4468 kg auf 4450 kg und das Fluggewicht von 6782 kg auf 6393 kg zurückgegangen. Höchstgeschwindigkeit 520 km/h hat keine Steigerung erfahren. Statt der früheren Rumpfnase mit nur Sicht nach unten ist jetzt eine Vollsichtkanzel verwendet.

    Flügel vierteilig. Die beiden Mittelstücke mit Motorenem-bauten und Fahrwerk sind gerade, die Ansatzflügel V-förmig gestellt. Landeklappen im Mittelstück und im Ansatzflügel. Ein Hauptkastenholm mit Torsionsnase. Hinterholm mit Querruder und Klappenanlehnung. Flügelbedeckung leicht abnehmbar. Kabine elektrisch heizbar.

    Höhenflosse, Höhenruder mit Ausgleichrudern, V-Form mit doppeltem Seitenleitwerk als Endscheiben. Bestückung 3 MQ.s und Bomben.

    Engl Bristol „Bombay" Truppentransporter.

    Dieser für Truppentransporte bestimmte Ganzmetall-Hochdecker ist schon in dem Jahre 1936 entstanden. Zur Zeit wird er noch von Dominion-Firmen gebaut.

    Flügel freitragend, dreiteilig, Mittelstück mit den Motoren gerade. Ansatzflügel leicht V-

    förmig gestellt. Spreizklappen, ausgeglichene Querruder.

    Rumpf ovaler Schnitt, Metallhaut. In der Rumpfnase und im Rumpfende hinter dem Leitwerk MQ.-Stand.

    Fahr werk mit freiem Durchgang. An der Rumpfunterkante angelenkte V-Streben mit Stoßaufnehmerstrebe nach der Motorenaufhängung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ■J-u~1-" lt-f|trrjt ] f f t' ||

    ^4

    *1i

    L. Jttfjll

    \ ^Iv ! 1

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Bristol „Bombay".

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Bristol „Bombay" Truppentransporter. Archiv Flugsport

    Leitwerk verstrebt, doppeltes Seitenleitwerk.

    Zwei Bristol-Pegasus-XX-9-Zyl.-Stenimotoren, 1000 PS. D.-IL-V erstellschrauben.

    Als Bomber vier Mann Besatzung, als Truppentransporter Besatzung drei und Truppen in voller Ausrüstung 24.

    Spannweite 29,28 m, Länge 20,76 m, Höhe 4,88 m, Fluggewicht 8172 kg.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Jagdflieger schützen die deutsche Heimat. Unten: Alarm. Schneller Einsatz der Jäger Messerschmitt. — Oben: Der Schwärm während des Anfluges gegen den Feind. Rüder: stöcker

    WM

    §11

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Jagdflieger schützen die deutsche Heimat. Bilder: stöcker

    Ein Bildbericht aus einem feldmäßigen Fliegerhorst einer Jagdstaffel im Heimatgebiet. Die Jagdstaffel verfügt selbstverständlich auch über eine transportable Reparaturwerkstatt, um Schäden am Motor und an der Zelle schnellstens ausbessern zu können. — Unten: Unterhaltungsmusik für Jagdflieger.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Jagdflieger schützen die deutsche Heimat. Alarm. Der Flugzeugführer hat seinen Sitz in dem Messerschmitt-Jagdflugzeug bereits eingenommen. Ein Mann vom Bodenpersonal zieht die Haube zu, ein anderer

    zieht die Bremsklötze weg. Bild stöcker

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Jagdflieger schützen die deutsche Heimat. Nach kurzer Zeit sind die Jäger in der Luft, der vordere hat gerade das Fahrgestell eingezogen, der zweite ist gerade dabei. Bild Stöcker

    Röder-Winde für Schleppstart,

    Diese Segelflugschlepp-Winde, Konstr. Wohldorf, gebaut von Röder-Präzision, Frankfurt a. M., ist als Anhänger-Winde konstruiert und baut sich auf aus zwei miteinander verschraubten rechteckigen Rahmen (Abb. 1). Der äußere Rahmen (Fahrgestell) trägt die beiden abgefederten und nach oben ausschwenkbaren Räder, die kurze Transportdeichsel mit Kugelkupplung, die Handdeichsel, die Zahnstangenwinde und den Rollenbock mit Seilschere. Im inneren Rahmen ist der Motor eingebaut nebst Kühler, Kupplung, Schaltgetriebe, Gelenkwelle, Winkeltrieb. Seiltrommel und automatischer Spulvorrichtung. Alle kraftübertragenden Teile vom Motor bis zur Nabe für die Seiltrommel sind serienmäßig hergestellte Opel-Ersatzteile.

    Der Sitz (Abb. 2) für den Windenführer ist verstellbar und trägt an der Rücklehne den einstellbaren Windschutz. Unterhalb der glatten Abdeckbleche sind Brennstoffbehälter, Batterie und Werkzeugkasten eingebaut. Eine zweite Seiltrommel zum Mitführen eines Reserveseils ist unter der Trommelverkleidung vorgesehen. Die Instrumente (Seilgeschwindigkeitsmesser, Brennstoff-Vorratsmesser, Oeldruckmesser, Kühlstoff-Thermometer und Schalenkreuz-Anemometer) sind übersichtlich angeordnet, das Telefon liegt griffbereit an der rechten Seite des Sitzes. Die einseitig gelagerte Seiltrommel aus Leichtmetall faßt ca. 1500 m Seil. An der Antriebsseite ist der kegelstumpfförmige Seil-Abweiser (Abb. 3) angebracht, der die durch unsachgemäßes Ausziehen entstandenen Seilschlingen in die Trommel ablenkt und hierdurch Festhaken und Bruch des Schleppseils verhütet. Als Antrieb dient der Opel-Admiral-Motor, der bei 3000 Umdr./Min. 75 PS leistet und sich infolge seiner großen Elastizität vorzüglich zum Windenschleppmotor eignet.

    Das Aufbocken des Windengeräts zu Beginn des Schleppbetriebes erfordert nur eine Minute Zeit. Vermittels der fest eingebauten Zahnstangenwinde (Abb. 4) werden die beiden Räder entlastet, die

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Röder-Winde für Segelflugschleppstart. Oben links, Abb. 1: Fahrgestell und Motorrahmen. — Rechts, Abb. 2: Schalenkreuz-Anemometer auf umklappbarem Mast, Sitz mit Halter für Windschutz-schirm. — Unten links, Abb. 3: a Gestänge zur Seilschere, b verschiebbarer Sitz, c Seilab weiser. — Rechts, Abb. 4: d Zahnstangenwinde zum Aufbocken, e schwenkbarer Fahrwerkfederträger, f Rollenkasten mit Seilschere.

    Werkbilder

    Sicherungen der Federn entfernt und die beiden Federträger beiseitegeklappt. Nach Lösen der Zahnstangensperre senkt sich die Winde von selbst langsam zu Boden, wobei die beiden Radrahmen mit den Rädern nach oben ausschwenken. Die Winde ist nun startklar, und das Schleppseil kann ausgelegt werden. Hierbei ist das Seil-Ende durch einen roßhaar-gefüllten Fußball kenntlich gemacht, um ein leichteres Wiederfinden des Seils im Gelände zu ermöglichen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Konische Nietköpfe benötigen nach Angaben der engl. Aluminium Union Ltd. geringeren Nietdruck. Außerdem können mit einem Nietkopf former Nieten mit verschiedenen Durchmessern genietet werden. Erfordert geringere Nietlänge und soll die Möglichkeit des Abplatzens der Nietköpfe verhindern.

    Flugzeug-Skis werden bei dem starken Schneefall in allen Ländern stark gelragt. Im Jahrgang 1919 des „Flugsport", S. 267, gaben wir bereits an Hand von Tafeln X bis XIII einen Ueberblick über die wichtigsten russischen Schneekufen-Konstruktionen.

    Diese Ski£ bestanden aus einem kufenförmig gebogenen Brett mit einem Verbindungsbock zur Befestigung an Stelle des Rades. Die Abfederung wurde in früheren Zeiten durch Gummistränge, heute durch Federbeine bewirkt.

    In letzter Zeit ist man immer mehr zur Verwendung von Leichtmetall und zu; Stromlinienform übergegangen. Untenstehende Abbildungen zeigen Ausführungsformen einer amerik, Flugzeugzubehörfirma.

    Die deutsche Flugzeugindustrie hat schon in den frühesten Zeiten ihre Metallschwimmer so gebaut, daß sie die Drücke der reinen Kufenlandung auf Eis- oder Schneeflächen vertragen können. Es sei nur an die verschiedenen Ausführungen für die arktischen Länder von Junkers, Heinkel und anderen erinnert. Nebenstehend Ausführung einer leicht im Flugzeug mitnehmbaren Skiform an einem Bücker Jungmeister, wie man sie vor einigen Tagen auf dem Rangs-dorfer See an dem Flugzeug von Benitz sehen konnte.

    Bücker Flugzeug-Ski für Typ Jungmeister.

    Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA-Flugzeug-Skis. Links: in Metall Stromlinienform. — Rechts oben: Gemischtbauweise, unten Leichtmetall gepreßt und genietet.

    FLUG UNDSCHÄ

    Inland.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. 1. 1940: zu Generalleutnanten: die Generalmajore Schmidt, Bogatsch, Bieneck, Andrae, Sattler, Förster, Bodenschatz, Ritter von Greim, Loerzer; zum Generalstabsarzt: der Generalarzt Professor Dr. Hippke; zu Obersten: der charakterisierte Oberst Laumann; die Oberstleutnante des Generalstabes von der Heyde, Meister; die Oberstleutnante von Gronau, Rebsch, Fitzau, Rheinshagen, Petrauschke, Volkmann, Schuchardt, Lorenz, Dr. Leon, Poser, Prestien, Singer, Wcdrig.

    Lüienthal-Denkmünze für 1939 wurde am Geburtstage des Schirmherrn der Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrtforschung, Generalfeldmarschall Göring, dem

    Diplomingenieur Kurt Tank (Bremen) für grundlegende konstruktive Arbeiten des Flugzeugbaues, insbesondere für die Schaffung des viermotorigen Langstrecken-Verkehrsflugzeuges „Condor", dem Dr.-Ing. Heinrich Klein (Düsseldorf) für besondere Verdienste um moderne Luftwaffenkonstruktionen, und dem Dr.-Ing. Friedrich Seewald (Berlin) für wissenschaftliche Arbeiten und besondere Leistungen bei der Organisation der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt, Adlershof, verliehen.

    500,786 km/h über 2000 km mit 2000 kg Nutzlast, Geschwindigkeitsrekord am 30. 7. 1939 von der Besatzung Ernst Seibert und Kurt Heintz mit einem zweimotorigen Junkers Bombenflugzeug aufgestellt, wurde nunmehr von der FAI international anerkannt. Dieser Rekord schließt noch zwei andere Rekorde über die 2000-km-Strecke in sich, nämlich: mit lOuO kg Nutzlast und ohne Nutzlast. Bisher befanden sich sämtliche drei Rekorde mit 468 km/h in italienischem Besitz.

    Umstellung der Deutschen Lufthansa bei Kriegsbeginn wickelte sich programmäßig ab. Direktor Walter Luz gab in einem Gespräch zur Jahreswende dem H. O.-Mitarbeiter der „Luftreise" u. a. folgende Schilderung:

    „Und dann kam der Krieg. Beginnend mit dem 26. August war die Lufthansa genötigt, ihren Dienst immer mehr einzuschränken, und am 30. August wurde aus Sicherheits- und Landesverteidigungsgründen ihr gesamter Flugbetrieb stillgelegt. Was besonders hervorgehoben zu werden verdient: alle Flugboote und Flugzeuge des Südatlantikdienstes kehrten wohlbehalten nach Deutschland zurück, die Besatzungen führten dabei Flüge durch, die ihr hohes Können ebenso wie die Güte des deutschen Fluggeräts unter Beweis stellten. Im Ohnehaltflug wurden die gewaltigen Entfernungen von den Kanarischen Inseln nach dem Bodensee und sogar nach Travemünde an der Ostsee zurückgelegt, die Alpen wurden im Nachtflug überwunden. Von den vier Flugsicherungsschiffen des Transatlantikverkehrs befinden sich „Schwabenland", „Friesenland" und „Westfalen" in der Heimat, die „Ostmark" konnte sich Anfang September trotz zeitweiliger Verfolgung durch französische Flieger von der westafrikanischen Küste nach Las Palmas, also in spanisches Hoheitsgebiet, durchschlagen. Die „Schwabenland" wurde zwar englischen Meldungen zufolge versenkt, aber auch diesmal handelte es sich nur um die Lügentorpedos des Herrn Churchill auf die Weltöffentlichkeit, das Schiff selbst und seine Besatzung haben nichts von ihnen bemerkt. Ein einziges Flugzeug der Hansa kam nicht mehr nach Haus und mußte in Siam verbleiben. Die Versammlung der Hansa-Flotte auf deutschem Boden in diesen entscheidenden Tagen spricht in gleicher Weise für den Hochstand ihrer Organisation und Leitung wie für die Einsatzbereitschaft aller ihrer Angehörigen. Die Lufthanseaten und ihre Flugzeuge bezogen nun ihre Posten, die ihnen der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, in dem Gesamtrahmen der Luftverteidigung Deutschlands zugewiesen hatte. Dort haben sie ihre Pflicht getan und erfüllen sie weiter.

    Moskau—Berlin sind von sowjetrussischer Seite drei schnelle 21sitzige Flugzeuge Typ DS 3 eingesetzt. Das erste Flugzeug startete am 8. 1. 10 h von Moskau mit fünfköpfiger Besatzung über Minsk, Bialystok, Königsberg und Danzig und traf 9. 1. mitt. in Berlin ein. Flugpreis: Moskau—Berlin 380, Moskau—Danzig 295, Moskau—Königsberg 275 Rubel.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Das erste Verkehrs-flugz.derDeutschen

    Lufthansa startete am 12. 1. zu einem

    Probeflug nach Moskau und zurück. Der planmäßige Luftverkehr der DLH und Aeroflott beginnt am 21. 1.

    Russ. Verkehrsflugzeug der sowjet-russ. Fluggesellschaft „Aeroflott" bei der Ankunft auf dem Berliner Flughafen.

    Weltbild

    Ausland.

    Ital. Fluglinie Italien—Brasilien mit Anschluß nach Buenos Aires landete am 3. 1. flugplanmäßig auf dem Flugplatz Littorio Flugzeug I-AREM, welches am 21. 12. von Guidonia aus die neue Fluglinie nach Brasilien eröffnete. An Bord befanden sich Oberst Biseo, der Generaldirektor der italienischen Ueberseeflug-linie, zwei brasilianische und ein italienischer Journalist, der deutsche Konsul von den Kapverdischen Inseln und ein portugiesischer Offizier und 7 Zentner Post. Inzwischen hat die argentinische Postdirektion die deutsche Luftfahrtgesellschaft „Condor" beauftragt, in Rio de Janeiro die aus Argentinien kommende Post mit dem Dienst der italienischen Gesellschaft nach Rom weiter zu befördern.

    Engl. Luftfahrtminister Sir Kingsley Wood hatte, wie das „Hamburger Fremdenblatt" berichtete, in der geheimen Unterhaussitzung einen besonders schweren Stand gegenüber den Vorwürfen, die gegen sein Ressort erhoben wurden. Es wurde gegen ihn geltend gemacht, daß es deutschen Flugzeugen immer wieder gelungen sei, lebenswichtige Waffenplätze der englischen Kriegsmarine zu erreichen und Kriegsschiffe mit Bomben anzugreifen, während englische Flugzeuge nicht nach Deutschland könnten. Die von der englischen Luftwaffe verwendeten Typen seien zum Teil zu schwerfällig und den deutschen Jagdflugzeugen nicht gewachsen. In diesem Zusammenhange wurde die Einsetzung einer Untersuchungs-kommission gefordert. Es sei geradezu haarsträubend, daß die für die Erteilung der Bauaufträge maßgebenden Beamten gleichzeitig Aktionäre großer Rüstungswerke seien und die Aufträge daher nicht nach sachlichen Gesichtspunkten vergäben.

    Engl. Reserveluftwaffe hat 8 Flugzeugführerinnen zur Ueberführung von Flugzeugen nach den Militärflugplätzen eingestellt.

    Span. Luftwaffe soll nach einer Erklärung von General Yague bis Ende 1940 über 2000 Piloten verfügen, bis 1941 soll der Nachwuchs das Doppelte betragen. Für die weiter auszubauende Heimatflugzeugindustrie ist als Zentrum Cordoba vorgesehen und 209 Millionen Peseten bewilligt worden.

    Sowietruss. Volkskommissar für die Luftfahrtindustrie jetzt Schachurin aus Gorki (Nischni-Nowgorod) an Stelle von Michael Kaganowitsch. Als stellvertretende Volkskommissare wurden beigegeben Flugzeugkonstrukteur Jacowlew und Wo ronin.

    F. A. L-Sitzung Zürich 11. 12. 39, Vorsitz Prinz Bibesco. Peru wurde in die Föderation aufgenommen.

    Schwed. Luftaufrüstungsetat zur Beschaffung von weiteren Kriegsfahrzeugen von 47 auf 83 Millionen Kronen erhöht. Bis 1943 werden 165 Junkers Ju 86 K in Schweden in Lizenz gebaut.

    Rumän. Luftwaffe wurde der erste Teil der 30 Jagdeinsitzer Heinkel He 112 geliefert.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ßücker Jungmeister Einsitzer mit Ski - Fahrwerk. Anthony Herman Gerard Fokker*), Arthur Benitz zeigte vor Wintersportlern auf dem geboren 6. 4. 1890,

    kangsdorfer See ein Kunstflugprogramm. gestorben 23. 12. 1939.

    *) Vgl. „Flugsport" 1940, Seite 12.

    American Airlines, Inc., die älteste USA-Luftlinie, hat den zweirnillionsten Fluggast befördert. Der erste Fluggast wurde 1. 4. 1927 befördert, der millionste am 16. 2. 1937.

    1800 km im Leichtflugzeug Aeronca mit 65 PS Continentai, Dauer 13 h 35 Min. flog Henry Chapman von New York nach New Orleans. Die bisherige größte Strecke betrug 1420 km.

    USA Propellerfabrik Pittsburgh Screw &. Bolt Corp. wurde von Curtiss-Wright Corp. gekauft.

    USA Leichtflugzeugbau im ersten Halbjahr 1939 um 90% gestiegen-

    USA Schulflugzeuge für Kanada sind auf Grund der „Cash and Carry'1-Klausel abgeliefert worden. Die Flugzeuge werden nach einem Flugplatz dicht an der kanadischen Grenze gebracht, von wo sie von Kanada selbst abgeholt werden müssen. Sie dürfen jedoch nicht USA-Gelände überfliegen. Zu diesem Zweck ist auf der anderen Seite der Grenze in Kanada ein Flugplatz eingerichtet und mit einer 600 m langen geraden Straße mit dem USA-Flugplatz verbunden. Die Flugzeuge werden dann mit einem Seil auf dieser Straße, welche etwas Gefälle hat, auf die andere Seite hinübergezogen.

    USA-Veröffentlichungen über Flugzeugproduktion und Flugzeugausfuhr unter Zensur gestellt. Alle Photographien von Militärflugzeugen müssen vor der Veröffentlichung bei den zuständigen Behörden vorgelegt werden und bei Flugzeugen für den Export auch denjenigen verantwortlichen Stellen, für die die Flugzeuge bestimmt sind.

    Curtiss XS03C-1 Jagd-Versuchsflugzeug mit Ranger .luftgekühltem 12-Zyl.-Motor, bestimmt als Jagd- und Aufklärungsflugzeug für Schlachtschiffe.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Curtiss XS03C-1 Jagd-Versuchsflugzeug. Werkbild

    Luftwaffe.

    29. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 30. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte trotz der schlechten Wetterlage ihre Aufklärungstätigkeit über Großbritannien und Frankreich fort.

    31. 12. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 1. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Feindliche Flugzeuge versuchten am 31. Dez. nachm. die deutsche Nordseeküste anzufliegen, wurden jedoch frühzeitig erkannt und abgewehrt.

    Berlin, 2. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Bei den Aufklärungsflügen am 31. Dez. gegen die deutsche Nordseeküste sind die Engländer beim Rückflug aus der Deutschen Bucht in niederländisches Hoheitsgebiet eingeflogen. Am Neujahrstage unternahm die deutsche Luftwaffe Aufklärungsflüge gegen die Shetland- und Orkneyinseln. Sie brachten wertvolle Erkundungsergebnisse. Ein Teil der eigenen Aufklärer geriet 200 km vor der schottischen Küste in Berührung mit überlegenen Kräften des Feindes. Eines unserer Flugzeuge, das infolge einer technischen Störung bereits vor Beginn des Kampfes seine Kampf-

    kraft zum Teil eingebüßt hatte, mußte auf See niedergehen. Ein britisches Flugzeug wurde so schwer beschädigt, daß es seinen Heimathafen wahrscheinlich nicht mehr erreichte.

    Amsterdam, 2. 1. 40 (DNB.). Wie der holländische Regierungspressedienst mitteilt, haben am Abend des 31. Dez. verschiedene Flugzeuge unbekannter Nationalität holländisches Wattengebiet und Nordfriesland überflogen. Die Flugzeuge sind von Flakartillerie beschossen worden, worauf sie holländisches Gebiet verlassen haben. Im allgemeinen sind die Flugzeuge in nördlicher und westlicher Richtung abgeflogen. Es handelt sich um die englischen Flugzeuge, die nach ihrem erfolglosen Angriffsversuch auf die deutsche Nordseeküste die holländische Gebietshoheit verletzten.

    Berlin, 3. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: An der Westfront geringe Artillerie- und Spähtrupptätigkeit, Grenzüberwachungs- und Aufklärungsflüge. — Bei dem Versuch, in die Deutsche Bucht einzufliegen, wurden drei britische Vickers-Wellington-Bombenflugzeuge modernster Bauart von deutschen Messerschmitt-Flugzeugen abgeschossen. Auf deutscher Seite sind Verluste nicht eingetreten.

    Berlin, 4. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte Erkundungsflüge gegen Frankreich und über der Nordsee durch. Ein britisches Kampfflugzeug wurde Mittw. früh in der Gegend von Aachen nach Ueberfliegen luxemburgischen Hoheitsgebietes von einem deutschen Jagdflieger gestellt und nach kurzer Verfolgung abgeschossen, ehe es über die deutsch-belgische Grenze hin entkommen konnte. Das zertrümmerte Flugzeug liegt in Grenznähe auf belgischem Gebiet.

    Berlin, 5. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Die Aufklärungstätigkeit der Luftwaffe gegen Großbritannien und Frankreich wurde planmäßig fortgesetzt.

    Berlin, 6. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Keine besonderen Ereignisse.

    Berlin, 7. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte über Großbritannien und Frankreich auf.

    8. 1. 40. Oberk. d. Wehrmacht: Keine Bekanntmachungen über Luftwaffe-

    Berlin, 9. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Außer örtlicher Spähtrupptätigkeit und Aufklärungsflügen der Luftwaffe in der nördlichen Nordsee keine besonderen Ereignisse.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Austral. Flieger bei ihrer Ankunft in England, ^ie ahnen noch nicht, daß die plutokratischen englischen Kriegstreiber gerade die Flieger der Dominions bei sogenannten „Ueberwachungsflügen" in der deutschen Bucht systematisch in den Tod jagen. Weitbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Dornier Do 18 Langstreckenflugboot geht zu Wasser, um den Gegner auf der Weite des Nordmeeres zu suchen. Werkbiid

    Berlin, 10. 1. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge unternahmen am Vor- und Nachmittag des 9. 1. einen Erkundungsvorstoß gegen die englische und schottische Ostküste. Hierbei wurden vor der Norwich-Küste vier bewaffnete Kriegs- und Handelsschiffe, nämlich zwei Vorpostenfahrzeuge, in deren Geleit zwei Handelsschiffe fuhren, angegriffen und versenkt. — Vor der schottischen Küste wurde von vier bewaffneten Handelsschiffen unvermutet das Feuer auf die deutschen Erkunder eröffnet. Bei der Abwehr dieses Angriffes wurden die Dampfer versenkt. Die eigenen Flugzeuge erlitten keine Verluste.

    Berlin, 11. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Bei Grenzüberwachungsund Aufklärungsflügen an der Westfront kam es zu mehreren Luftkämpfen. Hierbei wurden zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Ein deutsches Flugzeug wurde bei der Verfolgung eines Feindes in der Gegend von Colmar durch Bodenberührung vernichtet.

    Bei einem erneuten Versuch, Flugplätze an der deutschen Küste mit Bomben anzugreifen, wurden neun britische Bombenflugzeuge vom Muster Bristol-Blenheim in der Deutschen Bucht von vier deutschen Flugzeugen gestellt. Im Verlauf des Kampfes wurden drei britische Flugzeuge abgeschossen, ein weiteres so stark beschädigt, daß es vermutlich seinen Heimathafen nicht mehr erreichte. Die deutschen Flugzeuge kehrten aus diesem Kampf gegen eine mehr als doppelte Ueberlegenheit ohne Verluste zurück.

    Berlin, 11. 1. 43 (DNB.). Ein unbewaffnetes Reiseflugzeug der deutschen Luftwaffe, das infolge schlechter Sicht die Orientierung verloren hatte, mußte in Belgien in der Nähe von Mecheln notlanden. Das Flugzeug wurde teilweise beschädigt. Die Insassen, die unverletzt blieben, wurden von den Belgiern interniert.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Großadmiral Dr. h. c. Raeder bei einer Ansprache in einem Fliegerhorst, wo er verdienstvolle Flieger mit Eisernen Kreuzen auszeichnete, ..... „denn sie flogen

    gegen Engelland....." Werkbild

    Nr. 2/1940, Bd. 32

    .FLUGSPORT

    Seite 31

    Berlin, 12. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte die Aufklärung an der englischen und schottischen Ostküste und der Shetlands fort. An der schottischen Küste wurden drei britische Vorpostenboote und ein bewaffneter Handelsdampfer, der das Feuer auf die deutschen Aufklärer eröffnete, angegriffen und versenkt. Im Verlauf eines sich hierbei entwickelnden Luftkampfes mit britischen Jagdflugzeugen wurde ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Britische Flugzeuge haben einen Flugplatz auf einer deutschen Insel angegriffen, ohne Schaden anzurichten.

    Berlin, 13. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe hat am 12. Januar ihre Aufklärungstätigkeit über Ostfrankreich und über der Nordsee fortgesetzt und hierbei wichtige Ergebnisse erzielt. Drei Einzelflugzeuge wurden von feindlichen Jägern erfolglos angegriffen.

    Vom Feind wurden am 12. Januar außer einzelnen nächtlichen Anflügen, die zum Teil wieder unter Verletzung der holländischen Neutralität vor sich gingen, nur ein einziger Bristol-Blenheim über deutschem Gebiet gesichtet. Das Flugzeug wurde nach kurzem Kampf von deutschen Jägern abgeschossen und ist nach Aufschlag auf französischem Boden verbrannt.

    In der Deutschen Bucht versuchten acht britische Bomber deutsche Zerstörer anzugreifen. Nur zwei Angreifern gelang es, ohne jeden Erfolg Bomben abzuwerfen. Der eine wurde abgeschossen, der zweite beschädigt. Die übrigen sechs britischen Flugzeuge drehten schon unter der Wirkung des gut liegenden Abwehrfeuers unserer Zerstörer vorzeitig ab-

    Berlin, 14. 1. 40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe hat ihre Aufklärung über Frankreich und über der Nordsee auch am 13. 1. planmäßig und erfolgreich durchgeführt. Ein deutsches Flugzeug wird vermißt. — An der Westfront hatten deutsche Flugzeuge keine Feindberührung. Flakartillerie hat in der Gegend von St. Ingbert ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Einzelne feindliche Flugzeuge haben in der Nacht vom 12. zum 13. 1. Aufklärungsflüge über deutschem Reichsgebiet unternommen. Ein englisches Flugzeug versuchte in der Nacht eine nordfriesische Insel einzugreifen. Die Bomben fielen ins Wasser, ohne Schaden anzurichten. Ein holländisches Flugzeug hat die deutsche Reichsgrenze bei Nordhorn in den Mittagsstunden überflogen und deutsches Hoheitsgebiet verletzt.

    Türk. Segelfluggelände befindet sich in Ankara und Inönü. Inönü, ein brauchbar zentral gelegenes Gelände, liegt etwa zwischen Istanbul und Ankara. Es hat schöne, bei mehreren Windrichtungen brauchbare sanfte Felsenhänge und einen inpfebenen Flugplatz, direkt darunterliegend. Am Fuß der Berge und am Rande

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflug

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Türk, zweisitz. Schulgleiter, russ. Konstruktion, Lizenzbau in Instanbul, im türk. Segelfluggelände Inönü (1939).

    Segelflugzweisitzer „Goevier" mit nebeneinanderliegenden Sitzen.

    Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Wasserkuppe in Schnee und Rauhreif. Silvester 1939. Bild: Flugsport

    des Flugplatzes sind eine Reihe fester Unterkunfts- und Verwaltungsgebäude sowie Hallen errichtet. Schulkurse finden hauptsächlich im Sommer statt. Als Schulzweidecker wird ein abgestrebter russischer Hochdecker mit rohrartigem Leitwerksträger (siehe nebenstehende Abbildung) von verhältnismäßig kleinem Rohrquerschnitt verwendet. Man vergleiche hierzu den danebenstehenden Doppelsitzer „Goevier", Sitze nebeneinander.

    Berührung mit einer Trombe schildert Uffz. Scheidhauer auf Nurflügelflugzeug Horten III während der 19. Rhön in den Rhön-Berichten des Korps-führers 1938: Am zweiten Wettbewerbstag, 25. Juli 1938, riß die Bewölkung erst spät auf. Es bildete sich über dem Gersfelder Tal eine Wolke mit niedriger Basis von etwa 1200 m, in der die vorher gestarteten Maschinen sehr schnell verschwanden. Ich startete als Letzter und fand unter der gesamten Basis nur noch Null, höchstens V. m/sec Steigen. Plötzlich sah ich etwa 100 m unter der Basis eine rechtsdrehende Trombe von ungefähr Vi m Durchmesser, der ich nicht mehr ausweichen konnte. Die linke Fläche wurde erfaßt und hochgerissen. Die ganze Maschine wurde mit äußerster Gewalt seitlich geworfen, so daß der Inhalt aus der rechten Bordtasche, u. a. zwei schwere Reservebolzen, etwa 1,60 m weit in die linke Fläche fielen. Dadurch, daß ich fest angeschnallt war, verletzte ich mich nicht. Der Vorfall geschah in 100 m über Grund, und als die Maschine sich gefangen hatte, konnte ich mit der Höhe gerade noch den Motor-

    platz erreichen. Bei einem Abmontieren in der niedrigen Höhe über Grund, was bei solcher Beanspruchung im Bereich der Möglichkeit liegt, hätte es zum Absprung nicht mehr gereicht. Die große Festigkeit des Nurflügels, die durch den dicken Flügel und durch das Fehlen des Rumpfgewichtes gegeben ist, hatte sich erwiesen.

    Berichtigung. In dem Artikel „USA Hochgeschwindigkeitsprofil", Nr. 24, S. 572, vom 22. 11. 39 muß es selbstverständlich richtig heißen bei der Angabe von Geschwindigkeiten in Deutschland bei Rumpfmaschinen statt: 746,66 km ,,755,11 km".

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Malaula! Der Kampfruf meiner Staffel v. Julius Buckler. Vom Dachdeckerlehrling zum Pour-le-merite-Offizier. Eingel. v. Peter Supf. Steiniger-Verlage, Berlin. Preis RM 2.85.

    Buckler, am Ende des Weltkrieges 23 Jahre, Führer der Jagdstaffel 17, Träger des „Pour le merite" und einer der erfolgreichsten Jagflieger, schildert in diesem Buch in der ihm angeborenen Bescheidenheit sein Fliegerleben. Malaula ist der Schlachtruf der Staffel. Ein lesenswertes Buch auch für diejenigen, die schon glauben, den Knüppel fest in der Hand zu haben.

    Jagdfliegergruppe G. J ger an Polens Himmel, v. K- G. von Stackelberg. Steirische Verlagsanstalt, Graz. Preis RM 4.50.

    Ernst Udet, unser Generalluftzeugmeister, sagt in seinem Geleitwort: „Dieses Buch übermittelt prächtige Eindrücke von frisch-fröhlicher Jagdfliegerei über Polen. Die unvergeßlichen Taten der im Polenfeldzug 1939 erfolgreichsten Jagd-giuppe werden der deutschen Jugend Freude bereiten und Ansporn zu immer sieghaftem Fluge für Deutschland sein/' — Man liest, wie es losgeht, polnische" Bomber greifen an, Jagd auf Transportzüge, 26 Polen mit einem Schlag, vom Besuch des Generalfeldmarschalls Göring. Nach 18 Tagen ist der Krieg aus — Sieg im polnischen Luftraum, v. Stackelberg versteht es, in seiner knappen sachlichen Sprache, alle Phasen in den Luftkämpfen miterleben zu lassen.

    Mehrere

    Hlrth-Motore

    HM 60 R

    zu kaufen gesucht. Angebote unter 4075 an die Exd. d. „Flugsport", Frankfurt-M , erbt.

    ADOLF-HtTLER-

    iNGENIEURSCHULE

    Maschinenbau. Elektrotechn.,

    ,Kraft-u.Lutttahrt. Eig.Lehrwerkstätten ... Staatlich anerkannt :

    FRIEDBERG - HESSEN

    INGENIEURSCHULE

    III MASCHINENBAU . ELEKTRO,

    II | TECHNIK AUTOMOBIL- UND

    III FLUGZEUGBAU

    III ' PROSPEKT ANFORDERN

    WEIMAR;

    EMESTERBEGANN:* APAlt UN*OKTOBER : EIGENE WERKSTfTTEtf ' . r !

    FIugzeug*Spannlack@

    Marke „Celiemit", liefert seit 1911 Dr. Quittner & Co.

    Inh. Hans G. Mohr

    Berlin « Lichtenberg Rittergutstrarse 152, Fernr. 612562

    Birken.Flugzeug» Sperrholzplatten

    <l«»iif*ftip* Fabrikat

    bei Rekordflütren erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, Ol.FlTFLUO in allen Stärken von ".4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herfa BerlinsCharloffenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Tslgr.-Adr.: FHeKerhfllzer Berlin

    ORIGINAL - RHÖN - ROSSITTEN -

    STARTSEILE

    I. G. KARL SCHMIDT & Co.

    SOLINGEN, Postfach 15

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    GUMMIKABEL GUMMIRINGE

    VERLANGEN SIE KOSTENLOS: MUSTER, DRUCKSCHRIFTEN U. ANSCHAUUNGSMATERIAL


    Heft 3/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M„ Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro lU Jahr bei 14tägigem Erscheinen RM 4.50

    leid.: 343S4 — '1 elegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verla« Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nient mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 3

    31. Januar 1940

    XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 14. Februar 1940

    Nachwuchs.

    Deutschlands bewiesene Vorherrschaft in der Luft kann nur erhalten werden, wenn hochwertiger Nachwuchs gesichert ist. Die Zeiten, in denen der Modellbau nur als Spielerei bezeichnet wurde und noch keinen Eingang in den Schulen gefunden hatte, sind vorbei. Heute wird in jeder deutschen Schule Modellbau betrieben und daneben Flugphysik gelehrt.

    Durch die Ergebnisse der Pflege des Luftfahrtgedankens in den letzten fünf Jahren hat Reichserziehungsminister Rust im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Luftfahrt veranlaßt, daß in jeder deutschen Schule, in jedem Unterrichtsfach und in jedem Lebensalter der Luftfahrtgedanke im Unterricht zu fördern ist. In Gemeinschaft mit dem NS.-Fliegerkorps wird an den weiteren Ausbau der Schulung des Nachwuchses herangegangen. Der Erlaß bestimmt:

    1. die Luftfahrt im physikalischen, mathematischen, geographischen, biologischen, chemischen und fremdsprachigen Unterricht und in der Kunsterziehung;

    2. Flugmodellbau und Modellflug;

    3. die Luftfahrt in den naturwissenschaftlich-mathematischen Arbeitsgemeinschaften;

    4. Lufifahrtlehrgänge (in Berufs- und Fachschulen);

    5. Ausnutzung allgemein-schulischer Veranstaltungen zur Förderung der Luftfahrt;

    6. Förderung der Luftfahrt an den Hochschulen.

    Muskel-Doppelschwingenflugzeug Schedel.

    Bei den meisten Schwingenflugzeugen hat die Natur dem Konstrukteur als Vorbild gedient. Hier kann man wohl ungefähr die Art der Bewegung nachahmen, aber nicht das Konstruktionsmaterial und nicht die Konstruktionsarbeit. Ernst zu nehmende und wirklich praktisch tätige Konstrukteure haben daher versucht, andere Wege zu gehen.

    Diese Nummer enthält Reportsammlung Nr. 18, Patentsammlung Nr. 21, Bd. VIII,

    und Tafel I.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    - 10QOO -_—.-

    Abb. 1. Doppelschwingenflugzeug Schedel. Zeichnung Flussport

    Die gestrichelte Stellung zeigt den Ausschlag der Schwinge.

    Das Schwingenflugzeug- Schedel besteht, wie Abb. 1 zeigt, aus vier Teilflächen, die paarweise durch Muffen verbunden sind, und wobei die beiden Flügelpaare eine gemeinsame Achse haben. Diese Waage-Anordnung, welche eine Entlastung der Flügel bezweckt, ist von Schedel bereits 1909 (Abb. 2) bei einem Hängegleiter angewandt worden. Neuartig ist die Anordnung der Achse selbst, die in einem Winkel von 45° nach oben geneigt ist, wodurch eine weitere Entlastung der Flügel und eine Beherrschung von größeren Flügelspannweiten möglich ist.

    Der Flieger liegt und arbeitet hierbei rechtwinklig zur Achse. Diese Anordnung der Achsen ermöglicht überhaupt die Steuerbarkeit des Flugzeuges. Vgl. gestrichelte Flügelstellung Abb. 1. Nach der Ansicht des Konstrukteurs bedingt die Schrägachse in Gemeinschaft mit den Flügelendscheiben ein neuartiges Steuersystem. (Die Photoaufnahmen Abb. 2—5 sind noch ohne Endscheiben.)

    Die Flügelbewegung erfolgt in zwei Richtungen, und zwar vertikal und horizontal zugleich. Während des Schwingenfluges wechseln Vorwärts-, Aufwärts- und Rückwärtsbewegung dauernd miteinander. Ganz wesentlich bei dieser Bewegung ist die Einwirkung der zusätzlichen Horizontalbewegung auf die Flügeleinstellung. So hat ein aufwärts gestellter Flügel immer einen positiven und ein ab-

    Abb. 2. Oben: Schedel-Hängegleiter mit Doppelschwingen, Ausführung 1909.

    Mitte: Schwingen ausgeschlagen. Man erkennt die Schubstangen und einen Handgriff, ferner den auf dem Rücken liegenden, um eine Achse drehbaren Schulterträger. Die Körperlage des Piloten im Fluge beträgt ungefähr 45 Grad.

    Unten: Schwingenflugzeugtransport mit Motorrad.

    Alle Bilder Schedel

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 3. Doppelschwingenflugzeug Schedel. Links: Flügelanschlußbeschläge mit Achse in Kugellagern. Die Hohlachse wird auf eine am Schulterträger befindliche Steckachse geschoben. — Rechts: Hintere Flügel wachsen etwas nach unten aus den vorderen heraus. Schulterträger stützt das mit vorderer Flügelnase am Boden liegende Flugzeug. An ihm der vier-strippige Anschnallgurt. Beide Handgriffe aus den Schubstangen herauswachsend.

    wärts gestellter einen negativen Einstellwinkel. Will man die Maschine also ziehen, so zieht man am Gestänge. Die Hauptflügel vorn gehen hoch, die hinteren nieder. Doppelresultat: vorn ist gezogen und hinten gedrückt. Beim Drücken des Gestänges erhält man umgekehrtes Resultat. Bewegt man so im Schwingenflug die Flügel dauernd auf und ab, so hat man einen dauernden Wechsel von Drücken und Ziehen; einen wellenförmigen Flug.

    Ebenso einfach und interessant ist die aus Abb. 1 verständliche Seitensteuerung. In der Abbildung ist der rechte Hauptflügel in Abwärtsstellung, also gedrückt, der linke Hilfsflügel gezogen, was die Kurvenlage der Maschine beeinflußt, das Bremsscheibchen am rechten Flügelende vervollständigt automatisch die Steuerarbeit. Nebenbei gesagt, hat auch eine Druckpunktverlagerung zugunsten der Kurve stattgefunden.

    Aufbau der Haupt- und Hilfsflügel Profil Göttingen 535, be-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 4. Doppelschwingenflugzeug Schedel. Zu beiden Seiten des Fliegers sieht man die Stoßstangen mit Handgriffen und Fußbügeln, welche gestatten, beliebig mit Armen und Beinen gleichmäßig und ungleichmäßig die Flügel zu bewegen. — Bei 1—2 m Wind hat er schon ziemlich Kompression daraufgebracht. Es fehlt vielleicht bloß noch der Pilot und die

    Libelle fliegt. —

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 5. Doppelschwingenflugzeug Schedel. Oben: Gewicht kaum 25 kg, Vorderflügel einzeln 5 kg, Hinterflügel je 3,5 kg, Gestänge 7 kg, größte Spannweite 10 m. Unten: Ansicht von hinten.

    stehend aus torsionsfesten Kastenholmen mit Sperrholznase. Hintere 2/s der Flügeltiefe Sperrholzrippen mit Leinwand bedeckt. Gewicht des Hauptflügels 5 kg, Hilfsflügel 3V2 kg. Gesamtgewicht 25 kg.

    Gelungen scheint die Unterbringung des Fliegers zu sein, insbesondere seine Lage bei Start und Landung. Interessant und praktisch durchgebildet ist der zeichnerisch sehr schwer darstellbare Betätigungsmechanismus, ein für die Körperform angepaßtes Gestänge, welches Handgriffe und Fußrasten trägt. Dieses Gestänge soll abhängig und unabhängig von einander betätigt werden können, unbeschadet durch wechselnde Verlängerungen und Verkürzungen der Flügelarme und Wandern und Verdrehen des Angriffspunktes am Flügel.

    NSFK--Schul£leiter 38 (hierzu Tafel I).

    Die Vielseitigkeit in Konstruktion und Ausführung der Anfängersegelflugzeuge hat der Korpsführer des NSFK. endlich beseitigt und einen Einheitstyp, den Schulgleiter 38, geschaffen. Die Erfahrungen bei den vorausgegangenen Typen, zuletzt dem Zögling 35, sind in dem neuen Typ berücksichtigt. Auf Sicherheit, leichte Reparaturmöglichkeit, Einfachheit in der Behandlung und Handhabung ist besonderer Wert gelegt. Kufe durch Faudifederbeine abgefedert.

    Der Schulgleiter 38, Baumuster Nr. 14 (Tafel I und Abb. 1—4), ist ein verspannter Hochdecker mit Gitterrumpf in Holzbauweise. Spannweite 10, 414 m, Länge 6,283 m, Höhe 2,43 itl Zuladung 90 kg. Höchstzulässige Geschwindigkeit im Kraft- und Windenschlepp 60 km/h.

    Flügelbauweise (Abb. 2 und 3), zwei flache Holme Doppel-T mit 1,5 mm Sperrholzsteg, Flügelnase Sperrholz 1 mm, im Grundriß gesehen 5 Felder von Vorder- zu Hinterholm durch Diagonalen versteift. Einfache Holmbeschläge zur Befestigung am Gitterrumpf zum Einhaken. Die beiden Tragflügelholme werden beim Aufbau zunächst am Spannturm eingehängt, Trag- und Fangseile am Spannturm befestigen, wobei die Spannturmspindel (Abb. 4) etwa 15 mm von oben nach unten auf Anschlag gedreht ist. Beim Spannen erhält der Flügel (auf dem Vorderholm mit der Wasserwaage gemessen) eine V-Form von 14 mm auf 1 m. Der Hinterholm liegt beim Anpeilen der Flügelunterseite nach vorn parallel zur Flügelnase bis zum Querruder.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 1. NSFK. Schulgleiter 38. Archiv Flussport

    Gitterrumpf mit vorher anmontiertem Leitwerk wird in bekannter Weise von Ober- und Unterkante des Flügels mit 4 Ver-spannungen verspannt, wobei der Spannturm rechtwinklig zum Flügel liegen muß. Beim Anpeilen von vorn muß Gitterrumpf und Leitwerk genau symmetrisch stehen.

    Die Höhenflosse, welche von hinten auf einen Bolzen am vorderen Beschlag geschoben wird und dann am Hinterholm durch 3 Steckbolzen mit Gitterrumpf und Streben verbunden ist, muß, von der Seite gesehen, eine Schränkung gegenüber der Pröfilsehne des Tragflügels von 6 5° haben. Hierbei wird der Spannturm senkrecht gestellt, daß die Profilsehne in Flügelmitte waagerecht liegt, wobei man mit Winkelmesser und Wasserwaage die Einstellung genau bewirken kann (6,5° entspricht einer Erhöhung von 57 mm auf 500 mm Länge).

    Sämtliche Ruder müssen beim Ausschlag begrenzt sein. Die Steuerseile sind alle mit ihren Anschlußstellen farbig gekennzeichnet. Beim Abrüsten sollen alle rot gekennzeichneten Anschlußstellen gelöst werden, Ruderausschläge am Querruder 165—175 mm nach oben bzw. 105—115 nach unten. Hierbei ist sowTohl bei Einstellung von Höhen- als auch Seitensteuerung die Höhensteuergabel genau senkrecht mit der Wasserwaage einzustellen. Höhenruderausschlag

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 2. NSFK- Schulgleiter 38. Flügelprofil und Rippe. Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 3. NSFK. Schulgleiter 38, oben Vorderholm, unten Hinterholm.

    Zeichnung Flugsport

    bei Knüppel in Richtung „ziehen" 130—140 mm, bei Knüppel in Richtung „drücken" darf das Höhenruder an der Höhenflosse nicht anschlagen. Zur Begrenzung ist ein Holzklotz auf dem Spannturmunterteil vorgesehen. Seitensteuerausschlag 265—275 mm, gemessen an der unteren Ecke des Seitenruders. Zu großer Seitenruderausschlag kann zum Trudeln führen.

    Zur Ausrüstung gehört ein vollständiger Anschnallgurt, bestehend aus einem Bauchgurt und einem Schultergurt.

    Als Schmierung ist nur Fett zu verwenden für Lagerstellen, Seilrollen, Auflagestellen, Ruderlager, Anschlußbolzen, Spannturmspindel.

    Für diesen Schulgleiter wurde eine Führersitzverkleidung entwickelt» Er hat die Bezeichnung 38 A.

    Trimm- und Rüstanweisungen sind folgende: Einstellwinkel zwischen Flügel und Rumpfgurt 1,5°, Flügelschränkung bis Querruder 0°, Y-Stellung zwischen letzter Normal- und Wurzelrippe 65 ± 5 mm, Schränkung Höhenflosse/Flügel 6,5°.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 4. NSFK. Schulgleiter 38. Verspannungsschema.

    Ruderausschlag, gemessen an Endleiste zwischen Mittelstellung und Ausschlagstellung: Querruder nach oben 170 ± 5 mm, nach unten 110 ± 5 mm, Höhenruder nach oben 135 ± 5 mm, Seitenruder (an unterer Ecke) 270 ± 5 mm.

    Flügge wichts-Schwerpunktslage hinter Flügel-Vorderkante: größtzul. Vorlage 25 v. H. (400 mm), größtzul. Rücklage 30 v. H. (480 mm), Normallage bei 70-kg-Führer 27.5 v. FL (440 mm).

    Rüstgewichts-Schwerpunktlage hinter Flügel-Vorderkante bei 95 kg Rüstgewicht Schwerpunktlage S>50 mm, bei 100 kg 925 mm, 105 kg 900 mm, 110 kg 880 mm, 115 kg 860 mm, 120 kg 845 mm. Zwischenwerte entsprechend. Zulässige Abweichung ± 10 mm.

    USA Erco-310 (Weick) Sportzweisitzen

    Der Konstrukteur dieses Flugzeuges, Weick, ist den Lesern dieser Zeitschrift durch seinen ersten Typ Weick-WIA, einem abge-strebten Hochdecker mit Druckschraube und zwei Leitwerksträgern

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Erco Modell 310. Bilder Aviation

    aus dem Jahre 1936, siehe Flugsport S. 71, bekannt. Die Maschine war damals mit Querrudern in Mitte der Flügeltiefe (Schlitz-Lippen-Querruder und Bremsklappen an der Hinterkante) versehen.

    Der vorliegende neue Typ ist ein Ganzmetall-Tiefdecker mit Dreibeinfahrwerk und doppeltem Seitenleitwerk; Flugzeugzelle und Motor gebaut von der Engineering und Research Corporation.

    Flügel Profil NACA—43 013, freitragend, dreiteilig. Im Ansatzflügel Querruder, deren Züge mit den Seitenrudern in Verbindung gebracht werden können.

    Rumpf, Formringe mit aufgenieteter Metallhaut, Sitze nebeneinander. Kabinenaufbau vorderer und hinterer Teil angenietet, dazwischen Schiebehaube. Höhenleitwerk am Boden verstellbar. Seitenleitwerk mit ^ Rudern elliptisch, ft alles in Metallbau. , \

    Dreibeinfahrwerk mit großem Federweg für 4,60 m Sink-geschw. Die Räder sind an einem gegabelten Hebel, der an einer freitragenden Strebe angelenkt ist, gelagert.

    USA Erco Modell 310.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Der von der Engineering and Research Corp. gebaute luftgekühlte 55-PS-Motor hat 4 hängende Zylinder. 77,7 mm Bohrung, 62,5 mm Hub, Gewicht trocken 71,5 kg.

    Spannweite 9,15m, Länge 5,65 m, Höhe \ 1,60 m, Fläche 13 m\ Leergewicht 295 kg, Fluggewicht 500 kg, Flächenbelastung 28 kg/m2, Leistungsbe-last. 9 kg/PS. Max. Geschwindigkeit 162 km/h, Reise- 145km/h, Lande- 150 km/h.

    Sportzweisitzer USA Erco Modell 310

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    {QNSTRUKTKYß INZELHEITEH

    Flügelwurzel-Manschette wird am Curtiss-Electric-Propeller angebracht, um die Kühlwirkung bzw. Beaufschlagung der Zylinder bei Sternmotoren zu erhöhen, zeigt nebenst. Abb. Die Aenderung der Kühlwirkung kann durch Auswechseln passend geformter Manschetten erreicht werden.

    Maschinen-| NaAt

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Bespannstqflm/t

    Stoff Verkleidung des Querruderspaltes bei Kl. 105

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    PLUG

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Adolf-Hitler-Preis 1938. Der Adolf-Hitler-Preis 1 9 38 für Motorflug wurde dem Oberleutnant Horst Pulkowski zugesprochen für seinen Langstreckenflug auf dem

    Flugzeugmuster Arado 79 nach Bengasi—Gaya. Dieser Flug ging über eine Strecke von 6400 km und wurde als internationaler Streckenflugrekord gewertet.

    (Oberleutnant Pulkowski ist nach Ausführung des Rekordfluges bei einem Vorführungsflug tödlich verunglückt.)

    Der mit dem Adolf-Hitler-Preis für Motorflug verbundene Geldpreis wird zu gleichen Teilen zugesprochen dem Preisträger Oberleutnant Horst Pulkowski und Leutnant Jenett, der bei dem Rekordflug als Begleiter mitgeflogen ist.

    Der Adolf-Hitler-Preis für Segelflug 1938 wurde dem NSFK.-Obersturmführer Ziller, NSFK.-Gruppe 6, zugesprochen für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete des Höhenfluges. NSFK.-Obersturmführer Ziller, der zur Zeit seinen Dienst in der Luftwaffe versieht, ist Inhaber von zwei Höhenflug-Weltrekorden. Er flog den internationalen Höhenrekord für doppel-sitzige Segelflugzeuge mit einer absoluten Höhe von 4976 m und den internationalen Höhenrekord für einsitzige Segelflugzuege mit einer Höhe von 8550 m. Außer den von ihm selbst ausgeführten Höhenflügen ist eine große Anzahl weiterer Höhenflüge anderer Segelflugzeugführer auf der Reichsschule für Segelflugsport Grünau (Rsgb.) seiner unermüdlichen Tatkraft und seiner Gemeinschaftsleistung zuzuschreiben..

    Der mit dem Adolf-Hitler-Preis für Segelflug verbundene Geldpreis wird je zur Hälfte dem Preisträger NSFK.-Obersturmführer Ziller und dem NSFK.-Haupt-sturmführer Braeutigam, NSFK.-Gruppe 7, zugesprochen. NSFK.-Hauptsturmführer Braeutigam zeigte besondere Leistungen auf dem Gebiete des Streckenfluges, unter denen die im Jahre 1935 erflogene internationale Rekordstrecke Wasserkuppe—Brünn, 504 km, dem Flug (1938) von Sofia nach Varna am Schwarzen Meer — 390 km — mit Doppelsitzer und der im Jahre 1939 geflogene internationale Zielstreckenrekord für doppelsitzige Segelflugzeuge Großrückerswalde—Wien, 364 km, besonders zu nennen sind. NSFK.-Hauptsturmführer Braeutigam, der sich ebenfalls zur Zeit bei der Luftwaffe befindet, war außerdem Teilnehmer bei der Segelflug-Kunstflugkette des Korpsführers des NS.-Fliegerkorps beim Reichsparteitag 1938.

    „Der Weg zum Flieger", eine Sonderschau, veranstaltet vom Korpsführer des NS.-Fliegerkorps in Berlin, am Leipziger Platz, vom 8. bis 27. Januar 1940, war stark besucht, an einzelnen Tagen gabs Massenandrang. Modell- und Segelflug, Motorflug und Ballonsport, Luftfahrtforschung und Luftfahrtindustrie waren durch gut gewählte Beispiele und hervorragende Erzeugnisse vertreten. Besonders umlagert waren die Ausbildungswerkstätten des NS.-Fliegerkorps für den Flugmodell- und Segelflugzeugbau, sowie die von der Firma Messerschmitt aufgebaute „Taifun", die von den Besuchern sogar „geknüppelt" werden konnte. Bemerkenswert dabei ist die Beobachtung, daß sehr viel Frauen — Fliegermütter, Fliegerfrauen, Fliegerbräute — sich die Maschine näher erklären ließen, um zu erfahren, wie der Sohn, der Mann, der Verlobte als Flieger ihren Dienst versehen. Daß die Juerend vom ..Knüppeln" besonders begeistert war, versteht sich von selbst. Führungen und Vorträge gaben zudem den Besuchern einen anschaulichen Einblick in die vielgestaltige Arbeit des NS.-Fliegerkorps, die, wie auch diese Sonderschau zeigte, unter dem Eindruck der gewaltigen Erfolge der deutschen Luftwaffe immer mehr in ihrer Notwendigkeit und Bedeutung vom Volke begriffen und gewürdigt wird. .....m.....,,.....„............,...... ,......,

    Adolf-Hitler-Preis erhielten (von links): Oblt. Jennet, NSFK.-Ostf. Ziller, NSFK.-Hptstf. Braeutigam. Bild NSFK. (Richme)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Internationale Rekorde. Der Aero-Club von Deutschland gibt folgenden Nachtrag bekannt:

    Klasse D (Segelflugzeuge):

    1. Kategorie: Entfernung in gerader Linie USRR. 1939: 749,203 km.

    Entfernung mit festem Ziel USRR. 1939: 415,143 km. Klasse C (Motorflugzeuge):

    Geschwindigkeit über 2000 km mit 2000 kg Nutzlast Deutschland 1939:

    500,785 km/h. Klasse C Leichtflugzeuge):

    1. Kategorie: Höhe Deutschland 1939: 90"5 m.

    3. Kategorie: Höhe Deutschland 1939: 8048 m.

    4. Kategorie: Entfernung in gerader Linie Deutschland: 1 909,833 km. Klasse C bis (Wasserflugzeuge):

    2. Kategorie: Entfernung in gerader Linie USA. 1939: 1 872,9 km.

    Flugplan der Deutschen Lufthansa, gültig bis 31. 3. 1940, erschienen. Aus dem Plan geht hervor, daß die Verkehrsflugzeuge der Lufthansa und die der mit ihr zusammenarbeitenden Gesellschaften täglich wieder eine größere Anzahl verschiedener Strecken im In- und Ausland befliegen. Im Tagesflug sind von Deutschland aus täglich zehn Länder zu erreichen. Stärkster Luftverkehrsbetrieb in Mitteleuropa nach wie vor auf dem Berliner Flughafen, an zweiter Stelle folgt Wien, das unter den anderen Verbindungen täglich über drei Strecken nach Berlin verfügt, von denen eine über Prag führt. — Wichtig für die Reisenden ist, daß der neue Flugplan mit seinen Mehrfachverbindungen zwischen Berlin, Wien, München, Danzig und Königsberg, um nur diese deutschen Städte einmal zu nennen, wieder Hin- und Rückreisen an einem einzigen Reisetage erlaubt.

    Berlin—Moskau Luftverkehrsstrecke am 21. 1. eröffnet. Nachmittags landete das erste planmäßige Flugzeug auf dem Flughafen Berlin-Rangsdorf. Die Strecke wird von der DLH und Aeroflot täglich beflogen.

    BMW-Firmenbezeichnungen der im Sommer übernommenen Tochtergesellschaften lauten jetzt „BMW-Flugmotorenwerke Brandenburg G. m. b. H., Berlin-Spandau", und „BMW-Flugmotorenfabrik Eisenach G. m. b. H., Eisenach".

    Span. Fliegerabzeichen können ehemalige Angehörige des fliegenden Personals der Legion „Condor" ohne besondere Genehmigung zu allen Anzugsarten tragen.

    Ausland.

    Stockholm—Sundsvall Luftverkehrslinie eröffnet Dez. 1939, die nach Finnland weiterführt und täglich von den Junkers-Flugzeugen der schwedischen Luftverkehrsgesellschaft AB Aerotransport beflogen wird, landet die Ju 52 in Er-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Sonderschau des NS.-Fliegerkorps, Berlin. Die ausgestellten Flugzeuge durften von der Fliegerjugend in allen Teilen studiert werden. Sogar in die Führersitze durften sie einsteigen, um selbst mal den Knüppel zu rühren. Das Bild zeigt eine „Hummel".

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Sonderschau des NS.-Fliegerkorps, Berlin. Links: Ein neuartiger Kartenroller, am Anschnallgurt zu befestigen, im Nicht-gebrauchsfall zurückklappbar. — Rechts: NSFK. Schulgleiter 38 mit den dazu nötigen Ausrüstungen wird in allen Teilen aufs genaueste studiert.

    bilJer NSFK (Riehme)

    mangelung eines Flugplatzes regelmäßig auf dem zwei Meilen von Sundsvall entfernten zugefrorenen Skrängsta-See. Um das Eis dieses Sees besonders tragfähig zu machen, hat man Wasser von unten gegen die Eisdecke gepumpt. Am Ufer des Sees ist bereits ein Gebäude für die Abfertigung und Verpflegung der Fluggäste errichtet.

    Stockholm—Schottland, Fluglinie der schwedischen Luftverkehrs-Gesellschaft AB. Aerotransport, wurde in Zusammenarbeit mit der norwegischen Gesellschaft Det Norske Luftfartselskap eingerichtet. Die mit deutschen Junkers-Fiugzeugen beflogene Strecke führt von dem Flughafen Bromma bei Stockholm über Stavanger nach Perth in Schottland. Bereits auf dem ersten Rückflug von Perth nach Stavanger erreichte das Junkersflugzeug „Svealand" einen neuen Rekord, den absoluten Nordsee-Rekord, indem es diese 600 km lange Strecke in 2 Std. zurücklegte,

    Höhenflugkabine beim Farman F. 1001 bestand aus einem Kessel mit halbkugeligen Böden von 1 m Durchmesser und 2 m Länge. Einstieg durch einen kleinen domähnlichen Aufbau mit dicken durch Gummi abgedichteten Glasfenstern. Luftzuführung durch einen kleinen vom Motor angetriebenen Kompressor. Ueber die Weiterentwicklung des Höhen-Atlantikflugzeugs „Centre 2234" vgl. „Flugsport" 1939 Seite 1?2.

    Bugatti-Flugmotor, für Flügeleinbau geeignet, je acht Zylinder gegenüberliegend, 1500 PS bei 3000 U, Nockenwelle über den Zylinderköpfen mit Lader, in der Konstruktion.

    USA. erteilte folgende Aufträge: Armee: Allison Engineering Co. 1 851 631 $ Flugmotore; Continental Motors Corp. 294 200 $ Flugmotore: Pratt & Whitney

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Piaggio Dreimotor P. 23 R, Archiv Flugsport

    mit welchem 1938 2000 km mit 5000 kg Nutzlast mit 403 km/h geflogen wurden.

    12 834 105 $ Flugmotore; Jacobs Aircraft Engine Co. 360 000 $ Flugmotore Modell R 755—7 von 224 PS; United Aircraft Co. 2C0 000 $ Propeller und Steuerungsteile; Aluminium Co. of America 70 729 $ Aluminbleche, Rohre und Profile; Cheney Brothers 133 8.0 $ Fallschirmseide; Bendix Corp. 191 836 $ Starter; Bendix Corp. 56 284 $ Vergaser; Sperry Gyroscope Co. 1 131 260 $ Bordinstrumente; General Electric Co. 878 012 $ Verdichter für Motore; Aviation Manufacturing Corp. 833 880 $ Flugmotore.

    USA.-Marine: United Aircraft Corp. 10 966 $ Luftschraubenblätter; United Aircraft Corp. 14 806 $ Propeller; Lockheed Aircraft Corp. 117 668 $ Flugzeuge; Eclipse Aviation, Div. of Bendix Aviation Corp. 19 778 $ Starter, elektrische und für Handbetrieb, Flugzeuge.

    USA.-SicherheitsVorrichtung, um bei Stürzen Aufschlagen des Kopfes auf das Instrumentenbrett zu verhindern. Besteht aus zwei über die Schultern führenden Metallgurten, welche an der Rückenlehne mit Federn befestigt sind. Die Spannung kann durch einen neben dem Sitz befindlichen Hebel reguliert werden.

    USA. Tucker 3000-PS-Versuchsmotor, Baukosten 500 000 Dollar, wovon die Hälfte die USA.-Marine trägt, von Preston-Tucker, Ypsilanti, Michigan, gebaut, zur Zeit im Probelauf. 24 Zylinder, alles in Stahl. Gewicht 1270 kg. Betriebsstoffverbrauch 190 g pro PS/h.

    Elektrisch gesteuerter Geschützturm wird von der Firma Tucker, USA., entwickelt. Steuerhebel liegt direkt über der Waffe.

    Douglas-Großbomber, 61 m Spannweite, Gewicht 70 t, Aktionsradius 9600 bis 11 200 km, im Bau. Probeflüge für kommenden Sommer vorgesehen.

    726 h (30 Tage) mit Betriebstoffaufnahme in der Luft flogen Clyde Schlieper und Wes Carroll auf Cub Seeflugzeug mit 50 PS Continentalmotor im Oktober 1939 über Long Beach in Kalifornien. Die bisherige Dauer mit Nachfüllung betrug 653 h.

    Fan American Airways hat seit 20. 5. 1939 am 18. 12. 1939 hundert Ozean-überquerungen durchgeführt. Befördert wurden 1700 Fluggäste, 40 t Post. Die Atlantik-Abteilung der Pan American hat 550 Angestellte, davon 90 Flugzeugführer. Der Dienst soll erhöht werden auf 6mal in der Woche nach Lieferung der bestellten 6 neuen Clipper, wovon der erste voraussichtlich im Herbst 1940 zur Ablieferung kommen soll.

    Daniel-Guggenheim-Gold-Medaille erhielt der Konstrukteur D. W. Douglas.

    Curtiss P 42-Jagdflugzeug hat mit Pratt & Whitney-Doppelstern 1350 PS 620 km Höchstgeschwindigkeit erreicht. Mit 60% Motorleistung 480 km/h. Spannweite 11,30 m, Länge 8,90 m. Fluggewicht 2350 kg. Bewaffnung 4 Browning MG.s 53 von 13 mm, zwei im Rumpf über dem Motor, zwei im Flügel. Wie wir bereits im „Flugsport" 1939, Seite 555 und 572, berichteten, sollte die Geschwindigkeit mit 1000-PS-Allison-Motor 650 km/h betragen.

    USA.-Transatlantik-Luftpost von den Engländern auf Bermuda-Inseln kontrolliert. Amerikanischer Protest wurde abgelehnt.

    Insley, Ingenieur der Pratt & Whitney-Flugmotorenwerke, hielt auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Motoreningenieure in Detroit einen Vortrag, in welchem er das deutsche Messerschmitt-Flugzeug als eines der besten der Welt, gegen das es noch keine gleichwertige Gegenwaffe gäbe, bezeichnete. Insley gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß diese Flugzeuge durch Massenangriff in der Lage wären, eine ganze Flotte zu vernichten.

    Brasil. Luftverkehrslinie Sao Paulo—Rio de Janeiro, betrieben seit 30. 11. 1935 von der „VASP" Luftverkehrsgesellschaft mit deutschen Junkers-Flugzeugen, hatte am 7. 1. 1938 den 1000. und nun am Jahresende 1939 den 3000. Flug zu verzeichnen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Piaggio Viermotor Bomber P. 50 II. von S. A. Piaggio, Genua.

    „Flugsport" 1940 / XXXII. Jahrgang

    NSFK-Schulgleiter-38

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Luftwaffe.

    15.—17.1.40. Oberk. d. Wehrmacht, keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Amsterdam, 16, 1. 40. (DNB.) Einer Reutermeldung aus London zufolge ist der ehemalige Fischdampfer „Ivery" in der Nordsee von einem deutschen Flugzeug angegriffen und versenkt worden. Die neunköpfige Besatzung des Schiffes ist in einem schottischen Hafen gelandet.

    Berlin, 18. 1. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte neben Grenzüberwachungsflügen an der Westfront Aufklärungsflüge über der schottischen Küste durch.

    Berlin, 19. 1. 40, (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am Abend des 18. 1. fanden Einflüge einzelner feindlicher Flugzeuge nach Nordwestdeutschland statt. Hierbei wurde beim Ein- und Ausflug mehrfach holländisches Hoheitsgebiet überflogen.

    Berlin, 20. 1. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte Aufklärungsflüge gegen Großbritannien und Frankreich durch. Hierbei kam es bei der Grenzüberwachung zu Luftkämpfen über dem französischen Frontbereich. Ein deutsches Flugzeug ging verloren. Einzelne feindliche Flugzeuge flogen in der Nacht vom 19. auf 20. 1. abermals über holländisches Gebiet nach Nordwestdeutschland ein.

    21.—24.1.40. Oberk. d. Wehrmacht, keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 25. 1. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Luftwaffenverbände führten Jagdeinsätze an der Westfront und Aufklärungsflüge gegen Großbritannien durch.

    Berlin, 26.1.40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte an mehreren Frontabschnitten Aufklärungsflüge durch. Ein britisches Aufklärungsflugzeug vom Muster Bristol-Blenheim wurde bei dem Versuch, von Frankreich aus in das Ruhrgebiet einzufliegen, in der Gegend von Duisburg abgeschossen.

    Berlin, 27.1.40 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Im Westen Spähtrupp- und Artillerietätigkeit sowie Jagdüberwachung an der deutsch-französischen Grenze.

    Segelflug

    Leistungs-Segelflug-Wanderpreise des Korpsführers des NS.-Fliegerkorps wurden für 1939 zugeteilt: Klasse I — Streckensegelflug.

    21. 4. 39 NSFK.-Sturmführer Beck, R. f. S. H o r n b e r g , 336 km

    26. 5. 39 NSFK.-Hauptsturmführer Vergens, Sfl. S.Rhinow, 523,7 km

    K1 a s s e II — Ziels treckenflug.

    21. 4. 39 NSFK.-Sturmführer Heinemann, Sfl. S. T r e b b i n , 235 km

    25. 5. 39 NSFK.-Standartenführer Kunz, Sfl. S. T r e b b i n , 336 km

    Klasse III — Doppelsitzer-Segelflug.

    12. 5. 39 NSFK.-Hauptsturmführer Braeutigam,

    NSFK.-Obertruppführer Meyer, Sfl. S. Großrückerswalde, Zielstreckenflug, 362 km

    Klasse IV — Dauersegelflug.

    21. 1. 39 NSFK.-Sturmführer Reukauf, Sfl. S. Gitter, 12 h 30 min 11. 3. 39 NSFK.-Mann Mischke, Sturm 5/1 Palmnicken, 19 h 21 min 10. 7. 39 NSFK.-Truppführer Führinger, Stand. 112 Wien, 48 h 48 min NSFK.-Mann Hofmann Waldbrandthermik und Möglichkeit der Ausnutzung im Segelflu» schildert I SFK.-Stbf, Wagner. Auf dem Flug am 11. 6. 38 von Sorau nach Liegnitz war es mit Aufwind recht schlecht. Die niedrigen Wolken zogen von Sorau aus nur recht schwach, und hinter Sprottau war es fast ganz aus, zudem ich nur noch 400 m Höhe hatte und vor mir der große Sprottauer Forst lag. Ich flog vorsichtshalber dem Boberlauf entlang und beobachtete dabei über den riesigen Wäldern eine große Rauchentwicklung, die mit der Windrichtung dicht über dem Boden abzog. Plötzlich bemerkte ich, daß die Rauchfahne die am Boden entlangschleichende Bewegung änderte und steil nach oben abbog. Ich vermutete, daß mit dem plötzlichen Richtungswechsel der Rauchfahne eine Aufwindmöglichkeit verbunden sein könnte und flog sofort in Richtung des Rauches. Mit nur 250 m Höhe kam ich an der Stelle an. Sofort war ich von einem bläulichen Rauch umgeben, der ganz

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    angenehm nach Harz und Waldbrand duftete — aber das wichtigste: das Variometer kletterte bis auf 1,5 m/sec, und mit einer sicheren Ruhe stieg ich bis auf 1100 m Höhe. Unter mir sah ich dann, daß ein großes Gebiet von niedrigem Wald brannte, das eine riesige Rauchentwicklung verursachte, dabei natürlich auch eine thermische Ablösung zur Folge hatte, die für mich gerade im richtigen Moment eintraf. Die 4 Mü-13-Flieger, Kurt Schmidt, Max Beck, Ludwig Hofmann und Wiesehöfer, welche schon in Liegnitz waren, glaubten es kaum, daß ich bei dem miesen Wetter von Sorau nach Liegnitz kam. Als ich dann von dem Waldbrand erzählte, meinte einer spaßhalber, der Waldbrand sei für mich eigens angelegt worden, nachdem ich in den Bereich der NSFK--Gruppe 6 (Schlesien) gekommen war, für die ich als deren Angehöriger am Wettbewerb teilnahm.

    Führer der Mannschaft Treuberg NSFK-, Gr. 14 Bayern Süd, berichtet über Flugtag 28.7.38:

    Endlich abends 8 U., als allerletzte, kam die Landemeldung, nachdem unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt worden war. Von überallher kamen die Landemeldungen, von Berlin, von der Ostsee. Wir waren wirklich froh, als wir Gewißheit hatten: Wöllnitz 5 km südlich Jena. Sofort ging's los und nachts %2 U. waren wir in Jena. Aber die Suche nach dem berühmten Wöllnitz dauerte noch über eine Stunde. Kein Mensch auf der Straße. Dann trafen wir einen einsamen Fußgänger. Wir wären ganz verkehrt. Wöllnitz läge auf der anderen Seite der Saale. Also wir wieder rein nach Jena, über die Brücke und weitergesucht. Endlich finden wir wieder einen freundlichen Einwohner: „Wöllnitz? Wöllnitz liegt drüben auf der anderen Seite des Flusses" (wo wir eben hergekommen waren!). Aber nach längerer Irrfahrt und unter Mithilfe eines Postboten fanden wir doch noch hin. Friedlich lag die Maschine, bereits abmontiert, auf der Wiese. Von unserem Flugzeugführer war weit und breit nichts zu sehen. Wir wollen erst verladen und dann erst den Piloten ausfindig machen. Gerade wollen wir den Rumpf abheben, als sich plötzlich die Führerhaube auftut und unser Treuberg uns friedlich guten Morgen wünscht. Es gehört schon ein gesunder Schlaf dazu, in dem engen Gehäuse eines Segelflugzeugrumpfes sich gesundzuschlafen. Gegen 9 U. waren wir wieder auf der Kuppe. Eine anerkennenswerte Leistung unseres Piloten, 2 Ueberlandflüge an einem Tag, dabei der anstrengende Rück-schlepp während der Mittagszeit, 4 St. Ausfall während der besten Thermik und dabei trotzdem noch über 200 km zu schaffen.

    Southern California Soaring Association, Vorstand seit 10. 11. 39: Dr. W. Klemperer, Präs. Stephens und Bailey Vice-Präs. Hepburn Schatzmeister, Blates, Buxton und Charles McReynolds Direktoren.

    USA Winter-Segelflug-Wettbewerb in Elmira am 24.-26. 11. 39 veranstaltet vom Elmira Area Soaring Corp. Teilnehmer: ehester Decker, Stanley Smith, Hudson Valley Gliding and Soaring Club mit 10 Piloten und 2 Flugzeugen, Tri-Cities Gliding Club, Elmira Gliding Club, Don Lawrence, Henry Wightman, Floyd Sweet, Lawrence Edgar, Harland McHenry, Gustav Scheurer und James Barton.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Spitzengeschwindigkeit vgl. Ergebnisse der Luftschraubenforschung „Flugsport" Nr. 24, S/566.

    Griechische Buchstaben finden Sie nebenstehend.

    A a

    Alp ho

    J t Jola

    P Q

    Rho

    Bp

    Beia

    JC >C «appa

    2 Ö

     

    T 7

    Gamma

    j£ Lambda

    TT

    Tau

    A8

    Delta

    Mfi,u*

    Yv

    Ypsilon

    E e

    Epsilon

    N v

    G>tp

    Ph,

    21

    Zeta

     

    xz

    Chi

    H 7}

    Eta

    O o

     

    Psi

    0 ^-

    ThPia

    IT 7t*

    Q ü)

    Omega

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Die Junkers-Lehrschau. Eine Führung durch die Lehrschau der Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke AG., Dessau. 154 S. m. etwa 230 Abb., 2. Auflage.

    Die in den Junkers-Werken, Dessau, eingerichtete Lehrschau ist kein Museum, sondern eine Zusammenstellung belehrender Schaustücke, um dem

    heranwachsenden Werksnachwuchs zu zeigen, wie sich die heutigen Flugzeuge und ihre Bauweisen entwickelt und wie sie sich bewährt haben. Man erlebt bei einem Rundgang bzw. beim Durchlesen dieser Schrift die systematische Entwicklung des Junkers-Flugzeugbaues, der Motoren, Flugzeugteile und alles, was dazu gehört. Am 1. 2. 1940 sind es 30 Jahre her, daß Prof. Hugo Junkers ein Patent auf ein nur aus einem Flügel bestehendes Flugzeug erteilt wurde. Die in dieser Patentschrift niedergelegten Gedanken eilten damals ihrer Zeit weit voraus und wurden zur Grundlage für die später in der ganzen Welt bekanntgewordene „Junkers Bauweise". Diese hat bekanntlich die gesamte Flugzeug-entWicklung bis auf den heutigen Tag maßgeblich beeinflußt. Die Junkers Flugzeugforschung kann also am 1. 2. 1940 auf eine 30jährige Vergangenheit zurückblicken.

    II Volo Veleggiato E II Suo Regno von Plinio Rovesti. Herausgegeben von der Reale Unione Nazionale Aeronautica.

    Die vorliegende Denkschrift mit einem Vorwort des Leiters des italienischen Segelflugwesens, Oberst Nannini, gibt einen Ueberblick über die Entstehungsgeschichte des italienischen Segelflugwesens und enthält Beiträge in Flugphysik und Meteorologie.

    Luftfahrt-Forschung Bd. 17 Lfg. 1, herausgeg. v. d. Zentrale für wissenschaftliches Berichtswesen über Luftfahrtforschung (ZwB.), Berlin-Adlershof. Verlag R. Oldenbourg, München. Preis RM 2.50.

    Der 1. Lieferung 1940 liegt das Inhaltsverzeichnis für Bd. 16 bei. Enthält ferner: Beiträge z. Theorie d. ebenen Potentialströmungen um Leitwerksprofile v. F. Lösch; Auftrieb u. Moment v. Leitwerksprofilen endlicher Dicke verschwindenden Spalts v. W. Weinberger; Geschwindigkeitsfeld in d. Umgebung eines Leitwerksprofils endlicher Dicke verschwindenden Spalts v. H. Menzel-Rogner: Auftrieb u. Moment d. geknickten Platte m. Spalt v. H. Söhngen; Auftrieb u. Moment eines unsymmetrischen Doppelflügels v. F. Lösch; D. beschleunigungsunabhängige Pendel v. einem Freiheitsgrad auf einer Kleinkreisbahn v. E. Schmid.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Maidtinofibaw / Automobil- m. Flvgtodimk Ctoktrotodinftu Programm kostenlos

    Ein so gut wie fabrikneuer

    Muster Kroeber M 4, mit Prüfschein, zu verkaufen, Angebote unter Nr. 4076 an den Verlag des „Mugsport", Tranke fürt a. M„ Hindenburgplatz 8, erbeten.

    ,t»eo- un«i l.

    Navigatiomgeräfe

    ^e1

    Fallschirme

    aller Art

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    für

    Flugzeuge

    und

    Luftschiffe

    SC1IROEDER & CO.

    W. Ludolph

    Berlin-Xeukölln

    Bergstraße 93-95

    Ä'lieslc Flugzcug-Fallschirm-Fabrik der Welt

    Bremerhaven


    Heft 4/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro 1U Jahr bei 14tägigem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durck alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen.

    nur mit g e nauer Quellenangabe gestattet.__

    Nr. 4 14. Februar 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 28. Februar 1940

    Rundblick.

    Die englischen und französischen Flugzeitschriften bringen überhaupt nichts Neues mehr. Die technische Ausbeute beim Durchlesen der Nummern des letzten Vierteljahres ist fast Null. Die meisten Zeitschriften führen Klage über die Zensur. In französischen Fachzeitschriften sieht man verschiedentlich Zensurlücken. Der zusammengeschrumpfte technische Teil wird öfters mit Abhandlungen aus der alten Zeit von 1910 ausgefüllt.

    Jede flugsportliche Betätigung ist bei den feindlichen Ländern eingestellt. Verkehrsflugzeuge, wie bei uns in Deutschland, werden infolge dringender Kriegslieferungen kaum noch gebaut. Statt dessen bemüht man sich, Flugzeugkäufe im Ausland zu tätigen, die verschiedentlich nicht zur Durchführung gelangen, da die neuesten Typen in USA geheimgehalten und nicht ins Ausland verkauft werden sollen. Im übrigen haben, wie aus Holland berichtet wird, die britische und die französische Regierung infolge beschränkter Gold-und Devisenvorräte ihre Rüstungsaufträge in einem Rahmen gehalten, der den Erwartungen der USA-Firmen nicht entspricht. Durch französisch-englisches Zusammenarbeiten werden auch die Preise erheblich gedrückt. Verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß weitsichtige Firmen in USA, welche die Zweifelhaftigkeit des Kriegsgeschäftes erkannt haben, wieder beginnen, ihre Entwicklungsmöglichkeit auf Verkehrsflugzeuge umzustellen.

    Segelflugzeug-4-Sitzer 108-16 (EW 2).

    Die großen Erfolge mit dem Segelflugzeugmuster EW 1 und die Auszeichnung mit dem ersten Baupreis im Rhönsegelflug-Wettbewerb 1937 veranlaßten den Konstrukteur Ernst Weber und seine Kameraden, trotz der großen Anforderungen im Dienst bei der Firma Ernst Heinkel Flugzeugwerke, Rostock, in ihrer Freizeit ein neues Segelflugzeugmuster zu entwickeln. Das Flugzeug wurde in einer selbst gemieteten Werkstatt mit großen Selbstkosten gebaut.

    Das Segelflugzeugmuster 108—16 (Abb. 1—6) ist eine Weiterentwicklung des Segelflugzeuges EW 1. Um für Versuchs- und For-

    Diese Nummer enthält Din-Sammlung Nr. 7.

    schungszwecke außer der Besatzung Instrumente oder sonstige Sicherheitsgeräte mitführen zu können, wurde die Maschine 4sitzig mit 2X2 nebeneinanderliegenden Sitzen mit einer Qesamtzuladung von 320 kg bei einem Rüstgewicht von 360 kg gebaut.

    Als Schulterdecker mit leichtem Knickflügel sind die Tragflächen freitragend mit gutem Flügelübergang an das Rumpfmittelstück außerhalb des Rumpfes angeschlossen.

    Das Flügelprofil läßt sich durch 2 hintereinander angeordnete Klappen (Abb. 3) in der Profilwölbung verstellen. Die innengelegene Klappe wird durch Seilübertragung und Spindelantrieb mittels eines Handrades vom Führerstand aus angetrieben. Die hintere Klappe steuert sich durch Stoßstangenantrieb über ein Uebersetzungsver-hältnis selbsttätig. Das Flügelprofil kann vom Führerstand aus beliebig eingestellt werden. Bei Streckenflug werden beide Klappen nach oben gezogen, das Flügelprofil gestreckt, das Flugzeug hat weniger Widerstand und wird schneller, die Qleitzahl günstiger. Bei Steigflug werden die Klappen nach unten angestellt und der Auftrieb erhöht. Für den Landevorgang läßt sich die hintere Klappe als Landeklappe anstellen. Die Querruder verstellen sich automatisch mit den Verstellklappen des Flügelprofils, so daß sich die Veränderung des Profils über den gesamten Flügel erstreckt.

    Die Bremsklappen werden durch Seil- und Hebelübertragung flachliegend auf der Ober- und Unterseite des Flügelprofils erst von dem Profil 80 mm entfernt abgehoben und schwenken dann als Widerstand in den Luftstrom. Dadurch, daß sich die Klappen erst dann anstellen, wenn sie vom Flügelprofil abgehoben sind, wird erreicht, daß die Strömung auf dem Flügelprofil keineswegs gestört wird und keine Bremsklappenschwingungen entstehen.

    Der Rumpf (Abb. 4 u. 5) ist bis auf die Hauptträgerteile Durairohrkonstruktion. Die Rohre werden an den Knotenpunkten durch Blechlaschen mit Schubnippelverbindung angeschlossen, im hinteren Rumpfteil durch Hohlnieten. Durch diese Schraubverbindungen können jederzeit Rohre oder ganze Bauteile ausgewechselt werden. Ein Stahlrohrgitterwerk für die Tragflächenaufnahme ist ebenfalls durch Blechlaschen und Schraubverbindung an den Rumpf angeschlossen. Das Stahlrohrgitterwerk ist wegen seiner großen Kraftaufnahme nach dem Schweißen geglüht, damit spannungsfrei, und dann auf 90 kg Festigkeit vergütet. Die Führerräume sind reichlich groß bemessen, so daß bei Dauerflügen für gute Bequemlichkeit der Flugzeugführer Sorge getragen wurde.

    Zwei Sitze nebeneinander sind vor dem Hauptspant und zwei

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 1. Segelflugzeug-Viersitzer 108—16 (EW 2). Werkbilder

    nebeneinander hinter dem Hauptspant. Die Sitze sind so ausgebildet, daß Sitz- und Rückenfallschirme verwendet werden können. Als Einstieg für die beiden vorderen Sitze dient das Dach im Windschutzaufbau. Für die beiden hinteren Sitze sind in der Rumpfseitenwand beiderseits Einstiegtüren.

    Für die beiden vorderen Führersitze sind Doppelsteuer eingebaut. Steuerknüppel und Fußpedale lassen sich jedoch durch Bajonettverschluß jederzeit abschließen. Das Instrumentenbrett ist gut sichtbar angeordnet und die Instrumentierung ist gleich einer Motormaschine.

    Der Windschutzaufbau ist so ausgebildet, daß er gleichzeitig als Rumpf- und Flügelübergang dient und daß er trotz guter Sicht wenig Widerstand bietet. Das Rumpfnasenteil ist vor Windschutzaufbau und Rumpfrücken entsprechend dem Flügelübergang mit einem leichten Holzgerüst formgebend verkleidet (Abb. 4). An den Rumpfseiten und am Rumpfboden sind Stoffleisten angebracht und der ganze Rumpf mit Stoff bespannt.

    Ein an dem Hauptspant angreifendes Einbeinfahrwerk läßt sich vom Führerstand aus durch Handhebel ein- und ausschwenken. Trotzdem wurde für Landungen auf schlechtem Qelände eine Leichtmetallkufe aus 2,5 mm Duralblech abgefedert vor das Laufrad gebaut. Sämtliche Kräfte vom Flügel und Fahrwerkwerden direkt vom Hauptspant aufgenommen.

    Abb. 3. Segelflugzeug-Viersitzer 108-16 (EW 2). Profilwölbung Verstellung durch zwei Klappen. Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Die Tragflächen sind Holzbauweise (Iholmig). Der Kastenholm ist an der Wurzel 120 mm breit und 360 mm hoch. Die Flügelnase ist mit Sperrholz von 3,5 mm Stärke an der Wurzel auf 1 mm am Flügelende diagonal beplankt. Die Holme für sämtliche Ruder und Steuerungsklappen sind als Sperrholzröhren ausgebildet. Die Rippen der Steuerungsklappen sind als Sperrholzlaschen an die Sperrholzröhren angeschlossen. In Anbetracht der Größenverhältnisse konnten die Klappen leicht, jedoch drehsteif gebaut werden, da die Drehkräfte von der Sperrholzröhre direkt aufgenommen werden.

    Um eine möglichst elliptische Auftriebsverteilung beizubehalten, wurde die Flügeltiefe in der äußeren Hälfte durch Herausziehen des Querruders vergrößert, wodurch die Querruderwirkung wesentlich erhöht wurde. Lim die Querruderkräfte herabzusetzen, sind an den

    tiefsten Stellen der Querruder Entlastungsklappen angebracht. Im Flügel werden die Querruder durch Seile und im Flügeldurchbruch durch Stoßstangen angetrieben.

    Das Höhenleitwerk (Abb. 6) ist 2teilig gebaut, so daß die Ruder rechts und links austauschbar sind. Die Flossenhälften mit Ruder werden jeweils seitlich am Rumpf durch 2 Bolzen festgehalten. Das Ruder selbst schließt sich bei der Flossenmontage automatisch an.!

    Bei der nur kurzen Flugerprobung wurden günstige Ergebnisse erzielt, so daß bei richtigem Einsatz des Flugzeuges gute Leistungen zu erwarten sind.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflugzeug - Viersitzer 108—16 (EW 2). Oben Abb. 4: Vorderteil zum Stahlrohrrumpf. Mitte Abb. 5: Rumpfhinterteil. Unten Abb. 6: Leitwerk.

    Werkbilder

    Spannweite 21,58 m, Länge 8,56 m, Höhe 1,40 m, Fläche 34,6 m2, Flächenbelastung 15,6 kg.

    Itah Schulflugzeug S. A. I. Ambrosinl 10 f9Grifone".

    Die R. U. N. A. hat für Schulungszwecke von Ambrosini ein Leichtflugzeug einfachster Bauart in Gemischtbauweise, leicht reparierbar, billig in der Herstellung und Unterhaltung und leicht zu fliegen, bauen lassen. Flügel freitragend, Profil NACA 230, durchgehend, Kastenholm mit Torsionsnase. Hinten Hilfsholm. Mittlerer Teil der Flügelhinterkante mit Rücksicht auf Sicht ausgespart. Flügelverbindung mit Rumpf durch Baldachin. Flügelhinterkante in Augenhöhe.

    Rumpf-Sitze nebeneinander, Hinterkante Flügel. Motor CNAD-4 von 60 PS mit gegenüberliegenden Zylindern, um Gewicht auszugleichen, weit nach vorn verlagert. Geteiltes Fahrwerk, bestehend aus zwei an den Rumpfholmen angelenkten V-Streben und Stoßaufnehmerstrebe nach dem vorderen Knotenpunkt des Baldachins am oberen Rumpfholm führend.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Flügel des ital. Schulflugzeugs S. A. I. Ambrosini 10 „Grifone". Werkbild

    mm

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Schulflugzeug S. A. I. Ambrosini 10 „Grifone''

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Schulflugzeug S. A. I. Ambrosini 10 „Grifone". Werkbild

    Ital. Schulflugzeug S. A. I. Ambrosini 10 „Grifone".

    bei n = 2100.

    Motor CNAD/4 4 Zyl. 60 PS.

    Werkbild

    In obiger Abb. erkennt man die vorstehende Motorzylinder-Stromlinienverkleidung mitOeffnungen für Kühlluft. Höhenruder nicht ausgeglichen, mit Trimmklappen. Seitenruder kleine Ausgleichsfläche.

    Spannweite 10,30 m, Länge 6,5 m, Höhe 2,10 m, Fläche 14 32 m2. Leergewicht 330 kg, Fluggewicht 550 kg, Flächenbelastung 38 kg/m2, Leistungsbelastung 9,2 kg/PS. Höchstgeschwindigkeit 160 km/h, Lande- 65 km/h, Reichweite 400 km, theoretische Gipfelhöhe 7000 m, praktische 5000 m. Sicherheit 7.

    USA. Martin-Bomber Modell 167 W.

    Gegenüber dem Martin-Bomber Typ 166, vgl. „Flugsport" 1938, Seite 504, zeigt der Typ 167 W unverkennbaren Einfluß des deutschen Kriegsflugzeugbaus und erinnert an die Baumuster Do 17 u. a. Die Vollsichtkanzel hat Plexiglasverkleidung, die Hauptsichtscheiben im Führersitz Glas. Die Besatzung ist in dem vorderen Raum des

    Rumpfes zusammengedrängt. MG.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    und Bombenvisierstand vorn, ausfahrbare MG.-Nester Hinterkante Flügel im Rumpf oben und Rumpf unten. Führerauf der linken Rumpf seite.

    Rumpf Leichtmetallbauweise aus drei Teilen, Nase,

    Rumpfmittelstück und Schwanzstück. Formprofilringe. Schalenbau. Einfaches Seitenleitwerk. Landeklappen, Querruder, Seiten- und Höhenruderbetätigung durch Kabel.

    USA. Martin-Bomber Modell 167 W.

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Martin-Bomber Modell 167 W. Archiv Flugsport

    Flügelanordnung Mitteldecker. Flügelprofil NACA Profil 23014 nach den Enden sich verjüngend auf Profil 23008,3. Flügel dreiteilig, Mittelstück mit Ansatzflügeln und abnehmbaren Flügelspitzen. Mittelstück mit Mittelflügel und Rumpf aus einem Stück. Enthält Motor und Fahrwerkeinbauten. Ferner zwischen den Holmen Betriebsstoffbehälter zu beiden Seiten des Rumpfes 1130 1.

    Fahrwerk in die Motorverkleidung hydraulisch hochziehbar. Spurweite 3,9 m.

    Bewaffnung zwei bewegliche MQ.s und vier feste MQ.s 30 Kaliber in den Flügeln. Bombenlast 560 kg. Bombenmagazin im Rumpf Unterseite mit Klappen, die hydraulisch betätigt werden.

    Zwei Pratt & Whitney-Twin-Wasp-R-1830-Motoren von 1050 PS in Seehöhe und 1000 PS in 3400 m Höhe.

    Spannweite 18,4 m, Länge 14 m, Höhe 4,8 m, Fläche 49 m2, Fluggewicht 6850 kg, Leergewicht 5000 kg. Max. Geschwindigkeit 430 km/h in Seehöhe und 490 km/h in 3900 m, Gipfelhöhe 8700 m, mit einem Motor 4300 m. Steigfähigkeit 600 m/Min.

    Von USA. wurden einige Martin-Bomber, und zwar der Typ 167 F, der sich von dem 167 W kaum unterscheidet, an Frankreich geliefert und an der Front eingesetzt.

    L'Orange Diesel-Motor.

    Dieselmotor ohne Einspritzpumpe ist von Dr.-Ing. e. h. Prosper L'Orange aus seinem Nachkammerpatent (1908) entwickelt worden.

    Einspritzen durch Pumpe wird bei neuem Verfahren durch Einspritzen mittels Differenzendruck ersetzt, der durch Strömen von Gas vom einen in den anderen Raum entsteht (Abb. 1). Während Saughub wird Brennstoff über federbelastetes Drosselventil in Nebenkanal gesaugt, der während Verdichtungshubes zum Teil in Nebenkammer einspritzt und zerstäubt. Verdichtungswärme zündet Kammerinhalt bei hohem Druckanstieg.

    Der aus Nebenkammer herausschießende Gasstrahl reißt Rest des Brenn-

    Stoffes im Nebenkanal zerstäubend in den Zylinder mit. Angenäherte Gleichdruckverbrennung findet dann bei auswärts bewegtem Kolben statt (Abb. 2).

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 2.

    Die verschiedenen Phasen des Einspritzvorganges.

    Zeichnungen Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 1. Das neue Verfahren in schematischer Darstellung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Nach der Verbrennung

    Nachdem Ansaugen od. 5püJen

    Einspritzen in die Kammer

    Einspritzen in d Arbeitsraum

    85 atü

    65 atü

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abbildung 3, Indikator-Diagramm vom 1. arbeitenden Viertakt-Versuchsmotor mit 300 cm3. Schaubild zeigt am Ende der Verdichtung in Nachkammer eine Vorverbren-u , nung bei 85 atü. Steiler Druckanstieg macht

    — Hauptraum t ... , 1 _ rr TT **

    — Nebenkammer erkenntlich, daß Brennstoffrest in Hauptraurn

    n - 2300 Ulm in einsPr^zt, wo Höchstdrücke bei Verbrennung Pmam 6 kglcm* 1Trit 65 atü entstehen, wie bei kompressorlosen Maschinen üblicher Bauart.

    Abb. 3. Druckverlauf in der Kammer und im Hauptraum des ersten Versuchsmotors.

    Grenzschicht und Turbulenz am Vogelgefieder,

    Das Vogelgefieder ist im Gegensatz zum Säugetierhaar aus Kriechtierschuppen hervorgegangen. Die fertig ausgebildete Feder ist ein totes, dem Stoffwechsel entzogenes Gebilde. Verletzungen und Abnutzungen der Feder können nicht durch Wachstumsvorgänge innerhalb der fertig ausgebildeten Feder ausgeglichen werden, sondern nur dadurch, daß die ganze Feder abgestoßen und durch eine neue ersetzt wird. Die Mauser der Vögel hat in der Hauptsache die Bedeutung, abgenützte Federn durch neue zu ersetzen; die Mauser findet bei den meisten Vögeln nur einmal im Jahre statt; schon daraus geht hervor, daß eine Analogie zum Sommer- und Winterpelz der Säuger zu wärmeökonomischen Anpassungen nicht das Wesentliche bei der Sache ist; werden doch bei der Mauser auch die Schwungfedern und die über diesen liegenden Deckfedern gewechselt, Federn also, die für die Wärmeökonomie des Körpers belanglos sind. Das Kleingefieder des erwachsenen Vogels hat, abgesehen von der Mauserzeit, eine annähernd konstante Masse und ein annähernd konstantes Volumen. Der flugfähige Vogel hat ein sehr umfangreiches Kleingefieder von steif-elastischer: Beschaffenheit und glatter Oberfläche, das ihm die Gestalt eines Stromlinienkörpers gibt. Schwungfedern und Kleingefieder sind nach ihrer Entstehungsgeschichte, ihrem Bildungsmaterial und ihrem Feinbau mit kapillarem Lückensystem nicht von einander verschieden; auch ihre Funktion in aerodynamischer Beziehung ist grundsätzlich gleich, insofern beide Energieübertragungsmittel vermöge ihres Feinbaues und ihrer Elastizität darstellen. Sie übertragen Energie auf die Luft und empfangen auch Energie aus der Luft,, durch deren Strom sie in Spannung versetzt werden. Nur durch Vermittlung der toten Feder überträgt der fliegende Vogel Energie auf die Luft.

    Die meisten Fledermäuse sind weit davon entfernt, als Stromlinienkörper gelten zu können (enorm große äußere Ohren, Säuggeschäft während des Beutefluges). Die unmittelbare Anpassung an den Flug bezieht sich bei der Fledermaus nur auf den eigentlichen Flugapparat. Die Flughäute der Fledermaus sind aber lebende Substanz mit einem vorzüglichen Tastvermögen, das beim Fluge den Luftstrom während seines ganzen Verlaufes über die Flughaut zwischen den gelenkigen Fingern unmittelbar ertastet. Der anatomische Formenreichtum der verschiedenen Fledermausarten ist außerordentlich groß; es gibt unter ihnen auch größere Tiere (bis 1,50 m Spannweite); manche fliegen sehr langsam, andere

    sehr geschwind; ihre Fluggewandtheit ist lehr groß; die „frühfliegende'1 Fledermaus, die bereits Stunden vor Sonnenuntergang in bedeutender Höhe fliegt, entgeht dem Baumfalken, dem die Schwalbe zum Opfer fällt. Sicher üben die Fledermäuse alle Flugkünste, die ihre anatomische Organisation ermöglicht. Sie würden wenigstens in ihren größeren Formen auch zum dynamischen Segeln im Laufe ihrer stammesgeschichtlichen Entwicklung gekommen sein, wenn die anatomischen Voraussetzungen in ihrer Anlage vorhanden gewesen wären. An den geistigen Leistungen liegt es nicht, wenn sie nicht dazu gekommen sind; denn die Vögel stehen unter den Fledermäusen; und schon die alten Flugechsen sollen teilweise gesegelt haben, obwohl sie noch tief unter den Vögeln standen. Aber alle Fledermäuse scheuen starken Wind und keine kann segeln. Das Mittel, das zu dynamischem Segeln verhilft, ist demnach, wenigstens für jetzt lebende Flugtiere, das Gefieder. Bei Zunahme des Gegenwindes nimmt die Spannung des ganzen Gefieders zu; der segelnde Vogel wird durch den zunehmenden Gegenwind nicht zurückgeworfen, weil dann die Luftstromgeschwindigkeit sofort auch über und unter dem ganzen Flügel zunimmt und damit zugleich die Spannung des ganzen Flügels und seine Vortriebsleistung. Bei Abnahme des Gegenwindes entspannt sich das ganze Gefieder, das bei der Gegenwindzunahme gespannt worden war; durch die Entspannung gibt das Gefieder seine Spannungsenergie an die umgebende Luft ab, die dadurch nach hinten beschleunigt wird. Der Vogel erhält also durch die Entspannung Impuls nach vorn. Dieser Impuls würde aber kaum praktisch zur Geltung kommen, wenn z. B. bei einem Seesturm starke Reibung und Sogwirkung auftreten würden. Mouillard erzählt: Während eines furchtbaren Sirokko „jagten die Sturmvögel und Möwen ganz nach Belieben, voll in ihrem Element, in rasender Geschwindigkeit über den Wogen mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit". (Ahlborn, Der Segelflug, Zeitschr. für Flugtechnik und Motorluftschiffahrt, Beiheft, Juli 1921, 5. Heft, S. 17 b, unterstes Viertel). — Freilich könnte an sich keine noch so zweckmäßige Gestalt und Oberflächenbeschaffenheit Grenzschicht und stärkere Reibung verhindern, wenn nicht beständig vom Luftstrom am Gefieder oder umgekehrt gearbeitet würde.

    Dr. med. Wilhelm Frölich.

    KONSTRUKTION ?INZEL>HHTEN

    Propeller-Enteiserhaube.

    wird von der Aircraft Accesories Siebenthaler Division, Kansas City, in 20 und 50 Zoll Durchmesser, passend für Zwei- und Dreiblatt Cur-tiss- und Hamilton - Standard - Schrauben ge-iefert.

    Die Haube wird unter Zwischenschaltung von Gummistoßaufnehmern zu beiden Seiten der Flügelwurzel elastisch gelagert. Diese Lagerung gestattet, daß sie während des Umlaufes schwimmend sich selbst auswuchtet. Die Motorschwingungen werden durch diese elastische Lagerung von der Haube fernge-. halten. Etwaiger Eisansatz wird durch die

    USAPropeller-Enteiserhaube schwimmende Lagerung ausgeglichen und

    durch entstehende Un-wuchten und Biegungen in der Haube soll das Eis abgeworfen werden.

    Haubenbefestigungsglieder müssen so gestaltet sein, daß sie eine Ausdehnung der Haube gestatten und auch möglichst Vibrationen nicht übertragen. Neben-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    stehende Abbildungen zeigen einige Ausführungsformen, wie sie an USA-Motor-montierungen üblich sind.

    Entweder sind gelenkige Glieder eingeordnet oder eine Gummiunterläge gestattet die durch Wärmeausdehnungen u. a. hervorgerufenen Verschiebungen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Rollfeldroste, gitterförmi-ger Bodenbelag, um die Grasnarbe zu schonen und durchweichte Flugplatzstellen nutzbar zu machen und um das Einsinken von Flugzeugen und Kraftwagen zu verhindern, werden auf französischen Flugplätzen versucht.

    Schneepflüge in USA mußten in diesem Winter in erhöhtem Maße auf Flugplätzen eingesetzt werden. Man verwendete einen normalen Schneepflug mit Schaufelradschleuder, wie die nebenstehende Abbildung zeigt. Der Schnee wird durch die Pflugschar zum Schaufelrad transportiert, wo er in großem Bogen auf die rechte Seite, außerhalb der Fahrbahn geschleudert wird. Einrichtungen, wie sie in Deutschland seit Jahren in Gebrauch sind.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Schleuder-Schneepflug.

    PLUG

    umscHÄ

    Inland.

    Goethe-Medaille verlieh der Führer Prof. Prandtl für seine außerordentlichen Verdienste um die Schaffung der wissenschaftlichen Grundlagen der Strörnungs-forschung anläßlich seines 65. Geburtstages am 4. 2. 40.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ausland.

    Holland-USA-Luftverkehrslinie, für die die niederländische Regierung in USA ■bereits eine Konzession nachgesucht hat, soll ein Syndikat aus folgenden Firmen gebildet werden: K. L. M., Fokker und Holland-Amerika-Linie, welche ihre Organisationen in Europa und den Vereinigten Staaten hierfür bereitstellt.

    Mailand—Tripolis, der Aviolinee Italiane, Flugzeit 7 Std. Ab Mailand 8.15 h Montags, Mittwochs und Freitags, ab Tripolis Dienstags, Donnerstags und Samstags. Die Strecke Rom—Tunis der Ala Littoria wird bis Tripolis ausgedehnt.

    Caproni 313 LS. Wasserflugzeug mit 2 Piaggio-P.-XVI-Motoren von 630 PS in 3500 m. Tiefdeckerbauart, halbdickes Profil, Gemischtbauweise. Spannweite 16,20 m, Länge 13,44 m, Höhe 4,40 m, Flügelinhalt 38,70 m2. Leergewicht 4000 kg, Nutzlast 1600 kg. Höchstgeschwindigkeit 400 km/h in 4000 m. Steigt auf 4000 m in 16 min. Reichweite 900 km, Gipfelhöhe 6000 m.

    Isotta-Fraschini „Gamma RC 35", 12 Zyl., V-Form hängend, luftgekühlt, Typenprüfung beendet. Gewicht trocken 400/420 kg. Leistung am Boden 4t0 PS bei 2500 U. Startleistung 515 PS bei 2500 U. Max. Leistung 540 PS. Bohrung 125 mm, Hub 130 mm. Mit Untersetzungsgetriebe und Kompressor.

    Brüssel—Franz. Kongo, während des Krieges von Brüssel bis Marseille mit der Eisenbahn. Von dort ab mit Flugzeug.

    Argentinien, Zivil-Luftverkehr. Leiter jetzt Ing. Major Francisco Arteaga, früher in der Direktion der staatlichen Flugzeugwerke in Cordoba.

    Brisbane (Australien) soll als Flugboot-Basis ausgebaut werden.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Stearmann XA - 21 Zweimotor-Hochdecker. Motoren Pratt & Whitney 1400 PS, 4 Mann Besatzung, Großgewicht 9 t. Spannweite 19,5 m. Vergleiche „Flugsport" 1939, S. 214 und 467.

    Luftwaffe.

    28. u. 29. 1. 40. Oberk. d. Wehrmacht: Keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 30. 1. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Rahmen der Aufklärungs-flüge der Luftwaffe in der Nordsee wurden am 29. 1., wie schon durch Sondermeldung bekanntgegeben, feindliche Geleitzüge bewaffneter Handelsdampfer und Vorpostenboote angegriffen. Trotz stärkstem feindlichen Abwehrfeuer und der Gegenwehr britischer Jagdverbände wurden sieben feindliche bewaffnete Handelsschiffe und zwei Vorpostenschiffe vernichtet. Ein feindlicher Jäger wurde bei Hartlepool abgeschossen. Sämtliche eigenen Flugzeuge sind wohlbehalten zurückgekehrt.

    Berlin, 31. 1. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Flugverbände wurden auch im Laufe des 30. Januar zur Aufklärung über der Nordsee und der englischen Küste von den Orkneys bis zur Themsemündung eingesetzt. Hierbei wurden — wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben — wiederum sieben bewaffnete Handelsschiffe versenkt, ein weiteres schwer und mehrere andere leicht beschädigt. Außerdem wurden zwei britische Vorpostenboote zum Sinken gebracht. Trotz stärkster Flakabwehr von den angreifenden Schiffen und trotz Einsatzes zahlreicher feindlicher Jäger wird nur ein eigenes Flugzeug vermißt.

    Berlin, 1. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe setzte die Aufklärungstätigkeit gegen Großbritannien fort. Das englische Vorpostenboot

    „East Dudgeon" ist von deutschen Flugzeugen versenkt worden. Acht Mann der Besatzung sind ertrunken.

    2. u. 3, 2. 40. Oberk. d. Wehrmacht: Keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 4. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, hat die deutsche Luftwaffe im Rahmen der Aufklärung über der Nordsee am 3. 2. britische Kriegsfahrzeuge und bewaffnete oder im Geleit fahrende Handelsdampfer angegriffen und trotz stärkster Flak- und Jagdabwehr ein Minensuchboot, vier Vorpostenboote und neun Handelsdampfer versenkt. Zahlreiche weitere bewaffnete Handelsdampfer wurden teilweise erheblich beschädigt. Sämtliche versenkten Handelsdampfer wurden in britischen Geleitzügen angegriffen. Drei eigene Flugzeuge sind vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

    5.-8. 2. 40. Oberk. d. Wehrmacht: Keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 9. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Grenzüberwachungsflüge blieben ohne Berührung mit dem Feind.

    Berlin, 10. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Durch deutsche Fliegerverbände, die, wie schon bekanntgegeben, zur bewaffneten Aufklärung über der Nordsee angesetzt waren, wurden sechs britische oder in britischem Geleit fahrende Schiffe mit einer Gesamttonnage von etwa 15 000 Tonnen sowie zwei britische Vorpostenboote versenkt oder so schwer beschädigt, daß mit ihrem Totalverlust gerechnet werden muß. Trotz starker Flak- und Jagdabwehr wird nur ein deutsches Flugzeug vermißt.

    In den Nachmittagsstunden versuchten einzelne britische Flugzeuge in die deutsche Bucht einzudringen. Sie wurden, ohne einen Erfolg gehabt zu haben, durch unsere Abwehrkräfte vertrieben.

    Deutsche Flugmodell-Höchstleistungen, Stand vom 1. 1. 1940 hat sich gegenüber dem Stand vom 1. 10. 39 nichts geändert. Vgl. „Flugsport" 1939, S. 368 u, 520.

    Motormodell WM 6. Das Modell WM 6 wurde im Juni 1938 nach sorgfältiger Entwicklungsarbeit fertiggestellt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Seit Juni 1938 bis August 1939 wurden insgesamt 74 Starts ohne jeden Bruch der Zelle ausgeführt. Flüge bei großer Kälte und sehr starkem Wind waren keine Seltenheit. Vom ersten Probestart an war zu erkennen, daß das Modell tatsächlich gut war. Der wunderbar laufende Brown-Junior Motor sprang stets auch mit schwacher Batterie sofort an und war bei sachgemäßer Wartung immer überraschend zuverlässig.

    Nach dem Start steigt das Modell in engen Spiralen ganz hervorragend. Der Gleitwinkel ist gut und durch das geringe

    j Gewicht des Modells langsam.

    Motormodell WM 6.

    Oben links ein Modell mit Gummiantrieb. Rechts dahinter das Motormodell WM 6. In den unteren Abbildungen erkennt

    man den Motoreinbau.

    Start und Landeeigenschaften gut. Mit 30 g Betriebsstoff betrug die größte erreichte Höhe bei ca. 14 Min. Laufzeit des Motors über 1800 m (mit Meßgerät festgestellt). Ein anschließender Segelflug ergab eine Dauer von beinahe 2 Std.

    Daten: Fluggewicht

    ca. 1540 g, Flächeninhalt 38,3 dm2, Flächenbelastung

    40,2 g/dm2. Motor Brown-Junior

    9,5 cm3. Leistung

    1/5 PS bei max.

    6000 U/min.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fahrwerksanord-nung u. Abfederung des Motormodells WM 6.

    Federweg

    Verstellbare Düse für den Argus-Modellmotor.

    Durch verschiedene Umstände kann es vorkommen, daß der Argus-Motor nach dem Anlassen überhaupt nicht zum sauberen Zweitaktlauf übergeht und daher Erschütterungen auftreten, die das beste Modell nicht lange erträgt.

    Um diesem Uebel abzuhelfen, wurde für Versuche von mir eine verstellbare Nadeldüse entwickelt und ausprobiert.

    Durch das Vibrieren beim Anlassen und die Lage der Düse dicht am Propeller wurde eine Ferneinstellung durch elastische Uebertragung notwendig. Der dazu verwendete 0,8 mm starke gerade gerichtete Stahldraht hat sich bewährt.

    Um die zum Anlassen nötige richtige Oeffnung der Düse feststellen zu können, habe ich bei der Original-Düse

    Argus-Motor mit einstellbarer Nadeldüse auf dem Prüfstand.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    die Anzahl der Tropfen gezählt, die bei einem bestimmten Gefälle und einem bestimmten Benzinstand in einem kleinen Gefäß (mit Schlauchleitung) in 15 Sekunden durch die Düse austraten. Dann schloß ich die verstellbare Düse an die Meßvorrichtung an, bis unter den gleichen Bedingungen die Düse auf denselben Durchlaß einreguliert war. Nach dem Einbau sprang der Motor bei der festgestellten Nadelstellung sofort auf dem Prüfstand an und war in wenigen Sekunden auf eine saubere Drehzahl einreguliert. W. Müller.

    Berichtigung: „Flugsport" 1939 S. 34, Aufsatz Heizstrahltriebwerke, Fußnote, muß es richtig heißen „NACA Technical Note No, 431" statt „NACA Report".

    <£uß-%st

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflieger-Leistungsabzeichen, Inhaber der goldenen Nr. 1—25 finden Sie im „Flugsport" 1939, S. 314; Inhaber der silbernen Nr. 1—200 „Flugsport" 1935, S. 103; Nr. 201—300 1936, S. 681; Nr. 301—845 1938, S. 398; Nr. 846—1132 1939, S. 315.

    Einfluß von Oberflächenrauhigkeit auf die Flugleistungen folgt nächster Profilsammlung Nr. 20.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Richtig morsen. Ein Leitfaden für den Morseunterricht v. Rudolf Grötsch. Verlag Deutsch-Literarisches Institut J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis RM 1.80.

    Die 5. Auflage des vorliegenden Werkes des bekannten Verfassers, eines alten Funklehrers, ist verbessert und erweitert. Bei der Anordnung des Stoffes ist alles Ueberflüssige vermieden. Man findet Uebungsapparateschaltung, Morsezeichen, Handhaltung, Arten der Methoden für Morsegeben, pädagogische Hinweise, alle Zeichen, Schreibübungen, Sicherheitsübungen, Qebevorlagen, Telegrafierkrampf, Anzeichen, Abhilfe, Tastensicherheit, Gebeschnelligkeit, Uebungsbeispiele.

    Schriften der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung. Verlag R. Olden-bourg, München.

    Neu erschienen sind: Heft 3: Ueber die tiefsten heute erreichbaren Temperaturen v. Peter Debye. 11 S. Kart. Preis RM —.50.

    Heft 4: Die Struktur der Metalle v. Peter Debye. — Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf technische Probleme im Gebiet der Metallkunde v. Georg Masing. — 57 S„ 22 Abb. Kart. Preis RM 3.10.

    Heft 5: Ueber einige dynamische Probleme bei Kolbenmotoren v. Richard Grammel. — Schwingungen des Systems Motorluftschraube v. Karl Lürenbaum. — Kurzbericht über Messungen in der Meßinstrumentenfrage. Wünsche des Praktikers an die Forschung v. Franz Neugebauer.72 S., 37 Abb. Kart. Preis RM 4.10.

    Heft 6: Einführung zu den Berichten v. A. Esau. — Problem und Stand der Blindlandung v. Paul Frhr. v. Handel. — Ueber Ziele und Ergebnisse mehrjähriger Jonosphärenforschung v. Hans Blendl. — 94 S., 50 Abb. Kart. Preis RM 6.—.

    Heft 7: Ueber Schallausbreitung bei rasch bewegten Körpern v. Ludwig Prandtl. — 17 S., 10 Abb. Kart. Preis RM —.90.

    Heft 8: Einige neuere optische Untersuchungen v. Robert W. Pohl. — 17 S., 10 Abb. Kart. Preis RM —.90.

    Heft 10: Zweckmäßiger physikalischer Aufbau eines akustischen Luftlotes v. Heinrich Hecht. — Kurzbericht über Arbeiten aus dem Gebiet der Akustik v. Robert W. Pohl. — Neue optische Methoden zur Untersuchung der Abstrahlung von Schallgebern v. Egon Hiedemann. — 42 S., 28 Abb. Kart. Preis RM 2.50.

    ZFM-Zeitschrift für Flugtedmik und Motorluftschiffahrt ('5 Jahrgänge komplett, ohne Band I), schön ge* blinden mit Beiheften und Jahr* büchern, zu verkaufen. Angebote unter 4077 an die Expedition des „Flugsport", Frankfurt am Main Hindenburgplatz 8, erbe!en.

    I Maschinenbau / Betriebswissenschaften I Elektrotechnik/Automobil-u.Flugtechnik

    BirkeniFIugzeug* Sperrholzplatten

    oVtii\«ti«*s Fabrikat

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AV1ATIC, SFEZIAL, ULmTLUU in allen Stärken von Q.4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herte BerIin?Charlo1fenburg

    Kaiser Frirdrich-Straße 24 Fcrnspr.-Sammelnummer: 34 5841 Tslgr.-Adr.: FlIcKerbölzer Berlin

    ADOLF-H§TlE:R-

    INGENIEURSCHULE

    Maschinenbau, Elektrotechn.,

    ,Krart-u.Luftfahrt. Eig.Lehrwerkstätten Staatlich anerkannt =

    FRIEDBERG — HESSEN

    Flugzeug*Spannlacke

    Marke ,CellemitH, liefert seit 1911 Dr. Quittner & Co.

    Inh. Hans G. Mohr

    Berlin * Lichtenberg Rittergutstrafje 152, Fernr. 612562

    Der

    Mod. 34/24

    Mod. 34/28

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    lOOfach praktisch erprobt

    Zugelassen für 400 km/h

    Der sicherste Lebensretter des Fliegers

    Kleine Packung - Geringes Gewicht KOHNKE FALLSCHIRMBAU, BERLIN W 35

    „FLUGSPORT"

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    IG FARBENINDUSTRIE AKTIENGESELLSCHAFT ABT ELEKTRONMETALL BITTERFELD


    Heft 5/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro XU Jahr bei 14tägigem Erscheinen RM 4.50

    Tele!.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 5 28. Februar 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 13. März 1940.

    Auftrieb.

    Trotz des Krieges hat die Segelflugtätigkeit im NS.-Fliegerkorps im vergangenen Jahre erheblich zugenommen. Folgende Zahlen sprechen für sich:

    Es wurden ausgeführt 1 212 000 Starts 1939 gegenüber 700 000 Starts 1938; ferner wurden abgelegt 37 280 Prüfungen 1939 gegenüber 24 000 im Jahre 1938.

    Sogar während des harten Winters ist die Segelflugtätigkeit nicht ganz unterbrochen worden. Die Jugend machte sich ein Vergnügen daraus, im größten Schneegestöber lustig zu schulen. Schwierigkeiten sind dazu da, um überwunden zu werden, und das muß auch die Jugend schon von Anfang an üben.

    Nicht nur in der Rüstungsindustrie, sondern auch in allen anderen Industrien wird emsig und produktiv gearbeitet. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse, 3.—8. März, sind in 24 Messepalästen 6500 Firmen vertreten.

    Der deutsch-russische Wirtschaftspakt gibt der Entwicklung der Technik im europäischen Raum verstärkten Auftrieb. Die Ausdehnung des Großdeutschen Luftverkehrs hatte die Schaffung von neuen Luftverkehrslinien zur natürlichen Folge.

    Die deutsche Luftwaffe steht bereit! — Würdiger können wir den Tag der Luftwaffe am 1. März nicht begehen. — Wir gedenken unserer tapferen Kameraden an der Front.

    Hirth-Motor HM 515.

    Die Entwicklung der Sportfliegerei steht nicht still. Für Schulung und Sport hat die Hirth-Motoren G. m. b. H., Stuttgart-Zuffenhausen, einen kleinen Motor entwickelt, welcher die amtliche Musterprüfung bereits erledigt hat.

    Der Motor kann mit einem oder mit zwei Zündmagneten betrieben werden; ferner ist der Anschluß eines Stromerzeugers (Bosch-Generator LD 50/6) vorgesehen. Für die Betriebsüber-wachung ist lediglich der Anschluß eines Drehzählers erforderlich.

    Auf Grund der bisherigen Erprobungsergebnisse kann gesagt werden, daß die Konstruktion, welche auf Ideen des leider zu früh verstorbenen Hellmuth Fürth beruht, außerordentlich glücklich gelungen ist. Der Gesamtaufbau ist sehr robust und für Schulzwecke

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 22 und NACA-Bericht-Sammlung Nr. 19.

    besonders geeignet. Seine Betriebssicherheit hat der Motor in langen Dauerläufen auf dem Prüfstand bewiesen, und es ist besonders hervorzuheben, daß schon bei der Einführung dieses Musters Laufzeiten von nahezu 1000 h — ohne jede Teilüberholung — erreicht wurden. Gegenwärtig wird eine ausgedehnte Flugerprobung im Siebel-Flug-zeug ,;Hummelu (Si 202) durchgeführt. Beachtenswert ist beim Flugzeugeinbau das niedrige Gewicht und die kleine Stirnfläche, die eine sehr gute aerodynamische Verkleidung des Motors zuläßt. Es ist daran gedacht, in den Lieferumfang des Motors bei Serienlieferung den Motorvorbau und die Verkleidung einschließlich aller motor-seitigen Zubehörteile einzubeziehen, um ähnlich wie bei großen Triebwerken eine sogenannte Motoranlage — mit den Vorteilen der schnellen Auswechselbarkeit — zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, daß der Schmierstoffbehälter mit einem Fassungsvermögen von 3 1 im Geräteträger untergebracht ist.

    Das zweiteilige Triebgehäuse, in Elektron gegossen, besteht aus Kurbelgehäuse und Geräteträger. Kurbelgehäuse vollständig geschlossen, außerordentlich biegungssteif, die eingegossenen fünf Querwände dienen zur Aufnahme der Kurbelwellen-Außenlaufringe. Die Kurbelwelle, die aus einzelnen Teilen —- gehärteten Laufzapfen und vergüteten Schenkeln — hergestellt ist, wird im Kurbelgehäuse mit Hirth-Verzahnung zusammengebaut, wobei das Kurbelgehäuse gleichzeitig als Montagevorrichtung dient. Die Kurbelwellen-Einzelteile werden durch die Oeffnungen für die Zylinder eingeführt.

    Kurbelwelle vollkommen wälzgelagert, ermöglicht infolge der zusammengesetzten Bauweise die Verwendung von einteiligen Pleuelstangen mit geschlossenen Köpfen, die auch auf Rollen laufen.

    Hirth-Motor HM 515, 60 PS.

    Zylinderbüchsen Sondergrauguß; die Leichtmetall-Kolben haben je zwei Kompressions- und einen Qelabstreifring. Die Zylinder werden durch vier Zuganker mit dem Zylinderkopf aus einer Leichtmetall-Legierung gegen das Kurbelgehäuse gezogen. Steuerung der Ventile (je ein Ein- und Auslaßventil) erfolgt von der im Kurbelgehäuse gelagerten Nockenwelle über Stoßstangen und Schwinghebel. Steuerungselemente vollkommen öldicht gekapselt und ausreichend geschmiert.

    Gemischaufbereitung erfolgt in einem Vergaser Pallas MF 35 unter Ausnützung des Staudruckes. Zur Vermeidung der Vereisungsgefahr bei kühlem und feuchtem Wetter ist eine Vorwärmung der Ansaugluft durch Abgase möglich.

    Die Schmierung bildet im Motor einen geschlossenen Kreislauf, da der Geräteträger zugleich als Schmierstoffbehälter ausgebildet ist. Zylinder und Kurbelwellen-Hauptlager erhalten Frischöl in genau abgestimmten Mengen; den Nockenwellenlagern und Stößeln wird der Schmierstoff von einer Zahnradpumpe durch Düsen unter Druck zugeführt.

    Der ablaufende Schmierstoff sammelt sich im Geräteträger und wird von einer Zahnradpumpe über ein Schlauchfilter in den Schmierstoffbehälter zurückgefördert.

    Die notwendige Kühlluft für die vier Zylinder wird von einem Kühlluftschacht aufgefangen und auf die Zylinder sowie die Zylinderköpfe verteilt.

    Bohrung 95 mm, Hub 105 mm, Hubraum je Zylinder 0,744 1, Gesamthubraum 2,98 1, Verdichtungszahl 6,2, Drehsinn der Luftschraube linkslaufend (nach DIN 9001), Luftschraubenanschluß Hirth-Nabe I H 112.

    Startleistung 65 PS bei 2100 U/min, Steigleistung 60 PS bei 2040 U/min, höchstzulässige Dauerleistung 55 PS bei 1990 U/min, Kraftstoffverbrauch 205 g/PS/hbei Dauerleistung = 14,5 1/h, Schmierstoff verbrauch 1—3 g/PS/h = 0,14 1/h, Gewicht des betriebsfertigen Motors mit Motorzubehör 69,5 kg.

    Länge über alles mit Luftschraubenflansch 976 mm, Breite 334 mm, Höhe 570 mm.

    Horizontalvergaser Pallas MF 35, 2 Kraftstoff-Förderpumpen Pallas C 5, Bosch-Zündmagnet mit Schnapper FF 4 ALS 259, Zündkerzen Bosch W 175 T 39.

    Englisches Flugboot „Sunderland"

    Die vorliegende Klasse von Flugbooten soll auf große Entfernung von ihrem Heimathafen, selbständig auf sich allein gestellt, lange Zeit auch tropenarbeitsfähig sein.

    Der Typ Sunderland, das größte engl. Flugboot, ist in den engl. Uebersee-Stützpunkten in Dienst gestellt.

    Ganzmetallbauweise, freitragender Hochdecker, mit vier in den Flügeln eingebauten Pegasus XXII luftgekühlten Radialmotoren von 4040 PS.

    Flügel ein aus Gitterträgern gebildeter Hauptkastenholm mit Alclad Na 24 St Glatthaut, versenkt genietet.

    Betriebsstoffbehälter im Flügel im Grundriß mit kreisrundem Querschnitt wie bei den Empirebooten. Siehe Flugsport 1939 Seite 493—496.

    Im rechten Flügel kleiner Benzinmotor für Betriebsstoffpumpen und Batterie-Aufladen.

    Seitliche Stützschwimmer in bekannter Ausführung 4,5 m lang, Gewicht 68 kg, 3 m u. Flügelunterkante gegen den Flügel verspannt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Archiv Flugsport

    Rumpf von vorn zurückschiebbare durch Elektromotor angetriebene MQ.-Kuppel. Im zurückgeschobenen Zustand wird beim Manövrieren auf dem Wasser die Rumpfspitze frei, in der sich die Hißeinrichtungen für Anker, und mit schräger Sicht nach unten das Beobachtungsfenster und die Bombenvisiereinrichtung befinden. In der Luft wird dann die Kuppel wieder nach vorn geschoben. Nach hinten führt ein Qang mit ein paar Stufen nach dem Führerraum mit zwei Sitzen nebeneinander. Führerraumverkleidung gerade Scheiben. Dahinter Funker- und Navigationsraum. Links Funker, rechts Beobachter. Durch einen Spiegel kann der Beobachter auch die hinteren Räume beobachten. Dahinter zwischen den Flügelholmen des Mittelstücks Ingenieurraum mit Bedienungseinrichtungen für Motoren. Heizkessel zur Erwärmung der Frischluft.

    Unter dem Führerraum Kleiderablage und Aufenthaltsraum mit Liegeplätzen. Dahinter Küche mit Eismaschine, ferner seitlich davon Lagerplatz für Wasseranker, der von hier aus außer Bord gebracht wird. Hinter der Küche Schlafplätze und Raum für die Mannschaft, ferner für einen Reserveflugmotor, der durch eine aufklappbare Luke seitlich vom Boot ein- und ausgebracht werden kann. Im hinteren Teil des Rumpfes nach beiden Seiten zwei MQ.-Stände, welche normal abgedeckt und bei Qefechtsklar geöffnet und mit ausschwing-baren MQ.s versehen sind. Auf dem Rumpfboden Qang nach dem Heck-MQ.-Stand. Der Heckschützenraum wird durch eine Klimaanlage warm oder kalt gehalten. Sämtliche Fenster und Bullaugen mit Vorhängen zum Abblenden versehen.

    Bootsunterseite stark gekielt, Stufe im Grundriß V-Form, Heck der Unterseite endet in eine Schneide, welche nach oben abgerundet in die Rumpfform übergeht.

    Höhen- und Seiten-Leitwerk wie bei den Empirebooten.

    Querruder und Landeklappen desgleichen.

    Engl. Flugboot Sunderland.

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Flugboot Sunderland. Archiv Flugsport

    Spannweite 33,8 m, Länge 25526 m, Höhe 9,65 m, Fläche 137 m2. Leergewicht 12 750 kg, Fluggewicht 20 600 kg, maximal Fluggewicht 22 600 kg. Höchstgeschwindigkeit 338 km/h in 1500 m, mit 65% Motorleistung 285 km/h in 1700 m. Wasserungsgeschwindigkeit 128 km/h. Start 23 sec bei 16 m Wind. Normale Reichweite 3100 km5( maximal Reichweite 4600 km. Steigfähigkeit 360 m/min. Gipfelhöhe 6100 m.

    Bugrad, sein Für und Wider.

    V. W. Beierstedt (Rechlin). Die normale Landung.

    Ein jeder weiß aus seiner „Schulzeit", daß er folgenden Zustand beim Erlernen des Landens durchmachen mußte: Man kann schon die Richtung halten, — läßt nicht rechts oder links hängen. Nur das schwierigste will nicht gelingen: den Augenblick richtig abzupassen, wo das Flugzeug ausgeflogen ist und in Dreipunktlage hingesetzt werden muß. Manchmal stößt man vorher mit den Rädern an den Boden, manchmal ist man „haushoch"' mit der Landung fertig und fällt dann endlos durch, eins so unschön und unerfreulich wie das andere. Man mußte es eben erst gefühlt haben, wie das Flugzeug beim Ausschweben durch allmähliches Aufrichten aus der geneigten Lage des Einfluges in die Dreipunktlage gebracht wird, und wie dabei durch einen gewissen Ueberschuß an Auftrieb der Flügel die schräg abwärts gerichtete Bahn des Einfluges an die waagerechte Ebene des Landeplatzes heran umgelenkt wird. Es ist eine Sache der Geschicklichkeit, durch Uebung zu erwerben, beim Ein- und Ausschweben Fahrtüberschuß und Höhe so abzuschätzen, daß man das „Hinsetzen" — ein letztes Aufrichten des „ausgeflogenen" Flugzeuges — genau in Erdbodenhöhe genau am Landekreuz fertig bringt. Es ist reinster Sport und macht Spaß, wenn es gut gelingt. Mancher lernt es nie. Es bleibt im Grundsätzlichen auch ein Sport bei den größeren Flugzeugen, ^denken gegen normale Landung:

    Ein Flugzeug nähert sich beim Ausschweben immer mehr dem Zustand der Flugunfähigkeit, um ihn im Augenblick des „Hinsetzens" zu erreichen. Wenn man nun daran denkt, welche großen Kräfte dazu nötig sind, ein Flugzeug von mehreren Tonnen Gewicht bei der Landung genügend aufzurichten, und wenn man daran denkt, wie viel gefährlicher große und schwere Flugzeuge, zumal mit Klappen und Landehilfen, sich im ausgeflogenen Zustand verhalten können als einfache Schulflugzeuge, so wird man nur ungern ein großes, ernsten Zwecken dienendes Flugzeug grundsätzlich einem sportlichen Können seines Führers überlassen. Wenn man aber weiß, wie diese Geschicklichkeit bei der Landung in allererster Linie vom Sehen-Können abhängt, und wenn man sich vorstellt, wie wenig diese Vorbedingung bei der Blindlandung gegeben ist, dazu einerseits die Schwierigkeiten der Höhennavigation beim Einschweben über Hindernisse bedenkt und sich erinnert, wie kritisch eine falsche Hinsetzhöhe im gefährdetsten und gefährlichsten letzten Augenblick des Fluges sein kann, fühlt man sich dringend genötigt, eine andere sichere Methode der Landung zu suchen.

    Das Fahrgestell:

    Beim Schulen hat man bei seinen Fehlern die Wirkungsweise des Fahrgestells kennengelernt. Wenn das Flugzeug auf den Boden aufstößt, wird seine Flugbahn abgeknickt von schräg abwärts in waagerecht oder schräg aufwärts. Die Federung fängt den Stoß auf, die Dämpfung verarbeitet, so gut sie kann, die Energie der Abwärtsbewegung. Je besser die Landung gelingt, desto weniger braucht das Fahrgestell zu übernehmen. Schließlich hat man ausgelernt und kann eine normale Landung ausführen, d. h. die geneigte Einflugbahn an die waagerechte Platzebene mittels Luftkräften herankrümmen. Die Fahrgestellfederung erscheint für die normale Landung überflüssig.

    Die Landung mit Hilfe des Fahrgestells:

    Die Bedenken vor der Grenze der Flugfähigkeit, der unvermeidbaren Folge des Ausschwebens bis zum Ausfliegen, legen den Gedankn nahe, die Krümmung der Flugbahn bei der Landung fortzulassen und damit den Augenblick der Flugunfähigkeit erst beim Rollen am Boden durchzumachen. Das Fahrgestell muß dann grundsätzlich die Aufgabe übernehmen, die geneigte Flugbahn des Einschwebens am Erdboden umzulenken (abzuknicken).

    Als Schüler hat man nur Mängel bei dieser Methode kennengelernt. Ein Flugzeug kann nämlich nicht in „Dreipunktlage" mit Leerlauf einschweben und aufsetzen, denn in dieser Lage ist es ja flugunfähig. Sondern das Flugzeug muß weniger „gezogen" einschweben. Es befindet sich dann in einem Bereich leidlicher Flugfähigkeit. Setzt es aber in dieser Fluglage auf, so trifft der Landestoß das Flugzeug vor seinen Schwerpunkt. Aufbäumen ist die fast unvermeidbare Folge. Ein großer Auftriebsüberschuß entsteht dadurch an den Tragflächen, das Flugzeug wird in „überzogener" Lage emporgeworfen, was meist nicht gut endet. Die Geschicklichkeit des Flugzeugführers, das Aufbäumen zu vermeiden und eine saubere Radlandung zu machen, ist nicht kleiner als die, eine normale Landung durchzuführen.

    Es ist nun vorgeschlagen worden, den Sporn so zu verlängern, daß er bei der Fluglage des „sicheren" Einschwebens zugleich mit den Rädern den Boden berührt. Ein Aufbäumen wird dann verhindert. Ist das Fahrgestell fest genug für die Sinkgeschwindigkeit, die sich bei dieser Fluglage einstellt, so könnte man mit einem solchen Flugzeug einschweben und aufsetzen, ohne es am Boden aufrichten, also abfangen und besonders „hinsetzen" zu müssen. Damit fielen auch die gefährlichen Flugzustände fort, die „unsportliche" Landung ist gefunden.

    Die Landung wäre vereinfacht, auch bei schlechter Sicht narrensicher, allerdings nach unserem Geschmack plump. Der Landestoß ist deutlich fühlbar, aber von einer genau berechenbaren Größe.

    Leider aber hat diese Methode den großen Mangel, daß die Aufsetzgeschwindigkeit wesentlich größer sein wird. Damit wächst die Ausrollstrecke. Durch verstärkte Beanspruchung der Radbremsen kann sie nur bedingt verkürzt werden. Bei zu großer Bremskraft gibt es einen Kopfstand, da die Räder dicht vor dem Schwerpunkt liegen. Ein weiterer erheblicher Mangel zeigt sich beim Start: Der zu lange Sporn hindert beim Abheben und „Wegnehmen vom Boden**. Das Bugradfahrwerk und seine Vorzüge: Das Bugradfahrwerk will alle Schwierigkeiten vermeiden. Ein Rad wird weit vorn angeordnet, die Haupträder sitzen dicht hinter dem Schwerpunkt. Das Aufsetzen kann nun entweder ohne Abfangbogen aus dem Einschwebeflug-zustand heraus auf die drei Räder zugleich erfolgen. Der Landestoß darf dabei für den Flugzeugführer völlig unerwartet kommen (Blindlandung). Oder das Flugzeug kann auch ganz nach Belieben halb oder ganz aufgerichtet und ausgeflogen und nur auf die Haupträder gesetzt werden (Landung bei Sicht). An die

    Stelle eines einzigen nicht unbedenklichen Flugzu-finschvebe* Standes, der in Erdboden-

    Ausrollen

    khfangbogen des Ausschwebens

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    --f^^S» Wnsetzpwkt Abb- L Die normale Lan-

    a\k>>\>.$>,\K>>,% >>s» »,y\^ v^>>\\*>>\^>)>,\\\>> jA\\ s> m > w >>As'»s »<,\\ dung (gekrümmte Flug-

    ^ bahn).

    ^X"" Abb. 2. Die Bugradlan-

    ^ t dung (geknickte Flug-

    Bnschweben bahn).

    Ausrolle/? ^—Q

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    nähe am Landekreuz erreicht sein muß, tritt ein sehr breiter Bereich sicherer Flugzustände, bei denen das Berühren des Erdbodens möglich und erwünscht ist. Hierin liegt eine so außerordentliche Vereinfachung des ganzen Landevorganges, daß man eine Bugradanordnung mindestens bei allen den Flugzeugen vorsehen sollte, die unbedingt fliegen müssen, auch wenn wegen schlechtester Sicht oder anderen Gründen auf den Landevorgang nicht die nötige Aufmerksamkeit verwendet werden kann (z. B. Allwetterkurierflugzeuge).

    Trifft der Landestoß nur die Haupträder, so trifft er das Flugzeug hinter dem Schwerpunkt. Es bäumt sich nicht auf, im Gegenteil, es kippt vornüber auf das dritte Rad. Dadurch verkleinert sich der Anstellwinkel des Flügels, der Auftrieb nimmt ab, das Flugzeug kann nicht springen. Beim schärfsten Bremsen kann es keinen Kopfstand geben. Das „Wegnehmen vom Boden" bei einem kurzen Start ist unbehindert. Daneben stellen sich noch andere Vorteile ein: Die gute Steuerbarkeit bis zum Aufsetzen, die gleiche Sicht beim Rollen am Boden wie beim Fliegen, keine Störung durch Seitenwind bei Start und Landung, gleiche Sitzlage der Insassen beim Flug wie am Boden.

    Gründe gegen den allgemeinen Gebrauch der Bugradanordnung:

    Ein nicht ausgeflogenes Flugzeug setzt mit größerer Geschwindigkeit, also mehr Energie auf als ein normal ausgeflogenes. Außerdem sind die Luftwiderstände beim Rollen wegen der Bugradlage bedeutend kleiner; es fehlt der große Widerstand, den in normaler Dreipunktlage der in seiner Tragfähigkeit erschöpfte Flüge bildet. Aus diesen beiden Gründen müssen die Radbremsen nicht Vi der ausgeflogenen Landeenergie vernichten, um innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen der Ausrollstrecke zu bleiben, sondern %—% der nicht ausgeflogenen, also das 2—3fache. Das können bei hochbelasteten Flugzeugen die Radbremsen nicht mehr vertragen. Man müßte sie durch Hilfsmaßnahmen entlasten. Die Fahrgestelle, denen ja bei der Bugradanordnung allein und hauptamtlich die Aufgabe zufällt, die Einflugbahn am Erdboden umzuknicken, müssen bei hochbelasteten Flugzeugen eine große Sinkgeschwindigkeit vertragen und bei schweren Flugzeugen eine beachtliche Abwärtsenergie verarbeiten können. Das läßt sich durch große Kräfte oder große Federwege erreichen, kostet aber Gewicht. Es ist dabei noch zu beachten, daß bei einem normalen 2motorigen Flugzeug die Fahrwerksteile ziemlich günstig liegen. Die Räder sitzen dicht hinter den Hauptmassen, den Motoren, und der Sporn benutzt den Leitwerksträger. Die Haupträder eines Bugradfahrwerks aber haben einen größeren Abstand von den Hauptmassen und die Rumpfspitze muß besondes verstärkt werden, ein besonderer Leitwerksträger bleibt trotzdem nötig. Bei einem Flugzeug mit Mittelmotor liegt das Bugrad schon günstiger zur Hauptmasse. Bei Flugzeugen ohne hinteren Leitwerksträger (schwanzlose Bauart, „Enten"typ, Doppelrumpf-Flugzeug) kann dagegen die Bugradanordnung gewichtlich bestimmt in Wettbewerb treten. Da aber das Bugrad selbst schon stets größer ist als ein Sporn, leuchtet ein, daß der Bauaufwand für ein Bugradfahrwerk noch erheblich größer ist als für normales Fahrwerk, wenn es sich um ein Verschwindfahrwerk handelt. Außer dem Gewicht ist noch der Platzbedarf zu bedenken, der an der Rumpfspitze bei 2motorigen Kampfflugzeugen sehr ungelegen ist.

    Zusammenfassung.

    Das Bugradfahrwerk ist aus dem dringenden Wunsche nach einer gefahrlosen Landung entstanden. Wenn die sichere Landung bei jeder Wetterlage allererstes Erfordernis für ein Flugzeug mit Sonderaufgaben ist (Allwetterkurierflug-zeug) oder ein Sonderzweck (Umschulung von Segelfliegern) oder eine Sonderbauart eine besonders günstige Gewichtsbilanz bringt, ist das Bugrad die gegebene Lösung für Fluzeuge bis etwa Mittelgröße. Spielt aber das Gewicht auf die Verwendungsfähigkeit des Flugzeugs eine entscheidende Rolle (Reichweite, Zuladung), so ist zumal bei Großflugzeugen der normalen Fahrwerksanordnung der Vorzug zu geben. Es gibt heute navigatiorische Hilfsmittel, die eine Blindlandung erleichtern und ermöglichen und die weniger Gewicht kosten. Solange wir in Deutschland noch in der Lage sind, die Abkippeigenschaften so günstig zu beeinflussen, wie es bei allen unseren großen Flugzeugen erreicht wurde, und solange wir, im Gegensatz zu anderen Ländern, die Ruderkräfte bei der Landung noch so einwandfrei beherrschen können, dürfen wir die normale Landung dem erfahrenen Flugzeugführer auch bei erschwerten Verhältnissen zumuten. Sie ist allerdings reinster Sport. Sie kann es auch bleiben. Diese sportliche Färbung hat schließlich das ganze Fliegen von Hand.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    —FLUG"

    UM1SCHA1

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Luftverkehr Berlin—München durch Einlegung von Flugzeugen erweitert. Start Berlin 7.45 und 10.30 h, an München 10.15 und 13 h. Start München 12.40 und 14 h, Landung Berlin 15.10 und 16.30 h. Das in Berlin startende Frühflugzeug fliegt von München wie üblich 10.45 h über Venedig nach Rom, an 14.55 h. Das Gegenflugzeug verläßt Rom um 8 h, trifft nach einer Zwischenlandung in Venedig um 12.10 h in München ein und fliegt um 12.40 h nach Berlin weiter.

    Obltn. Munter wurde von Generalfeldmarschall Göring empfangen und erhielt das EK. 1. und 2. Klasse. Während eines Aufklärungsfluges gegen die englische Ostküste wurde das Kampfflugzeug, zu dessen Besatzung Obltn. Munter zählte, plötzlich von mehreren feindlichen Jägern angegriffen und arg bedrängt. Der tapferen Besatzung gelang es zwar, die Gegner rasch abzuschütteln, doch war bei diesem Kampf der Flugzeugführer Ofw. Moldenhauer durch mehrere Schüsse schwer verletzt worden. Für den verwundeten Kameraden sprang nun Obltn. Munter kurz entschlossen in die Bresche und übernahm das Steuer des führerlos gewordenen Flugzeuges. Obwohl er bisher noch nie als Flugzeugführer verwendet worden war, gelang es ihm trotz schwierigster Wetterlage, die Maschine bis an den Heimathafen heranzubringen.

    Flugfähigkeit durch Metallbauweise hat eine Ju 52 nach einer Beschädigung-unter denkbar ungünstigen Witterungsverhältnissen bewiesen. Auf einem Fluge von Hildesheim nach Berlin erhielt eine Ju 52 infolge aufsteigenden Nebels Berührung mit Bäumen. Der Flugzeugführer konnte das Flugzeug aus dem Wald herausreißen und im Blindflug auf 1200 m Höhe gehen; nach einem halbstündigen Blindflug erhielt der Flugzeugführer wieder Erdsicht. Es gelang ihm in Berlin, ohne weitere Beschädigungen des Flugzeuges und ohne Gefährdung der Insassen, zu landen. Nebenstehende Abbildungen zeigen die schweren Beschädigungen des Flugzeuges, die dessen Flug- und Steuersicherheit in keiner Weise beeinträchtigen konnten.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    $0

    J

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ju 52, infolge Berühren mit Bäumen beschädigt, konnte noch den Flughafen

    erreichen. Werkbilder

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Aufbaustab Warthegau des NS.-Fliegerkorps an der Arbeit. Links Besichtigung der Schule und rechts poln. „Mücke" der ehem. poln. Segelflieger in Polichno.

    Bilder: NS.-Fliegerkorps (Riehme)

    Otto Berndt f, Geh. Baurat, Dr.-Ing. e. h., Dr. rer. pol. h. c, Ehrensenator der Techn. Hochschule Darmstadt, ist kurz nach seinem 83. Geburtstag am 9. 2. 1940 gestorben. Berndt entstammt einer alten Bauernfamilie in der Lausitz, studierte an der Techn. Hochschule Berlin. 1881 erste Staatsprüfung, 1885 Eisenbahndienst, 1892 wurde er auf Empfehlung von Prof. Dr. Slaby, seines früheren Lehrers, ordentlicher Professor (Maschinenbau) an der Techn. Hochschule Darmstadt, wo er 1896/97 und 1915 zeitweise als Rektor der Hochschule durch sein Wirken sich selbst ein Denkmal gesetzt hat. Eine ganze Generation der studierenden Jugend hat ihm zu Füßen gesessen und seinen impulsiven Vorträgen gelauscht. Für jeden war er Berater. Ein wirklicher Hochschul-professor, wie er in den Herzen der Ingenieure, die bei ihm hörten, weiterlebt.

    Bücker-Flugzeugexport hat seit Beginn des Krieges keine Unterbrechung erlitten (Abb.). Der Typ Bücker-Jungmann, der als Standard-Flugzeug für die Schulung in der deutschen Luftwaffe eingesetzt ist, wird gerade jetzt, wo auch im neutralen Ausland der militärischen Fliegerschulung besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, in erhöhtem Maße vom Ausland angefordert. Daß die Bücker-Flugzeugwerke in der Lage sind, neben dem erhöhten Bedarf an Flugzeugen für die eigene fliegerische Schulung in

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Prof. Otto Berndt t

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Flugzeugexportserien in den Bücker-Flugzeugwerken.

    Werkbild

    Deutschland mit kurzfristigen Lieferterminen die Bestellungen des Auslandes zu erledigen, beweist den hohen Stand der deutschen Luftfahrtindustrie.

    Ausland,

    Franz. Luitfahrtministerium, technischer und industrieller Leiter der Zentralverwaltung jetzt Oberstltn. d. R. Jules Meny, bisher Leiter der französischen Abordnung, welche mit einer englischen Abordnung in London die französischenglische Zusammenarbeit durchführte. Der bisherige Leiter der Zentralverwaltung, Albert Caquot, ist jetzt wieder Präsident der staatlichen Flugzeuggesellschaften. Caquot, welcher bereits vor Ausbruch des Krieges an der Spitze der Flugzeuggesellschaften stand, kontrolliert jetzt auch die technischen Versuchsanstalten, technische Versuche und Entwicklung von Flugzeug- und Motorenbau.

    Intern. Kunstflug-Konkurrenz Havanna auf Kuba siegte der rumän. Fl.-Hptm. Alex Papana auf Bücker-,,Jungmeister".

    Holland. Verkehrsflugzeuge, welche am 9. 2. nach dem Flughafen Lympne bei London gestartet waren, erhielten unterwegs, beinahe am Ziel, von den englischen Behörden die Anweisung, nach Amsterdam zurückzufliegen. Es wird angenommen, daß das Verbot auf schlechte Verfassung des Flughafens zurückzuführen ist.

    Span. Unterrichtskurse der Falange für Flugwesen wurden in der Technischen Hochschule Barcelona eingerichtet. Die Vorlesungen behandeln alle Gebiete des Flugwesens unter besonderer Berücksichtigung des Segelfluges.

    Ala Littoria, ital. Fluggesellschaft, hat auf Anordnung Mussolinis für Pilgerfahrten nach Mekka und Medina Flugzeuge zur Verfügung gestellt. In diesem Jahre haben 500 Mohammedaner Libyens und Ital.-Ostafrikas ihre Mekkafahrt im Flugzeug durchgeführt.

    Campini-Flugzeug mit Heizluftstrahltriebwerk, das von Capronis Versuchswerkstatt Taliedo gebaut wird, hat kürzlich der Unterstaatssekretär Pricolo besichtigt. Wir haben über das Campini-System, dessen Entstehung in das Jahr 1932 fällt, im zweiten Heft des vorigen Jahrgangs, Seite 36, berichtet.

    USA.-Hubschrauber De Bothezat, zwei verstellbare Metallhubschrauben übereinander liegend, Motor 90 PS, Flugzeuggewich 1 270 kg.

    Hptm. Papana auf Bücker-„ Jungmeister" siegte auf der Intern.Kunstflugmeisterschaft in Havana.

    Werkbild

    Luftwaffe.

    Berlin, 11. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe setzte trotz Schlechtwetters ihre Aufklärungstätigkeit gegen Großbritannien fort. Ein britisches Vorpostenboot wurde versenkt. Alle Flugzeuge kehrten unversehrt zurück.

    Amsterdam, 11. 2. 40. Die britische Admiralität teilte am Samstag mit, daß am Freitag bei einem Angriff deutscher Flieger in der Nordsee die britischen Vorpostenschiffe „Robert Browns" und „Fort Royal" versenkt worden seien. 4 Offiziere und 18 Mann seien ums Leben gekommen.

    12. u. 13. 2. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Amsterdam, 13. 2. 40. (DNB.) Das britische Luftfahrtministerium gibt bekannt, daß am 12. 2. in der Nähe der Orkney-Inseln zwei deutsche Flugzeuge erschienen seien.

    14.—16. 2. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe. Berlin, 17. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Ein deutscher Jäger schoß über der Nordsee ein englisches Flugzeug des Musters Bristol-Blenheim ab.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Berlin, 18. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie durch Sondermeldung bereits bekanntgegeben, sind in der Woche vom 11. bis 17. 2. durch Einsatz der Seekriegsmittel an britischer, französischer und dem Feind nutzbarer neutraler Tonnage 32 Schiffe mit 128 174 Bruttoregistertonnen versenkt worden.

    Ueber der Nordsee kam es auch gestern wieder zu einem Luftkampf zwischen einem Bristol-Blenheim und einem Messerschmitt-Flugzeug. Das englische Flugzeug wurde zum Absturz gebracht.

    19. 2. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 20. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte Aufklärungsflüge bis über die nördliche Nordsee durch.

    Berlin, 21. 2. 40. Oberk. d. Wehrmacht: Aufklärungs- und Qrenzüber-wachungsflüge der Luftwaffe blieben ohne Kampfberührung. Im Rahmen der gegen die britische und schottische Ostküste bis zu den Shetlands unternommenen Aufklärungsflüge wurden zwei britische Minenleger durch Bombenabwurf versenkt und ein bewaffnetes Handelsschiff so schwer getroffen, daß mit seinem Verlust zu rechnen ist. Sämtliche Flugzeuge sind unversehrt in ihrem Heimathafen gelandet.

    Nach Mitternacht flogen mehrere feindliche Flugzeuge aus Westen und Nordwesten unter Verletzung niederländischen Hoheitsgebietes in die innere Deutsche Bucht ein.

    Berlin, 22. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Westen klärte die Luftwaffe im verstärkten Maße über Ostfrankreich auf. Trotz feindlicher Jagdabwehr erlitten die deutschen Aufklärer keine Verluste. Der Versuch feindlicher Flugzeuge, über die Westfront nach Deutschland einzufliegen, scheiterte.

    Berlin 23. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte im größeren Umfange Aufklärungsflüge über der Nordsee, den britischen Inseln und Ostfrankreich durch. Zwei deutsche Flugzeuge kehrten vom Englandflug nicht zurück.

    Von drei in die Deutsche Bucht eingeflogenen britischen Flugzeugen wurde eines vom Muster Vickers-Wellington durch ein Messerschmitt-Flugzeug abgeschossen.

    Amsterdam, 23. 2. 40. (DNB.) Die englischen Vorpostenboote „Tartan" und „Starnbank" sind durch deutsche Flugzeuge versenkt worden.

    Berlin, 24. 2. 40 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Franz. Flugzeuge überflogen mehrmals die deutsche Westgrenze, wurden jedoch durch sofort einsetzende deutsche Jagd- und Flakabwehr zur Umkehr gezwungen.

    Eigene Flugzeuge, die nach Frankreich hinein aufklärten, stießen an mehreren Stellen auf starke feindliche Flak- und Jagdabwehr. Sie waren dennoch in der Lage, ihre Aufträge auszuführen, und erreichten ohne Verluste die Heimatflughäfen.

    Segelflug

    Segelflug-Rekordliste.

    Mit Stichtag vom 15. 2. 1940 besteht folgende Rekordliste der internationalen Segelflug-Rekorde.

    Einsitzer.

    Streckenflug: Rußland 749,203 km. — Deutscher Rekord Vergens 522,727 km. Zielflug: Rußland 415,143 km. — Deutscher Rekord u. intern. Anerkennung beantragt Schmidt 495,082 km. Rückkehr-Zielflug: Deutschland — Huth 258,830 km. Höhenflug: Deutschland — Ziller 6.838 m. Dauerflug: Deutschland — Schmidt 36° 35'.

    Doppelsitzer.

    Streckenflug: Rußland 619,748 km. — Deutscher Rekord'-.---.

    Zielflug: Rußland 395,730 km. — Deutscher Rekord Braeutigam 363,798 km. Rückkehr-Zielflug: Deutschland — Huth 258,830 km. Höhenflug: Deutschland — Ziller 3.304 m. Dauerflug: Deutschland — Bödeker/Zander 50° 26'.

    Die Frauen-Segelflug-Rekorde sind hierbei nicht berücksichtigt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Vom NS.-Fliegerkorps.

    In den Gruppen wurden trotz Kälte und hohem Schnee fleißig die Hänge ' gebügelt, um sich auf Schulgleiter „SG 38" auf die A-Prüfung vorzubereiten. — Oben: Im tiefsten Schnee schleppte die Startmannschaft den Schulgleiter nach der Startstelle zurück. Unten: Ein Flugschüler erhält die letzten Fluganweisungen vor dem Start. Diesmal muß es klappen.

    'Bilder NSFK

    Fliegerei in Island.

    In den Sommern 1938 und 1939 hatten die Isländer zwecks Erkundung der Segelflugmöglichkeiten in ihrem Lande und zur Ausbildung ihrer jungen Leute deutsche Segelfluglehrer zu sich gebeten. Abgesehen davon, daß für die Deutschen das Islanderlebnis wegen der Eigenart der nordischen Insel und ihrer besonderen Flugverhältnisse sowie des Entgegenkommens der Isländer unvergeßlich bleibt, sind auch die Isländer völlig zufrieden mit den Erfolgen der von den Deutschen durchgeführten Kurse und Flugtage sowie der pfleglichen Behandlung des Fluggedankens im ganzen isländischen Volke.

    1931 hatten flugfreudige Isländer nach Abbildungen ein Gleitflugzeug „eigenkonstruiert", dessen erster Start auch sein letzter war. Mehr Glück hatten sie mit einer nach deutschen Plänen und mit deutschem Material gebauten ESG. 1937/38 wurden mit direkter deutscher Hilfe zwei weitere Maschinen dieses Typs gebaut. Aus dem Expeditionsgut der deutschen Segelfluglehrer kauften die Isländer 1938 die Klemm 25 und einen verkleideten Zögling und 1939 das Baby IIa. Kranich und Minimoa gingen nach Versuchsflügen wieder mit nach Deutschland. Außer den genannten Gleit- und Segelflugzeugen und der Klemm 25, die als Schlepp-, Passagier-, Wetter-, Post- und Krankenflugzeug und für wissenschaftliche Flüge benutzt wird, hat Island noch ein Wasserflugzeug amerikanischer Bauart, das im Sommer die Heringsschwärme sucht, und einen im Bruch lagernden „Bluebird".

    Sechs Isländer sind Motorflieger, vier haben die amtliche C-, zwei die C-, neun die B- und 25 die A-Prüfung. Ein Erfolg der deutschen Lehrmeister ist es,

    daß nun die Isländei den Segelflug in allen Sparten selbständig betreiben können.

    Flugplätze nach deutscher Art gibt es in Island nicht. Aus einer Sandebene, die vom Gletscherwasser gebildet ist, entsteht durch einen Windsack, der infolge der fast ständig wechselnden Windstärke und -richtung unerläßlich ist, und 100 kg

    Fliegerei in Island.

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fliegerei in Island.

    Links oben: Am Flugplatz bei Akureyri. — Unten: Der Vifilsfels, dessen Fuß an Flugtagen von Zuschauern mit Autos, Ponnys und zu Fuß belagert wurde. — Rechts oben: Start zum letzten B-Flug. — Unten: Klemm TF-SUX und ein

    isländischer Schleppflieger. Bilder: Schauerte

    Gips der Flugplatz. Solche Sandflecke gestatten auch im Innern zwischen den Kraterbergen, der Lava und dem Eis Landungen. Weite Ueberlandflüge im Segelflugzeug enden entweder mit einem Bruch, oder der Rücktransport könnte nur auf dem Rücken der Islandponys erfolgen. Aber für Hang- und Thermikflüge ist Island wegen der Berge, dem Wechsel zwischen Sumpf und blanken Steinen und seiner klimatischen Verhältnisse sehr günstig. (Die Sonne leuchtet an Sommertagen 22 Stunden.)

    Der Hauptsegelflugplatz liegt am Fuße des 500 m hohen Vifilsfelsens, 23 km östlich von Reykjavik. Die Segelflieger aus Akureyri, der Hauptstadt im Nordlande, schulen 25 km südlich von ihrer Stadt auf einer festen Sandebene, die allerdings von drei Seiten mit 700 m hohen, vergletscherten Bergkuppen umstanden ist. In Siglufjördur kann und will man mit der A- und B-Schulung beginnen.

    Modellflug treibt man vereinsmäßig in diesen drei Orten. Die Regierung bereitet die Einführung des Modellbaus in allen Schulen vor.

    Alle isländischen Flieger und die es werden wollen sind geschickte und begeisterte Menschen. Ihre Begeisterung wird sogar den Mangel an Geld überrennen. Fritz Schauerte

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Mikrofilm.

    Der Aufbau des Modellflugsportes durch das NSFK. in Deutschland brachte auch notgedrungen eine Weiterentwicklung der bereits seit 1935 bekannten Zimmerflugmodelle. Gerade der Bau dieser Flugmodelle erfordert eine technische Handfertigkeit besonderer Art. Es kommt vor allen Dingen auf größtmögliche Gewichtsersparnis an. Die in der ersten Zeit gebräuchliche Bespannung mit Seidenpapier hatte den Nachteil, daß sie erstens zu schwer war (5 g pro qm) und zweitens sich nicht straff genug auf den Flugmodellen befestigen ließ. Die Industrie unternahm Versuche, hauchdünne cellophanartige Bespannstoffe zu entwickeln und brachte den sogenannten Mikrofilm auf den Markt. Derselbe wird in flüssigem Zustand an den Verbraucher geliefert. Zur Herstellung der Bespannung benötigt man ein entsprechend großes, flaches Gefäß, das mit Wasser, dessen

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Mikrofilm-Herstellung. Von links: Die an den Rändern der „Mifcrofilmbadewanrie" a festgeklebte Filmhaut wird durch einen Holzspan vorsichtig gelöst. Die über den Rand des Mikrofilmhebers b hinausstehenden Filmteile werden gegen den Heberrand geschoben.

    Mitte: Das Herausheben des Mikrofilmhebers bereitet keine Schwierigkeiten. Der Heber ist von der hauchdünnen, in allen Regenbogenfarben schillernden Mikrofilmhaut überspannt.

    Rechts: Mit Hilfe eines in Flugzeugspannlack getränkten Tuschpinsels werden die kleinen Mikrofilmheber aus der Filmhaut des großen Hebers herausgelöst. Die von den kleinen Hebern umschlossene Filmhaut kann nunmehr zur Bespannung des jeweils vorgesehenen Teiles des Saalflugmodells benutzt werden.

    Bild NSFK (Riehme)

    Temperatur ca. 25—30° C betragen muß, gefüllt wird. Auf den Boden des Beckens wird ein Drahtrahmen (Mikrofilmheber) gelegt, dessen Größenverhältnisse den zu bespannenden Teilen entspricht. Der flüssige Mikrofilm wird tropfenweise auf die Oberfläche des Wassers gegossen und breitet sich hier ähnlich wie eine Oel-schicht aus. Nach einer Zeit von 30—60 Sek. ist die Flüssigkeit unter Einwirkung der Luft soweit erhärtet, daß sie mit Hilfe des Mikrofilmhebers als hauchdünne Haut von der Oberfläche des Wassers abgehoben werden kann. Nachdem die Wassertropfen abgelaufen sind, wird das Gerüst des zu bespannenden Flugmodellteiles (Tragfläche, Höhenleitwerk usw.) leicht angefeuchtet und gegen die Unterseite des Mikrofilms gedrückt. Derselbe bleibt sofort an dem Gerüst hängen. Danach werden die überstehenden Filmteile durch Berühren mit einem mit flüssigem Mikrofilm getränkten Pinsel oder Stäbchen abgetrennt. Damit ist die Bespannarbeit beendet.

    Die Dicke des Films richtet sich jeweils nach der Menge der aufgeschütteten Flüssigkeit. Mikrofilm wird in den Farben rot, blau, gelb sowie farblos hergestellt.

    Br.

    Seltene* Qe>h%&tUtiJk.

    ZFM- Zeitschrift für Flugtechnik und Motoriuftschiffahrt (-5 Jahrgänge komplett, ohne Band I), schön ge» bunden mit Beiheften und Jahr» büchern, zu verkaufen. Angebote unter 4077 an die Expedition des „Flugsport", Frankfurt am Main, Hindenburgplatz 8, erbeten.

    Ein fabrikneuer noch originalverpackt.

    Köller-Flugmofor

    Muster Kroeber M4, mit Prüfschein, zu verkaufen. Angebote unter 4078 an d. Verlag des „Flugsport", Frankf./M.

    Schriftgewandter

    INGENIEUR

    mit umfassenden Kenntnissen im Flugzeugbau für technische Beschreibungen und Bedienungsvorschriften gesucht.

    Bewerbungen mit Lichtbild, Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen sind zu richten an die Personalabteilung der

    DORNIER-WERKE G.m.b.H., Friedrichshafena.B.

    „F LUGSPORT

    DatPfltinflPfliPlir m't vie,seit'9er Bildung und Erfahrung auf dem Ge-raicniinyclIICMl biete des Patentwesens gesucht. Mögl. Kenntnisse des Flugzeugbaus, jedoch auch d. allgemeinen Maschinenbaus, erwünscht. Sicheres, gewandtes Auftreten bei Verhandlungen mit behördlichen Patentstellen erforderlich. — Einstellung erfolgt über das Arbeitsamt. Angebote mit Lichtbild, Zeugnisabschriften, Gehaltsansprüchen und Referenzen an Personalabteilung der Gothaer Waggonfabrik Ä.-G., Gotha.

    Maschinenbau / Automobil- u. Flugtechnik Elektrotechnik. Programm kostenlos

    1

    v AR ADD/ sucht zum baldigen Eintritt

    1. Versychsingenieure

    für die Bearbeitung von Festigkeitsversuchen. Kenntnisse in Material- und Festigkeitsfragen sowie Flugzeugstatik erwünscht. / Kennwort T Stav.

    2. mehrere Spezialist8H

    für Triebwerk, Ausrüstung und Bewaffnung für Entwurfabteilung. / Kennwort TEW.

    3. t ü c h t i

    Aero-Dynamiker

    Kennwort T. A. e.

    4. tüchtige Diplomingenieure

    und Ingenieure für Flugerprobung u. technischen Außendienst. / Kennwort T.A.e.

    5. mehrere Ingenieure oder Techniker

    für Arbeitsvorbereitung zur Bearbeitung folgender Sachgebiete:

    1. Auftragsplanung und Werkstattkalkulation

    2. Zeitaufnahmen und deren Auswertung 5; Materialbestellung

    4. Aenderungsdienst Kennwort BV.

    Ausführliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Lichtbild, Angabe der Gehaltsansprüche sowie des frühesten Eintrittstermins sind zu richten an die Gefolgschaftsabteilung der

    ARADO FLUGZEUGWERKE G.M.B.H. + WERK BRANDENBURG/HAVEL

    *en> und t Fallschirme

    aller Art

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    SCHROEDER & CO.

    Berlin-Neukölln

    Bergstraße 93-95

    '£1 teste Flugzeug* Fallschirm-Fabrik der Welt

    Navigationsgeräte

    für

    Flugzeuge

    und

    Luftschiffe

    w. Ludolph

    Wesermünde


    Heft 6/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro 1U Jahr bei 14tägigem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandluneen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 6 13. März 1940 ~XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 27. März 1940

    Anerkannte Ueberlegenheit!

    Die Behauptung in der englischen Presse und im Londoner Rundfunk über die angebliche Unterlegenheit der deutschen Messer-schmitt-Flugzeuge ist kürzlich durch eine Veröffentlichung in einer englischen Fachzeitschrift unfreiwillig widerlegt worden. Bei einer Beschreibung des Messerschmitt-Zerstörers werden die Leistungen dieses Flugzeuges, die übrigens die Engländer in verschiedenen Luftgefechten unangenehm gefühlt haben, mit Zahlen angegeben, wobei gesagt ist, daß die Geschwindigkeit des Zerstörers nur 2 Meilen in der Stunde niedriger sei als die des besten englischen Jagdeinsitzers Typ „Spitfire". Hiermit gibt die englische Fachzeitschrift zu, daß dieser neueste englische Jäger eine völlig unzureichende Geschwindigkeit besitzt, um sich mit den Jagd- oder Zerstörerflugzeugen von Messerschmitt erfolgreich messen zu können. Wie jeder Fachmann weiß, muß ein mehrsitziges und verhältnismäßig schweres Zweimotorenflugzeug, wie es der Messerschmitt-Zerstörer darstellt, aus rein technischen Gründen bedeutend langsamer sein als ein Einsitzer. Wenn also der Messerschmitt-Zerstörer, wie die englische Fachpresse zugibt, nur 2 Meilen, d. h. etwa 3 km/h, langsamer ist als der „Spitfire", so ist das zugleich ein Eingeständnis dafür, daß dieser berühmte englische Jäger eine unzureichende Geschwindigkeit besitzt. Große Ueberlegenheit an Geschwindigkeit ist aber gerade für das Jagdflugzeug ein entscheidender Faktor. Praktisch wird somit der Zerstörer von Messerschmitt als weit überlegen anerkannt, denn bei annähernd gleicher Geschwindigkeit (3 km/h mehr oder weniger spielen keine Polle) verfügt er über eine ungleich stärkere Bewaffnung.

    Was den Jagdeinsitzer Me 109 anbelangt, der nach Ansicht der Londoner Rundfunksprecher stets „eine leichte Beute der englischen Flugzeuge wird", so erstreckt sich das englische Eingeständnis unbewußt auch auf ihn. Kein Fachmann wird sich einreden lassen, daß ein leichter Einsitzer nicht ganz wesentlich schneller sein muß als ein von dem gleichen Konstrukteur gebauter schwererer Mehrsitzer,

    Diese Nummer enthält Reportsammlung Nr. 20 und Patentsammlung Nr. 23. Bd. VIII.

    Mit anderen Worten: Wenn der „Spitfire", auf den die Briten so stolz sind, praktisch nicht schneller ist als der Messerschmitt-Zerstörer, dann ist ihm der Jagdeinsitzer Me 109 bestimmt an Geschwindigkeit weit überlegen — was übrigens unter den Frontfliegern auf beiden Seiten kein Geheimnis mehr ist.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fertigung des schnellen Messerschmitt-Jagdeinsitzers Me 109 am laufenden Band.

    Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Messerschmitt-Jagdeinsitzer Me 109. Nachprüfen von Fahrwerk und Motoreinbauten.

    Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Messerschmitt-Jagdeinsitzer Me 109 läuft vom Band startbereit aus der Halle. In wenigen Minuten wird er in der Luft nachgeprüft. Werkbild

    ItaL Caproni Ca. 312 I. S. See-Zweischwlmmer.

    Dieser Tiefdecker, freitragend, Zweimotor, ist als Torpedoträger und Seeaufklärer gebaut. Besatzung je nach Erfordernis zwei bis drei. In Sonderausführung als leichter Bomber hat diese Maschine die Bezeichnung „Ca. 312 bis:'.

    Flügel Metallgerippe, Sperrholz und Leinwand bedeckt. Landeklappen hydraulisch betätigt.

    Rumpf zweiteilig. Sichtnase bis zum Flügel mit dem Hinterteil verschraubt. Hinterteil Stahlrohr, teilweise mit Leinwand und Blech beplankt. Führerraum Sitze nebeneinander, Steuersäule mit Rad zur Uebergabe nach dem zweiten Sitz seitlich schwenkbar. Fußpedale für Seitenruder doppelt.

    Zum Aussteigen in der Luft Oeffnungen im Vorderteil und Falltüren im Führerraum.

    Höhen- und Seitenleitwerk einfach, Ruder Trimmklappen einstellbar vom Führersitz.

    Schwimmer Metallbauweise, je 5 m3 Inhalt. Durch Streben im Dreieckverband gegen Rumpf und Motoren abgestrebt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Caproni Ca 312 bis.

    Werkbild

    Bestückung; ein MQ. fest eingebaut im Flügel links neben dem Rumpf. Ein MQ. in Kuppel Oberseite des Rumpfes feuernd nach oben nach allen Richtungen. Ausrüstung für Nachtfliegen mit lOOOkerz. Scheinwerfer.

    Spannweite 16,20 m, Länge 13,4 m, Höhe 4,4 m, Fläche 38,70 m2. Leergewicht 4000 kg, Fluggewicht 5700 kg. Zwei Piaggio P. XVI 9 Zyl. luftgekühlte Sternmotoren von 550 PS am Boden und 630 PS in 3500 m. Dreiblatt - Versteilschraube. Höchstgeschwindigkeit 380 km/h, Landegeschw. 135 km/h, Steigfähigkeit auf 4000 m in 16 min. Startzeit 35 sec. Reichweite mit militärischer Zuladung 600 km, Höchstreichweite 1600 km, Gipfelhöhe 5000 m.

    Jagdflugzeuge nach englischer Darstellung. Messerschmitt Me 109 mit Curtiss Hawk 75 A mit Moräne 406 mit Hispano-

    Daimler-Benz DB 601 von Pratt & Whitney Twin Wasp Suiza 12 Y von 860 PS,

    1150 PS, vier MG. von 950 PS, sechs MQ. eine MK. und zwei MG.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Hawker Hurricane I mit Rolls-Royce Merlin von 1050 PS, acht MG.

    Supermarine Spitfire I mit Rolls-Royce Merlin von 1050 PS, acht MG.

    Bilder: FlUht

    Heinkel He 112 (neueste Typ) mit Daimler-Benz DB 601 A von 1150 PS, Bewaffnung unbekannt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Sikorsky XPBS-1 Flugboot, Viermotor.

    Das erste Muster dieses Großflugbootes, gebaut von der Sikorsky Aircraft, Division of the United Aircraft Corp., wurde bereits Sept. 37 an den Auftraggeber, die U. S. Marine, welche längere Zeit Erprobungsflüge ausführte, abgeliefert. (Vgl. die Abb. „Flugsport" 1937, S. 612.)

    Das Boot ist für Fernaufklärung und Bombenabwurf bestimmt. Flügel freitragend, Schulterdeckeranordnung. Flügeldicke stark zunehmend von Außenmotor nach dem Rumpf. Ganzmetallbauweise, Beplankung Glattblech. Wölbungsklappen und Querruder stoffbespannt.

    Unter den Ansatzflügeln Stützschwimmer, zweistufig. Befesti-

    gt«

    4i

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Sikorsky XPBS-1 Flugboot, Viermotor.

    Werkbilder

    gung durch N-Stiele, verspannt durch Profildrähte.

    Bootsrumpf gekielt zweistufig, Ganzmetall, Schalenbauweise.

    Drei MG. Drehkranzkuppel in der Rumpfnase, auf der Rumpfoberseite aufschiebbare Luke hinter dem Flügel und im Rumpfhek hinter dem Leitwerk MG.-Kuppel. Führerstand in der Rumpfnase verhältnismäßig tief liegend, dahinter Räume für Mechaniker-Werkstatt, Küche mit Trockeneiskühlschrankanlage, Wasserdestillation, alles elektrisch mit 110 Volt durch besonderes Aggregat betrieben. Alle Dienststellen im Boot sind durch Telefonanlagen verbunden. Ferner übliche Ausrüstung wie Sender- und Empfangsanlage, Lüftungseinrichtungen für Aufenthalt in den Tropen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Sikorsky XPBS-1 Flugboot, Viermotor. Archiv Flugsport

    Einfaches Höhen- und Seitenleitwerk, stark nach oben gezogenes Bootsende gleichfalls gekielt, um Beschädigungen zu vermeiden. (Man erkennt die Anwendung der Do-X-Erfahrung.) Vier Pratt & Whitney Twin Wasp 14 Zyl. Sternmotoren von je 1050 PS in der Flügelnase. Hamilton Standard Constant Speed Versteilschrauben.

    Spannweite 38,1 m, Länge 23,8 m, Fluggewicht 24 500 kg, Höchstgeschwindigkeit 320 km/h.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    PLUG UMDSCHÄl

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Tagesbefehl des Generalfeldmarschalls Göring, Gründungstag der Luftwaffe

    am T. März 1940.

    Soldaten der Luftwaffe! Kameraden!

    Die fünfte Wiederkehr des Gründungstages unserer stolzen Waffe findet uns angetreten und kämpfend nach dem Gesetz des unserem Vaterland aufgezwungenen Krieges.

    Vor fünf Jahren erfuhr die Welt, daß es wieder eine deutsche Luftwaffe gibt. Die Zeit, die uns vor jenem beglückenden Tage trennt, war erfüllt von härtester Arbeit, restlosem Einsatz und — bedingungsloser Hingabe jedes einzelnen, der mitschuf an unserem großen Werk.

    Kameraden! Ihr habt in den Jahren des Aufbaues, vor allem aber, als euch der Führer und Oberste Befehlshaber zum Schutz der Heimat aufrief, gezeigt, welcher Geist euch erfüllt. Ihr habt im Frieden und im Krieg bewiesen, daß in euch die großen Fliegerhelden des Weltkrieges ebenso fortleben wie die Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung. Das deutsche Volk weiß, daß ihr sein Schutz und Schirm gegen jeden Angriff aus der Luft seid. Aber auch eine vernichtende Waffe gegen alle, die den Frieden verbrecherisch störten, weil der Aufstieg unseres Volkes aus der Versklavung von Versailles zur geachteten Großmacht die Neider auf den Plan rief, um das Reich, das unser Führer aufgebaut hat, zu zerschlagen.

    Euch, meine Kameraden, die ihr in der Luft und am Boden als Angehörige der Fliegertruppe, der Flakartillerie und der Luftnachrichtentruppe tapfer und treu eure Pflicht gegenüber eurem Führer und eurem Volk erfüllt, spreche ich heute am Gründungstage unserer jungen Waffe meinen Dank und meine Anerkennung aus. In besonderer Verbundenheit gedenken wir an diesem Tage unserer Kameraden, die ihre Treue mit dem Einsatz ihres Lebens besiegelten. Sie sind uns Mahnung und Verpflichtung zugleich, ihrem Heldentum nachzueifern und in ihrem Geist weiter zu kämpfen, bis der endgültige Sieg unser ist.

    Heil unserem Führer! Hermann Göring.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Generalfeldmarschall Göring besichtigte Ende Februar die Luftwaffenverbände im Operationsgebiet der Nordseeküste und darauf die im Westen eingesetzten Fliegerkorps und Jagddivisionen auf ihren Frontplätzen sowie eine Reihe von Flakbatterien in ihren Feuerstellungen.

    Dr. Heinrich Koppenberg, seit 1934 Wehrwirtschaftsführer und mit der Leitung der Junkers-Werke beauftragt, begeht am 15/ 3. 60. Geburtstag. Lehrzeit Gußstahlfabrik Krupp, Essen, Besuch von Fachschulen, anschließend Konstrukteurtätigkeit, leitende Stellung Schwerindustrie, Ausbau zahlreicher neuer Werke, Ehrendoktor Bergakademie Freiberg, Ehrensenator Techn. Hochschulen Breslau und Dresden. Unter der Leitung Dr. Koppenbergs haben sich die Junkers-Werke zum größten Flugzeug- und Motorenwerk der Welt entwickelt.

    Preisausschreiben 1938/39 der Lilienthal-Gesellschaft. Ergebnis:

    Die Aufgabe aus dem Flugzeugbau verlangte eine Ableitung allgemeingültiger Beziehungen für die Strömungserscheinungen an einem geraden Flügel unter unsymmetrischer Anströmung (Schieben) und für die Verteilung des Auftriebes beim Pfeilflügel an Hand von Rechnungen oder Messungen. Die Arbeit sollte dabei auf den Zustand der nicht abgerissenen Strömung beschränkt und das Ergebnis so herausgearbeitet werden, daß es möglichst unmittelbar auf flugtechnische Fragen angewendet werden kann.

    Erster Preis, 1500 RM, erhielt Dr. rer. nat. Johannes Weißinger, Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt, Berlin-Adlershof, für die Arbeit: „Der schiebende Tragflügel bei gesunder Strömung". — Einen Preis von 500 RM erhielt Hans Multhopp, Focke-Wulf Flugzeugbau G. m. b. H., Bremen, für die Arbeit: „Die Anwendung der Tragflügeltheorie auf Fragen der Flugmechanik". — Mit je einem Preis in Höhe von 250 RM wurden Prof. Dr. Richard Fuchs, Berlin, für die Arbeit: „Auftriebsverteilungen, Luftkräfte und Luftkraftmomente für Flügel beim Schieben und bei Pfeilstellung" und Dr. Klaus Krienes, Aerodynamische Versuchsanstalt Göttingen, für die Arbeit: „Die schiebende elliptische Tragfläche" ausgezeichnet.

    Bei der Aufgabe aus dem Flugmotorenbau war durch eine allgemein zusammenfassende Arbeit oder durch eine eingehende Sonderbehandlung eines Teilgebietes auf Grund von Veröffentlichungen und Erfindungen der Stand der Entwicklung von Zahnradgetrieben für Flugmotoren und deren Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

    Einen Preis von je 1000 RM wurde Dipl.-Ing. Ernst Rossow, Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke A.-G., Dessau-Anhalt, für die Arbeit: „Werkstoffe für Flugmotorengetriebe" und Dipl.-Ing. Hans Ide, Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt, Berlin-Adlershof, für die Arbeit: „Flugmotorengetriebe und ihre Berechnung" verliehen. — Einen Preis von 500 RM erhielt Ing. Otto Nübling, Argus Motoren G.m.b.H., Berlin-Reinickendorf, für die Arbeit: „Die Zahnradbeanspruchung und ihre Berechnungsweise bei Flugmotorengetrieben. Vergleich der Getriebe von Motoren mit verschiedenen Drehrichtungen".

    Das halten deutsche Flugzeuge aus! Bei einem Angriff auf die Seefestung Heia kam eines der eingesetzten Ju 87 Sturzkampf-Flugzeuge in einer Tiefkurve dem Wasser zu nahe. Dabei verlor es das gesamte Fahrwerk (wie die nebenst. Abb. zeigt), außerdem wurde die Luftschraube leicht verbogen. Das Flugzeug flog damit im Verband zu dem noch über 120 km entfernten Heimathafen zurück und landete glatt auf der Rumpf-Unterseite. Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Die Aufgabe aus dem Flugfunkwesen forderte eine Uebersicht und kritische Behandlung- der Verfahren, die für die Luftfahrt auf dem Gebiete des ultraroten Lichtes in Frage kommen. Dabei sollte das betrachtete Gebiet alle Wellen umfassen, die länger als die optisch sichtbaren und kürzer als ungefähr 1 mm sind.

    Mit einem Preis von 1000 RM wurde die von Dr. phil. Werner Lautsch, Dipl.-Ing. Richard Orthuber und Dr. sc. nat. Walter Schaffernicht, Forschungsinstitut der AEG, Berlin-Reinickendorf, als Gemeinschaftsarbeit eingereichte Abhandlung: „Ultrarote Strahlung" ausgezeichnet. — Ein weiterer Preis von 1000 RM wurde der von Dr. Allekotte und Dr. Schönwald, Heereswaffenamtr Forschungsabteilung Berlin, gemeinsam abgefaßten Arbeit: „Ultrarot-Verfahren" zuerkannt.

    Die vierte und letzte Preisaufgabe war den Problemen des heute naturgemäß besonders wichtigen Luftwaffenwesens gewidmet. Aufgabe aus dem Waffenwesen. Es wurde eine Zusammenfassung der bisher bekannten Veröffentlichungen über den Stand der Ballistik des Bombenwurfes verlangt (in abwägender Beurteilung sollte eine einheitliche Uebersicht gegeben werden). Die Mängel der bekannten Methoden sollten dabei durch exakte Rechnungen klar gestellt und, wenn möglich, durch Angabe neuer Verfahren beseitigt oder einer Beseitigung zugänglich gemacht werden.

    Ein Preis in Höhe von 1200 RM wurde Dr. rer. nat. Fritz Kraß, Berlin, Luftkriegsakademie Gatow, Ballistisches Institut, z. Z. Leutnant der Flak, für die Arbeit: „Stand der Ballistik des Bombenwurfs" zuerkannt. — Einen Preis in Höhe von 800 RM erhielt Dr. Hermann Athen, Berlin-Frohnau, Heereswaffenamt, Amtsgruppe für Entwicklung und Prüfung, für die Arbeit: „Untersuchung und numerische Prüfung der Verfahren zur Berechnung von Bombenflugbahnen". Mit je einem Preis in Höhe von 250 RM wurden Dr. phil. habil. Hans^ Gebelein, Eßlingen/Neckar, Ingenieurschule Eßlingen und Technische Hochschule Stuttgart, für die Arbeit: „Der gezielte Bombenwurf" und Dr.-Ing. Hans Knobloch, Berlin-TYeptow, Luftkriegsakademie Gatow, für die Arbeit: „Ballistik des Bombenwurfs" ausgezeichnet.

    Ein neues Preisausschreiben der Lilienthal-Gesellschaft wird vorbereitet. Der Wortlaut der Preisaufgaben sowie die Teilnahmebedingungen werden demnächst veröffentlicht.

    Ausland.

    Ritterlichkeit deutscher Flieger bezeugt wieder einmal ein Vorgang während der letzten deutschen Luftangriffe auf die englische Küste, bei denen nach dem Wehrmachtsbericht zwei deutsche Flugzeuge überfällig gemeldet wurden. Hierzu gibt der Londoner Berichterstatter des „Le Matin" folgende Mitteilung: „Als eines der englischen Flugzeuge nach der Notlandung der deutschen Maschine versuchte, selbst in einem danebenliegenden Feld zu landen, stieß das Fahrgestell gegen einen Stein, der Apparat überschlug sich und begrub seine Insassen unter sich. Inzwischen waren die vier Mitglieder der deutschen Maschine, von denen einer verletzt wurde, aus ihrem Flugzeug gestiegen und steckten den Apparat in Brand. Dann begaben sie sich eiligst zu dem englischen Flugzeug und halfen der Besatzung, sich aus ihrer unangenehmen Lage zu befreien.

    Belgien Kongo - Luftlinie der Sabana ab 17. 2. wieder in Betrieb genommen.

    Ital. Flugzeugzelte werden in letzter Zeit aus einer Leichtmetallkonstruktion, mit Segelleinen bedeckt, leicht auf- und abzubauen und zu transportieren, hergestellt.

    13 000 m Höhe erreichte der rum. Fliegerkpt. Pufi Popescu am 5. 2., womit er den rumän. Höhenrekord von Papana um 2000 m überbot.

    Beschlagnahme der Post im USA-Transatlantik-Flugzeug auf den Bermudainseln gab Veranlassung, in Zukunft diese Inseln auf dem Flug nach dem Kontinent nicht mehr anzufliegen.

    Luftwaffe.

    Berlin, 25. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Luft schwache Aufklärungstätigkeit und Jagdüberwachung an der deutsch-französischen Grenze und über der Deutschen Bucht. Ein französisches und ein britisches Flugzeug wurden abgeschossen. Eigene Verluste traten nicht ein.

    Berlin, 26. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Eigene Jagdüberwachung an der Westfront und über der Deutschen Bucht blieb ohne Feindberührung. Ein

    französisches Flugzeug vom Muster Potez 63 wurde in der Eifel durch Flakartillerie abgeschossen.

    27. 2. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Brüssel, 27. 2. 40. In der Nacht vom Freitag auf Samstag ist bei Qembloux, etwa in der Mitte der Strecke Brüssel—Namur, ein mit sechs englischen Fliegern besetztes Vickers-Wellington-Flugzeug gelandet. Die Besatzung, die aus einem Offizier und fünf Unteroffizieren und Mannschaften bestand, wurde interniert und das Flugzeug beschlagnahmt. Die Maschine ist stark beschädigt, da das Fahrgestell nicht rechtzeitig in die Landestellung gebracht werden konnte. Eine Tragfläche ist verbrannt, da die Flieger, die glaubten, auf deutschem Gebiet niedergegangen zu sein, ihre Maschine in Brand gesteckt hatten. Die Insassen sind indessen unverletzt. Das Flugzeug, das mit vier Maschinengewehren bewaffnet war, kam nach belgischen Zeitungsberichten von einem Fluge über Deutschland zurück und führte Flugblätter mit sich, die die Unterschrift Chamberlains trugen. Die Verletzung der belgischen Neutralität steht also fest, um so mehr, als in England die Landung auf belgischem Gebiet bestätigt wird. Die belgische Presse beschränkt sich auf die Wiedergabe der Umstände der Landung, zu der die Engländer durch Benzinmangel gezwungen gewesen sein sollen.

    Berlin, 28. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe unternahm in der Nacht vom 26. zum 27. 2. ausgedehnte Vorstöße in den französischen Luftraum, wobei auch Paris von mehreren Flugzeugen längere Zeit überflogen wurde. — Die am 27. 2. über der Nordsee und den britischen Inseln und in beschränktem Umfang gegen Frankreich durchgeführte Erkundung der Luftwaffe stieß an verschiedenen Stellen auf starke feindliche Abwehr. Zwei deutsche Flugzeuge sind vom Flug gegen England nicht zurückgekehrt. — Ein englisches Aufklärungsflugzeug vom Muster Bristol-Blenheim wurde abgeschossen.

    Berlin, 29. 2. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht vom 27. zum

    28. 2. flogen vereinzelte feindliche Flugzeuge in Nordwestdeutschland ein, darunter zwei über die niederländisch-deutsche Grenze. Am 28. 2. war die Fliegertätigkeit gering. Die Luftwaffe führte lediglich Grenzüberwachungsflüge durch.

    Berlin, 1. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte am

    29. 2. erneut, trotz ungünstiger Wetterlage, Aufklärungsflüge über Ostfrankreich und der Nordsee durch.

    Berlin, 2. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte Aufklärungsflüge über der gesamten Nordsee bis zu den Orknev-lnseln durch. Hierbei griffen deutsche Flugzeuge an verschiedenen Stellen englische Kriegsschiffe und im englischen Geleit fahrende Handelsschiffe erfolgreich an. Ein Schiff sank sofort, bei einem anderen wurden erhebliche Brandwirkungen festgestellt. Weitere vier Schiffe sind durch Bomben so schwer getroffen worden, daß ihr Verlust wahrscheinlich ist. — Nach einem Nachtflug über Nordwestdeutschland flog ein feindliches Flugzeug am 1. März morgens bei Nymwegen über niederländisches Hoheitsgebiet zurück.

    Berlin, 3. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte in der Zeit vor Morgengrauen bis zum Spätnachmittag des 2. März über der gesamten Nordsee auf. Vor der britischen Ostküste wurden zwei Vorpostenboote und elf bewaffnete oder im Geleit fahrende Handelsschiffe angegriffen und teils versenkt, teils schwer getroffen. — Tagsüber wurde über Nordostfrankreich bis in Gegend

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Paris aufgeklärt. Bei der Qrenzüberwachung fanden verschiedene Luftkämpfe an der deutsch-französischen Grenze statt. Hierbei wurden drei französische Flugzeuge durch deutsche Jäger abgeschossen; zwei deutsche Aufklärer werden vermißt.

    Berlin, 4. 3. 49. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe setzte in der Nacht vom 2. zum 3. März ihre Erkundungstätigkeit an der englischen Küste und über Ostfrankreich fort. Einzelne Feindflugzeuge flogen in großer Höhe von der Deutschen Bucht her nach Nordwestdeutschland ein. Dabei überflog ein englisches Flugzeug die deutsch-dänische Grenze. — Deutsche Jagdflugzeuge stießen bei der Grenzüberwachung in der Gegend von Diedenhofen auf französische Jagdflugzeuge. Es kam zu einem Luftkampf zwischen vier Messerschmitt-Flugzeugen und zwölf Morane-Flugzeugen. Nachdem ein französisches Flugzeug abgeschossen war, entzogen sich die Franzosen trotz ihrer dreifachen Ueber-legenheit dem weiteren Kampf. — Ein deutsches Heinkel-Aufklärungsflugzeug mußte nach einem Luftkampf mit drei französischen Jägern in der Gegend von Metz, in dessen Verlauf die beiden Motoren aussetzten, mitten in der französischen Festungslinie notlanden. Die Besatzung verbrannte ihr Flugzeug. Zwei Mann, von denen einer einen schweren Oberschenkelschuß erhalten hatte, schlugen sich durch die französischen Linien bis zu der deutschen Stellung durch.

    Berlin, 5. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte am 4. März trotz ungünstiger Wetterlage ihre Aufklärungsflüge über Ostfrankreich fort.

    6. 3. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 7. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die eigene Luftaufklärung gegen England wurde fortgesetzt. Einzelne britische Flugzeuge flogen in der Nacht vom 5. zum 6. März in die Deutsche Bucht ein und berührten hierbei das nordwestdeutsche Küstengebiet. Ein britisches Flugzeug flog nördlich Sylt über dänisches Hoheitsgebiet ein.

    Berlin, 8. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht vom 6. zum 7. März und vom 7. zum 8. März fanden wiederum erfolgreiche Vorstöße der Luftwaffe gegen die britische Ostküste statt. Hierbei wurden trotz starker Gegenwehr insgesamt elf im britischen Geleit oder abgeblendet längs der britischen Ostküste fahrende Handelsschiffe versenkt oder schwer getroffen. Alle deutschen Flugzeuge, die zu dieser Unternehmung eingesetzt waren, kehrten ohne Verluste zurück. Ein zur Aufklärung gegen Nordschottland eingesetztes Flugzeug wird vermißt.

    In der Nacht vom 6. zum 7. März flogen einzelne englische Flugzeuge in die Deutsche Bucht ein. Bis auf ein Flugzeug traten alle übrigen noch vor Erreichen der deutschen Küste den Rückflug an.

    Bei feindlichen Einflügen nach Nord- und Westdeutschland in der Nacht vom 7. zum 8. März wurde dänisches und luxemburgisches Hoheitsgebiet verletzt.

    Segelflugbetrieb im Protektorat hat durch das NSFK. am Großen Hang bei Reeg in der Nähe von Prag eingeßetzt. Statt,-4erbisherigen weiten Fahrten zum Ranney-Berg bei Laum-Postelberg kann man jetzt mit der Straßenbahn bis zur '__m "Endstation nach Tiefenbach (Hloubetin) fah-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflug

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ren, um in einer halben Stunde zu Fuß das Fluggelände am Großen Hang bei Keeg zu erreichen.

    Südamerik. Höhensegelflug, 3600 m,

    führte der deutsche Segelflieger Helmuth Teichmann bei Buenos Aires aus.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    100 Schulgleiter 38 wurden im Rahmen des Winterbauprogramms der Gruppe 14 von NSFK.-Männern und Flieger-HJ. gebaut, eine Leistung, die sich wirklich sehen lassen kann. Nebenstehende Abb. zeigt die fertiggestellten Schulgleiter.

    Bild NSFK.

    Segelflieger-C-Schein bzw. -Ausbildung und Flugzeugführerschein für Segelfluglehrer können nach einer Verfügung des Korpsführers des NSFK. Mitglieder des NSFK. und insbesondere der Flieger-HJ. mit A- und B-Schein für Segelflug durch bevorzugte Teilnahme an den Lehrgängen der Segelfluglehrer auf schnellstem Wege erlangen, um dann weiter im Motorflug ausgebildet zu werden und zum fliegenden Personal der Luftwaffe zugelassen werden.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Normenbezeichnung von Rohren nur noch „Außendurchmesser mal Wandstärke*1 angeben. Bei Bezeichnungen von ,,Außendurchmesser mal Innendurchmesser" ist nicht erkennbar, ob das zweite Maß Innendurchmesser oder Wandstärke bedeutet.

    Patentanmelder lassen sich am besten Anmeldebestimmungen und Merkblatt, welche vom Reichspatentamt, Berlin SW 61, Gitschinerstr. 97—103, ohne Kosten abgegeben werden, kommen. Selbstanmelder werden dann sehen, ob ihre Kenntnisse zur Abfassung der Beschreibungen und Ansprüche sowie zur Anfertigung der notwendigen Zeichnungen ausreichen. Eine Liste der deutschen Patentanwälte kann gleichzeitig angefordert werden.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.

    Luftfahrt-Taschenkalender 1940. Bearb. v. Adolf Kirschner. 192 S. m. ca. 40 Abb. Verlag Dipl.-Kaufmann Ewin Müller, Berlin W. 9, Potsdamer Straße 9. Preis RM —.65.

    Dieser billige Taschenkalender enthält viel Wissenswertes: Ueber Reichsregierung, ausführliche Uebersicht über die Gliederungen (NSDAP., SA., ^, NSKK., HJ.), ferner über die gesamte deutsche Luftfahrt (Spitzenorganisation RLM., Gliederung der Luftwaffe, Reichsluftfahrtverwaltung, Handelsluftfahrt, Luftfahrttechnik, Luftfahrtindustrie, Luftsport, NSFK., Reichsluftschutzbund), das wichtigste über Klasseneinteilung der Flugzeuge, Verbandsfliegen, ausländische Kriegsflugzeuge, kurze Angaben aus dem Flugzeug- und Motorenbau.

    :— KW

    nieur-

    ule(HTL)

    Mittweida

    Maschinenbau / Betriebswissenschaften I Elektrotechnik/Automobil-u.Flugtechnik I

    Flugzeug*Spannlacke

    Marke „Cellemit", liefert seit 1911 Dr. Quittner & Co.

    Inh. Hans G. Mohr

    Berlin » Lichtenberg Rittergutstraße 152, Fernr. 612562

    Birken>Flugzeugi Sperrholzplatten

    deutsches Fabrikat

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herte BerlinsCharlottenhurg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: FHeKerhölzer Berlin

    Wieder lieferbar: Patenlsammlung Band I-VIII enthaltend die Flugpafenfe der Jahre 1910 bis 1938, Preis ie Band RM Ö.30 portofrei. Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt st. ML,

    HIndenburgplafz 8.

    Der

    Mod. 34/24

    Mod.

    34/28

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    1 00 fach praktisch erprobt

    Zugelassen für 400 km/h

    Der sicherste Lebensretter des Fliegers

    Kleine Packung - Geringes Gewicht KOHNKE FALLSCHIRMBAU, BERLIN W 35


    Heft 7/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    URSINUS * CIVIL-INO.

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro XU Jahr bei Htägigem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 7. 27. März 1940 XXX11. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 10. April 1940

    Tatsachen.

    Es ist noch gar nicht lange her. Rings um Deutschland wurden Einfalls-Flugplätze ausgebaut, wo die papierenen Flugzeuggeschwader unserer Feinde starten sollten, um Deutschland in Trümmer zu legen. Inzwischen ist alles anders gekommen. Die Invasionsbomber aus der Tschechoslowakei und Polen sind nicht mehr. Die Hoffnungen auf Kanada, Australien und auf das neutrale Amerika kommen nicht in Frage. Oberst Lindbergh hat vor gar nicht langer Zeit, wie wir bereits an dieser Stelle berichteten, die entschiedene Ueber-legenheit der deutschen Militärflugzeuge gegenüber den amerikanischen neben dem Präsidenten des New Yorker Instituts für Flugforschung anerkannt.

    Die Praxis hat diese Ueberlegungen bestätigt; bis jetzt hat man von all diesen sagenhaften Flugzeugen an der Front wenig gehört. Statt dessen haben unsere erprobten Kampfgeschwader wieder einmal bewiesen, daß sie den Engländer in seinen entferntesten Schlupfwinkeln aufsuchen und trotz stärkster Gegen- und Flakabwehr ihm wieder erhebliche Verluste in Scapa Flow beibringen konnten. Unsere Flugzeuge und Besatzungen mußten wohl demnach überlegen sein. Nur Tatsachen beweisen!

    Diese erwiesene deutsche Ueberlegenheit wird nicht nur bestehen bleiben, sondern sie wird sich noch vergrößern. Das deutsche Volk weiß, um was es geht. Dank der deutschen sozialen Verbundenheit werden unsere Feinde niemals in der Lage sein, gleiche Leistungssteigerungen hervorzubringen. In Flugtechnik und -Industrie werden je nach Erfordernis, ohne Rücksicht auf Standesunterschied, die besten Kräfte aus allen Schichten für weitere Arbeitsleistungen zusammengefaßt. Die flugwissenschaftlichen Forschungsanstalten, technischen Hochschulen und Lehranstalten sorgen für Weiterentwicklung. Im NSFK. kann jeder einzelne, ohne durch finanzielle Hemmungen behindert zu sein, zur Fliegerei gelangen und sich flugtechnisches Wissen und Handfertigkeit aneignen. Früher

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 24, Bd. VIII.

    Verehrte Leser des Flugsport! Bitte sparen Sie unnütze Nachnahmespesen und senden Sie uns die fällige Bezugsgebühr für das II. Vierteljahr 1940, RM 4.50, möglichst auf unser Postscheckkonto 7701 Frankfurt a. M. Nach dem 7. April werden wir diese zuzüglich 30 Pf. Spesen durch Nachnahme einziehen.

    mußten wir mühsam mit Ueberredungskünsten für die Fliegerei werben. Heute, im nationalsozialistischen Staat, ist das nicht mehr notwendig; denn das deutsche Volk hat bereits begonnen, ein Volk von Fliegern zu werden!

    Franz. Guillemin Sportflugzeug.

    Der Konstrukteur hat sich sehr eingehend mit der Entwicklung des Kleinflugzeuges befaßt. Er wollte kein Bastei-Flugzeug für den Laien, sondern ein Leichtflugzeug entwickeln, welches unter zeitgemäßen Gesichtspunkten größte Wirtschaftlichkeit bei guter Geschwindigkeit leicht und billig auch im Serienbau herzustellen ist.

    Der Aufbau des Flugzeuges erscheint sehr einfach. Die Hauptversteifung des Rumpfes und Flügels wird durch einen Kastenträger gebildet, um den sich die einzelnen Teile herumgruppieren. Rumpf und Flügelträger werden an ihrer Kreuzungsstelle durch ein Trägerwerk im Dreieckverband in der Längs- und Querrichtung versteift.

    Höhen- und Seitenleitwerk, gezogene Flügelnase mit Holzrippen,

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Franz. Guillemin - Sportflugzeug. Flügelaufbau u. Steuerung.

    Flügel mit Schlitz- und Wölbungsklappen, Metallkastenträger mit Nasen und Klappenträger, Hilfsholm, Sperrholzrippen. Das abnehmbare Fitigelendstück ist nach oben gebogen, und dadurch bei etwaigen Flügelbeschädigungen leicht auswechselbar.

    Fahrwerk, ohne komplizierte Stoßaufnehmer, besteht aus einem starken Stahlrohr, am unteren Ende mit Gabel für das Rad, am oberen Ende an einem längs des Holmes verlagerten Torsionsfederrohr befestigt.

    Im Versuchstyp wurde ein Mengin Zweizyl. von 32 PS verwendet. Die Leistungen hiermit waren Höchstgeschwindigkeit 176 km/h, Landegeschw. mit Klappen 63 km/h, ohne Klappen 102 km/h.

    Spannweite 7,20 m, Länge 5 m, Fläche 6,50 m2, Leergewicht 182 kg, Nutzlast 108 kg, Fluggewicht 290 kg.

    USA Spartan 7 WR

    Der Typ 7WF ist in Ausbau und Ausführung dem im „Flugsport" 1939, Seite 96, beschriebenen Kabinentiefdecker vollständig gleich. Für militärische Verwendung ist in das Kabinendach ein MG.-Drehkranz eingebaut.

    Ganzmetallbauweise, Flügelschnitt NA CA 2418 nach den Spitzen zu sich verjüngend auf NACA 2406.

    Rumpf, Ruder, hochziehbares Fahrwerk, vergleiche Typenbeschreibung des Spartan 7W Exeku- . .^Ji^'

    tive. i "~

    Spannweite 11,9 m, Länge 8,18 m, Höhe 2,4m, Fläche23,23m2. Höchstgeschwindigkeit 341 km/h.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Spartan Modell 7 WF.

    Archiv Flugsport

    USA Curtiss Helldiver 77.

    Dieser Doppeldecker mit Verschwindfahrwerk, Zweisitzer, ist als Sturzbomber gebaut.

    Flügel Ganzmetallbauweise, Oberflügel aus einem Stück, Unterflügel zweiteilig. Am Rumpf gegen Oberflügel und Rumpf verstrebt und verspannt. Unterflügel stoffbespannt, Metallnase. Doppelte Spreizklappen. Betätigung von Hand.

    Rumpf Ganzmetall, Formringe. Aluminiumhaut. Sitze hintereinander. Langer Sichtaufbau mit Schiebedach.

    Höhen- und Seitenleitwerk Metallgerippe, Flossen Aluminiumhaut, Ruder stoffbespannt.

    Fahrwerk seitlich in die Unterseite des Rumpfes einziehbar. Schwanzrad hochziehbar.

    Motor Wright Cyclone R-1820-G3, 840 PS in 3000 m. Hamilton Standard Constant Speed Luftschraube.

    Spannweite 10,36 m, Länge 8,42 m, Höhe 3,18 m, Fläche 29,47 m2, Flächenbelastung 87,8 kg/m2, Leistungsbelastung 3,03 kg/PS. Leergewicht 1889,6 kg, Fluggewicht 2589,9 kg, Höchstgeschwindigkeit — - - 378 km/h in 3000 m,

    Reisegeschw.

    Lockheed 212 Mehrzweckeflugzeug.

    Die Lockheed Aircraft Corp., Burbank, Calif., hat aus der Reihe ihrer Verkehrsflugzeuge Lockheed 10 „Electra" („Flugsport" 1934, S. 135) den Lockheed 12 mit zwei 400-PS-Motoren entwickelt. Daneben wurde auch der Lockheed 12-A mit zwei 400 PS Pratt & Whitney-Motoren für militärische Zwecke umgestaltet. Es entstand das Mehrzweckeflugzeug Lockheed 212 für 3 Mann Besatzung, welches als leichter Bomber und Fernaufklärer gedacht war.

    Rumpf übliche Ausführungsform, Metallschalenbauweise, versteift durch Längsprofile und Spanten. Führersitz Doppelsteuerung, Sitze nebeneinanderliegend, mit Selbststeuerung und FT-Gerät. Bewaffnung: fest eingebautes MG. im Rumpfbug. Auf der Rumpfoberseite zwischen Flügel und Leitwerk MG.-Drehturm. Bomben werden unter dem Rumpf in besonderen Aufhängevorrichtungen untergebracht.

    Flügel dreiteiliges Mittelstück, mit dem Rumpf fest verbunden, Ganzmetallbauweise, einholmige Spreizklappen zwischen Querruder und Rumpf, übliches Höhenleitwerk mit doppeltem Seitenleitwerk, freitragend, Höhenruder, Trimmklappen.

    Fahrwerk nach hinten in die Rumpfverkleidung hochziehbar, im hochgezogenen Zustand noch um ein Viertel des Raddurchmessers vorstehend.

    Zwei Motoren Wright „Whirlwind" R-975-E3 von je 420 PS.

    Spannweite 15,10 m, Länge 11,12 m, Höhe 2,98 m, Flügelinhalt 32,75 m2, Flügelstreckung 7,4.

    Leergewicht 2739 kg, Last 1184 kg, Fluggewicht 3923 kg. Flächenbelastung 128 kg/m2, Leistungsbelastung 4,65 kg/PS, Flächenleistung 27,4 PS/m2.

    Höchstgeschwindigkeit am Boden 349 km/h, in 427 m Höhe

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    318 km/h in 3000 m, Landegeschw. mit Klappen 103 km/h,

    Dienstgipfelhöhe

    7830 m, Reichweite 980 km in 3000 m.

    Curtiss Helldiver-77.

    Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    354 km/h, Reisegeschwindigkeit am Boden 314 km/h, in 1678mHöhe333km/h, Landegeschwindigkeit 105 km/h. Steigzeit auf 445 m 1 min, Dienstgipfelh. 6400 m, Flugdauer ca. 5 h.

    Lockheed 212, Mehrzweckeflugzeug.

    Archiv Flugsport

    900

    600-

    kQlL 430

    420

    400

    BMW 132 L und 132 H9 9-ZyL-Stern-Motoren.

    Die Erfolge mit dem 9-Zyl.-Stern-Motor BMW 132 A, 27,7 1 Hubraum und 725 PS Startleistung, und seine vielseitige Verwendungsmöglichkeit führte zu verschiedenen Weiterentwicklungen. Den BMW 132 De haben wir im „Flugsport" 1938 S. 228 ff. ausführlich beschrieben. Hinzugekommen sind die Typen 132 H, 132 L, 132 N und 132 K, wovon die beiden letzteren Typen bei der deutschen Luftwaffe und bei Auslandsstaaten ausgedehnte Verwendung gefunden haben.

    Die beiden Typen 132 L und 132 H, die besonders für die fooo-Bedürfnisse des Luftverkehrs entwickelt sind, werden infolge ihres hohen Betriebssicherheitsgrades im Luftverkehr vorzugsweise auf Langstrecken eingesetzt.

    Die beiden Typen 132 L und 132 H sind nicht als Höhenmotoren gebaut. 132 L treibt die Luftschraube direkt, 132 H besitzt ein Untersetzungsgetriebe. Von Verbesserungen sind zu nennen: vermehrte und verlängerte Kühlrippen, ver- «o, stärkte zweiteilige Kurbelwelle s| mit Preßkegelverbindung, Hilfs-170°-geräteträger neuer Ausführung | mit waagerechten Anschlüssen | für Magnetzünder, Stromerzeuger, Luftpresser, Anlasser und Drehzählerantrieb. Die Schmierung der Ventil-Schwinghebel wurde in das Druckölnetz der Umlaufschmierung einbezogen,

    Höhenleistungen und Kraftstoffver- | brauch, Baumuster BMW 132 Hu. Ha, |

    Reihe 1. Werkzeichnung: ^

    BMW-132-H/l-Motor m.Untersetzungs- f getriebe. 132 L ist gleich im Aufbau, | nur ohne Getriebe.

    Werkbilde?

                                                                   
                                                                   
                   

    Erhöht

    e Kurzleistuna

     

    0 Ok

    ta

    n\

                   
       

    \

             

    41

     

    7 n-

     

    >550 Uln

    v'n

                               
       

    \

                                                             
         

    v

                                                           
         

    \

                                                           
                                                                   
           

    \

                                                         
           

    \

                                                         
             

    \

                                                       
             

    \

           

    Erhc

    'ht

    7

    e Kurzleistung

    181

    0k

    tan)

                 
               

    \

         

    A

    Vi

    M

     

    0 u

    (min

                           
               

    \

                                                     
         

    \

         

    \

                                                   
           

    v

       

    \

                                                   
                   

    \

                                                 
             

    \

                                                       
             

    \

                                                       
               

    ϖ

                                                     
               

    \

                                                     
                 

    \

       

    400 5M

    "/

    , Kurzleistung

                           
                       

    in n =

    2250 Ulmin

                           
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                             

    90 3Q

    X Erhöhte Dauerleistuno

             
                             

    Ii

    n n = 2480 Ulmin

               
                                                               
                                                               
                                                               
                                   

    80% Dauerleistung

               
                                 

    y

    n -

    2090 Ulmin

                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                         

    '1

    b

    l R

    e/seleist

    ung

         
                                       

    /

    n=2

    DOO Uln

    vn

           
                                     

    /

                               
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                                   
                                                           
                                                                   
                                                                   
     

    Kra

    fstoffverbraue

    7 ft

    r Reiselei stun^L

                           
                                                                   
                                                                   
                                                                   

    P 4 2 3 V 5 6

    Höh? in U/r>

    in den Oelkreislauf ein Spaltfilter eingeschaltet. Dem Luftschraubenanschluß dient beim BMW 132 L- Motor ein SAE-40-Keil-wellenstummel. Das robuste Kegelrad-Umlauf-Untersetzungsgetriebe des BMW 132 H-Motors hingegen weist für den Luftschraubenanschluß eine Flanschwelle mit Kerbverzahnung auf. Beide Baumuster sind mit einer Druckölzuleitung zur Betätigung einer druck-ölgesteuerten Zweistellungs-Luftschraübe versehen.

    BMW 132 L und 132 H haben gleiche Abmessungen. Bohrung 155,5 mm, Hub 162 mm, Hubraum 27,7 1, Verdichtungszahl 6,5, Laderantriebsverhältnis 1 : 7,87, Untersetzungsverhältnis des Luftschraubengetriebes des 132 H 1 :0,62, Länge 132 L 1252 mm, 132 H 1217 mm, Gesamtdurchmesser 1380 mm, Trockengewicht 132 L 460 kg, 132 H 530 kg.

    Leistungen und Vollgashöhen

    (bezogen auf Cina-Normalatmosphäre und Luftschraube mit stufenloser

    Verstellbarkeit)

       

    BMW

    132 L

       

    BMW

    132 H

     

    Belastung

     

    Leistung in 0 m

    PS

    Vollelstung

     

    Leistung in 0 m

    PS

    Volleistung

    U/min

    PS

    m Höhe

    U/min

    PS

    m Höhe

    Erhöhte Kurzleistg. 1 Min.

    2230

    800

    830

    1000

    2550

    1000*)

    1010

    300

    Kurzleistung 5 Minuten

    2150

    720

    760

    1400

    2250

    800

    830

    1100

    ErhöhteDauerlstg. 30Min.

    2075

    650

    690

    1800

    2180

    720

    760

    1550

    Dauerleistung.......

    2000

    575

    620

    2400

    2090

    640

    690

    2000

    Reiseleistung.......

    1900

    500

    550

    3000

    2000

    560

    615

    2500

    Kraftstoff: Bleibenzin 87 Oktan *) für erhöhte Kurzleistung 100 Oktan

    USA OefechtskanzeL

    Ueber Gefechtskanzeln der großen Kriegsflugzeuge ist im Schrifttum nicht viel zu finden. Es dürfte daher eine der Fa. Boeing Aircraft Cy, Seattle (Wash.), Erf. J. F. Haberlin, in Amerika patentierte Einrichtung*) Interesse bei unseren Lesern finden.

    Der Flugzeugrumpf geht vorn (oder auch hinten) in eine durchsichtige Kuppel 9 über, die in einer Kreisschiene 1 läuft. Außermittig ist in einer Oeffnung der Kuppel, für sich um eine Querachse 10 schwenkbar, ein durchsichtiger, hinten offener Hohlkugelkörper 7 eingebaut, der ein um eine Hochachse 21 verschwenkbares, mit seiner Mündung durch einen Schlitz 4 hindurch nach außen ragendes MG. zum großen Teil umschließt und Schütze und Waffe weitgehend der Einwirkung des Fahrtwindes entzieht, ohne deren Beweglichkeit einzuengen. Durch

    *) USA 2 182 868 (angem. 11. 1. 37, veröff. 12. 1. 39).

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Gefechtskanzel der Boeing Aircraft Cy.

    entsprechende Einstellung der drei Hauptteile: Kuppel, Kugelkörper und MG. ergibt sich ein sehr großes Schußfeld in Höhen-, Tiefen- und Seitenrichtung. Das Rahmenwerk der Kugel liegt in oder dicht hinter der durchsichtigen Schale. Der MG.-Träger ist, um den Kugelinnenraum für die Bedienung möglichst frei zu lassen, aus einem Bogenstück 16 gebildet, an das sich aus Rohren 6 gebildete, nach hinten längs des MG.s sich erstreckende Arme anschließen. Der Ausschnitt der Hohlkugel ist gerade nur so groß, um einen zum MG. gehörenden Behälter ein- und ausbringen und Ladehemmungen beseitigen zu können; je kleiner er ist, um so größer ist die äußerste Winkellage, bei der noch kein störender Fahrtwind-Eintritt in das Rumpfinnere erfolgt. Auch die Patronenzufuhr in das MG. findet ebenso wie der Hülsenausstoß im Kugelinnern statt.

    Für schnelles Zubringen frischer Munition und leichte Fortschaffung der ausgeworfenen Patronenhülsen und Gurtglieder dient eine Behältereinheit, deren Form besonders aus ihrer perspektivischen Darstellung gut erkennbar ist. Sie besteht im wesentlichen aus vier Räumen: einem Kanal 30 zur Führung der leeren Metallgurtglieder, einem Becken 31 für die leeren Hülsen, einem Zuführungskanal 11 für den frischen Patronengurt und einem nach hinten erweiterten Aufnehmer 12 für die Gurtglieder. Um die Behältereinheit gleichzeitig für 0,3 und 0,5 Kaliber verwendbar und hemmungssicher auszubilden, ist eine verschiebbare Wand 3 im Innern vorgesehen, die sich dem jeweils verwendeten Kaliber entsprechend einstellen läßt. Zwei Handgriffe 17 und 18 dienen bequemer Handhabung bei der Frischbehälter-Entnahme von und der Leerbehälter-Aufstapelung an Gestellen 8. Das Aufstecken des Behälters auf das MG. wird dadurch erleichtert, daß zwei C-förmige Führungen 20, die in Auskehlungen des Behälters festsitzen, sich über T- oder I-förmige Ansätze 2 der vorerwähnten Parallelträgerrohre 6 für das MG. schieben lassen. Durch diese Einrichtung, die mit unkomplizierter Handhabung den Behälter an den richtigen Ort in bezug auf die Patronen-Zufuhröffnung am MG. zu bringen gestattet, wird zugleich eine denkbar kleine Bemessung der hinteren Oeffnung der Hohlkugel 7 ermöglicht.

    Maihak-Kraftstoff-Förderpumpen sind als doppeltwirkende Zwillingskolbenpumpen so ausgebildet, daß eine der doppeltwirkenden Kolbenpumpen die im normalen Flugbetrieb benötigten Kraftstoffmengen fördern kann. Regelung der Fördermenge durch einen federbelasteten Regler, der beim Ansteigen des Druckes infolge Mehrförderung einen Teil des Kraftstoffes in die Saugleitung zurückfließen

    Von links nach rechts: Maihak-Kraftstoff-Förderpumpe. Maihak-Kraftstoffver-brauchsmesser (Stichprober). Maihak-Sogpumpe MUGIVa. Werkbilder

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    »QNSrRUKTKWS fffilNZEbHEITEH

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    läßt. Der Druckbereich kann zwischen 1,15—1,5 ata eingestellt werden. Der Regler arbeitet noch bei —35°.

    Beide doppeltwirkenden Pumpen sind hinsichtlich der Hubbewegung um 90° gegeneinander versetzt und mit zwei Saugleitungen ausgestattet. Reißt eine Saugleitung auf oder ist der mit der einen Saugleitung verbundene Tank leer, so fördert die andere Pumpenseite ein Benzin-Luftgemisch, ohne daß der Betrieb gestört wird.

    Drei verschiedene Baumuster MFP II, MFP III und MFP IV haben gleiche Nenndrehzahl 2700 U/min und zul. Ueberdrehzahl 4000 U/min. Nennförderleistung bei 0,3 at Unterdruck und Nenndrehzahl MFP II 2X175 1, MFP III 2X350 1 und MFP IV 2X500 1. Gewicht MFP II 1,22 kg, MFP III 1,55 kg, MFP IV 1,81 kg.

    Kraftstoff-Verbrauchsmesser (Stichprober) als Bordgerät oder zur Messung" an Motorenprüfständen für Durchflußmessungen von der Maihak A.-G., Hamburg, entwickelt. Nach dem bisher angewandten Verfahren wird die Zeit, in welcher der Kraftstoffspiegel zwischen 2 Meßmarken absinkt, gemessen. Das zwischen den Meßmarken befindliche Volumen ist genau geeicht. Durch Umrechnen kann der Kraftstoffverbrauch in einer gewünschten Zeit, z. B. 1 Std., errechnet werden.

    In der Abbildung erkennt man die am Klemmrahmen befestigten Sichtscheiben. Um schnell hintereinander mehrere Messungen durchführen zu können, ist das Gehäuse durch eine senkrechte, oben mit einer Ueberlaufbohrung versehene Trennwand in einen linken und einen rechten Behälter aufgeteilt. Je nach der Hahnstellung kann sowohl der linke als auch der rechte Behälter zur Messung: benutzt werden, wobei bei der Entleerung eines Behälters auch der andere sich selbsttätig wieder auffüllt. Ein Abreißen des Kraftstoffstromes im Flugzeug ist daher nicht möglich.

    Rechts oben im Gerät erkennt man das Belüftungsventil, darunter den Druck-verminderer und unter dem Gerät die Handdruckluftpumpe, welche auch durch eine Preßluftflasche ersetzt werden kann. Links vom Gerät Stromanschluß für Beleuchtung bei verdunkeltem Einbau. Der Stichprober Modell MKM III besitzt ein Meßvolumen von 1600 cm3, MKM IV 3000 cm3.

    Maihak-Sogpumpe MUG IV a, als Energieerzeuger für sogbetriebene Flugüberwachungsgeräte, ist als Unterdruckgebläse nach Art der Dreikolbenverdichter gebaut. In einem Hohlzylinder dreht sich um eine exzentrisch gelagerte Achse ein Drehkörper, in dessen Schlitzen parallel zur Achse Schieber gleiten, die den mondsichelförmigen Raum zwischen Hohlzylinder und Drehkörper in mehrere Kammern teilen, die beim Umlaufen größer oder kleiner werden. Die Schieber werden durch Zentrifugalkraft an die Gehäusewandung gepreßt.

    Einbau der Sogpumpe in jeder beliebigen Lage. Schmierung erfolgt durch Frischöl, Vorrat für 200 Betr./Std. Drejarichtung Uhrzeigerdrehsinn. Gewicht 1,35 kg. Liefermenge 250 1/min bei n = 5300, Sog von — 1800 mm WS, Gegendruck von + 200 mm WS, bezogen auf 1 ata und 15° C. Antriebsleistung im Normalzustand ca. 0,5 PS.

    Steilschrauber-Steuerring, heute ein vielfach angewandtes Mittel zur Aende-rung der Flügeleinstellwinkel, ist unseres Wissens erstmalig von Paul Cornu vorgeschlagen worden. Der um eine rumpffeste Achse i einstellbare Ring h dient als Führung für an den Flügelholmen sitzende Hebel f. Waagerecht gestellt (obere Abb.) gibt er beiden Flügeln gleiche Einstellung, die nur axialen Schub erzeugt; schräg gestellt (untere Abb.) vermindert er auf der einen Hälfte des Flügelumlaufs den Einstellwinkel, um ihn auf der andern Hälfte zu vergrößern, wobei sich ein Schub sowohl in axialer Richtung wie auch quer dazu, also Auf-und Vortrieb gleichzeitig erzeugen läßt. Diese primitive Form ist später von

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Breguet, Cierva, Flettner, Focke u. a. vervollkommnet worden, indem man den Ring kardanisch lagerte, also allseitig verschwenkbar und außerdem axial verschiebbar machte. Von der unrationellen Vorschuberzeugung Cornus sehen die heutigen Konstrukteure natürlich ab; sie verwenden den Steuerring 1. als Mittel zur Auftriebsregelung durch axiale Verschiebung, 2. als Mittel zum Ausgleich der unsymmetrischen Flügelbeaufschlagung bei waagerecht fortschreitender Bewegung und 3. als Mittel zur Steuerung des Steilschraubers, nämlich bei angelenkten Flügeln zur Lagenänderung des von ihren Spitzen beschriebenen Kreises in der Längs- und Querebene. In den Fällen 2. und 3. wird der Steuerring entsprechend schräg eingestellt, bei 3. mit der Steuerhandhabe zusammen. (Siehe franz. Patentschrift 398 545, veröff. 7. 6. 09.)

    USA. Freedman-Burnham-Luftschraube. Freedman-Burnham Engineering Corporation hat für Leichtflugzeuge von 40—50 PS eine Luftschraube mit einstellbaren Holzblättern entwickelt.

    Die Flügelblätter besitzen an ihrem Schaft einen Konus, auf dem ein

    Stahlblechmantel mit Rillen unter gleichzeitiger Beigabe von Kitt aufgepreßt wird. Die Flügelblätter werden durch eine zweiteilige Nabe zusammengehalten, wie die Abb. zeigt.

    Selbst wenn die Metallmanschette noch so vorsichtig aufgepreßt wird, so dürfte, die durch den längeren Betrieb sich einstellende Kerbwirkung nicht zu vermeiden sein. (Der Sachbearb.)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Betriebsstoiibehälter-Einbau beim Curtiss Wright, Großverkehrsflugzeug, Spannw. 32,5 m, Länge 22,5 m; vgl. die Typenbeschreibung im „Flugsport" 1939, S. 10, zeigt nebenstehende Abbildung. Die Betriebsstoffbehälter für 1500 1 von rundem und elliptischem Querschnitt werden in entsprechende geformte Lagertaschen, wie die Abbildung erkennen läßt, in die Flügel geschoben. Die Behälter müssen der Taschenform genau angepaßt sein, damit diese nicht nur gleichmäßig anliegen, sondern auch die

    Innenversteifung der Behälter mit den Tragrippen korrespondieren. Sämtliche Rippen haben entsprechende Aussparungen erhalten. Die runden Behälter liegen7 vor dem Vorderholm, die' zwei elliptischen zwischen den Holmen. Man beachte auch die Verstärkung der Flügelhaut durch innen aufgenietete Längsprofile.

    Werkzeichnung

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Luftverkehr in Mandschukuo.

    Der Luftverkehr in der Mandschurei ist in der Manshu Koku Kabushiki Kaisha (M. K. K.) zusammengefaßt und wird in 19 Luftverkehrslinien betrieben. Durch geschickte Propaganda hat es die Gesellschaft verstanden, den Luftverkehr zu steigern. Büros in Gikogwai, Yamatoku und Mukden. Betriebskapital 13 970 000 Yen.

    1. Dairen—Siuyen—Antung—Tsian—Tunena—Huanjen—Mukden. 800 km, wöchentlich 3mal.

    2. Dairen—Mukden—Hsinking—Harbin—Chiamussu. 1180 km, täglich.

    3. Mukden—Chinchow—Tientsin—Peking. 730 km, wöchentl. 3mal.

    4. Mukden—Chinchow—Chengte. 480 km, täglich.

    5. Chengte—Kaigan. 255 km, wöchentl. 2mal.

    6. Chengte—Chihfeng—Linhsi—Linhtung—Kailu—Tungliao—Hsingking. 925 km, wöchentl. 2mal.

    7. Hsinking—Tunha—Chunhochin. 350 km, wöchentl. 2mal.

    8. Hsingking—Yenchi—Turnen—Hunchun—Seishin. 570 km, wöchentl. 3mal.

    9. Hsingking—Mutankiang. 360 km, wöchentl. 6mal.

    10. Mutankiang—Turnen. 180 km, wöchentl. 3mal.

    11. Hsinking—Tsitsihar—Hairaerh—Manchuri. 980 km, wöchentl. 3mal.

    12. Harbin—Peian—Sunwa—Heiho—Nonni—Tsitsihar—Harbin. 1275 km, wöchentlich 3mal.

    13. Harbin—Tungho—Ilan—Chaimussu. 265 km, täglich.

    14. Chaimussu—Foshan—Wuyun—Heiho—Huma—Oupu—Moho. 1150 km, wöchentlich lmal.

    15. Mutankiang—Muling—Suifenho—Supfenko. 175 km, wöchentl. 3mal.

    16. Mutangkiang—Pamientung—Pantsaiho — Mishan — Poatsing — Jaoho — Fuchin. 690 km, wöchentl. 2mal.

    17. Tungchiang—Jaoho. 150 km, wöchentl. 2mal.

    18. Tungchiang—Fuyen. 165 km, wöchentl. lmal.

    19. Chaimussu—Luopei—Tungchiang. 295 km, wöchentl. 3mal.

    Eingesetzt sind folgende Flugzeuge: Junkers Ju 86 mit 2 BMW.-Motoren von 1700 PS, 3 Mann Besatzung, 10 Fluggäste, Reisegeschwindigkeit 345 km/h, Reichweite 1200 km; Messerschmitt Me 108 Taifun mit Argus As 10 c von 240 PS, Besatzung 1 Mann, 3 Fluggäste, Reisegeschw. 265 km/h, Reichweite 1000 km; Nakajima A.T. mit 2 Kotobuki-II-Motoren von 920 PS, Besatzung 2 Mann, 8 Fluggäste, Reisegeschw. 310 km/h, Reichweite 1200 km; Fokker Super-Universal mit Kotobuki II von 460 PS, Besatzung 2 Mann, 6 Fluggäste, Reisegeschw. 190 km/h, Reichweite 1230 km; D. H.

    Mandschurisches Luftverkehrsplakat. Versinnbildlicht aufstrebenden Luftverkehr. Filmgröße mit Flugmodell des neusten Nakajima-A.-T.-Flugzeuges. Rechts: Im Mandschukuo-Luftverkehr eingesetzte Verkehrsflugzeuge. Oben: Hayabusa. Unten: Nakajima A. T. und Junkers Ju 86.

    Sämtliche Bilder Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Mandschurische Luftverkehrsplakate. Verbindung von Luftverkehr u. Eisenbahnverkehr d. Manchuria Aviation Co. Ltd. und South Manchuria Railways. Rechts: Mukden u. Peking, Schnellverkehrslinien.

    Fuss Moth mit Qipsylll von 105 PS, Besatzung: 1 Mann, 2 Fluggäste, Reisegeschw. 169 km/h, Reichweite 1170 km; Hayabusa mit Kotobuki II von 460 PS, Besatzung 2 Mann, 6 Fluggäste, Reisegeschw. 210 km/h, Reichweite 1250 km.

    Von den genannten Linien wird die Hauptlinie Nr. 2 als einzige täglich mit Junkers Ju 86 beflogen.

    Die Fokker Super-Universal und die D. H. Puss Moth wurden in der Flugzeugfabrik der M. K. K. gebaut.

    Rechts: Mandschurisches Luftverkehrsplakat. Für Luftpost gibt es keine Entfernung. Schrift chinesisch. In dem ausgesparten Flugzeug, im Flügel Harbin, Hsinking, Mukden und im Schwanz Antung.

    Streckenkarte: Luftverkehr Mandschukuo.

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ~T.*r

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ^1

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kofferklebezettel, auf die die Luftreisenden stolz sind. — Oberste Reihe von links: 1. Neue Klebezettel der M.K.K. 2. Chaimussu. 3. Hsinking. 4. Tsitsihar. 5. Alte Klebezettel der M.K.K. — Mitte von links: 6. Dairen. 7. Mutankiang. 8. Chengte. 9. Antung. 10. Harbin. —- Unten von links: 11. Mukden. 12. Klebezettel für Reisende mit den neuen Junkers Ju 86. 13. Jetzige Klebezettel der M. K. K.

    14. Chinchow.

    FLUG

    UflDSCHftl

    Inland.

    Flieger-Preisausschreiben im Luftgau IV. Für das beste Lied der Flieger, Bild der Flieger und Wort der Flieger waren Geldpreise und Preise in Form von Ueberlandflügen u. a. ausgesetzt. Teilnahmeberechtigt waren Angehörige der Luftwaffe, des NSFK. und der Flieger-HJ. 1. Preis Qefr. Joachim Müller-Gräfe für ein Bild „Schwere Flak in Stellung". Die Bestrebungen, durch Ausdrucksmöglichkeiten in Lied, Bild und Wort den Fliegernachwuchs anzuregen, sind sehr zu begrüßen.

    R. Fuess, Berlin-Steglitz, besteht am 1. April 75 Jahre.

    Ernennungen zum Flugkapitän durch den Reichsminister der Luftfahrt: Chefpilot Hugo Harmens und Dr.-Ing. Fritz Platz, beide im Dienst der Gothaer Waggonfabrik AG.

    Ausland.

    Ital. Verkehrsflugzeug-Bauprogramm 1942, viermotorige Flugzeuge für Stratosphärenflug in Bearbeitung.

    Rom-Bassora-Luftlinie der Ala Littoria verlängert bis Bangkok (Siam).

    Sofia—Moskau-Fluglinie, unternommene Probeflüge über die Strecke von 2200 km wurden in 8 h 20 min zurückgelegt. Die Flugstrecke Moskau—Herson— Burgas—Sofia wird demnächst in Betrieb genommen.

    Skandinavien—USA-Luftverkehr soll im Sommer vorerst mit USA-Flugzeugen, später mit rein skandinavischen Flugzeugen aufgenommen werden.

    Norw. Flugzeugbestellung in USA umfaßt 24 Wasserflugzeuge, 400 km/h.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Oben: Deutsche Aufklärungsflugzeuge auf dem Flug gegen die englische und schottische Ostseeküste. — Unten: Blick durch die Bugkanzel auf einen in Zickzackkurven fliehenden Engländer. Sekunden nur noch, und dann befindet sich das Schiff mitten im Fadenkreuz. Die Bombe fällt. Weltbild (2)

    12 Curtiss-Hawk-Jagdflugzeuge sind bereits vor längerer Zeit bestellt. Norwegen beabsichtigt, eine eigene Flugzeugindustrie zu schaffen.

    USA-Flugzeug-Truppentransport während eines Manövers mit 37 Flugzeugen 350 Mann über eine Strecke von 350 km in 1 Std.

    Maj. James Doolittle Präsident des USA Institute of the Aeronautical Sciences.

    England—Atlantik-Luftverkehr über Neufundland, bereits im Vorjahr geplant, soll in diesem Jahr in der ersten Juniwoche mit den Flugbooten ,,Caribou" und „Cabot" beginnen.

    Trojanisches Pferd ist in England für wert befunden worden, Patentschutz zu erhalten. „Hubschrauber, gekennzeichnet durch einen Rumpf tierähnlicher Gestalt in Wett-renn-Haltung und mit Stoßdämpfern in den Hufen" — das ist die Haupterfindung und „Steuerflächen bildende bewegliche Kopf-und Schwanzteile" lautet ein weiterer Anspruch. So ganz ungefährlich scheint der Vorschlag nicht zu sein, denn wenn diese fliegende Kavallerie anrückt, ist zu befürchten, daß unsere Flieger vor Lachen nicht schießen können.

    Was nicht alles erfunden und — patentiert wird!

    Luftwaffe.

    Berlin, 9. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungstätigkeit gegen Großbritannien sowie über Nord- und Ost-Frankreich fort. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 10. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte über Ostfrankreich auf. Am Nachmittag: kam es an der deutsch-französischen Grenze zu einem Luftkampf zwischen sieben Messerschmitt-Flugzeugen und zehn französischen Jägern vom Muster Moräne und Curtiss. Hierbei wurde ein Morane-Flugzeug abgeschossen.

    Berlin, 11. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungstätigkeit über Ostfrankreich fort. Der Gegner versuchte mehrfach, in deutsches Gebiet einzufliegen. Hierbei überflogen am 10. 3. abends zwei feindliche Flugzeuge sowohl auf dem Hin- wie auf dem Rückflug luxemburgisches Gebiet.

    Berlin, 12. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte über Ostfrankreich auf. Ein französisches Flugzeug vom Muster Potez 63 wurde durch Flakartillerie abgeschossen.

    Berlin, 13. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärung über Frankreich fort.

    Berlin, 14. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Südlich von Straßburg wurde ein französisches Flugzeug vom Muster Mureaux durch deutsche Flakartillerie abgeschossen.

    15. 3. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 16. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte über Ostfrankreich und der gesamten Nordsee auf. Hierbei wurden britische Vorpostenfahrzeuge angegriffen. Eines derselben wurde versenkt, ein anderes schwer beschädigt.

    Berlin, 17. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte über der Nordsee und Ostfrankreich auf. Deutsche Jäger schössen einen französischen Fesselballon westlich Breisach brennend ab. — Auf Grund der Aufklärungsergebnisse der letzten Tage unternahmen stärkere deutsche Kampffliegerverbände in den Abendstunden des 16. März einen Vorstoß nach Nordwesten und griffen in Scapa Flow liegende Teile der britischen Flotte an. Hierbei wurden drei Schlachtschiffe und ein Kreuzer durch Bomben getroffen uncj schwer beschädigt. Die Beschädigung von zwei weiteren Kriegsschiffen ist wahrscheinlich. — Außerdem wurden die Flugplätze Stromnes, Earth-House und Kirkwall sowie eine Flakstellung angegriffen und mit Bomben belegt. Trotz starker Jagd- und Flakabwehr des Feindes führten die deutschen Kampfflugzeuge ihre Aufträge erfolgreich durch und kehrten ohne Verluste zurück.

    Berlin, 18. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte die Aufklärung gegen Frankreich und Großbritannien fort. An der schottischen Ostküste wurden feindliche bewaffnete Handelsschiffe und Vorpostenboote angegriffen. Ein Vorpostenboot wurde versenkt.

    19. 3. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 20. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 19. 3. gegen 20 Uhr griffen britische Flugzeuge die Insel Sylt an. Die Angriffe wurden von einigen Flugzeugen bis 2.40 Uhr fortgesetzt. Ein Haus wurde getroffen, sonst dank der deutschen Abwehr kein Schaden angerichtet. Die meisten Bomben fielen ins

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Deutsche Flieger berichteten am 17. 3. abends der Auslandspresse über den erfolgreichen Angriff auf Scapa Flow. Von links: Verbandsf. Maj. Dönch, Obltn. Magnussen, Hptm. Schumacher v. RLM. und Obltn. Philipps. Weltbild

    Wasser. Ein britisches Kampfflugzeug wurde durch die deutsche Flak abgeschossen. Im Zusammenhang mit dem Angriff wurde von den britischen Flugzeugen dänisches und niederländisches Hoheitsgebiet überflogen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    320 km Zielstreckensegelflug für Doppelsitzer in 5^2 Std. von NSFK.-Stuf. Budzinski, Sfl.-Hptl. d. Reichssegelflugschule Wasserkuppe, Flug am 25. 5. 39 von der Wasserkuppe nach Freiburg, wurde als Jahresbestleistung gewertet und ihm der Qruppenpreis der NSFK.-Gruppe 8 (Weser-Elbe) zuerkannt.

    NSFK.-Standarte 119 Lodsch, Adolf-Hitler-Straße 106, besteht aus Sturm 1/119, Lodsch, Adolf-Hitler-Straße 106, Sturm 2/119, Lodsch, Nibelungenstr. 5, Sturm 3/119, Lodsch, Alexanderhofstr. 53, und Sturm 4/119, Pabianice. Weitere Stürme sind in Ostrowo, Kaiisch und Turek im Aufbau, ferner sind solche für Zdunska-Wola, Sieradz und Kempen geplant. Die Werkstätten für die Stürme sind bereits im Aufbau und teilweise fertig. Mit dem Segelflug wird auf dem Gelände hinter Zgierz '(Dombruwka) begonnen. Erfreulich stark ist der Kreis der NSFK.-Förderer in Lodsch.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Condor Aero-Club de Planeadores, Astra (Chubut), Argentinien, muß selbst bei kleinen Ueberlandflügen oft mit schwierigen Geländefahrten, wie obige Abb. zeigt, rechnen. Das Bild trug die Unterschrift: Ob die schulterhohen, sehr harten Dornbüsche unserem „Ursinus" bekommen werden, wissen wir noch nicht.

    Bild-Archiv Flugsport

    Berichtigung. Segelflug-Rekordliste „Flugsport" 1940 Nr. 5 S. 75 muß es unter „Einsitzer" statt „Rückkehr-Zielflug: Deutschland-Huth 258,830 km" richtig heißen „Rückkehr-Zielflug: Deutschland-Flinsch 305,624 km". Der Rekord von Huth fällt nur unter „Zweisitzer".

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ein Milligal (abgekürzt: mgal) ist der 1000. Teil eines Qal, einer Einheit, die zu Ehren von Galilei so genannt worden ist. 1 Gal bedeutet die cm-g-sec-Einheit der Schwerebeschleunigung. Die Dimension ist cm/sec2. V

    Bei einem Körper, der unter dem Einfluß der Erdschwere fällt, mißt man in der Physik den Weg in cm und die Geschwindigkeit in cm/sec.,Die Beschleunig gung ist die Zunahme der Geschwindigkeit pro sec, also demnach cm/sec/s.ec cm/sec2 zu messen. Zum bequemeren Gebrauch nennt man ein cm/sec2, wenn es sich um Schwerebeschleunigung handelt, 1 Gal. Das durch die Schwerkraft bedingte Gewicht eines Körpers ist für den Physiker das Produkt aus Masse und Erdbeschleunigung. Beispielsweise ist die Masse eines Steines am Aequator und am Pol dieselbe, die Erdbeschleunigung jedoch verschieden und daher auch das Gewicht verschieden. Diese feinen Unterschiede werden bekanntlich z. B. mit dem Askania-Schweremesser erfaßt.

    Als Beispiel führen wir den Normalwert der Erdbeschleunigung in Meereshöhe unter 50° geographischer Breite an. Dieser beträgt 981,1 Gal (cm/sec2) = g. Bei Sturzflügen kommen Werte bis zu mehreren g unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft beim Abfangen vor. Wenn also dort eine Einheit g benutzt wird, so ist diese nicht mit 1 Gal zu verwechseln.

    Schwebungen — versteht man das regelmäßig abwechselnde An- und Abschwellen des Tones (Interferenz), hervorgerufen durch das Zusammentreffen mehrerer Wellen, z. B. bei zweimotorigen Flugzeugen.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Handbuch der Luftfahrt, Jahrgang 1939. Herausgeg. unter Mitw. d. RLM. v. Oberreg.-Rat R, Schnitzler, Hptm. d. R. d. Luftwaffe G. W. Feuchter und Ing. Richard Schulz. 600 S. mit 780 Abb. J. F Lehmanns Verlag, München 15. Preis RM 12.—

    Die Entwicklung des Flugwesens ist so umfangreich geworden, daß sich kaum die Fachleute über die vielen Typen auf dem laufenden halten können. Das vorliegende Handbuch, dessen Umfang gegenüber der vorjährigen Ausgabe wieder um 100 Seiten gestiegen und um 80 Abbildungen vermehrt wurde, gibt einen Ueberblick über die Zivil- und Militärluftfahrt im In- und Ausland. Der

    1. Teil gibt eine Uebersicht über die Gliederung der Luftfahrt in den Staaten mit eigener Luftfahrt in alphabetischer Folge. Man findet vieles Wissenswerte über Verträge und Vorschriften über Sperrgebiete, Luftwege, Einflugzonen, Beför-' clerungsverbote, Benutzung von Triptyks, Start- und Landegebühren, ferner Flugstrecken, Karte über das Weltflugnetz, Karte von Sperr- und Gefahren-, Blindflug-und Blindlandegebieten in Deutschland, farbige Tafeln ler Hoheitsabzeichen und Erkennungszeichen der verschiedenen Länder, Stand der ausländischen Fliegertruppen und vieles ändere mehr. — Im II. Teil sind die rriilitärischen und zivilen Flugzeugmuster sowie Motoren der verschiedenen Staaten aa Hand von Abbildungen'und Uebersichtsskizzen, mit Ausnahme älterer Flugzeugmuster und unbedeutender Schul- und Sportflugzeuge, behandelt, ferner im Abschnitt „Flugzeugschiffe" Flugzeugträger, Flugzeugmutterschiffe, Flugzeug-Kreuzer. Die am Schluß der verschiedenen Abschnitte folgenden Zahlentafeln über Flugzeug- und Flugmotorenmuster geben ein Bild über den großen Umfang der Entwicklung auf diesem Gebiete. — Per Preis dieses umfangreichen Nachschlagewerkes ist im Verhältnis zu der Ausstattung gering. Das Buch sollte in keiner Fachbücherei fehlen.

    Das Erkennen von Flugzeugen. Von Fl.-Ostbsing. Dipl.-Ing. K. Haarmann.

    2. verb.Aufl,, 52 S. m. 90 ATbb. Verlag Franz Heß, Braunschweig. Preis RM —.84.

    Die 2. Auflage dieses Lehrheftes gibt eine Uebersicht über "die wichtigsten Flugzeugmuster des In- und Auslandes und enthält praktische Anweisungen, um beim Sichten eines Flugzeuges das Erkennen zu erleichtern, unter Zugrunde-

    legung von Abbildungen über Flügelformen, Anordnung der Flächen und Motoren, Seitenansichten, ferner Angaben über die Einteilung der Flugzeuge nach ihrem Verwendungszweck.

    Das große Kurzwellen- und Ultrakurzwellenempfänger-Schaltungsbuch v.

    Werner W. Diefenbach. Verlag Deutsch-Literarisches Institut J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis kart. RM 6.50, Leinen RM 7.80.

    Bei der zunehmenden Bedeutung des Ultrakurzwellenempfanges besteht das Bedürfnis für geeignete Empfängerschaltungen. Diefenbachs Buch kommt diesen Wünschen nach. Man findet Schaltskizzen mit Dimensionierungsangaben, ausführliche Stücklisten, so daß beim Nachbau der Geräte Gewähr für einwandfreie Arbeitsweise gegeben ist. In einem besonderen Kapitel ist ein Ueberblick über die Wichtigkeit der Empfängerkurzwellenschaltungen gegeben. Weiter sind behandelt Schaltungen für Absorptions- und Höhenfrequenzmesser, Uebungs- und Zusatzgeräte für die Erlernung der Morsezeichen und anderes mehr.

    Flugzeugbau für Deutschland. Die Luftfahrtindustrie im Lebenskampf des deutschen Volkes. Von Dipl.-Ing. Fritz Longolius. (Luftmacht u. Volk, Bd. 1.) Wiking-Verlag GmbH., Berlin W 35. Preis RM 1.60.

    Die Schriftenreihe „Luftmacht u. Volk" ist eine neue Sammlung von Bändchen, welche breitere Kreise über die Entwicklung und Stärke der deutschen Luftmacht aufklären soll. Bd. 1 „Flugzeugbau für Deutschland" gibt eine Darstellung der deutschen Luftfahrtindustrie. Gerade in der jetzigen Zeit, wo fortgesetzt zweifelhafte Nachrichten über ausländische Flugzeugerzeugung zu uns gelangen, war es an der Zeit, dem deutschen Volke, um selbst Vergleiche anstellen zu können, einen Einblick in die deutsche Luftfahrtindustrie zu geben. Ein lesenswertes Bändchen, was jeder auch zum Nachschlagen immer zur Hand haben sollte.

    Mehr Flugzeuge — aber wie? Die Flugzeugproduktion der Westmächte. Eine Bilanz v. Dr. Rolf Wagenführ. (Luftmacht u. Volk, Bd. 2.) Wiking-Verlag GmbH., Berlin W 35. Preis RM 1.60.

    Der 2. Band der Schriftenreihe „Luftmacht u. Volk" ist eine Ergänzung des 1. Bandes. Beginnend mit Darlegungen über die Kriegswichtigkeit der Flugzeugproduktion, ist die Flugzeugproduktion der Feindmächte (Frankreich, Großbritannien, Kanada und Australien) sowie auch des neutralen Amerika nach Tatsachenberichten behandelt. Die Angaben über Kapazität und Produktion Deutschlands im Vergleich zu anderen Ländern sind überraschend. Man erkennt: von einer Ueberflügelung Deutschlands kann keine Rede sein. Unsere tapferen Kämpfer in der Luft können die Gewißheit haben, daß in der Heimat eine Flugzeugindustrie arbeitet, die sich den großen militärischen Leistungen der Front würdig erweist.

    Morgen marschieren wir. Liederbuch der deutschen Soldaten. Herausgeg. i. Auftr. d. OKW. v. Ltn. Hans Baumann. Verlag Ludwig Voggenreiter, Potsdam. Preis: Melodie-Ausg. geb. RM 1.75, kart. RM 1.20. Text-Ausg. kart. RM —.35.

    Gliederung: Marschlieder, Lieder für Rast und Biwak, Feierlieder. In der einstimmigen Melodieausgabe (über 250 Lieder) sind zu 50 Liedern zwei- und dreistimmige Sätze beigegeben. Textausgabe in kleinem Taschenformat.

    Abriß der Instrumentenkunde v. Ing. Helmut Bürkle. (Luftfahrt-Lehrbücherei Bd. 16.) 70 S. m. 74 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 2.—.

    Das Bändchen gibt in kurz gefaßter Form einen Ueberblick über Flugzeuginstrumentierung. Auch für den Nichtfachmann leicht verständlich geschrieben.

    Westermanns (Flemmings) Generalkarte „Nordseeländer". Maßstab 1:1500 000, Größe 88X118 cm, Sechsfarbendruck. Verlag Georg Westermann, Braunschweig. Preis RM 1.50.

    Diese große Uebersichtskarte umfaßt den östlichen Teil von Irland, ganz England, die Färöer-Inseln, Skandinavien, Dänemark, den nordwestlichen Teil Deutschlands und den nördlichen Teil Frankreichs. Hervorzuheben ist die saubere bis in kleinste Einzelheiten gehende Zeichnung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Maschinenbau / Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    vLiyx hü. uezien. v. v eriag „riuy»

    sport', Frankfurt/M., Hindenburgpl. 8, Angebote unter 4079 an den Verlag Pottsdieckkonto 7701, Frankfurt a. M. „Flugsport", Frankfurt a. M.


    Heft 8/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M„ Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro V« Jahr bei 14tägigem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlas: Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ,,Nachdruck verboten" versehen.

    nur mit genauer Quellenangabe gestattet.___

    Nr. 8_10. April 1940_XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 24. April 1940

    Flugzeug-Export und Luftverkehr.

    „Was können wir exportieren. Wenn wir uns in Kanada, in USA und anderen neutralen Ländern Flugzeuge bauen lassen, was können wir dann noch exportieren? Wenn der Kriegsraum sich in Zukunft noch weiter ausdehnt als die Linie von Luxemburg bis zur Schweiz, so könnten wir irgendwelchen neutralen Ländern, die sich auf unsere Seite stellen, eine beträchtliche Anzahl nicht mehr ganz moderner Bomber liefern. Aber das ist doch kein Exportgeschäft!"

    So schreibt eine führende, bekannte englische Fachzeitschrift.

    Was würden wir als Fachzeitschrift in Deutschland schreiben? Wir brauchen keine Kriegsflugzeuge aus Amerika zu beziehen. Wir könnten sie auch nicht gebrauchen, da die Anforderungen, welche unsere Luftwaffe an Flugzeuge stellt, viel größer sind, und wir keine Veranlassung haben, unsere Erfahrungen den ausländischen Lieferanten zu vermitteln. Aber das ist gut so!

    Unsere Flugzeugindustrie ist so leistungsfähig, daß sie nebenbei die Friedensflugzeugentwicklung nicht nur weiter führen, sondern auch Flugzeuge aller Art exportieren kann. Und dann kaufen viele Länder vor allen Dingen die deutschen Flugzeuge, weil sie besser sind wie die unserer Gegner.

    Zahlungsschwierigkeiten gibt es für die Auslandsbezieher nicht. Wir nehmen Zahlung in für unsere Auslandskäufer bequemen und reellen Werten und unterstützen damit den Export unserer Käufer.

    Der deutsche Luftverkehr zeigt eine erfreuliche Entwicklung. Berlin kann den stärksten Luftverkehrsbetrieb in Mitteleuropa aufweisen. Der Auslandsluftverkehr der DLH erstreckt sich von Bergen bis Athen. Hierbei werden 16 verschiedene Länder vom deutschen Luftverkehr angeflogen.

    In der Nord-West-Richtung fliegen deutsche Verkehrsflugzeuge 3101 km, in der Ost-West-Richtung 2498 km. Und das alles während des Krieges!---

    Messerschmitt-Kampfflugzeug „Jaguar".

    Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem Hochgeschwindigkeits-Jagdeinsitzer Me 109 hat Prof. Messerschmitt erstmalig ein schweres Kampfflugzeug geschaffen, das kürzlich bereits mit Erfolg über der

    Diese Nummer enthält Profilsammlung Nr. 20.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    I

    Messerschmitt-Kampfflugzeug „Jaguar". Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Messerschmitt-Kampfflugzeug „Jaguar" für Langstreckeneinsatz, 4 Mann Besatzung.

    Archiv Flugsport

    Nordsee eingesetzt werden konnte. Ueber das neue Flugzeugmuster können wir folgende Angaben machen:

    Dieses Kampfflugzeug ist für Langstreckeneinsatz bestimmt und hat 4 Mann Besatzung.

    Flügel freitragend in der bekannten Messerschmitt-Ganzmetallbauweise mit Vollsicht-Bugkanzel. Freitragendes Leitwerk mit End-scheiben-Seitenleitwerk. Fahrwerk und Spornrad hydraulisch einziehbar. Zwei wassergekühlte Motoren.

    Jagdeinsitzer Messerschtniit Me 109.

    Das Flugzeug Messerschmitt Me 109 ist ein Jagdeinsitzer, der es durch seine hohe Geschwindigkeit ermöglicht, jedes andere Flugzeug zu verfolgen und anzugreifen.

    Ueber die Ueberlegenheit der Messerschmitt Me 109 gegenüber dem angeblich besten englischen Jagdflugzeug „Spitfire" haben wir im „Flugsport'4 1940 S. 79 u. 80 berichtet. Vgl. auch daselbst die Abb. über die Fertigung.

    Bei der Konstruktion und der aerodynamischen Durchbildung wurde besonderer Wert darauf gelegt, die hohen Leistungen mit

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Messerschmitt-Jagdeinsitzer Me 109. Archiv Flugsport

    Flugeigenschaften zu vereinigen, die den Piloten im Luftkampf so wenig wie irgend möglich belasten und außerdem für Start und Landung keine außergewöhnlichen Flugplätze beanspruchen.

    Durch die Verwendung von Vorflügeln und Landeklappen hat die Me 109 Landeeigenschaften, die auch die Benutzung von kleineren Plätzen zulassen. Bis zum letzten Augenblick der Landung reagiert sie noch auf alle Steuer.

    Das Flugzeug ist mit starren Waffen ausgerüstet. Davon sind Maschinengewehre im Rumpf, durch den Propellerkreis schießend, und Kanonen in den Flächen eingebaut. Außerdem besitzt die Me 109 ein Funkgerät für den Sprechverkehr von Flugzeug zu Flugzeug, als auch zur Verständigung vom Flugzeug zum Boden.

    Die freitragenden Flächen haben trapezförmigen Umriß mit leicht abgerundeten Randkappen. Die abnehmbaren Tragflächen sind mit drei Bolzen am Rumpf angeschlossen. Zur Verringerung der Landegeschwindigkeit und Verkürzung des Starts sind zwischen Rumpf und Querruder Landeklappen angeordnet.

    Die einholmigen Tragflächen sind in Ganzmetallbauweise ausgeführt. Holm und Beplankung übernehmen gemeinsam die Biegekräfte; die Verdrehkräfte werden allein von der Beplankung aufgenommen. Zur Aussteifung und Weiterleitung der Kräfte dienen Rippen und Längsprofile.

    Der Rumpf ist in Schalenbauweise ausgeführt. Die Beplankung aus Duralblech nimmt die Biege-und Verdrehkräfte auf; sie ist örtlich durch angebördelte Spanten und durch Längsprofile versteift.

    Der verstellbare Führersitz ist durch eine gut zu belüftende Kabine vollkommen geschützt. Das Kabinendach ist abwerfbar ausgebildet.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Messerschmitt-Jagdeinsitzer Me 109.

    Archiv Flugsport

    Die Seiten- und Höhensteuerflossen sind aus Duralblech in Schalenbauweise gefertigt. Seitenruder, Höhenruder und Querruder bestehen aus Dural-Qerippen, die mit Stoff bespannt sind.

    Die Höhen- und Quersteuerung ist als Knüppelsteuerung ausgebildet. Das Seitenruder wird durch Pedale betätigt. Zur Uebertra-gung der Steuerkräfte dienen Stoßstangen und Drahtzüge.

    Das Fahrgestell besteht aus zwei freitragenden, seitlich in die Tragflächen einschwenkbaren Federbeinen. Die beiden Räder sind einzeln bremsbar, und zwar durch Oeldruckbremsen. Die Betätigung erfolgt durch Fußspitzendruck auf die Seitensteuerpedale, an die die Druckzylinder angegossen sind. Das Ein- und Ausschwenken des Fahrgestells erfolgt hydraulisch.

    Beim Versagen der hydraulischen Anlage kann das Fahrgestell durch einen mechanischen Notzug ausgeschwenkt werden.

    Die Bewaffnung besteht aus starr eingebauten und nach vorne gerichteten Waffen. Davon schießen die über dem Motor eingebauten Maschinengewehre synchronisiert durch den Luftschraubenkreis. Die Kanonen im Flügel sind ungesteuert. Es hat sich erwiesen, daß im Kampf gegen moderne Metall-Flugzeuge die Wirkung der Kanonen von ausschlaggebender Bedeutung ist.

    Die Me 109 ist mit einem flüssigkeitsgekühlten V-Zwölfzylinder-640—1100-PS-Daimler-Benz-Motor, dem DB 601, augerüstet. Als Luftschraube wird eine dreiflügelige VDM-Verstellschraube benutzt.

    Spannweite 9,9 m, Länge 8,7 m, Flügelinhalt 16,4 m2, Leergewicht 1580—2010 kg, Fluggewicht 1955—2540 kg.

    Engl. Bristol-Blenhelm I.

    Der erste Bristol-Bomber, der Bristol 142, von dem bereits 1934 das Rumpfstück auf dem Pariser Salon ausgestellt war, wurde 1935 fertig. Vgl. Flugsport 1935, S. 423. Ende 1935 kaufte Lord Rother-mere einen Bristol 142, in dem an Stelle der Aquila-Schiebermotoren zwei Mercury VI-S eingebaut wurden, und der den Namen „Britair First" erhielt. (Vgl. Flugsport 1936, S. 269.)

    Später wurde der Flügel höher gerückt als Mitteldecker, um unter den durchgehenden Flügelholmen mehr Raum für Bomben zu schaffen, Typ Blenheim I. Um mehr Raum für den Beobachter zu schaffen, entstand 1938 der langnasige Bristol-Blenheim Mark IV

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    (Flugsport 1938, S. 610 und 674). Einzelheiten des Blenheim I, der von den Bristol-Werken, Filton, gebaut wird, wurden 1937 bekannt,

    Die vorstehende Skizze zeigt die Ausführungsform des Blenheim I mit der kurzen, aerodynamisch ungünstig geformten Rumpfnase. Vor dem hinteren MG.-Turm erkennt man die Oeffnung für Fallschirmausstieg. Verschiedene verwendete Profile und Knotenpunkte sind in der Abbildung noch einmal danebengezeichnet, ebenso die Anordnung der Landeklappenverstellung.

    Flügel freitragend, dreiteilig. Mittelstück mit durchgehenden Holmen. Oberkante Holm bis zum Dach etwa 1 m. Holme Stahlflanschen. Stege Alclad-Blech mit aufgenieteten Verstärkungsprofilen. Ansatzflügel mit ähnlichen Holmen. Blechrippenstege mit runden Löchern ausgespart. Flügelspitzen abnehmbar. Spreizklappen zwischen Rumpf und Querruder. Ganzmetallbau. Betätigung durch ein längs der Hinterkante laufendes Torsionsrohr. Querruder Metallgerippe, stoffbespannt, Trimmklappen.

    Rumpf dreiteilig. Am Mittelstück hinterer Rumpfteil in Schalenbauweise, verschraubt und vernietet. Rumpfvorderteil in Stahlrohr, unten Glattblech, oben mit Sichtfenstern verkleidet. In der Rumpfnase schräge Sichtfenster für Bodenbeobachtung. Führersitz mit einfacher Steuerung (Doppelsteuerung nur versuchsweise durchgeführt). Seitliche Sichtfenster aufschiebbar als Notausgang.

    Höhen- und Seitenleitwerk Metallgerippe. Flossen mit Alclad, Ruder stoffbespannt. Trimmklappen, Höhenruder fest, Seitenruder verstellbar. Fahrwerk Radlagerung gabelförmig zwischen zwei Federbeinen nach hinten hydraulisch in die Motorverkleidung einziehbar. Im hochgezogenen Zustand ragen die Räder noch etwas aus der Verkleidung hervor. Spornrad einziehbar.

    Betriebsstoffbehälter von je 630 1 außerhalb des Rumpfes im Flügelmittelstück.

    Bewaffnung einziehbarer Bristol-MG.-Turm hinter dem Flügel Rumpfoberseite. MG.-Schütze zugleich Funker. Ein fest eingebautes MG. im linken Flügel außerhalb des Luftschraubenkreises. Bombenaufhängung im Rumpf unter dem Flügelholm, Auslösung elektrisch vom Bombenschützen, zugleich Navigator, rechts neben dem Flugzeugführer sitzend.

    Spannweite 17,16 m, Länge 12,12 in, Höhe 3 m, Fläche 43,64 m2. Leergewicht 3363 kg, Fluggewicht 5462 kg. Höchstgeschwindigkeit 450 km/h in 4500 m. Landegeschwindigkeit 115 km/h. Steigzeit 4500 m

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Bristol-Blenheim Bristol-Mercury VIII 840 PS.

    Archiv Flugsport

    in 8,8 Min. Dienstgipfelhöhe 9150 m. Reichweite 1600 km. Flugdauer 5 h.

    Eiskufen für Schwimmerflugzeuge. Ueber Flugzeug-Skis berichteten wir in Nr. 2, Seite 25, 1940. Der Einsatz von Wasserflugzeugen wird bei eintretender Vereisung der Binnengewässer und Haffe stark behindert. Selbst die Fliegerhorste an der Küste müssen ihre Maschinen weit auf See hinausschleppen, um einen eisfreien Startplatz zu finden. Aber auch dann, wenn das Wasser eisfrei ist, besteht bei strenger Kälte die Gefahr, daß Querruder und Leitwerk durch Spritzwasser vereisen.

    Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen und Schwimmerflugzeuge auch auf vereisten Flächen startfähig zu machen, wurden von den Heinkelwerken Eiskufen für schwere Seeflugzeuge entwickelt und erprobt. Ein mit solchen Eiskufen ausgerüstetes Heinkel-See-Mehrzweckeflugzeug führte erstmalig im März 1939 in Schweden Start- und Landeversuche durch. Dabei wurden die Kufen auf verschneitem Eis, das eine wechselnde Oberflächenbeschaffenheit aufwies, unter verschiedenem Fluggewicht erfolgreich erprobt. Die mit einer hydraulisch wirkenden Eisbremse ausgestatteten Eiskufen werden unter die Schwimmer des Flugzeuges angeschraubt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Wm

    Heinkel-See-Mehrzweckeflugzeug mit Eiskufen.

    Werkbilder

    An sich ist die Verwendung von Eiskufen nicht neu. Jedoch hat die von den Heinkelwerken geleistete Arbeit deshalb besondere Bedeutung, weil es hier erstmalig gelang, auch für schwere Flugzeuge, die ein Fluggewicht von annähernd 10 t erreichen, solche neuartigen Kufen aus Leichtmetall mit Erfolg anzuwenden.

    Die als Start- und Landehilfen für die He 1.15 verwandten Eiskufen halten diesen Torpedoträger auch während strenger Frostperioden stets voll einsatzfähig.

    PLUG

    Inland.

    Jahresergebnis 1939 der Deutschen Lufthansa.

    Zum besseren Verständnis des Leistungs- und Beförderungsergebnisses der Deutschen Lufthansa muß im Jahre 1939 daher zwischen der Zeit bis zum Aus-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    brach des Krieges und den eigentlichen Kriegsmonaten (Sept. bis Dez.) unterschieden werden.

    In den ersten acht Monaten des Jahres 1939 hat sich der Verkehr der Lufthansa weiter gut entwickelt. Im europäischen Dienst ist die Flugleistung bis Ende Aug. 1939 um 10,3 v. H. angestiegen, wobei sich das Beförderungsergebnis um 38,2 v. H. gegenüber der gleichen Zeitspanne des Vorjahres verbessert hat. Die Ausnutzung der angebotenen Verkehrsleistung durch Fluggäste, Post und Fracht hat demnach in den ersten 8 Monaten stark zugenommen.

    Es besteht kein Zweifel, daß sich diese erfreuliche Entwicklung auch im Gesamt-Jahresergebnis ausgedrückt hätte, wenn nicht die Lufthansa nach dem Ausbruch des Krieges ihren Flugdienst Ende Aug. vorübergehend hätte ganz einstellen müssen. Gegen Ende Sept. wurde zunächst eine Strecke wieder in Betrieb genommen, der dann noch einige weitere Verbindungen folgten. Trotzdem blieb das bis Ende Dez. 1939 wieder beflogene Streckennetz, verglichen mit dem normaler Zeiten, sehr klein.

    Infolge der günstigen Entwicklung in den Monaten Jan. bis Aug. 1939 kommt im Gesamtergebnis des europäischen Dienstes für das vergangene Jahr der Lei-stungs- und Verkehrsabfall während der letzten vier Monate nicht entsprechend zum Ausdruck. Die Jahres-Flugleistung im europäischen Verkehr liegt 1939 mit 14 251 000 km um 19,6 v. H. unter derjenigen des Vorjahres. Demgegenüber wurde mit 10 838 000 t/km ein fast gleich hohes Beförderungsergebnis wie im Vorjahre (1938: 10 908 000 t/km) erzielt. Der Rückgang im Beförderungsergebnis beträgt also nur 0,6 v. H.

    Die Jahres-Beförderungszahlen für 1939 im europäischen Verkehr sind folgende:

    Fluggäste 243 000 (i.V. 255 000)

    Gepäck 408,2 t (i.V. 388,2 t)

    Fracht 1026,2 t (i.V. 1321,6 t)

    Post 5 913,2 t (i.V. 5 288,8 t)

    Die außereuropäischen Dienste haben sich ebenfalls in den ersten 8 Monaten erfreulich entwickelt. Diese Dienste mußten jedoch fast restlos mit Beginn der Feindseligkeiten eingestellt werden. Im Südatlantikverkehr liegt das bis zur Einstellung des Dienstes erzielte Beförderungsergebnis über demjenigen der entsprechenden Zeitspanne des Vorjahres. — Besonders gut hat sich die Oststrecke Berlin—Teheran—Kabul eingeführt. Bis zur Einstellung des Dienstes auf dieser Strecke im Aug. beträgt die Beförderungsleistung 197 000 Tonnenkilometer, das sind gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres 145 v. H. mehr. Die Beförderungsleistung auf der Oststrecke liegt damit auch noch um 28 v. H. über dem Gesamtergebnis des Jahres 1938.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. April 1940: Zum Oberst den Oberstleutnant des Generalstabes Punzert, die Oberstleutnante Römer, Schützek und Weil

    Personalveränderungen im NS.-Fliegerkorps. Der Korpsführer des NSFK., General der Flieger Christiansen, hat mit Wirkung vom 1. 4. 40 NSFK.-Guppen-führer Sporleder zum Stabsführer des NSFK. ernannt. Der bisherige Stabsführer des NSFK., Gruppenführer Krüger, ab 1.4.40 Führung Gruppe XVII (Ostmark).

    Oberst Fuchs, Kommodore d. Löwen-Geschwaders, erh. Ritterkreuz z. EK.

    Dr.-Ing. e. h. Johann Schütte f, geb. 26. 2. 1873 j

    in Osterburg bei Oldenburg, ist im Alter von 67 Jah- / i

    ren in Dresden gestorben. Nach längerer Tätigkeit v 1

    im technischen Betrieb des Norddeutschen Lloyd wurde Schütte 1904 ordentlicher Professor für Schiffs- ^w ' ^ bau an der T. H. Danzig, von wo er nach Lostrennung Danzigs vom Reich nach der T. H. Berlin-Charlottenburg übersiedelte. 1909/10 baute er bei der Firma Lanz in Mannheim ein starres Luftschiff zunächst in Holz und dann später 20 Schiffe in Duralumin. Seit 1919 war er Vorsitzender der WGL. und seit 1930 der Schiffsbautechnischen Gesellschaft.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Geheimrat Prof. Dr.-Ing. Schütte t-

    Dr.-Ing. e. h. Brandenburg, Ministerialdir., bisher beurlaubt, jetzt vom Reichsverkehrsminister mit besonderen Forschungsaufträgen auf dem Gebiete des Verkehrswesens betraut.

    Staatsrat Dr. Krebs, Oberbürgerm. der Stadt Frankfurt a. M., wurde vom Korpsführer des NSFK., General der Flieger Christiansen, die Goldene Förderer-Nadel des NS.-Fliegerkorps verliehen.

    Unholtz, Generaldirektor, 1. 4. 40 25 Jahre VDM.

    Prof. Georgii, Leiter der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug, wurde in Anerkennung seiner Verdienste um den Aufbau des portugiesischen Segelflugwesens das neugeschaffene portugiesische Segelfliegerabzeichen verliehen.

    Dipl.-Ing. Kenne! 1. 4. Dozent f. Aerodyn. u. Luftfahrzeugbau Staatl. Ingenieurschule Konstanz.

    Ausland.

    Ital. Flugwesen Haushaltungsplan 1940/41 3 261 678 Lire, davon 2 965 400 Lire Militärflugwesen und 185 650 Lire Zivilflugwesen.

    Holland. Jagdflugzeuge vom Typ Fokker G 1 stellten am 28. 3. morgens ein englisches Flugzeug vom Typ Bristol-Blenheim, feuerten zunächst Warnungsschüsse ab, darauf antwortete das englische Flugzeug mit MG.-Stößen, worauf die holländischen Flieger das Feuer eröffneten und das englische Flugzeug in Brand schössen. Vier Mann der Besatzung wurden gerettet, während der fünfte beim Absprung umkam.

    Sir Edward Ellington, bisher Generalinsp. der engl. Luftstreitkräfte, auf Veranlassung des brit. Luftfahrtministeriums von seinem Posten zurückgetreten. Der Rücktritt wird in Zusammenhang mit dem Selbstmord des Geschwadert. Graham Blomfield gebracht, welcher wegen falscher Siegesmeldungen vor ein Kriegsgericht gestellt worden war. Die Generalinspektion übernimmt Luftmarschall Sir Edward Ludlow-Hewitt. Luftmarschall Portal wurde Oberkommandierender des Bombenkommandos und Luftmarschall Gossage Mitglied des Luftpersonalrates.

    Engl. Hannibal auf dem Flug von Jiwani nach Sharja am 1. 3. vier Mann Besatzung mit vier Fluggästen ins Meer gefallen. Reste wurden an der iranischen Küste angeschwemmt.

    Dublin Flughafen (bei Collinstown) in Betrieb genommen.

    American Export Airlines bei United Aircraft Co drei dreimotorige Sikorsky-Flugboote für Atlantikdienst New York—Lissabon—Rom bestellt. 11 Mann Besatzung, 16 Fluggäste, Geschwindigkeit 280 km/h.

    Chines. Verkehrsflugzeug auf der Linie Mukden—Peking am 19. 3. in der Nähe von Pingku, 70 km von Peking, mit 6 Insassen verunglückt.

    Deutsche Flugzeuge auf Neuguinea wurden auch für den Lufttransport eingesetzt. Als kürzlich ein Plantagenbesitzer auf Neuguinea ein neues Personenauto brauchte und erfuhr, daß der Transport bis zu seiner Besitzung 21 Tage in Anspruch nehmen würde, forderte er kurzerhand ein Flugzeug zur Beförderung an. Eins der auf Neuguinea befindlichen Junkers-Flugzeuge, eine G 31, brachte ihm das Auto in einer Stunde. Ungeheure Zeit- und Geldkosten werden in diesem Lande, wo sonst Eisenbahnen und Straßen durch schwieriges Gelände, gefährlichen Dschungel und unwegsame Gebirge gebaut werden müßten, durch den Lufttransport gespart. Raupenschlepper, Goldbaggerteile, Schleif- und Fräsmaschinen, Ausrüstungen für Sägewerke und Werkstätten werden auf Neuguinea seit Jahren durch Junkers-Flugzeuge an ihren Bestimmungsort gebracht, die so einen nicht geringen Anteil an der wirtschaftlichen Erschließung des Landes haben.

    Ohnehaltflug Bogota—Lima zwischen den Hauptstädten von Kolumbien und Peru führte der kolumbianische Flieger Concha Venegas aus. Auf diese Weise war es zum ersten Male möglich, Zeitungen, die am Morgen in Bogota erschienen waren, noch am gleichen Tage in dem 2260 km entfernten Lima zu verkaufen. Flugkpt. Concha Venegas, der sich für die Durchführung dieses Fluges für ein Flugzeug vom Typ Junkers-Ju 34 entschied, legte den Flug auf der Route Bogota—Cali—Ipiales—Guayaquil—Machala—Chiclayo—Lima zurück. Das Flugzeug, das dem Geographisch-Militärischen Institut von Kolumbien gehört, war mit einem 660-PS-BMW-Hornet-Motor und einer Junkers-Luftschraube ausgerüstet. Die Tatsache,; daß der gesamte Flug über die unwirtlichen Höhen des Andenmassivs führte und daß es sich bei dem verwendeten Flugzeugtyp um ein Muster aus dem Baujahr 1926 handelt, unterstreicht in wirkungsvoller Weise die Bedeutung dieses Fluges.

    Luftwaffe.

    Berlin, 21. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen am 20. 3. gegen Abend einen durch Kreuzer, Zerstörer und Flugzeuge stark gesicherten britischen Geleitzug in der Höhe von Scapa Flow sowie ein bewaffnetes Handelsschiff im Englischen Kanal erfolgreich an. Der Geleitzug wurde zersprengt. Neun Kriegs- und Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von ca. 42 000 Tonnen sind versenkt worden. Zwei weitere Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von ca. 11 000 Tonnen wurden schwer getroffen, eines der feindlichen Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. — Am Vormittag des 20. 3. wurden einzelne britische Aufklärungsflugzeuge in der Nähe der ost- und nordfriesischen Inseln gesichtet und von der deutschen Abwehr abgewiesen. Die Verluste der britischen Fliegertruppe bei ihren Angriffsversuchen gegen die Insel Sylt in der Nacht vom 19. zum 20. 3. haben sich nach den abschließenden Feststellungen auf drei Flugzeuge erhöht.

    Berlin, 22. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte trotz ungünstiger Wetterlage bis in die nördliche Nordsee auf.

    Berlin, 23. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe führte am 22. März trotz heftiger feindlicher Jagd- und Flakabwehr zahlreiche Aufklärungsflüge über Frankreich durch. An der Westfront flogen einige feindliche Aufklärungsflugzeuge in das deutsche Grenzgebiet ein. Ein englisches Flugzeug wurde in der Gegend von Cleve durch ein Messerschmitt-Jagdflugzeug in großer Höhe gestellt und zum Absturz gebracht. — Am 22. 3. und in der Nacht vom 22. zum 23. 3. wurde die Verletzung neutralen Hoheitsgebietes durch feindliche Flugzeuge mehrfach festgestellt, und zwar die Verletzung niederländischen Hoheitsgebietes um 12.22 Uhr, 22.31 Uhr und 23.14 Uhr, belgischen Hoheitsgebietes um 0.47 Uhr und luxemburgischen Hoheitsgebietes um 1.11 Uhr.

    Berlin, 24. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungstätigkeit über Frankreich fort. — Bei der Grenzüberwachung im Westen wurde im Luftkampf in Gegend Zweibrücken ein französischer Aufklärer von deutschen Jägern abgeschossen.

    Berlin, 25. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte trotz sehr ungünstiger Wetterlage Aufklärungsflüge über Ost-Frankreich durch. — In der Nacht vom 23. zum 24. 3. flogen zahlreiche feindliche Flugzeuge nach Nordwestdeutschland und in den Abschnitt Mosel—Rhein ein. Ein Vickers-Wellington-Langstreckenflugzeug wurde durch Flakartillerie abgeschossen. — Beim Rückflug verletzte der Gegner in acht Fällen niederländisches Hoheitsgebiet zwischen 22.45 und 2.45 Uhr.

    Berlin, 26. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In Gegend Saarbrücken fand zwischen Messerschmitt-Jagdfliegern und französischen Morane-Flugzeugen ein Luftkampf statt, in dessen Verlauf ein feindliches Flugzeug abgeschossen wurde. —■ In der Nacht vom 24. zum 25. 3. unternahm die deutsche Luftwaffe einige erfolgreiche Erkundungsflüge nach Nord- und Ostfrankreich, ohne auf Gegenwehr zu stoßen. Feindliche Flugzeuge flogen um die gleiche Zeit nach Nord- und Südwestdeutschland ein, wobei sie teils auf dem Hin-, teils auf dem Rückflug mehrfach niederländisches, belgisches, luxemburgisches und schweizerisches Hoheitsgebiet verletzten.

    Berlin, 27. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz feindlicher Jagd- und Flakabwehr erzielten die zur Aufklärung über Frankreich eingesetzten deutschen Flugzeuge wichtige Erkundungsergebnisse. — In der Nacht vom 25. zum 26. 3. flogen mehrere feindliche Flugzeuge in Nord- und Westdeutschland ein. Hierbei wurde erneut in mehreren Fällen dänisches, niederländisches, belgisches und luxemburgisches Hoheitsgebiet bei Ein- und Ausflügen verletzt. — Im Laufe des 26. 3. versuchten feindliche Flugzeuge mehrfach, die deutsch-französische Grenze zu überfliegen. Deutsche Jagdflugzeuge vertrieben den Gegner und schössen ohne Verluste ein britisches Hurricane- und ein französisches Morane-Flugzeug ab.

    Berlin, 28. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei erfolglosen Angriffen einzelner britischer Flugzeuge auf Vorpostenboote in der Deutschen Bucht wurde durch deutsche Jagdflugzeuge ein britisches Bristol-Blenheim-Flugzeug abgeschossen. Von den feindlichen Flugzeugen, die in der Nacht zum 28. 3. abermals unter Verletzung dänischen, holländischen, belgischen und luxemburgischen Hoheitsgebietes über die deutsche Grenze ein- und ausflogen, wurde ein britisches Flugzeug durch unsere Flak brennend abgeschossen. Ein Teil der Besatzung wurde gefangen genommen.

    Berlin, 29. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge

    griffen in den Abendstunden des 28. 3. unter schwierigsten Wetterbedingungen einen britischen Geleitzug im Seegebiet der Shetlands erfolgreich an. Der Geleitzug wurde zersprengt. Sechs große Handelsschiffe erhielten Treffer, ein Schiff geriet in Brand, und ein Bewachungsfahrzeug wurde versenkt. Alle eingesetzten Kampfflugzeuge kehrten unversehrt zurück. — Tagsüber wurde in verstärktem Maße über der Nordsee, Großbritannien und Frankreich aufgeklärt. Die Flüge erstreckten sich bis nach den Orkney- und Shetlandinseln. Sie erbrachten trotz heftiger Gegenwehr wertvolle Erkundungsergebnisse. Zwei Aufklärungsflugzeuge sind vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

    Berlin, 30. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungsflüge trotz ungünstiger Witterung bis in die Abendstunden über der Nordsee, gegen die britische Ostküste und über Frankreich fort. — Hierbei wurde ein feindlicher Geleitzug nördlich Flamborough Head angegriffen. Ein den Geleitzug sichernder Kreuzer wurde durch Bombentreffer beschädigt, ein Handelsschiff versenkt und ein anderes getroffen. Ein deutsches Flugzeug kehrte von diesem Unternehmen nicht zurück. — An der Westfront kam es zu Luftkämpfen zwischen deutschen und französischen Jagdflugzeugen. Drei feindliche Jäger vom Muster Morane erhielten schwere Treffer und mußten unmittelbar hinter der feindlichen Linie notlanden. Ein deutsches Jagdflugzeug wurde abgeschossen. — Eines der am Vortage als vermißt gemeldeten Aufklärungsflugzeuge ist von einem deutschen U-Boot in der Nordsee treibend gesichtet worden. Die Besatzung wurde an Bord genommen, das Flugzeug versenkt.

    31. 3. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 1. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Südlich Saarbrücken, über französischem Boden, kam es am Nachmittag des 31. 3. zu verschiedenen größeren Luftkämpfen zwischen deutschen und französischen Jagdflugzeugen. Trotz zahlenmäßiger Uebeiiegenheit der Franzosen schössen die deutschen Jäger ohne eigene Verluste sieben Morane-Flugzeuge ab. — Tagsüber wurde über Ostfrankreich und der Nordsee bis zu den Shetland-Inseln aufgeklärt. Die eingesetzten Flugzeuge kehrten mit wertvollen Ergebnissen unversehrt zurück.

    Berlin, 1. 4. 40. (DNB.) Am 31. 3. fanden über der französischen Front mehrere größere Luftkämpfe statt. Deutsche Jagdflugzeuge, die zur Grenzüberwachung eingesetzt waren, stießen an verschiedenen Stellen auf Jagdflugzeuge des neuesten französischen Musters. Insgesamt kämpften 25 Messerschmitt-Flugzeuge gegen 36 Moräne. Die deutschen Jäger trugen einen großen Erfolg davon. Sie schössen ohne einen einzigen Verlust sieben französische Jagdflugzeuge ab. Im einzelnen spielten sich folgende Kämpfe ab: Bei Püttlingen standen in zwei Treffen acht Messerchmitt-Flugzeugen acht Morane-Flugzeuge gegenüber. Dabei wurde eine Morane-Maschine über dem Ort Püttlingen zum Absturz gebracht. Aus einer weiteren Morane-Maschine rettete sich der Flugzeugführer durch Fallschirmabsprung. Ein Luftkampf fand südlich von Saargemünd statt, und zwar griffen neun Messerschmitt-Flugzeuge zwanzig Morane-Flugzeuge an. Ein französisches Flugzeug schlug brennend in der Nähe von Saargemünd auf, ein anderes montierte infolge der Beschußwirkung in der Luft ab. Ueber Mörchingen kam es zum Kampf zwischen acht deutschen und acht französischen Jägern. Ein französischer Flugzeugführer sprang nach Beschuß im Fallschirm ab. Ein französisches Flugzeug geriet in der Luft in Brand. Ein drittes französisches Flugzeug trudelte und stürzte zu Boden, da anscheinend der Führer tödlich getroffen war.

    Berlin, 2. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftaufklärung über der Nordsee und gegen Ostfrankreich wurde am 1.4. in verstärktem Maße fortgesetzt. Dabei kam es zu wiederholten Luftkämpfen zwischen einzelnen deutschen Aufklärungsflugzeugen und feindlichen Jägern. Ein Dornier-Aufklärungsflugzeug schoß ein französisches Jagdflugzeug vom Muster Curtiß, ein anderes Aufklärungsflugzeug schoß eine Moräne ab. Ein englisches Aufklärungsflugzeug, das in die Deutsche Bucht einzufliegen versuchte, wurde von einer Rotte Me 109 abgeschossen. — Ein deutsches Aufklärungsflugzeug kehrte vom Feindflug nicht zurück.

    Berlin, 3. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 2. 4. wurde die Luftaufklärung über der gesamten Nordsee, der englischen Ostküste bis zu den Shetland-Inseln und über Ostfrankreich fortgesetzt. Ein deutsches Aufklärungsflugzeug mußte nach einem Luftkampf mit drei britischen Jägern auf See notlanden. Die Besatzung wurde von einem anderen deutschen Aufklärungsflugzeug aufgenommen. — In den Abendstunden wurden erneut britische Seestreitkräfte in Scapa Flow angegriffen. Obwohl die Wetterlage ungünstig und die Abwehr sehr stark war, gelang es, mehrere Schiffe durch Bombentreffer bzw. Bombeneinschläge in nächster Nähe zu beschädigen. — Im Westen kam es an verschiedenen Stellen zu

    Luftkämpfen. Dabei wurden drei feindliche Jagdflugzeuge abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 4, 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der nördlichen Nordsee und vor der britischen Ostküste wurden am Nachmittag des 3. 4. durch deutsche Kampfflugzeuge britische Kriegsschiffe, Geleitzüge und bewaffnete Handelsschiffe angegriffen. — Trotz wiederholter Luftkämpfe mit britischen Jägern und heftiger Flak ab wehr von den Kriegs- und Handelsschiffen gelang es den deutschen Angreifern, einen nachhaltigen Erfolg zu erreichen. Schwer getroffen wurden ein Zerstörer, ein Vorpostenboot und zwei Handelsschiffe (mit einer Gesamttonnage von 7000 Tonnen), drei Vorpostenboote und ein Handelsschiff mit 5000 Tonnen wurden durch die Brandwirkung der Bomben zerstört. Durch Bombentreffer wurden ferner beschädigt ein Vorpostenboot und diei Handelsschiffe (mit einer Gsamttonnage von 17 000 Tonnen). — Zwei deutsche Flugzeuge mußten notlanden. Die Besatzungen sind gerettet. Ein Flugzeug wird vermißt. Ein englisches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen.

    5. 4. 40 u. 6. 4. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Berlin, 7. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte am 6. 4. Luftaufklärung über Nord- und Mittelfrankreich durch. Ein deutsches Dornier-Aufklärungsflugzeug wurde hierbei von vier Curtiss-Fugzeugen angegriffen. Das Aufklärungsflugzeug setzte sich so lange zur Wehr, bis der Gegner aus Brennstoffmangel von ihm ablassen mußte. Es landete wohlbehalten in seinem Heimathafen. — Am Spätnachmittag des 6. 4. flogen mehrere feindliche Flugzeuge nordwestlich Trier über luxemburgisches Gebiet nach Deutschland ein und über luxemburgisches Hoheitsgebiet auch wieder zurück.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abgeschossene englische Flugzeuge. Von

    oben nach unten:

    1. Englisches Flugzeug Typ Vickers „Wellington" Ostersonntag von der deutschen Flak abgeschossen. Fünf Mann der Besatzung konn- ^ ten sich retten. Der zweite Pilot, Sergeant ^£ Douglas Wilson, kam in den Flammen ums Leben.

    2. Der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 23. März meldete: „Ein englisches Flugzeug wurde in der Gegend von Cleve durch ein Messerschmitt-Jagdflugzeug in großer Höhe gestellt und zum Absturz gebracht." — Das Bild zeigt die Reste der von dem deutschen Jäger abgeschossenen englischen Maschine bei Lobith (Holland) an der deutsch-holländischen Grenze.

    3. Trümmer des englischen Flugzeuges, das am 28. 3. 40 von deutscher Flak über der Eifel abgeschossen wurde.

    4. Mittelstück eines abgeschossenen engl. Vickers „Wellington".

    5. Ein deutscher Offizier untersucht die Ueberreste der abgeschossenen englischen Maschine. Rechts oben erkennt man das völlig ausgebrannte Gerippe der Vickers „Wellington". PK-Weitbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    1633 Leistungsabzeichen in Silber wurden bis zum 1. Januar 1940 an folgende Länder verliehen:

    Deutschland.......1232

    Polen..........190

    England......... 57

    Frankreich........42

    Schweiz......... 27

    USA........... 25

    Ungarn .......... 18

    Columbien .........

    Dänemark .........

    Griechenland ........

    Brit.-Indien........

    Lettland.........

    Protektorat Böhmen und Mähren

    1 1 1 1 1

    _1

    1634

    Jugoslawien .

    Finnland . . Afrika (Union)

    Holland . . .

    Rumänien . .

    Litauen . . .

    Estland . . ϖ

    Schweden . .

    Aegypten . .

    Brasilien . .

    38 Goldene Leistungsabzeichen wurden bis 1. Januar 1940 an folgende Länder verliehen:

    Deutschland........ 31

    Amerika USA........ 3

    Afrika (Union) .......

    Aegypten.........

    England.........

    Frankreich........

    1 1

    1

    J_

    38

    Spitzenleistungen im Segelflug der NSFK.-Standarte 75 Frankfurt a. M. an

    erster Stelle im Reich wurden nach einer Mitteilung des Korpsführers des NS.-Fliegerkorps, General der Flieger Christiansen, vollbracht. Nach den Endergebnissen für das Jahr 1939 steht die NSFK.-Standarte 75 Frankfurt a. M. der Gruppe 11 (Hessen-Westmark) mit 44 735 Starts vor sämtlichen NSFK.-Einheiten des Reiches an erster Stelle. Es entfallen allein auf den Sturm 1/75 Frankfurt a. M. 10 064 Starts, ein Ergebnis, das überhaupt erstmalig in einer Einheit während eines Jahres erreicht wurde. NSFK.-Sturm 1/77 Darmstadt konnte sich mit 8080 Starts an zweite Stelle setzen, womit die NSFK.-Gruppe 11 (Hessen-Westmark) die beiden besten Stürme des gesamten Korps aufzuweisen hat. Insgesamt wurden in der Gruppe 77 972 Starts ausgeführt, auf die 1857 abgelegte Prüfungen entfallen. — Welche gewaltige Leistung und welche Unsumme von Arbeit in diesen nackten Zahlen steckt, wird noch besonders unterstrichen durch die Tatsache, daß der volle Flugbetrieb im vergangenen Jahr nur bis August durchgeführt werden konnte, während durch Ausbruch des Krieges der gesamte Segelflug in den letzten Monaten des Jahres 1939 starke Einschränkungen erfahren mußte. Nur unter großen Opfern, nur unter Ueberwindung mannigfachster Schwierigkeiten war es den Männern der Einheiten möglich, den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten.

    Ital. Segelflugbetrieb 1939 der R. U. N. A. (Reale Unione Nazionale Aeronau-tica) ist beträchtlich erweitert. 1938 nur 2 Segelflugschulen, 1939 10 Schulen und zwei für Fortgeschrittene. Schulgleiter erhöhten sich von 22 auf 44; Schleppwinden von 5 auf 29.

    Gleiterstarts 1938 3954 und 1939 77 338. Ausgebildet wurden bis zur „A" 104, bis zur „B" 946. Mit 870 Schleppflügen konnten 46 „C"-Prüfungen abgelegt werden. Ital. Segelflugrekorde stiegen auf 8 h 21 min und 102 km und auf 650 m Höhe.

    Privaten Segelfliegern stellte die R. U. N. A. zur weiteren Ausbildung und Durchführung von Höchstleistungen Maschinen leihweise zur Verfügung. Für die Ausführung von Höchstleistungsflügen waren Preise, welche während des ganzen Jahres gewonnen werden konnten, ausgeschrieben.

    Im Motorflugbetrieb erhöhte sich die Zahl der Schulen von 39 auf 58, die Zahl der Schulmaschinen von 366 auf 453. Zahl der Flugstunden 37 259, d. s. 17% mehr als 1938.

    Ital. Segelflugzeug Cat B. p. Zweisitzer, gebaut in den „Officine Aeronautiche di Taliedo", Mailand, nahm Wettbewerb Asiago 1939 teil. — Spannweite 18,10 m, Länge 16 m, Fläche 20,75 m2. Leergewicht 230 kg, Zuladung 170 kg.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Deutsche Flugmodell-Höchstleistungen. Stand vom 1. April 1940. Gegenüber dem Stand vom 1. Januar 1940 hat sich folgendes geändert: Klasse: Saalflugmodelle mit Gummimotor. Handstart-Dauer: HJ. Mischke, Königsberg, 12 min 27 sec.

    Saalflugmodell des Königsberger Hitlerjungen Joachim Mischke flog in der Ostpreußenhalle Königsberg 12 min 27 sec. Damit wurde die bisherige Bestleistung um 2 min überboten. Spannweite 730 mm, Gummiantrieb, Baustoffe: Balsaholz, Mikrofilm, Gewicht 3 g.

    Literatur«

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Instrumentenkunde von Ing. Helmut Bürkle. (Luftfahrt-Lehrbücherei Bd. 17.) 192 S. m. 231 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 4.—.

    Vorliegendes Buch vermittelt die notwendigen Fachkenntnisse der Flugzeuginstrumente, Selbststeueranlagen und anderes, wobei in den Beschreibungen der einzelnen Geräte auch auf die physikalischen Grundlagen eingegangen wird. Ein praktisches Hilfsbuch für alle, welche sowohl im Werk als auch bei der Behandlung von Flugzeugen mit diesen Instrumenten in Berührung kommen.

    Werkstoffkunde im Flugzeug- und Motorenbau von Obering. Karl Liebig. (Luftfahrt-Lehrbücherei Bd. 3.) 108 S. m. 15 Abb. 2. Aufl. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 2.50.

    Die Werkstoffkunde ist ein außerordentlich umfangreiches Gebiet geworden, bei dem nicht nur die Kenntnis der einzelnen Werkstoffe, sondern auch deren Auswahl und Behandlung unerläßlich ist. In der vorliegenden 2. Auflage sind behandelt: Leichtmetalle, Eisen und Stahl, Nichteisenmetalle wie Kupfer, Blei, Zinn, Zink, nichtmetallische Werkstoffe wie Holz, Leim, Leder, Bespannstoffe, Kunststoffe, Kautschuk und alles, was auf diesem umfangreichen Gebiete vorkommt.

    Mit Bomben und MGs über Polen. PK-Kriegsberichte der Luftwaffe. Von Josef Grabler. 294 S. m. 61 Abb. Verlag C. Bertelsmann, Gütersloh. Preis RM 2.85.

    Bekanntlich wurde im Polenfeldzug zum erstenmal die gesamte Kriegsberichterstattung in einer Formation zusammengefaßt. Die Berichter waren nicht mehr Zivilisten, die nur vom Hörensagen ihre Arbeit verrichteten, sondern sie nahmen an den Aufklärungs- und Angriffsflügen selbst teil. Grabler, welcher den polnischen Feldzug in der Luft mit erlebte, gibt in diesem Buch eine Auswahl von 59 Wortberichten einer Luftwaffenformation. Die Männer haben ausgezeichnet verstanden ihre Erlebnisse und Eindrücke lebenswahr zu schildern. Der Leser erlebt die spannenden Momente der Sturzkampfflugzeugbesatzungen, wie sie ihre Bomben in die Ziele bringen, wie die MG-Leute mit ihren Zerstörern die letzten polnischen Jäger vernichten, wie die Flugzeugführer ihre eigene abgeschossene Maschine in Brand stecken, wie sie sich durch die feindliche Linie wieder zur

    Truppe durchschlagen.--Ein spannendes und belehrendes Buch, zugleich ein

    Dokument über die Leistungsfähigkeit unserer Luftwaffe.

    Flugeigenschaften von Helmut Wenke. (Prakt. Theorie i. d. Flugtechnik, Bd. 9.) 124 S. m. 64 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis kart. RM 4.—, geb. RM 5.60.

    Ein durch die Luftfahrtbehörde abzunehmendes Flugzeug muß bestimmte Mindestflugleistungen und Flugeigenschaften besitzen. In den meisten Fällen sind, um dieses Ziel zu ererichen, noch umfangreiche theoretische und praktische Untersuchungen sowie Flugversuche notwendig. Das vorliegende Buch behandelt die Flugeigenschaftsmessungen und enthält die behördlichen Messungen sowie Erläuterungen der verschiedenen Eigenschaftsbegriffe. Die einzelnen Meßverfahren und Richtlinien hierzu sind beschrieben und teilweise angedeutet. Für Flugzeugführer und Ingenieure, welche sich auf diesem Gebiete betätigen müssen, ist dieses Buch unerläßlich.

    Schwert am Himmel. Fünf Jahre deutsche Luftwaffe. Herausgeg. v. Dr. H. Orlovius, Oberreg.-Rat im RLM. Band 3/4 der Adler-Bücherei. Verlag Scherl, Berlin SW 68. Preis RM 2.—.

    Im "I. Teil „Werden und Bewährung der deutschen Luftwaffe" sind die Er-

    eignisse von 1918—1933 kurz wiedergegeben; dann erlebt man den Aufbruch der Luftwaffe von 1933—1935 und dann die Vollendung des Aufbaues der Luftwaffe bis heute, die Waffentaten der Legion Condor, die Erringung der Luftherrschaft in Polen, unsere siegreichen Kämpfe gegen England und Frankreich. Der 2. Teil behandelt „Gliederung und Einsatz der deutschen Luftwaffe", während der 3. Teil „Rund um die deutsche Luftwaffe" über verschiedene Ereignisse und sonstiges Wissenswerte in bezug auf Fliegerei und Luftwaffe berichtet. Das vorliegende Buch kündet von dem Geist, den unsere Luftwaffe beseelt, den der Führer und sein Feldmarschall ihr gaben. Ein selten inhaltsreiches und preiswertes Buch mit vielen Abbildungen, in dem sogar der Eingeweihte allerlei Neues findet.

    jungen Ingenieur

    für den Betrieb, Abteilung spanabhebender Arbeiten.

    Wir legen Wert auf eine Kraft mit nachweisbar gründlichen Erfahrungen.

    Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Lichtbild u. Qehaltsansprüchen erbeten an

    flnton Flettner G. m. b. H Flugzeugbau

    Berlin«Johannisthal Segelfliegerdamm 27

    ^ Statiker

    mit guten Erfahrungen in der Durchführung von statischen und Festigkeitsberechnungen sowie Festigkeitsversuchen für vielseitige Flugzeugtätigkeit im Sonderflugzeugbau.

    Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Lichtbild u. Qehaltsansprüchen erbeten an

    Änton Flettner G. m. b„ H. Flugzeugbau Berlin« Johannisthal Segelfliegerdamm 27

    (ÄRADÖ> sucht zum möglichst baldigen Antritt für Flugerprobung und technischen Außendienst

    1. tüchtige Diplomingenieure und Ingenieure

    für den Bau und die Instandhaltung von Flugmeßgeräten.

    2. einen Feinmechaniker

    möglichst aus dem Geratebau.

    v3. tüchtige Äerodynamiker.

    Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften unt. Angabe d. Gehaltsansprüche sowie des frühesten Eintrittstermins sind zu richten an die Gefolgschaltsabteilung der

    Ärado Flugzeugwerke ü. m. b. H., Werk Brandenburg (Havel)

    „FLUGSPORT"

    Flugzeug»Spannlackft

    Marke .Cellemit*, liefert seit 1911 Dr. Qulttner & Co.

    Inh. Hans O» Mohr

    Berlin * Liditenberg Rittergutstra&e 152, Fernr. 6t 2562

    Flugsport-Jahrgang

    1925 komplett % u kaufen gesucht.

    Angebote unter 4079 an den Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Mittweida

    Maschinenbau / Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    Iis deutsche segemiegeriied

    von G. Striedinger, für Gesang mit Klavierbegleitung, darf in keinem Ver» ein od. Familie fehlen. Preis incl. Porto RM 1.15. Zu besieh, v. Verlag «Flug« Sport*, Frankfurt«M., Hindenburgpl. 8, Poatsdieckkonto 7701, Frankfurt a. M.

    Birken-Flugzeug Sperrholzplatten

    <lf»nt%<tie« Fmhrlkai

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herte Bef11n®Charlottenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Heeresgeräten Karosserien Kleingeräten Leichtbauteilen

    Gebrüder Schmaltz- Offenbach a.M. A

    Maschinenfabrik

    Freiwillige Unfall-Versicherung für Segelflieger (Flugschüler)

    für den Flug- und Bodendienst einschließlich Schulen


    Heft 9/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro %U Jahr bei Htägigem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durcb alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag: Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 9 24. April 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 8. Mai 1940

    Fliegergeist.

    Zum Fliegen gehört Begeisterung. So ist es von altersher, und wenn wir zurückdenken an die ersten Anfänge der Segelfliegerei, so wundern wir uns über die Geduld, die wir manchmal aufbringen mußten. Oft hat es wochenlang gedauert, bis das Flugzeug fertig war, und dann nochmals Wochen, bis das richtige Flugwetter einsetzte, und innerhalb weniger Sekunden lag die Maschine zerschlagen am Boden. Viele Kameraden, die voller Hoffnungen eifrig mitgearbeitet hatten, mußten nun wieder warten. — Enttäuschungen gibt es nicht. Dafür sorgt der echte Fliegergeist.

    Jetzt sind eine Menge Segelflieger zur Luftwaffe eingerückt, manche nur bei der Flak und manche auch anderswohin. Das Endziel gleich in der Maschine zu sitzen und den Knüppel zu rühren, können die vielen Flugbegeisterten nicht auf einen Schlag erreichen. Auf dem Wege bis zum Steuerknüppel sind viele andere Arbeiten noch zu erledigen. Dazu gehört auch Wacheschieben, Kistenflimmern und anderes mehr. Hier heißt es auch wieder, mit Fliegergeist, Lust und Liebe Soldat zu sein. Auch unser Korpsführer hat im Weltkrieg einmal lange warten müssen und ist endlich als erfolgreicher Pilot am Knüppel gelandet.

    Und nun für den Nachwuchs: Wenn wir Flugsport betreiben, dienen wir dem Vaterland. Hierzu gehört eine verschworene Fliegergemeinschaft, wie sie der Führer braucht.

    USA Howard DGA Kabinen-5-Sitzer.

    Die Howard Aircraft Corp. Chicago, hat ihr Kabinenflugzeug hinsichtlich der Stromlinienform und in den Einzelteilen verbessert.

    Dieser Kabinenfünfsitzer ist ein abgestrebter Hochdecker, Fahrwerk verbessert mit freiem Durchgang ohne Achse, Räder Stromlinienverkleidung. Motor Pratt & Whitney Wasp Junior 450 PS.

    Rumpf Stahlrohr, Flügel Holzbauweise, stoffbespannt. Elektrisch betätigte Wölbungsklappen. In Konstruktion und Bauausführung wie das Baumuster DQA-11.

    Spannweite 11,6 m, Fläche 19,5 nf2. Leergewicht 1110 kg, Flug-

    Diese Nummer enthält Patentsammlun.e; Nr. 25, Bd. VIII.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    gewicht 1860 kg. Reisegeschwindigkeit in 3800 m 332,8 km/h, Lan-degeschwindig-keit 88 km/h.

    USA Howard DGA Kabinen-5-Sitzer.

    Bild: Aero Digest

    USA Grumman Modell F4 F-3.

    Dieses neue Jagdflugzeug, über welches wir 1939, Seite 589, an Hand einer Skizze kurz berichteten, bringen wir nebenstehend in einer Abbildung. Dieser Jagdeinsitzer war für die Marine, insbesondere auch für die Verwendung bei Flugzeugträgern, bestimmt.

    Durch die Verwendung eines Pratt & Whitney 1200-PS-Motors erhält das Flugzeug einen verhältnismäßig großen Rumpfquerschnitt. Fahrwerk in den Rumpf einziehbar. Dadurch ist im Flügel Raum für andere Einbauten frei geworden.

    Andererseits fehlen wieder die notwendigen Massen, wie sie bei Einbau von Waffen zur Kräfteaufnahme des Rückstoßes und hierbei auftretenden Schwingungen notwendig sind. Es scheint, daß die vor-

    r...... liegende

    Grumman-\ Jagdtype mit i zur Lieferung an die kriegführenden Mächte in Europa bestimmt war.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Grumman Modell F4F-3 Jagdflugzeug.

    Archiv Flugsport

    USA Bell XP-39 Airacobra Jagdflugzeug.

    USA Bell XP-39 Airacobra Einsitzer-Jagdflugzeug, Typenbeschreibung „Flugsport" 1939, Seite 480. Ergänzend ist noch nachzutragen: Motor Allison V-12, 1250 PS, flüssig gekühlt, hinter dem Führersitz. Dreiflügelige Luftschraube durch verlängerte Welle angetrieben. Bewaffnung eine 37-mm-Kanone, durch die hohle Schraubenwelle feuernd, vier MQ.s im Rumpf synchron gesteuert. Höchstgeschwindigkeit 640 km/h, Gipfelhöhe 10800 m, Reichweite 1600 km, Reisegeschwindigkeit 520

    km/h. Fluggewicht 2700 kg, Flächenbelastung 135,8 kg/m2. Spannweite 10,2 m, Länge 9,02 m.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Bell XP-39 Jagdflugzeug. Kühler in Flügelnase, Luftaustritt Flügeloberseite, Rumpfende hinter Motor abnehmbar. Zeichnung Flizht

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Bell XP-39 Jagdflugzeug. Werkbild

    USA Curtiss 76-D. Zwei-Motor.

    Der Kriegsflugzeugbau in USA wird ganz von den Vorgängen in Europa, insbesondere von dem deutschen Flugzeugbau, beeinflußt. Die Curtiss-Wright Corporation hat ein zweimotoriges Kampf- und Jagdflugzeug, den 76-D, in Ganzmetallbauweise, Mitteldeckerbauart, entwickelt.

    Flügel dreiteilig, Mittelstück mit Motoren und Ansatzflügel. Rumpf schlanke Form. Rumpfnase vier feste MG.s 40 Kaliber, Nasenunterteil nach unten aufklappbar mit Trittribüne zum Laden der MG.s. Dahinter Sichtaufbau für Führer und MG.-Schützen für bewegliches MG. Weitere MG.s je zwei auf beiden Seiten im Flügel.

    Fahrwerk freitragende Federbeine, nach hinten in die Motor-Verkleidung elektrisch hochziehbar. Ebenso Schwanzrad.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflugschleppwinde Typ „Rhön".

    Die Rhön-Segelflug-Schleppwinde, gebaut als Anhänger und hergestellt von Auto-Pfeifer, Fulda, ist durch ihre Torsionsstabachse (System Porsche) äußerst geländegängig. Die zur Erhöhung der Standfestigkeit an dem Rahmen angeschweißten 4 Füße können für sehr unebenes Gelände auf Wunsch schwenkbar geliefert werden (Abb. 1).

    Die Torsionsstabachse ist zum Schwenken eingerichtet. Die Schleppwinde wird mittels einer eingebauten Zahnstangenwinde an der Vorderseite hochgehoben, der in Abb. 2 an der Kette befindliche Bolzen gelöst und die Winde wieder abgelassen. Durch das Ablassen der Winde schwenkt der Arm der Torsionsstabachse nach oben und nimmt die Räder mit. So ist es möglich, die Winde in kürzester Zeit (ca. 2 bis 3 Min.) startfertig auf den Boden zu stellen (Abb. 2). Die Winde steht quer zur Schlepprichtung und gewährt dem Führer eine ausgezeichnete Sicht und durch die 4 Füße eine gute Standfestigkeit in Schlepprichtung (Abb. 3).

    Der elektrisch geschweißte U-Trägerrahmen, 1 m breit und 2,15 m lang, trägt, in Schlepprichtung gesehen, links den auf Gummi gelagerten, serienmäßig hergestellten Ford-V8-Industriemotor von 90 PS, Dieser Motor besitzt auch bei Doppelsitzerstarts ein gutes Anzugsvermögen und bei höchster Belastung noch genügend Kraftreserven (Abb. 4). Als Kühler dient ein Kupferlamellenkühler für stat. Motore von 30 1 Inhalt. Neben dem Motor ist eine starke Batterie eingebaut.

    Die Kraftübertragung erfolgt über ein serienmäßig hergestelltes Vierganggetriebe und Kardangelenk direkt auf eine gußeiserne Trommel, so daß leistungsmindernde Differentiale oder Kegelräder vermieden sind. Die Achse der Seiltrommel läuft auf Kugellager, ist reichlich stark dimensioniert und gewährleistet hohe Beanspruchungen.

    Auf der Seiltrommel befindet sich ein 3,6 mm starkes und 1500 m langes Seil. Für ein gleichmäßiges Auf- und Abwickeln des Schleppseiles sorgt eine automatische Spulvorrichtung (endlose Spindel) (Abb. 5). Die vor der automatischen Spulvorrichtung angebrachte Kappvorrichtung des bekannten Baumusters Jachtmann, Hersteller Baas, Darmstadt, wird vor der Inbetriebnahme herausgeklappt und vom Armaturenbrett aus betätigt (Abb. 5 u. 6).

    Führersitz mit Armaturenbrett und Betätigungshebel liegt zwischen dem Motor und der Seiltrommel (Abb. 3 u. 6). Unter dem Führersitz und über der Seiltrommel ist ein Kraftstoffbehälter von 65 1 eingebaut. Ueber dem Kraftstoffbehälter und der Seiltrommel Werkzeugkasten. Himer dem Führersitz aufsteckbarer Windschutz.

    Auf dem Armaturenbrett: Seilgeschwindigkeitsmesser, je ein Kühlwassertemperatur-Einlaß- und -Auslaßmesser, Oeldruck- und Oeltemperaturmesser, Ladekontrolle für die Lichtmaschine, Zündschloß und Handanlasser, daneben der Handgashebel (gelb angestrichen) und der Kapphebel (rot angestrichen). Links neben dem Armaturenbrett Handkupplungshebel und unten auf dem Fußbrett, zum Abbremsen der Seiltrommel, Fußbremse (Abb. 6).

    Links neben dem Führersitz Behälter für Telefon und an der linken äußeren Ecke der Winde Rohr für Schalenkreuz-Anemometer.

    Der Führer der Winde (braucht nicht Autofahrer zu sein) bedient also mit der linken Hand die Handkupplung oder das Telefon, mit der rechten Hand Handgas oder Kappvorrichtung. Dabei ist der Handgashebel so konstruiert, daß er beim Loslassen selbsttätig auf Leerlauf zurückgeht.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflugschlepp winde Typ „Rhön". 1. Die Winde als Anhänger auf dem Transport. 2. Nach Herausziehen des Bolzens schwenkt der Arm der Torsionsstabachse nach oben und nimmt die Räder mit. 3. Winde im Betrieb quer zur Schlepprichtung. Der sitzende Führer hat nach allen Seiten gute Sicht. 4. Motoreinbau. 5. Spul- und Kappvorrichtung. 6. Armaturenbrett. Werkbilder

    Durch die vollkommen geschlossene Bauart gegen Witterungseinflüsse geschützt und verschließbar, kann die Winde auch im Gelände belassen werden. Mindestgeschwindigkeit des Seiles 18,4 km/h, Maximalgeschwindigkeit 88 km/h, Gesamtgewicht der Winde 1058 kg. Die Rhön-Segelflug-Schleppwinde ist seit einem Jahr bei der Techn. Erprobungsstelle für Segelflug, Trebbin, in Betrieb.

    Sum-Vergaser und -Triebwerkszubehör,

    Außer den vielen Spezialvergasern für deutsche Flugmotoren jeden Volumens baut die Sum-Vergaser-Ges. zwei Modelle für die bekanntesten deutschen Flugmotorenbaumuster.

    Sum-Vergaser 729 und 730 (Abb. 1) für Motoren von 4—6,5 1 Hubraum. Bei Argus As 10 C, 240 PS, 12,6 1 Hub räum, werden 2 Vergaser verwendet. Gewicht je 3 kg, Saugrohrdurchmesser 48 mm, Ovalflansch 76 mm, mit Höhenkorrektur, rückenflugtauglich. Dreidüsenregistervergaser, lagenunempfindlich, mit besonders

    angeordneter Rückenflugdüse. Die getrennt angeordneten Leerlauf-, Uebergangs-und Hauptdüsen schalten sich nacheinander ein. Im Normalflug bleibt die Rückenflugdüse automatisch ausgeschaltet. Im Rückenflug setzt ein Ventil Leerlauf-,

    v Uebergangs- und Hauptdüse außer Wirkung und die Rückenflugdüse schaltet

    | sich ein.

    % Sum-Vergaser 797, 798 und 762 für Motoren von 3,5—5 1 Hub räum. "■''< Diese Mehrdüsen-Registervergaser haben sich infolge ihres einfachen und übersichtlichen Aufbaues ausgezeichnet bewährt.

    Außer der Herstellung von Vergasern gehört zum Arbeitsumfang der Surn-Vergaser-Gesellschaft noch der Bau von Geräten für Triebwerk und Zelle. Wie: Schlauchanschluß-Geräte verschiedener Ausführungen zum Auftanken und Ablassen von Kraft- und Schmierstoffen,

    Handpumpen für Kraftstoffeinspritzung zum Motoranlassen in verschiedenen Ausführungen,

    Ventile (Abb. 2) zum Ablassen der Kühlflüssigkeit aus dem Kühler während des Fluges,

    Preßluftkupplungen für Bord- und Bodenzwecke,

    Tankventile (Abb. 3) für den gleichen Zweck für einfache und geschützte Kraft- und Schmierstoffbehälter,

    Frostsichere Be- und Entlüftungsventile (Abb. 4) für Schmierstofftanks zur Verhinderung von Beschädigungen durch Tank-Ueber- oder -Unterdrücke und anderes mehr.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Sum-Vergaser und -Triebwerkszubehör.

    Werkbilder

    Abb. 2

    Abb. I

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FLUG

    UflDSCHAl

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. 4. 1940:

    Zum General der Flieger: Der Generalleutnant Udet;

    zu Generalleutnanten: Die Generalmajore Fahnert, Haubold, Martini;

    zu Generalmajoren: Die charakterisierten Generalmajore Herwarth, \^on Dit-tenfeld, Cabanis;

    zu Obersten: Die Oberstleutnante Lehmann, Maier, von Buche, Dr. Stephan, Pawelke, Schwartzkopff, Wieland, Heidenreich, Schröder, Zollinger, Freiherr von Ledebur, Diakow;

    zum Oberst: Der charakterisierte Oberst Würtz.

    Lilienthal - Gesellschaft für Luftfahrtforschung, ord. Mitgliederversammlung 1939 am 27. 4. 1940, 11.30 h, Haus der Flieger, Berlin. Im Anschluß Vortrag über technische Untersuchung von Beuteflugzeugen.

    Ausland.

    Austral. Luftwaffe Luftmarschall jetzt Sir Charles Stuart Burnett.

    USA Atlantik-Flughafen

    Ausbau in Aussicht genommen La-Guardia-Field, früher unter dem Namen North Beach Flughafen bekannt.

    Byrds Südpol-Expedition Curtiss-Condor-Doppel-.decker auf Polarschiff,, North Star" mitgeführt.

    Portugal bestellte 12 Grumman G-21B Flugboote bei der Gillies Aviation Corp., USA.

    Belgien bestellte 80 Brewster Jagdflugzeuge, von denen 40 bis zum Sommer abgeliefert werden.

    Franz. Jagdflugzeug Moräne 406, Motor Hispano-Suiza 12Y 860 PS.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Moräne 406.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Flugzeugerkennungsdienst gibt folgende Merkmale an. Vergleiche die nebenst. Abbildung: Unten links: Franz. Jagdflugzeug Moräne, MS. 406, rechts: Engl. Jagdflugzeug Hurri-cane. Bei beiden Typen verjüngen sich, ebenso wie beim Messerschmitt die Flügel nach den Enden. Moräne erscheint gedrungener, Hurricane schlanker. Die Nase des Me 109 ist mehr ringförmig als die Nase des Moräne oder des Hurricane. Charakteristisch für den Moräne ist der Hängebauch hinter der Schraube. Kühler beim Hurricane in der Mitte des Rumpfes zwischen den Rädern des nach Innen hochgezogenen Fahrwerks. Moräne Kühler auch zwischen den Fahrwerksrädern, nur kürzer und tiefer (hochziehbar). Ausgezogen steht er mehr vor als wie beim Hurricane. Me 109 hat drei kleine Kühler unter der Nase, und unter der Flügelhinterkante.

    Höhenleitwerk beim Hurricane Oberkante Rumpf, beim Moräne fast Unterkante Rumpf, beim Messerschmitt über dem Rumpf in halber Flossenhöhe. Flosse und Ruder beim Hurricane abgerundet, beim Moräne gerade Flossen, Vorder-und Hinterkante-Ruder gerade. Me 109 Strebe nach der Rumpfunterkante, Ruder nach hinten abgerundet.

    Oben links: Heinkel He IHK, rechts Schwanz des Supermarine-Spitfire.

    Engl. Erkennungsdienst.

    Bild: The Aeroolane

    Schwierig ist, wie der englische Erkennungsdienst sagt, die Erkennung des fieinkel He 111. Wenn man ihn in der Luft sieht, muß man auch die Einzelheiten! in der Konstruktion kennen. Durch das geringe Seitenverhältnis erscheint dij$ Maschine gedrungen. Erkennungszeichen elliptische Fläche des Höhenleitwerks ohne Ausschnitt. In der Luft gesehen erkennt man die starke Verjüngung der Flügel, die den Eindruck einer noch stärkeren Pfeilform gibt. Leichte Verwechslung mit dem Blenheim. Flügel beim Blenheim gerade verjüngt, Höhenleitwerk gerade. Heinkel Tiefdecker, Blenheim Mitteldecker.

    Oben rechts: Schwanz der Spitfire, nach hinten gesehen, erkennt man Leitwerk über dem Rumpf liegend. Vorderkante Leitwerk abgerundet, Hinterkante gerade, Seitenruder ausgespart. <■ Ferner charakteristisch für Spitfire von unten gesehen der ausgerundete Flügelübergang zum Rumpf.

    /

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Franz. Moräne Jagdflugzeug 406. Weltbild

    Luftwaffe.

    Berlin, 8. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Laufe des 7. 4. unternahmen deutsche Flugzeuge Erkundungsflüge über der mittleren Nordsee sowie über Nord- und Mittelfrankreich und führten Bewachungsflüge über der Deutschen Bucht und der Westfront durch. Nördlich der Insel Sylt sichtete ein Schwärm Messerschmitt-Flugzeuge 24 britische Wellington-Bomber. Unsere Jäger Schossen zwei britische Flugzeuge ab und zwangen die anderen zum Ab-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Beschußverletzungen an deutschen Flugzeugen haben in vielen Fällen im gegenwärtigen Kriege erfreulicherweise die schwer zu beeinträchtigende Flug- und Steuerfähigkeit bewiesen — ein Beweis für die Güte des deutschen Flugmaterials. Bild links: Sturzkampfflugzeug Ju 87 mit von der polnischen Flak durchschossener Fläche flog glatt weiter und führte seinen Auftrag noch ordnungsgemäß durch. Rechts: Durch Flakbeschuß zerstörte Kielflosse einer Ju 87, die trotzdem ihren Flug fortsetzen und im Heimathafen landen konnte. Bilder jfm.

    drehen nach Westen. — An der Westfront kam es wiederholt zu Luftkämpfen. Hierbei schössen unsere Jagdflugzeuge vier feindliche Flugzeuge ab, ein weiteres wurde durch Flakartillerie zum Abschuß gebracht. — Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 9. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In den Abendstunden des 8. 4. griffen deutsche Heinkel-Kampfmaschinen wiederum in Scapa Flow liegende Teile der gegnerischen Seestreitkräfte mit großem Erfolg an. Zwei große Einheiten, darunter ein Schlachtschiff, wurden durch Bombentreffer stark beschädigt, drei weitere schwere Einheiten durch Einschläge in nächster Nähe ebenfalls erheblich beschädigt. Tagsüber wurden ausgedehnte Aufklärungsflüge über der Nordsee bis zum 65. Breitengrad sowie über Nord- und Ostfrankreich unternommen. Zwei britische Flugzeuge, ein Jagdflugzeug und ein Sunderland-Flugboot, wurden abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 9, 4, 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Um dem in Gang befindlichen britischen Angriff auf die Neutralität Dänemarks und Norwegens entgegenzutreten, hat die deutsche Wehrmacht den bewaffneten Schutz dieser Staaten übernommen. Hierzu sind heute morgen in beide Länder starke deutsche Kräfte aller Wehrmachtsteile eingerückt, bzw. gelandet. — Auf den Flugplätzen in Jüt-land und Südnorwegen sind deutsche Luftstreitkräfte gelandet.

    Berlin, 10. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Die militärischen Maßnahmen zum Schutz der Neutralität von Dänemark und Norwegen wurden am 9. 4. von starken Einheiten des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie von Falkenhorst, von Seestreitkräften unter dem Befehl des Generaladmirals Saalwächter und des Admirals Carls und von zahlreichen Verbänden der Luftwaffe unter Führung des Generalleutnants Geißler in engster Zusammenarbeit durchgeführt. — Die Luftwaffe klärte während des ganzen Tages über Dänemark auf und sicherte den Vormarsch der deutschen Truppen, wrelche im Kleinen Belt bei Middelfahrt, im Großen Belt bei Korsoer und Nyborg und in Gjedser zur Besetzung der Inseln landeten. Kopenhagen wurde bereits in den frühen Morgenstunden kampflos besetzt. — Die von England vorgesehene Besetzung wichtiger norwegischer Stützpunkte sollte sofort im Anschluß an die Anlegung der Minensperre in den norwegischen Hoheitsgewässern stattfinden. Die deutsche Aktion ist diesem Versuch um knapp 10 Stunden zuvorgekommen. Die zu diesem Zweck bestimmten und von Aufklärern festgestellten britischen Seestreitkräfte und Transportschiffe wurden gestern in den späten Nachmittagsstunden von der deutschen Luftwaffe angegriffen und vernichtend geschlagen. Fast alle feindlichen Kriegsschiffe erhielten Volltreffer schweren Kalibers. Im einzelnen wurden getroffen: 4 Schlachtschiffe mit je 2 oder 3 Bomben, 2 Schlachtkreuzer mit je 1 Bombe, 2 Schwere Kreuzer mit 2 bzw. 1 Bombe, 1 Schwerer Kreuzer wurde mit Bombentreffer in Brand gesetzt, 2 Transportschiffe wurden mit 1 Bombe belegt. Jagdfliegerverbände sicherten die Unternehmungen durch Ueberwachung der Westküste Dänemarks und Norwegens sowie der inneren Deutschen Bucht. — Ein britisches Flugboot, Typ Sunderland, wurde abgeschossen. — Die weitere Besetzung Norwegens schreitet schnell und planmäßig fort.

    Der norwegische Flugplatz Stavanger, nach dem Bericht d. Oberk. d. Wehrm. mit deutschen Fliegerverbänden belegt. Im Hintergrund das Gebäude der Flugleitung.

    Bild PK-Schaller-Weltbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ii

    Berlin, 11. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftaufklärung über Mittel- und Nordfrankreich wurde trotz schwieriger Wetterlage und starker Abwehr fortgesetzt. — Die norwegischen W'ehrmachtsdienststellen in Oslo haben ihre Bereitwilligkeit erklärt, am Luftschutz gegen englische und französische Flieger aktiv teilzunehmen. — Die Luftwaffe führte am 10. April wiederum in verstärktem Umfange Luftaufklärung über der gesamten Nordsee durch und brachte wichtige Meldungen über Stand und Bewegungen feindlicher Seestreitkräfte. — Die zur bewaffneten Aufklärung eingesetzten Kräfte hatten infolge schlechter Sichtverhältnisse nur an zwei Stellen Qefechtsberührung mit dem Gegner. Ein britischer Zerstörer wurde durch Bomben schweren Kalibers getroffen, eine Flak- und eine Scheinwerferbatterie im Gebiet von Scapa Flow durch Bombeneinschläge außer Gefecht gesetzt. — Britische Jagdflugzeuge griffen mehrmals deutsche Aufklärer ohne Erfolg an. Ein britisches Jagdflugzeug vom Muster Hawker-Hurricane wurde vor den Shetlands abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge wTerden vermißt. — Jagdfliegerverbände überwachten Norwegen sowie die dänische Westküste und sicherten mit starken Kräften das norwegische Seeküstengebiet vor feindlichem Einflug. Feindliche Einflüge wurden lediglich über der norwegischen Westküste festgestellt, wo der mit deutschen Fliegertruppen belegte Flugplatz Stavanger durch einzelne britische Kampfflugzeuge im Tiefflug erfolglos angegriffen wurde.

    Berlin, 12. 4* 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Ueber-wachungsflüge der Luftwaffe an der dänischen Westküste trafen auf keinen Feind. — In Gegend Drontheim wurde ein Angriff britischer Flugzeuge erfolgreich abgewiesen. Ein am Nachmittag stattfindender Angriff britischer Torpedoflugzeuge blieb ohne jegliche Wirkung. — In den besetzten Räumen um Bergen, Stavanger, Christiansand verlief der Tag ruhig. Feindliche Angriffsversuche haben mit Ausnahme eines erfolglosen britischen Luftangriffs auf Stavanger nicht stattgefunden. Dort wurde ein Vickers-Wellington-Flugzeug durch Flakartillerie abgeschossen. — Einheiten der Luftwaffe unterstützten die deutschen Truppen in Norwegen durch zahlreiche Erkundungs- und Sicherungsflüge. — In den neuerrichteten Luft- und Seestützpunkten sind seit dem 10. 4. mittags zahlreiche Flakbatterien feuerbereit. — Aufklärungsflugzeuge sicherten das Seegebiet vor der norwegischen Küste und stießen bis weit über die nördliche Nordsee zur Erkundung feindlicher Seestreitkräfte vor. Auf Grund der Aufklärungsergebnisse griff ein Kampffliegerverband in den Abendstunden feindliche Kriegsschiffe 200 km nordwestlich Drontheim an. Ein Flugzeugträger wurde durch Volltreffer einer schweren Bombe schwer beschädigt, ein Schwerer Kreuzer durch zwei Bomben getroffen und bewegungsunfähig gemacht. — Die Luftaufklärung über Nord- und Mittelfrankreich wurde am 11. 4. bis Paris ausgedehnt. — Zwei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt.

    Berlin, 12. 4. 40 (DNB.) Englische Flugzeuge haben einen kleineren Bahnhof in Schleswig-Holstein mit Bomben angegriffen. Die Wirkung dieses Angriffes war zwar gering; es sind nur ein Sportplatz beschädigt worden und durch die Detonation einer Bombe neben einem Eisenbahngleis die Fenster eines Warteraumes zersprungen. Der Vorgang ist jedoch von anderen Gesichtspunkten besonders bedeutungsvoll. Es ist hier der erste Fall im jetzigen Krieg zu verzeichnen, daß von feindlichen Fliegern eine deutsche Verkehrsanlage angegriffen wurde. Sollte sich durch Wiederholung eines derartigen Versuches herausstellen, daß es sich um ein planmäßiges Vorgehen gehandelt hat, so ist für Deutschland eine gänzlich neue Sachlage in der Führung des Luftkrieges gegen England gegeben. Es werden dann hieraus sofort die notwendigen Folgerungen gezogen.

    Berlin, 13, 4, 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Ein am Nachmittag des 12. 4. erfolgter Luftangriff auf den Hafen von Narvik blieb erfolglos. Ein britisches Flugzeug wurde hierbei abgeschossen. — Auf Bergen versuchten die Engländer am Nachmittag des 12. 4. einen Luftangriff mit stärkeren Kräften. Die Abwehr der deutschen Luftwaffe konnte jedoch so rechtzeitig einsetzen, daß nach bisherigen Feststellungen acht feindliche Flugzeuge, davon eines durch Flakartillerie, abgeschossen wurden. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. Ein am späten Nachmittag in mehreren Wellen durchgeführter Luftangriff auf Stavanger blieb ebenfalls erfolglos, ein Feindflugzeug wurde abgeschossen. — Die Luftwaffe führte mehrere Aufklärungsflüge über Nord- und Ostfrankreich bis über Paris durch.

    Berlin, 14. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Zerstörer unter

    Führung des Comodore Bonte, die die Landung in Narvik und die erste Einrichtung der Truppen gesichert hatten, bestanden in den letzten lagen, unterstützt von deutschen U-Booten und Flugzeugen, schwere Kämpfe gegen die wiederholten Einbruchs versuche der englischen Streitkräfte. Am 13. 4., mittags, führte der Feind abermals einen Großangriff durch. Er setzte zu diesem Zweck ein Geschwader, bestehend aus zwei Schlachtschiffen, Flugzeugträgern, Kreuzern und zahlreichen Zerstörern ein. Trotzdem sind unsere eigenen Zerstörer wieder zum Angriff auf die britische Ueberlegenheit angetreten. Bei diesen schweren Kämpfen wurde der britische Zerstörer „Cossack" von Marine- und Luftstreitkräften in Brand geschossen und strandete. Der Zerstörer „Eskimo" sowie weitere Zerstörer wurden desgleichen schwer beschädigt oder vernichtet. Die Gesamtverluste des Feindes sowohl als unsere eigenen sind noch nicht in vollem Umfange zu übersehen. — Britische Luftangriffe richteten sich am 13. 4. gegen Narvik, Stavanger und Bergen. Hierbei wurde auch die Stadt Bergen mit Bomben belegt. Auf militärische Ziele blieben die Angriffe erfolglos. — Eigene Kampffliegerverbände griffen an verschiedenen Punkten britische Seestreitkräfte an. Zwei feindliche U-Boote wurden, wie bereits gemeldet, durch Bombentreffer vernichtet.

    Berlin, 14. 4. 40. (DNB.) Das Oberk. d. Wehrmacht gab am 13. 4. bekannt, daß die Zahl der deutschen Verluste bei den Luftkämpfen am 12. 4. an der norwegischen Küste insgesamt fünf Flugzeuge betragen habe. Inzwischen ist eines von den als verloren gemeldeten Messerschmitt-Flugzeugen in seinen Heimathafen zurückgekehrt.

    Berlin, 15. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In Bergen griffen zwei britische Kampfflugzeuge einen deutschen Handelsdampfer mit Bomben an und

    Von oben: Deutsche Flieger über Norwegens Küste, deren Schutz sie jetzt

    übernommen haben. Deutsches Kampfflugzeug über Norwegen. Gelände auf den Lofoten und in dem von deutschen Truppen besetzten Raum von Narvik. Wasserfall im Trold-Fjord, im Hintergrund der 1045 m hohe Troldtinder.

    Weltbild (3)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Short Sunderland Flugboot wird als Aufklärer und Begleitboot zum Schutz der Schiffsgeleitzüge verwendet; Vgl. Typenbeschreibung „Flugsport" 1940 S. 67. In der Abbildung erkennt man besonders gut den Heckschützen mit vier MG.s. Drei dieser Flugzeuge wurden am 8., 9.

    Und 15. 4. abgeschossen. Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    brachten ihn zum Sinken. Beide Flugzeuge wurden kurz darauf von deutschen Jägern abgeschossen. — Im Räume von Stavanger und Christiansand verlief der Tag ruhig. Bei dem erfolglosen Angriff der britischen Flugzeuge am 13. 4. wurden zwei Vickers-Wellington durch Messerschmitt-Jäger abgeschossen. — Im Skagerrak vernichteten unsere dort operierenden Streitkräfte zwei weitere feindliche U-Boote, so daß sich die Zahl der in den letzten Tagen von See- und Luftstreitkräften versenkten feindlichen U-Boote auf sieben erhöht. — Einheiten der Luftwaffe klärten im Laufe des 14. 4. über der Nordsee und der ganzen norwegischen Küste auf. — Im Westen keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe führte Grenz-überwachungsflüge durch. Ein deutscher Jäger schoß in Gegend Emmerich ein britisches Flugzeug vom Muster Bristol-Blenheim ab. Ein weiteres britisches Flugzeug erhielt nördlich Offenburg Flakfeuer und stürzte ab.

    Berlin, 16. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Gegen Narvik führten die Briten am Vormittag des 15. 4. einen erfolglosen Luftangriff durch. — Bei mehrfachen britischen Luftangriffen gegen Stavanger wurden zwei Lockheed Flugzeuge abgeschossen. — Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärung über der Nordsee und an der norwegischen Westküste bis Narvik fort. Ein britisches Flugzeug, das einen Einflug in die Deutsche Bucht versuchte und in der Wesermündung ohne Erfolg-Bomben warf, wurde nordostwärts Helgoland im Luftkampf von einem Angehörigen des Jagdgeschwaders Schumacher, das damit seinen 70. Luftsieg errang, abgeschossen. Ein anderes britisches Flugzeug ist am Westeingang des Skagerrak durch deutsche Jäger zum Absturz gebracht worden. Ein deutsches Flugzeug ist vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

    Berlin, 17. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht, Bei Stavanger führte die britische Luftwaffe in der Nacht vom 15. zum 16. 4. erneut Luftangriffe durch, die jedoch keinen militärischen Schaden anrichteten. — Die Luftwaffe setzte am 16. 4. ihre Aufklärung über der mittleren und nördlichen Nordsee sowie an der norwegischen Westküste mit wertvollen Erkundungsergebnissen fort. — Trotz des schlechten Wetters wurden Einheiten der britischen Seestreitkräfte durch deutsche Kampfflugzeuge angegriffen. Ein großes Transportschiff wurde durch Volltreffer schwersten Kalibers getroffen und ein feindliches U-Boot und — wie bereits gemeldet — ein feindlicher Kreuzer 150 km nordwestlich des Mold-Fjordes durch schwere Bombentreffer versenkt. — Bei der Jagdüberwachung an der Südwestküste Norwegens schössen deutsche Jäger am 15. 4. eine Lockheed-Hudson und ein Sunderland-Flugboot ab. Ein deutsches Flugzeug ist vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

    Berlin, 17. 4. 40. (DNB.) Bei dem Angriff von deutschen Kampfflugzeugen gegen die britischen Seestreitkräfte und Transportschiffe in den Gewässern bei Harstad nördlich Narvik am 16. 4. 40 erhielt ein Transportschiff, wie bereits gemeldet, einen Volltreffer durch eine Bombe schwereren Kalibers. Mit dem Untergang des Transportschiffes ist zu rechnen. — Es handelte sich hierbei um einen der englischen Transporter, die bei Harstad, 60 km nördlich von Narvik, mit der Ausladung englischer Truppen beschäftigt sind. Der Angriff kam den Engländern sichtlich überraschend. Sie hatten in diesem so weit von den deutschen Stützpunkten in Norwegen abgelegenen Gebiet offenbar nicht mit dem Erscheinen der deutschen Luftwaffe gerechnet. Die Bekanntschaft mit den deutschen Kampfflugzeugen wird den Briten deutlich gemacht haben, daß sie selbst an einer weltentlegenen Stelle nicht ungestört ihre Landungen vornehmen können.

    Berlin, 18. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Ein im Laufe des 17. 4. angesetzter britischer Luftangriff gegen Drontheim blieb infolge der rechtzeitig einsetzenden deutschen Abwehr ohne jeden Erfolg. — Stavanger wurde in den Morgenstunden des 17. 4. durch britische Kreuzer aus weiter Entfernung beschossen. Vier eigene Flugzeuge wurden durch Splitterwirkung beschädigt. Deutsche Kampfflugzeuge griffen darauf die beim Angriff beteiligten sowie weiter nördlich stehenden Schiffseinheiten an. Ein Kreuzer erhielt, wie bereits bekanntgegeben, einen Volltreffer schwersten Kalibers und sank sofort. Ferner wurden insgesamt vier Volltreffer schweren und schwersten Kalibers auf Leichte und Schwere Kreuzer erzielt, auch ein Zerstörer erhielt einen Volltreffer schweren Kalibers. Bei den Kreuzern handelt es sich unter anderem um Schiffe der Suffolk-und London-Klasse. Stoppen eines Schiffes, Schlagseite bei einem andern, Zerstörungen an Bord und Oelflecke im Wasser wurden beobachtet. Zwei britische Flugzeuge wurden über Stavanger abgeschossen. — Deutsche Flugzeuge griffen zwei norwegische Torpedoboote in der Gegend nordostwärts Arendal an. Eines

    derselben wurde schwer getroffen, auf Strand gesetzt und von der Besatzung-fluchtartig verlassen, die Verfolgung des zweiten aufgenommen. — Auf der gesamten mittleren und nördlichen Nordsee brachte die fortgesetzte Erkundung durch die deutsche Luftwaffe neue wichtige Aufklärungsergebnisse über Stand

    und Bewegung feindlicher Seestreitkräfte.--------

    Berlin, 19. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Nördlich Narvik wurden feindliche Seestreitkräfte und Transportdampfer, die eine Landungsaktion vorbereiteten, durch Kampfflieger angegriffen und schwer getroffen. Ein feindliches U-Boot wurde durch Bombentreffer sofort versenkt.

    Segelflug

    NSFK.-Gruppe 5 (Wartheland), Posen, Oberführer Ledy, wurde am 9. 4. besucht vom Korpsführer General der Flieger Christiansen in Begleitung von Gruppenführer Sporleder und Brigadeführer Schröder. Der erste Besuch des Korpsführers galt dem Gauleiter und Reichsstatthalter Greiser, welchem er den Dienstgrad eines NSFK.-Gruppenführers verlieh. Gauleiter Greiser erinnerte bei der Begrüßung seines Waffengefährten aus dem Weltkriege an das gemeinschaftliche Wirken vor 25 Jahren. Am 10. 4. erfolgte die Weiterfahrt zur Besichtigung der anderen NSFK.-Stürme nach Lodsch.

    Wiener Segelflug-Frauengruppe-Arbeitswerkststte besichtigte Gruppenführer Krüger der NSFK.-Gruppe 17, wobei die Gruppenführerinnen Tamara Brück und Golda Niehsner über die bisherigen Arbeiten der Fliegerinnen berichteten. Das neueste Segelflugzeug (Grünau Baby 2 A) erhielt den Namen „Günter Groenhoff \ Diesej(T:20 Mitglieder zählende Gruppe, junge Wienerinnen in langen blauen Hosen und kurzärmeligen Blusen, machte einen frischen Eindruck. Sie haben schon allerhand geleistet und geflogen. 1938 war das Fliegerinnen-Standquartier auf dem Waschberg, 1939 das Sommer- und Winterlager auf der Koppel bei Salzburg und zu Ostern ein drittes auf dem Spitzerberg. Selbstgebaut wurden ein „Zögling" und ein „Baby".

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Lycoming-Sportflugmotor „0-145", 50 PS, Typenbeschreibung mit Abbildung finden Sie im „Flugsport" 1938 Nr. 9 S. 207.

    Mikrofilm-Lösung, gebrauchsfertig in kleinen Flaschen, für 20—30 Modelle reichend, zu RM —.80, ist bei Uhu-Werk H. u. M. Fischer, o. H.-G., Bühl (Baden), erhältlich.

    Miles Masler Geschwindigkeit 800 km ist Laienerzählung.

    Literatur«

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Das Flugzeug. Zusammenfassendes Handbuch über Aufbau, Triebwerk, Flugwerk, Ausrüstung, einschl. elektrischer Anlage, Anzeigegeräte, FT.-Anlage sowie über Instandsetzungsarbeiten und Betriebsmaßnahmen herausgeg. v. Theo E. Sönnichsen, bearb. v. Dr. W. Haeder VDL 898 S. m. üb. 750 Abb. u. 12 teils niehrfarb. Tafeln. Verlag Richard Carl Schmidt & Co., Berlin W 62. Preis: Leinen geb. RM 27.—.

    Es ist ein großes Verdienst des Herausgebers, für die Herausgabe dieses Handbuches Fachleute gewonnen zu haben, die in der Lage waren, dem angehenden Flieger, Techniker, Flugzeugmechaniker, Elektrotechniker und Ingenieur ein Buch in die Hand zu geben, welches das nötige Verständnis für die Erfassung der Materie vermittelt. Bereits beim Aufschlagen des Buches überraschen die ingenieurmäßigen Skizzen und Zeichnungen nach bekannter Haeder-Manier. Diejenigen Textstellen des Buches, die Instandsetzungsarbeiten, Störungen und praktische Betriebsmaßnahmen behandeln, sind am Rande durch einen schwarzen Strich gekennzeichnet. Ein wirklich gutes Buch.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940


    Heft 10/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr,: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro ll* Jahr bei 14tägigem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 10 8. Mai 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 22. Mai 1940

    Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe.

    Die deutsche Luftwaffe hat in Norwegen zugeschlagen. Die Schläge waren hart für die britische Flotte. Transporter, Zerstörer, Kreuzer bis zu den schwersten, Flakschiffe, selbst Schlachtschiffe mit ihrer starken Deckpanzerung waren nicht gefeit. Die furchtbare Wirkung der deutschen Luftwaffe durch die unaufhörlichen Angriffe deutscher Kampf- und Sturzkampfflieger hat zu einem Zusammenbruch der britischen Streitkräfte und Flucht aus Norwegen geführt.

    Die deutsche Luftwaffe mit ihren überlegenen Flugzeugen, ihrem unvergleichlichen fliegerischen Geist und ihrer ausgezeichneten Führung hat der Welt gezeigt, daß sie der britischen „grand fleet" das Handeln vorschreibt. Der Traum der britischen Alleinherrschaft zur See ist aus!

    Auf Wunsch des Generalfeldmarschalls Göring hat der Führer dem Generalobersten Milch, dem Generalleutnant Geisler und dem Major Harlinghausen das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen.

    Generaloberst Milch leitete die gesamten Operationen der Luftwaffe in Norwegen und brachte sie durch seine überlegene Führung zum erfolgreichen Abschluß.

    Generalleutnant Geisler, der bereits seit Monaten mit seinen Verbänden der britischen Flotte empfindliche Schläge versetzte, hat durch den kraftvollen Einsatz der ihm unterstellten Fliegerverbände in Norwegen der feindlichen Seestreitkraft Verluste an Kriegs- und Handelsschifftonnage beigebracht, die für den weiteren Verlauf des Krieges von ausschlaggebender Bedeutung sind.

    Major Harlinghausen, der sich bereits vor dem 9. April wiederholt durch seinen persönlichen Einsatz auszeichnete, hat auch in Norwegen durch kühn geführte Angriffe immer wieder den feindlichen Seestreitkräften empfindlichen Schaden zugefügt.

    Heinkel Jagdflugzeug He 113.

    Der Jagdeinsitzer Typ He 113 der Ernst Heinkel Flugzeugwerke, Seestadt Rostock, ist ein freitragender Tiefdecker in Ganz-

    Diese Nummer enthält Reportsammlung Nr. 21.

    metallbauweise mit Glattblechbeplankung. Aufbau und ausgezeichnete Formgebung sind aus nebenstehenden, noch nicht veröffentlichten, Abbildungen zu erkennen. Rumpf schlanke Form, Kabine mit Schiebehaube, Ganzmetallschalenbauweise. Flügel besondere Bauart, Landeklappen zwischen Querruder und Rumpf. Fahrwerk nach innen oben in den Flügel einziehbar. Freitragendes Höhen- und Seitenleitwerk. Bewaffnung leichte und schwere MGs. Ausrüstung,

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Heinkel Jagdflugzeug He 113. Unten: Einbringen der gegurteten Patronen. Werkbilder

    r

    Heinkel Jagdflugzeug He 113.

    Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Gurüss-Hawk 75 Jagdeinsitzer.

    Der Curtiss-Hawk war früher mit Wright-Cyclone 840 PS ausgerüstet. Bei den für Frankreich gelieferten Hawks waren Pratt & Whitney 915-PS-Motoren eingebaut. Bauweise Ganzmetall, Fahrwerk fest. Spannweite 11,35 m, Länge 8,5 m, Höhe 2,84 m, Fläche 21,8 m2, Flächenbelastung 107 kg/m2, Leistungsbelastung 2,76 kg/PS. Leergewicht 1760 kg, Fluggewicht 2340 kg. Höchstgeschwindigkeit 450 km/h, Reisegeschw. 390 km/h, Lande 109 km/h. Steigfähigkeit 930 m/min, Gipfelhöhe 9500 m.

    Bei Versuchsflügen mit einer von Frankreich entliehenen Hawk stellten die Engländer bessere Wirkung der Querruder als beim Spitfire und Hurricane fest. Im Sturzflug seien die Querruder bei den engl. Jagdflugzeugen kaum noch zu betätigen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Heinkel Jagdflugzeug He 113.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FT - Anlage und anderes. Spannweite 9,4 m, Länge 8,185 m, Höhe 2,5 m, Flügelfläche 14,5 m2. \ Ueber Triebwerk

    und Leistungen keine Angaben | erhältlich.Mit der

    1 Erstausführung

    des Baumusters He 113 wurde am 30. 3. 39 ein Weltgeschwindigkeitsrekord von ' 746,6 km/h (vgl.

    „Flugsport" 1939 \ S. 199) aufgestellt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    i

    Curtiss Hawk 75 Jagdeinsitzer. Archiv Flugsport

    USA Bell ffAiracuda4\ Zwei-Motor.

    Zur Ergänzung der Baubeschreibungen des „Airacuda" im „Flugsport" 1938, Seite 37, 92 und 325; 1939, Seite 493, bringen wir nebenstehend eine Uebersichtszeichnung.

    Von verschiedenen Stellen wurde der Bell Aircraft Corp., Buffalo, entgegengehalten, daß die hintenliegenden Propeller der Gefahr der Zerstörung durch Steinschlag zu stark ausgesetzt seien. Man will jetzt durch Verwendung von Stahlpropellern diesen Einwand beseitigen. (Dadurch wird dem Uebelstand nicht abgeholfen. D. Sachb.) Ferner würde der Steinschlag nicht durch die Räder des Fahrwerkes, sondern durch den Propellersog verursacht; für die Beschädigung der Propeller, die sich inzwischen weiter vorwärts bewegt haben, käme dann eine Einwirkung auf die Propeller nicht mehr in Frage. Die Kritik sei hauptsächlich durch die Flugmotorenfirmen veranlaßt, die ihre Motoren nicht gern mit Druckschrauben laufen lassen möchten.

    Ein Geschwader von diesen Flugzeugen mit hintenliegender Schraube soll jetzt bei der USA-Luftwaffe versuchsweise eingesetzt werden.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Spannweite 20,6 m, Länge 12,95 m, Fläche 46 m2. Geschwindigkeit 530 km/h in 6000 m.

    Durch die hinten liegenden 1000 PS Allison V-1760-C6-Motoren ergibt sich im vorderen Flügel sehr viel Raum für den Einbau von MK.s.

    Vultee-Jagdeinsitzer-Zweimotor.

    USA. Vultee-Zweimotoren-Jagdflugzeug „Vanguard" der Vultee Aircraft mit zwei Allison-Motoren je 1000 PS in der Konstruktion. Sehr dünner Bleistiftrumpf wie bei Do 17. Rumpf nicht höher wie Flügeldicke. Geschwindigkeit soll 700 km/h erreichen. Bewaffnung vier Kanonen, gekuppelt, in der Rumpfnase. Niedriger Sichtaufbau über dem Rumpf. Einfaches Höhen- und Seitenleitwerk.

    Lockheed-EB-14-Bomber „Hudson",

    Der Lockheed-EB-14-Bomber unter der Bezeichnung „Hudson'6 ist aus dem Lockheed 14 „Super-Electra" hervorgegangen. Vgl. Typenbeschr. „Flugsport" 1937, S. 7 und 513. Der Militärtyp „Hudson" ähnelt im Aufbau dem Lockheed 14. Die Sichtfenster am Rumpf sind weggefallen, und auf der Rumpfoberseite, kurz vor dem Leitwerk, befindet sich eine drehbare verkleidete MG.-Kuppel. Eine Abbildung veröffentlichten wir 1939 S. 136. Inzwischen sind mehrere von diesen Maschinen abgeschossen worden. Die in der Beutesammelstelle befindlichen Stücke zeigten nichts neues. Das einzig Interessante war die mit hellgrauer Leinwand zugeklebte Kokarde Rot-Weiß-Blau, die außerhalb des begrenzten Randes noch mit einem schmalen gelben Ring versehen war.

    Besatzung verschieden, bis zu 4 Mann. An Stelle des 760 PS Hörnet bei Lockheed-Electra sind 2 Cyclone-Motoren, welche in 1350 m 2000 PS leisten, eingebaut. Betriebsstoff 2900 1. Fahrwerk hochziehbar, Spurweite 4,6 m, hydraulische Bremsen. Propellerdurchmesser 3,18 m. Spannweite 19,9 m, Länge 13,45 m, Höhe 3,7 m. Fläche 51 m2, Querruder 3,21 m2, Seitenflosse 2,7 m2, Seitenruder 3,08 m2, Höhenflosse 8,65 m2, Höhenruder 3,7 m2.

    Leergewicht 5750 kg, Fluggewicht 8400 kg. Flächenbelastung 164 kg/m2, Leistungsbelastung 4,25 kg/PS. Höchstgeschwindigkeit 455 km/h in 4560 m, Reisegeschw. 410 km/h in 5700 m, Landegeschw. 110 km/h. Steigfähigkeit 675 m/min, Gipfelhöhe 7600 m, Betriebsstoffverbrauch bei Reisegeschwindigkeit 240 1/h, Reichweite normal 3480 km.

    i

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Vultee Einsitzer-Jagdflugzeug „Valiant", Pratt & Whittney Double Wasp Motor mit verlängerter Welle. Führersitz Schieberhaube. Oelkühler unter dem Führersitz. Fahrwerk und Schwanzrad hochziehbar. Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Lufthansa-Luftpostverbindung Amsterdam. Flughafen Schiphol nach Deutschland und Mitteleuropa seit 1. Mai im Betrieb.

    Haus der Flieger, Wien, Argentinier Str. 25—27, wurde nach Fertigstellung der umfangreichen Umbau- und Einrichtungsarbeiten am 5. 5. 1940 in vollem Umfang für die Benutzung durch die Mitglieder des Aero-Clubs von Deutschland freigegeben.

    NSFK.-Standarte 91 Marienbad, jetzt NSFK.-Standarte 91 Eger, Holldorfstraße 9.

    Flugkapt. Henke t ist am 22. 4. vormittags bei einem Probeflug verunglückt. Henke, welcher sich zur Fliegerei und zum Hochschulstudium mit eisernem Fleiß und seltener Zähigkeit durchgekämpft hat, ging 1929 nach Kolumbien zum südamerikanischen Luftverkehr, 1935 zur Lufthansa. Seine überragenden Leistungen in Spanien mit Hptm. Frhr. v. Moreau, seine großen Fern- und Rekordflüge, Ohnehaltflüge Berlin—New York und zurück, Schnellflug nach Tokio und andere, sind noch in frischer Erinnerung. Es wird weiter geflogen!

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Eine der großen Hallen, in denen das bekannte Sturzkampfflugzeug Junkers-Ju 87 in Serien gebaut wird. Flugzeuge dieses Typs haben bekanntlich an der Brechung des polnischen Widerstandes einen hervorragenden Anteil gehabt. Werkbild

    Carl Bosch t, Geh. Kommerzienrat, Prof., Vors. d. Aufsichtsr. d. I. G. Farbenindustrie A. G., seit 1936 Präsident der Lilienthal-Ges. f. Luftfahrtforschung, ist am 27. 4. im Alter von 66 Jahren gestorben.

    Ausland.

    Ital. Luftwaffe, 17. Jahrestag am 28. 3. in Gegenwart des Duce in Rom.

    Italien hat am Spanienfeldzug nach offizieller Mitteilung mit 5699 Angehörigen der ital. Luftwaffe und 312 Mannschaften im Zivildienst teilgenommen. Von den Fliegern sind 175 gefallen und 192 verwundet worden, die italienische Luftwaffe hat 86 420 Flüge und 125 265 Flugstunden ausgeführt.

    Engl. Transatlantik-Versuchsentwürfe. Entwurf I: Landflugzeug, 4X1600 PS Startleistung, Fluggewicht 34 t; Entwurf II: Flugboot, Motorleistung wie I, Gewicht 37 t; Entwurf III: Flugboot, 6X2100 PS Startleistung, Fluggewicht 74 t.

    Nordrußlandflug, Moskau—Angbartselik-Bucht—Kap Schmid nach Anadyr, flog sowjetr. Brigadekdr. Wodopjanow vom 23. 3. bis 24. 4., 16 280 km in 90 Flugstunden.

    Sowj'etruss. Arktisflieger Golowin t, bekannt durch sein Unternehmen vom Jahre 1937, der Papanin-Expedition zum Nordpol, ist mit weiteren drei Flugzeugführern verunglückt.

    Rumän. Großflugmotor von 1000 PS, Muster A —J.A.R., 14 Zylinder Doppelstern, Hubvolumen 38,69 1, Lader für 3,2 und 3,8 km Gleichdruckhöhe. Startleistung 1140 PS, Gewicht 665 kg, Kraftstoffverbrauch 295 g/PS/h, Od-Verbrauch 8 g/PS/h.

    Jap. Großwindkanal des zentralen aerodynamischen Forschungsinstituts in der Nähe von Tokio geplant. Antriebsleistung 40 000 PS, Windgeschwindigkeit 65 m/s.

    New York-North Beach, neuer kombinierter Land- und Seeflughafen New Yorks. Vier 1,5 km lange Landebahnen.

    USA Douglas B-18A Bomber mit zwei 860 PS Wright Cyclone G-103 Motoren wird mit einem Kraftwagen über die Grenze zwischen USA und Kanada geschleppt, da die Flugzeuge auf dem Luftwege nicht ausgeführt werden dürfen.

    Geschwindigkeit 360 km. Archiv Flugsport

    Luftwaffe.

    Berlin, 20. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Ein feindliches Flugzeug warf am Abend des 19. 4. fünf Bomben auf den Südrand von Narvik, ohne Schaden anzurichten. — Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungstätigkeit in starkem Umfange weiter fort. Feindliche Kriegsschiffe und Transporte wurden an der norwegischen Westküste trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse angegriffen. Ein Kreuzer und zwei Truppentransporter erhielten Volltreffer schweren Kalibers. Starke Rauchentwicklung auf den Schiffen und große Oelflecke im Wasser ließen die zerstörende Wirkung der Bombentreffer deutlich erkennen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. — Ein feindliches Flugzeug, das im westlichen Grenzgebiet von eigenen Jägern gestellt wurde, entzog sich dem Kampf durch Einflug in belgisches Hoheitsgebiet. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 21. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Durch die bereits gemeldeten Angriffe deutscher Kampfflugzeuge auf englische Seestreitkräfte am 19. 4. wurden insgesamt ein Schwerer, ein Leichter Kreuzer sowie vier Transportschiffe getroffen. — Der Ansatz starker Kampffliegerverbände gegen die feindlichen Landungsversuche bei Namsos und Andalsnes am 20. 4. war von außerordentlicher Wirkung. Bei Andalsnes wurde ein Kreuzer mit einer Bombe schwersten Kalibers getroffen und versenkt. Ein anderer Kreuzer erhielt von

    zwei Flugzeugen Bombentreffer mittleren Kalibers, zeigte Stichflamme und setzte sich anschließend auf Strand. An einer anderen Stelle wurde ein Truppentransportschiff von 15 000 Tonnen durch mehrere Bombentreffer in Brand gesetzt. Ein zweiter Truppentransporter erhielt durch Bombeneinschlag starke Schlagseite. —■ Gelandete britische Truppeneinheiten wurden an beiden Stellen wirksam mit Bomben bekämpft und erlitten starke Verluste an Personal und Material. Die Bahnhöfe von Namsos und Andalsnes wurden in Brand geworfen, Vormarschstraßen und Brücken durch Bombentreffer zerstört. — Im deutsch-französischen Grenzgebiet kam es im Verlauf des 20. 4. zu mehreren Luftkämpfen. Ein eigenes Flugzeug stürzte bei einem Luftkampf ab. Fünf feindliche Flugzeuge verschiedenen Musters wurden über eigenem und Feindgebiet durch deutsche Jäger und Flakartillerie abgeschossen.

    Berlin, 22. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Stärkere Kampffliegerverbände bekämpften britische Landungsversuche bei Namsos und Andalsnes mit Erfolg und zerstörten die mit feindlichen Truppen belegten Orte und die Bahnanlagen. Ein britischer Zerstörer wurde getroffen, zwei feindliche Handelsschiffe versenkt. Trotz schlechten Wetters halfen deutsche Kampfflugzeuge mit, den feindlichen Widerstand nördlich Hamar zu brechen und zerstörten rückwärtige Bahnverbindungen des Gegners.

    Berlin, 22. 4. 40. (DNB.) Wie nachträglich bekannt wird, wurden im Laufe des 21. 4. bei der Abwehr feindlicher Luftangriffe und im Verlauf von Luftkämpfen elf feindliche Flugzeuge, und zwar neun britische und zwei französische, abgeschossen. Von ihnen stürzten bei einem Angriff auf den Flugplatz Aalborg und an der norddeutschen Küste vier britische Bombenflugzeuge in Flammen ab und verbrannten. Die übrigen Flugzeuge wurden an der Westfront durch deutsche Jäger abgeschossen. Die Aufschläge lagen zum Teil auf feindlichem Gebiet.

    Berlin, 23. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Norden von Oslo setzten die deutschen Truppen ihr Vorgehen über Amot und Lillehammer trotz Geländeschwierigkeiten und feindlicher Sperren fort. Kampfverbände der Luftwaffe griffen erfolgreich in den Kampf ein. Ein norwegisches Flugzeug wurde zerstört. — Vor der mittleren norwegischen Westküste und im Seegebiet von Andalsnes griffen Kampfverbände erneut britische Kriegs- und Transportschiffe an. Sie versenkten trotz heftiger Abwehr einen britischen Zerstörer und einen Transportdampfer. Ein weiterer Zerstörer wurde durch Bomben mittleren Kalibers getroffen, ein Transportschiff von etwa 5000 Tonnen durch Brandwirkung vernichtet. — W'eitere Bombenangriffe richteten sich gegen die wichtigen Bahnhöfe von Dombaas und Grong im mittleren Norwegen sowie gegen die von hier ausgehenden Bahnlinien und Straßen. Bahnhöfe, Gleisanlagen und Straßen wurden zerstört und damit dem Gegner von Andalsnes und Namsos her jede rasche Operationsmöglichkeit genommen. — In der Nacht zum 23. 4. wurde ein erneuter erfolgloser britischer Bombenangriff auf Aalborg abgewiesen. Ein britisches Flugzeug wurde durch Flak abgeschossen. — Im Westen keine besonderen Ereignisse. Es fanden Grenzüberwachungs- und Aufklärungsflüge statt. — Bei Nacht flogen einzelne feindliche Aufklärungsflugzeuge nach Westdeutschland ein.

    Berlin, 23. 4. 40. (DNB.) Wie aus Narvik gemeldet wird, wurde am 22. 4. ein englisches Flugzeug von deutscher Flakartillerie dort abgeschossen. — Bei den Angriffen deutscher Kampfflugzeuge am 22. 4. vor Aalesund wurden zwei weitere britische Handelsdampfer von 4 bis 6000 Tonnen durch Volltreffer versenkt. — Wie jetzt bekannt wird, unternahmen am 22. 4. die Engländer einen erfolglosen Bombenangriff gegen den Flugplatz Stavanger. Zwei englische Flugzeuge wurden abgeschossen. — Nach einer Meldung aus Stockholm sollen in den Nachmittagsstunden des Montags deutsche Militärflugzeuge zwei schwedische Fischerboote innerhalb der schwedischen Hoheitsgewässer mit Maschi-nengewehrfeuer angegriffen haben. Diese Meldung ist frei erfunden. Die deutsche Luftwaffe braucht keine völkerrechtswidrige Betätigung gegen unbewaffnete neutrale Fischdampfer. Ihr Ziel ist der bewaffnete Feind, der überall, wo sie ihn trifft, geschlagen wird.

    Berlin, 24. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Kämpfe im Räume von Stavanger sind abgeschlossen. Zwei norwegische Regimenter wurden dort im Zusammenwirken mit der Luftwaffe angegriffen und nach kurzem, hartnäckigem Kampf entwaffnet. — Die von Oslo aus nach Norden und Nordwesten vorgehenden deutschen Hauptkräfte haben, von Panzertruppen und der Luftwaffe unterstützt, den feindlichen Widerstand überall gebrochen und sind in flottem Vorgehen. — Ein Angriffsversuch englischer Flugzeuge auf die Umgebung der

    Flugplätze von Oslo hatte keinen Erfolg. Einige Privathäuser wurden beschädigt. — Die Luftaufklärung am 23. 4. erstreckte sich wiederum auf die gesamte Nordsee, insbesondere gegen die Orkneys und das Seegebiet vor der norwegischen Westküste. Die Angriffe der deutschen Kampffliegerverbände richteten sich mit Schwerpunkt gegen die Ausladungen der Briten an der norwegischen Küste sowie gegen die von ihr ins Landesinnere führenden Straßen und Eisenbahnlinien. Im Namsosfjord wurde ein Zerstörer schwer beschädigt, vor Andalsnes ein weiterer Zerstörer und ein Transporter so getroffen, daß auf beiden Schiffen Feuer ausbrach. Am Eingang zum Moidefjord erhielt ein anderes Transportschiff zwei Volltreffer, die das Schiff manövrierunfähig machten. An einer anderen Stelle wurde ein feindlicher Frachtdampfer mit mehreren Bomben belegt. Er zeigte kurz darauf schwere Schlagseite. Bei den ins Landesinnere führenden Eisenbahnen wurden an mehereren Stellen die Schienenstränge durch Bombentreffer aufgerissen, Bahnhöfe zerstört und Lagerschuppen in Brand gesetzt. Ein feinlicher Transportzug erhielt einen Volltreffer und brannte aus. Von feindlichen Truppen belegte Orte und Truppenlager wurden zerstört. — Bei einem nächtlichen Eintrug in die Deutsche Bucht wurde ein britisches Flugzeug über Sylt durch Flakartillerie abgeschossen. — Bei einem Luftkampf südlich Diedenhofen schössen deutsche Jäger zwei Hurricane-Flugzeuge ab.

    Berlin, 24. 4. 40. (DNB.) Am 22. 4. mußte ein deutsches Aufklärungsflugzeug in Belgien bei Neuschateau notlanden. Die Umstände, unter denen die Notlandung erfolgte, werfen ein trauriges Licht auf die Haltung der französischen Fliegertruppe. Der deutsche Aufklärer setzte zunächst über der Gegend von Charleville zu Aufnahmen an und wurde dabei von französischen Jagdfliegern überrascht. Im Verlaufe des Gefechts wurde der deutsche Flieger über belgisches Hoheitsgebiet abgedrängt und zur Notlandung gezwungen. Bei der Notlandung saßen die französischen Flieger ihrem Opfer im Nacken, obwohl sie sich über neutralem Hoheitsgebiet befanden. Der deutsche Flugzeugführer erhielt, als er 100 m über dem Erdboden zur Landung ansetzen wollte, von hinten einen Kopfschuß. Nur mit äußerster Nervenanstrengung gelang es ihm, sich noch einige Minuten aufrecht zu halten und das Flugzeug zu Boden zu bringen, um seinem Kameraden das Leben zu erhalten. Er selbst starb nach der Landung auf Grund der ihm heimtückisch über neutralem Boden beigebrachten Wunde. Seine Beisetzung fand am 24. 4. unter großer Anteilnahme der belgischen Bevölkerung statt.

    Berlin, 25. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der schnelle Vormarsch im Raum von Oslo nach Norden und Nordwesten hält an. Unterstützt von der Luftwaffe brachen die deutschen Truppen jeden Versuch des Gegners, sich erneut festzusetzen, und zwangen ihn zu teilweise regellosem Rückzug. — Die Luftwaffe klärte am 24. 4. über der mittleren und nördlichen Nordsee bis in Höhe der Shetlandinseln und über Mittelnorwegen auf. — Kampffliegerverbände unterbrachen die Verbindungen des Gegners im Räume nördlich Lillehammer—Dront-heim—Bergen und bekämpften, zum Teil im Tiefangriff, feindliche Marschkolonnen, Truppenansammlungen und Stützpunkte. — Vor der norwegischen Küste wurden durch die Luftwaffe feindliche Seestreitkräfte angegriffen. Ein britischer Flak-Kreuzer erhielt dabei einen schweren Treffer und stellte unter Feuererscheinung seine Kampftätigkeit ein. — Ueber der Nordsee wurden drei britische Flugzeuge vom Muster Lockheed-Hudson und ein britisches Flugzeug vom Muster Hampden-Hereford, bei Aalborg ein weiteres Flugzeug abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. — Bei dem bereits gemeldeten Einflug britischer Flugzeuge auf die Insel Sylt wurde der Badeort Wenningstedt mit Bomben belegt und mehrere Häuser beschädigt. Auch am Rande der kleinen Stadt Heide in Schleswig-Holstein warfen feindliche Flugzeuge in der Nacht zum 24. 4. mehrere Bomben ab, obwohl sich weder in Heide noch in seiner weiteren Umgebung irgendwelche militärischen Ziele befinden. Der Feind hat damit den Luftkrieg gegen unverteidigte Orte ohne militärische Bedeutung eröffnet. — Zwei französische Flugzeuge wurden an der Grenze durch Flak abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug kehrte vom Feindflug nicht zurück.

    Berlin, 26. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die von Oslo aus nach Norden und Nordwesten in mehreren starken Kampftruppen vorgehenden deutschen Verbände haben auch am 25. 4. in engem Zusammenwirken mit der Luftwaffe weiter an Raum gewonnen. — Kampffliegerverbände belegten Truppenansammlungen und Marschbewegungen, Verkehrsanlagen und Transporte mit Bomben. Vom Feind benutzte Hafenanlagen wurden durch Bombenwurf zerstört, auf einem Feldflugplatz zwischen Dombaas und Andalsnes elf feindliche Flugzeuge vernichtet. Im Seegebiet vor der norwegischen Westküste wurden mehrere

    britische Schiffe mit Bomben angegriffen. Ein Minensucher und ein Transporter setzten sich nach Bombentreffern auf Strand. Ein Torpedoboot zeigte starke Rauchentwicklung und stoppte. Ein Tankdampfer erhielt durch einen Treffer starke Schlagseite und wurde von der Besatzung verlassen. Durch Bombentreffer explodierten die Kesselanlagen eines anderen Nachschubschiffes. — Durch einen britischen Luftangriff auf einen Flugplatz bei Drontheim wurden einige Flugzeuge durch Splitterwirkung beschädigt. In der Nacht vom 25. zum 26. 4. wurde Oslo von britischen Kampfflugzeugen angegriffen und mit Bomben belegt. Während militärischer Schaden auf dem Flugplatz nicht angerichtet wurde, steht der Umfang der Bombenwirkung in der Stadt Oslo noch nicht im einzelnen fest. — Ein deutsches Aufklärungsflugzeug mußte in Belgien notlanden. Die Besatzung ist unversehrt. Bei Nacht fanden einige Einflüge feindlicher Flugzeuge in die Deutsche Bucht statt, ein britisches Flugzeug wurde in Gegend Sylt abgeschossen und stürzte ins Meer.

    Preßburg, 26. 4. 40. (DNB.) Reuter verbreitet eine Mitteilung, wonach englische Flugzeuge Erkundungsflüge über ganz Deutschland unternommen hätten und bis nach Preßburg gekommen seien. Das amtliche Slowakische Preßbüro betont, daß diese Meldung ebensowenig den Tatsachen entspricht, wie die vielen anderen, die aus denselben Quellen stammen.

    Berlin, 27. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Angriffe zur mittelbaren und unmittelbaren Unterstützung des Heeres im norwegischen Kampfraum mit großem Erfolg fort. Dabei wurde ein britischer Kreuzer im Sogne-Fjord durch vier Bomben getroffen und durch die anschließende Explosion seiner Munition schwer beschädigt und kampfunfähig gemacht. — Bei einem erfolglosen Angriff auf den Flugplatz Aalborg gelang es, ein britisches Flugzeug abzuschießen.

    Berlin, 28. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): die deutschen Truppen in Norwegen kämpften auch am 27. 4. mit großem Erfolg. Die Luftwaffe unterstützte die Heeresverbände durch fortgesetztes unmittelbares Eingreifen in den Erdkampf und durch Angriffe gegen die rückwärtigen Verbindungen und Bewegungen des Feindes. — Im Räume von Stavanger hat sich die Qefangenenzahl auf 241 Offiziere, darunter mehrere englische Flieger, und 2921 Mann erhöht. — Die Luftwaffe bekämpfte britische Landungstruppen bei Har-stard und Andalsnes trotz heftiger Flakabwehr erfolgreich. — Vor Narvik wurde ein britischer Kreuzer mit einer Bombe schwersten Kalibers mittschiffs getroffen. Vor Andalsnes erhielt ein britischer Flakkreuzer mehrere Treffer verschiedener Kaliber und wurde außer Gefecht gesetzt. — Im Moide-Fjord wurden drei britische Transportdampfer mit einer Gesamttonnage von 12 000 t versenkt, vier weitere mit einer Gesamttonnage von 23 000 t schwer getroffen. — Ein britisches Flugzeug wurde über der Nordsee abgeschossen, zwei feindliche Flugzeuge am Boden zerstört. — Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 29. 4. 40 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Unterstützt durch die Luftwaffe, die in den Endkampf eingreift und die rückwärtige Verbindung des Feindes unterbricht, nehmen die Operationen in Norwegen ihren planmäßigen Verlauf. — Im Küstengebiet von Mittelnorwegen erhielten zwei britische Kreuzer Volltreffer mittleren Kalibers. Bei elf Transport- und Nachschubschiffen mit insgesamt 50 000 t wurden schwere Bombentreffer erzielt, so daß ein Teil der Schiffe vernichtet wurde. — Bei Lesjaskop wurden drei am Boden stehende feindliche Flugzeuge durch Bombenangriff zerstört. — Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 30. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die feindlichen Landungen, Versammlungen und Bewegungen in und aus dem Raum um Namsos und Andalsnes erlitten durch die Angriffe unserer Luftwaffe schwerste Einbuße. Barackenlager, Speicher, Kasernen und Tankanlagen wurden in Brand gesetzt, sechs Schiffe versenkt und weitere schwer beschädigt. Nordwestlich Kristiansand schössen wir am 28. 4. ein britisches Flugzeug ab.

    Berlin, 1. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff britische Seestreitkräfte vor Namsos mit Erfolg an. Ein Flakkreuzer wurde durch zwei Volltreffer mittleren Kalibers versenkt, ein Schwerer Kreuzer durch Volltreffer gleichen Kalibers auf das Achterschiff schwer beschädigt. Ferner sanken nach Treffern ein Zerstörer und fünf britische Transportschiffe, fünf andere erlitten schwere oder schwerste Beschädigungen. — Bei einem britischen Luftangriff auf Stavanger wurden acht feindliche Flugzeuge durch Jäger und Flak, bei einem Angriff auf den Flugplatz Fornebu bei Oslo in der Nacht zum 30. 4. ein britisches Flugzeug durch Flakartillerie abgeschossen. Bei einem erneuten Angriff der

    Briten auf diesen Flugplatz in der Nacht zum 1. 5. wurde geringer Sachschaden angerichtet. — An der Westfront keine besonderen Ereignisse. Ein französisches Flugzeug vorn Muster Potez wurde im Luftkampf angeschossen.

    Berlin, 2. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre planmäßigen Störungs- und Vernichtungsangriffe gegen die feindlichen Landungsräume erfolgreich fort. Auch bei Narvik wurden feindliche Batterien bekämpft. — Den feindlichen Seestreitkräften wurden weitere Verluste zugefügt. Ein Kreuzer erhielt einen Treffer auf das Heck, der einen Brand und Detonationen zur Folge hatte. Ein britisches Handelsschiff wurde versenkt, sechs weitere wurden schwer beschädigt. Sechs britische Flugzeuge wurden abgeschossen.

    Berlin, 3. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie schon durch eine Sondermeldung bekanntgegeben, gelang es der Luftwaffe am 1. 5., einen feindlichen Flottenverband zu zersprengen, wobei mit Sicherheit ein Flugzeugträger und ein Zerstörer, wahrscheinlich noch ein zweiter Flugzeugträger, durch Bomben mittleren Kalibers getroffen und zwei feindliche Jagdflugzeuge abgeschossen wurden. — Am 2. 5. griff die Luftwaffe wiederum feindliche Seestreitkräfte an. Ein Kreuzer wurde durch zwei Volltreffer auf das Vorschiff schwer beschädigt. Die Bombenwirkung auf einem zweiten Kreuzer konnte wegen Nebels nicht im einzelnen beobachtet werden. Ein größeres Transportschiff wurde durch zwei Volltreffer mittleren Kalibers versenkt. — Einige Flugplätze in Norwegen und Dänemark wurden erfolglos von den Briten mit Bomben angegriffen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    2 Std. 3 min flog Motorflugmodell „Meißner-Vogel" von Oberscharführer Czech, Lehrer für Flugmodellbau an der Flugmodellbauschule Hoher Meißner, NSFK.-Gruppe 8. Start aus der Hand, Luftschraubendrehzahl 540.

    Nach Ablaufen des Gummimotors kreiste das Modell noch über 1% Std. über dem Talkessel. Mit zunehmender Thermik gewann es an Höhe, bis es dann in nordöstlicher Richtung, nach einwandfreier Feststellung von zwei Flugmodell-Leistungsprüfern, die dem Start beigewohnt hatten, und 2 Std. 3 min stoppten, verschwand. Damit ist der bisherige Motorflugmodellrekord um über 1 Std. verbessert worden. Das von Oberscharführer Czech konstruierte Modell „Meißner-Vogel" wurde in 30 Std. gebaut. Gewicht 150 g, davon Gummimotorgewicht 65 g. Höhenleitwerk starke V-Stellung, vgl. Abb. Ein besonderes Seitenleitwerk ist dadurch weggefallen. Luftschraube Balsa-holz.

    „Meißner-Vogel".

    Bild Missler

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Eroberung der Luft. Vom „Fliegenden Menschen" zum „Großen Dessauer", von Dr. Herbert Müllenbach. (Soldaten-Kameraden!, Bd. 23). Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf. G. m. b. H., München 22. Preis RM 1.20.

    Verfasser gibt auf 67 Seiten eine gute Uebersicht über die Entwicklungsgeschichte des Kraftfluges. Segelflug und Ausnützung anderer Energien sind nicht berücksichtigt. Die Zusammenstellung der Arbeiten der alten Pioniere und Wegebereiter ist angehenden Luftfahrtschriftstellern als Nachschlagebuch zu empfehlen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Als Jagdflieger in Spanien. Aus dem Tagebuch eines deutschen ' Legionärs v. Hannes Träutloft m. Geleitwort v. Ernst Udet. Verlag Albert Nauck & Co., Berlin W 8. Preis brosch. RM 3.60, geb. RM 4.50.

    Ein ausgezeichnetes Buch, von Hauptmann Träutloft, einem der sechs freiwilligen Jagdflieger, die als erste im Sommer 1936 in Spanien landeten, selbst erlebt und geschrieben. Die Tagebuchauszüge mit ihren atemberaubenden Schilderungen der draufgängerischen Angriffe und Feindflüge, durchsetzt mit den Spanienerlebnissen, sind so spannend, daß man das Buch, erst angefangen, nicht wieder aus der Hand legt.

    OKW Erla sowie KL 25

    in gut erhaltenem Zustand aus Privathand zu kaufen gesucht,;

    Angebote mit Angabe des Bauzustan-des und -Jahres sowie Photos sind zu richten an R. Sayle,

    I\'SFK" Standarte Eger

    (Sudetenland)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    sucht zum möglichst baldigen Antritt einen im Umgang mit Behörden gewandten

    Ingenieur,

    der mit Listen, Aenderungs- und Lizenzwesen vertraut ist, ferner

    Konstrukteure

    für Triebwerks- Zellen- und Vorrichtungsbau.

    Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Lichtbild und Gehaltsansprüchen erbeten unter Kennwort 71 an

    ß liri/CD FLUGZEUGBAU GMBH D U V^fX CK RANGSDORF BEI BERLIN

    A Birken-Flugzeugi Sperrholzplatten

    <l«'tifs«h«*K Fabrikat

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herfe Berlin«Charlottenhurg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    jährige

    fachehfohruiig

    bürgt für die gesamten

    Güte des

    LÜFTFAHRTMATERIALS

    der als erste nach dem Weltkriege gegründeten deutschen Spezialfirma für

    Flugzeugteile und -Zubehör

    AUTOFLUG

    INHABER*. ©ERHARD SED LMAYR

    BERLIN-TEMPELHOF

    Wieder lieferbar:

    Patentsammlung Band l-VII

    enthaltend die Flusrpatente der Jahre 1919 bis 1938. Preis RM 6.30 je Band Redaktion u. Verlag Flugsport Frankfurt/M., Hindenburgplatj

    Einbanddecken

    Leinen und mehrfarbig, Preis RM 2.<-Verlag „Flugsport" Frankfurt a. M.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Wir vergießen als besondere Spezialität die

    SS-

    Seewasser-Legierungen

    der Karl Schvc\\d\ GmbH., Meckarsu\m, die seit nahezu 15 Jahren ihre Führung und Überlegenheit unter den korrosionsbeständigen und seewasserfesten Leichtmetallegierungen bewiesen haben.

    NORDDEUTSCHE LEICHTMETALL-UND KOLBENWERKE GMBH.

    HAMBURG-AI LQ N A 1


    Heft 11/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Flindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro ll* Jahr bei HtSgigem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursin« — PosUcheck-Komo Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. I'ostanstallen und Verlas Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehe». _ nur mit eenauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 11 22. Mai 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 5. Juni 1940

    Wucht der Luftwaffe.

    Die deutsche Luftwaffe steht an der Westküste Hollands. Englands Küste ist in fünf Tagen in greifbare Nähe gerückt. Fallschirmjäger und Luftinfanterie und andere Luftwaffenverbände haben das Gewirre von Kanälen und Festungen in neuartiger Weise überwunden. Stukas, Fernbomber, Aufklärer und Jäger traten in unerwartet großer Zahl in Erscheinung. Die technische Leistung der deutschen f lugzeuge und die hervorragende Ausbildung der deutschen Flieger und Mannschaften haben die Welt überrascht. Die Leistungen in Navigation unter schwierigsten Wetter- und Sicht Verhältnissen, die Sicherheit im Bombenabwurf haben einen nie gekannten Qrad der Entwicklung erreicht.

    Die größte Luftschlacht aller Zeiten ist im Gange. Das deutsche Volk weiß, daß es sich auf die deutsche Luftwaffe verlassen kann. Ihre Ausrüstung ist die vollkommenste der Welt. Sie wird nicht nur den Luftraum zu Land und zur See behaupten, sondern auch im unbedingten Siegeswillen in vereinter Wucht mit den Truppen auf der Erde jeden Widerstand niederzwingen.

    Ital. Schul- und Sportflugzeug MPL.

    Für Schulung und Sport haben italienische Konstrukteure im Auftrage der Runa ein im Aufbau einfaches, billig zu unterhaltendes, aerodynamisch gut durchgebildetes Kabinenflugzeug konstruiert, das von der C. N. A. (Compagnia Nationale Aeronautica), Rom, jetzt in Serie gebaut wird. Vorher wurde ein passender kleiner Vierzylindermotor C. N. A. D. 4 entwickelt, den wir an anderer Stelle in dieser Nummer besprechen.

    Flügel aus einem Stück, durchgehender Kastenholm, Flanschen Fichte, Stege Buchensperrholz. Hinterholm Pappel und Sperrholz. Querruder am Hinterholm befestigt. Vorderholm mit Sperrholznase torsionsfest.

    Rumpf rechteckiger Querschnitt, zweiteilig. Vorderteil bis zur Hauptschotte; enthält Motoreinbau und Kabihenraum aus Stahlrohr geschweißt.

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 26, Bd. VIII.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Schul- und Sportflugzeug MPL.

    Werkbild

    Rumpfhinterteil Holzbauweise mit 7 Bolzen am Hauptrumpfspant bedeckt.

    Sitze nebeneinander. Kabine Sichtfenster nach allen Seiten. Einsteigtüren, die nach oben nach dem Flügel geklappt werden können, an beiden Seiten; während des Fluges leicht zu öffnen.

    Höhen- und Seitenleitwerk freitragend. Einfache Ausführung wie bei Segelflugzeugen.

    Betriebstoffbehälter 60 1 zwischen den beiden Rumpfhauptschotten.

    Kühllufteintritt auf der Oberseite der Rumpfnase durchstreicht die Zylinder nach unten. Austritt an der Rumpfunterseite.

    Spannweite 10,60 m, Länge 7,07 m, Höhe 2,03 m, Fläche 14,04 nr. Kabinenbreite 1,12 m. Gesamtgewicht 580 kg, Leergewicht 360 kg, Nutzlast 220 kg. Höchstgeschwindigkeit 180 km/h, mittlere 155 km/h, Steigfähigkeit auf 1000 m in 6 Min. 30 Sek. Gipfelhöhe 4000 m, Reichweite 600 km. Betriebstoffverbrauch 15 1/h.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Bristol-Blenheim. Zeichnung Flugsport Zu Typenbeschr. Flugspr. S. 112.

    Ital. Schulflugzeug MPL. Kabine geöff

    Courtney steuerbarer Flügel.

    Courtney, R. A. F. - Pilot, bekannt durch seine Autogiroflüge, macht in „The Aeroplane" 1939 Vorschläge für Flugzeuge mit aerodynamisch steuerbaren (schwimmenden) Flügeln. Flügelsteuerung mechanisch oder aerodynamisch betätigt ist nicht neu.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Courtney durch Hilfst.ächen

    gesteuerte Flügel.

    Zeichnung:

    The Aeronlaiie

    Courtney gibt auch einige Ausführungsbeispiele, die wir in nebenstehenden Abbildungen wiedergeben. Aus Abb. oben erkennt man die auf einem Querholm a drehbar gelagerten Flügel, mit den hinter der Hinterkante des Flügels liegenden Steuerflächen b, die von der Steuersäule c aus durch Kabel d betätigt werden.

    Die weiteren Abbildungen zeigen verschiedene Ausführungsmöglichkeiten, wechselseitige und auch stufenweise Betätigung, wobei einzelne Flügelelemente für sich verstellt werden können.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Lockheed-EB-14-Bomber „Hudson" setzt zur Landung an, Fowler-Klappen ausgefahren. Vgl. Typenbeschr. Flugsp. 1940, S. 141. Archiv Fiiutsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Curtiss Hawk 75A, Motor 900 PS Pratt & Whitney Wasp mit Curtiss-Electric-Schraube. Fahrwerk nach hinten hochziehbar, wobei sich das Rad um 90° dreht. Vgl. Fl. 1939, S. 332. Beim Curtiss Hawk 75 ist das Fahrwerk fest. Zwei gesteuerte MG.s über der Motorhaube, je zwei auf beiden Seiten des Flügels. Werkbild

    Hörsaalflugzeug Junkers Ju 52.

    Nachrichtenübermittlung aus dem Flugzeug zur Durchführung, Betriebssicherung und Aufrechterhaltung des zivilen Luftverkehrs ist unerläßlich geworden. An die rein theoretische Ausbildung des Nachwuchses am Boden (Flugzeugführer, Funker, Bordmechaniker) schließt sich die Praxis im fliegenden Flugzeug an.

    Infolge der guten Flugeigenschaften und des großen Kabinenraums ist die Junkers Ju 52 als sogenannter „fliegender Hörsaal" zur Unterrichtserteilung während des Fluges, wie die nebenstehende Abbildung zeigt, eingerichtet worden. Es ist ein großer Unterschied, ob das theoretisch Gelernte auf dem Boden oder während des Fluges bei jedem Wetter unter Beweis gestellt werden muß. Das Arbeiten in der Luft ist etwas ganz anderes als am Boden.

    Beim Umbau der Ju 52 als Hör-saalflugzeug ist im Aufbau der Zelle und Motoren nichts geändert. Beide Gefechtsstände sind geblieben, nur daß der Bodenstand nach entsprechender Abdichtung als zusätzlicher Nutzraum benutzt werden kann. In dem Führerraum finden ein Lehrer, ein bis zwei Flugzeugführerschüler und acht Anwärter auf die Funkerprüfung auf vier Bänken an zwei Navigationstischen in der Kabine Platz. Daneben bleibt noch genügend Platz für einen Gang, damit der Unterrichtende bei schriftlichen Arbeiten jeden einzelnen Prüfling kontrollieren kann. Alle Mitglieder des Hörsaalflugzeuges sind durch eine Siemens-Eigen-verständigungsanlage miteinander verbunden. Mittels Anschluß durch Steckkontakt unter dem Tischrand kann daher jeder Schüler auch einzeln mit dem Lehrer sprechen. Wenn sich Flugzeugführer und Flugmaschinist von dieser Anlage abschalten, sind sie trotzdem durch eine optische Rufanlage erreichbar. Hinter dem Flugzeugführerraum im Kabinenhauptteil befindet sich auf Steuerbord die FT-Anlage und das Zielflugpeilgerät und an Backbord die Schlechtwetteranlage. Ein Gleichstromgenerator von 24 V/1200 W erzeugt

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Hörsaalflugzeug Junkers Ju 52

    Werkbild

    den Strombedarf für die Anlage. Durch Ausrüstung mit Fenstervorhängen und elektrischer Bordbeleuchtung ist das Flugzeug auch bei klarem, sonnigem Wetter durch Verdunkelung der Kabine und des Flugzeugführerraumes sowie Einschalten der Bordbeleuchtung jederzeit einsatzbereit.

    Engl drehbarer MG.-Turm Nash and Thompson.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl, motorbetriebener MG.-Stand, 1931 für zweisitzige Jagdflugzeuge notwendig geworden, da MG.-Schützen infolge Luftdruck MG. nicht mehr bewegen konnten, und bei schwierigen Fluglagen, Looping, Steilkurven, durch das herumschleudernde MG. verletzt wurden. Bei Kanoneneinbau waren diese Schwierigkeiten noch größer. 1932 wurden Vorschläge von Nash und Thompson von der engl. Regierung wiederholt abgelehnt.

    Verlangt wurde feinfühlige und dabei robuste Steuerung, leichtes Gewicht, überschüssige Kraftreserve für die Verstellung. Gleichmäßige schnelle und wechselbare Verstellgeschwindigkeit, genaue Verstellmöglichkeit nach beiden Richtungen. Antriebsart elektrisch oder hydraulisch oder kombiniert. Hydraulische Betätigung hat

    sich besser bewährt. Sitzbewegung Engl, drehbarer MG.-Turm Nash and und Verstellung muß der Verstellung Thompson in einem Handley Page des MG.s entsprechen. Harrow.

    Archiv Flugsport

    Zur weiteren Ausrüstung des MG.-Turms gehört Telephon, Heizung, Sauerstoff usw. Bei der ersten Maschine, dem Demon Hawker war der MG.-Turm-Durchmesser auf 810 mm beschränkt. Erster Einbau erfolgte 1933.

    Nebenstehende Abbildung zeigt die zweite Ausführungsform des Nash and Thompson-Drehstand im Schwanz eines Handley Page Harrow.

    Auf S. 133, 1940, veröffentlichten wir einen Einbau von vier MG.s in ei nein Sunderland-Flugboot.

    Ital. C. N. A. D. 4 Zyl.-Motor.

    Die Compagnia Nazionale Aeronautica, „C. N. A.u, Rom, bekannt durch ihren 6-Zyl.-Reihenmotor von 150 PS und einen kleinen 2-Zyl. gegenüberliegend von 38 PS, Leergewicht'42 kg, hat jetzt einen 4-Zyl, je zwei gegenüberliegende Zylinder mit einer Leistung von 60 PS für Sport- und Schulflugzeuge entwickelt.

    Gehäuse aus zwei Hälften, vgl. die Abbildung, im unteren Gehäuseteil mit gerippter Unterseite für Kühlung, Oelbehälter ausreichend für 25 Flugstunden für die Umlaufschmierung. Im vorderen Teil Oelpumpe mit Druckregulierung.

    Ital. C. N. A. D. 4-Zyl.-Motor.

    Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Stahlzylinder mit aus dem Vollen gedrehten Kühlrippen, Zylinderkopf aus Duralumin mit je einem von oben gesteuerten Ein- und Auslaßventil. Betätigung der Ventilstangen durch eine über dem Oel-sumpf liegende Nockenwelle durch Stirnräder von der Kurbelwelle angetrieben.

    Kurbelwelle Gleitlager druckgeschmiert. Auf der Hinterseite des Motors zwei senkrecht stehende Magnetzünder.

    Vergaser Anschluß am tiefsten Teil des Gehäuses, Vergaserleitung geht durch den Oelsumpf und wird dadurch gut angewärmt.

    Alle Oelleitungen durch Bohrungen innerhalb des Gehäuses. Bohrung 100 mm, Hub 95 mm, Zyl.-Inhalt 2,98 1, Kompressionsverhältnis 1 : 5,3, Leistung 60 PS bei 2100 U. Betriebsstoff verbrauch 255 g/PS/h. Oelverbrauch 1,5 g/PS/h. Leergewicht 82 kg.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht für hervorragende Verdienste im Zusammenhang mit den Operationen in Norwegen an Angehörige der Luftwaffe: Oberst Fiebig, Kommod, eines Kampfgeschw.; Hptm. Hottel, Kmdr. einer Kampfgr.: Obltn. Schäfer, Elmar, Flgzf. in einer Kampf gr.; Ltn. Möbus, Martin, Flgzf. in einer Kampf gr.; Ltn. Baumbach, Werner, Flgzf. in einer Kampf gr.; Uffz. Gerzel, Gerhard, Flgzf. in einer Kampfgr.

    Ferner auf Vorschlag des Generalfeldmarschalls Göring als Auszeichnung für Tapferkeit im Rücken des Feindes in Belgien an Hptm. Koch und Obltn. Witzig sowie folgende Stoßtruppführer eines Fallschirmjäger-Regiments: Obltn. Altmarin, Obltn. Kies, Ltn. Delica, Ltn. Schacht, Ltn. Schächter, Ltn. Meißner, welche gleichzeitig alle um einen Dienstgrad befördert wurden.

    Weiter erhielten das Ritterkreuz der Divisionskmdr. d. Fallschirmtruppen,

    Generalltn. Student, und der Kindr. d. Luftlande-Infanterie-Divisioii, Generalltn. Graf Sponek, sowie Hptm. Ingenhoven, stellvertr. Kmdr. einer Kampfgruppe, auf Grund seiner persönlichen Tapferkeit und Entschlossenheit in der Führung seiner Kampfgruppe bei Eroberung des Osloer Flughafens Fornebu, und folgende Offiziere der Fallschirmjäger-Sturmabteilungen, die sich bei den Kampfhandlungen in Belgien und Holland besonders auszeichneten, so daß sie auch zum nächsten Dienstgrad befördert wurden: Obltn. Otto Zierach, Oberarzt Dr. Rolf Jäger und Ltn. Helmut Ringler.

    Weiter erhielten das Ritterkreuz auf Vorschlag des Generalfeldmarschalls Göring folgende Offiziere der Luitwaffe: General d. Flieg. Sperrle, Chef der Luftflotte 3 und Befehlshaber West, für die vorbildliche Führung seiner Verbände gegen Frankreich; Generalmj. Frhr. von Richthofen als Führer von Fliegerverbänden, die in besonderem Maße dazu beitrugen, das schnelle Vorrücken des Heeres durch ihr kraftvolles Eingreifen zu ermöglichen; Hpt. Weiß, Führer einer Schlachtgruppe, wegen persönlicher Tapferkeit vor dem Feinde und schneidigen Einsatzes seiner Gruppe beim Eingreifen in den Erdkampf.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz für Einsatz und Führung der Luftwaffe wurde auf Vorschlag des Generalfeldmarschalls Göring dem Generaloberst Milch, dem Generalleutnant Geisler und dem Major Harlinghausen (v. 1. n. r.) verliehen.

    Weltbild-Archiv-OKW

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Norwegenkämpfer erhielten das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Von links nach rechts: Hptm. Hozzel, Obltn. Schäfer, Ltn. Möbus und Feldw. Grenzel.

    Bild Lange-PK-Weltbild

    Preisausschreiben 1940 der Lilienthal-Geseüschaft für Luftfahrtforschung.

    Die Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrtforschung hat für das Jahr 1940 wiederum Preisaufgaben aus dem Gebiet des Flugzeugbaus, der Flugmotoren, des Funkwesens und des Waffenwesens der Luftfahrt ausgeschrieben.

    Die Aufgabe aus dem Flugzeugbau geht davon aus, daß zu weiterem Steigen der Flugleistungen von Luftfahrzeugen ein Senken des Reibungswiderstandes

    der dem Flugwind ausgesetzten Flächen erforderlich ist; denn nach den Ergebnissen der Reibungsschichtforschung sind Erfolge zu erwarten, wenn es gelingt, die Form der laminaren Reibungsschicht möglichst lange stromabwärts aufrechtzuerhalten, die Umschlagstelle in die Form der turbulenten Reibungsschicht also möglichst weit vom vorderen Staupunkt abzurücken. Ein Kriterium für die Lage der Umschlagstelle ist noch nicht bekannt geworden. Man weiß aber, daß die Vorgänge in der Reibungsschicht im wesentlichen von der Entwicklung des laminaren Qeschwindigkeitsprofils bestimmt werden, und daß diese verschiedenen Einflüssen unterliegen, insbesondere dem Druckverlauf längs der bespülten Fläche, der Reynoldsschen Zahl, dem Vorzustand des die Fläche treffenden Luftstroms und der Oberflächenbeschaffenheit dieser Fläche. Die bisher entwickelten Verfahren gestatten zwar, die Grenzschicht in vielen Fällen zu berechnen, geben aber keinen Ueberblick z. B. über die Wirkung einer Aenderung des Druckverlaufes, ohne daß eine vollständig neue Rechnung durchgeführt wird.

    Die Aufgabe verlangt daher, durch theoretische oder experimentelle Untersuchungen die heutigen Erkenntnisse von den Vorgängen in der laminaren Reibungsschicht und ihrem Uebergang in die turbulente zu erweitern. Besonders erwünscht sind dabei Ergebnisse, die gestatten, die Abhängigkeit der erwähnten Strömungsvorgänge von der Gestalt des umströmten Körpers oder Flügelschnitten auf möglichst einfache und zuverlässige Weise vorauszubestimmen.

    Ein wichtiges Problem aus dem Flugmotorenbau wird von einer weiteren Aufgabe behandelt. Für die Entwicklung der Hochleistungsflugmotoren ist die Betriebssicherheit der Lager von übergeordneter Bedeutung. Dies gilt sowohl für Kurbelwellen- und Pleuellager, die hohen und zum Teil stark veränderlichen Belastungen bei verhältnismäßig geringen Umfangsgeschwindigkeiten ausgesetzt sind, wie auch für Lager mit extrem hohen Umfangsgeschwindigkeiten, wie sie z. B. für Lader- und Turbinenlaufräder mit zusätzlicher Wärmezufuhr zur Anwendung kommen. Die Bearbeitung, der Wahl der Werkstoffe, der Schmierung, der Wärmebeanspruchung, der Kühlung und nicht zuletzt von der Deformation während des Betriebes abhängen, um nur einige Einflußgrößen aufzuzählen. Es ergeben sich so, sowohl für Gleitlager wie auch für Wälzlager, Einflüsse, die heute nur zum Teil ihrer Größe nach erforscht sind. Ihre Kenntnis und Verwertung, für den Neuentwurf ist jedoch für die Weiterentwicklung außerordentlich wichtig.

    Die gestellte Aufgabe fordert daher, durch eine zusammenfassende Arbeit oder aber durch eingehende Sonderbehandlung eines oder mehrerer Teilprobleme den Stand der Entwicklung aufzuzeigen. Die Einflußgrößen, die zur Klärung der Betriebssicherheit hochbeanspruchter Flugmotorenlager beitragen, sollen kritisch beleuchtet werden.

    Die Aufgabe aus dem Funkwesen greift das Gebiet der Ultrakurzwellen (Meter-, Dezimeter- und Zentimeter-Wellen) heraus, das die Luftfahrttechnik in letzter Zeit in steigendem Maße für ihre Zwecke nutzbar gemacht hat. Von großer Bedeutung für diese Anwendungsmöglichkeit sind die Ausbreitungsverhältnisse dieses Wellengebietes. Es liegen darüber bereits an vielen Stellen Erfahrungen vor. Auch ist die Theorie der Ausbreitungsverhältnisse vielfach in Berichten erörtert worden. Eine Zusammenstellung der bisherigen Erfahrungen über die Ausbreitungsverhältnisse und die Möglichkeiten der praktischen Verwendung der Ultrakurzwellen ist erwünscht.

    Die gestellte Aufgabe verlangt daher eine Uebersicht und kritische Betrachtung der bisherigen Erfahrungen über die Ausbreitung von ultrakurzen Wellen (Meter-, Dezimeter- und Zentimeter-Wellen) und eine Untersuchung über die Möglichkeiten ihrer praktischen Verwendung.

    Auf dem Gebiet Waffenwesen wendet sich die Aufgabenstellung schließlich dem Visier der beweglichen Waffen zu, dem beim Schießen vom Flugzeuge aus eine besondere Bedeutung zukommt. Es sind insbesondere in der Patentliteratur eine Anzahl von Zielgeräten bekannt geworden, die mit verschiedenen Mitteln konstruktiv einfache Lösungen des Visierproblems anstreben. Obwohl die Entwicklung nicht abgeschlossen ist, und die Steigerung der Flugzeuggeschwindig-keiten besondere Berücksichtigung erfordert, erscheint ein Ueberblick über die bisher eingeschlagenen Wege wünschenswert.

    Die Aufgabe lautet daher, eine systematische Uebersicht und kritische Betrachtung der bisher bekannten Visiere für bewegliche Flugzeugschußwaffen, aufbauend auf den mathematischen Grundlagen und ihrer technischen Durchbildung, zu geben, wobei es erwünscht ist, den Einfluß von vereinfachenden Voraussetzungen in die Untersuchung mit einzubeziehen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Die Bedingungen für die Beteiligung an dem Preisausschreiben sowie weitere Einzelheiten sind bei dem Generalsekretariat der Lilienthal-Gesellschaft für Luft-jahrtforschung, Berlin SW 11, Prinz-Albrecht-Str. 5, zu erfahren.

    Ausland.

    Span. Atlantik-Wasserflughafen Santander im Bau.

    Span. Flughafen Ferrol, 1300 m lang und 900 m breit, neu eingerichtet.

    UdSSR. Chef der russ. Luftstreitkräfte an Stelle General Loktionow jetzt General Smuschki et witsch.

    Franz. Fachzeitschrift benützt zur Ausschmückung ihrer oft spaltenlangen Zensurlücken sich wiederholende Bilder, wie Abbildung zeigt, die an Anfang und Ende des freien Raumes gestellt werden.

    Franz. Luftfahrtminister jetzt Laurent-Eynac an Stelle von Guy La Chambre.

    Evakuierung Zivilbevölkerung England 13. 5. neue 1,2 Millionen Schulkinder müssen aufs Land verteilt werden, hierunter rund 450 000 aus London.

    Südafrikan. Militärfliegerschulung-Zentrale Kim-berley eingerichtet. Seit 1.1. 40. Kurs für Lehrer. Zur Verwendung sind in Aussicht genommen engl. Hurricanes, Spitfires, Fairey Batties und Bristol Blenheims.

    62 LICNES CENSUREES

    Beschlüsse gefaßt.

    Engl. Sunderland-Flugboot. Die beiden Hilfs-MG.-Stände auf der Oberseite des Rumpfes. Typenbeschr. Flugsport 1940, S. 67.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Luftwaffe.

    Berlin, 4. 5. 40 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungstätigkeit über Norwegen und der gesamten Nordsee fort. Ein feindliches Frachtschiff wurde durch einen Treffer mittleren Kalibers im Solbergfjord nördlich Narvik schwer beschädigt. — Am Nachmittag des 3. 5. wurde, wie bereits durch Sondermeldungen bekanntgegeben, im Seegebiet westlich Namsos ein britisches Schlachtschiff auf westlichem Kurs von deutschen Sturzkampffliegern angegriffen und getroffen. Nach einer gewaltigen Explosion ist das Schiff gesunken. — Fünf britische Kampfflugzeuge griffen in der Nacht vom 3. zum 4. 5. ein deutsches Vorpostenboot in der Nordsee erfolglos an. Zwei feindliche Flugzeuge wurden dabei abgeschossen.

    Berlin, 5. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Starke feindliche Kräfte haben, unterstützt durch Flieger, unsere Sicherungen nördlich Narvik wiederholt angegriffen. Sie wurden im Zusammenwirken mit eigenen Kampffliegern abgewehrt. — Auf dem Flugplatz Lesjaskog, südostwärts Andalsnes, wurden zwanzig verbrannte englische Flugzeuge aufgefunden. — Die Luftwaffe versenkte bei Namsos am 3. 5., wie bereits gemeldet, ein englisches Schlachtschiff, einen Schweren Kreuzer und ein großes Transportschiff, am 4. 5. zwei feindliche Handelsschiffe, und vor Narvik einen ehemals polnischen Zerstörer. Ein eigenes Flugzeug mußte wegen Brennstoffmangels notlanden.

    Berlin, 6. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Den zur Unterstützung der Gruppe Narvik eingesetzten deutschen Kampffliegern, gelangϖ es, ein feindliches Schlachtschiff mit einer schweren Bombe zu treffen, ein Truppenlager, anzugreifen und dabei ein IViunitionslager zur Explosion zu bringen.— Zwei britische Sunderland-Flugboote wurden im nordnorwegischen Küstengebiet vor Anker mit MG.-Feuer angegriffen und beschädigt. — Ein britisches U-Boot wurde, nachdem es durch einen Minentreffer beschädigt war, am 5. 5. durch zwei deutsche Flugzeuge im Kattegatt gestellt. Diese gingen kurz entschlossen neben dem

    U-Boot auf See nieder. Der Kommandant des U-Bootes und ein Unteroffizier wurden gefangengenommen und an Bord der Flugzeuge gebracht. Sicherungsstreitkräfte der deutschen Kriegsmarine schleppten dann das britische U-Boot in einen deutschen Hafen ein. — Bei Terschelling wurden zwei britische Bristol-Blenheim-Flugzeuge abgeschossen.

    Berlin, 7. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei Narvik hat sich die Lage bisher nicht verändert. Deutsche Kampfflugzeuge griffen britische Kolonnen mit Bomben und Maschinengewehren an und zersprengten sie. Ein vor Narvik liegender Kreuzer wurde durch eine Bombe mittleren Kalibers getroffen, ein Sunder-land-Flugboot durch Bombenwurf versenkt. — Bei einem Einflugversuch in die Deutsche Bucht wurden zwei britische Flugzeuge von deutschen Jägern abgeschossen.

    Berlin, 8. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff erneut feindliche Seestreitkräfte bei Narvik an. Zwei Kreuzer erhielten Treffer. Feindliche Stellungen und Marschkolonnen wurden wirkungsvoll mit Bomben belegt. Im Luftkampf wurde ostwärts Narvik ein britisches Jagdflugzeug abgeschossen.

    Berlin, 9. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen feindliche Seestreitkräfte bei Narvik an. Dabei wurde ein Transporter von 7000 Tonnen durch eine Bombe mittleren Kalibers zum Sinken gebracht. — Nördlich Narvik griffen Kampfverbände wiederholt in den Erdkampf ein, belegten Marschkolonnen mit Bomben und bekämpften feindliche Batteriestellungen. —* Die Luftwaffe vernichtete im Skagerrak ein feindliches U-Boot durch Bombentreffer.

    Führerhauptquartier, 10. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Angesichts der unmittelbar bevorstehenden feindlichen Kriegsausweitung auf belgisches und holländisches Gebiet und der damit verbundenen Bedrohung des Ruhrgebietes ist das deutsche Westheer am 10. 5. bei Morgengrauen zum Angriff über die deutsche Westgrenze auf breitester Front angetreten. — Gleichzeitig hat die Luftwaffe mit großem Erfolg die feindlichen Flugplätze angegriffen und mit starken Verbänden zur Unterstützung des Heeres in den Erdkampf eingegriffen. ■— Um die Gesamtoperationen der Wehrmacht zu leiten, hat sich der Führer und Oberste Befehlshaber an die Front begeben.

    Berlin, 10. 5. 40. (DNB.) Die deutsche Luftwaffe startete bei Morgengrauen des 10. 5. mit starken Verbänden aller Art zum Einsatz gegen Westen und landete zahlreiche Einheiten auf belgischen und holländischen Flugplätzen. Die Flugplätze und ihre Umgebung wurden in kurzer Zeit in die Hände der deutschen Luftwaffe gebracht. Die in Ost- und Mittelfrankreich gelegenen Flugplätze waren das Ziel überraschender deutscher Bombenangriffe, die Flugzeuge und Flughäfen zerstörten und große Brände hervorriefen. Die Flugplätze in Saint-Omer, Vitry le Francois und Metz wurden nachhaltig zerstört. — Nachdem die belgische Regierung englische und französische Truppen ins Land gerufen und die holländische Regierung den Kriegszustand zwischen Holland und Deutschland erklärt hat, wurden die deutschen Luftangriffe auch auf militärische Ziele Belgiens und Hollands ausgedehnt. Dabei wurden u. a. auch die Flugplätze von Antwerpen und Brüssel erfolgreich mit Bomben belegt. — Verbände der Luftwaffe unterstützten das Vorgehen des Heeres und waren maßgeblich an der Einnahme eines belgischen Forts beteiligt. Hierbei zeichneten sich besonders durch Kühnheit und Schneid Hptm. Koch und Obltn. Witzig aus. Der Führer und Oberste Befehlshaber verlieh diesen beiden Offizieren das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. — Die Agentur Havas verbreitet die Behauptung, daß bei deutschen Luftangriffen auf die Festung Antwerpen ein Militärlazarett zerstört worden sei. Diese Meldung ist frei erfunden. Der Führer und Oberste Befehlshaber der deutschen Wehrmacht hat strenge Befehle erlassen: Offene Städte, nichtmilitärische Ziele und insonderheit die durch das Genfer Rote Kreuz gekennzeichneten Lazarette, Krankenhäuser usw. werden nicht angegriffen. — Beim Einflug der deutschen Luftwaffe nach Belgien, Holland, Nordfrankreich und beim Ueberfliegen der Südostküste Englands wurde nach bisher vorliegenden Meldungen lebhaftes Flakfeuer an vielen Stellen gegeben. So berichtet Reuter aus London, daß am Freitagfrüh an der Themsemündung der Lärm des schweren Feuers tausende von Menschen weckte, die sich schnell auf die Straße begaben, um einen Blick von den angreifenden Flugzeugen zu erhaschen. Die Blitze der zerspringenden Granaten waren für die Zuschauer deutlich sichtbar. Trotz dieser Meldung, daß die Be-

    völkerung auf die Straßen statt in die Schutzräume eilt, verbreiteten Reuter und Havas wiederholt die Nachricht, daß Zivilpersonen durch angreifende deutsche Flieger verletzt worden seien. Die deutsche Luftwaffe hat strengen Befehl, keine Bomben auf offene Städte zu werfen; sie hat nur militärische Ziele angegriffen. Die Neugier der Bevölkerung aber bringt es mit sich, daß durch die herunterfallenden Sprengstücke der feindlichen Flak Zivilpersonen verletzt werden. Flakgranaten, die nicht in der Luft krepiert sind, sind mit ihrem vollen Gewicht heruntergefallen und haben einzelne Häuser in Städten beschädigt oder zerstört. Es ist nicht verwunderlich, daß derartige Einschläge von Flakgranaten mit Bomben verwechselt werden. — Von amtlicher Seite wird nochmals betont, daß Bombenangriffe auf offene Städte bisher von der deutschen Luftwaffe nicht geschehen sind. — Am 10. 5. haben drei feindliche Flugzeuge die offene Stadt Freiburg im Breisgau, die völlig außerhalb der eigenen Operatoinen liegt und keine militärischen Anlagen aufweist, mit Bomben angegriffen. Die Bomben fielen in der inneren Stadt nieder und töteten vierundzwanzig Zivilpersonen. Zur Vergeltung dieses völkerrechtswidrigen Vorgehens wird die deutsche Luftwaffe in derselben Weise antworten. Von jetzt ab wird jeder weitere planmäßige feindliche Bombenangriff auf die deutsche Bevölkerung durch die fünffache Anzahl von deutschen Flugzeugen auf eine englische oder französische Stadt erwidert werden.

    Führerhauptquartier, 11. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Das deutsche Westheer hat nach Ueberschreiten der holländischen, belgischen und luxum-burgischen Grenze die feindlichen Grenztruppen in Holland und Belgien überall geworfen und ist trotz Zerstörung zahlreicher Brücken und Sperren aller Art in rasch fortschreitendem Angriff. Fallschirm- und Luftlandetruppen sind an verschiedenen Stellen abgesetzt und im Begriff, die ihnen obliegenden Sicherungsaufgaben durchzuführen. — Im rollenden Einsatz unterstützten Verbände der Luftwaffe das Vorgehen des Heeres, indem sie Befestigungsanlagen und Stellungsbauten, Marschkolonnen und Truppenlager angriffen, Straßen, Eisenbahnlinien und Brücken durch Bombentreffer beschädigten oder zerstörten. Die weitreichende Aufklärung brachte Klarheit über die feindlichen Heeresbewegungen. — Mit massierten Kräften führte die deutsche Luftwaffe ferner am 10. 5. den ersten Großangriff gegen die Basis der feindlichen Luftwaffe in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. 72 Flugplätze wurden angegriffen, 300 bis 400 feindliche Flugzeuge am Boden vernichtet, zahlreiche Flugplatzanlagen und Hallen durch Brände und Explosionen zerstört. Besonders empfindlich wurden die französischen Luftstützpunkte Metz, Nancy, Reims, Romiiiy, Dijon und Lyon getroffen. — In Luftkämpfen verlor der Feind 23 Flugzeuge. 11 eigene Flugzeuge wurden abgeschossen, 15 weitere werden vermißt. — Der Feind griff, wie schon gemeldet, am 10. 5. die Stadt Freiburg mit Bomben an und warf in der Nacht vom 10. zum 11. 5. Brand- und Splitterbomben auf drei Orte im Ruhrgebiet, wobei zwei Zivilpersonen getötet, mehrere verletzt und geringer Sachschaden verursacht wurde. Drei feindliche Flugzeuge wurden durch Flak abgeschossen. — Versenkt wurden: Durch Bomben zwei Handelsschiffe mit 5000 und 2000 t zwischen Calais und Dünkirchen, durch ein eigenes U-Boot ein feindliches U-Boot, durch ein Schnellboot ein feindlicher Zerstörer. — In Norwegen ist die Lage unverändert. Vor Narvik gelang es, ein britisches Schlachtschiff und einen Kreuzer mit mehreren Bomben verschiedenen Kalibers zu treffen.

    Berlin, 11. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Das stärkste Fort der Festung Lüttich, Eben Emael, das die Uebergänge über die Maas und den Albert-Kanal bei und westlich Maastricht beherrscht, hat sich heute nachmittag ergeben. Der Kommandant und 1000 Mann wurden gefangengenommen. — Das Fort wurde schon am 10. 5. durch eine ausgesuchte Abteilung der Luftwaffe unter Führung von Obltn. Witzig und unter Einsatz neuartiger Angriffsmittel kampfunfähig gemacht und die Besatzung niedergehalten. Als es einem von Norden angreifenden Verband des Heeres nach hartem Kampf gelungen war, die Verbindung mit der Abteilung Witzig herzustellen, hat die Besatzung ihre Waffen gestreckt.

    Berlin, 11. 5. 40. (DNB.) Wie bereits gemeldet, haben am 10. 5. drei feindliche Flugzeuge die offene Stadt Freiburg im Breisgau mit Bomben angegriffen, obwohl sich in Freiburg keinerlei militärische Anlagen befinden. Die feindlichen Flugzeuge bewarfen dabei einen Kinderspielplatz mit Bomben, auf dem sich eine

    größere Anzahl von Kindern sorglos vergnügte. Dreizehn Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren wurden durch den Bombeneinschlag getötet.

    Führerhauptquartier, 12. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In engem Zusammenwirken zwischen Heer und Luftwaffe ist auf der gesamten Front der deutsche Angriff im Westen in raschem Fortschreiten. — Ganz Luxemburg ist in deutscher Hand. — Die deutsche Luftwaffe setzte am 11. 5. den tags zuvor begonnenen Großangriff gegen die feindlichen Luftwaffen in Frankreich, Belgien und in den Niederlanden fort. Eine große Anzahl von Flugplätzen wurde erneut angegriffen und dabei Hallen in Brand gesetzt, Werften zerstört und Tank- und Munitionslager zur Explosion gebracht. Allein auf dem Flugplatz Breux gelang es 30, auf dem Flugplatz Orleans 36 Flugzeuge zu zerstören. Im Luftkampf wurden 52, durch Flakartillerie 12 Flugzeuge abgeschossen. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß insgesamt auch am gestrigen Tage 300 feindliche Flugzeuge unserem Angriff und der Luftabwehr zum Opfer fielen. Truppenansammlungen, Transportzüge, Bahnanlagen, Marschkolonnen und Kraftwagentransporte hinter der belgischen und französischen Front waren das Ziel wirkungsvoller Angriffe. — An der belgisch-holländischen Küste wurden Seestreitkräfte, Transportschiffe und Ausladungen angegriffen, in Vlissingen drei Transportschiffe und ein Tankdampfer getroffen, in der mittleren Nordsee ein feindlicher Zerstörer durch Bombentreffer beschädigt. — In der Nacht vom 11. zum 12. 5. flogen einzelne Flugzeuge in Westdeutschland ein und griffen wiederum eine Reihe nichtmilitärischer Ziele ohne besondere Wirkung an. Die eigenen Flugzeugverluste sind im Verhältnis zum Erfolg wiederum als gering zu bezeichnen. 35 Flugzeuge werden vermißt. — In Norwegen ist die Lage unverändert. Bei Narvik wurden feindliche See- und Landstreitkräfte durch die Luftwaffe angegriffen, ein Zerstörer versenkt, ein weiterer beschädigt.

    Berlin, 12. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die harten Schläge der Luftwaffe werden fortgesetzt. Im Laufe des heutigen Vormittag wurden bereits 58 feindliche Flugzeuge, davon allein 20 Flugzeuge vom Baumuster Spitfire abgeschossen. —ϖ In der mittleren Nordsee versenkten unsere Kampfflieger einen britischen Kreuzer neuester Bauart. Ein anderer Kreuzer wurde im Ofotfjord schwerstens beschädigt.

    Berlin, 12. 5. 40. (DNB.) Das britische Luftfahrtministerium gibt bekannt, daß Angriffe der britischen Luftwaffe auf Gebiete zwischen Rhein und Maas erfolgt seien. Die Rheinbrücke bei Wesel und Brücken bei Aldekerke, Geldern, Rees und Goch seien derartig bombardiert worden, daß der Vormarsch der deutschen Truppen gelähmt worden sei. Auch wichtige Eisenbahn- und Straßenverbindungen seien durch Bombentreffer unterbrochen worden. — Von amtlicher deutscher Seite wird festgestellt, daß diese Erfolgsmeldungen des britischen Luftfahrtministeriums in keinem Punkte richtig sind. Die britische Luftwaffe hat während des gestrigen Tages weder die in raschem Vordringen befindlichen deutschen Truppen noch andere militärische Ziele ernstlich angegriffen. Während der Nacht vom 11. zum 12. Mai erfolgten vereinzelte Einflüge nach Westdeutschland/ Die britischen Flugzeuge haben vermieden, militärische Ziele und Orte, die durch Flakartillerie geschützt sind, anzugreifen. Sie haben ihre Bombenangriffe lediglich auf kleinere, unverteidigte Städte und auf Bahnanlagen versucht. Ein behelfsmäßiger Flugplatz wurde von einem einzelnen Flugzeug mit Maschinengewehren aus der Luft angegriffen, obgleich dieser Platz unbelegt war. Es sind keine von den genannten Brücken oder anderen Orten beschädigt oder gar zerstört wrorden. Der Materialschaden an den einzelnen Orten ist geringfügig. So wurden eine Schule, ein Lazarett und in der Nähe der Grenze eine am Rande der Stadt gelegene Kaserne zerstört. Diese planlosen Bombenabwürfe im deutschen Heimatgebiet haben leider einige Tote und Verwundete unter der Zivilbevölkerung verursacht.

    Führerhaüptquartier, 13. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In Holland gehen deutsche Truppen westlich des Süd-Willem-Kanals vor. Sie haben die Verbindung mit den um Rotterdam auf dem Luftwege gelandeten Truppen hergestellt. — In Belgien wurde der Uebergang über den Albert-Kanal auch nordwestlich Hasselt erzwungen. Unsere Truppen sind westlich Lüttich im Vorgehen nördlich der Maas nach Westen und sind in die Stadt Lüttich eingebrochen. Auf der Zittadelle weht seit 13. 5. vormittags die deutsche Flagge, während einzelne Außenforts der Festung noch Widerstand leisten. — Das Vorgehen des Heeres wurde durch Angriffe der Luftwaffe gegen Truppenansammlungen,

    Marschkolonnen und Eisenbahnen wirkungsvoll unterstützt. Im übrigen setzte die Luftwaffe ihren Großkampf um die Luftüberlegenheit über den westlichen Operationsraum mit fühlbarem Erfolge fort. Insgesamt wurden am 12. 5. etwa 320 Flugzeuge vernichtet, davon 58 im Luftkampf, 72 durch Flak, die übrigen am Boden. Allein 25 Flugzeuge wurden bei einem britischen Angriff auf die Maasübergänge bei Maastricht durch die Flakartillerie zum Absturz gebracht. Eine einzige Jagdstaffel erzielte 16 Abschüsse. Die eigenen Verluste waren gegenüber denen des Feindes und gemessen an den Erfolgen auch am gestrigen Tage gering. Sie betrugen 31 Flugzeuge. — Auch auf See erlitt der Feind starke Einbuße. Vor der holländischen Küste wurde ein Kreuzer durch Bombentreffer schwer beschädigt, ein Kreuzer der Southampton-Klasse sowie ein Transporter von 15 000 Tonnen versenkt und sieben weitere Handelsschiffe getroffen und in Brand geschossen. — Vor Narvik, wo verstärkte feindliche Seestreitkräfte auftraten, erlitten ein Zerstörer und vor Hemmerssoy ein Kreuzer durch Bombentreffer schwere Beschädigungen.

    Berlin, 13. 5. 40. (DNB.) Zu den Angriffserfolgen der Luftwaffe am 12. 5. wird die Versenkung von vier weiteren feindlichen Schiffen nachgemeldet. Ein Zerstörer und ein Transporter sanken unmittelbar nach Volltreffern, zwei andere Transportschiffe infolge von Bränden. Insgesamt wurde durch diese Bombentreffer ein Handelsschiffsraum von 10 000 BRT. vernichtet, den Zerstörer ungerechnet. — Die deutsche Luftwaffe hat im Laufe des heutigen Vormittag über 50 feindliche Flugzeuge abgeschossen, davon 10 Spitfire bei Dordrecht und 26 Spitfire bei Vlissingen. — In der Gegend südwestlich St. Trond stießen deutsche Panzerkräfte auf feindliche Panzer und schlugen sie im Zusammenwirken mit der Luftwaffe zurück. (St. Trond liegt etwa 20 km südwestlich Hasselt.)

    Führerhauptquartier, 14. 5. 40. (DNB.) Oberk". d. Wehrmacht: In Belgien wurde gestern auch der Turnhout-Kanal südostwärts der gleichnamigen Stadt überschritten und weiter südlich die Große Gette erreicht. Nördlich Namur stoßen unsere Panzerkräfte den auf die befestigte Dyle-Stellung zurückgehenden feindlichen Panzern nach, die durch die vorausgegangenen Angriffe aus der Luft und auf der Erde stark erschüttert sind. — Die Stadt Lüttich ist in deutscher Hand. — Im Räume südlich der Linie Lüttich—Namur haben unsere Truppen die Ardennen hinter sich gelassen und mit ihren Anfängen die Maas zwischen Namur und Givet erreicht. Auch in Südbelgien verlaufen unsere Bewegungen rasch und planmäßig. Die französisch-luxemburgische und französisch-belgische Grenze ist bis in die Höhe von Mezieres-Charleville fast überall erreicht und an vielen Stellen überschritten. Unter dem Schutz von ununterbrochen angreifenden deutschen Kampf-, Stuka- und Zerstörerverbänden und deren niederschmetternder Wirkung gelang es, die Maas auch auf französischem Gebiet zu überschreiten.— Außer der starken Unterstützung des Heeres griff die Luftwaffe verschiedene feindliche Flugplätze an. Auf dem Flugplatz Hamstede wurden allein 26 am Boden stehende Flugzeuge zerstört. Im ganzen betrugen die Verluste des Gegners am 13. 5. etwa 150 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 47, durch Flakartillerie 37 abgeschossen. 27 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 14. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Unter dem gewaltigen Eindruck der Angriffe deutscher Sturzkampfflieger und des bevorstehenden Panzerangriffs auf die Stadt hat Rotterdam kapituliert und sich dadurch vor der Vernichtung bewahrt.

    Führerhauptquartier, 15. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Festung „Holland" hat angesichts des aussichtslosen Kampfes gegen die überlegenen Angriffe der deutschen Truppen zu Lande und aus der Luft kapituliert. — In Belgien haben unsere, dem weichenden Gegner scharf nachdrängenden Divisionen die Dyle-Stellung erreicht. Zwischen Namur und Givet ist der Uebergang über die Maas in breiter Front erzwungen. Auf dem Westufer mit Panzern unternommene Gegenangriffe der Franzosen wurden abgeschlagen. Deutsche Kampfflieger und Zerstörerverbände griffen in diesen Kampf ein und vernichteten eine große Anzahl Panzerwagen. — Beim Uebergang über die Maas im Räume von Sedan ist im engsten Zus ammen wi rken mit der Luftwaffe der Schutz wall Frankreichs, die Maginotlinie, in ihrer Verlängerung nach Nordwesten durchbrochen. Auch hier scheiterten französische Gegenangriffe unter schweren Verlusten für den Feind. — Das Schwergewicht der deutschen Luftoperationen lag gestern im Angriff gegen die rückwärtigen Verbindungen des Feindes, seine Transportstraßen und Auslade-bahnhöfe. Feindliche Versuche, die deutsche Kampftätigkeit durch Einsatz starke r Fliegerkräfte zu verhindern, wurden mit schweren Verlusten für den Gegner

    abgeschlagen, ohne die eigene Handlungsireiheit in der Luft wesentlich zu stören. An einer Stelle wurden allein über 70 britische und französische Kampf- und Jagdflugzeuge abgeschossen. Die Gesamtverluste des Gegners betrugen am 14. 5. über 200 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf etwa 170, durch Flak 17 abgeschossen, der Rest am Boden vernichtet. 35 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Die bewaffnete Aufklärung vor der niederländischen Küste führte zu großen Erfolgen. Wie durch Sondermeldung schon bekanntgegeben, wurden zwei Kreuzer und ein Zerstörer durch Bombentreffer versenkt, ein weiterer Kreuzer durch eine Bombe schwer getroffen, ein Handelsschiff von 29 000 t und vier Transportschiffe zerstört. — Der Abwehrkampf um Narvik dauert an.

    Führerhauptquartier, 15. 5. 40. (DNB.) Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat den in Holland kämpfenden Soldaten des Heeres, der Luftwaffe und der ^-Verfügungstruppe folgende Anerkennung ausgesprochen: „Soldaten des holländischen Kriegsschauplatzes! In fünf Tagen habt ihr eine starke, wohl vorbereitete Armee, die sich hinter fast unüberwindlich erscheinenden Hindernissen und militärischen Befestigungen zäh verteidigte, angegriffen, ihre Luftwaffe ausgeschaltet und sie endlich zur Uebergabe gezwungen. Ihr habt damit eine Leistung vollbracht, die einzigartig ist. Ihre militärische Bedeutung wird die Zukunft erweisen. Nur durch euere vorbildliche Zusammenarbeit, durch die ebenso entschlossene Führung wie die Tapferkeit der Soldaten, besonders aber durch den heroischen Einsatz der todesmutigen Fallschirm- und Luftlandetruppen ist dieser Erfolg möglich geworden. Ich spreche euch im Namen des deutschen Volkes den Dank und meine Bewunderung aus. gez. Adolf Hitler."

    Führerhauptquartier, 16. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff auch am 15. 5. mit starken Kräften feindliche Truppen und ihre Verkehrsverbindungen an. Marschkolonnen und Truppenansammlungen wurden zersprengt, zahlreiche feindliche Panzerwagen durch Volltreffer vernichtet. Ueber dem Kampfraum des Heeres wurden in Luftkämpfen 46 feindliche Flugzeuge, durch Flakartillerie weitere zwei Flugzeuge abgeschossen. Bei Angriffen gegen feindliche Flugplätze sind zahlreiche Flugzeuge am Boden zerstört worden. Die sicher festgestellten Gesamtverluste des Gegners am 15. 5. belaufen sich auf 98 Flugzeuge. 18 eigene Flugzeuge sind verloren gegangen. — Im Seegebiet der niederländischen und belgischen Küste wurden durch Bomben zwei Zerstörer und drei Handelsschiffe, darunter ein Dampfer mit 12 000 t, versenkt, zwei Zerstörer und vier Handelsschiffe schwer getroffen. — Auch in der letzten Nacht unternahmen feindliche Flugzeuge Einflüge nach Westdeutschland. Sie warfen dabei planlos eine Anzahl von Bomben, die unbeträchtlichen Sachschaden anrichteten und eine Anzahl von Zivilpersonen töteten und verletzten. Militärische Objekte wurden weder angegriffen noch getroffen.

    Führerhauptquartier, 17. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Schlacht zwischen Antwerpen und Namur wurde die Dyle-Stellung südlich Wawre durchstoßen und die Nordostfront der Festung Namur genommen. Südlich Maubeuge bis nach Carignan südöstlich von Sedan ist die Maginotlinie auf einer Breite von 100 km durchbrochen. Französische Panzerkräfte, die sich westlich Dinant unseren Panzern entgegenwarfen, sind geschlagen. Verbände des Heeres und der Luftwaffe verfolgen überall den nach Westen zurückgehenden Feind. — Hauptangriffsziele der Luftwaffe bildeten am 16. 5. die rückwärtigen Verbindungen des Feindes in Frankreich und Belgien. Zahlreiche Eisenbahnstrecken und Straßen sind nachhaltig zerstört, Truppentransportzüge vernichtet, Truppenansammlungen und Marschkolonnen zersprengt worden. — Durch Angriffe gegen feindliche Seestreitkräfte und Transportschiffe sind vor der niederländisch-belgischen Küste ein feindlicher Kreuzer und ein Kanonenboot versenkt, ein Transportschiff so schwer getroffen, daß es auf Strand gesetzt werden mußte, und zwei französische Zerstörer beschädigt worden. In der mittleren Nordsee erhielt ein getauchtes U-Boot einen Bombentreffer, seine Vernichtung ist wahrscheinlich. — Vor Narvik gelang es, auf einem Schlachtschiff und einem leichten Kreuzer Bombentreffer zu erzielen und einen Tanker von 15 000 t in Brand zu werfen. Ein feindlicher Jäger wurde dort im Luftkampf abgeschossen. Unsere Gebirgsjäger konnten in ihrem Abwehrkampf durch Luftangriffe auf feindliche Ausladungen und Ansammlungen entlastet werden. Verstärkungen wurden ihnen zugeführt. — Am gestrigen Tage hat der Feind im Westen insgesamt 59 Flugzeuge verloren. Davon sind 30 im Luftkampf, 8 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 15 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 17. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe er-

    zielte bereits in den Morgenstunden des 17. 5. eine Reihe von bemerkenswerten Angriffserfolgen. An der belgischen Front schoß heute innerhalb einer Stunde eine deutsche Staffel von sechs Messerschmitt-Jägern dreizehn britische Kampfflugzeuge des Musters Blenheim ab, ohne selbst irgendwelche Verluste zu haben. Im Hafen von Dünkirchen wurde ein Zerstörer durch zwei Volltreffer schweren Kalibers innerhalb weniger Minuten zum Sinken gebracht. Außerdem wurden ein Kreuzer und ein Handelsschiff vor Dünkirchen durch Bombentreffer schwer beschädigt.

    © Segelflug

    15 h 2 min segelte NSFK.-Scharführer Willi Jahn arn 2. 5. am Rannayer Berg auf Grunau-Baby.

    Segelflugplatz „Emscher-Mark", 4000 Tagewerke, von NSFK.-Männern und Flieger-HJ. im Hertener Wald hergerichtet, wurde von NSFK.-Gruppenführer Sieler Anfang Mai seiner Bestimmung übergeben.

    Segelfluglehrgang Hesselberg (April) Ergebnis 15 A-, 25 B-, 36 G-Prüfungen, 11 Luftfahrerscheine für Segelflugzeugführer. Durchgeführt wurden 999 Gummiseilstarts und 598 Windenschleppstarts.

    Reichswettbewerb für Segelflugmodelle des NS.-Fliegerkorps auf dem Gelände der Reichssegelflugschule Wasserkuppe 28.—30. 6. Zugelassen 300 Flugmodelle. Wettbewerbsteilnehmer von den Arbeitsgemeinschaften des Deutschen Jungvolks, den Fliegereinheiten der HJ. und den Stürmen des NS.-Fliegerkorps.

    Eröffnung der flugerzieherischen Lehrschau in der Hermann-Seele-Jungfliegerschule Frankfurt a. M. fand am 8. 5. durch Oberbürgermeister Dr. Krebs in Anwesenheit von Ehrengästen, Generalleutnant Loerzer, NSFK.-Gruppenführer v. Molitor, Rhönvater Ursinus und zahlreichen Persönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht statt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Einweihung der ständigen flugerzieherischen Lehrschau Frankfurt a. M.

    Bild Winkelser

    <£uft-%st.

    Hispano-Suiza 24 H-Motor, 2000 PS Nennleistung, war auf dem letzten Pariser Salon ausgestellt. Vgl. Typenbesch, u. Abb. „Flugsport" 1938, S. 720 ff .r 72 1 Gesamthubraum, 24 Zylinder (6 Zylinderreiheu in H-Form), flüssigkeitgekühlt,

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    150 mm Bohrung, 170 mm Hub, Trockengewicht 195 kg. Nennleistung bei Type Hispano-Suiza 82 soll jetzt 2300 PS und Startleistung 2600 PS betragen.

    Föhnwinde nennt man die auf der Leeseite eines Gebirges sich bildenden Aufwindzonen, welche bis auf große Höhen hinaufreichen und an langgestreckten Wölk engebilden zu erkennen sind.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Aerodynamik der Luftschraube. Von Dr.-Ing. Fritz Wein ig. 484 S. mit 374 Abb. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis RM 48.—.

    Wie der Titel sagt, beschränkt sich das Buch auf die Aerodynamik der Luftschraube. Zunächst gibt der Verfasser eine eingehende und klare Darstellung der geometrischen Verhältnisse der Luftschraube und, was besonders wertvoll ist, Grundlagen für Luftschraubenversuche. Die Zusammenhänge zwischen Wirkungsgrad und Leistung werden erst am Schraubenelement untersucht und hieraus die wichtigsten Zusammenhänge zwischen Steigung, Blattbreite und Leistung abgeleitet, außerdem die Wirkung von Leitvorriehtungen und gegenläufigen Schrauben untersucht. Es folgt dann die Untersuchung der Gesamtschraube, die ausgeht von der Theorie der Schraube sehr großer Flügelzahl und später auf die Theorie der Schraube endlicher Flügelzahl ausgebaut wird. Ein Abschnitt über die Berechnung der Luftschraube gibt Unterlagen für die aerodynamische Gestaltung.

    Während diese Abschnitte in erster Linie für den Luftschraubenbauer gedacht sind, folgt ein weiterer, besonders für den Flugzeugkonstrukteur sehr wertvoller Teil über das Zusammenwirken zwischen Luftschraube und Flugzeug, der wohl die vollständige Zusammenstellung dieser sowohl für die Flugleistungen als auch besonders für die Flugeigenschaften wichtigen Dinge ist.

    Zahlreiche Skizzen und Schaubilder erleichtern das Verständnis. Eine sehr ausführliche Literaturzusammenstellung ergänzt das Werk. Man kann wohl ohne Uebertreibung sagen, daß es bei weitem das Vollständigste auf diesem Gebiet in der gesamten Luftschraubenliteratur ist. Es wäre zu wünschen, daß über den konstruktiven Teil bald ein ähnlich übersichtliches und vollständiges Werk vorliegen würde. Prof. Scheubel.

    Bauelemente des Flugzeugs. Nach Vorlesungen von Dr.-Ing. Herbert Wagner, ehem. o. Prof. u. Leiter d. Flugt. Inst. a. d. Techn. Hochsch. Berlin: bearb. von Dipl.-Ing. Gotthold Kimm. 296 S. m. 280 Abb.. Verlag R. Oldenbourg. München. Preis RM 12.—.

    Ein empfehlenswertes Buch für Studierende und Konstrukteure mit Einführung in die statische Berechnung der einzelnen Bauelemente des Flugzeuges mit praktischen Beispielen. Behandelt sind Statik des ebenen Fachwerks, Biegung, Verdrehung, Biegungsverdrehung, Knickung und Knickbiegung. Hervorzuheben ist die übersichtliche und sachliche Anordnung des Stoffes, welche den Studierenden wie den Konstrukteuren in der Praxis ein Zurechtfinden in diesem umfangreichen Gebiet erleichtert.

    Die Jüngsten der Luftwaffe. Ein Buch von den Flieger-Technischen Vorschulen, herausgeg. von Dr.-Ing. Erwin Krause mit Geleitwort von Generalmayor Mooyer. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis kart. RM 3.—, geb. RM 3.90.

    Das vorliegende Buch ist den Aufgaben der Flieger-Technischen Vorschulen, aus dem Nachwuchs fliegertechnisches Personal heranzubilden, gewidmet. Die technische Berufsausbildung (Lehrwerkstatt, Betrieb, Werkberufsschule, Abschlußprüfung) ist an Hand von vielen Abbildungen ausführlich geschildert. Ing. Heinrich Jacob gibt ein lebendiges Bild von der Berufserziehung in den Lehrwerkstätten und Hauptführer Walter Steinert über die Erziehung der Militärschüler in den Unterkünften der Flieger-Technischen Vorschulen. Ein ausgezeichnetes Buch für unsere flugbegeisterte Jugend.

    Entwurf und Berechnung von Flugzeugen. Band IV a, Fahrwerk. Von Dipl.-Ing. Gerhard Otto. 128 S. m. 151 Abb. u. 6 Taf. Verlag C. J. E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 2. Preis RM 5.50.

    Die Baugruppen Fahr werk und Schwimmwerk sind in 2 Bänden IVa und lVb getrennt untergebracht. Als durchgeführte Rechnungsbeispiele sind bewährte Fahrgestelle vom Heinkel „Kadett" und Henschel Hs 123 gewählt, von Einziehfahrwerken das vom Ago „Kurier" (Ao 192) und Konstruktionsunterlagen der verschiedenen Fahrwerksbauweisen von Argus, Kronprinz, Elektron-Co. und VDM. Ein gutes Handbuch für den Konstrukteur.

    „FLUGSPORT11

    FI ugzeug*Spann lacke

    Marke „Cellemit", liefert seit 1911 Dr. Quitfner & Co.

    Inh. Hans G. Mohr

    Berlin * Lichtenberg Rittergutstrafee 152, Fernr. 612562

    Das deutsche segellliegerlied

    von G. Striedinger, für Gesang mit Klavierbegleitung, darf in keinem Ver= ein od- Familie fehlen. Preis incl. Porto RM 1.15. Zu bezieh, v. Verlag „Flugs sport", Frankfurt/M., Hindenburgpl. 8, Postscheckkonto 7701, Frankfurt a. M.

    Maschinenbau / Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    .RIVISTA AERONAUTICA'

    Illustrierte monatliche Zeitschrift

    Herausgegeben durch italienisches

    Luftfahrtministerium Ministero dell' Aeronautica, Roma

    Enthält Orig.-Abhandlungen üb. den Luftkrieg u. üb. die Luftfahrttech-nik, weitere Nachrichten über den internationalen Luftverkehr auf dem militärischen, wissenschaftlichen u. Handelsgebiet, sowie zahlreiche Buchbesprechungen.

    Abonnementspreis für Italien u. Kolonien it. L. 64,80 für Ausland . . . . it. L. 144, -

    Ein separates Heft

    für Italien.....it. L. V

    für Ausland . . . . it. L. 19,—

    >0»e«- und t

    Fallschirme

    aller Art

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    & erlohrenen Kontrolleur

    aus denv Flugzeugbau, der an selbständiges Arbeiten gewöhnt ist. Vorbedingung: Mehrjährige Erfahrung in der Triebwerkprüfung und Getriebebau sowie in der Zellenprüfung.

    Schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Lichtbild an

    Änton Flcttner G* m. b. H., Flugzeugbau Berlin-Johannisthal Segelfliegerdamm 27

    SCHROEDEB.& CO.

    Berlin'iVeukiillii

    Bergstraße 93-95

    Älteste Flugzeug* Pftllsdiirm-Fahrik der Well

    BUCKER

    sucht zum möglichst baldigen Antritt einen im Umgang mit Behörden gewandten

    Ingenieur,

    der mit Listen, Aenderungs- und Lizenzwesen vertraut ist, ferner

    Konstrukteure

    für Triebwerks-, Zellen- und Vorrichtungsbau.

    Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Lichtbild und Gehaltsansprüchen erbeten unter Kennwort 71 an

    D ri ri/CD FLUGZEUGBAU GMBH DUV^rXCrX RANGSDORF BEI BERLIN

    Der

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    1 00 fach praktisch erprobt

    Zugelassen für 400 km/h

    Der sicherste Lebensretter des Fliegers

    Kleine Packung - Geringes Gewicht KOHNKE FALLSCHIRMBAU. BERLIN W 35


    Heft 12/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Ürief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M„ Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro Vi Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen,

    nur mit genauer Quellenangabe gestattet. _

    Nr. 12 5. Juni 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 19. Juni 1940

    Am Kanal.

    Von der deutschen Luftüberlegenheit ist jetzt die Welt durch Tatsachen überzeugt worden. Die Luftwaffe hat ihren hohen Stand der Entwicklung dank der Kühnheit und hervorragenden Ausbildung unserer Flieger bewiesen.

    Trotz der vielen Beschlüsse in englischen und französischen Parlamenten, ihre Luftwaffe durch Produktionserweiterung und Ankauf aus fremden Staaten zu vergrößern, um der deutschen überlegen zu sein, ist das Gegenteil eingetreten. Dem Fachmann war dabei bekannt, daß durch papierene Luftrüstungsprogramme eine Steigerung, wie sie die jetzige Zeit erfordert, nicht herbeigeführt werden konnte. Ebenso wie der Fliegergeist, das Draufgängertum und der Schneid nicht durch Einstellung von Geldmitteln im Etat gesteigert werden konnten, ebensowenig kann die deutsche hochwertigste Konstruktions- und Werktätigkeit mit dem dazugehörigen Arbeitsgeist eines nationalsozialistischen Staates hervorgebracht und noch viel weniger nachgeahmt werden.

    Arado Ar 96 B.

    Zur Ergänzung der Typenbeschreibung „Flugsport" 1939, S. 544, geben wir umstehend einige Bilder der letzten Ausführungsform, wie sie jetzt in Serie läuft. Man unterscheidet zwei Ausführungsformen: eine als Uebungsflugzeug für fliegerische Ausbildung, die andere zur Waffen- und Beobachterausbildung sowie für Kampfzwecke.

    Für die Kunstflugschulung entspricht das Flugzeug den deutschen FestigkeitsVorschriften der höchsten Beanspruchungsgruppe (H 5). Die zulässige Endgeschwindigkeit beträgt bei allen Verwendungszwecken 700 km/h.

    Als Waffenflugzeug ist die Ar 96 B ebenfalls vielseitig einsatzfähig. Je nach dem, worin ausgebildet werden soll, können die einzelnen Ausrüstungsgeräte eingebaut werden. Das starre MG. mit 500 Schuß Munition für den Führer, das durch den Luftschrauben-

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 27.

    kreis feuert, bleibt dagegen immer fest in der Maschine. Für die Ausbildung des Beobachters im MG.-Schießen wird ein bewegliches MG. mit 375 Schuß in Trommeln verwendet. Zum Bombenwurf erhält die Tragfläche auf jeder Seite zwei Träger für je 3 Bomben zu 10 kg. Der Führer kann sie auch nach Stuka-Art abwerfen. Ein Nachtzielgerät ist für den Abwurf durch den Beobachter vorgesehen,

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Arado Ar 96 B. Oben links: Sitzanordnung: mit Schiebehaube. Unten: Flügel, mit herausgenommenem Rumpf, aus einem Stück mit Betriebsstoffbehältereinbau und hochgezogenem Fahrwerk. Rechts: Militärische Ausrüstung für den Beobachter. Werkbilder

    in dessen Sitz außerdem noch ein Hebel zur Korrektur des Flugzeugkurses angebracht werden kann. Für die fotografische Ausbildung erhält er entweder eine Zeiss-Reihenmeßkamera oder eine Handkamera. Ein Funkgerät für Telefonie und Telegrafie befindet sich grundsätzlich bei allen Verwendungszwecken in der Maschine. Diese Telefunkenstation dient nicht nur zur drahtlosen Verständigung mit Bodenstationen, sondern auch von Flugzeug zu Flugzeug, wobei der Führer immer mithören kann, was besonders auch für das Fliegen im Verband vorteilhaft ist. Außerdem kann die Besatzung während des Fluges miteinander telefonieren. Um für den Beobachter die besten Arbeitsbedingungen zu schaffen, befindet sich im Rumpfboden ein großes Plexiglasfenster, das ein freies Blickfeld nach unten bietet und für Reihenbildaufnahmen geöffnet werden kann. Die Haube über dem Beobachterraum ist bei der Wäffenausführung nach hinten offen.

    Als leichtes Kampfflugzeug umfaßt die militärische Ausrüstung ein starres MQ. für den Führer, ein bewegliches MQ. für den Beobachter, 6 Bomben je 10 kg und eine Handkamera.

    USA Stearman X 100 (XA-21) Bomben

    Die Entwicklung der Kriegsflugzeuge in USA ist ganz von dem deutschen Kriegsflugzeugbau beeinflußt. Dabei bemerkt man ein krampfhaftes Bemühen, die üblichen USA-Konstruktionsgepflogenheiten in Anwendung zu bringen. Ein typisches Beispiel ist der Stearman X 100 (siehe auch „Flugsoort" 1939, S. 467), von dem bisher verhältnismäßig wenig an die Oeffentlichkeit gelangt ist. Die nebenstehende Abbildung zeigt die erste Ausführungsform.

    Zweimotoriger Schulterdecker mit langem, hohem Rumpf. Rumpfbug weit nach vorn gezogen.

    Flügel gerade Vorderkante, Mittelstück einschließlich der Motoren gerade Hinterkante. Ansatzflügel Hinterkante nach den Enden verjüngt. Fowlerklappen am Mittelstück und an einem Teil des Ansatzflügels. Einfaches Höhen- und Seitenleitwerk, wobei der Rumpf in eine Schneide nach dem Seitenleitwerk ausläuft.

    Fahrwerk und Sporn in den Rumpf hochziehbar. MQ.-Stand auf der Oberseite des Rumpfes und auf der Unterseite weit hinten vor dem Leitwerk. Besatzung vier Mann.

    Zwei Pratt & Whitney Hörnet R-2180 Motoren von je 1400 PS mit Dreiblattverstellschraube. Spannweite 19,81 m, Länge 18,85 m, Höhe 3,66 m. Fluggewicht 9050 kg.

    USA. Stearman X-100 (XA-21) Zweimotorbomber.

    Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Grumman P3F-3,

    Die Grumman Aircraft Engineering Co. Bethphage, Long Island, hat bisher verschiedene Modelle von Doppeldeckern, F2F-1, XSF-2, F3F-1 und andere („Flugsport" 1937, Seite 76—78), entwickelt. Die Erfolge in den letzten Kriegen führten zu einem Eindecker-Jagdflugzeug Modell F4F-3. Vgl. „Flugsport" 1940, S. 124. Um die bisherige Konstruktionsarbeit in Doppeldeckern auszuwerten, wurde das Jagdflugzeug F3F-2, 750 PS Cyclone-Motor, als Sturzbomber umfrisiert unter der Bezeichnung F3F-3.

    Dieser Doppeldecker zeigt die übliche Grumman-Bauweise, Verschwindfahrwerk in den Rumpf. Vgl. die untenstehende Abb.

    F3F-2: Spannweite 9,7 m, Länge 7,1 m, Höhe 2,7 m, Fläche 24 nr. Leergewicht 1302 kg, Fluggewicht 1860 kg, Flächenbelastung 77,1 kg/m2, Leistungsbelastung 2,8 kg/PS.

    USA Transatlantik Douglas 100-t-Projekt mit 6 Motoren.

    Dieses Projekt, entworfen nach den Erfahrungen des viermotorigen Douglas D. C. 4, war für Verkehrszwecke bestimmt. In Fachkreisen wurde vor einiger Zeit von einem Douglas-Großbomber, 61 m Spannweite, 70 t, berichtet. Vgl. „Flugsport" 1940, S. 46.

    Flügel freitragend, Hinterkante mit Landeklappen und Querruder gerade. Flügelnase mit sechs Motoren V-Form.

    Rumpf elliptischer Querschnitt mit luftdichter Kabine

    Dreibeinfahrwerk hochziehbar. Dreifaches Seitenleitwerk. Höhenleitwerk V-förmig.

    16 Mann Besatzung und 100 Passagiere.

    Spannweite 75 m, Länge 55 m. Fluggewicht 100 t. Sechs Motore gesamt 12 000 PS. Reisegeschwindigkeit am Boden 320 km/h, in 7500 m Höhe 485 km/h. Reichweite 9600 km mit 20 000 kg Zuladung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Die Militärausführung war für 80 t mit 20 t Bombenlast, Reichweite 9600 km, gedacht.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Douglas 100-t-Projekt.

    Zeichnung Fluffspo'

    Links: USA Grumman F3F-3 Sturzbombe

    Archiv FIuksP"

    Um größere Leistungen zu erzielen, genügt es nicht, das Flugzeug einfach zu vergrößern und möglichst viele Motoren an der Flügelnase anzuordnen. Ob das Flugzeugprojekt, welches ungeheure Mittel und Zeit verlangt, in der Praxis zur Verwendung kommt, scheint noch ungewiß.

    Sanitätsflugzeug Ju 52.

    Wie bei allen Entwicklungen liegt auch auf dem Gebiet des Sanitäts-Flugwesens ein verhältnismäßig großer Zwischenraum zwischen der ersten Idee und dem ersten praktischen Versuch. Schon 1910 gab der holländische Arzt Dr. Moy die Anregung, die Vorteile des Lufttransportes für den Sanitätsdienst auszunutzen. Aber erst 1917 — im Weltkriege — wurde in Frankreich der Gedanke erstmals versuchsweise in die Tat umgesetzt. Diese wichtigen Versuche, die mit hierfür hergerichteten Kriegsflugzeugen durchgeführt wurden, hat man aufgegeben.

    Erst als nach dem Weltkriege verschiedene Staaten in Kolonialkriege verwickelt wurden, ging man ernstlich an den Ausbau eines reinen Sanitätsflugdienstes. Aber es blieb auch hier beim umgebauten Kriegsflugzeug. Deutschland, dem der Bau von Kampfflugzeugen untersagt war, und das deshalb zwangsläufig im Bau von Verkehrsflugzeugen an die erste Stelle rückte, blieb es vorbehalten, seine bewährten Verkehrsflugzeuge mit leicht auswechselbaren Inneneinrichtungen für solche Sanitätszwecke in Dienst zu stellen.

    Zunächst wurde von Junkers die F 13 als Sanitätsflugzeug eingerichtet und dann in den Anfangszeiten der Verkehrsfliegerei in Italien, Spanien mit Kolonien, Japan und Schweden in zahlreichen Exemplaren verwendet. Später wurden die G 24, G 31 und Ju 34 für den Sanitätsdienst eingerichtet und eingesetzt.

    Im Gran-Chaco-Krieg, im spanischen Bürgerkrieg, in Polen, Norwegen und neuerdings auch im Westen hat dann die Ju 52 ihre hervorragende Eignung für diese Sonderverwendung erwiesen. In Fällen, in denen die Transporte der Schwerverwundeten über schlechte und zerschossene Straßen in Kraftwagen tagelang gedauert hätten, wurden die Verwundeten mit dem Kraftwagen nur wenige km hinter die Front bis zum nächsten Flugplatz befördert, wo eine modern eingerichtete Ju 52 auf sie wartete.

    Die Seitenwände des Rumpfes brauchen nur aufgeklappt zu werden, worauf die Sanitäter die Bahren mit den Verwundeten in das Innere des Flugzeuges heben können. Raum für 8 Schwerverwundete oder 22 Leichtverwundete, die den Flug sitzend zurücklegen können.

    Wenn man bedenkt, daß es auf diese Weise möglich gewesen ist, Verwundete, die am Morgen weit draußen in Feindesland verwundet wurden, noch am Nachmittag des gleichen Tages in einem neuzeitlichen Lazarett in der Heimat zu betreuen, so begreift man, daß ohne den Einsatz von Sanitätsflugzeugen in vielen schweren Fällen jede wirksame Hilfe ausgeschlossen gewesen wäre.

    Sanitätsflugzeug Junkers Ju 52. Mitte: Einbringen der Verwundeten durch große Ladeluken. Unten: Innenansicht des Junkers Sanitätsflugzeuges.

    Werkbilder

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Generalfeldmarschalls Göring in der Luftwaffe:

    Maj. Vetter u. Obltn. Kuntze, Angehörige eines Kampfgeschwaders, das in zahlreichen kühnen Einsätzen gegen englische Seestreitkräfte in der Nordsee und dem Küstengebiet Norwegens der englischen Flotte schweren Schaden zugefügt hat; Feldw. Arpke, Angeh. ein. Fallschirmj.-Regts., das im Einsatz gegen Westen am Gelingen des raschen Vormarsches der deutschen Truppen hervorragenden Anteil hatte; Oberst Bräuer, Kmdr. ein. Fallschirmj.-Regts., für heldenmütigen, persönlichen Einsatz bei der Führung seines Regiments, wobei wichtige Verbindungen bis zum Eintreffen von Verstärkungen gehalten wurden; Hptm. Fritz Prager, Kmdr. ein. Fallschirmj.-Batl., der trotz schwerer Verwundung und überstandener schwerer Operation mit seinem Bataillon unter persönlicher Führung feindliche Stellungen genommen und einige wichtige Brücken gegen überlegene Angriffe gehalten hat; Hptm. Karl Schulz, Kmdr. ein. Fallschirmj.-Batl., der mit seiner Truppe einen Flugplatz, der mit zahlreichen Bunkern gesichert war, eroberte und hielt; Hptm. Erich Walther, Kmdr. ein. Fallschirmj.-Batl., der mit stark unterlegenen Kräften einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt besetzte und in tapferster Gegenwehr hielt; Horst Kerfin, Obltn. ein. Fallschirmj.-Regts., der einen wichtigen Brückenkopf, abgeschnitten von seinen Kameraden, unter tapferstem Einsatz der eigenen Person hielt, trotz erhaltener Erlaubnis, sich zurückzuziehen; Ltn. d. R. Wolfgang Graf Blücher, der unter hervorragendem persönlichen Einsatz in ungestümem Vorwärtsdrängen ein stark besetztes feindliches Bunkernest nahm; Heinrich Trettner, Maj. i. G. ein. Fallschirmj.-Div., der den Einsatz der Truppe mustergültig vorbereitete und in persönlichem Einsatz bei der abgesetzten Truppe die Führungsunterlagen beschaffte und die Verbindung aufrechterhielt; Oberst Dipl.-Ing. Gerhard Conrad, Kmdr. ein. Transportgruppe, für hervorragende Verdienste bei Führung seines Verbandes in Vorbereitung und Durchführung des Einsatzes und für vorbildliche persönliche Tapferkeit bei Einsatz und Landung.

    General der Flieger Grauert und Generalltn. Loerzer wegen hervorragender Verdienste in der Führung der ihnen unterstellten Fliegerkorps auf dem westlichen Kriegsschauplatz, und Hptm. Mölders, der soeben seinen zwanzigsten Luftsieg errang, wegen Tapferkeit vor dem Feinde sowie kühnen und besonders erfolgreichen Einsatzes seiner Jagdgruppe.

    Oberstltn. Gustav Wilke, Kmdr. ein. Transporteinheit, Obltn. Alfred Schwarzmann, Kompanieführer i. ein. Fallschirmj.-Regt., Obltn. Herbert Schmidt, Kompanieführer i. ein. Fallschirmj.-Regt., Ltn. Cord Tietjen, i. ein. Fallschirmj.-Regt., Feldw. Hellmuth Görtz, i. ein. Fallschirmj.-Regt.

    Grausame und völkerrechtswidrige Behandlung gefangener deutscher Flieger hat Generalfeldmarschall Göring veranlaßt, mit dem 28. 5. 1940 anzuordnen, daß die bisher erlassenen großzügigen Bestimmungen über die Behandlung feindlicher Fliegergefangener derart eingeschränkt werden, daß alle Kriegsgefangenen der französischen Luftwaffe grundsätzlich so zu behandeln sind, wie die' Franzosen die deutschen Flieger zu behandeln pflegen. In Zukunft werden alle französischen

    General d. Flieger Student.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht zeichnete Generalltn. Loerzer, Hptm. Mölders und General d. Fl. Grauert mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz aus (von links nach rechts). Weltbild (4)

    Fliegergefangenen nach französischem Vorbild sofort bei Gefangennahme in Fesseln gelegt und unter Ausschaltung sämtlicher bisher gewährten Erleichterungen unter Anlegung strengsten Maßstabes in den Gefangenenlagern gesondert untergebracht. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe sah sich zu diesen strengen Maßnahmen gezwungen, da sich täglich Berichte über die unmenschliche grausame Behandlung gefangener deutscher Flieger durch die Franzosen häufen. Der Generalfeldmarschall wird künftighin jedesmal, wenn ihm eine Ermordung deutscher Flieger gemeldet wird, für jeden ermordeten deutschen Flieger fünf französische gefangene Flieger erschießen lassen. Das gleiche gilt auch für den Fall, daß wiederum in Luftnot befindliche, mit Fallschirmen abspringende deutsche Flieger beschossen werden, jedoch mit dem Unterschied, daß in diesem Falle 50 feindliche Gefangene erschossen werden. Auf die gefangenen englischen Flieger finden die vorgenannten Maßnahmen keine Anwendung, da die Engländer bisher keine Veranlassung zu derartigen Gegenmaßnahmen gegeben haben.

    Generalltn. Student, Kmdr. einer Fallschirmdivision, infolge hervorragender Tapferkeit bei einer erfolgreich ausgeführten, den Kriegsverlauf entscheidenden Waffentat, zum General der Flieger befördert.

    Christiansen, General der Flieger, vom Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht zum Wehrmachtsbefehlshaber in den besetzten niederländischen Gebieten ernannt. Uebergabe der militärischen Hoheitsrechte erfolgte am 28. 5. 40 im Haag. General Christiansen behält die Führung des Nationalsozialistischen Fliegerkorps bei. Zu seinem bevollmächtigten Vertreter ernannte der Korpsführer den Chef des Stabes des NS.-Fliegerkorps, NSFK.-Obergruppenführer Sporleder.

    Peter Ingenhoven, welchem der Führer das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verlieh, wurde vom Korpsf. d. NSFK., Gen. d. Fl. Christiansen, mit Wirkung vom 17. 5. 40 zum NSFK.-Standartenführer befördert.

    Vera v. Bissing, NSFK.-Gruppe 8 (Mitte), wurde für Verdienste durch die Erfüllung kriegswichtiger Aufgaben das Motorflugzeugführer-Abzeichen vom Korpsführer des NSFK. verliehen.

    Ausland.

    Arbeitszeit Flugzeugindustrie Westmächte erhöht. Frankreich täglich 12 Std., auch an Sonn- und Feiertagen, England auch Samstags.

    Ital. Hochgeschwindigkeits-Profiluntersuchungen im Ultra-Windkanal Gui-donia von 1200 bis 2400 km/h z. Z. in der Durchführung. USA-Luftverkehr nach Europa eingestellt.

    USA Roosevelts Rüstungsbotschaft an den Kongreß sieht über 1 Milliarde Dollar für Bau von 50 000 Flugzeugen vor.

    USA.-Brewster XF 2 A-2, verbesserter Typ, Höchstgeschw. 550 km/h, wie er von der belgischen Regierung bestellt wurde, zeigt gegenüber dem im „Flugsport" 1938, S. 390, beschriebenen X F 2 A-l keine wesentlichen Verbesserungen.

    Republic Aviation Corporation, Farmingdale, New York, ist seit dem Ausscheiden Severskys die neue Firmenbezeichnung. Republic EP-1 Modell 100 ist

    identisch mit dem Seversky P 35 Exportausführung (siehe Flugsport 1938, S. 301) und Republic 2PA Modell 200 identisch mit Seversky-Mehrzwecke-Zwei-sitzer (siehe Flugsport 1938, S. 5 und S. 165).

    Luftwaffe.

    Führerhauptquartier, 18. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff hauptsächlich die rückwärtigen Verbindungen und die mit dichten Kolonnen belegten Rückzugsstraßen des Feindes in Belgien und Frankreich an. Unter der Wirkung dieser Angriffe ging der Feind an verschiedenen Stellen fluchtartig zurück. — Bei der bewaffneten Aufklärung an der niederländisch-belgischen Küste gelang es, einen feindlichen Zerstörer zu versenken. — Im Seegebiet von Narvik wurden feindliche Ausladungen bekämpft und je ein schwerer Treffer auf einen Schweren Kreuzer und einen großen Transporter erzielt. — Der Gegner verlor im Laufe des Tages 108 Flugzeuge, davon 53 im Luftkampf, 11 durch Flakartillerie, der Rest wurde am Boden zerstört. 26 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Feindliche Luftangriffe richteten sich gegen verschiedene Städte im norddeutschen Küstengebiet, insbesondere Hamburg und Bremen, und in Westdeutschland. Wie in allen bisherigen Fällen wurden, abgesehen von einer Kaserne, ausschließlich nichtmilitärische Ziele planlos angegriffen. Dies stellt das deutsche Oberkommando der Wehrmacht im Hinblick auf die sich daraus ergebenden Folgerungen ausdrücklich fest.

    Berlin, 18. 5. 40. (DNB.) Seit dem 10. 5. haben feindliche Bombenflugzeuge deutsches Reichsgebiet vielfach in tiefen Einflügen in zahlreichen Fällen mit Brand- und Sprengbomben, teilweise schwersten Kalibers, beworfen. Die Abwürfe erfolgten offensichtlich völlig wahllos. Nur in wenigen Fällen sind militärische oder kriegswichtige Ziele unmittelbar angegriffen und mit Bomben belegt worden. — Von 71 in der Zeit vom 10. bis 13. 5. erfolgten Flugangriffen feindlicher Flieger auf deutsches Reichsgebiet sind 6 unmittelbar auf militärische Ziele, 14 auf Ziele, die man vielleicht als kriegswichtig bezeichnen kann (Brücken, Bahnlinien, Kriegsindustrie, Bergwerksanlagen usw.), und 51 Angriffe auf ausgesprochen nichtmilitärische Stellen erfolgt.

    . Führerhauptquartier, 19. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe unterstützte wirksam das Vorgehen des Heeres. Ihr Schwergewicht lag weiterhin auf den rückwärtigen Verbindungen, Verkehrsanlagen und Rückzugswegen des Feindes, Bombenwurf auf mehrere Flugplätze, zerstörte Hallen, Werften und am Boden stehende Flugzeuge. — Vor der französisch-belgischen Küste wurde ein Handelsschiff von 6000 t durch Bombentreffer versenkt und ein Zerstörer schwer beschädigt. — Die Verluste des Feindes betrugen 147 Flugzeuge. Hiervon sind 47 im Luftkampf, 13 durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört worden. 27 eigene Flugzeuge werden vermißt. — In Norwegen steht die Gruppe Narvik, unterstützt durch die Luftwaffe, noch immer in schwerem Abwehrkampf. Ein Handelsschiff von 1500 t und ein Transporter von 6000 t wurden hier versenkt, ein feindliches Flugzeug im Luftkampf abgeschossen. — Feindliche Flugzeuge griffen wiederum verschiedene Städte im norddeutschen Küstengebiet und in Westdeutschland mit Bomben an. Militärische Ziele wurden nicht getroffen.

    Führerhauptquartier, 20. 5. 40. (DNB.) Stuka-, Kampf- und Zerstörerverbände zerschlugen eine von Laon nach Norden marschierende Panzerkolonne und zwangen sie zur Umkehr. — Am 19. 5. verstärkte die deutsche Luftwaffe ihre Angriffe auf rückwärtige Verbindungen und Rückzugswege des Gegners in Nordfrankreich und Belgien. Die Angriffe gegen feindliche Flugplätze wurden mit Erfolg fortgesetzt. — Im Verlaufe der bewaffneten Aufklärung im Seegebiet vor der französisch-belgischen Küste wurden zwei feindliche Zerstörer vernichtet, ein Zerstörer und das französische Torpedoboot „Imcomprise" sowie drei Handelsschiffe mit insgesamt etwa 15 000 t schwer beschädigt. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen am gestrigen Tage 143 Flugzeuge. Davon wurden im Luftkampf 95, durch Flak 15 Flugzeuge abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 31 deutsche Flugzeuge werden vermißt. — In der Nacht vom 19. 20. 5. wiederholten britische Flugzeuge ihren planlosen Bombenwurf in Westdeutschland, wobei eine Reihe von Zivilpersonen getötet und verletzt wurde. Das einzige militärische Ziel, das getroffen wurde, ist ein Kriegsgefangenenlager. Eine Anzahl von. Kriegsgefangenen wurde getötet.

    Führerhauptquartier, 21. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die größte Angriffsoperation aller Zeiten im Westen findet nach einer Reihe großer taktischer Einzelerfolge ihre erste operative Auswirkung. Die französische 9. Armee, die an der Maas zwischen Namur und Sedan die Verbindung zwischen der starken feindlichen Operationsgruppe in Belgien und der Maginot-Linie südlich Sedan herzustellen und zu halten hatte, ist zerschlagen und in der Auflösung begriffen. Der Armeestab und der bisherige Oberbefehlshaber der französischen 7. Armee, General Giraud, der den Befehl über die 9. Armee übernommen hatte, sind gefangen. In die durch den deutschen Angriffsschwung geschlagene Bresche ergießen sich unsere Divisionen. An ihrer Spitze haben Panzerkorps und motorisierte Truppen Arras, Amiens und Abbeville genommen und damit die Abdrängung aller noch nördlich der Somme befindlichen französischen, englischen und belgischen Armeen gegen die Kanalküste eingeleitet. — In Belgien greifen unsere Truppen den Feind an, der sich ostwärts Gent und weiter südlich an der Scheide erneut zum Kampf gestellt hat. Versuche des Feindes, sich aus dem Raum Valenciennes einen Ausweg nach Süden zu bahnen, sind gescheitert. Am Südflügel unseres Angriffes nahmen deutsche Truppen, wie schon durch Sondermeldung bekanntgegeben, Laon und stürmten über den Chemin des Dames bis an den Aisne-Oise-Kanal vor. Bei der Abwehr französischer Gegenangriffe wurden hier zahlreiche Panzerwagen vernichtet. Die Stadt Rethel, in der sich Teile des Feindes noch behaupteten, ist genommen. — An diesem Siegeszug des deutschen Heeres hat die Luftwaffe hervorragenden Anteil. Durch die völlige Beherrschung des Luftraumes, durch die Zerstörung von Flußübergängen und Verkehrsanlagen, durch ihre Angriffe auf Marsch- und Transportkolonnen hat sie die Auflösung der französischen 9. Armee beschleunigt und alle bisherigen Versuche, die Flanken unseres Durchbruches zu bedrohen, im Keime erstickt. — Bei der Seeaufklärung vor der französischen Küste sind ein französischer Zerstörer, der französische Marinetanker „Niger" von 5482 t, der französische Frachter „Pavon" und zwei weitere Frachter schwer beschädigt worden. In der Nacht zum 21. 5. wurden in der Straße Dover—Calais sechs Transportschiffe und Tanker mit einer Tonnage von 43 000 t durch Bomben versenkt, vier weitere Schiffe mit insgesamt 13 000 t schwer beschädigt. — Die Gesamtverluste des Gegners in-der Luft betrugen gestern 47 Flugzeuge. Fünfzehn deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 22. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Durchbruch der deutschen Truppen zur Kanalküste wurde gestern auch nach Nordwesten in Richtung auf St. Pol und Montreuil sur Mer erweitert. Die Hafenanlagen von Ostende, Dünkirchen, Calais, Boulogne und Dieppe sind von der deutschen Luftwaffe wiederum erfolgreich angegriffen worden. — Bei Valen-

    Heimkehr von erfolgreichem Aufklärungsflug gegen englische U-Boote. Besatzung wird an Land gebracht. Rechts: Nach der Heimkehr von erfolgreichen Seeflugzeugen bekommen diese bei Unterseebootversenkung einen Balken und das

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    sinkende U-Boot aufgemalt.

    Bilder PK-Eschenburg (Weltbild)

    ciennes ist der Angriff gegen die hier zusammengedrängten französischen Kräfte unter hartnäckigen Kämpfen im Gange. Versuche des Gegners, im Artois über Arras und westlich nach Süden auszubrechen, wurden abgewiesen. Bei Arras trugen Junkers-Stuka-Flugzeuge -zum Scheitern eines englischen Panzerangriffes wesentlich bei. — Am 21. 5. war die deutsche Luftwaffe mit großem Erfolg hauptsächlich zur Störung des feindlichen Rückzuges eingesetzt. Mehrere stark belegte Flugplätze wurden außerdem mit Bomben angegriffen, Flugzeuganlagen und Flugzeuge am Boden zerstört. Die Bahnhöfe von Compiegne und Greil brennen. In und vor den belgischen und französischen Häfen wurden ein Kreuzer und elf Handels- und Transportschiffe vernichtet, mehrere weitere Schiffe beschädigt. — Die Verluste des Gegners betrugen gestern insgesamt 120 Flugzeuge, davon wurden 35 im Luftkampf, 14 durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Zehn deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, griffen am 20. Kampfverbände der Luftwaffe bei Narvik operierende Teile der britischen Flotte an. Ein Schlachtschiff und ein Schwerer Kreuzer erhielten schwere Bombentreffer, außerdem wurden zwei weitere Kriegsschiffe und drei Handelsschiffe durch Bombentreffer beschädigt. Bei erneuten Angriffen am 21. 5. sind ein Zerstörer und ein Transporter schwer getroffen worden. — In der Nacht zum 22. 5. warfen feindliche Flugzeuge über Westdeutschland planlos Bomben, die meist auf freies Gelände fielen. Militärische Anlagen sind nicht getroffen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden durch Flak abgeschossen.

    Führerhauptquartier, 23. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Auch gestern wurden Ausbruchsversuche feindlicher Panzerkräfte bei Cambrai im Zusammenwirken des Heeres mit der Luftwaffe unter schweren Verlusten für den Gegner abgewiesen. Im westlichen Artois sind deutsche Truppen aus dem Durchbruchskeil heraus im Vorgehen nach Norden in allgemeiner Richtung Calais. — Angriffe der Luftwaffe trafen in erster Linie die rückwärtigen Verbindungen des Gegners sowie Rückzugsbewegungen und Truppenansammlungen in Flandern und im Artois. — Durch bewaffnete Aufklärung vor der Kanalküste wurden drei Transporter und ein Tanker mit insgesamt etwa 20 000 t versenkt und ein Zerstörer schwer beschädigt. Die Hafenanlagen von Dünkirchen und Dover sind wirksam mit Bomben belegt worden. — Im übrigen war die Tätigkeit der beiderseitigen Luftwaffen durch die Wetterlage beschränkt. Der Gegner verlor neun Flugzeuge. Fünf deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Bei Narvik gelang es, einen Schlachtkreuzer am Bug schwer zu treffen, einen Transporter von 3000 t zu versenken und einen weiteren Transporter schwer zu beschädigen. Außerdem wurden Zelt- und Munitionslager in Brand geworfen. Nachschubkolonnen zersprengt, Batteriestellungen und Landungsanlagen erfolgreich angegriffen. — Auch in der letzten Nacht setzte der Gegner seine planlosen Luftangriffe gegen nichtmilitärische Ziele fort. In den Niederlanden wurden die Orte Nymwegen und Waalwyk von britischen Flugzeugen angegriffen und dabei mehrere Zivilpersonen getötet. — Auf Grund nachträglich eingelaufener Meldungen beträgt, wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, die Zahl der durch Flakartillerie in der Zeit vom 10. bis 15. 5. abgeschossene feindlichen Flugzeuge 342.

    Führerhauptquartier, 24. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe unterstützte mit starken Kräften den Kampf des Heeres gegen die im belgischfranzösischen Raum eingeschlossenen feindlichen Armeen. Auch an der Südfront bekämpfte die Luftwaffe Verkehrsanlagen, Transportbewegungen und Truppenansammlungen. — Bei der bewaffneten Aufklärung an der Kanalküste wurden vor Boulogne ein großes Kriegsfahrzeug, wahrscheinlich ein Kreuzer, und drei Zerstörer durch schwere Bomben getroffen. Unsere Flugzeuge stießen dabei auf starke Flakabwehr. Es gelang außerdem, sechs beladene Transporter zu versenken. — Die Verluste des Gegners in der Luft betrugen gestern insgesamt 49 Flugzeuge; davon wurden im Luftkampf 25, durch Flakartillerie 8 Flugzeuge abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 16 deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Bei Narvik griff die Luftwaffe massierte Erdziele, Zelte und Tragtierkolonnen, Truppenansammlungen und Ausladungen mit Erfolg an. Ein feindlicher Jäger wurde abgeschossen, ein Kreuzer und ein Transporter durch Bombentreffer beschädigt. — Auch in der Nacht zum 24. 5/ flog der Gegner nach West-Südwestdeutschland ein und wiederholte seine planlosen Bombenwürfe auf nichtmilitärische Ziele.

    Führerhauptquartier, 25. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampf- und Jagdfliegerverbände griffen im belgisch-nordfranzösischen Raum

    Truppenansammlungen, Kolonnen, sowie Flakstellungen mit gutem Erfolg an und belegten in den belgischen und französischen Kanalhäfen Kai- und Tankanlagen, Werften, Docks, Artilleriestellungen und Molen mit Bomben. Dabei gelang es, einen Zerstörer und sieben Handelsschiffe bzw. Transporter mit einer Gesamttonnage von rund 20 000 t durch Bombentreffer zu vernichten bzw. schwer zu beschädigen. Ein weiterer Zerstörer wurde, wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, durch Flakartillerie zum Sinken gebracht. — Vor der Südfront erzielte die Luftwaffe gegen Bahnanlagen, Flugplätze, Marschkolonnen und Kampfwagenansammlungen große Wirkung. — Im Raum von Narvik setzten deutsche Kampfverbände ihre Luftangriffe gegen Seeziele fort und griffen mit gutem Erfolg auch in den Erdkampf ein. — Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, wurden dabei am 23. 5. zwei Kreuzer so schwer getroffen, daß mit ihrem Totalverlust zu rechnen ist. Auch ein Schlachtschiff und ein Kreuzer oder Zerstörer wurden stark beschädigt. Bei der Wiederholung dieses Angriffes am 24. 5. erhielt das schon am 23. 5. beschädigte Schlachtschiff drei weitere schwere Treffer auf das Heck, so daß es bewegungslos und ohne weitere Abwehr liegen blieb. Ein Flugzeugträger wurde in Brand geworfen; mit seinem Verlust ist zu rechnen. Ferner wurden ein Kreuzer mittschiffs getroffen, ein Transporter und zwei Handelsdampfer versenkt, zwei weitere beschädigt und ein großer Tanker nach einem Treffer mit Schlagseite auf Strand gesetzt. Zur Verstärkung der bei Narvik kämpfenden Truppen gelang es, Gebirgsjägereinheiten durch Fallschirmsprung abzusetzen. — Die Gesamtverluste des Feindes in der Luft betrugen gestern 84 Flugzeuge, davon wurden 27 im Luftkampf, 14 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Sieben deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 26. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In Flandern und im Artois setzten wir den konzentrischen Angriff gegen die eingeschlossenen feindlichen Armeen unter ständiger Verengung ihres Kampfraumes auf der ganzen Front fort. Der Feind leistet verschiedentlich noch heftigen Widerstand. Um ihn rascher zu brechen, griff die Luftwaffe an vielen Stellen in den Erdkampf ein. — An der belgisch-französischen Küste belegte die Luftwaffe erneut die Hafenanlagen von Zeebrügge, Ostende und Dünkirchen mit Bomben. In Ostende wurden ein Pulvermagazin und das Marinedepot durch Bombentreffer in Brand gesetzt, ein Transporter schwer beschädigt. In der Nacht vom 24. zum 25. 5. griff die Luftwaffe ferner zahlreiche Flugplätze im Osten und Südosten Englands unter guter Wirkung mit Bomben an. Im Seegebiet von Calais wurden zwei große Handelsschiffe mit je 5000 t, zwei kleinere Handelsschiffe und ein Kriegsschiff getroffen. — An der Südfront keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe setzte dort ihre Angriffe gegen Eisenbahnstrecken, Artillerie-Stellungen und Truppenansammlungen, besonders in den Wäldern, fort. Die Verluste des Gegners am 25. 5. betrugen insgesamt 59 Flugzeuge, davon wurden 19 im Luftkampf, 17 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest wurde am Boden vernichtet. Elf deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Im Räume von Narvik erhielten ein großes Kriegsschiff sowie ein Kreuzer je einen schweren Treffer. Brandwirkung wurde beobachtet. Gestern sind weitere Gebirgsjäger zur Unterstützung der bei Narvik kämpfenden Truppen mit Fallschirm abgesprungen.

    Führerhauptquartier, 27. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In Flandern und im Artois haben unsere Truppen ihre Angriffe fortgesetzt und die eingeschlossenen feindlichen Armeen weiter zusammengedrängt. Besonders nördlich

    Engl. Wellington-Bomber, bei einem Luftangriff auf den Flugplatz Aalborg zum

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Absturz gebracht, fiel ins Wasser.

    Bild PK-Eschenburg (Weltbild)

    Menin gelang ein tiefer Einbruch in die feindliche Front bis dicht -vor Ypern. Wie an den Vortagen griffen starke Einheiten der Luftwaffe in die Kampfhandlungen im Westen ein und erleichterten das Vorwärtskommen des Heeres. Der Schwerpunkt der Angriffe lag mit stärkster Wirkung über dem Raum der eingeschlossenen feindlichen Armeen. — Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, fiel Calais, das hinter der Front umschlossen war, nach hartem Kampf in unsere Hand. — Gegen den Versuch der Engländer, Teile ihrer eingeschlossenen Truppen nach England zu schaffen, griff die Luftwaffe erneut die noch in Feindeshand verbliebenen Häfen an der belgisch-französischen Kanalküste an. In Dünkirchen gingen die Hafenanlagen in Flammen auf. — Angriffe der Luftwaffe richteten sich auch gegen die Flugplätze in der Umgebung von Paris, Verkehrsanlagen südlich Reims und gegen feindliche Truppenbewegungen. Allein auf einem Flugplatz fielen 20 feindliche Flugzeuge der Vernichtung anheim. — Die Verluste des Gegners betrugen gestern 73 Flugzeuge, davon wurden 32 in Luftkämpfen, 15 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden vernichtet. 15 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Im Kampf um Narvik wurden auch gestern wieder Gebirgsjäger durch Fallschirmsprung abgesetzt. Nachdem bereits am 24. 5. ein feindlicher Flugzeugträger im Ofot-Fjord bei Narvik einen schweren Bombentreffer erhalten hatte, wurde dieses Schiff, wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, am 25. 5. vor Harstard erneut durch drei Bomben, darunter eine Bombe schwersten Kalibers, getroffen Und zum Sinken gebracht. Es gelang ferner, ein Handelsschiff von 8000 t durch Bombentreffer zu versenken und außerdem ein großes Kriegsschiff und zwei Kreuzer sowie einen Transporter von 18 000 t mit schweren Bomben unter Brand- und Explosionserscheinungen zu treffen. Auf dem Flugplatz Barduvos sind mehrere Flugzeuge am Boden zerstört worden. — Der Feind setzte in der Nacht zum 27. 5. seine planlosen Luftangriffe gegen nichtmilitärische Ziele in Westdeutschland fort, ohne hierbei größeren Schaden anzurichten.

    Führerhauptquartier, 28. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die große Schlacht in Flandern und im Artois hat ihren Höhepunkt erreicht. Im scharfen Angriff brachen unsere Truppen zum Teil erbitterten Widerstand und drängten die eingeschlossenen feindlichen Armeen auf immer engeren Raum zusammen, indem auch die Luftwaffe mit starken Kräften vernichtend wirkte. Gegen die belgische Armee gewannen wir nach harten Kämpfen schnell Boden und stehen 10 km vor Brügge und vor Thourout. Thielt wurde durchschritten und die dort befindliche starke feindliche Artilleriegruppe im Nahkampf gestürmt. — In Erkenntnis dieser hoffnungslosen Lage hat, wie schon durch Sondermeldung bekanntgegeben, die belgische Armee unter Führung ihres Königs in Stärke von 400 000 bis 500 000 Mann die Waffen gestreckt. — — Die Luftwaffe belegte die nach Zeebrügge, Nieuport, Ostende und Dünkirchen führenden Straßen und Eisenbahnlinien, die Hafenanlagen sowie die in den Häfen liegenden Schiffe mit Bomben. In Dünkirchen ist die Hafenbrücke zerstört worden. Zwischen Calais und Dover erhielt ein feindlicher Zerstörer einen schweren Treffer. — Die Verluste des Gegners in der Luft betrugen gestern insgesamt 91 Flugzeuge. Davon wurden im Luftkampf 63, durch Flakartillerie 11 abgeschossen. Auf einem Flugplatz wurden 15 Flugzeuge am Boden zerstört. 23 deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Auch im nördlichen Norwegen griff die Luftwaffe mit Erfolg an. In Bodo wurden ein Sender zerstört, ein zweiter stark beschädigt, zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. — Die englische Luftwaffe setzte ihre planlosen Angriffe auf nichtmilitärische Ziele in Nord- und Westdeutschland fort. Mehrere Zivilpersonen wurden getötet.

    Führerhauptquartier, 29. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe bekämpfte am 28. 5. zurückflutende Kolonnen aller Art, Truppenansammlungen und Panzerwagen. — Bei der bewaffneten Aufklärung vor der belgisch-französischen Küste und im Kanal wurden drei Zerstörer, zwei Transporter und zwei Frachtschiffe mit Bomben angegriffen und schwer beschädigt, in der mittleren Nordsee durch Bombentreffer ein feindliches U-Boot versenkt. Die Vernichtung eines weiteren U-Bootes ist wahrscheinlich. — Die Verluste des Gegners in der Luft betrugen am 28. Mai insgesamt 24 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 16, durch Flak 8 abgeschossen. Drei deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Hauptmann Mölders errang seinen 20. Luftsieg. — Iii1 Norwegen ist der Feind gestern, von zahlreichen Kriegsschiffen unterstützt, an der Erzbahn gelandet und von Norden her in Narvik eingedrungen. Deutsche Kampfverbände griffen die dort liegenden feindlichen Seestreitkräfte an. Ein größeres Kriegsschiff erhielt einen schweren Treffer mittschiffs und stellte unter starker Rauch-

    entwicklung das Feuer ein. Drei Kreuzer und ein Zerstörer sowie ein Frachter erhielten schwere Bombentreffer. Truppenausladungen bei Ankenes wurden mit zahlreichen Bomben belegt.

    Berlin, 30. 5. 40. (DNB.) Am Nachmittag und Abend des 29. 5. griffen stärkere Verbände zweier Fliegerkorps, die unter Führung der Generale Grauert und von Richthofen standen, im Hafen und Seegebiet Dünkirchen—Ostende britische Kriegs- und Transportschiffe an, die die Reste des geschlagenen britischen Expeditionsheeres nach der Heimat abtransportieren sollten. — Der Angriff, an dem sich Verbände aller Waffen beteiligten, erstreckte sich auf über 60 Schiffe. 3 Kriegsschiffe und 16 Truppentransporter, darunter Schiffe von über 15 000 t, wurden durch die anhaltenden konzentrierten Bombenangriffe versenkt. 31 weitere Schiffe erhielten Volltreffer, wurden schwer beschädigt, teils bewegungsunfähig gemacht, teils in Brand geworfen. Die Schleusen des Hafens von Dünkirchen sind völlig zerstört, die Hafenbecken ausgelaufen. — Jagdflieger, die gemeinsam mit den Bombenfliegern den Kampf gegen die englische Transportunternehmung führten, erzielten 68 Abschüsse. Hierbei zeichneten sich besonders die Verbände des Obersten von Massow aus. 10 weitere Flugzeuge, die die Einladungen schützten, wurden durch Flakartillerie abgeschossen. Die Flakartillerie versenkte außerdem ein kleineres Kriegsschiff und brachte fünf weiteren durch direkte Treffer schwere Beschädigungen bei.

    Führerhauptquartier, 30. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die große Schlacht in Flandern und im Artois geht mit der Vernichtung der dort im Kampf gestandenen englischen und französischen Armeen ihrem Ende entgegen. Seit gestern ist auch das englische Expeditionsheer in völliger Auflösung. Sein gesamtes unübersehbares Kriegsmaterial zurücklassend flüchtet es zum Meer. Schwimmend und auf kleinen Booten versucht der Feind, die auf der Reede liegenden englischen Schiffe zu erreichen, auf die sich unsere Luftwaffe — wie schon durch Sondermeldung bekanntgegeben — mit verheerender Wirkung stürzte. Südlich und südwestlich von Amiens wurden Truppenansammlungen in den Wäldern mit Bomben belegt. — Die feindlichen Verluste betrugen gestern 89 Flugzeuge, davon 68 im Luftkampf, 17 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 15 deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Der Kampf um Narvik dauert mit unverminderter Stärke an. Unsere Truppen haben Bergstellungen außerhalb der Stadt bezogen und werden verstärkt. Kampfflieger griffen einen feindlichen Flugplatz an. Mehrere am Boden stehende Flugzeuge wurden vernichtet.

    Unsere Luftwaffe im Einsatz in großer Höhe im Westen. Man beachte Atmungsgerät Rückspiegel.

    Bild PK-Stempka (Weltbild)

    Wirkung einer Stuka-Bombe auf einen belgischen Bahnhof.

    Bild Mocli-PK-Weltbild

    Zurückflutende französische Kolonen werden von deutschen Kampffliegern bombardiert. Deutlich zeigt die Brand- und Rauchwolke (rechts oben), daß die deutsche Bombe genau auf dem Schienenstrang liegt.

    ?%Bild PK-Smolarczyk (Weltbild)

    Abgeschossenes englisches Flugzeug bei einem französischen Ort.

    Bild bprotte-PK-Weltbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Führerhauptquartier, 31. 5. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Einsatz der Luftwaffe war im Laufe des 30. 5. durch die Wetterlage stark beeinträchtigt. Trotzdem wurden die Hafenanlagen von Dünkirchen erneut angegriffen. — In der Nacht zum 31. 5. griffen wiederum britische Flugzeuge in Norddeutschland nichtmilitärische Ziele an. Wesentlicher Schaden ist nirgends angerichtet worden. In Südholstein wurde ein feindliches Flugzeug durch Nachtjäger abgeschossen. In Nordfrankreich verlor der Feind drei französische, vor Stavanger ein britisches Kampfflugzeug in Luftkämpfen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Die Segelflugschule von Sänpetru/Brasov, 1937 von der Federatia Aeronautica Regala a Romaniei gegründet, und Leitung, Organisierung und der Weiteraufbau der Schule wurden dem Aeroclubul Brasov übergeben.

    In den Jahren 1937—1938 war die fliegerische Leitung dieser Schule dem Deutschen Segelflughauptlehrer anvertraut. Die schönen Ergebnisse, die in dieser Zeit zu verzeichnen waren, wurden schon im Jahre 1938 im „Flugsport" veröffentlicht (Nr. 10, 1939).

    Die gesamte Leitung der Schule führte auch im Jahre 1939 Dipl.-Ing. VI. Timosencu, Generalsekretär des Aeroclubul Brasov. Die fliegerische Leitung übernahm Segelflughauptlehrer E. Cernescu.

    Das Fluggelände der Schule ist nicht besonders groß und auch relativ niedrig. Ein ausgezeichnetes Vorgelände und eine gute Verteilung der Hänge macht es aber für jede Windrichtung, sogar bei mittleren Windstärken (von 7—8 m/s aufwärts), ausnützbar. Eine danebenliegende Wiese wird für Windenschleppschulung benützt. Flugzeugschlepp wird auf einem in 10 km Entfernung gelegenen Flugplatz betrieben. Die Schule verfügt über ausreichendes Flugmaterial, 11 Gleiter und 9 Segler (Grünau 9, Schulgleiter, Salamandra, Baby 2a, Wolf, Rhönbussard). Mit diesen Flugzeugen wird ein sehr reger Normalschulungsbetrieb erhalten. Leider hatten wir bisher keine einzige Hochleistungsmaschine, und da unser Gelände für thermische Verhältnisse sehr ungünstig gelegen ist, blieb die Zahl der Leistungsflüge bisher noch gering. Nun bekommt die Schule eine ,,Meise", und damit wollen wir auch diesen Mangel nachholen.

    Die Ergebnisse der Tätigkeit für 1939 sind folgende: Starts: 5350, Flugstunden: 563, Segelflugstunden: 520, Prüfungen: 69 A, 60 B, 57 C, Gleitfluglehrer: 16.

    Außerdem wurden auch mehrere schöne Bedingungsflüge ausgeführt, 7 Dauer- und 3 Höhenflüge für das Silberabzeichen. 2 Fluglehrer erfüllten in diesem Jahre die Bedingungen für die Silber C.

    Landesrekorde für Strecke und Höhe wurden ebenfalls verbessert.

    Wie schon oben erwähnt, war aber die Schule gar nicht für Leistungsflüge eingestellt, sondern fast ausschließlich auf die Steigerung des normalen Schulbetriebes für A-, B- und C-Prüfungen konzentriert.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflug

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflugschule von Sänpetru/Brasov 1939.

    Sänpetru, 7. Mai 1940.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Von der Segelflugschule von Sänpetru/Brasov.

    Auch für das Jahr 1940 wird die Normalschulung als hauptsächliche Grundlage gestellt. Es liegt nun an den wenigen Leistungsfliegern, durch persönlichen Einsatz auch den Leistungssegelflug bei uns zur Geltung treten zu lassen.

    Unsere mühevolle Arbeit des Jahres 1939 erntete auch vollen Erfolg und die schönen Ergebnisse bilden den richtigen Ansporn für die Weiterentwicklung dieser Bewegung in unserem Lande. Zwischen uns und Deutschland war bisher auf diesem Gebiete immer eine aufrichtige Freundschaft. Und wir wollen durch das Weitererhalten dieser Freundschaft, zur Förderung unseres und des gesamten Segelfluges beitragen. E. Cernescu, Segelflughauptlehrer.

    Schulungswerkstatt für Segelflugzeugbau des Telegraphenamtes Mainz am 9. 5. von Präsident Lochmaier der Obhut des NS.-Fliegerkorps Gruppenführer von Molitor übergeben.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kennfarben für Rohr- und Schlauchleitungen sind folgende: Wasser: grün, Luft: blau, Kraftstoff: gelb, Schmierstoff und Preßöl: braun, Abgas: schwarz, Enteisung: weiß, Gefahrenschutz (Feuerlöscher): rot. Weiter werden die Rohrleitungen z. B. bei Drucköl braun-rot-braun gekennzeichnet. Ein DIN-Normblatt hierfür vom Fachnormenausschuß für Luftfahrt wird demnächst erscheinen.

    Lader haben den Zweck, bei Steigerung der Drehzahl (bei kleinen Oeff-nungszeiten) sowie bei zunehmender Flughöhe, wenn Luftdruck und Luftwichte abnimmt, den Füllungsgrad des Zylinders zu verbessern und mithin die Leistung des Motors zu steigern. Je nach Bauart und Uebersetzungsverhältnis läuft der Motor, angetrieben von der Kurbelwelle, mit 10 bis 30 000 Umdrehungen. Bei sogenannten Höhenladern wird ein besonderer Ladedruckregler vorgesehen, welcher die Aufgabe hat, den Druck im Vergaser vom Boden bis zur Nennhöhe gleich zu halten.

    Berichtigung. „Flugsport" Nr. 10 muß es richtig heißen: S. 140 Bildunterschrift unten rechts „USA Vultee Jagdeinsitzer-Zweimotor Valiant"; S. 141 Beschreibung 1. Zeile „Vultee Einsitzer-Jagdflugzeug Valiant"; ferner Bildunterschrift S. 141 „Vultee Einsitzer-Jagdflugzeug Vanguard".

    Literatur*

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Die Luftfahrt-Navigation. Ein Handbuch für den Dienstunterricht, v. Kapt. Theo E. Sönnichsen. 3. erw. Auflage, 195 S. mit 115 Abb. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin SW 68. Preis RM 2.80.

    Das Geleitwort schrieb der Korpsführer des NSFK. General der Flieger Christiansen. Theoretisches Wissen und praktisches Können in der Luftfahrtnavigation ist für einen tüchtigen Flieger und Beobachter so wichtig wie die Bewaffnung. Der umfangreiche Lehrstoff ist übersichtlich gegliedert und leicht verständlich, wodurch das Buch für das Selbststudium besonders empfohlen werden kann.

    Wann geht die Sonne auf und unter? Neue Tafeln für die Zeiten der Auf- und Untergänge der Sonne für jedes Datum und jeden Ort Mitteleuropas, z. tägl. Gebr. f. jedermann bearb. v. Dr. habil. Karl Schütte. 2. verb. Auflage. Ferd. Dürnmlers Verlag, Bonn. Preis RM 3.80.

    Bei der Herausgabe der 2. Auflage sind die Tafeln unverändert geblieben. Kürzung der Dämmerung bei mehr oder weniger bewölktem Himmel konnte durch inzwischen ausgeführte Untersuchungen geklärt werden. Beim Gebrauch ist zu beachten, daß den aus den Karten entnommenen Auf- und Untergangszeiten in Deutschland während der Zeit vom 1. 4. bis 6.10.40 eine Stunde hinzuzufügen ist.

    Flugzeug-Typenbuch. Handbuch der deutschen Luftfahrt- u. Zubehörindustrie, herausgeg. v. Dipl.-Ing. Helmut Schneider. Hauptausg. A, 3. neubearb. Auflage, Jahrgang 1939/40. 972 S. mit 1150 Abb. Herrn. Beyer Verlag, Leipzig O 5. Preis RM 9.—.

    Die vorliegende 3. Auflage ist beträchtlich erweitert. Der textliche Teil umfaßt 876 Seiten. Behandelt sind nur deutsche Erzeugnisse, und zwar Motorflugzeuge, motorlose Flugzeuge (Segel- und Fesselflugzeuge), Flugmotoren, Luftschrauben, Flugsicherheits-, Flugüberwachungs-, Navigations- und Triebwerk-Ueberwachungsgeräte, Flugzeug- und Triebwerk-Zubehör, elektr. Ausrüstung,

    Verständigungsgeräte, militär. Ausrüstung, Baustoffe, Prüfgeräte für Baustoffe, Konstruktionsteile, Flugzeuge und Flugmotoren, Prüfstände für Fluggeräte, Geräte für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, für die Flugphysik, Sonderwerkzeuge und Werkzeugmaschinen, Bodenanlagen. Angefügt sind Bezugsquellen-, Firmen- und Sachverzeichnisse.

    Flugtechnischer Formelstab „Aeronorm", z. bezieh, v. Gebr. Wichmann, Berlin NW 7, Marienstr. 19—20. Preis RM —.95.

    Sämtliche Formeln aus den verschiedenen Teilgebieten, wie sie in statischen Büros, in der Einfliegerei, Flugwetterstellen u. a. m. gebraucht werden, kann man nicht alle im Kopfe haben. Ein Taschenbuch kann man auch nicht immer mit herumschleppen. Die wichtigsten Formeln (Lastvielfaches, Holmkräfte, Druck-verteilungs- und Profilwerte, Schiebe- und Trägheitskräfte, Knick-, Torsions- und Schubformeln, Deutsche und Int. Normalatmosphäre, Motorleistungsabnahme mit steigender Höhe usw.) sind hier auf 0,8 mm starkes weißes Cellon in Rechenschiebergröße (30X3,9 cm) aufgedruckt, so daß man den Formelstab im Rechenschieberfutteral unterbringen kann und jederzeit zur Hand hat.

    Sie waren die Ersten. Erstleistungen bei der Eroberung des Luftraumes. Von Wulf Bley. v. Hase & Koehler Verlag, Leipzig. Preis RM 4.80.

    Im Gegensatz zu rein technischen Aufzeichnungen aus der Entwicklungsgeschichte des Flugwesens gibt Wulf Bley eine unparteiische lebendige Schilderung der Erstleistungen der Welt auf dem Gebiete der Luftfahrt. Die Erstleistungen waren Fanfarenstöße, und die sie ausführten, fühlten eine Befriedigung, daß sie zum ersten Male geflogen, die ersten Steilkurven ausgeführt, den Kanal und den Ozean überflogen hatten. Ein flüssig geschriebenes Buch.

    sucht

    für die Leitung der Arbeitsvorbereitung der Presserei einen

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Erfahrungen in der Verformung von Leichtmetallblechen sind erwünscht. Kennwort 719

    ferner für Entwurfsabteilung

    Entwurfsingenieure,

    die als Gruppenführer selbständig Entwürfe bearbeiten können. Diplom-Ingenieure und Ingenieure mit Erfahrungen in Triebwerk und in Triebwerkseinbauten oder Waffen- und Walfeneinbauten oder Geräteausrüstung und Geräteeinbau. Kennwort ^TEW

    Ausführliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften mit Angabe der Gehaltsansprüche, sowie des frühesten Eintrittstermins sind zu richten an die Gefolgschaftsabteilung der

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ärado« Flugzeugwerke G. m, b. H. Werk Brandenburg (Havel)

    .r7 LUOSPORT

    ^♦♦♦♦^♦♦♦^♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦'♦♦♦♦♦♦«♦♦♦♦^

    Bewerbungen mil Lebenslauf, Uchfo., Zeugnisabschriften u.Gehalfsansprüch. sind zu richten an

    O zur Unterstützung des Versucnslelfers einen an selbständiges Arbeiten gewöhnten zuverlässigen

    Versuclisliigeiiieur

    für Interessante und vielseitige Tätigkeit Im Sor> derilugzeugbau. Erfahrung Im Lichfbildwesen erwünscht jedoch nicht Bedingung, @ für theoretische Untersuchungen (Aerodynamik)

    eine MathLematlkerln und eine

    mafhem. geschulte, gewandte Reclinerln Gelegenheit z. Einarbeiten In ein aussichtsreiches Spezialgebiet wird geboten.

    .iitoii FleiiEer 6. m.b.H.

    Flugzeugbau

    Berlira^Johannisllial

    Segelfliegerdamm 2,7

    Zeige dich würdig und spende für das Deutsche Rote Kreuz!

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Iptweida

    genieup. schule

    Maschinenbau / Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    ϖCawiL ^ Birken.Flugzeug Sperrholzplatten

    „CÄW01F"

    <l<Mit\<ti«>s I jihrikul

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herte BerlinsCharloftenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    .RIVISTA AERONAUTICA'

    Illustrierte monatliche Zeitschrift

    Herausgegeben durch italienisches

    Lttf tfahrtministerium Ministero dell' Aeronautica, Roma

    Einhält Urig.-Abhandlungen üb. den Luftkrieg u. üb. die Luf tfahrttech-nik, weitere Nachrichten über den internationalen Luftverkehr auf dem militärischen, wissenschaftlichen u. Handelsgebiet, sowie zahlreiche Buchbesprechungen.

    A b o ii ii e in e n t s p r e i s für Italien u. Kolonien it. L. 64,80 für Ausland .... it. L. 144, —

    Ii i u separates Heft

    für Italien.....it. L. «*,—

    für Ausland . . . . it. L. 19,—

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Gebrüder Schmaltz- Offenbach a.M. A

    Maschinenfabrik


    Heft 13/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro K Jahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 13 19. Juni 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 3. Juli 1940

    Weiter vorwärts.

    Unaufhaltsam sind unsere Truppen vorwärtsgestürmt. Dank dem Einsatz unserer Luftwaffe wurde jeder Widerstand gebrochen. Die Suprematie Frankreichs in der Luft ist ausgeträumt. Großbritanniens Luftmacht war eine großsprecherische Einbildung.

    Wir danken es unseren Fliegern, unserer Flugzeugindustrie, unseren rastlos arbeitenden Konstrukteuren und Technikern wie den einzelnen Arbeitern, die unser Führer mit seinem Generalfeldmarschall überall an den richtigen Platz gestellt hat, um Höchstleistungen zu vollbringen.

    Mit Ehrfurcht gedenken wir unserer gefallenen Fliegerkameraden, die alle Mitkämpfer an der Front und in der Heimat zu noch größeren Leistungen verpflichten.

    Trotz größter Erfolge sind wir noch nicht am Ziel. Es heißt, mit allen Kräften und Mitteln weiter arbeiten, bis die Widerstandskraft unserer Gegner restlos gebrochen ist.

    Unsere Truppen stehen mitten in dem zusammengebrochenen Frankreich. Inzwischen ist Italien in den Krieg getreten. Der Endkampf hat begonnen. Das Ziel, eine Neuordnung Europas, wird erreicht werden.

    USA Pasped „Skylark" Zweisitzer, Sport.

    Der Sporttiefdecker „Sk3dark", gebaut von der Pasped Aircraft Corp. Glendale, Kalifornien, nahm verschiedentlich an sportlichen Veranstaltungen in USA im vergangenen Jahr teil.

    Gemischtbauweise. Flügel gegen das feste Fahrwerk verspannt.

    Rumpf runder Querschnitt. Führerverkleidung, Schiebehaube. Motor 125 PS Warner. Es kann auch 145 PS Warner eingebaut werden.

    Diese Nummer enthält Profilsammlung Kr. 21.

    Verehrte Leser des Flugsport! Bitte sparen Sie unnütze Nachnahmespesen und senden Sie uns die fällige Bezugsgebühr für das III. Vierteljahr 1940, RM 4.50, möglichst auf unser Postscheckkonto 7701 Frankfurt a. M. Nach dem 3. Juli werdet' wir diese zuzüglich 30 Pf. Spesen durch Nachnahme einziehen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Pasped „Skylark" Zweisitzer, Motor Warner 125 PS. Werkbüd

    Spannweite 10,75 m, Länge 7,5 m, Höhe 2,37 m, Leergewicht 590 kg, Fluggewicht 870 kg. Höchstgeschwindigkeit 208 km/h, Reisegeschwindigkeit 187 km/h, Landegeschwindigkeit 56 km/h, Reichweite 900 km, Steigfähigkeit 240 m/min. Gipfelhöhe 4800 m. Betriebsstoff 141 1.

    Ital. See-Verkehrsflugzeug Savoia-Marchetti SM. 87.

    SM. 87 Savoia Marchetti ist aus der Type SM. 85 als Seeverkehrsflugzeug für 21 bis 24 Fluggäste mit großem Gepäckraum entwickelt worden.

    Tiefdeckerbauart, Gemischtbauweise.

    Flügel besteht aus Mittelstück mit Rumpf und Ansatzflügeln. Drei Längsholme, doppelt T. Sperrholzbeplankung. Landeklappen mit Spalt.

    Rumpf Stahlrohrgerüst, vorn Duralumin, Kabine Sperrholzbeplankt, hinten Stoffbespannung. Von vorn: mittlerer Motor, Führerkabine mit Doppelsteuerung und Sitze für Bordmonteur und Funker, anschließend Fluggastraum für 21—24 Fluggäste. Auf der rechten Seite je zwei Sitze, links ein Sitz, dazwischen Mittelgang. Einsteigtür links hinter dem Flügel.

    Höhenflosse freitragend, im Fluge verstellbar. Ruder ausgeglichen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. See-Mehrzweckeflugzeug Savoia-Marchetti SM 87. Werkbilder

    Zwei Schwimmer stark gekielt, Holzkonstruktion. Schwimmergestell Dreiecksverband. Streben stromlinienverkleidet.

    Drei Motoren Pratt & Whitney SC. 3-Q von je 900 PS. Startleistung 1065 PS. Spannweite 29,70 m, Länge 21,80 m, Höhe 6,15 m, Fläche 118,6 m2. Betriebsstoff 3800 1. Leergewicht 11 700 kg, Fluggewicht 16 700 kg. Flächenbelastung 141 kg/m2, Leistungsbelastung 6S2 kg/PS. Höchstgeschwindigkeit in 3000 m 360 km/h, Reisegeschwindigkeit mit 70% Motorleistung 310 km/h, mit 60% Motorleistung 285 km/h. Steigfähigkeit auf 4000 m 20 Min. Gipfelhöhe 7500 m, mit einem Motor 3000 m. Reichweite mit 24 Fluggästen 1000 km, mit 17 Fluggästen 2180 km.

    Franz. Transporter Bloch 161 Viermotor.

    Der Viermotor Bloch 161, gebaut von der S. N. C. A. S. - O. (Societe Nationale de Constructions Aeronautiques de Sud-Ouest), ist ein freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise.

    Flügel, Vorderkante Pfeilform, Hinterkante gerade. (Im Gegensatz zu Potez 661 mit gerader Vorderkante.) Im mittleren Teil des Flügels hinter den Motoren Landeklappen, in den Ansatzflügeln Querruder. Flügelnase, enthaltend alle Leitungen, Steuerungsführungen, abnehmbar.

    Rumpf mit Rücksicht auf Transport zweiteilig. Raum unter dem Fußboden der Kabine befahrbarer Gang für die Steuerübertragungseinrichtungen wie rollengelagerte Stoßstangen usw., ferner Gepäckräume.

    Höhenleitwerk freitragend mit Endscheiben und Seitenrudern. Höhenruder Trimmklappen.

    Fahrwerk Typ S. M. G. in die mittleren Motorverkleidungen hochziehbar durch vom Motor betätigte Winden. Hochziehbares Spornrad.

    Betriebsstoffbehälter in den mittleren Flügelstücken. Im Führerraum Doppelsteuerung, dahinter Sitze für Mechaniker und Funker mit den entsprechenden Geräten. Dahinter vor der Kabine, ein abgeschlossener Raum für Akkumulatoren, Schaltbrett usw. Fluggastraum unterteilt in drei Räume für 9, 12 und 12 Fluggäste.

    Spannweite 29,40 m, Länge 24,4 m, Höhe 4,7 m, Fläche 111,3 m2. Leergewicht 10 300 kg, normales Fluggewicht 17 000 kg, max. Fluggewicht 21 000 kg. Flächenbelastung 152 kg/m2, Leistungsbelastung 4,6 kg/PS. Geschwindigkeit errechnet: Max. 430 km/h, Reisegeschw. 365 km/h, Landege-schw. 100 km/h, Gipfelhöhe 8000 m, Reichweite 1200 km.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Bloch 161.

    Zeichnung Flugsport

    Alfa-Romeo 135 RC 34 1500 PS Doppelstern-Motor.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Die militärische Ausführungsform als Bomber Bloch 162-BS wurde 1938 im Pariser Salon gezeigt. „Flugsport" 1938, S. 679. Spannweite 28,10 m, Länge 21,91 m, Höhe 4,75 m, Fläche 109 m2. Höchstgeschwindigkeit in 5000 m 475 km/h, Landegeschw. 110 km/h, Gipfelhöhe 9000 m.

    Alfa-Romeo 135 RC 18 Zyh Doppelstern 1500 PS,

    Den von Alfa Romeo in Mailand gebauten 18-Zyl.-Doppelstern-luftgekühlten-Alfa-Romeo- 135-RC-34-Motor, überkomprimiert, untersetzt, haben wir im „Flugsport" 1939, Seite 467, kurz erwähnt.

    Kurbelgehäuse dreiteilig, Trennstelle in der Achse der Zylinder der beiden Sterne, wird durch 18 Schrauben zusammengehalten. Der hintere Teil des Kurbelgehäuses enthält Lader mit seinem Getriebe. Der hintere Verschlußdeckel trägt die Zubehörteile wie Oelpumpe, Betriebstoffpumpe, Magnet, Starter usw.

    Zylinder Stahllaufzylinder mit eingedrehten Rippen; Zylinderkopf aus Duralfa-Gemisch geschmiedet, auf die Stahlzylinder warm aufgeschraubt. Verbrennungsraum Kugelform. Zwei Auslaßventile vorn, zwei Einlaßventile hinten. Geschmiedete Dural-Kolben, zwei Kompressions- und zwei Oelabstreifringe.

    Kurbelwelle hohl, vierteilig, läuft in 5 Kugellagern. Untersetzungsgetriebe 1 : 2. Vorgesehen ist der Einbau eines Untersetzungsgetriebes für zwei gegenläufige Schrauben 2 : 3. Ventilbetätigung durch zwei vor jeder Zylinderreihe sitzenden Nockenscheiben.

    Lader angetrieben durch Getriebe mit elastischer Kupplung. Uebersetzung von Motorwelle: 1 : 9,26.

    Betriebstoffzuführung Zenithvergaser mit automatischer Höhenregulierung und automatischer Gasanreicherung.

    Doppelzündung mit zwei Marelli-Alta-Quota-Magneten. Druckschmierung.

    Zylinderinhalt 48,217 1, Kompression 6,6 : 1. Startleistung 1500 PS, Leistung am Boden 1250 PS, in 3400 m Höhe 1400 PS.

    Betriebsstoffverbrauch bei Normalleistung in Seehöhe 265 g/PS/h, in 3400

    m Höhe 250 g/PS/h. Oelver-brauch 14 bis 16 g/h. Durchmesser des Motors 1315 mm, Gewicht 950 kg.

    Amerikanische Luftfahrtforschung im Jahre 1939.

    Das „National Advisory Committee for Aeronautics" (NACA) gibt in seinem 25. Jahresbericht eine Gesamtübersicht über die in dem Berichtsjahr geleistete Forschungsarbeit. Die laufenden Veröffentlichungen erfolgen 1. in NACA Reports, die fundamentale Ergebnisse der Luftfahrtforschung enthalten und deren Inhalt Flugsport-Lesern aus den NACA-Berichtsammlungen bekannt ist, 2. in NACA Technical Notes, die Ergebnisse kürzerer Untersuchungen enthalten und zunächst laufend Teilergebnisse von sich über längere Zeiträume erstreckenden Versuchsreihen bringen. Insgesamt wurden 1939 36 Reports und 64 Noten veröffentlicht. Daneben gibt das NACA noch Uebersetzungen wichtiger ausländischer Literatur heraus.

    Die Zentralstätte der amerikanischen Luftfahrtforschung ist das „Langley Memorial Laboratory, Va." (Langley Field), das derzeit über die folgenden Forschungsanlagen verfügt. Ein 8-Fuß- (2.45 m &) Hochgeschwindigkeitskanal, ein 60X30-Fuß- (18,3X9,15 in) Großkanal, ein 20-Fuß- (6,1 m £r) Luftschraubenkanal, ein 5-Fuß- (1,52 m Ueberdruck-kanal, ein 7XlO-Fuß- (2,15X3,05 m) Windkanal, ein 4X6-Fuß- (1,20X1,80 m) Senkrechtkanal, ein 15-Fuß- (4,6 m -0") Freitrudelkanal, zwei Hochgeschwindigkeitskanäle mit Injektordüse von 11 Zoll (0,18 m £r) und 24 Zoll (0,61 m Weiter sind noch vorhanden ein 880 m langer Wasser-Schlepptank, ein Motorenprüfstand, ein Flugforschungslaboratorium sowie ein Gerätelaboratorium. In letzter Zeit neu hinzugekommen sind noch die folgenden Anlagen. Ein 19-Fuß- (5,8 m £r) Ueberdruckkanal, ein 7,5X3-Fuß- (2,3X0,91 m) Kältewindkanal, ein 12-Fuß- (3,65 m Freiflugkanal. In Aussicht genommen sind noch ein Laboratorium für Flugwerksforschungen, ein Windkanal für zweidimensionale Strömungsuntersuchungen, ein Kanal für Stabilitätsuntersuchungen, ein 16-Fuß- (4,9 m <&) Hochgeschwindigkeitskanal und ein 20-Fuß- (6,1 m £r) Freitrudelkanal. Da die in Langley Field anfallenden Forschungsaufträge nicht mehr bewältigt werden konnten, ist mit dem Bau einer zweiten Forschungsstation in Kalifornien begonnen worden. Mit dem NACA zusammen arbeitet das „National Bureau of Standards'', Washington, das in der Hauptsache Werkstoff-Forschungen durchführt.

    Aus der Erkenntnis der Ueberlegenheit ausländischer Militärflugzeuge auf Grund flüssigkeitsgekühlter Reihentriebwerke, deren ungenügende Entwicklung in USA hervorgehoben wird, ergibt sich zwangsläufig die Errichtung eines großen Triebwerksforschungs-Zentrums; mit dem Baubeginn ist in nächster Zeit zu rechnen.

    Die Forschungsarbeit wird von den folgenden Hauptausschüssen geleistet, von denen gegebenenfalls weitere Unterausschüsse gebildet werden: 1. Ausschuß für Aerodynamik, 2. Ausschuß für Triebwerksanlagen, 3. Ausschuß für Werkstoffe, 4. Ausschuß für Flugwerk.

    Bericht des Ausschusses für Aerodynamik.

    Theoretische Aerodynamik. und symmetrischer Joukowsky-Profile un-

    Das vom NACA entwickelte Rechenver- tersucht und allgemeine Formeln abgeleitet,

    fahren zur Bestimmung der Normalkraftver- (R. 671.) Eine einfache Methode zur nähe-

    teilung über die Flügeltiefe ist auf gewöhn- rungsweisen Bestimmung der Auftriebsver-

    liche Profile sowie auf Profile mit Klappen teilung längs der Spannweite wurde in

    anwendbar. Die auf der Saug- und Druck- N. 732 veröffentlicht,

    seite wirkenden Kräfte werden hierbei nicht Profile.

    einzeln erfaßt; zu diesem Zweck wurde ein jn ^ 669 werden Korrekturfaktoren geneues Verfahren ausgearbeitet. (N. 708.)1) geben, durch -die verschiedene Turbulenz-Nunmehr ist es nach Bestimmung der Nor- grade und Störungen durch Aufhängeinter-malkräfte an Hand der in R. 631 und R. 634 ferenz berücksichtigt werden. Die unterangegebenen Verfahren und der Kenntnis schiedliche Turbulenz der Windkanäle war der Druckverteilung des „Grundprofils" iange Zeit die Quelle von Fehlern. Die Er-(d. i. ein Profil gleicher Dicke aber ohne forschung der Vorgänge in der Grenz-Wölbung) möglich, die endgültige Druck- schient führte in der Entwicklung von Proverteilung zu berechnen. Druckverteilungen fiien mit ausgedehnter laminarer Grenz-des Grundprofils einer Familie von NACA- schient zu weiteren Fortschritten. Diese Profilen üblicher Form enthält N. 708. Die Profile konnten nur dann exakt vermessen theoretischen Untersuchungen über den Ein- werden, wenn die Turbulenz des Windkanals fluß der Kompressibilität bei Strömung hin- Null war; diese Erkenntnis führte zur Konter Hindernissen wurden fortgesetzt. Im be- struktion eines turbulenzarmen Kanals von sonderen wurden die Kompressibilitätsein- 0,9X2,3 m Düsenabmessungen, in dem Pro-flüsse auf das Moment elliptischer Zylinder füe in zweidimensionaler Strömung unter-*) N. undR. sind die Abkürzungen für NACA sucht werden konnten. Absolute Turbulenz-Technical Notes bezw. NACA Technical Rep. freiheit wird zwar nicht erreicht, wohl aber

    ein im Vergleich zu anderen Kanälen des NACA äußerst niedriger Wert, der fast dem der freien Atmosphäre entsprach. In diesem Kanal wurden neu entwickelte Spezialprofile untersucht, deren Widerstand 30 bis 50% kleiner war im Vergleich zu bisher bekannten Werten. Versuche mit diesen Profilen im Hochgeschwindigkeitskanal führten zu ähnlichen Resultaten. Die Versuche, zu denen noch Flugversuche hinzukommen, werden fortgesetzt. Eine Ausdehnung auf das Gebiet der kompressiblen Strömung wurde durchgeführt; Messungen im 0,61-m-und 2,45-m-Hochgeschwindigkeitskanal. Die Berechnung von Beiwerten normaler Flügel und von Flügeln mit Klappen über einem Teil der Spannweite enthält R. 665. Ergebnisse über den Einfluß verschiedener Arten von Oberflächenrauhigkeit bringt N. 6952) und N. 724. Geringe Oberflächenwelligkeit, wie sie durch derzeitige Fabrikationsmethoden verursacht wird, bleibt solange ohne Einfluß auf den Profilwiderstand, als durch sie nicht eine Verlagerung des Umschlagpunktes oder Anstoß zur Ausbildung von Verdichtungswellen verursacht wird. Eine einfache Welle von 0,5X75 mm Ausdehnung in 10,5% t bei einem Profil NACA 230 12 verursachte in einem Falle schon eine Grenzschichtumwandlung, die von einer beträchtlichen Widerstandszunahme begleitet war. Die durch Rippen bedingte Ausbeulung der Bespannung ließ den Widerstand bei einem Rippenabstand von 152 mm um 7% ansteigen, ein Drittel davon ist auf den Grenzschichtumschlag zurückzuführen.

    Höchstauftriebsvorrichtungen.

    Untersucht wurden verschiedene Ausführungen von Spalt- und Spreizklappen in Verbindung mit 12,21 und 30% dicken Profilen. (R. 664, 677.) 30% dicke Profile wiesen ein 10% kleineres ca max auf, optimale Klappenanordnung. Der zu einem gegebenen ca-Wert gehörende cw-Wert nimmt mit der Profildicke zu; größte Geschwindigkeitsspanne also bei dünnstem Profil! Optimale Klappentiefe 0,25 t, Vergrößerung nur geringe Verbesserung. (N. 715, 728.) Ergebnisse von mehrfach unterteilten Klappen enthält R. 679. Eine Klappe vom „Deflektor"-Typ ergab kleinere ca max-Werte im Vergleich zu Spaltklappen. (N. 719.) Spreizklappenuntersuchungen an 10, 20 und 30% dicken Profilen ergaben für die 20% tiefe Klappe für alle drei Dicken gleiches ca, für die 10% tiefe Klappe nahm ca max mit der Profildicke ab, für die 30 und 40% dicken Klappen dagegen mit der Profildicke zu. Eine Zusammenstellung von Untersuchungsergebnissen über Luftkräfte auf Klappen und Vorflügel enthält N. 690.

    Abreißen der Strömung an den Flügel-

    2) Profilsammlung Nr. 20 u. 21 d. „Flugsport".

    spitzen kann u. U. durch Ausfahren der Klappen behoben werden. Ueber den Einfluß von Schränkung, Profilform und Wölbung auf das Abreißen bei Trapezflügeln wird in N. 713 berichtet. Am günstigsten hinsichtlich des Gewichtes sind Trapezverhältnisse von 0,3 bis 0,5. Ergebnisse von Versuchen mit festen Flügelschlitzen bringt N. 702. Erhöhung des Anstellwinkels und demnach auch des ca max um etwa 10° möglich. Von Nachteil ist das höhere cwp bei kleinen ca. In N. 670 wird ein automatisches Ueberzieh-warngerät beschrieben.

    Kompressibilität.

    Grundlegende Versuche über Kompressibilität wurden im 0,6-m-Hochgeschwindig-keitskanal ausgeführt. Luftschrauben bereiten die größten Schwierigkeiten, während andere Bauteile so bemessen werden können, daß Verluste durch Zusammendrück-barkeit weitgehend vermieden werden. Die Anpassung der Propellerprofile an die Kom-pr.-Bedingungen ist begrenzt durch statische Forderungen; die notwendig werdenden dicken Profile sind ungünstig. Die Entwicklung geeigneterer Profile ist daher als vordringlich zu betrachten. Ausgehend von den Versuchen des R. 646 werden neue Profile entworfen und im 0,6-m-Kanal untersucht. Die Ergebnisse haben beachtenswerte Verbesserungen gebracht. Weitere grundlegende Versuche über die Natur kompres-sibler Strömung, insbesondere im Bereich der kritischen Geschwindigkeit, sollen im 0,28-m-Kanal ausgeführt werden. Untersuchungen am Modell eines typischen Verkehrsflugzeuges im 2,4-m-Hochgeschwindig-keitskanal zeigten folgendes: Schrägeinbau der Motorgondeln setzte die krit. Geschwindigkeit stark herab, die durch Interferenz noch weiter im ungünstigen Sinne beeinflußt wurde. Isoliert untersucht war die kritische Geschwindigkeit der Bauteile durchweg erheblich höher als am ganzen Flugzeug. In ein Verkehrsflugmodell eingebaut war v^nt beispielsweise 48 km/h geringer als für die in einen Flügel eingebauten Gondeln allein. Luftschrauben3).

    Ueber Versuche mit Luftschrauben verschiedener Profilierung wird in R. 650 und mit verschiedener Steigungsverteilung in R. 658 berichtet. Die größte Differenz an Wirkungsgrad bei verschiedenen Profilen war 3% im Normalflugbereich, im Startbereich größere Unterschiede. Variierung der Steigungsverteilung hatte auf v keinen großen Einfluß. Bei großen Blattwinkeln bringt eine Abdeckung der Nabenpartie Gewinn an V max- Ein abschließender Bericht, der auch Ergebnisse von Standverschubversuchen auf einem neuen Schraubenprüfstand enthält, ist

    3) Ergebnisse der Luftschraubenforschung, „Flugsport" Nr. 24, 1939.

    in Vorbereitung, desgleichen ein Bericht über Propellerversuche vor besser konstruierten Motorgondeln. Allgemein ist zu sagen, daß mit den ständig steigenden Motor- und Flugleistungen das Luftschraubenproblem immer schwieriger wird, da die Verluste durch Kompressibilität im gleichen Maße wachsen. Ein Mittel zur Verbesserung der Verhältnisse ist in der Erhöhung der Völligkeit zu sehen, in erster Linie müssen aber geeignete Profile entwickelt werden; entsprechende Versuche im 0,6-m-Hochge-schwindigkeitskanal wurden ausgeführt. Kontrapropeller zeigten ähnliche Eigenschaften wie Propeller mit großer Steigung, über die Versuche ist ein Report in Vorbereitung. Zur Abschätzung der im Propellernachstrom enthaltenen Axial- und Rotationsenergie als Teil der aufgenommenen Leistung wurde ein geeignetes Verfahren entwickelt. In Vorbereitung ist ein Bericht über Luftschrauben mit verschiedener Steigungsverteilung längs des Blattes.

    Aerodynamische Interferenz.

    Auf diesem Gebiet wird ein umfangreiches Forschungsprogramm durchgeführt. Die schon verfügbaren Ergebnisse lassen erkennen, daß der Einfluß von Motorgondeln auf den Auftrieb sehr schwer zu kontrollieren ist. Bei Hochleistungsflugzeugen entsteht ein beträchtlicher Widerstandszuwachs durch Interferenz. Aus diesem Grunde sollten außenliegende Motorgondeln ganz verschwinden. Ergebnisse über den Einfluß des Verhältnisses Gondeldurchmesser zu Propellerdurchmesser auf den Widerstand enthält R. 680. Eine weitere Versuchsreihe, deren Ergebnisse demnächst veröffentlicht werden sollen, befaßt sich mit verschiedenen Gondel-Propelleranordnungen in Verbindung mit einem Flügel NACA 230 18. Als Ergänzung zu früheren Fahrwerksuntersuchungen wurde der Widerstand von Dreiradfahrwerken bestimmt. Ein teilweise eingezogenes Bugfahrwerk brachte keine Widerstandsverminderung, dagegen konnte das halbe Rad aus der Rumpfnase hervorragen, ohne daß sich der Widerstand merklich erhöhte.

    Steuerung und Steuerbarkeit.

    Zur Feststellung des Einflusses des Flug gewichtes auf die Steuerbarkeit wurden Versuche mit Flugzeugen von 2000 bis 32 000 kg durchgeführt. Dabei zeigten sich bei Großflugzeugen Mängel in der Quersteuerung, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten. Viele Flugzeugmuster zeigten die Tendenz, nach der Seite einer hängenden Fläche zu drehen, wodurch die Einhaltung eines geraden Kurses unmöglich wurde; Flügelneigung von weniger als 5° leitete diese Drehung schon ein. Seiten- und Höhenruderwirkung war bei allen untersuchten

    Flugzeugen ausreichend. Bei Vorhandensein von ganzspannweitigen Klappen wird das Querruderproblem noch komplizierter. Über Versuche mit einziehbaren Querrudern wird in N. 714 berichtet, ihre Wirkung war jedoch nicht ausreichend. Die Versuche werden fortgesetzt.

    Stabilität.

    Alle untersuchten Flugzeuge zeigten die Tendenz, bei losgelassenen Rudern in eine spiralige Flugbahn überzugehen, teilweise Abhilfe durch Erhöhung der Richtungsstabilität. In einem Falle war die Drehung um die Hochachse von einer ausgesprochenen Sturzflugneigung begleitet, wodurch Störungen in der Längstrimmung auftraten. Verbesserung durch größere Seitenflosse. Beobachtungen des Querneigungswinkels und des dazugehörigen Winkels um die Hochachse ergaben die Tatsache, daß bei einem modernen Flugzeug im Sideslip keine Kräfte aus der Schräganblasung entstehen. Beurteilung durch den Piloten also nur auf Grund der Ruderkräfte, wenn dazu noch geringe Richtungsstabilität vorliegt, werden große Drehungen um die Hochachse fast gar nicht wahrgenommen. Tiefdecker zeigen im allgemeinen eine schlechtere Richtungsstabilität als Mittel- und Hochdecker, insbesondere bei kleinen Geschwindigkeiten. Ein Bericht über Höhen- und Quersteuerung befindet sich in Arbeit, desgleichen ist eine Veröffentlichung über die Wechselbeziehungen von Seiten- und Quersteuerung in Aussicht genommen. Versuche über die Einflüsse der Längsstabilität auf die im Böenfall auftretenden Beanspruchungen haben begonnen. Versuchsergebnisse über den Einfluß von Drehungen um die Hochachse auf die Quer-steuerbarkeit eines NACA-23012-Flügels enthält N. 703. N. 730 enthält Versuchsergebnisse über die günstigste Lage des Flügels an einem zylindrischen Rumpf. Der Unterschied zwischen Hoch- und Tiefdecker war einer V-Form von 5° gleichwertig.

    Um Unterlagen für die Konstruktion wirksamer Höhenleitwerke zu schaffen, wurden Strömungs- und Druckmessungen im Nachstrom verschiedener Profile unternommen. (R. 651.) Für praktische Zwecke findet man in R. 648 Diagramme zur Bestimmung des Abwindwinkels hinter elliptischen Flügeln mit verschiedenen Seitenverhältnissen und Klappenanordnungen. Ferner sind darin Formeln zur Berechnung der Nachstrom-breite und der Geschwindigkeitsverteilung im Nachstrom vorhanden. Versuchsergebnisse eines isoliert aufgehängten Höhenleitwerks enthält R. 675. In Vorbereitung ist ein Bericht über Untersuchungen an Leitwerkprofilen unter besonderer Berücksichtigung des Rudermomentenausgleichs. Der erste Teil, enthaltend Druckmessungen des

    Profils NACA 0009, wird demnächst veröffentlicht werden. Durch die Inbetriebnahme eines Freiflugkanals neuartiger Bauart sind weitere wertvolle Ergebnisse zu erwarten.

    Trudeln.

    Die Trudelversuche im 4,6-m-Freitrudel-kanal wurden fortgesetzt. Die Ergebnisse führten zu einem sogenannten „Trudelkriterium", das beim Entwurf von Leitwerken mit guten Trudeleigenschaften mit Vorteil zur Anwendung kommen kann. (N. 711.) Der Einfluß der Querruder auf die Trudeleigenschaften steht im Zusammenhang mit der Massenverteilung des Flugzeuges, bei deren Kenntnis die jeweils günstigsten Querruderstellungen für ein schnelles Abfangen aus dem Trudeln im voraus angegeben werden können. Ueber die Eignung der Querruder als trudelverhütendes Mittel wurden ebenfalls Untersuchungen angestellt; ein Bericht hierüber ist in Vorbereitung. Nachträgliche Fluguntersuchungen von zunächst im Trudelkanal untersuchten Flugzeugmustern ergaben in 80% der Fälle eine ausreichend genaue Uebereinstimmung der Ergebnisse. Ueber die Einflüsse von Flügellage, Leitwerkslage und Massenverteilung auf die Trudeleigenschaften wird in R. 672 berichtet. Ein Bericht über das Trudelverhalten m verschiedenen Flughöhen ist in Vorbereitung. Schließlich sollen noch die Auswirkungen einer prozentualen Drehwinkeländerung für alle drei Achsen bestimmt werden.

    Start und Landung.

    Hauptbestimmungsgrößen für die Starteigenschaften sind Flächen- und Leistungsbelastung, die wiederum durch Schnellflugforderungen bestimmt werden. Entweder Höchstauftriebsvorrichtungen bei kleinem cw oder Luftschrauben mit hohen Startwirkungsgraden; einige Ergebnisse in R. 650. Die Versuche über Landeeigenschaften wurden fortgesetzt, darunter auch an Flugzeugen mit Bugrad. Besondere Beachtung wurden den bei Blindlandungen auftretenden Beanspruchungen geschenkt; die größten bei Blindlandungen auftretenden Sinkgeschwindigkeiten waren durchweg doppelt so groß als bei normalen Landungen. Ein Bericht über diese Versuche ist in Arbeit. Mittels besonderer Vorrichtungen wurde diejenige Reibungskraft bestimmt, die erforderlich ist, um das seitliche Rutschen des Bugrades bei Dreiradfahrwerken zu verhindern. Die Ergebnisse sollen in einem Report veröffentlicht werden. Ueber den Einfluß des Bodens auf den Landevorgang wurden Versuche mit einem Gleitflugzeug unternommen; Uebereinstimmung von Theorie und Messung war als gut zu bezeichnen. In der gleichen Richtung lagen Windkanalversuche

    über den Bodeneinfluß auf die aerodynamischen Eigenschaften rechteckiger und trapezförmiger Flügel mit und ohne Spreizklappen und mit Spaltklappen. Die Ergebnisse (N. 705) zeigen, daß bei einem Flügel mit Klappen eine beträchtliche Herabsetzung des Widerstandes eintritt, während ca max und das Moment ebenfalls kleiner werden.

    Windkanäle, Turbulenz.

    An drei symmetrischen Profilen wurden Messungen im Nachstrom vorgenommen, um auf diese Weise den Profilwiderstand zu bestimmen; Ergebnisse in R. 660. Die Turbulenzeinflüsse beim NACA-Großkanal wurden durch Messung der Geschwindigkeitsverteilung in der Grenzschicht und durch Impulsmessungen im Nachstrom eines polierten Modellflügels bestimmt. Zur Kontrolle wurde der gleiche Flügel auch im Fluge untersucht. Die Ergebnisse (N. 693) zeigen, daß die Lage des Umschlagpunktes im Kanal und im Fluge übereinstimmten, jedoch war die Breite der Uebergangszone im Kanal etwas größer, wodurch der Profilwiderstand um etwa 0,0001 zunahm. In Anbetracht der Bedeutung der Windkanalturbulenz für die Uebertragbarkeit von Meßergebnissen wurden Turbulenzgrade von 0,1% verwirklicht, was entweder durch bauliche Umgestaltung bestehender Anlagen oder durch Schaffung neuer Windkanäle erreicht wurde. So wurde beispielsweise der 1,35-m-Kanal modernisiert. Die Messung einer derartig kleinen Turbulenz ist äußerst schwierig, mit dem Wollastone-Draht von 0,006 mm Durchmesser und 4 mm Länge aber innerhalb 0,05% Genauigkeit möglich. Besondere Maßnahmen müssen zur Verhütung mechanisch bedingter Schwingungen dieses dünnen Drahtes getroffen werden. Die Vervollkommnung der Verstärker und Spannungsstabilisierungsein-richtungen haben es erstmalig ermöglicht, eine tragbare Turbulenzmeßeinrichtung zu bauen.

    Ueber die Strömung in der Grenzschicht eines elliptischen Zylinders wird in R. 652 berichtet. Die Untersuchungen über die Grenzschichtumwandlung bei dünnen ebenen Platten parallel zur Strömung werden erfolgreich fortgesetzt. Der Druckgradient konnte durch Verstellen der Kanalwände während der Versuche beliebig verändert werden. Der Druck blieb konstant, wenn der Staudruck um 0,05% schwankte. Zur Klärung des Einflusses verschiedener Faktoren auf die Lage des Umschlagpunktes wurden eine Reihe grundlegender A^ersuche ausgeführt. Als ausschlaggebend hat sich der Turbulenzgrad erwiesen.

    Vereisung.

    Zur Entwicklung wirksamer Mittel gegen Vereisung ist die genaue Kenntnis der Ad-

    häsionskräfte verschiedener Werkstoffe notwendig. Einige Ergebnisse in N. 723. Bei Messing, Kupfer, Dural, rostfreiem Stahl und Glas waren die Adhäsionskräfte größer als die Kohäsionskräfte im Eise selbst. In jedem Falle konnte das Eis durch eine Kraft von etwa 10 kg/cm2 von der Oberfläche gelöst werden. Bei Kunststoff („micarta") genügte schon eine Kraft von 3,5 kg/cm2. Wenn es gelingt, einen dünnen Flüssigkeitsfilm zwischen Eis und Bauteil aufrecht zu erhalten, genügten weit geringere Kräfte. Fett ist weniger geeignet, die handelsüblichen Ent-eisungspasten enthalten als Hauptbestandteil einen den Gefrierpunkt herabsetzenden Stoff. Neben diesen chemischen wurden noch thermische und mechanische Mittel erprobt. Die derzeit bekannten Verfahren müssen noch als unzureichend angesehen werden, insbesondere gelingt es nicht, vereiste Teile vollständig zu enteisen. Eine Zusammenstellung von vorläufigen im Vereisungskanal erhaltenen Ergebnissen bringt N. 712. Die Ausnutzung der Auspuffwärme wurde sowohl analytisch als auch praktisch untersucht; danach genügt ein verhältnismäßig kleiner Teil der Wärme zur Verhütung des Eisansatzes. Dasselbe kann von der Beheizung mittels Dampf gesagt werden. Die bisher bekannten chemischen Mittel befriedigen noch nicht. Alkohol und Alkohol mit Glyzerin gemischt wurden durch die perforierte Vorderkante gedrückt. Bessere Ergebnisse zeitigten Versuche mit Etylen-Glykol und einer Mischung dieses Stoffes mit Isopropyl-Alkohol. Nachteilig wirken sich die großen erforderlichen Mengen dieser Stoffe aus. Die Schleuderspuren von Enteisungsflüssigkeit auf den Blättern großer Luftschrauben wurden im Fluge bestimmt und die Ergebnisse in N. 727 veröffentlicht. Für eine wirksame Verteilung müßten Rillen in der Vorderkante angebracht werden; die Versuche werden fortgesetzt. Aeußerst wichtig ist die Verhütung des Eisansatzes an Führerraum-verglasungen, wofür direkte elektrische Heizung, Warmluft oder eine rotierende Scheibe, in deren Mitte Alkohol austritt, geeignet wären. Durch Auspuffgase erwärmte Luft von 110° C, die mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 m/sec durch zwei im Abstand von 1,3 mm stehende Glasscheiben strömte, konnte auch unter den ungünstigsten Bedingungen die Eisbildung verhindert werden. Diese Methode muß als die einfachste und wirtschaftlichste angesehen werden, weil die Scheibe beidseitig von Eis und Niederschlag freibleibt, keine beweglichen Teile erfordert und die aufzuwendende Energie ohnehin verloren wäre.

    Drehflügelflugzeuge.

    Zur Verbesserung des Verhältnisses ca/cw des Rotors im Geradeausflug muß das

    Abreißen der Strömung an den inneren Teilen des rückläufigen Blattes hinausgeschoben oder verhindert werden. Zur Klärung dieser Frage wurden die Rotorblätter eines VG-IB-Autogiro mit Seidenfäden versehen und deren Verhalten fotografisch verfolgt. Die Ergebnisse lassen erkennen, daß die abgerissenen Partien einen größeren Umfang haben, als auf Grund theoretischer Ueber-legungen angenommen wurde. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist in Aussicht genommen. Weitere Versuche befassen sich mit der getrennten Erfassung der von den Naben und Blättern ausgehenden Schwingungen im Steuerungssystem heutiger direkt gesteuerter Tragschrauber; die in den Steuerorganen auftretenden Kräfte wurden im Fluge aufgezeichnet. Eine Auswertung der Diagramme ergab keinerlei Anzeichen dafür, daß die Störungen durch Unwucht oder ungleichmäßige Anstellung der Blätter verursacht wurden.

    Seeflugzeuge.

    Gegenwärtig sind die folgenden hydrodynamischen Probleme als wichtig anzusehen. 1. Dynamische Stabilität während des Rollens auf dem Wasser, 2. Spritzwasserbildung und 3. Seetüchtigkeit. Diese Forderungen, unter gleichzeitiger Berücksichtigung kleinstmöglichen Widerstandes und günstiger Gewichte, führten zur Konstruktion hoher, schmaler Bootsrümpfe, die neben hoher Flächenbelastung und Landegeschwindigkeit das auffallendste Merkmal neuerer Flugbootentwürfe sind. Als direkte Folge dieser Eigenschaften ergeben sich steigende Schwierigkeiten hinsichtlich Längsstabilität, Wasserfreiheit der Luftschrauben und statischer Festigkeit des Rumpfbodens. Der durch das Vorhandensein starker Motoren verfügbare Leistungsüberschuß läßt den Wasserwiderstand als für den Start nicht mehr ausschlaggebend sein.

    Die Untersuchungsmethoden sowie die Modelle werden weiter vervollkommnet, Windkanal- und Schlepptankversuche in sinnvoller Weise miteinander verbunden. N. 668 enthält Ergebnisse von Tank- und Windkanalversuchen an einem aus einem Umdrehungskörper abgeleiteten Flugbootrumpf, der gegenüber bisher bekannten Formen bedeutende aerodynamische Verbesserungen aufweist. Versuchsergebnisse an Stützschwimmern in N. 678. Ein weiterer Flugbootrumpf mit verbesserten hydrodynamischen Eigenschaften wurde untersucht und die Ergebnisse in N. 681 veröffentlicht. Dieser Bericht enthält ein Diagramm für Startrechnungen, ausgehend von Geschwindigkeit, Gewicht und Widerstand als Funktion der Trimmung.

    Flugzeuginstrumente.

    Beschreibung und Leistungsdaten einer Reihe von Flugzeuggeräten enthält N. 662. Ueber Theorie und Leistungen moderner Flugzeugvariometer wird in N. 666 berichtet. Weiter wurden eine Anzahl von gewellten Membranen verschiedener Durchmesser und der Dicken 0,025 bis 0,33 mm auf ihre Verformung bei verschiedenen Drücken untersucht. Werkstoff Beryllium-Kupfer, Phosphorbronze und Spezialnickel (Z-Leg.). Ein Bericht befindet sich in Vorbereitung. Entwickelt wurde eine neuartige Kapselmembran-Meßdose, mit der beliebig einstellbare Differenzdrücke gemessen werden können; im Vergleich zu bekannten Geräten ist die Empfindlichkeit 7mal größer. Meßbereich von 140 bis 0 Millibar. Verwendung hauptsächlich in Radiosonden. Die Theorie von sich in flüssigkeitsgefüllten Zylindern bewegenden Kolben wurde erweitert. Zur Bestätigung der Theorie wurden zwei Zylinder nachgemessen, wobei sich Unterschiede von 10% ergaben. Flugmeteorologie.

    82 000 Flugstunden umfaßte das Untersuchungsprogramm über Böenbeanspruchun-gen von Flugzeugen, die der Flugzeuggröße direkt verhältig sind. Es konnten Beziehungen zwischen der Böengeschwindigkeit und bekannten Größen aufgestellt werden. Von bekannt gewordenen Blitzeinschlägen in Flugzeuge kann berichtet werden, daß die entstandenen Schäden gering waren und der Einschlag selbst in sehr vielen Fällen von der Besatzung nicht einmal wahrgenommen wurde. Lage und Stärke elektrischer atmosphärischer Entladungen war Gegenstand besonderer Untersuchungen, die unter anderem auch ergaben, daß die Entladungen von der Wolke zur Erde stets negativ waren. Im Laboratorium wurde der Einfluß elektrischer Entladungen auf im Flugzeugbau zur Anwendung kommende Bleche untersucht. Aus den unter der Einwirkung der Entladungen entstehenden Vertiefungen oder Durchbrechungen kann rückwirkend auf die Stromstärke geschlossen werden. Den

    besten Schutz gewährt immer noch die Umfliegung von Schlechtwetterzonen.

    Verschiedene Untersuchungen.

    Im Hochgeschwindigkeitskanal wurden verschiedene Ausführungen von Führer-raumverglasungen untersucht, mit dem Ziel, die derzeit vorhandenen zu verbessern. Eine unter Verwendung eckiger Glasscheiben konstruierte Haube eines Verkehrsflugzeuges kann u. U. bis zu 21% des Rumpfwiderstandes verursachen, während der gleiche Anteil bei Verwendung von allseitig gebogenen, gut im Rumpfstrak liegenden Scheiben nur etwa 2% beträgt. Bei Hochleistungsflugzeugen (Jagdeinsitzern) kann der Haubenwiderstand im ungünstigsten Falle 15% des Gesamtwiderstandes ausmachen. Im abgelaufenen Jahr wurde eine Anzahl von Modellen und Originalflugzeugen im Auftrage der Industrie und Luftflotte untersucht. Die Widerstandsbilanz eines typischen zweimotorigen Tiefdeckers aus Messungen im 2,45-m-Hochgeschwindigkeitskanal sah folgendermaßen aus: Flügel 37%, Rumpf plus Interferenz 25%, Motorgondeln 11% und die aus den Gondeln hervorragenden Räder 14% von Wtes. Der letzte Posten kann durch vollständiges Einziehen der Räder zum Verschwinden gebracht werden. Von diesen 14% entfielen wieder 80% auf die Haupträder und 20% auf das Spornrad. An den Motorgondeln konnten schon bei etwa 200 m/sec Kompressibilitätserscheinungen beobachtet werden. Durch saubere parallele Ausrichtung der Gondeln zum Luftstrom ließ sich die kritische Geschwindigkeit erhöhen. Ein Bericht über diese Versuche ist in Vorbereitung. N. 680 enthält Versuchsergebnisse an 5 Stützschwimmern. Bei Bestimmung des Trägheitsmomentes ganzer Flugzeuge durch Schwingungsversuche muß der Einfluß der umgebenden Luft auf die scheinbare Masse und das Trimmoment abgeschätzt werden. Entsprechende Versuche wurden in der Vakuumkammer ausgeführt.

    Nicolaus.

    (Fortsetzung folgt.)

    FLUG

    umscHA

    Inland.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. 6. 1940: zu Generalmajoren die Obersten Kühne, Seifert; zu Obersten die charakterisierten Obersten Fricke, Voigt-Ruscheweyh, die Oberstleutnante Weber, von Fichte, Morzik, Rath, Marcard, von Lindenau, Kapuste, Angelroth, Dr. Gnamm, Polte, Saul; mit Wirkung vom 1.4.40 zum Oberst den Oberstleutnant im Generalstab Pickers.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Junkers Ju 90, viermot. Großraum-Verkehrsflugzeug, beweist auch bei Stillstand von 2 Motoren derselben Antriebsseite mit der Automatik der Verstell-Luftschrauben vom Baumuster Junkers VS (s. Flugsp. S. 10, 40) unbedingte Flugfähigkeit, Manövrierfähigkeit und damit seine Betriebssicherheit unter allen Flugzuständen.

    Bild JFM

    Ritterkreuz z. Eisernen Kreuz, verliehen durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers d. Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, an: Maj. Doench, Kmdr. ein. Kampfgr., Hptm. Hin-kelbein, Kmdr. ein. Kampfgr., Hptm. Arved Crüger, Kmdr. ein. Kampfgr., Obltn. Wieting, i. ein. Kampfgeschw., Feldw. Schultz, i. ein. Kampfgeschw.

    Eisernes Kreuz 1. und 2. Klasse, verliehen vom Führer an NSFK.-Angehörige: Obstuf. Erwin Ziller, Sturmf. Anton Frey, Obertruppf. Herbert Schikowsky (gleichzeitig z. Feldw. bef.), Hptstuf. Wilhelm Fulda, Sturmf. Karlheinz Lange, Hptstuf. Otto Braeutigam, Sturmf. Erwin Kraft, Sturmf. Erich Mayer, Obstuf. Rudolf Opitz, Sturmf. Karl Pilz (gleichz. z. Feldw. bef.).

    Ingenieuroffizier-Laufbahn der Luftwaffe (Flugwesen). Die vom Führer erlassene Verordnung bestimmt: Die Ingenieuroffiziere führen die Dienstgradbezeichnung der Offiziere der Luftwaffe mit dem Zusatz (ing.). Sie unterliegen den für die aktiven Offiziere gültigen Gesetzen und Vorschriften. Die gleichzeitig bekanntgemachten Ausführungsbestimmungen des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe besagen, daß die Ingenieuroffiziere sich aus Schülern höherer Lehranstalten mit Reifezeugnis ergänzen, die als Fahnenjunker (ing.) in die Luftwaffe eingestellt werden. Sie erhalten bis zur Beförderung zum Leutnant (ing.) die gleiche Ausbildung wie die Fahnenjunker der Fliegertruppe. Anschließend bekommen sie in Sonderlehrgängen ihre technische Vor- und Hauptausbildung. Für hervorragend befähigte Offiziere (ing.) wird die Möglichkeit besonderer fachlicher Weiterbildung geschaffen werden. Die Offiziere

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Junkers Ju 52 als Truppentransporter. Unten links: Inneres des Transportraumes. In der Decke sieht mau einen Flaschenzug. Links und rechts die großen Ladeluken.

    Rechts: Die Truppentransporter im Einsatz. Bild jpm

    (ing.) tragen die Uniform der Luftwaffe mit der Waffenfarbe „rosa". Das Ingenieurkorps der Luftwaffe läuft aus. Angehörige des Ingenieurkorps können unter noch zu bestimmenden Voraussetzungen als Ingenieuroffiziere übernommen werden.

    Dr. Alired Hildebrandt, 70. Geburtstag, vom Führer auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, Charakter eines Oberstleutnants verliehen.

    Ausland.

    Graf Ciano, Major der ital. Luftwaffe, hat sich am 11. 6. zu seiner Staffel an die Front begeben.

    N. M. Rogers t, kanad. Verteidigungsminister, Flug Ottawa—Toronto tödlich abgestürzt.

    USSR., Moskau. Parade 1. Mai überflogen 600 sowjetrussische Flugzeuge den Paradeplatz.

    British Overseas Airways Ltd., Linie Indien—Südafrika—Australien—England, seit .10. 6. in Rom-Brindisi nicht mehr zwischengelandet.

    Engl. Fliegerverlustliste v. 10. 6. meldet „Europapreß", daß in den letzten 5 Tagen 238 Flieger nicht mehr zu ihren Stützpunkten zurückkehrten. Davon sollen 8 in deutsche Gefangenschaft geraten sein.

    USA-Flugstützpunkterrichtung auf Kapverdischen Inseln in Aussicht genommen. Es wird noch verhandelt.

    USA hat den Westmächten durch Curtiss Airplane Co. 50 gebrauchte Auf-klärungs- und Bombenflugzeuge der Flotte angeboten.

    Henry Ford hat für Jagdflugzeugfabrikation beim USA-Kriegsdepartement Musterflugzeug angefordert, welches am 10. 6. eintreffen sollte.

    Luftwaffe.

    Führerhauptquartier, 1. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz schlechter Wetterlage hat unsere Luftwaffe am 31. 5. weitere Einschiffungen in Dünkirchen mit Erfolg bekämpft und zur Unterstützung des Heeres in den Erdkampf eingegriffen. Es wurden fünf Transporter versenkt und drei Kreuzer oder Zerstörer sowie zehn Handelsschiffe, insgesamt 70 000 t, durch Bombentreffer schwer beschädigt. — An der Südfront scheiterten bei Abbeville feindliche Panzerangriffe. Im Nachstoß konnten wir dort Boden gewinnen. Südlich Abbeville beeg.e die Luftwaffe feindliche Truppenansammlungen in den Wäldern erfolgreich mit Bomben. Der Feind, der sich noch in einem kleinen Brückenkopf bei Le Chesne auf dem Nordufer des Canal des Ardennes hielt, würde über den Kanal zurückgeworfen. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen am 31. 5. 49 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 39, durch Flak 10 Flugzeuge abgeschossen. Neun eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 2. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe bekämpfte am 1. 6., wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, Versuche von Resten des geschlagenen britischen Expeditionsheeres, auf die vor Dünkirchen liegenden Schiffe zu entkommen. Die Erfolge der Stuka-, Kampf-, Zerstörer- und Jagdgeschwader haben sich gegenüber den bereits bekanntgegebenen Zahlen noch wesentlich erhöht. Insgesamt sind vier Kriegsschiffe und elf Transportschiffe mit einer Gesamttonnage von 54 000 t versenkt, vierzehn Kriegsschiffe, nämlich zwei Kreuzer, zwei Leichte Kreuzer, ein Flakkreuzer, sechs Zerstörer, zwei Torpedoboote und ein Schnellboot sowie 38 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 160 000 t durch Bombentreffer beschädigt. Zahlreiche Boote, Barkassen und Schlepper wurden zum Kentern gebracht und Truppenansammlungen am Strand von Dünkirchen erfolgreich mit Bomben angegriffen. — Zum ersten Male griffen Kampfverbände der Luftwaffe den Hafen von Marseille an und setzten dort zwei große Handelsschiffe durch Bombentreffer in Brand. Die Eisenbahnstrecke Lyon—Marseille wurde an mehreren Stellen durch Bombentreffer beschädigt. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen am 1. 6. 58 Flugzeuge; davon wurden 42 im Luftkampf, acht durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 15 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 3. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Angriff gegen Dünkirchen von Westen, Süden und Osten macht langsam Fortschritte. Das schwierige, von zahlreichen Gräben durchzogene und überschwemmte Gelände erschwert die Operationen. Trotzdem gelang es, im Zusammenwirken mit der Luftwaffe in die stark befestigte Stadt Bergues einzudringen. Der ganze noch im Besitz des Feindes befindliche Raum um Dünkirchen liegt dauernd unter

    schwerem Artilleriefeuer. Auch Kampf- und Stuka-Verbände setzten am 2. 6. ihre Angriffe auf Dünkirchen fort. Dabei wurden zwei Zerstörer, ein Wachtboot und ein Handelsschiff von 5000 t versenkt, ein Kriegsschiff, zwei Zerstörer und zehn Handelsschiffe durch Bombentreffer beschädigt. — Im übrigen dehnten sich die Angriffe der Luftwaffe bis in das Rhonetal und bis Marseille aus. — In Nord-Norwegen wurden am 1. 6. der Sender und das Sendehaus in Vadsoe durch Bomben zerstört, ein feindliches Handelsschiff am Westausgang des Ofotenfjords versenkt. — In der Nacht zum 3. 6. setzte der Feind seine Luftangriffe gegen nichtmilitärische Ziele in West- und Südwestdeutschland fort, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen gestern insgesamt 59 Flugzeuge, davon wurden 27 im Luftkampf, zehn durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 15 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 4. 6. 1940. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff am 3. 6. mit starken Verbänden aller Waffen die Basis der französischen Luftwaffe um Paris überraschend an. Es gelang, die feindliche Luftverteidigung auszuschalten und in zusammengefaßten Hoch- und Tiefangriffen auf Häfen und Industriewerke der französischen Luftwaffe stärkste Wirkung zu erzielen. Zahlreiche Brände und Explosionen wurden beobachtet. In Luftkämpfen wurden 79 Flugzeuge abgeschossen, in Hallen oder am Boden 300 bis 400 Flugzeuge zerstört. Die Flakartillerie erzielte am 3. 6. 21 Abschüsse. Gegenüber diesen außerordentlichen Erfolgen werden nur neun eigene Flugzeuge vermißt. — In der Nacht vom 3.14. 6. hat der Gegner seine Einflüge und Bombenangriffe in Holland, West- und Südwestdeutschland fortgesetzt. Die Erfolge waren ebenso gering wie bisher. Dabei gelang es bei Rotterdam und in Westdeutschland, je ein Flugzeug durch Flakartillerie, zwei weitere feindliche Flugzeuge durch Nachtjäger abzuschießen.

    Führerhauptquartier, 5. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Mit Kampf- und Sturzkampffliegern griff die Luftwaffe feindliche Ansammlungen südlich Abbeville sowie die Hafenanlagen von Le Havre erfolgreich an. — In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages haben neue Angriffsoperationen auf der bisherigen Abwehrfront in Frankreich begonnen.

    Führerhauptquartier, 6. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe belegte am 5. 6. Truppenansammlungen und Kolonnen hinter der angegriffenen feindlichen Front mit Bomben. Sie griff ferner mehrere wichtige Flugplätze in Mittel-Frankreich, den Kriegs- und Handelshafen Cherbourg und in der Nacht zum 6. 6. zahlreiche Flugplätze an der Ost- und Südostküste Englands mit gutem Erfolg an. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen 143 Flugzeuge, 49 wurden im Luftkampf, 19 durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 19 deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Der Feind wiederholte seine Luftangriffe gegen nichtmilitärische Ziele in der Nacht zum 6. 6. in Nord- und Westdeutschland. Wesentlicher Schaden ist nicht angerichtet worden. Drei feindliche Flugzeuge wurden hierbei abgeschossen, davon zwei über Hamburg durch Nachtjäger, ein drittes in den Niederlanden durch Flak.

    Führerhauptquartier, 7. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Operationen des Heeres und der Luftwaffe südlich der Somme und des Aisne-Oise-Kanals schreiten planmäßig und erfolgreich fort. Die „Weygand-Linie" wurde auf der ganzen Front durchbrochen. — Deutsche Kampfkräfte griffen in der Nacht zum 7. 6. erneut britische Flugplätze mit Erfolg an und kehrten ohne Verluste zurück. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen am 6. 6. 74 Flugzeuge, davon wurden 64 im Luftkampf, 10 durch Flak abgeschossen. Neun eigene Flugzeuge werden vermißt. — Die Luftwaffe zerstörte das Sendehaus des norwegischen Senders Ingöy bei Hammerfest.

    Berlin, 7. 6. 40 (DNB.) In Ergänzung des heutigen Berichts des Oberkommandos der Wehrmacht wird mitgeteilt: In der vergangenen Nacht griffen deutsche Kampfverbände eine Anzahl von Flugplätzen in Mittel- und Ost-Frankreich an. Ebenso wie bei den britischen Flugplätzen ist auch hier mit der Vernichtung einer größeren Anzahl von Flugzeugen zu rechnen. — Trotz starker Flakabwehr wurde der Hafen Cherbourg mit zahlreichen schweren Bomben belegt. Auf den Molen und in den Kaianlagen wurden starke Brände und Explosionen beobachtet.

    Berlin, 8. 6. 40. (DNB.) Zur Unterstützung des Heeres griff die Luftwaffe mit starken Kräften südlich der Somme in den Erdkampf ein und belegte Truppenansammlungen, Kolonnen, Infanterie- und Artillerie-Stellungen erfolgreich mit

    Bomben. — Im Zuge der bewaffneten Aufklärung gegen die britische Ost- und Südküste sind einige englische Flugplätze sowie der Seehafen Dover mit Bomben belegt worden. — Bei Narvik unterstützte die Luftwaffe den dort kämpfenden fieeresverband durch wirksame Angriffe auf feindliche Stellungen. Ein Tanklager wurde in Brand gesetzt, ein feindlicher Kreuzer erhielt zwei schwere Bombentreffer. — Die nächtlichen feindlichen Luftangriffe auf das deutsche Heimatgebiet richteten im allgemeinen nur unwesentlichen Schaden an. In einer Stadt wurden Wohnviertel getroffen und zehn Zivilpersonen getötet. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 71 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 29, durch Flak 25 abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. — Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 9. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In viertägiger Schlacht im Somme- und Oise-Gebiet haben deutsche Infanterie- und Panzerdivisionen in enger Zusammenarbeit mit der Luftwaffe starke feindliche Kräfte zerschlagen und andere, zum Teil neu in den Kampf geworfene feindliche Truppen, zum Rückzug gezwungen. — Die Luftwaffe unterstützte das Vorgehen des Heeres südlich der Somme. Artillerie- und Flakstellungen sowie Kolonnen aller Art sind mit Bomben belegt, Truppen- und Panzeransammlungen zersprengt worden. Weiter ostwärts verfolgen unsere Divisionen den Feind. Beiderseits Soissons ist die Aisne im Kampf überschritten. — Heute früh sind weitere Teile der deutschen Front in Frankreich zum Angriff angetreten. — Den Hafen von Cherbourg griff die Luftwaffe erneut mit Erfolg an. Mehrere Flugplätze nord-und südostwärts von Paris sowie Straßen- und Eisenbahnstrecken nordwestlich von Paris wurden mit Bomben belegt. Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 58 Flugzeuge und einen Fesselballon, davon sind 39 Flugzeuge im Luftkampf, 13 durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Neun eigene Flugzeuge werden vermißt. — Der Feind wiederholte auch in der Nacht zum 9. 6. seine Einflüge in das westdeutsche Gebiet. Militärischer Schaden wurde nicht angerichtet.

    Führerhauptquartier, 10. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der heldenhafte Widerstand, den die Kampfgruppe des Generalleutnants Dietl seit vielen Wochen, vereinsamt unter den schwersten Bedingungen, in Narvik gegen eine überwältigende feindliche Uebermacht geleistet hat, erhielt heute seine Krönung durch den vollen Sieg! Ostmärkische Gebirgstruppen, Teile der Luftwaffe, sowie die Besatzungen unserer Zerstörer haben in zwei Monate lang andauernden Kämpfen einen Beweis ruhmvollen Soldatentums für alle Zeiten gegeben. Durch ihr Heldentum wurden die alliierten Land-, See- und Luftstreitkräfte gezwungen, die Gebiete von Narvik und Harstard zu räumen. Ueber Narvik selbst weht endgültig die deutsche Flagge. Die norwegischen Streitkräfte haben in der Nacht vom 9. zum 10. 6. ebenfalls ihre Feindseligkeiten eingestellt. Die Kapitulationsverhandlungen sind im Gange. — Deutsche Fliegerverbände aller Waffen unterstützten das Vorgehen des Heeres mit starken Kräften am Unterlauf der Seine und in der Champagne. Um Reims wurden Stabsquartiere, Barackenlager, Truppenansammlungen, Feldstellungen, Befestigungen, Batterien und Marschkolonnen, an der unteren Seine Verkehrsanlagen, Straßen sowie rückläufige Truppenbewegungen mit großem Erfolg angegriffen. — Die Hafen- und Kaianlagen von Cherbourg und Le Havre wurden mit Bomben aller Kaliber belegt und Schiffe in diesen Häfen sowie auf der unteren Seine getroffen, zahlreiche durch Bombentreffer beschädigt, ein Transporter von 5000 t in Brand gesetzt und vernichtet. — Nördlich Harstad erhielt ein 8000-t-Handelsschiff einen schweren Bombentreffer, auf den eine starke Explosion folgte. — Feindliche Flugzeuge flogen wiederum während der Nacht in Nord- und Westdeutschland ein und verursachten durch planlose Bombenabwürfe an einzelnen Stellen Flur- und Gebäudeschaden. Ein feindliches Flugzeug wurde durch Flak abgeschossen. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 91 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 68, durch Flak 14 abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Rom, 10. 6. 40. (DNB.) Die Agenzia Stefani veröffentlicht folgende amtliche Verlautbarung: Heute, um 16.30 h, hat der Außenminister, Graf Ciano, im Palazzo Chigi den französischen Botschafter empfangen und ihm folgende Mitteilung gemacht: „Seine Majestät der König und Kaiser erklärt, daß Italien sich von morgen, dem IL 6., an mit Frankreich als im Kriegszustand befindlich betrachte." — Um 16.45 h hat Graf Ciano den englischen Botschafter nach dem Palazzo Chigi gebeten und ihm in der gleichen Form mitgeteilt, daß sich Italien als mit Großbritannien im Kriegszustand befindlich betrachte.

    Führerhauptquartier, 11. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampf- und Sturzkampfverbände griffen wiederum den Hafen und die Kaianlagen von Le Havre an, zerstörten die Schleusen, versenkten einen Zerstörer und beschädigten weitere Schiffe, darunter einen Zerstörer und zwei Transporter von 10 000 t durch schwere Bombentreffer. — Neben den dichten Kolonnen des zurückgehenden Feindes, Transporten, Ansammlungen, Batteriestellungen, die mit Bomben belegt wurden, gelang es der Luftwaffe auch, mehrere Brücken über die Marne und die untere Oise zu treffen und teilweise zu zerstören und so den feindlichen Rückzug empfindlich zu hemmen. — Am 9. 6. wurden im Nordmeer ein Kreuzer und vier Transportschiffe mit Bomben angegriffen und so schwer getroffen, daß die Mehrzahl dieser Schiffe ausbrannte. — Feindliche Flugzeuge warfen wieder im Schutz der Dunkelheit einzelne Bomben über Nord-und Westdeutschland ab. Wesentlicher Sachschaden ist nicht entstanden. Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 29 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 19, durch Flak 6 abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Ferner wurden drei Sperrballons abgeschossen. Acht eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 12. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe, welche durch fortgesetzten Einsatz wesentlich zu den größten Erfolgen des Heeres seit 5. Juni beigetragen hat, griff gestern neben der unmittelbaren Unterstützung des Heeres wieder die Hafenanlagen von Le Havre und feindliche Transportschiffe an der Westküste des Kanals mit Erfolg an. Hierbei wurden sieben Transportschiffe, davon ein 5000 t versenkt, zehn weitere, davon drei zwischen 10 000 und 15 000 t durch Bombentreffer beschädigt. Auf mehreren Schiffen brachen starke Brände aus. Bei den in der Nacht zum 12. Juni vereinzelten Bombenwürfen feindlicher Flugzeuge in Westdeutschland wurden drei Bomben in das Innere einer Stadt geworfen. Am 11. Juni versuchten einige britische Flugzeuge ohne Erfolg Drontheim und Bergen anzugreifen. Sie erlitten hierbei empfindliche Verluste; von etwa zwölf Angreifern wurden drei durch Jäger, einer durch Flakartillerie abgeschossen. Die feindlichen Flugzeugverluste betrugen gestern insgesamt 59 Flugzeuge, davon wurden 20 im Luftkampf abgeschossen, 19 durch Flak vernichtet, der Rest am Boden zerstört. Außerdem wurden wiederum drei Sperrballons abgeschossen. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 13. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz schlechter Wetterlage griffen auch am 12. Juni Kampf- und Sturzkampfverbände zur Unterstützung des Heeres, insbesondere im Raum um Chalons sur Marne und an der Küste an. Es gelang hierbei, einen Transporter und einen großen mit Truppen besetzten Schlepper zu versenken, einen anderen Transporter von etwa 10 000 t sowie eine größere Anzahl von kleineren Schiffen schwer zu beschädigen. Bei Le Lavre wurden 20 feindliche Sperrballons abgeschossen. In Norwegen schössen unsere Zerstörer im Luftkampf vier von fünfzehn britischen Flugzeugen ab, die einen Angriffsversuch auf einen Flugplatz in der Nähe von Drontheim unternahmen. Vereinzelte Bombenwürfe des Feindes in Norddeutschland trafen keine militärischen Ziele. Die Gesamtverluste des Feindes in der Luft betrugen 19 Flugzeuge, hiervon wurden sechs im Luftkampf, neun durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 13.6.40. (DNB.) Nachträglich wird bekanntgegeben, daß bei den Angriffsversuchen britischer Flieger am 12. Juni auf einen Flugplatz in der Nähe von Drontheim nicht vier, sondern neun feindliche Flugzeuge abgeschossen worden sind.

    Führerhauptquartier, 14.6.40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der zweite Abschnitt des gewaltigen Feldzuges im Westen ist siegreich beendet. Die Widerstandskraft der französischen Nordfront ist zusammengebrochen. — Die Seine abwärts Paris ist in breiter Front überschritten, Le Havre genommen. — Unsere siegreichen Truppen marschieren seit heute vormittag in Paris ein. — Der dritte Abschnitt der Verfolgung des Feindes bis zur endgültigen Vernichtung hat nunmehr begonnen. — Heute früh sind unsere Truppen an der Saarfront auch zum Frontalangriff gegen die Maginot-Linie angetreten. — Trotz Behinderung durch die Wetterlage griffen auch am 13. 6. unsere Kampf-, Sturzkampf- und Zerstörerverbände zur Unterstützung des Heeres an vielen Stellen der Front in den Erdkampf ein. Truppenansammlungen, Marsch- und Transportkolonnen im Rücken des Gegners wurden erfolgreich mit Bomben und Maschinengewehrfeuer belegt, umfangreiche Zerstörungen auf Flugplätzen, Bahnhöfen und Bahnlinien besonders im Räume ostwärts der Marne durchgeführt. — Im Küstengebiet von Le Havre

    gelang es, zwei Transportdampfer zu versenken, drei weitere erlitten Beschädigungen, darunter ein Schiff von 10 000 t. — Die Verluste des Gegners in der Luft betrugen gestern neunzehn Flugzeuge, drei wurden im Luftkampf, drei durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Wehrmacht marschiert. Links: Der Duce mit seinem Stab. Rechts: Ital. Seeflugzeuge auf ihrem Flug über dem Mittelmeer. Oben: General Pricolo, Generalstabschef der ital. Luftwaffe. Weltbild (3)

    Italien.

    Rom, 12. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier der Wehrmacht: Die vorgesehene Aufstellung der Land-, See- und Luftstreitkräfte war am 10. Juni Mitternacht befehlsgemäß abgeschlossen. Von Jagdstaffeln begleitete Bombeneinheiten der Luftwaffe haben gestern im frühen Morgengrauen und bei Sonnenuntergang die militärischen Anlagen von Malta heftig und mit sichtlichem Erfolg mit Bomben belegt und sind sodann unversehrt zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Gleichzeitig stießen andere Einheiten zur Erkundung in das Gebiet und gegen die Häfen Nordafrikas vor. An der Grenze der Cyrenaika wurde ein Einflugversuch der englischen Luftwaffe abgeschlagen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen.

    Rom, 13. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier der Wehrmacht: In Fortsetzung des vorgesehenen Planes hat die Luftwaffe weitere Bombardierungen gegen feindliche Luft- und Seestützpunkte durchgeführt. Von besonderer Bedeutung war die Aktion gegen Biserta und der Nachtangriff auf Toulon. In Biserta sind umfangreiche Brände hervorgerufen worden, Schäden in den Anlagen festgestellt und am Boden befindliche Flugzeuge getroffen worden, von denen neun als zerstört gelten können. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Bei Tobruk wurde in der Nähe der Grenze der Cyrenaika ein kombinierter englischer See- und Luftangriff von unseren Land-, See- und Luftstreitkräften abgeschlagen. Es entstand leichter Schaden in den Anlagen, und ein kleiner italienischer Minenleger wurde versenkt. In Italienisch-Ostafrika: Feindliche Luftangriffe auf die Flughäfen Asmara, Cura, Adi-Ugri und Agordad. Geringer Materialschaden und etwa ein Dutzend Tote bei den dort beschäftigten Italienern und Eingeborenen. Die Zahl der gestern von unseren Jagdfliegern im Luftraum von Cyrenaika abgeschossenen Flugzeuge ist nach weiteren Feststellungen auf sechs gestiegen. Feindliche, wahrscheinlich englische Flugzeuge, haben Nachtflüge über einige oberitalienische Städte durchgeführt. Die auf die offene Stadt

    Turin abgeworfenen Bomben haben geringen Schaden und einige Verluste unter der Zivilbevölkerung verursacht. Ueber diese Aktion des Feindes wird noch ein Sonderbericht ausgegeben werden.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Reichswettbewerb für Segelflugmodelle, zum erstenmal reiner Hochstart-Wettbewerb, auf 5.—7. Juli verlegt. Reichswettbewerb für Motorflugmodelle Ende August.

    Slowak. Modellflug-Wettbewerb in Banska Bystrica veranstaltete das kürzlich gegründete Slowakische Fliegerkorps im Anschluß an eine Modellflug-Ausstellung. Deutsche Mannschaft, 5 Angehörige des NSFK. und der Flieger-HJ. aus den NSFK.-Qruppen 4 (Berlin-Mark Brandenburg), 8 (Mitte) und 9 (Weser-Elbe), erzielte mit ihren Segel- und Motorflugmodellen trotz ungünstigster Witterung ausgezeichnete Flugzeiten. Verschiedene Flüge mit einer Flugzeit von mehr als 6 min und gute Durchschnittsleistungen brachten die deutschen Modellflieger in den Besitz der goldenen, silbernen und bronzenen Plaketten, die vom Divisionskmdr. Oberst Jurack als Preise in 4 Wertungsklassen vergeben wurden. Bei der technischen Wertung wurden der deutschen Mannschaft ebenfalls vier Preise, darunter der erste und zweite Preis, zugesprochen. — Wie in Deutschland ist auch in der Slowakei der Modellflug die erste Ausbildungsstufe der künftigen Flieger. Der deutsche Teil der Ausstellung, der Flugmodelle, Werkstoffe, Baupläne und Statistiken umfaßte, fand infolgedessen ganz besondere Beachtung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Pg. Harth, Regierungsbaumeister, wurde am 6. 10. 1880 geboren; gestorben am 19. 8. 36. Die Beerdigung erfolgte am 21. 8. 36 in Bamberg.

    Treiben Sie Sprachstudien! Die Gelegenheit wird Ihnen nicht gleich wieder gegeben. Ein Wörterbuch wird immer aufzutreiben sein. Fragen Sie Kameraden, und dann jedes Wort ins Notizbuch. Das an der Front Erlernte bleibt besonders gut haften.

    Literatur,

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Aufgaben und Formeln aus Aerodynamik und Flugmechanik v. Gerhard Siegel. 181 S. mit 50 Abb. Verlag R. Oldenbourg, München. Preis RM 7.—.

    Behandelt sind Aerodynamik, Flugmechanik, Belastungsfälle. Diesen Kapiteln sind 200 Aufgaben mit ihren Lösungen beigegeben. Dem Studierenden ist damit ein ausgezeichnetes Hilfsmittel an die Hand gegeben, sich im Durchrechnen von Uebungsaufgaben zu schulen. Im Anhang sind die Meßergebnisse gebräuchlicher Profile wiedergegeben. Eine wirklich praktische Anleitung für den angehenden Konstrukteur.

    Liederbuch der Luftwaffe, herausgeg. v. Carl Clewing in Gem. m. Hans Felix Husadel mit Genehm, d. RLM. Klavierausgabe, ges. u. mit Vorsp. vers. v. Hermann Heiß. 52 S. Verlag Chr. Friedrich Vieweg, Berlin-Lichterfelde. Preis RM 3.—.

    Die vorliegende Klavierausgabe bringt eine Auswahl von fliegerischen Liedern aus dem „Liederbuch der Luftwaffe". Vorspiel und Klaviersatz leicht spielbar. Empfehlens- und preiswert.

    Maßeinheiten und Konstanten, bearb. v. Ing. Kurt Nentwig. Verlag Deutsch-Liter. Inst. J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis RM 2.—.

    Vorliegende zusammenfassende Darstellung der in der Physik gebräuchlichen Maßeinheiten und Konstanten erspart langwieriges Suchen in der Literatur. 32 Seiten in Brieftaschenformat.


    Heft 14/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro H Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlunsen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 14 3. Juli 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 17. Juli 1940

    Flugentwicklung.

    Die Geschichte über Entwicklung und Bewährung der Flugzeuge und Motoren während dieses Krieges wird, wenn sie einmal geschrieben ist, richtunggebende Bedeutung annehmen. Schon heute lassen die Erfolge unserer Luftwaffe eine noch nie dagewesene Steigerung in der Gestaltung, Herstellung und Bewährung der deutschen Flugzeuge erkennen. Welche Voraussetzungen dieser gewaltigen Steigerung zugrunde liegen, wird einer späteren Zeit vorbehalten sein, darüber zu sprechen.

    Wenn man die Fachzeitschriften von Frankreich und England in den letzten Jahren studiert hat, so fiel die große Zahl der Konstruktionen in Flugzeugen und Motoren auf, die in dem einzelnen Land sowie nach dem Ausland als Ueberlegenheit angepriesen wurde. Von den gerühmten Motoren, z. B. Schiebermotoren Perseus, Dagger und anderen, hat man nichts mehr gehört, von den vielen Flugzeugen sind nur vereinzelte Typen in Erscheinung getreten. Ein großer Teil kräfteverzehrender Konstruktionsarbeit wurde umsonst aufgewendet.

    Bei uns in Deutschland ist das Gegenteil der Fall. Die in der Mehrzahl auftretenden Konstruktionen kann man beinahe an den Fingern einer Hand abzählen. Hierzu kommt noch ein gewaltiges Hilfsmittel, vielen Fernstehenden weniger begreiflich, für die Großerzeugung jedoch Voraussetzung: Das ist die Normalisierung. Wohl in keinem Land der Welt ist die Normung so weit vorgeschritten wie bei uns. Diese Normung wird nicht nur bei der Luftwaffe, sondern auch im Flugzeugbau für friedliche Zwecke von ausschlaggebender Bedeutung sein. Wir waren das erste Land der Welt, welches hier bahnbrechend von Grund auf ein Normungswerk aufgestellt hat und damit in Flugzeugbau und -industrie führend sein wird.

    USA Edward MBM-1 Zweimotor-Sport.

    Sterling Edward, San Franzisko, Cal., hat 1939 einen zweisitzigen Kabinentiefdecker mit zwei 50 PS Continental-A50-3-Mo-toren in der Flügelnase fertiggestellt.

    Flügel, Profil NACA 23012, stark verjüngt nach den Enden, V-

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 28.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Edwards MBM-1 mit 2 Continental-Motoren 50 PS. Aviation

    Form. Mittelstück mit dem Rumpf fest verbunden. Ansatzflügel Kastenholm Sperrholz. Flügelnase Sperrholz.

    Rumpf und Mittelstück Stahlrohr Duralumin - Kastenholm. Hinten stoffbespannt, vorne Aluminium-plankung. Zwei Sitze nebeneinander, Doppelsteuerung. Fahrwerk von Hand hochziehbar. Betriebsstoffbehälter 135 1.

    Spannweite 11,5 m, _Länge 8,25 m, Höhe 2,1 m. ^Fläche 20 m2. Fahrwerk-Spurweite 2,7 m. Leergewicht 535 kg, Fluggewicht 790 kg. Höchstgeschwindigkeit 195 km/h, Reise 172 km/h, Steigzeit 240 m/Min. Reichweite 640 km. Preis 5000 9.

    USA Greenwood-Yates (Geodetik) Sport-Zweimotor.

    Die vielfach angepriesene geodetische Bauweise führte Georg Yates und Allan Qreenwood dazu, ein Sportflugzeug bei der North Pacific Aircraft Corporation, Portland Ore., bauen zu lassen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Greenwood-Yates (Geodetik) Sport-Zweimotor.

    Aviation

    Freitragender Tiefdecker, Flügel und Rümpf in geodetischer Bauweise, bestehend aus diagonal über Schotten und Formringe gelegten Sprucestreifen. Zwei Sitze hintereinander, hochziehbares Fahrwerk. Zwei Menasco-Motoren von je 50 PS.

    Rumpf, Flügel sowie Leitwerk stoffbespannt. Baujahr 38/39.

    Ital. „F. 5"-Jagdeinsitzer mit Fiat A 74 R. C. 38,

    Der neue Jagdtiefdecker „F. 5a, von Caproni Vizzola gebaut, besitzt die gleichguten Flugeigenschaften wie der bewährte Doppeldecker. Gemischtbauweise. Motor Fiat A. 74 R. C. 38, Doppelstern 840 PS in 3800 m; Durchmesser 1,19 m. Fiat-Hamilton constant-speed Verstellpropeller. Vergleiche Flugsport 1937, S. 558.

    Flügel durchgehend aus einem Stück, Holzbauweise. Zwei Holme, Sperrholzbeplankung mit Stoffaufleimung. Flügelbefestigung mit Rumpf sechs Schraubenbolzen. Querruder Duralumin-Rahmen-werk stoffbespannt, statisch ausgeglichen. Landeklappen ganz Duralumin. Bei heruntergelassenen Landeklappen können die Querruder um 10° verstellt werden, wodurch der Auftrieb sowie seitliche Stabilität erhöht werden.

    Rumpf Ganzmetall, geschweißtes Stahlrohrgerüst mit Duraluminhaut. Führerverkleidung Schiebehaube, vorderer Windschutz Plexiglas, hinterer Luftstromabfluß durchsichtig. Hinter dem Kopf Sturzbügel. Führersitz durch Handrad verstellbar. MG.-Betätigung auf der Steuersäule. Höhen- und Leitwerksflosse freitragend, zwei-holmig ganz Duralumin. Höhenflosse im Fluge verstellbar. Steuerungsbetätigung durch Stoßstangen.

    Fahrwerk nach innen zwischen die beiden Flügelholme hochziehbar. Betätigung hydraulisch. Pumpe vom Motor angetrieben. Zur Reserve Handpumpe. Ferner Reserveflasche zum Ausfahren des Fahrwerks. Fahrwerk im ausgefahrenen Zustand arretiert. Blechverkleidung für Verschwindfahrwerk sonderbetätigt, öffnet sich nur beim Aus- und Einfahren. Hierdurch werden bei ausgefahrenem Fahrwerk Starteigenschaften günstiger. Stoßaufnehmerstrebe durch Strebe nach hinten im Dreiecksverband versteift. Fahrwerksachse am Federbein einseitig gelagert. Schwanzrad hochziehbar zwangsläufig mit dem Hauptfahrwerk.

    Zw^ei geschweißte Duralumin-Betriebsstoffbehälter. Zusatzbehälter kann eingebaut werden, wodurch die Reichweite auf 1000 km erhöht wird.

    *"*

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fiat „F. 5."-Jagdeinsitzer mit A. 74 R. C. 38 Doppelstern-Motor. Weltbild

    Bewaffnung außer fest eingebauten MG.s näheres nicht bekannt. Ausrüstung Funktelefonie-Empfänger. Einrichtung für Nachtflug.

    Spannweite 11,29 m, Länge 7,90 m, Höhe 3 m, Fläche 17,4 m2, Leergewicht 1850 kg, Fluggewicht 2270 kg. Flächenbelastung 130 kg/m2, Leistungsbelastung 3,04 kg/PS. Landegeschwindigkeit 115 km/h, normale Reichweite 600 km, Steigzeit auf 6000 m in 6,3 Min. Gipfelhöhe 9500 m, Start 187 m, Auslauf 193 m.

    Jagdeinsitzer Grumman F5F-1 frSkyrocket".

    Die Grumman Aircraft Engineering Corp., Bethpage, Long Island, hat im Auftrag der USA-Marine einen zweimotorigen, für Flugzeugträger bestimmten Jagdeinsitzer F5F-1 „Skyrocket" entwickelt, mit dem Anfang April die ersten Leistungsflüge durchgeführt wurden.

    Nach dem Grundsatz, die Luftströmung im ersten Flügeldrittel nach Möglichkeit unversehrt zu erhalten, ist die Rumpfnase sehr weit nach hinten gerückt. Infolge der geringen Bauhöhe ist der Kabinenbau entsprechend höher. Höhenleitwerk V-Form, doppeltes Seitenleitwerk als Endscheiben. Heckrad fest, Hauptfahrwerk in die Motorverkleidungen hochziehbar.

    Bewaffnung 2 MG.s und 2—4 Kanonen. Zwei Wright-Cyclone-Motoren je 1200 PS. Curtiss-Verstellschrauben.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Grumman F 5 F - 1 Zeichnung Flugsport

    Links: Hier entstehen unsere Stukas. Von oben nach unten: Hochleistungsmotoren Jumo 211 sind bereitgestellt, um in die fertigen Rümpfe der Ju 87 eingebaut zu werden. Mitte: Die Motoren sind bereits in die Rümpfe der Ju 87 montiert. Unten: Hier wird die letzte Hand an die Fertigstellung der Stukas gelegt, die dann das Werk verlassen.

    Foto JFM-Fr. OKW

    Spannweite 12,7 m, Länge 8,6 m, Flügeltiefe 2,42 m. Fluggewicht 6100 kg. Geschwindigkeit in 5000 m wird mit 700 km/h errechnet. Landegeschwindigkeit 113 km/h.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Grumman F 5 F -1 „Skyrocket", zweimotoriger Jagdeinsitzer der USA.-Marine.

    Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Arado Ar 196 Küstenaufklärer. Unten links: Während der Norwegenaktion. Nachschubsicherung durch Arado Ar 196. Man erkennt die vereiste Ostsee, welche den Startbetrieb nicht hindert. Rechts: Küstenaufklärer werden zu Wasser gebracht.

    Werkbilder

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Bell XP-39 Airacobra Jagdflugzeug (siehe Typenbeschreibung „Flugsport" Nr. 9, S. 124) mit eingezogenem Fahrwerk. Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    BMW 132 Großserienbau. Oben links: Einbau der Räder im hinteren Qehäuseteil. Rechts: Einbau des Laderrades. Unten: Einsetzen der Kurbelwelle. Man beachte die bequem greifbare Anordnung des Schalters für Kranbedienung. Rechts: Zusammenbau von Kolben und Pleuel. Werkbilder

    Amerikanische Luftfahrtforschung im Jahre 1939»

    (Fortsetzung von Nr. 13/1940, S. 190.) Bericht des Ausschusses für Triebwerksanlagen.

    Leistungssteigerung und wirtschaftlicher Kraftstoffverbrauch stehen heute im Vordergrund des Interesses. Daß in den letzten zehn Jahren die Motorleistung nahezu verdoppelt werden konnte, ist hauptsächlich auf die Vergrößerung der Zylinderzahl und des Hubvolumens zurückzuführen, die Entwicklung von Kraftstoffen mit hoher Oktanzahl trug wesentlich zu diesem Erfolg bei. Die Grenze der Leistungssteigerung wird von einer Reihe von Faktoren bestimmt, von denen Kühlung, Warmfestigkeit der Baustoffe, Lagerbelastung u. a. eine Rolle spielen. Eine weitere Leistungssteigerung ist durch Verminderung des Einbau- und Kühlungswiderstandes- und durch eine bessere Wärmeausnützung zu erwarten. Der flüssigkeitsgekühlte Reihenmotor ist infolge seiner kleineren Stirnfläche dem Sternmotor noch immer überlegen, obwohl die Nachteile des letzteren durch verschiedene Maßnahmen auszugleichen versucht wurden. Auf thermischem Gebiet läßt eine Verbesserung der Wärmebilanz noch eine gewisse Leistungssteigerung erwarten, da in den heutigen Motoren nur etwa 30% der Verbrennungswärme nutzbar gemacht werden.

    tur ist vom Kraftstoff-Luftgemisch praktisch unabhängig; im übrigen bestehen keine Beziehungen zwischen Klopf- und Frühzündungsverhalten gebräuchlicher Kraftstoffe.

    Zur besseren Verteilung im Zylinder soll die eintretende Luft möglichst horizontal eintreten oder zum mindesten stark durchwirbelt sein. Ein Bericht über derartige Versuche ist in Arbeit.

    Kraftstoffe, Schmierstoffe, Verbrauch. Zahlreiche Versuche haben die Erhöhung der Klopffestigkeit von Kraftstoffen zum Gegenstand. Auf grund theoretischer Ueber-legungen nimmt die verfügbare Leistung in dem Maße zu, wie die Verdichtung abnimmt, vorausgesetzt, daß die Temperatur der Einlaßluft konstant bleibt. Der Klopfbeginn wird außer von den Klopfeigenschaften des Kraftstoffs von der Konstruktion des Motors bestimmt. Versuchsergebnisse dieser Art sind in R. 655 veröffentlicht. Dagegen bleibt die Form der Verbrennungskammer auf das Klopfen ohne Einfluß; es wurden Motoren mit halbkugelförmigen, flachen und kegeligen Verbrennungsräumen untersucht. Aus Versuchen mit 100 Oktan Kraftstoffen im CFR.-Motor kann gefolgert werden, daß durch die Drehzahl weniger ein Zeiteffekt als vielmehr ein Temperatureffekt ausgeübt wird, indem sich der Wärmeübergang des eintretenden Gemisches ändert. Die Versuche, einen ungebleiten Kraftstoff mit einer OZ von größer als 100 zu schaffen, führten zum Erfolg; der erste Kohlenwasserstoff, der nach einer Spezialbehandlung diese Bedingung erfüllte, war Trime-thylbutan (Triptan). Wurde das Produkt weiter mit einem Gemisch von 90% Iso-Oktan und 10% Heptan (OZ = 90) vermengt, wurde eine OZ von über 99 erreicht. Die Versuche werden fortgesetzt. Festes Oktan schmilzt bei 101° C, siedet bei 106° C und ist in flüssigem, paraffinhaltigem Kohlenwasserstoff leicht löslich. Es laufen Versuche zur Festlegung einer Werteskala für Kraftstoffe mit einer OZ größer als 100.

    Verbrennungsforschung. Durch die Entwicklung einer Spezial-Filmkamera mit einer Bildgeschwindigkeit von 40 000 in der Sekunde bei einer Wiedergabegeschwindigkeit von 16 in der Sekunde, wird die normale Beobachtungsfähigkeit 2500fach vergrößert, wodurch der Verbrennungsvorgang einwandfrei beobachtet werden kann. Mittels Schlierenaufnahmen konnte die Zeitdauer einzelner Klopfstöße zu 0,00005 bis 0,00010 s ermittelt werden. Versuchsergebnisse über den Einfluß der Luftbewegung auf das Klopfen enthalten R. 653 und R. 657. In einer kugeligen Bombe wurde die Verbrennung untersucht, wobei Gemische von Benzol, Heptan (OZ = O) und Iso-Oktan (OZ = 100) mit Sauerstoff und Stickstoff verbrannt wurden. Ein Bericht hierüber ist in Vorbereitung. Die Verbrennungsgeschwindigkeit war in allen Fällen dem Druck und der Temperatur des Gemisches verhältig. Für die Gruppe der Kohlenwasserstoffe ist die Verbrennungsgeschwindigkeit am größten für Benzol, am kleinsten für Iso-Oktan mit Heptanzusatz. Durch Zusatz von Tetreae-thyl-Blei zum Heptangemisch änderte sich die Verbrennungsgeschwindigkeit nicht wesentlich. Somit kann angenommen werden, daß die Verbrennungsgeschwindigkeit die Klopfeigenschaften nicht beeinflußt. Die beobachtete Druckzunahme während der Verbrennung war in allen Fällen kleiner als auf Grund theoretischer Erhebungen erwartet werden konnte; diese gingen davon aus, daß die Energieumsetzung in einer dünnen Flammenfront vor sich geht, tatsächlich findet jedoch auch noch hinter der Flammenfront eine Energieumwandlung statt. Da keinerlei Beziehungen zwischen den eine normale Verbrennung bestimmenden Faktoren und dem Klopfen gefunden werden konnten, werden weitere Versuche vorbereitet.

    Aehnliche Versuche wurden mit Flugkraftstoffen zur Bestimmung des Frühzündungsverhaltens ausgeführt. Die eine Frühzündung hervorrufende kritische Tempera-

    Einen allgemeinen Leistungsvergleich, unter besonderer Berücksichtigung des Kraftstoffverbrauchs, zwischen einem Vergaser- und Einspritzmotor, enthält N. 688. Heutige Motoren arbeiten mit Verdichtungsverhältnissen von 6 bis 7,5, durch weitere Erhöhung könnte der Kraftstoffverbrauch wesentlich herabgesetzt werden. Versuche im Bereich von 7,4 bis 10,2 laufen und ergaben bei n = 1750 U/min, pm = 12,8 kg/cm2 bei Atmosphärendruck der Einlaßluft einen spezifischen Verbrauch von 161,6 g/PS/h; Zylinder luftgekühlt, Verdichtungsverhältnis 9,2. Ueber die Herabsetzung des Verbrauchs bei Höchstleistung wurden weitere Versuche ausgeführt, deren Ergebnisse in einem Report veröffentlicht werden sollen. Vorerst ist eine Leistungssteigerung bei gleichbleibendem Kraftstoffverbrauch durch folgende Maßnahmen möglich: 1. Erhöhung des mittleren Druckes bei praktisch gleichbleibender Drehzahl bis zur Klopfgrenze oder bis zum Vollgaszustand, falls Klopfen nicht auftritt, 2. Erhöhung der Drehzahl bei Konstanthaltung der Zylindertemperatur durch besondere Kühlungsmaßnahmen, 3. Abschirmung der Zündkerzen oder Herabsetzung der Zylindertemperatur, wodurch sich höhere mittlere Drücke erreichen ließen, 4. Erhöhung des Kraftstoff-Luftverhältnisses, wodurch ebenfalls eine Steigerung des pm erzielt werden könnte.

    Vorläufige Versuche zur Schaffung von sogenannten Sicherheitskraftstoffen mit hohem Flammpunkt brachten einige Ergebnisse. Heizwert, Leistungsausbeute und Verbrauch sollen möglichst nicht anders liegen als bei handelsüblichem Benzin.

    Verschiedene Versuche befaßten sich mit den Eigenschaften und Veränderungen von Flugmotorenölen während des Betriebes und deren Einwirkung auf die Motorbaustoffe. Im besonderen wurde die Bildung von Oel-kohle und das Festfressen der Kolbenringe untersucht, Erscheinungen, die auf die Verwendung von hochraffinierten Oelen zurückzuführen sind. Diese Oele können auch verschieden geartete Korrosionserscheinungen hervorrufen, besonders dann, wenn die gleitenden Flächen nicht einwandfrei bearbeitet wurden. Mit Korrossionserscheinungen an Hauptpleuellagern befaßten sich besondere Untersuchungen. Der bestimmende Faktor ist hier die Temperatur, bei der es zur Bildung von korrodierenden Säuren kommt. Um die verschiedenen Einflüsse auf die Schmierung der Hauptlager systematisch untersuchen zu können, wurde ein geeignetes Modell gebaut, das Drehzahlen, Belastung, Temperatur usw. über einen großen Bereich zu verändern gestattet. In 50-Stun-den - Dauerläufen wurde die Eignung verschiedener Oelsorten für besondere Motorbedingungen untersucht.

    Dieselmotoren. Im allgemeinen ist die Leistung eines schnellaufenden Dieselmotors geringer im Vergleich zu einem Otto-Motor; zum Ausgleich käme eine höhere Verdichtung in Frage. Zur genauen Gemischuntersuchung während der Verbrennung wurde ein geeignetes Gerät entwickelt, mittels dessen eine genügend große Kraftstoffmenge während einer 0,0004 s währenden Oeff-nungsperiode entnommen werden konnte. N. 707 enthält Leistungsmessungen bei Verwendung verschiedener Brennöle und Gemische von Benzin, Oel und Alkohol. Messungsergebnisse über den Zündverzug von Dieselölen in einer Bombe und in einem Originalmotor bringt N. 710.

    Weitere Versuche befassen sich mit Einspritzaggregaten, insbesondere sollten die Einflüsse verschiedener Faktoren auf die austretende Kraftstoffmenge bestimmt werden. Bei Verwendung von auswärts öffnenden (divergierenden) Injektordüsen war die austretende Menge gleich der durch den Pumpenkolben verdrängten Menge, bei sehr hohen Einspritzdrücken jedoch bleibt die austretende Menge kleiner. Ein Bericht über diese Versuche ist in Vorbereitung. Ausgehend von Versuchen mit Einzylinder-Viertakt-Motoren wurde das Einheitsgewicht eines Neunzylindersternmotors zu 0,725 kg/PS ermittelt, bei N = 500 PS. Aehnliche Versuche an einem Zweitaktmotor. Durch Verkleinerung der Einlaß- und Auslaßquerschnitte sollte ermittelt werden, welchen Einfluß diese Maßnahmen auf die Leistung hatten. Rechnerische Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, daß ein Zweitaktmotor mit Schieberventilen eine größere Luftkapazität zuläßt. Zur Bestätigung dieser Ergebnisse werden Versuche mit einem Schiebermotor vorbereitet.

    Flugmotorenlader. Eine Reihe von Ladern für Flughöhen von 0 bis 24,5 km und einen großen Bereich von Ladedrücken wurden rechnerisch untersucht. In Anwendung dieser Ergebnisse auf einen ausgeführten Motor ergab sich ein doppelter Kraftstoffverbrauch in 15,3 km Flughöhe, wenn der Bodendruck durch einen Zentrifugallader aufrecht erhalten werden konnte. Dieser Mehrverbrauch ist zum Teil auf die für den Laderantrieb erforderliche zusätzliche Leistung zurückzuführen. Demgegenüber erhöht sich der Verbrauch bei einem Turbolader nicht so stark, weil dessen Antriebsenergie den Auspuffgasen entnommen wird. Die theoretischen Unterlagen sollen auf den Bereich hochverdichteter Motoren erweitert werden.

    Die Konstanthaltung bzw. Erhöhung der Klopfgrenze kann durch Zwischenkühlung der Ladeluft erreicht werden. Theoretische und praktische Untersuchungen befassen sich mit der Konstruktion eines geeigneten

    leichten Ladeluft-Zwischenkühlers, der als wichtigste Eigenschaft einen möglichst kleinen Druckabfall aufweisen muß.

    Motorkühlung. Für die Entwicklung und Vervollkommnung von NACA-Hauben wurden auch noch im abgelaufenen Jahr erhebliche Anstrengungen gemacht. Die für die Kühlung benötigte Luftmenge muß mit Rücksicht auf den inneren Widerstand klein gehalten werden, die Kühlleistung ist das Produkt aus sekundlicher Luftmenge und dem Druckgefälle, beide Größen richten sich nach der abzuführenden Wärmemenge. Außer der NACA-Haube wurden noch eine Reihe anderer Anordnungen mit mehr oder weniger Erfolg untersucht. Die Ergebnisse lassen schon heute erkennen, daß es durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt, eine Kühlverkleidung so zu bauen, daß nicht ein Leistungsverlust auftritt, sondern sogar zusätzliche Leistung gewonnen wird. (Mere-dith-Effekt.)

    Versuche über Bodenkühlung sind in N. 673 beschrieben, konstruktive Angaben über NACA-Hauben enthält R. 662. Vier verschiedene Ausführungen von Nasenspalt-hauben wurden untersucht und die Ergebnisse in N. 720 veröffentlicht. Die günstigste Lage der Austrittsspalten ist das Gebiet des größten Unterdruckes in Nähe der Haubenvorderkante. Der Einfluß der Luftschraube auf die Druckverteilung war Gegenstand besonderer Untersuchungen. Alle diese Fragen sollen in einem in Aussicht genommenen Report behandelt werden. Der Widerstand einer Motorhaube wird stark von der Form des Abflußkörpers beeinflußt. Für eine wirksame Kühlung ist es unerläßlich, daß die austretende Luft unverwirbelt in die freie Außenluft übertritt. Gebläsekühlung erfordert zwar einen größeren Leistungsaufwand, bietet aber eine Reihe von Vorteilen, wie z. B. kleineren Widerstand, größeren Propellerwirkungsgrad und in vielen Fällen verbesserte Kühlung. Die großen Kühlungs-schwierigkeiten bei starken Motorleistungen würden besser durch ein besonderes Kühlgebläse beseitigt werden können. Entsprechende Versuche sind in Vorbereitung.

    Im 7X10-Fuß-Windkanal wurden Flächenkühler untersucht, wobei ausreichende Kühlwirkung ohne wesentliche Erhöhung des Widerstandes im Vordergrund stehen. Durch die bisher gebräuchlichen Kühler findet eine merkliche Beeinflussung des Auftriebes statt. Wird die Eintrittsöffnung für die Kühlluft an der Seite des hochgehenden Propellerblattes angeordnet, läßt sich eine um 10% höhere Luftmenge erreichen. Ein Teil der aufgewendeten Energie läßt sich auch bei dieser Kühlerart zurückgewinnen.

    Ueber Kühlversuche auf der Vorderseite eines Rippenzylinders wird in R. 674 be-

    richtet. Die theoretischen und praktischen Versuche über zweckmäßige Gestaltung von Kühlrippen wurden abgeschlossen. Für ein gegebenes Rippengewicht ist der größte Wärmeübergang bei Magnesiumlegierung zu verwirklichen. Kupfer- und Aluminiumrippen sind nur wenig schlechter. Allen gemeinsam ist die eindeutige Ueberlegenheit über Stahlrippen in bezug auf den Wärmeübergang. Ein zusammenfassender Bericht über diese Untersuchungen ist in Arbeit. Die Untersuchungen über den Oberflächen-Wärmeübergangskoeffizienten wurden einstweilen abgeschlossen und die Ergebnisse in R. 676 veröffentlicht. Im einzelnen wurden die Einflüsse von Rippentiefe, -abstand und -dicke untersucht. In Vorbereitung befindet sich ein Report über den Wärmeübergangskoeffizienten in einem Wright Cyclone - Motor; es werden Beziehungen zwischen der Zylindertemperatur und verschiedenen Betriebsbedingungen abgeleitet. Zur Nachprüfung von im Laboratorium und auf rechnerischem Wege gewonnenen Ergebnissen wurden mit einem elektrisch beheizten Zylinder Flugversuche ausgeführt.

    Um Klarheit über die Eignung eines einstufigen Achsialgebläses für Kühlzwecke von Flugmotoren zu erhalten, wurden Rechnungen ausgeführt. Für Drücke in der Nähe von 250 mm WS wären Wirkungsgrade von etwa 80% zu verwirklichen, so daß derartige Gebläse für heutige Stärkeklassen geeignet wären.

    Durch das vom NACA entwickelte Verfahren, vorbearbeitete Rippen auf gegossenen Zylinderköpfen zu befestigen, läßt sich die Leistung für ein gegebenes Hubvolumen erheblich steigern. Zwei nach diesem Verfahren hergestellte Zylinder wurden in Einzylinderversuchen geprüft. Bei gleichen inneren Abmessungen bekannter Ausführungen hatten diese Zylinder eine fünffach größere Rippenoberfläche aufzuweisen, die bei gleichbleibender Motorleistung und Zylindertemperatur nur 35% der Kühlluft üblicher Konstruktion notwendig machte. Oder bei gleichbleibenden Werten für Luftmenge und Druckgefälle wäre ohne Erhöhung der Temperatur eine Verdreifachung der Leistung möglich.

    Verschiedenes. Ueber Strömungsfragen von Tellerventilen werden in N. 701 Angaben gemacht. Vorläufige Ergebnisse mit Schieberventilen ergaben keinen Unterschied im Strömungscharakter bei teilweise geöffnetem und ganz geöffnetem Schieber.

    Die Versuche über die die Kolbentemperatur beinflussenden Faktoren wurden fortgesetzt, Ergebnisse sollen demnächst veröffentlicht werden. Bei Kolbenringen wird heute noch das Festfressen und Nachlassen der Spannung störend empfunden. Versuche

    mit einer verbesserten Gußeisenlegierung und mit nitrierten Stählen als Ringwerkstoff sind in Vorbereitung, von denen man sich auch eine Erhöhung der Lebensdauer verspricht.

    Ventilzeitenüberschneidung ist ein Mittel zur besseren Entfernung der Restgase und Kühlung der Verbrennungskammer. Ein Versuchsmotor wurde mit 130° Ueberschnei-dung der Oeffnungsperioden von Einlaß- und Auslaßventil untersucht. Die Versuche mit Zweitakt-Einspritzmotoren mit Kerzenzündung wurden fortgesetzt; Leistungssteigerung durch Erhöhung der Frischluftkapazität und der Drehzahl möglich. Bei einem Flugmotor gehen etwa 65% der Kraftstoffenergie als Abgaswärme verloren, es liegt daher nahe, einen Teil dieser Energie zurückzugewinnen. Eine Möglichkeit bestände darin, die durch den Kühler streichende, erwärmte und beschleunigte Luft aus einer Düse zwecks Verrichtung von Vortriebsarbeit austreten zu lassen. Es wurden Berechnungen für die folgenden drei Fälle ausgeführt: 1. Normaler Röhrenkühler, 2. Röhrenkühler mit teilweiser Ausnutzung der

    Auspuffwärme und 3. Röhrenkühler, in dessen Austrittsdüse sich die Auspuffgase mit der Kühlluft direkt mischen. Ein Bericht über diese Versuche ist in Vorbereitung.

    Ueber die Möglichkeit der Verwendung besonderer Startschubdüsen wurden rechnerische Untersuchungen angestellt. Infolge der verhältnismäßig geringen Mengen an Sauerstoff und Brennstoff käme diese Methode überall dort in Frage, wo eine zusätzliche Starthilfe erforderlich ist. Die Berechnungen sollen in Form eines Reports veröffentlicht werden.

    Die strömungsmäßige Verbesserung von im Flugmotorenbau verwendeten Rohrleitungen und Krümmern hatten entsprechende Versuche zum Ziel. Zur Klärung der Ursache der Streifenbildung an Zylinderlaufbüchsen, besonders im rückwärtigen Teil, wurden 50-Stundenläufe ausgeführt. Als Hauptursache für diese Erscheinung kann Korrosion angenommen werden, die wohl in erster Linie auf den Antiklopfzusatz der Kraftstoffe, auf die Oelsorte und die Temperaturverteilung des Zylinders zurückzuführen sein wird. Nicolaus.

    (Schluß folgt.)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FLUG

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Berlin—Kopenhagen Luftlinie der DLH und Dan. Luftverkehrsges. erhält weitere Verbindung, abends ab Berlin, an Kopenhagen 21 h.

    Frhr. v. Gablenz, Direktor der Deutschen Lufthansa, zum Oberstleutnant befördert.

    Generalmajor Fritz Lob t auf militärischem Posten Fliegertod. Lob, geboren 1895, begann 1913 als Fahnenjunker seine Laufbahn. Ende 1918 wurde er von Generalfeldmarschall Göring wieder in das Reichsluftfahrtministerium berufen.

    Frithjof Ursinus f, Flugbaumeister, Dipl.-Ing., geb. 22. 4. 1910, Fliegertod 27. 6. 1940. — Es wird weitergeflogen!

    Ausland.

    Marschall Balbo f, Generalgouverneur von Libyen, Mussolinis ältester Mitarbeiter, „Faschist der ersten Stunde", Schöpfer der italienischen Luftwaffe, selbst Führer der Geschwader der italienischen Luftwaffe über Länder und Meere, ist bei einer feindlichen Bombenaktion über Tobruk am 28. Juni mit dem von ihm selbst gesteuerten Flugzeug mit Besatzung in Flammen abgestürzt. Die Flieger der nationalsozialistischen deutschen Luftwaffe werden ihn nie vergessen.

    Deutscher Ehrenfriedhof Delft. Im Beisein des Militärbefehlshabers für die Niederlande sowie des Reichskommissars Seiß-Inquart fand am 19. 6. in Delft die feierliche Uebergabe eines Ehrenfriedhofes, auf dem 33 gefallene deutsche Flieger beigesetzt sind, an die dortige deutsche Kolonie statt. Auch die Delfter Bevölkerung nahm großen Anteil. Zahlreiche Kranzspenden wurden niedergelegt. In einer Ansprache sagte General Christiansen, die gefallenen deutschen Flieger seien nicht von uns gegangen, sondern lediglich ins zweite Glied zurückgetreten. Ihr unerschütterlicher Mut lebe in den Herzen und der Erinnerung aller fort.

    Wright, Duplex Cyclone GR-3350-A2, 18, Zyl. radial luftgekühlt, 1700 PS bei 2300 U/Min in 1950 m Typenprüfung beendet.

    Henry Ford hat Bau von 1500 Rolls-Royce-Merlin-Motoren für britische Regierung abgelehnt. Die am 16. 6. eingeleiteten Verhandlungen sind abgebrochen.

    30 nordamerik. Flugmechaniker, die den Auftrag hatten, amerikanische Flugzeuge bei ihrer Ankunft zu montieren, haben die spanisch-französische Grenze am 23. 6. überschritten.

    Japan, aerodynamische Versuchsanstalt in der Nähe von Tokio projektiert. Windkanal 40 000 PS 15 bis 18 m.

    Südafrik. Union bestellte 16 Lockheed Lodestar. Preis 25 000 £ je Zelle. Die im südafrikan. Luftverkehr benutzten 18 Junkers Ju 86 sind für die Verteidigung eingesetzt.

    Australischer Luftverkehr 1940, VA Millionen zum Ausbau der Luftlinien bereitgestellt. Die Bevölkerung Australien zählt insgesamt 1% Millionen.

    Luftwaffe.

    Führerhauptquartier, 15. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht; Paris wurde gestern kampflos besetzt und durchschritten. Ueber dem Schloß von Versailles, in dem 1871 deutsches Schicksal gestaltet und 1919 deutsche Schmach besiegelt wurde, weht die Reichskriegsflagge. — Am 14. 6. griffen Fliegerverbände aller Waffen im Großeinsatz an der Saarfront die Maginot-Linie an. Befestigungswerke, Bunker, Artillerie- und Infanteriestellungen sowie Kolonnen wurden während des ganzen Tages mit Bomben aller Kaliber belegt. — Im Raum Verdun—Metz—Beifort richteten sich wirksame Luftangriffe gegen Truppenansammlungen und Bewegungen auf Bahnen und Straßen. Zahlreiche Eisenbahnzüge wurden zerstört, viele Eisenbahnstrecken unterbrochen. Auch im übrigen Frankreich erzielten unsere Kampfverbände gute Angriffserfolge gegen Flugplätze, wichtige Eisenbahnstrecken und zurückgehende Kolonnen. — Während der Nacht zum 15. 6. unternahm der Gegner die üblichen Einflüge nach West- und Südwest-Deutschland und warf dabei wiederum planlos und ohne militärische Ziele zu treffen Bomben ab.

    — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 43 Flugzeuge, davon wurden 13 im Luftkampf, 9 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt. Die Verluste des Gegners am 13. 6. erhöhen sich um zehn Flugzeuge auf insgesamt 29, die eigenen um vier Flugzeuge auf insgesamt sechs. — Besonders ausgezeichnet hat sich der Staffelkapitän Hauptmann Balthasar, indem er bisher 20 feindliche Flugzeuge im Luftkampf abschoß und 11 weitere am Boden zerstörte.

    Führerhauptquartier, 16. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Oberrhein ist östlich Colmar in breiter Front im Angriff überschritten. Kampfflieger- und Flakverbände unterstützten hier erfolgreich das Vorgehen des Heeres. — Kampf-, Stuka- und Jagdverbände griffen im übrigen an der ganzen Front die rückwärtigen Verbindungen des Gegners in großem Umfange an. An zahlreichen Steilen wurden Marschkolonnen zersprengt und Eisenbahnstrecken durch Bomben unterbrochen. Etwa 30 Züge wurden getroffen, mehrere Munitionszüge flogen in die Luft. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 40 Flugzeuge, davon wurden zwölf im Luftkampf, neun durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Sieben eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 17. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Gegen die zurückgehenden feindlichen Kolonnen setzte die Luftwaffe ihr Vernichtungswerk fort. Zahlreiche Loire-Brücken wurden getroffen. Dichte Kolonnen, die sich vor diesen Brücken stauten, wurden mit Bomben und Maschinengewehren angegriffen.

    — Die in Burgund und über Langres vorbrechenden schnellen Truppen haben weit nach Süden Raum gewonnen. Zwei Flugplätze mit 39 startbereiten und mit Bomben beladenen Flugzeugen wurden hier genommen. — Im Elsaß unterstützten Kampf- und Sturzkampf verbände sowie Flakartillerie das Heer wirksam im Erd-kampf. — Befestigungswerke und Bunker wurden mit Bomben schwersten Kalibers angegriffen. — Die Verluste des Feindes in der Luft betrugen insgesamt acht Flugzeuge, davon wurden fünf im Luftkampf, drei durch Flak abgeschossen; drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 18. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der militärische Zusammenbruch Frankreichs schreitet unter dem Druck unserer rastlosen Verfolgung rasch vorwärts. — Die Luftwaffe setzte den Verfolgungskampf gegen den zwischen der atlantischen Küste und der oberen Loire zurückflutenden Gegner fort. Besonders erfolgreich war ein Luftangriff auf den mit Transport-, Munitionsund Betriebsstoffzügen überfüllten Bahnhof Rennes. Mit gewaltigen Explosionen

    flogen ganze Züge in die Luft, unter den Truppen brach eine ungeheure Panik aus. In der Loire-Mündung gelang es, die bisher größte Angriffswirkung auf feindliche Transportschiffe zu erzielen. Gewaltiger Schiffsraum wurde vernichtet oder schwer beschädigt. — Unter den getroffenen, zum Teil als beladen erkannten Schiffen befanden sich zwei Transporter von je 30 000 t, zwei Transporter von je 25 000 t, ein Transporter von 20 000 t, vier Transporter von je über 10 000 t und mehrere kleinere Kriegs- und Handelsschiffe. Neun Schiffe sind gesunken, andere unter Explosionserscheinungen teils vollständig ausgebrannt, teils gekentert. — In der Nacht zum 18. 6. nahmen englische Flugzeuge ihre Angriffe gegen nichtmilitärische Ziele in Nord- und Westdeutschland wieder auf. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern fünf Flugzeuge, ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Führerhauptquartier, 19. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampf- und Sturzkampgeschwader wirkten durch Angriffe auf Befestigungen, Feldstellungen, Eisenbahnstrecken, Truppenansammlungen und Kolonnen mit, den Widerstand des in Lothringen eingeschlossenen Feindes zu brechen. Vor Cherbourg wurde ein Handelsschiff von 10 000 t durch Bomben versenkt. — In England griffen deutsche Kampffliegerverbände zahlreiche Flugplätze sowie die Großtankanlagen an der Themsemündung mit Bomben an und setzten diese in Brand. Hierbei zeichneten sich besonders die von Generalmajor Coeler geführten Fliegerverbände aus. — Britische Flugzeuge flogen auch in der Nacht zum 19. 6. in Nord- und Westdeutschland ein, um, wie bisher, ihre Bomben über nichtmilitärischen Zielen ab-zustreuen. Dabei sind etwa 18 Tote unter der Polizei und der Zivilbevölkerung zu beklagen, darunter eine Anzahl Personen, die sich nicht in die Luftschutzkeller begeben hatten. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern sechs Flugzeuge. Fünf deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 19. 6. 40. (DNB.) Der gestrige Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht gab bedeutende Erfolge der deutschen Luftwaffe gegen feindliche Transportschiffe an der Loire-Mündung bekannt. Wie wir hierzu erfahren, ist an diesen außergewöhnlichen Erfolgen des 17. 6. das bekannte Adlergeschwader unter Führung des Oberstleutnants Loebel entscheidend beteiligt gewesen.

    Führerhauptquartier, 20. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Südlich der Loire griffen Kampffliegerverbände den zurückflutenden Gegner auf den Rückzugsstraßen laufend an. Wo sich noch Widerstandsnester bildeten, unterstützte die Luftwaffe das Vorgehen des Heeres. — Westlich Weißenburg wurde die Maginot-Linie erneut durchbrochen. Stuka- und Kampfverbände zerstörten einen großen Teil von Befestigungswerken durch Volltreffer. — Seit 10. 5. haben feindliche, und zwar vorwiegend britische Flugzeuge, fortgesetzt in der Nacht offene deutsche Städte angegriffen. Auch in der vergangenen Nacht fielen diesem Angriff wieder acht Zivilpersonen zum Opfer. — Die deutsche Luftwaffe hat nunmehr mit der Vergeltung gegen England begonnen. — In der Nacht vom 19. zum 20. 6. griffen Kampffliegerverbände das als britisches Rüstungszentrum besonders wichtige Stickstoff-Großwerk Billingham mit zahlreichen Bomben schweren Kalibers an. Starke Brände wiesen bereits auf 50 km Entfernung den nachfolgenden Verbänden den Weg. Weiter wurden Tanklager in Hull in Brand geworfen. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 21 Flugzeuge. Sechs deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Beim Durchbruch durch die Maginot-Linie sowie bei der schnellen Einschließung des Feindes in Elsaß-Lothringen und Burgund zeichneten sich vor allem die von Generalleutnant Ritter von Greim und Generalleutnant von Richthofen geführten Fliegerverbände sowie eine von Hauptmann Steiner geführte Schlachtfliegergruppe aus.

    Führerhauptquartier, 21. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte auch am 20. Juni ihre Angriffe auf die Rückzugsstraßen des Gegners fort. Vor dem Pfälzer Wald setzten unsere Stukas wiederum eine Reihe von Werken der Maginot-Linie außer Gefecht und halfen damit, den Widerstand des hier noch haltenden Feindes zu brechen. Bei den Kämpfen im Elsaß, die zur Einnahme von Straßburg, Schlettstadt und Colmar führten, sowie bei der Oeffnung der burgundischen Pforte wurden die Truppen des Heeres in hervorragender Weise durch Flakverbände im Einsatz gegen Erdziele unterstützt. — Kampf- und Stukaverbände griffen am 20. 6. Schiffsziele von La Rochelle und der Gironde-Mündung an und versenkten einen Transporter von 10 000 t sowie ein Hilfskriegsschiff von 4000 t. — In der Nacht zum 21. 6. unternahmen britische Flugzeuge wieder zahlreiche Einflüge nach Nord- und Westdeutschland, um dort ihre Bomben, wie bisher, auf nichtmilitärische Ziele abzuwerfen. Der angerichtete Schaden ist uner-

    heblich, dagegen wurden wieder einige Zivilpersonen getötet. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern sechs Flugzeuge, davon wurden allein vier durch Flak abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 22. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Außer großer Beute an Waffen und Kriegsgerät aller Art fielen bei der Wegnahme verschiedener Flugplätze 260 Flugzeuge in unsere Hand. Kampf- und Sturzkampfverbände griffen im Raum westlich Straßburg und südwestlich Weißenburg sowie südlich der Loire feindliche Befestigungen, Truppenansammlungen und Transportbewegungen an. In der Gironde- und Loiremündung wurde ein Handelsschiff von 8000 t versenkt, ein anderes von 4000 t beschädigt und zwei Flugboote vernichtet. — Bei erfolgreichen Angriffen auf militärisch wichtige Ziele an der Ostküste Englands wurden unter anderem auch die Angriffe auf das Rüstungszentrum Billing-ham wiederholt und eine große Anzahl von Treffern erzielt. — In den Nachmittagsstunden wurden bei der holländischen Insel Texel drei von sechs feindlichen Flugzeugen nach kurzem Luftkampf abgeschossen, der Rest zum Abdrehen gezwungen. — Bei einem erfolglosen Angriff von britischen Bomben- und Torpedoflugzeugen auf ein deutsches Schlachtschiff erzielte die Flakartillerie des Schiffes sechs Abschüsse. In den Kampf eingreifende eigene Jagdflugzeuge vernichteten weitere sieben Flugzeuge. — Die feindlichen Flugzeugverluste am 21. 6. betrugen insgesamt 25 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 11, durch Flak 6,

    Links oben: Blick auf Paris vom Are de Triomphe. Unten: Von den Waffenstillstandsverhandlungen im Walde von Compiegne am 21. 6. 40. Links: Das Mahnmal des Hasses mit der Reichskriegsflagge verdeckt. Rechts: Die französischen Unterhändler begeben sich in den Verhandlungswagen. Rechts oben: Nach der Besetzung des Flughafens Le Bourget. Mitte: Rückwärtige Verbindungen des

    Feindes werden zerstört. Bilder PK-Schmidt-Pleiser-Tietz-Faßhauer-Fremke (Weltbild)

    durch Flakartillerie von Kriegsschiffen weitere 6 Flugzeuge abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. — Aus nachträglich eingegangenen Meldungen geht hervor, daß in der Zeit vom 4. bis 20. Juni über die bisher bekanntgegebenen Zahlen hinaus 63 feindliche Flugzeuge vernichtet wurden, so daß die Gesamtzahl der gegnerischen Verluste in diesem Zeitraum 765 Flugzeuge beträgt. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Offensive im Westen durch Flakartillerie vernichteten feindlichen Flugzeuge beträgt bis zum 15. 6. 854 Flugzeuge. — Auch in der Nacht zum 22. 6. unternahmen feindliche Flugzeuge Einflüge nach Nord- und Westdeutschland und griffen erstmals auch die Umgebung von Berlin mit Bomben an. Wie bisher, richteten die abgeworfenen Bomben nur geringen Sachschaden an nichtmilitärischen Objekten an, wohl aber wurde eine Anzahl Zivilpersonen getötet oder verletzt.

    Führerhauptquartier, 23. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Zuge der bewaffneten Luftaufklärung vor der französischen Atlantikküste zwischen Saint-Nazaire und der Gironde wurden insgesamt fünf Handelsschiffe zwischen 3000 und 10 000 t durch Bombentreffer stark beschädigt, ein Transporter von 10 000 t und ein weiterer von 4000 t versenkt. — Angriffe von Kampf- und Sturzkampfverbänden richteten sich im Laufe des 22. 6. in der Hauptsache gegen belegte feindliche Flugplätze im Räume nördlich von Bordeaux. Hierbei wurden auf dem Flugplatz Rochefort zehn Flugzeuge in Brand geworfen, zwanzig Flugzeuge bei mehrmaligen Tiefangriffen durch Beschuß zerstört, eine Halle durch Bombentreffer vernichtet. — Die Verluste des Feindes betrugen am 22. 6. insgesamt 49 Flugzeuge; davon sechs im Luftkampf abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt. — In der Nacht zum 23. 6. flogen keine feindlichen Flugzeuge in deutsches Reichsgebiet ein.

    Führerhauptquartier, 24. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Tätigkeit der Luftwaffe beschränkte sich gestern auf Aufklärungsflüge über dem Nordseeraum. — Unsere Jäger schössen zwei britische Kampfflugzeuge bei Calais ab. Von etwa 9 britischen Flugzeugen, die am Nachmittage in die Niederlande einzufliegen versuchten, wurden sechs durch Jäger und Flak abgeschossen; unter dem Schutz der Wolkendecke gelangten zwei bis drei von sieben Flugzeugen bis nach Westfalen, wo sie bei dem kleinen Ort Wiescherhöfen Bauernhäuser mit Bomben belegten und die Bewohner mit Maschinengewehren beschossen. Hierbei wurden zwei Zivilpersonen schwer, vier leicht verletzt. Bei Nacht setzte der Feind seine Flüge über Nord- und Westdeutschland fort. Die an zahlreichen Stellen auf nichtmilitärische Ziele abgeworfenen Bomben richteten Sachschaden an und erforderten wieder Todesopfer und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Einige Bomben fielen in ein Kriegsgefangenenlager an der Ostseeküste wobei eine Anzahl Franzosen getötet und verletzt wurde.

    Führerhauptquartier, 25. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Feldzug in Frankreich hat nach einer Dauer von nur sechs Wochen mit einem unvergleichlichen Siege der deutschen Waffen geendet. Seit heute 1.35 h herrscht Waffenruhe. — Im Zuge der bewaffneten Luftaufklärung vor der französischen Atlantikküste wurde ein britisches Transportschiff von 5000 bis 6000 t erfolgreich mit Bomben angeriffen. Aufklärungsflüge erstreckten sich auf Teile der Nordsee. In der Nacht zum 25. 6. unternahmen deutsche Kampfverbände einige Angriffsflüge nach Mittelengland und belegten Flugplätze und Anlagen der Flugzeugindustrie mit Bomben. — Ein britisches Flugzeug flog bei Tage den Flugplatz Stavanger-Sola an. Vor Abwurf von Bomben wurde es von unseren Jägern abgeschossen. Britische Flugzeuge setzten ihre Einflüge nach Nord- und Westdeutschland auch in der letzten Nacht fort, ohne irgendwelchen Schaden an militärischen Anlagen anzurichten. — Der Flakartillerie unserer Kriegsmarine gelang es, an der Nordseeküste zwei englische Flugzeuge abzuschießen.

    Führerhauptquartier, 26. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum 26. 6. griffen unsere Kampfflugzeuge in Mittelengland mehrere Flugplätze und Anlagen der Flugzeugindustrie erfolgreich mit Bomben an. — Nachträglich wird bekannt, daß am 24. 6. auf der Höhe von Bayonne auf ein feindliches Transportschiff von etwa 7000 t ein Bombenangriff unternommen wurde, der heftige Detonationen und Brände zur Folge hatte. — Von drei Bristol-Blenheim-Flug-zeugen, die gestern erneut versuchten, den Flugplatz Stavanger-Sola anzugreifen, wurden zwei durch unsere Jäger abgeschossen. Das dritte verschwand, ohne zum Angriff zu kommen. — Die Bombenabwürfe britischer Flugzeuge in der Nacht zum 26. 6. in Nord- und Westdeutschland trafen keine militärischen Ziele und

    richteten nur geringfügigen Schaden an. Soweit bisher bekannt, wurden vier Personen getötet.

    Führerhauptquartier, 27. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht vom 26. zum 27. 6. griffen deutsche Kampfflugzeuge erneut Hafenanlagen sowie Werke der Flugzeugindustrie in England mit Bomben an. Ein eigenes Flugzeug kehrte nicht zurück. — Britische Flugzeuge setzten ihre Bombenabwürfe in Westdeutschland auch in dieser Nacht fort, ohne militärischen Schaden anzurichten. Mehrere Zivilpersonen wurden getötet oder verletzt. Zwei britische Flugzeuge wurden durch Flakartillerie, ein weiteres durch Jäger abgeschossen.

    Italien.

    Rom, 14. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Fortsetzung ihrer Aktion hat die Luftwaffe Flugzeugstützpunkte der Zone von Tunis wirkungsvoll mit Bomben belegt. Starke Angriffsaktionen wurden gegen den Flughafen Hyeres durchgeführt, die dortigen Flugzeuge aus geringer Höhe mit Maschinengewehren beschossen und sodann die militärischen Anlagen bombardiert. Weitere Angriffe wurden gegen die Flughäfen von Fayence in der Provence sowie die militärischen Anlagen von Toulon durchgeführt. Ein Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. — Lebhafte Aufklärungstätigkeit über den feindlichen Stützpunkten und Gebieten. — In Italienisch-Nordafrika wurden feindliche, von Panzerwagen unterstützte Angriffe gegen unsere Grenzposten an der ägyptischen Grenze abgeschlagen, durch das prompte Eingreifen der Luftwaffe einige Panzerwagen zerstört, andere beschädigt.

    — In Italienisch-Ostafrika haben von Kenia kommende feindliche Truppen am Morgen des 11. 6., von Artilleriefeuer und Bombern unterstützt, von Moyale aus einen Angriff unternommen, der unter leichten Verlusten glatt abgeschlagen wurde. — Unsere Luftwaffe hat Port Sudan, den Hafen und Flugplatz von Aden und den Hilfsflughafen von Moyale mit Bomben belegt. Zwei Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Feindliche Luftangriffe haben in Erythräa leichten Sachschaden verursacht. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen.

    Rom, 15. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die Luftwaffe hat trotz der ungünstigen Wetterlage eine neue und wirksame Bombardierung der militärischen Anlagen von Malta vorgenommen und dabei zahlreiche Erkundungen über den feindlichen Stützpunkten durchgeführt. Ein feindliches U-Boot wurde von unseren Wasserflugzeugen versenkt. — In Italienisch-Nordafrika hat der Feind seine Angriffe mit zahlreichen Panzerkräften gegen unsere Grenzpunkte an der ägyptischen Grenze erneuert. Die Angriffe sind aufgehalten worden. Durch die wirksame Aktion unserer Luftwaffe mit Maschinengewehrfeuer und durch den Abwurf von kleinen Bomben im Tiefflug wurden beträchtliche Ergebnisse erzielt.

    — Ueber dem Gebiet von Tunis ist eine rege Erkundungstätigkeit der Luftwaffe entfaltet worden. — In Italienisch-Ostafrika hat die Luftwaffe, abgesehen von zahlreichen Erkundungsflügen jenseits der Grenze, in der Nacht zum 13. 6. in Wellenformationen den Flotten- und Luftflottenstützpunkt von Aden angegriffen, auf die Ziele Volltreffer erreicht und ein feindliches Jagdflugzeug abgeschossen. Einer unserer Apparate ist nicht zurückgekehrt. — In den Nachmittagsstunden wurde alsdann der Flottenstützpunkt von Wajir bombardiert, drei Flugzeuge wurden am Boden zerstört, die Anlagen schwer beschädigt. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Am Nachmittag des 12. 6. und in der Nacht des 13. 6. haben die Engländer die Ortschaft Gobuein und den Flughafen von Assab bombardiert, ohne beträchtlichen Schaden anzurichten. Die feindliche Luftwaffe hat einige nächtliche Flüge über einigen Städten Mittel- und Norditaliens durchgeführt. Einzelheiten darüber werden mit einer Sondermeldung bekanntgegeben.

    Rom, 16. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Mittelmeer führen Flotte und Luftwaffe ihre Tätigkeit mit immer wirksameren und besseren Ergebnissen fort. — Gleichzeitig hat unsere Luftwaffe ihren Angriffsgeist bestätigt und überall die Initiative ergriffen. Mit sicherem Erfolg sind zahlreiche Bombardierungen gegen französische Flugzeugstützpunkte und gegen die Hafenanlagen von Korsika, gegen das Arsenal von Burmula (Malta) sowie eine groß angelegte Offensivaktion unter Teilnahme von 70 Jagdflugzeugen gegen die Flughäfen von Cannet des Maures und Cuert Pierrefeu in Südfrankreich durchgeführt worden.

    — 40 feindliche Flugzeuge sind, teils in heftigen Luftkämpfen, teils am Boden, vernichtet worden. Ein großes Munitionslager wurde in die Luft gesprengt, und zahlreiche Brände wurden hervorgerufen. Die feindliche Abwehr war bemerkenswert: Fünf unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. —

    In Ostafrika haben Einheiten unserer Luftwaffe die Luftflottenstützpunkte von Berbera und Mandera bombardiert. Ueber Massaua wurden zwei englische Flugzeuge bei einem Einflugsversuch abgeschossen. In der Nacht zum 15. 6. hat der Feind die üblichen Einflüge über das italienische Gebiet ausgeführt. Ueber Genua sind einige Bomben abgeworfen worden, die wenigen Schaden anrichteten, aber denen einige Zivilpersonen zum Opfer gefallen sind. Vier feindliche Flugzeuge sind von der Flakartillerie Genuas abgeschossen worden.

    Rom, 17. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat am gestrigen Tag die Flottenstützpunkte und die Flughäfen von Malta, Korsika und Tunis mit Bomben belegt. Im Luftkampf wurde ein englischer Jäger abgeschossen. — Die feindliche Luftwaffe hat sich auf einige Einflüge, fast immer mit verhältnismäßig wenig Flugzeugen, beschränkt und dabei besonders nachts auf Städte und auf offenes Gelände Bomben abgeworfen. In Savone werden bei der Zivilbevölkerung ein Toter und einige Verwundete gezählt. In Cagliari hat der feindliche Angriff Schaden an einigen Hallen des Flugplatzes angerichtet; sechs Mann des technischen Personals sind tot, etliche dreißig wurden verletzt. In Palermo hat sich die feindliche Fliegerformation beim Start unserer Jagdflugzeuge zurückgezogen und auf den Angriff verzichtet. — In den Alpen immer stärkere Tätigkeit unserer Aufklärungsabteilungen. — In Nordafrika sind zu Lande, in der Luft und zur See Aktionen gegen die englischen Streitkräfte mit günstigem Ergebnis in voller Entwicklung. — In Ostafrika umfangreiche Tätigkeit unserer Luftwaffe gegen Flotten- und Luftflottenstützpunkte im Sudan und in Kenia mit beträchtlichen Ergebnissen: Einige Flugzeuge wurden am Boden zerstört und Schaden an den Anlagen angerichtet; einige Einflüge des Feindes haben Schaden an den Anlagen in Dira Dara an der Bahnlinie verursacht.

    Rom, 18. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In der Nacht vom 16. zum 17. sind die Flottenbasis von Bizerta, die militärischen Ziele von Malta und die Flughäfen von Korsika wirksam mit Bomben belegt worden. — In Ostafrika sind zahlreiche Luftoperationen mit Erfolg durchgeführt worden, wobei verschiedene Flottenstützpunkte und militärische Ziele im oberen Sudan mit Bomben belegt wurden. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Drei feindliche Flugzeuge sind am Boden zerstört und ein Jagdflugzeug ist im Luftkampf abgeschossen worden. — Einige Einflüge der feindlichen Luftwaffe blieben ohne nennenswerten Erfolg. Ein Flugzeug wurde von der Flak abgeschossen. Der Feind hat in der Nacht von gestern die Luftangriffe erneuert, wobei nichtmilitärische Ziele getroffen wurden. In Mailand wurden Häuser und ein Schwesternhospiz beschädigt. Zwei Tote und einige Verwundete bei der Zivilbevölkerung. In Ligurien hat eine Flakbatterie vier feindliche Flugzeuge abgeschossen.

    Rom, 19. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Marine-Erkundungsflugzeuge haben ein feindliches U-Boot versenkt. — Unsere Luftwaffe hat feindliche Luftflottenstützpunkte angegriffen und dabei drei Flugzeuge in Brand gesetzt. Feindliche Flugzeuge haben eine landwirtschaftliche Siedlung mit Bomben belegt. Drei Frauen und einige Kinder wurden getötet. — In der gestrigen Nacht hat der Feind unter Bombenabwurf Luftangriffe auf Städte in den Provinzen Liguriens und Piemonts ausgeführt. Opfer sind keine zu beklagen. Der Schaden ist ganz gering.

    Rom, 20. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Mittelmeer sind zahlreiche Luftflotten- und Flottenstützpunkte, Bizerta, Ghisonaccia, Borgo, Ajaccio, Campo delPOro, Dalvi, Bonifacio, Porto-Vecchio, von unserer Luftwaffe durch anhaltende Aktionen mit Bomben und Maschinengewehrfeuer belegt worden. Der angerichtete Schaden ist beträchtlich. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Nordafrika werden die Operationen an der Cyrenaika-Grenze unter aktiver Teilnahme der Luftwaffe, die mehrere feindliche Panzerwagen zerstört hat, fortgesetzt. Ein englisches Flugzeug ist im Luftkampf abgeschossen worden, zwei unserer Jagdflugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Italienisch-Ostafrika sind die feindlichen Stützpunkte Aden, Zeila, Port Sudan und andere Stützpunkte im Sudan und Kenia mit Bomben belegt worden, die Brände verursachten und Flugzeuge am Boden zerstört haben. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Der Feind hat die Einflüge über Ligurien und Sardinien wiederholt; keine Opfer und keine nennenswerten Schäden.

    Rom, 21. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Laufe der Nacht zum 21. wurden die Flottenstützpunkte Bizerta und Malta erneut heftig und ziel-

    sicher bombardiert. Unsere Aufklärungsflugzeuge überwachen beständig die Flotten- und Luftflottenstützpunkte am Mittelmeer. — In Nordafrika sind an der Ostgrenze unsere Operationen dauernd im Gange. Obwohl die Operationen auf taktischem Gebiete beschränkt sind, verlor der Feind im ganzen mehr als zehn Flugzeuge und rund vierzig Panzerwagen. Im Verlaufe der Nacht wurden heftige Bombardements, insbesondere über dem Flugstützpunkt Marsa Matruch, ausgeführt, wobei schwere Zerstörungen und ausgebreitete Brände verursacht wurden. — In Ostafrika wurden im Verlaufe eines ergebnislosen Einfluges gegen unseren Luftstützpunkt Lavello zwei englische Flugzeuge abgeschossen. Der Feind hat seine Einflüge über unserem nationalen Hoheitsgebiet merklich eingeschränkt. In der Nähe von Imperia fiel eine einzige Bomben auf freiem Feld nieder.

    Rom, 22. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Mittelmeer verstärken Marine und Luftwaffe überall ihre Tätigkeit. Ein Kreuzer, der zu einer Formation gehörte, ist östlich von den Balearen von unseren Bombern getroffen worden. Während des Tages und in der Nacht sind die Flottenstützpunkte von Bizerta und Marseille in rollendem Angriff heftig mit Bomben belegt worden. In Bizerta wurde ein Kreuzer getroffen, das Arsenal beschädigt, Brennstoffdepots in Brand gesetzt. In Marseille ist der angerichtete Schaden nicht geringer. — In Nordafrika ist Marsa Matruch, der Sitz hoher englischer Kommandostellen, durch heftige Flugzeugangriffe dem Boden gleichgemacht worden. Außerdem wurden feindliche Ortschaften und Formationen wirksam getroffen. — Bei einer feindlichen Aktion über Tobruk hat das dortige Marinelazarett einen Volltreffer erhalten. Einige Tote und Verwundete unter den Aerzten, den Krankenpflegern und den im Lazarett Untergebrachten sind zu beklagen. Ein feindliches Flugzeug ist von den Flakbatterien der Marine abgeschossen worden. — In Ostafrika wurden zahlreiche Aktionen gegen die feindlichen Stützpunkte von Port Sudan, Uareb sowie auf kleine befestigte Anlagen und Lager in Kenia ausgeführt. Bei einem feindlichen Angriffe über Diredaua ist ein englisches Flugzeug abgeschossen worden. — Einige feindliche Einflüge über dem nationalen Gebiet, besonders in Oberitalien und Sizilien, sind fast alle ohne Bombenabwurf ausgeführt worden, ausgenommen in Circe (Turin) und in Livorno, wo im Zentrum der Stadt Wohnhäuser getroffen wurden, ohne jedoch Opfer zu verursachen.

    Rom, 23. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe setzte ihre Operationen in allen Abschnitten des Mittelmeeres fort. Trotz heftiger Luftabwehr und trotz des langen Ueberseefluges ist ohne jeden Verlust in der Nacht des 22. 6. die Flottenbasis von Alexandria (Aegypten), wohin die englische Flotte geflüchtet ist, mit einer überaus glänzenden Aktion wirksam mit Bomben belegt worden. Ebenso wurde die Flottenbasis von Bizerta mit Bomben belegt. Trotz des schlechten Wetters sind ferner feindliche Schiffe auf der Fahrt im westlichen Mittelmeer, das von den ununterbrochenen und weitreichenden Erkundungsflügen im ganzen Mittelmeerbecken überwacht wird, erreicht und bombardiert worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Nordafrika sind die Aktionen zu unseren Gunsten entschieden worden. Lebhafte Tätigkeit unserer Luftwaffe gegen Panzerwagen und feindliche Formationen. Ein großes, feindliches, viermotoriges Flugzeug wurde abgeschossen. — In Ostafrika haben unsere Dubat (Eingeborenentruppen) ein englisches Flugzeug in Flammen abgeschossen. — Der Feind hat die Stadt Trapani (Sizilien) mit Bomben belegt und dabei ausschließlich private Wohnhäuser getroffen. 20 Tote und 38 Verwundete wurden gezählt, darunter Frauen und Kinder und nur drei Militärpersonen. Unsere Jagdflieger haben die feindlichen Flugzeuge angegriffen und zwei davon abgeschossen.

    Rom, 24. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe, die sich im Verlaufe der Operationen zu Lande trotz der schwierigen Wetterverhältnisse glänzend bewährte, hat ferner am gestrigen Tage ihre Offensivaktion durch Bombenabwürfe auf den Flughafen Micabba (Malta) und das Arsenal von Bizerta fortgesetzt. Zwei unserer Jagdflugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — In Nordafrika sind die Bombenabwürfe auf die Stützpunkte von Marsa Matruch und Sidi Barrani wiederholt worden. Ferner wurde eine große Ansammlung von Panzerwagen und englischen Kraftwagen sehr wirksam mit Bomben und anderen Sprengkörpern belegt. Alle unsere Flugzeuge sind in ihre Horste zurückgekehrt. — In Ostafrika sind die Luftflottenstützpunkte von Dschibuti und Berbera und feindliche Truppen in Kenia mit Bomben belegt worden. Einige feindliche Einflüge über Massaua, Assab und Diredaua blieben ohne Erfolg. — Am gestrigen Nachmittag hat der Feind auf die Stadt Palermo einen Bombenangriff

    durchgeführt, ohne militärischen Zielen Schaden zuzufügen. Hingegen wurden unter der Zivilbevölkerung 25 Tote und 153 Verletzte gezählt. Ein Flugzeug wurde von unseren Jagdfliegern abgeschossen.

    Rom, 25. 6. 40 (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Infolge der Unterzeichnung des Waffenstillstandabkommens sind heute früh 1.35 h die Feindseligkeiten zwischen Italien und Frankreich auf allen nationalen und Ueberseesektoren eingestellt worden. — Bei dem feindlichen Luftangriff auf Tripolis sind Ziele von militärischem Interesse nicht getroffen worden. Die Bomben fielen auf Häuser des alten Judenviertels und verursachten an 20 Opfer. — Ein feindlicher Luftangriff auf Cagliari, bei dem gegen 13 Bomben abgeworfen wurden, hat keinen Schaden an den Häusern angerichtet und nur wenige Personen verletzt. — Zwei Luftangriffe gegen Palermo sind von unseren Jagdflugzeugen, die die feindlichen Flugzeuge zur Flucht zwangen, vereitelt worden. — Der Krieg gegen Großbritannien geht weiter und wird bis zum Siege fortgesetzt.

    Rom, 26. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Ostafrika vergebliche englische Luftangriffe auf Asmara und Diredaua. Zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. — Ein versuchter Luftangriff gegen Neapel ist durch das Eingreifen unserer Jagdflugzeuge und der Luftabwehr vereitelt worden, die den Feind in die Flucht schlugen.

    Rom, 27. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Bombenformationen haben in mehreren Wellen Malta angegriffen und gegen die dortigen Marine- und Luftflottenziele neuerdings eine heftige Zerstörungsaktion durchgeführt. Alle unsere Flugzeuge sind in ihre Horste zurückgekehrt. — In Nordafrika sind die Luftangriffe gegen Depots und Kraftwagenparks wiederholt worden. Alle Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Luftangriffe auf Massaua und Assab sind ohne jedes Ergebnis geblieben.

    Flugmodell-Traggerüst. Oben: Mit eingespanntem Modell („Minimoa"). — Mitte: Das Modell wird abgenommen; die rückwärtige Schere hat für den Rumpf einen besonderen Verschlußteil. — Unten: Modell fertig zum Zusammenbau; der Werkzeugkasten mit Hochstartschnur ist herausgezogen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    © Segelflug

    Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug jetzt Flugplatz Ainring, Post Freilassing (Oberbayern).

    Segelflugschule Fordon, Bromberg, Leiter NSFK Stf. Birr, eröffnet.

    Ital. Segelflugrekord, wie aus Littoria berichtet, von Carl Stricher mit 10 h 45 Min auf Olympia-Segelflugzeug aufgestellt.

    Segelflugbewegung in China hat Capt. Wei Chao vor 2K Jahren eingeleitet. Im vergangenen Jahre machte Capt. Wei Chao Segelflugvorführungen im Oktober in Chengtu und im Dezember in Chungkiang, für welche ein in Deutschland gekaufter „Rhönsperber" benutzt wurde. Die Vorführungen in Chengtu und Chungkiang machten bei den Zuschauern einen derartig großen Eindruck, daß Capt. Wei Chao von der Regierung beauftragt wurde, in größerem Maßstabe die Entfachung einer Segelflugbewegung für Chinas Jugend vorzubereiten. Zur Zeit werden Flugschulen gegründet, die bereits im April in Betrieb sein sollen. Zunächst sollen 30 Gleitfluglehrer ausgebildet und nach den verschiedenen Universitätsstädten Chinas entsandt werden, um vor allen Dingen unter der studierenden Jugend zu werben. Weiter sollen in diesem Jahre 100 Segel- und Gleitflugzeuge gebaut werden. Nebenstehende Abbildungen zeigen die Vorführungen in Chungkiang.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Flugmodell-Traggerüst.

    Tragflügel und Rumpf von Flugmodellen ohne jede weitere Handhabe tragen zu müssen, ist oft als sehr lästig empfunden worden. Man hat meistens beide Hände dazu nötig, und im Gedränge oder in der Eisenbahn empfindet man dies dann um so mehr unangenehm. So lag der Gedanke nahe, ein Gerät zu entwickeln, welches den Transport von zerlegten Flugmodellen erleichtert und außerdem noch die Mitnahme von Ersatzteilen, Werkzeugen und Hochstartgerät ohne weiteres gestattet. Das in der Abbildung gezeigte Transportgerät, das besonders für das Flugmodell „Minimoa" gebaut wurde, entspricht im Aufbau den bekannten Segelflugzeugtransportanhängern. Hier wie dort befindet sich, in der Mitte fest verankert, der Rumpf, zu beiden Seiten die Tragflügel und darunter das abnehmbare Höhenleitwerk. Alle Teile sind in entsprechenden Scheren mit einer Stoffunterlage unverrückbar festgehalten. Die Tragflügel werden durch Gurte, die mittels eines Gummizwischenstückes straff gehalten werden, eingespannt. Am unteren Teil der Tragvorrichtung befindet sich ein Kästchen, das in der einen Hälfte Werkzeuge und Ersatzteile (Leistchen, Batist, ,,Uhu"-Klebstoff) und in der anderen Hälfte die aufgewickelte Hochstartschnur enthält. Somit erfüllt dieses Gerät alle Forderungen nach einfacher und leichter Transportmöglichkeit. Es ist außerdem, technisch gesehen, der Schlußstein beim Modellbau; denn genau so wie beim Bau von Segelflugzeugen noch hinzukommt der Transportwagen, so gehört zu dem fertigen Flugmodell auch das entsprechende „Ein-Handu-Transportgerät. Ein Bauplan für ein Traggerüst, in dem sämtliche Flugmodelle (mit teilbaren Flügeln) eingespannt werden, wird demnächst erscheinen. K. A.

    Reichswettbewerb für Segelflugmodelle Wasserkuppe. 5. 7. Anreisetag; 6. 7. 8—12 h technische Prüfung, 13.30 h Eröffnung des Wettbewerbs, 18.30 h Startschluß; 7. 7. 8 h Eröffnung der Startstelle, 12.30 h Schluß des Wettbewerbs; 12.30—13.30 h Flugvorführungen der R.-Sfl.-S. Wasserkuppe; 13.30 h Preisverteilung.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Unsere Flieger. Luftwaffe, Luftsport, Luftverkehr, Luftfahrttechnik im Bilde. Von H. Orlovius u. H. G. Schulze. M. A. Klieber Verlag, Berlin. Preis RM 3.20.

    Beginnend mit dem Tagesbefehl von Generalfeldmarschall Göring: „Kameraden! Der Führer hat gerufen! Eure große Stunde ist da--—", folgt eine kurze

    Uebersicht über die Gliederung der deutschen Luftwaffe und eine große Zahl vielfach noch nicht veröffentlichter Abbildungen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kamerad Berthold, . . . unvergleichlicher Franke . . . Bild eines deutschen Soldaten. Tatsachenroman v. Thor Qoote. Verlag Georg Westermann, Braunschweig. Preis RM 4.80.

    Rudolf Berthold, sechsmal abgestürzt, viermal verwundet, Sieger in 44 Luftkämpfen, der trotz zersplitterten rechten Armes noch Sechzehnmal im Luftkampf siegte, der später in Bayern und im Baltikum als Führer der „Eisernen Schar" für Deutschlands Freiheit kämpfte, und der dann von Marxisten zerrissen wurde, als er seine Kameraden retten wollte, hat der Verfasser ein Denkmal gesetzt. Ein lesenswertes Buch, nicht nur für unsere Jugend, sondern für alle, die gerade in der jetzigen Zeit immer wieder sich sagen müssen: Wir müssen und werden siegen!

    In treuer Erfüllung seiner Pflicht starb am 27. Juni im Alter von 30 Jahren den Fliegertod im Dienste des Vaterlandes mein geliebter Mann, unser hoffnungsvoller Sohn und herzensguter Bruder, Schwager und Onkel

    Flugbaumeister Dipl. Ing.

    Frithjof Ursinus

    In tiefem Schmerz

    Hedwig Ursinus, geb. Klöver Oskar Ursinus und Frau Hedwig, geb. Römer Walter Schumacher und Frau Lotte, geb. Ursinus Werner Ursinus, Oberleutnant der Luftwaffe Günter Ursinus, Gefreiter der Luftwaffe.

    Aufträge in

    Büchsen für

    F A U DI -Federbeine

    sowie einsetzbare Zylinderbuchsen

    und ähnliche Artikel werden bei kurzfristiger Lieferzeit angenommen

    Bruno Knobloch, Apolda (Thür.)

    LCawiL^ BirkervFIugzeug Sperrholzplatten

    denfcriies Fabrikat

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herte Berlin*Charlottenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    eo- und .

    et* r3

    Fallschirme

    aller Art

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    SCIIROEDER & CO.

    Berlin-Neukölln

    Bergstraße 93-95

    älteste Flugzeug* Fallsdiirm-Fabrik der Weh

    Spende für das

    Deutsche Rote Kreuz 1

    .RIVISTA AERONAUTICA'

    Illustrierte monatliche Zeitschrift

    Herausgegeben durch italienisches

    Luftfahrtministerium Ministero dell' Aeronautica, Roma

    Enthält Orig.-Abhandlungen üb. den Luftkrieg u. üb. die Luftfahrttechnik, weitere Nachrichten über den internationalen Luftverkehr auf dem militärischen, wissenschaftlichen u. Handelsgebiet, sowie zahlreiche Buchbesprechungen.

    Abonnementspreis für Italien u. Kolonien it. L. 64,80 für Ausland .... it. L. 144,—

    Ein separates Heft

    für Italien.....lt. L. 9,-

    für Ausland .... it. L. 19,-

    \ARAD^ sucht zu möglichst baldigem Eintritt

    Entwurfsingenieure

    die als Gruppenleiter selbständig Entwürfe bearbeiten können.

    Diplomingenieure und Ingenieure

    für die Entwurfs ab teilung. Erfahrungen im Triebwerk und in Triebwerkseinbauten oder Waffen und Waffeneinbauten oder Qeräteausrüstung oder Geräteeinbau erwünscht. Kennwort TEW.

    Ausführliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften und Angabe der Gehaltsansprüche sowie des frühesten Eintrittstermins sind zu richten an die

    Gefolgschaftsabteilung der

    ÄRflDO FLUGZEUGWERKE G. M. B. Werk Brandenburg (Havel)

    ngenieur. schule

    Mittweida

    Maschinenbau / Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    FS 3zeug^Spannlacke

    Marke „Cellemit", liefert seit 1911 Dr. Quittner & Co.

    lnh. Hans G. Mohr

    Berlin - Lichtenberg

    Rittergutstraße 152, Fernr. 612562

    Startmonteure,

    tüchtige Kräfte, nach Möglichkeit gelernte Flugzeugschlosser.

    Schriftliche Bewerbungen bezw. Vorstellungen täglich in der Zeit von 8—13 Uhr bei

    Anton Flettncr G. m. b. H,, Flugzeugbau Berlin-Johannisthal


    Heft 15/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro H Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 15 17. Juli 1940 XXXII. Jahrgang

    Dje nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 31. Juli 1940

    Flugzeugindustrie.

    Der Krieg hat neben der Weiterentwicklung in Wissenschaft und Technik der deutschen Flugzeugindustrie einen gewaltigen Anstoß gegeben. Die Durchführung des Programms für die deutsche Luftwaffe erforderte bei der Industrie eine noch nie dagewesene Ausweitung in der Gestaltung sowie in der Fertigung. In der Gestaltung mußten in kurzer Zeit viele Untersuchungen angestellt werden, die in Friedenszeiten Jahre erfordert hätten. In der Fertigung wurde die Flugzeugindustrie vor ganz neue Aufgaben gestellt. Unter Aufwendung eines Minimums von Baustunden mußte ein Maximum der Erzeugung erreicht werden. Auf die Bedeutung der deutscheu Normung haben wir an dieser Stelle bereits mehrfach hingewiesen.

    Die Anforderungen an Sicherheit und größte Lebensdauer verlangten Verfeinerung der Baustoffe in größten Qualitäten, ferner raffinierteste Ausbildung der zugehörigen Arbeitsverfahren mit ihren Werkzeugmaschinen, Werkzeugschablonen und eine noch nie gekannte Werksorganisation überhaupt. Zur Zeit ist über Deutschlands Waffenschmiede mit ihrer Entwicklung und Ausdehnung an der Oeffentlichkeit noch nichts bekannt. Das eine steht fest: Die deutsche Flugzeugindustrie wird nicht etwa durch die jetzige Beanspruchung während des Krieges in Zukunft gegenüber anderen Ländern zurückbleiben, sondern in der Entwicklung des Flugwesens der ganzen Welt führend sein.

    ITS-Motorsegler.

    Die Luftfahrtabteilung der Techn. Hochschule (Instytut Techniki Szybownichwa) in Lemberg entwickelte im Laufe der letzten Jahre drei Motorsegler mit Druckschraubenantrieb und doppelten Leitwerksträgern. Alle drei Maschinen können sowohl mit Gummiseil oder Winde, als auch im Flugzeugschlepp gestartet werden. Die neueste Ausführung ITS-8 M kann ihrerseits sogar selbst leichte Segelmaschinen in Schlepp nehmen.

    Flügel: Verdrehsteifer Kastenholm, Holmgurte aus Fichtenholz, Stege aus Birkenholz. Beplankung der Flügelnase mit Birkensperrholz, Rest des Flügels stoffbespannt. Bei allen 3 Ausführungen zeigt

    Diese Nummer enthält Patentsammlimg Nr. 29, Bd. VIII.

    das Flügel-Mittelstück rechteckigen Umriß. Beim 2. und 3. Muster wurde von der geraden Hinterkante des Außenflügels abgegangen und so eine trapezförmige Flügelform erzielt. Die beiden späteren Konstruktionen weisen auch leichte V-Stellung des Außenflügels auf.

    ITS-8

    ITS-8 W

    ITS-8 M

    Baujahr:

    1936

    1938

    1939

    Spannweite, m

    13,60

    14,20

    14,60

    Länge, m

    6,40

    6,50

    6,50

    Flügelfläche, m2

    16,90

    16,20

    16,50

    Fächeninhalt des Höhen-Leitw.

    2,0

    1,8

    2,0

    Flächeninhalt des Seiten-Leitw

    1,37

    1,64

    1,64

    Seiten-Verhältnis

    11

    12,5

    12,9

    Flächenbelastung, kg/m2

    17,9

    18,5

    19,35

    Leergewicht, kg

    190

    195

    205

    Nutzlast, kg

    82

    90

    90

    Brennstoff, kg

    18

    22

    35

    Fluggewicht, kg

    290

    307

    330

    Höchstgeschwindigkeit, km/h

    115

    140

    160

    Reisegeschwindigkeit, km/h

    105

    125

    145

    Mindestgeschwindigkeit, km/h

    48

    54

    46

    Steiggeschwindigkeit, m/sek

    1,3

    2,5

    4,0

    beste Qleitzahl

    18

    19

    20

    TriebAverk: Kröber M-3

    Schliha

    Sarolea

    Nennleistung, PS

    18

    22

    32

    V erwendungszweck:

    Ausbildung u. Uebung aerologische Uebung Forschung u.

    Schlepp leichter Segler

    Der Motor liegt jeweils direkt in Flügelhöhe in der Flügel-Hinterkante. In der Ansatzstelle der Leitwerksträger sind die Flügelrippen besonders verstärkt. Diese Rippen sind beim ITS-8 und ITS-8 W durch 2 Parallelstreben zur Rumpfunterseite, sowie zur Motorlagerung und zum Holm des Außenflügels abgestützt. Der ITS-8 M ist freitragend gebaut und besitzt dreiteilige, über den gan~

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    zen Außenflügel reichende Flügelklappen. Die Außenflügel können bei diesem Muster zur Transporterleichterung beigeklappt werden.

    Die Leitwerksträger sind in der gleichen Kastenholm-Bauweise ausgeführt wie der Flügelholm, mit Fichtenholzgurten und Erlenholzstegen. Sie sind unter sich diagonal mit Draht ausgekreuzt. Während die erste Maschine nur einfaches Seitenleitwerk besaß, zeigen die beiden Weiterentwicklungen doppeltes Seitenleitwerk. Flossen sperrholzbeplankt, Ruder stoffbespannt.

    Rumpf normale Holzkonstruktion, sperrholzbeplankt mit ovalem Querschnitt und tiefgezogenem, spitz auslaufendem Ende, an das ein gefedertes Spornrädchen angesetzt ist. Während die zwei ersten Ausführungen ein einziehbares zentrales Rad aufweisen, wurde die neueste Ausführung mit Zweirad-Fahrwerk, ebenfalls einziehbar, ausgestattet. Alle Maschinen haben zusätzlich noch eine Landekufe. Der Führersitz geht bei allen Ausführungen organisch in die Flügelnase über, Werkstoff Cellon.

    Amphibienflugboot Ha 22.

    Das von Haller entworfene Amphibium Ha 22 mit zwei Motoren ist als Zivilreiseflugzeug gedacht.

    Flügel freitragend, dreiteilig. Boot: Holzbauweise (Metallbauweise in Aussicht genommen) mit tragender Sperrholzhaut, abgeschottet, tropensicher imprägniert, galvanisch gegen Korrosion geschützte Beschläge. Bootsunterseite gekielt, eine Stufe.

    Geschlossene, plexiverglaste Kabine, Einstieg seitlich, Türen abwerfbar. Zwei nebeneinanderliegende Führersitze mit Doppelsteuerung für Schulflug.

    Leitwerk: Flossen mit Sperrholz beplankt, Ruder Leichtmetall Im Höhen- und Seitenruder Trimmklappen. Höhenleitwerk nach unten abgestrebt.

    Seitliche Stabilität Schwimmerstummel mit an den Enden eingebaute Fahrwerksräder, die bei Landstart nach unten geschwenkt werden können. Im Bootsheck Spornrad, schwenkbar, gleichzeitig als Wassersteuer zu verwenden.

    Triebwerk: 2 Motoren HM 515 je 65 PS zu beiden Seiten in der Flügelnase. Kraftstoffbehälter Leichtmetall, hinter den Vordersitzen abgeschottet eingebaut. Bei Ausfall eines Motors soll das Flugboot noch flugfähig bleiben.

    Spannweite 12 m, Länge 8,5 m. Leergewicht 650 kg, Gesamtzuladung 325 kg, Fluggewicht 975 kg.

    Höchstgeschw. 200 km/h, Reisegeschw. 185 km/h, Landegeschw. 70 km/h. Steigzeit auf 1000 m 5 Min., Dienstgipfelhöhe 4400 m, Reichweite 800 km. Durch Einbau von Zusatztanks, unter Verringerung des Gepäckraumes, zweisitzig, Reichweite 1600 km. Kraftstoffverbrauch im Reiseflug 15 1/100 km. Flugzeugführerschein A II Zusatz See.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Amphibienflugjacht Ha 23.

    Rudolf Haller, vor dem Krieg in USA. tätig, jetzt in München, hat auf Grund von Windkanal- und Wasserschleppversuchen, die jetzt beendet sind, ein Flugboot konstruiert, dessen Bau demnächst aufgenommen werden soll. Uebersichtszeichnung S. 221.

    Flügel freitragend, dreiteilig, Mittelstück mit Bootsrumpf fest verbunden.

    Boot: Holzbauweise (Metallbauweise vorgesehen) mit tragender Sperrholzhaut, abgeschottet, tropensicher imprägniert. Bootsunterseite gekielt, eine Stufe.

    Geräumige, geschlossene, plexiverglaste Kabine, seitlicher Einstieg, Türen können abgeworfen werden. Zwei nebeneinanderliegende Führersitze mit Doppelsteuerung.

    Leitwerk: Flossen mit Sperrholz beplankt, Ruder aus Leichtmetall, Höhen- und Seitenruder Trimmklappen. Höhenleitwerk nach unten abgestrebt.

    Bugradfahrwerk, in der Bootsnase ein nach hinten hochklappbares um 90° schwenkbares Rad, zu beiden Seiten in der Mitte des Flügels zwei Stützschwimmer, an deren rückwärtigem Ende je ein bremsbares Rad mit Niederdruckreifen eingebaut ist. Hochziehbetätigung hydraulisch. Die Schwimmer werden beim Wasserstart ganz aufgezogen, vor Anker liegend, teilweise ausgefahren.

    Triebwerk: 2 Hirth-Motoren HM 515 je 65 PS, in Tandem angeordnet. Bei Ausfall eines Motors soll das Flugboot noch flugfähig bleiben. Kraftstoffbehälter Leichtmetall, hinter den beiden Vordersitzen abgeschottet eingebaut.

    Spannweite 12 m, Länge 8,5 m. Leergewicht 650 kg, Gesamtzuladung 325 kg, Fluggewicht 975 kg.

    Höchstgeschw. 200 km/h, Reisegeschw. 185 km/h. Landegeschw. 70 km/h. Steigzeit auf 1000 m 5 Min., Dienstgipfelhöhe 4440 m, Reichweite 800 km. Durch Einbau von Zusatztanks, unter Verringerung des Gepäckraumes, zweisitzig, Reichweite 1600 km. Kraftstoffverbrauch im Reiseflug 151/100 km. Flugzeugführerschein A II Zusatz See.

    Engl. Jagdzweisitzer Hawker Hotspur.

    Die Bestrebungen, zweisitzige Jagdflugzeuge mit motorbetriebenem Dreh-MG.-Turm zu versehen, begannen 1932. Man suchte hierbei durch die besondere Anordnung einer drehenden Kuppel hinter der Führersitzkabine, einen größeren Feuerbereich und schnellere Schwenkung der Waffe zu erreichen.

    Diese Klasse der Jagdzweisitzer war mit flüssigkeitsgekühlten ]2-Zyl.-Rolls-Royce-Merlin mit dreiflügeliger De Havilland-Hamil-

    ton - Verstellschraube ausgerüstet. Vom Royal Air Force wurde seinerzeit der Boulton Paul Defiant (vgl. „Flugsport" 1939, S. 99) angenommen.

    Beim vorliegenden Hawker Hotspur wurde der Drehturm \ vollständig freistehend hinter / die Flügelkabine gesetzt.

    Flügel Ganzmetallbauweise, Tiefdeckeranordnung. Außen-t haut Kräfte übertragend. Rumpf \ Stahlrohrgerüst, stoffbespannt. Vor der Führerkabine Blech-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Hawker Jagdzweisitzer „Hotspur". Archiv Flugsport

    haut. Höhen- und Seitenleitwerk Stahlrohr, stoffbespannt. Fahrwerk hochziehbar nach innen oben in den Flügel.

    Spannweite 12,55 m, Länge 10,00 m, Flügelfi. 24,3 m2.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Zerstörer Messerschmitt „Me 110".

    Bild Horster-PK-Weltbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FLUG

    u/spscmi

    Inland.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Mirkung vom 1.7.40 zu Generalmajoren: den charakterisierten Generalmajor Seidner, die Obersten Pultar, Fröhlich.

    Mit Wirkung vom 1.6.40 zum Generalarzt: den Oberstabsarzt Dr. Schröder.

    Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, an: General der Flieger Ernst Udet, Chef des Technischen Amtes; Major Oskar Dinort, Kommodore eines Stuka-Geschwaders; General der Flieger Keller, Kmdr. General eines Fliegerkorps: Generalltn. Ritter v. Greim, Kmdr. General eines Fliegerkorps; General d. Flakartillerie Weise, Kmdr. General ein. Flakkorps; Generalmajor Deßloch, Kmdr. General eines Flakkorps; Generalmajor Wolf v. Stutterheim, Kommodore ein. Kampf geschw.; Generalmajor Stefan Fröhlich, Kommodore ein. Kampf geschw.;

    Oberst Alfred Bülovius, Kommodore ein. Kampfgeschw.; Oberst Alois Stöckl,. Kommodore ein. Kampfgeschw.; Uffz. Herbert Nelke in ein. Flakregt.

    Finnisch - schwedischer Luftverkehr (Polverkehr der finnischen Aero O/Y und der schwedischen A. B. Aerotransport) während der Dauer des russischfinnischen Feldzuges vom 30.10.1939 bis 13. 3.1940 hat gut gearbeitet. Die trotz meteorologischer und anderer Schwierigkeiten aufgestellten Flugleistungen stellen ein Ruhmesblatt des „Unbekannten Flugkapitäns" dar. Vom ersten bis letzten Kriegstage betrieben die genannten Gesellschaften den Verkehr Stockholm—Abo. 359 planmäßige Flüge wurden in dieser Zeit durchgeführt. Nur sechs Flüge mußten wegen ungünstiger Witterung und zwei wegen Luftangriffen auf Abo ausfallen. Die Ausnützung des eingesetzten Materials war hundertprozentig: 3904 Fluggäste, darunter 117 Kinder unter 3 Jahren, wurden hierbei befördert. Ständig wurden während der Berichtszeit auf dieser Strecke dieselben zwei Ju 52-Ma-schinen eingesetzt.

    Am 15.11.39 trat die schwed. A.B. Aerotransport in den Finnlandverkehr ein, indem sie die Strecke Stockholm—Sundsvall—Vasa eröffnete: 135 planmäßige Flüge wurden bis etwa Mitte März auf dieser Strecke durchgeführt. Auf dem Streckenabschnitt Sundsvall—Vasa mußten die schwedischen Ju52 in acht Fällen nach Sundvall zurückfliegen und später noch einmal starten, wozu in vier Fällen die Wetterverhältnisse, in anderen vier Fällen Luftangriffe auf Vasa zwangen. 1266 Passagiere, hiervon 77 Kinder, wurden in planmäßigen Flügen befördert. In 32 Sonderflügen wurden ferner 1034 finnische Kinder von Vasa nach Sundsvall gebracht.

    Schweden bestellte Anfang des Jahres 120 Vultee Vanguard mit Twin-Wasp-Motoren.

    Engl. Short Stirling Viermotor-Bomber in Canada gebaut von Canadian Aircraft Ltd.

    Spooner t» Gründer und Herausgeber des „Flight", am 3. 4. im Alter von 85 Jahren gestorben. Die erste; Nummer von „Flight" erschien am 2. 1. 1909.

    Engl. Flugzeugindustrie Rückstand scheint man schon zu Beginn des Jahres erkannt zu haben. England machte im April einen Kontrakt mit Douglas über 5-Millionen-Lieferung von DB-19s, lieferbar 1940 und 41. Dabei 200—250 DB-19s mit Wright Cyclone 1500-PS-Reihenmotoren. Ferner wurden 50 Consolidated 28-5s (ähnlich der Atlantik-Type) und 120 Brewster Jagdflugzeuge bestellt. Gerüchtweise Sollen 1000 Bell P-39 „Airacobra", 400 von Frankreich und 600 von England bestellt worden sein.

    Consolidated B-24, Armee-Bomber, Viermotor, freitragender Flügel in Davis-Caltech-Bauweise, zu der USA.-20-t-Militär-Klasse gehörend, von der Armee übernommen.

    Consolidated PB 2 Y -1 - Patrouillen-Flugboot-Viermotor, sechs Stück von der USA.-Marine bestellt.

    Metrisches System, Einführung in USA. propagiert, und zwar in einer schritt-

    Transport Dreiflügel-Hamilton-Luftschraube, um das Demontieren der Flügelblätter zu vermeiden, unter dem Rumpf eines Douglas im Dienst des U. S. Aircorps.

    Luftwaffe.

    Führerhauptquartier, 28. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampf verbände der Luftwaffe griffen auch in der Nacht zum 28. 6. Rüstungswerke sowie Hafenanlagen in Süd- und Mittelengland erfolgreich mit Bomben an. Explosionen und starke Brände wurden teilweise noch lange nach den Angriffen beobachtet. Am 27. 6. flogen tagsüber an verschiedenen Stellen der niederländisch-belgischen Küste britische Flugzeuge ein. Sie wurden von unseren Jagdflugzeugen angegriffen, wobei an einer Stelle alle sechs eingeflogenen Flugzeuge abgeschossen wur-

    weisen Umwandlungsperiode von 20 Jahren.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    den. Zwei anderen Flugzeugen gelang es, im Schutze tiefhängender durchbrochener Wolkenfelder bis in die Gegend von Hannover vorzustoßen und Bomben abzuwerfen. Mehrere Tote und Verletzte sowie einiger Sachschaden sind zu verzeichnen. — Auch in der Nacht zum 28. 6. flogen wiederum britische Flugzeuge nach West- und Norddeutschland ein. An verschiedenen Stellen, darunter auch auf Wohnhäuser, wurden Bomben geworfen, wobei mehrere Personen getötet oder verletzt wurden. Unsere Nachtjäger schössen drei feindliche Flugzeuge ab. — Bei einem Angriffsversuch auf den Flugplatz Stavanger-Sola wurde ein britisches Flugzeug noch während des Anfluges über See abgeschossen. — Die Flakartillerie der Kriegsmarine schoß zwei feindliche Flugzeuge ab. — Insgesamt verlor der Gegner am 27. 6. zwölf Flugzeuge in Luftkämpfen und vier durch Flakabschuß. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Führerhauptquartier, 29. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie an den Vortagen griffen Kampfverbände der Luftwaffe auch am 28. und in der Nacht zum 29. 6. in Süd- und Mittelengland gelegene Rüstungswerke und Hafenanlagen mit sichtbarem Erfolg an. Besonders wirkungsvoll waren auch Bombenangriffe auf Truppenansammlungen und Verladungen auf den britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey, wo in den Hafenanlagen große Brände und starke Explosionen beobachtet wurden. — Britische Flugzeuge setzten ihre nächtlichen Einflüge über Belgien und Holland nach Nord- und Westdeutschland fort und warfen an verschiedenen Stellen Bomben ab. Diese richteten nur Sachschaden an Wohnhäusern an und verletzten einige Zivilpersonen. Vier der angreifenden Flugzeuge wurden abgeschossen, davon zwei durch Flakartillerie. Eigene Verluste sind nicht zu beklagen.

    Führerhauptquartier, 30. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum 30. 6. griffen deutsche Kampfflugzeuge Hafenanlagen und Rüstungswerke in England und Schottland mit Bomben an. An vielen Stellen wurden Explosionen und Brände beobachtet. So besonders in den Häfen von Cardiff und Bristol, wo mehrere Tanklager in Flammen aufgingen. Flugplätze bei Lincoln, Nottingham und York waren das Ziel weiterer erfolgreicher Luftangriffe. — Britische Flugzeuge griffen bei Nacht in Nord- und Westdeutschland an mehreren Stellen nichtmilitärische Ziele mit Bomben an. Der angerichtete Sachschaden ist unbedeutend. In einer westdeutschen Stadt beschoß ein britisches Flugzeug die zum Löschen eines Hauses eingesetzte Feuerwehr mit Maschinengewehren. — Vier feindliche Flugzeuge wurden durch Flakartillerie abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Führerhauptquartier, 1. 7. 40, (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 1. 7. wieder mehrere Häfen an der schottischen Ost- sowie der englischen Ost- und Westküste an. Sie erzielten gute Treffergebnisse. — Eine Staffel von neun britischen Blenheim-Kampfflug-zeugen, die unter dem Schutz von Jägern den Flugplatz Merville-Lestrem bei Lille am Mittag des 30. 6. anzugreifen versuchte, wurde durch Flak im Anflug zersprengt und anschließend von unseren Jägern in einen heftigen Luftkampf verwickelt. Hierbei gelang es, sechs Blenheim-Flugzeuge sowie drei britische Jäger abzuschießen. — Die Angriffe feindlicher Flugzeuge gegen nichtmilitärische Ziele in Nord-, West- und Süddeutschland in der Nacht zum 1. Juli richteten nur geringen

    Generaloberst Milch im* Fluge über die noch tief

    verschneiten norwegischen Gebirge. Er hat

    seinen Flugzeugführer, Obltn. Polte, in der Steuerung des Flugzeuges abgelöst.

    Bild Scherl

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Sachschaden an. — Am 30. 6. wurden insgesamt achtzehn britische Flugzeuge, davon elf im Luftkampf, sieben durch Flak abgeschossen. Ein deutsches Flugzeug wird vermißt.

    Führerhauptquartier, 2. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 30. 6. bzw. 1. 7. wurden die britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey im Handstreich durch Teile der Luftwaffe genommen und anschließend durch Stoßtrupps der Kriegsmarine und nachfolgende Abteilungen des Heeres besetzt. Hierbei schoß ein deutsches Aufklärungsflugzeug zwei britische Kampfflugzeuge vom Muster Bristol-Blenheim im Luftkampf ab. — Im Zuge der bewaffneten Aufklärung über dem Kanal wurde am Nachmittag des 1. 7. ein britisches Küstenwachschiff ostwärts Torquay angegriffen und in Brand geworfen. Ein weiterer erfolgreicher Angriff richtete sich gegen den Hafen von Wiek in Nordschottland. In der Nacht zum 2. 7. griffen unsere Kampfflugzeuge wiederum Hafenanlagen am Bristol-Kanal an. Brände und Explosionen wurden beobachtet. — Im Verlaufe der Angriffe britischer Flugzeuge in der Nacht zum 2. 7. auf Nord- und Westdeutschland wurden u. a. auch auf Kiel Bomben geworfen, richteten jedoch nur geringen Sachschaden an. Einige Zivilpersonen wurden getötet. Im ganzen wurden fünf feindliche Flugzeuge durch Flakartillerie abgeschossen, außerdem bei dem nächtlichen Angriff auf Kiel zwei weitere feindliche Flugzeuge durch Flakartillerie der Kriegsmarine. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt. — Die Zahl der am 30. 6. und 1. 7. im Luftkampf abgeschossenen feindlichen Flugzeuge erhöht sich gegenüber der bisher angegebenen um fünf auf 23.

    Führerhauptquartier, 3. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 2. 7. griffen deutsche Kampfflugzeuge im Zuge der bewaffneten Aufklärung über der Kanalküste einen Geleitzug an und versenkten einen Frachter von 12 000 BRT. sowie einen Frachter von 6000 BRT. Ein weiterer Frachter von 8000 BRT. wurde durch Bombentreffer schwer beschädigt. —■ An der schottischen Küste warfen unsere Kampfflugzeuge Bomben auf Anlagen der britischen Rüstungsindustrie, insbesondere in Newcastle. — Im Laufe der Nacht zum 3. 7. führten mehrere Angriffe auf Hafenanlagen an der Küste Südenglands zu zahlreichen Bränden und Explosionen.—Bei Tage versuchten drei britische Kampfflugzeuge vom Muster Bristol-Blenheim in Holland einzufliegen, wurden jedoch frühzeitig erkannt und zum Kampf gestellt. Es gelang, zwei dieser Flugzeuge im Luftkampf abzuschießen. — Auch in der Nacht zum 3. 7. warfen feindliche Flugzeuge in Holland, Nord- und Westdeutschland Bomben, die zum größten Teil in freies Gelände fielen und daher nur geringen Sach-, aber keinen Personenschaden verursachten. — Ein deutsches Flugzeug wird vermißt.

    Führerhauptquartier, 4. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Ein Unterseeboot unter Führung von Oberleutnant zur See Endraß erzielte einen Torpedotreffer auf den neuesten britischen Flugzeugträger „Illustrious". — Deutsche Kampfflugzeuge griffen am 3. 7. im Kanal und an der Nordsee britische Hafenanlagen, brtische Küstenbefestigungen, Flugplätze, Barackenlager sowie Anlagen der Rüstungsindustrie an. So wurden der Truppenübungsplatz Aldershot, das

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Von abgeschossenen feindlichen Flugzeugen. Ueberklebtes englisches Hoheitsabzeichen an einem Lockheed-Hudson.

    Archiv Flugsport

    Flugzeugwerk Reading und schwere Küstenbatterien bei Newhaven erfolgreich mit Bomben belegt. — Bei einem Angriff auf einen britischen Geleitzug im Kanal erhielt ein großes Schiff zwei schwere Bombentreffer. — Britische Flugzeuge warfen im Schutz tiefliegender Wolken im Laufe des gestrigen Tages an mehreren Stellen Nord- und Westdeutschlands Bomben ab. Hierbei griffen sie in skrupelloser Weise die Zivilbevölkerung an, wobei in Hamburg-Barmbeck elf Kinder, drei Frauen und ein Mann getötet, elf Kinder und neun Frauen schwer verletzt wurden. Auch in der Nacht zum 4. 7. flogen einige feindliche Flugzeuge nach Belgien und Holland ein, ohne jedoch nennenswerten Schaden anzurichten. — Sechs feindliche Flugzeuge wurden vernichtet. Vier deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Führerhauptquartier, 5. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Laufe des 4. 7. und in der Nacht vom 5. 7. griff die Luftwaffe in England Hafenanlagen, Flugplätze und Werke der Rüstungsindustrie mit Bomben an. Stuka- und Kampfverbände versenkten beim Angriff auf Geleitzüge an der Süd- und Südwestküste Englands vier Transportschiffe von je 5000 t und beschädigten ein Kriegsschiff und neun weitere Transportschiffe durch Bombentreffer. — Britische Flugzeuge unternahmen am 4. 7. wieder im Schutze tiefliegender Wolken mehrere Einflüge in Holland, Belgien und Nordwestdeutschland. Auch in der Nacht zum 5. 7. überflogen fie den nord- und westdeutschen Raum. Militärisch wichtige Ziele wurden nicht angegriffen. Dagegen wurden Wohnhäuser, Bauernhöfe usw. durch Bombenwürfe beschädigt oder in Brand gesetzt und dabei mehrere Zivilversonen getötet. — Sechs feindliche Flugzeuge sind im Luftkampf, ein weiteres durch Flak abgeschossen worden. Bei einem erneuten Flugzeugangriff auf Kiel wurde außerdem von der Flak der Kriegsmarine ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 6. 7. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Unsere Kampffliegerverbände griffen wiederum in Süd- und Mittelengland Flugplätze, Hafen- und Bahnanlagen sowie Tanklager mit gutem Erfolg an. Erdöltanks bei Plymouth wurden in Brand gesetzt und explodierten. — Weitere wirkungsvolle Angriffe richteten sich gegen britische Kriegs- und Handelsschiffe. In der nördlichen Nordsee gelang es Flugzeugen vom Muster Arado 196, ein feindliches U-Boot zu versenken und ein

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Von abgeschossenen feindlichen Flugzeugen. Oben links: Holmgurte vom Bristol-Blenheim im Schnitt. Unten: Heckstand Armstrong-Whitworth Whitley, 800 mm Durchmesser und 850 mm Höhe vom Drehkranz bis zum Scheitel. Rechts: Hinterer MG.-Stand Bristol-Blenheim. Archiv Flugsport (3)

    weiteres schwer zu beschädigen. Im Kanal wurde ein feindliches Handelsschiff von 8000—10 000 BRT. versenkt, zwei weitere Handelsschiffe mit insgesamt 8000 BRT. trugen Beschädigungen davon. — An verschiedenen Stellen der belgischen und holländischen Küste sowie Nord- und Westdeutschland richteten vom Feind abgeworfene Bomben keinen nennenswerten Sachschaden an, töteten jedoch wiederum einige Zivilpersonen. Durch unsere Jagdflieger wurden fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen, zwei weitere durch Flakbatterie bei Nacht zum Absturz gebracht. — Eine Flakbatterie der Kriegsmarine schoß außerdem an der Westküste Schleswig-Holsteins ein britisches Flugzeug vom Typ Handley-Page ab. — Ein eigenes Flugzeug ging verloren.

    Berlin, 7. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampfverbände der Luftwaffe setzten ihre Angriffe gegen militärisch wichtige Ziele in Südengland erfolgreich fort. Im Hafen von Falmouth gelang es, ein Handelsschiff von 8000 BRT. durch einen Volltreffer mittleren Kalibers in Brand zu setzen. In der mittleren Nordsee griffen unsere Kampfflieger einen Verband britischer Seestreitkräfte an. Zwei Zerstörer erhielten so schwere Treffer, daß mit ihrem Totalverlust zu rechnen ist. Einem 10 000-t-Kreuzer wurden starke Beschädigungen beigebracht. Im Kanal gelang es, ein Hilfskriegsschiff und einen Bewacher zu versenken. — Das am Vortage, durch Flugzeuge vom Muster Arado 196, schwer beschädigte feindliche U-Boot ist inzwischen gleichfalls gesunken, die Besatzung durch deutsche Vorpostenboote und Flugzeuge aufgenommen worden. — Nächtliche feindliche Bombenabwürfe in Norddeutschland verursachten nur unbedeutenden Schaden. — Britische Flieger haben dänische Fischerboote mit Bomben und Maschinengewehrfeuer erfolglos angegriffen. Ein unbewaffneter norwegischer Dampfer ist durch einen britischen Bombentreffer an Deck getroffen worden. Einige Mitglieder der Besatzung wurden getötet. — Die feindlichen Verluste betrugen gestern insgesamt 10 Flugzeuge, davon je drei in Luftkämpfen und durch Flak sowie zwei am Boden zerstört. Zwei feindliche Flugzeuge wurden durch Verbände der Kriegsmarine abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 8. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe belegte in England u. a. Bahnhofsanlagen von Brighton, Küstenbatterien auf der Insel Wight. Hafenanlagen und Barackenlager von Falmouth sowie Anlagen der Rüstungsindustrie in Middlesborough und Newcastle mit Bomben. An der Südküste Englands wurden Qeleitzüge und Schiffsansammlungen angegriffen. Es gelang hierbei, zwei Handelsschiffe und einen Transporter zu versenken, weitere Schiffe schwer zu beschädigen. — Britische Flugzeuge warfen tagsüber in Westdeutschland wenige Bomben ohne Erfolg. Nächtliche Angriffe auf Nord- und Westdeutschland verursachten nur geringen Sachschaden. Zwei Zivilpersonen wurden getötet. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen gestern 14 Flugzeuge, davon in Luftkämpfen über dem Kanal zehn britische Jagdflugzeuge vom Muster Spitfire. Zwei weitere Flugzeuge wurden an anderer Stelle im Luftkampf, zwei durch Flak abgeschossen. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 9. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In England griff die Luftwaffe Hafen- und Tankanlagen, Flugplätze sowie Werke der Rüstungsindustrie und Schiffsziele an. Getroffen und schwer beschädigt wurden die Werften von Devonport, Tankanlagen von Ipswich, Canvey-Island, Thames-Haven und Tilbury, Sprengstoffwerke in Harwich und die chemischen Großanlagen in Billingham, ferner im Kanal und der Nordsee ein Kreuzer, ein Zerstörer und fünf Handelsschiffe. Auf einem Flugplatz wurden mehrere Flugzeuge am Boden zerstört. — Angriffe feindlicher Flugzeuge am 8. 7. in Holland und Belgien blieben erfolglos, in der Nacht zum 9. 7. gegen Nord- und Westdeutschland verursachten sie einigen Häuserschaden und töteten mehrere Personen. — Die gestrigen Gesamtverluste des Gegners betragen elf Flugzeuge: davon wurden sechs im Luftkampf abgeschossen, fünf am Boden zerstört. Fünf deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 10.7.40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Durch Luftangriffe gegen England wurden vor der Ost- und Westküste ein Vorpostenboot sowie drei Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 26 000 BRT. versenkt, zehn weitere Handelsschiffe schwer beschädigt und teilweise in Brand gesetzt. Treffer in Tanklagern der Flugplätze von Pembroke und in Ipswich sowie in den Rüstungswerken von Norwich, Leeds, Tilbury und Swansea verursachten Brände und Explosionen. Ueber dem Kanal kam es mehrfach zu Luftkämpfen zwischen deutschen und britischen Jägern, bei denen der Gegner starke Verluste erlitt. — Wie bereite durch Sondermeldung bekanntgegeben wurde, versuchten zwölf britische Bombenflugzeuge des Musters Bristol-Blenheim, den Flugplatz Stavanger-Sola anzufliegen. Sämtliche angreifenden britischen Flugzeuge wurden vor Erfüllung ihres

    Auftrages abgeschossen. Verluste an deutschen Flugzeugen sind hierbei nicht eingetreten. — In der letzten Nacht griffen feindliche Flugzeuge wiederum in Holland, Nord- und Westdeutschland nichtmilitärische Ziele an, ohne wesentlichen Sachschaden anzurichten. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen gestern 29 Flugzeuge, darunter ein Sunderland-Flugboot. 28 Flugzeuge sind im Luftkampf, ein Flugzeug durch Flak abgeschossen. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    — In der Nacht vom 8. zum 9. 7. wurde, wie nachträglich bekannt wird, ein britisches Flugzeug durch Nachtjäger über der Deutschen Bucht abgeschossen.

    Italien.

    Rom, 28. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Lebhafte Luftangriffe in Nord- und Ostafrika. Feindliche rückwärtige Verbindungen und motorisierte englische Abteilungen wurden an der Cyrenaika-Grenze wirksam mit Bomben belegt. — In Luftkämpfen ein englisches Flugzeug über Asmara zur Landung gezwungen, die unversehrt gebliebene Besatzung gefangengenommen. Ueber Assab ein Flugzeug abgeschossen, zwei weitere schwer beschädigt.

    Rom, 29. 6. 40. (DNB. Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika ist ein Lager südlich von Marsa Matruch mit größter Wirkung bombardiert worden, wobei Truppen unter Maschinengewehrfeuer genommen, Anlagen getroffen und etwa 20 Flugzeuge am Boden zerstört worden sind. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt.

    Rom, 30.6,40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): An der Cyrenaika-Grenze wurden vier feindliche Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen, einige Besatzungsmitglieder gefangengenommen. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Während eines Fliegerangriffes auf den Flughafen von Tobruk haben unsere Jagdflieger zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen; der Abschuß eines dritten Flugzeuges ist wahrscheinlich. — Ein weiterer Luftangriff auf den Flughafen von Massaua hat keinerlei Schaden verursacht, ein feindliches Flugzeug wurde von Flakgeschützen abgeschossen.

    Rom, 1.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Eines unserer U-Boote hat ein viermotoriges englisches Flugzeug abgeschossen. — Unsere Fliegerformationen haben Gruppen von Panzerwagen, Kraftwagenparks und Truppen zwischen Sollum und Sidi Omar sowie bei Sidi Barrani wirksam mit Bomben belegt. Ein feindliches Flugzeug ist von unserer Flak abgeschossen worden. Zu den gestern abgeschossen gemeldeten vier feindlichen Flugzeugen kommt ein fünftes hinzu. Der Abschuß von zwei weiteren Flugzeugen ist wahrscheinlich.

    — In Ostafrika unternahmen unsere Bomber wirksame Angriffe auf den Bahnhof von Et Teb, ferner auf die Luft- und Seestützpunkte von Aden und Port Sudan. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Der Feind hat die Stadt Harrar bombardiert.

    Rom, 2.7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): An der Cyrenaika-Grenze trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse Aktionen unserer Flugzeuge gegen feindliche Panzerwagen mit Bomben und anderen Sprengkörpern, wobei einige in Brand gesetzt oder beschädigt worden sind. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Unsere Luftwaffe hat einen großen feindlichen Geleitzug im südöstlichen Mittelmeer überrascht und wiederholt erfolgreich mit Bomben belegt. — In Ostafrika belegte unsere Luftwaffe die Hafenanlagen und Depots von Berbere wirksam mit Bomben. Feindliche Flugzeuge, welche versuchten Massaua zu bombardieren, wurden durch das rechtzeitige Eingreifen unserer Jagdflugzeuge, die zwei feindliche Flugzeuge abschössen, und unsere Marine-Flak, die ein Flugzeug in Flammen zum Absturz brachte, zum Rückzug gezwungen. — Feindliche Flugzeuge haben Augusta zu bombardieren versucht. Durch wirksame Abwehr unserer Marine-Flakgeschütze wurde der Angriff vereitelt. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen. Der Schaden ist unbedeutend, bei der Zivilbevölkerung drei Verwundete.

    Rom, 3.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): In Ostafrika verlor der Feind während eines Luftangriffes, der keinen Schaden anrichtete, durch Flakabschuß zwei Flugzeuge. — Unsere Luftwaffe hat von neuem mit Erfolg die Flotten- und Luftflottenbasen von Aden mit Bomben belegt.

    Rom, 4. 7. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): An der Grenze der Cyrenaika hat unsere Luftflotte eine feindliche Autokolonne angegriffen und zersprengt. — In Italienisch-Ostafrika haben unsere Dubats (Eingeborenentruppen) ein feindliches Fort bei Mojalo erobert und trotz englischem Luftangriff behauptet. An der Sudangrenze haben unsere Geschwader feindliche

    Kräfte bei Akobo und Gallabet bombardiert. Ein feindlicher Luftangriff auf Assab hat leichten Schaden angerichtet.

    Rom, 5.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Eine Jagdflugzeug-Formation führte trotz ungünstiger Wetterverhältnisse und starker feindlicher Flugabwehr erfolgreiche Angriffe gegen den Flughafen von Hal-Far (Malta) durch, wobei der Flughafen unter Maschinengewehrfeuer genommen und acht dort liegende Flugzeuge außer Kampf gesetzt wurden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Eine weitere Formation unserer Luftwaffe belegte englische Kriegsschiffe im Hafen von Alexandrien mit Bomben, wobei trotz heftiger Luft- und Flakabwehr mehrere Schiffe getroffen wurden. Ein feindliches Jagdflugzeug ist abgeschossen worden. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Ausgangshäfen zurückgekehrt. — Eines unserer Marine-Erkundungsflugzeuge griff einen englischen Kreuzer an und schoß ein Kampf- und Jagdflugzeug, das seine Aktion zu stören versuchte, ab. —ϖ An der Cyrenaika-Grenze wurde ein englisches viermotoriges Flugzeug im Luftkampf abgeschossen. — Im Gebiet des Sudan wurden verschiedene feindliche Stellungen sehr wirksam mit Bomben belegt, ohne Verluste auf unserer Seite. Ein englisches Erkundungsflugzeug ist von unseren Jagdfliegern über Massaua abgeschossen worden. — Aus neutraler Quelle wird bestätigt, daß bei der Aktion unserer Flugzeuge gegen einen feindlichen Geleitzug im östlichen Mittelmeer ein englisches Kriegsschiff mit einer Bombe schweren Kalibers getroffen wurde.

    Rom, 6.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika ist Tätigkeit motorisierter Kolonnen und der Luftwaffe zu verzeichnen. Vier unserer Jagdflugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Ein englischer Luftangriff auf die Flottenbasis von Augusta ist durch die rasche Luft- und Flakabwehr vereitelt worden, infolge deren die feindlichen Flugzeuge ihre beabsichtigte Aktion aufgeben mußten. Ein weiterer Luftangriff auf Palermo wurde ebenfalls vereitelt. Feindliche Flugzeuge warfen einige Bomben auf den Flughafen Catania ab, wobei ein leerer Schuppen getroffen und einige Opfer unter dem Bodenpersonal verursacht wurden.

    Rom, 7.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Unsere Bomberformationen haben gestern in kurzer Aufeinanderfolge ihre heftigen Angriffe gegen die Luft- und Flottenstützpunkte von Malta erneuert. Alle Ziele wurden mit präziser Treffsicherheit mit Bomben belegt, wodurch in der Zone des Arsenals, weithin sichtbar, große Brände entstanden. Unsere Jagdflieger schlugen englische Jagdflugzeuge nach einem Kampf in die Flucht. Alle unsere Flugzeuge kehrten zurück. — In Nordafrika sind die Flugplätze von Tisnidda, Biremba und Marsa Matruch mit Bomben belegt worden, wobei Flugzeughallen, Treibstofflager und sechs am Boden befindliche Flugzeuge getroffen wurden. Außerdem wurden motorisierte Kolonnen in der Gegend südöstlich von Sollum bombardiert. Alle unsere Flugzeuge kehrten zu ihren Stützpunkten zurück. — In Ostafrika führte unsere Luftwaffe Erkundungs- und Bombenflüge aus und zerstörte ein feindliches Flugzeug auf dem Flugfeld von Aroma, sieben auf dem Flugfeld von Goz Rageb, ferner erheblicher Schaden an den Anlagen. — Der Gegner hat einen Luftangriff auf den Flughafen von Tobruk durchgeführt, bei dem durch die Luftabwehr der Marine drei Flugzeuge abgeschossen wurden. Zwei vollbeladene Handelsschiffe sind getroffen worden. Bei dem Angriff englischer Marine-Einheiten auf Fort Bardia hat unsere Luftwaffe sofort eingegriffen und eine feindliche Einheit mit Bomben getroffen.

    Rom, 8.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Am gestrigen Tage sind die Luftangriffe auf die Flottenstützpunkte von Malta und Alexandrien mit größten Erfolgen erneuert worden. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe Erkundungsflüge über Kassala hinaus ausgeführt und dabei feindliche motorisierte Einheiten wirksam mit Bomben belegt. — Außerdem wurden die feindlichen Flughäfen Malakal und Perim bombardiert.

    Rom, 9.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auzugsw. gek.): In Ostafrika bombardierte unsere Luftwaffe feinliche Stellungen im Gebiet von Wajir (Kenia) und traf ein Munitionslager . — Nach einem Luftbombardement zerstörten unsere Truppen in Kurmuk (Anglo-Aegyptischer Sudan) eine Funkstation und Nachschublager. — Feindliche Flugzeuge führten Angriffe auf Massaua, Diredaua und Zula durch. Die Verluste belaufen sich auf zwei Tote und einen Verwundeten, materieller Schaden wurde nicht angerichtet.

    Rom, 10.7.40. (DNB.) Hauptquartier der Wehrmacht (auszugsw. gek.): Die Luftaufklärung hatte am 8. 7. angezeigt, daß englische Seestreitkräfte in drei

    Gruppen, bestehend u. a. aus einigen Schlachtschiffen und Flugzeugträgern, sich zwischen der Insel Kreta und der nordafrikanischen Küste in Fahrt nach Westen befanden. — Unsere Luftwaffe stieg sofort von ihren Stützpunkten auf und unternahm während des ganzen Tages unermüdlich auf den feindlichen Verband wiederholte und recht wirksame Bombenangriffe. Einige Schiffe wurden getroffen und erlitten unter deutlich zu beobachtenden Bränden an Bord ernsthaften Schaden. Es wird angenommen, daß ein Schiff — wahrscheinlich ein Schlachtschiff — versenkt worden ist. Alle unsere Flugzeuge sind bis auf ein einziges zurückgekehrt, das auf griechischem Boden mit unverletzter Besatzung landen mußte. — Trotz verringerter Stärke setzte der englische Flottenverband die Fahrt fort mit der Absicht, eines unserer wichtigen Küstenzentren von See aus und zur Luft anzugreifen. Mit Unterstützung bedeutender Luftstreitkräfte gelang es unserer Flotte am 9. 7. trotz ungünstiger Sichtverhältnisse, die die Luftaufklärung erschwerten, mit dem Feind im Ionischen Meer in Fühlung zu treten und diesen nach kurzem scharfen Feuergefecht zu zwingen, sich nach Südosten zu entfernen. — Die Luftwaffe hat trotz stärkster Flakabwehr den Feind bis in die späten Abendstunden verfolgt, ohne ihn zur Ruhe kommen zu lassen. Einige seiner Schiffseinheiten sind wiederholt mit Bomben schwereren Kalibers getroffen worden. — Ein weiterer englischer Flottenverband wurde ebenfalls am 8. 7., von Gibraltar mit nordwestlichem Kurs kommend, erkundet. Er wurde am 9. 7. von unserer Luftwaffe südlich der Balearen festgestellt und den ganzen Tag über von unseren Fliegern heftig und mit stärkstem Erfolg bombardiert. Drei unserer Flugzeuge sind nicht an ihren Ausgangspunkt zurückgekehrt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Reichswettbewerb für Segelflugmodelle, Wasserkuppe/Rhön, 6. u. 7.7. erschienen 250 Flugmodelle am Start. Die vorausgehende strenge Zulassungsprüfung bestanden sämtliche gemeldeten Segelflugmodelle. Trotz des ungünstigen Windes wurden dank der mustergültigen Organisation des NSFK. über 800 Starts ausgeführt. Sämtliche im Hochstart ausgeführten Modellflüge zeigten gute Flugfähigkeit und Kursstabilität der Modelle.

    In Gegenwart zahlreicher Ehrengäste und Vertreter des Reichsluftfahrt- und Reichserziehungsministeriums sowie der Reichsjugendführung eröffnete der Chef des Stabes des NS.-Fliegerkorps, NSFK.-Obergruppenführer Sporleder, mit einer Ansprache die Preisverteilung. Es waren kernige Worte: „Keine Großmacht ohne Luftmacht — und Träger der Luftmacht eines Volkes ist dessen Flugbegeisterung und der fliegerische Drang seiner Jugend!"--

    Ergebnisse: Im Wettbewerb der NSFK.-Gruppen siegte in der Gesamtwertung die NSFK.-Gruppe 10 (Westfalen) mit 208,9 Pkt. und errang die Goldplakette des Korpsführers des NSFK. 2. NSFK.-Gr. 14 (München) silberne Plakette. 3. NSFK.-Gr. 9 (bronzene Plakette. Die beste Einzelleistung erzielte Hitlerjunge Angerbauer (Peine/NSFK.-Gr. 9 Hannover) und erhielt für die beste Gesamtflugzeit seines Flugmodells den Wanderpreis und die Goldene Plakette des Korpsführers. Als bester Pimpf wurde Klaus Heyn (NSFK.-Gr. 2) mit dem Sonderpreis des Reichsjugendführers ausgezeichnet. In den übrigen Klassen kamen noch 36 Silber- und Bronzeplaketten zur Verteilung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Sperrholzplatten, Birke DIN L 182, Buche DIN L 183. Birke von 0,6—8 mm,. Buche von 0,6—16 mm. Gewichte: 0,6 mm 0,6 kg/m2, 0,8 mm 0,75 kg/m2, 1 mm 0,9 kg/m2. Wegen Prüfung von Platten — fehlerfrei oder mit Fehlstellen — vgl. Bauvorschriften für Flugzeuge, zu beziehen von der Zentrale für wissenschaftliches Berichtswesen bei der DVL., Berlin-Adlershof, Rudower Chaussee 16—25.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werd en.

    Flugzeugführung. Flugzeug, Triebwerk, Instrumente, Flugwetter, Navigation, Luftrecht. Von Dr. Karl Krieger unter Mitw. von Ing. Helmut Bürkle u. Ing. Erich

    Steude. 176 S., 99 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 3.80.

    Unter Voranstellung von Stichworten wie „Anzeigefehler", „Frostschutz1', „Kühlung" u. a. sind in kurzen Absätzen Einzelheiten aus allen Gebieten von Flugzeug und Fliegerei beschrieben und in einem Inhaltsverzeichnis zusammengefaßt.

    Die Atmosphäre. Von Helmuth Wenke. 112 S., 76 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin. Preis kart. RM 4.—, geb. RM 5.40.

    Das Buch ist für den Flugtechniker, der bei seinen Leistungsberechnungen zahlenmäßig verwertbare Angaben über die Beeinflussung seiner technischen Werte durch die physikalischen Maße des Luftmeeres benötigt, unerläßlich. In dem vorliegenden Buch ist das Wissenswerteste übersichtlich zusammengestellt.

    Zwanzig Jahre Luftverkehr und Probleme des Streckenfluges. (Heft 14 d. Forschungsergebn. d. Verkehrswissenschaftl. Inst. f. Luftfahrt a. d. T. H. Stuttgart, herausgeg. v. Prof. Dr.-Ing. Carl Pirath.) 113 S. m. 94 Abb. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis RM 12.—.

    Einleitend wird ein kurzer Ueberblick über die nunmehr 10jährige Entwicklung des Verkehrswissenschaftl. Instituts f. Luftfahrt a. d. T. H. Stuttgart gegeben. Behandelt sind die wichtigsten Probleme die jetzt bei Beginn des dritten Jahrzehnts planmäßigen Luftverkehrs erkennbar geworden sind: Sicherung der Flüge im Streckennetz, Kreuzen, Ueberholen und Begegnen machen eine Regelung des Streckenfluges unvermeidlich, Ausweichen der Flugzeuge in der Vertikalen und Horizontalen zur Verhütung von Zusammenstößen, Wandlungen in der Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Organisation des Luftverkehrs v. Prof. Dr.-Ing. Pirath; Einfluß der Höhenlage und Richtung des Fluges auf die Sicherheit und Leistungsfähigkeit im Streckenflug v. Dr.-Ing. Otto Kimmerle. Wer sich mit dem Luftverkehr befaßt, muß diese Arbeiten kennen.

    Berechnung und Gestaltung von Schraubenverbindungen. Von Dr.-Ing. habi.1. H. Wiegand und Ing. B. Haas. 68 S., 71 Abb. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis RM 4.80.

    Im vorliegenden Buch ist das wichtigste Schrifttum auf dem Schraubengebiet nach praktischen Erfahrungen und zahlreichen Beispielen zusammengefaßt. Ein unerläßliches Buch für das Konstruktionsbüro.

    Deutschlands Krieg in der Luft. Ein Rückblick auf die Entwicklung und die Leistungen unserer Heeres-Luftstreitkräfte im Weltkriege von General der Kavallerie v. Hoeppner. 3. Auflage. Verlag v. Hase & Koehler, Leipzig. Preis RM 2.85.

    General v. Hoeppner gibt einen Gesamtüberblick über heroische Leistungen unserer Luftwaffe im Weltkrieg. Authentische Unterlagen und Material sind interessant für vergleichende Studien mit unserer heutigen Luftwaffe.

    »eu- «od l

    Fallschirme

    aller Art

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    SCHROEDER & €0.

    Berlin*Neuköllii

    Bergstraße 93-95

    Älteste Flugzeug-Fallsdiirm-Fabrik der Welt

    Für interessante

    und aussichtsreiche Sonderentwicklungen

    suchen wir

    erfahrene

    ingenieure und auch

    solche in Anfangsstellungen auf folgenden Gebieten:

    Aerodynamik ■ Statik ■ Konstruktion

    Ausführliche schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Foto, Angabe der Militärverhältnisse und ob Freigabe durch die bisherige Firma bezw. durch das zuständige Arbeitsamt gesichert ist, erbeten an

    Focke, Aohgelis & Co. G.m.ia.H. Delmenhorst i. O.

    „F L U G S P 0 R T"

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Km 27. Juni starb in Ausübung seines Dienstes den Fliegertod

    Flugbaumeister

    Dipi.-ing. Fritjof Ursinus

    Dipl.-Ing. Ursinus hat sich wie sein Vater mit Leib und Seele der Fliegerei verschrieben. Er wurde am 22. April 1910 in Frankfurt a. M. geboren, studierte mit Erlolg in Darmstadt an der Technischen Hochschule und widmete sich anschließend daran der Ausbildung zum Flugbaumeister bei der DVL.

    Seit dem 1.1. 1938 war Dipl.-Ing. Ursinus bei den Ernst Heinkel Flugzeugwerken zunächst in der Entwurfsabteilung, später in der Einfliegeabteilung tätig. Auf Grund seiner ausgezeichneten ingenieurmäßigen Begabung, seines hohen fliegerischen Könnens, seines forschen Draufgängertums und seiner steten Einsatzfreudigkeit war er bei Kameraden und Vorgesetzten gleich beliebt.

    Auch er starb für Deutschland. Sein Opfertod ist für die deutsche Fliegerei ein überaus schmerzlicher Verlust. Unsere Trauer ist eine aufrechte, stolze, würdig des Wortes, das Oskar Ursinus, dieser echte deutsche Fliegervater, uns als Antwort auf die Nachricht vom Tode seines Sohnes auf den Weg gab:

    „Es wird weiter geflogen."

    Ernst Heinkel, Flugzeugwerke

    Maschinenbau / Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    .RSVISTA AERONAUTICA'

    Illustrierte monatliche Zeitschrift

    Herausgegeben durch italienisches

    Luftfahrtministerium Ministero dell'Aeronautica, Roma

    Enthält Orig.-Abhandlungen üb. den Luftkrieg u. üb. die Luftfahrttechnik, weitere Nachrichten über den internationalen Luftverkehr auf dem militärischen, wissenschaftlichen u. Handelsgebiet, sowie zahlreiche Buchbesprechungen.

    Abonnementspreis für Italien u. Kolonien it. L. 64,80 für Ausland .... it. L. 144,—

    Ein s e p; für Italien . . für Ausland .

    r a t e s Heft . . . it. L. 9-. . . it. L. 19 —

    Aufträge in

    Büchsen für

    F AUDI-Federbeine

    sowie einsetzbare Zylinderbüchsen

    und ähnliche Artikel werden bei kurzfristiger Lieferzeit angenommen

    Bmno Knobloch. Apolda (Thür.)

    iFnutifetiirti 5e8 iflpftts Der SOLDATEN rourDiß!

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    KRIEGUULFWERK FÜR DA* DEUTSCHE ROTE KREUZ

    Der

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    lOOfach praktisch erprobt

    Zugelassen für 400 km/h

    Der sicherste Lebensretter des Fliegers

    Kleine Packung - Geringes Gewicht KOHNKE FALLSCHIRMBAU. BERLIN W 35


    Heft 16/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro K Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 16 31. Juli 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 14. August 1940

    Reichsmarschall Hermann Göring.

    Unsere Luftwaffe hat durch die Ernennung Hermann Görings durch den Führer zum Reichsmarschall ihre höchste Anerkennung gefunden. Aus der Führerrede in der denkwürdigen Sitzung des Reichstages am 19. Juli 1940 wörtlich folgendes:

    „Meine Herren Abgeordneten! Ich habe mich entschlossen, als Führer und Oberster Befehlshaber der deutschen Wehrmacht die Ehrung der verdientesten Generale vor jenem Forum vorzunehmen, das in Wahrheit die Vertretung des ganzen deutschen Volkes ist. Ich muß nun an die Spitze jenen Mann stellen, bei dem es mir schwer fällt, den genügenden Dank für die Verdienste zu finden, die seinen Namen mit der Bewegung, dem Staat und vor allem der deutschen Luftwaffe verbinden. Seit der Gründungszeit der SA. ist Parteigenosse Göring mit der Entwicklung und dem Aufstieg der Bewegung verbunden. Seit der Uebernahme der Macht haben seine Arbeitskraft und Verantwortungsfreudigkeit für das deutsche Volk und das Deutsche Reich auf zahlreichen Gebieten Leistungen vollbracht, die aus der Geschichte unseres Volkes und Reiches nicht weggedacht werden können. Seit dem Wiederaufbau der deutschen Wehrmacht wurde er zum Schöpfer der deutschen Luftwaffe. Es ist nur wenig Sterblichen gegeben, im Zuge eines Lebens ein militärisches Instrument aus dem Nichts zu schaffen und zur stärksten Waffe ihrer Art in der Welt zu entwickeln. Er hat ihr vor allem seinen Geist gegeben. Generalfeldmarschall Göring hat schon als Schöpfer der deutschen Luftwaffe, als einzelner Mann den höchsten Beitrag für den Neuaufbau der deutschen Wehrmacht geleistet. Er hat als Führer der deutschen Luftwaffe im bisherigen Verlauf des Krieges mit die Voraussetzung zum Sieg geschaffen. Seine Verdienste sind einmalige! Ich ernenne ihn daher zum Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und verleihe ihm das Großkreuz des Eisernen Kreuzes."

    Die Worte des Führers über die deutsche Luftwaffe werden in ehernen Lettern in die deutsche Fluggeschichte eingehen.

    Diese Nummer enthält Profilsamnilung; Nr. 22 und Patentsammlung Nr. 30, Bd. VIII.

    USA. Timm-Zweisitzer PT-160-K.

    Die Timm-Aircraft-Corporation, Los Angeles, hat im Vorjahr ein Militär-Schulflugzeug, Tiefdecker, herausgebracht.

    Flügel freitragend, zweiholmig, Sperrholzbeplankung, Flügelprofil an der Wurzel NACA 23 015, an den Spitzen NACA 23 012. Bauweise aus zwei Hälften.

    Bauweise Holzkonstruktion mit Auflagen aus kreuzweise verleimten, mit Formaldehyd behandelten, Furnieren.

    Rumpf, Sitze hintereinander, Spruce Längsholm mit Formringen, Schotten, Sperrholz beplankt.

    Höhen- und Seitenleitwerk Ausführung wie Flügel, Ruder Leichtmetallgerippe stoffbespannt.

    Fahrwerk freitragende Federbeine, fest. Hydraulische Bremsen.

    Räder mit Stromlinienverkleidung.

    Spannweite 10,5 m, Länge 7,9 m, Höhe 2,1 m, Leergewicht 640 kg, Fluggewicht 920 kg.

    Zum Einbau gelangen Sternmotoren zwischen 125 bis 220 PS.

    Geschätzte Leistungen mit 160PS, Höchstgeschwindigkeit 220 km/h, Landegeschwindigkeit 78 km/h. Steigzeit 290 m/Min., auf 3000 m in 14,4 Min. Gipfelhöhe 5300 m, Reichweite 800 km.

    USA. Timm-Zweisitzer PT-160-K. Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Timm-Zweisitzer PT-160-K. Werkbild

    USA Cessna T-50, Kabinen-Fünfsitzer.

    Modell T-50 der Cessna Aircraft Corp. ist ein zweimotoriger Kabinentiefdecker in Gemischtbauweise.

    Flügel Profil NACA 23012, Holzbauweise. Zwei verleimte Spruceholme durch die Kabine gehend. Vorderer Holm hinter dem Führersitz, hinterer Holm unter dem hinteren Sitz. Innerhalb des Flügels doppelte Kreuzverspannung. Flügelnase und Flügelenden

    Mahagoni-Sperrholz bedeckt. Betriebsstoffbehälter im Flügel werden durch kleine Hilfsholme und Sperrholzkasten gehalten. Landeklappen werden mit Hilfe von Gelenkketten, elektrisch betätigt, ausgefahren. Querruder statisch und dynamisch ausgeglichen in Kugellager gelagert. Klappen und Querruder Holzkonstruktion, stoffbespannt.

    Rumpf Stahlrohr geschweißt, mit aufgelegten Formleisten stoffbespannt. Rumpfnase bis zum Führersitz Aluminblech verkleidet. Rumpf mit Flügelmittelstück fest verbunden. Kabine Führersitz verstellbar. Doppelsteuerung. Fenster vor dem Führersitz von innen zu öffnen. Einsteigtüre links.

    Höhen- und Seitenflosse Holzkonstruktion mit Sperrholz bedeckt. Ruder stoffbespannt.

    USA. Cessna T-50 Kabinen-Fünfsitzer.

    Bild Aero Digest

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kampfflugzeug Dornier Do 215. Werkbild

    Fahrwerk, Spurweite 3,7 m, elektrisch hochziehbar. Im hochgezogenen Zustand steht das Rad noch vor, um Notlandungen ausführen zu können. Schwanzrad ebenfalls hochziehbar.

    Zwei Jacobs L - 4 MB 225-PS-Motoren, Startleistung 245 PS. Hamilton-Standard-Propeller. Zwei Betriebsstoffbehälter von je 270 1.

    Spannweite 12,3 m, Länge 9,8 m, Höhe 3 m, Fläche 26,2 m2. Leergewicht 1580 kg, Fluggewicht 2260 kg. Geschwindigkeit mit 75*% Motorleistung 300 km/h, Landegeschwindigkeit mit Klappen 89 km/h. Steigfähigkeit 460 m/Min. Gipfelhöhe mit 2 Motoren 6600 m, mit 1 Motor 1900 m. Reichweite max. 1600 km.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Potez 63-Ih

    Potez 63 - II Aufklärer. Zwei Gnom-Rhone 14M, 680 PS. Gegenüber den früheren Typen mit Sichtnase und kleinem Kabinenaufbau für Führer und MG.-Schützen. Geschwindigkeit 450 km/h. Zwei fest eingebaute MGs. Nach den großen Leistungen der Messerschmitt - Zerstörer versuchte man diesen Typ durch Verkleinerung der Fläche umzubauen, was jedoch wieder aufgegeben wurde.

    Typenbeschr. des Potez 63 s. „Flugsport" 1936, S. 570.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Delta R. C. 35, 700 PS, und Gamma R. C. 35, 550 PS.

    Delta R. C. 35 und Gamma R. C. 35, gebaut

    von Isotta-Fraschini, 12 Zyl. 60° V-Form hängend, luftgekühlt. Sodiumsalz gefüllte Ventile. Zylinderköpfe mit besonders großer Kühlfläche. Zündkerzen besonders dem Luftstrom ausgesetzt.

    Ueber den Zylindern liegende durchgehende Nockenwelle.

    Oben: Ital. Flugmotor Delta R.C.35, 700 PS. Unten: Gamma R.C.35, 550 PS.

    Werkbilder

    Betätigung der Ventile durch zwischen Nockenwelle und Ventil liegendem Zwischenhebel.

    Schmierung durch Oelpumpe mit zwei Druckstufen, Kolben, Uebersetzungsgetriebe und Steuerung. Niedere Druckstufe für Lader, Nockenwelle u. a. Vier Vergaser. Lader Garelli.

    Motor Vierpunktaufhängung.

    Delta R. C. 35: Gesamtzylinderinhalt 28,68 1, Maximalleistung 750 PS bei 2600 U. Startleistung 730 PS bei 2400 U. Nennleistung 700 PS in 4000 m. Stirnfläche 59 dem2. Gewicht 515 kg.

    Gamma R.C.35: Gesamtzylinderinhalt 19,2 1, Maximalleistung 580 PS bei 2730 U, Startleistung 550 PS bei 2600 U. Nennleistung 550 PS in 4000 m. Stirnfläche 40 dem2. Gewicht 420 kg.

    USA Allison V-1760»C6»Motor 1000 PS.

    Die Allison Engineering Co., jetzt Tochterges. der General Motors Corporation, brachte schon vor längerer Zeit, wie wir 1937 Seite 231 berichteten, die erste Serie ihres 1000-PS-Motors unter der Bezeichnung V-1710, welche vom USA Army Air Corps versucht wurde, heraus.

    Der Motor ist inzwischen verbessert worden und hat jetzt die Bezeichnung V-1760-C6. Weiter hat man versucht, durch zwei nebeneinander gelegte V-Motoren, welche auf eine Schraubenwelle arbeiten, ein noch größeres Aggregat, 2600 PS, zu schaffen. Vergleiche „Flugsport" 1939, Seite 417.

    Allison V-1760-C6, Flüssigkeit heiß gekühlt, ist ein Zwölf-Zylinder 60° V mit Getriebe und Lader. Zylinder 139,7 mm Bohrung und 152,4 mm Hub. Gesamtvolumen 28,02 1, Kompressionsverhältnis 6 : 1. Je sechs Zylinder in einem Block aus Leichtmetall mit Stahllaufbüchsen.

    12-Zylinder-

    Motor

    Allison

    V-1710-C6.

    Unten:

    V-1760-C6

    Werkbildsr

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Geschmiedete Leichtmetallkolben, drei Kolben- und ein Abstreifring. Kurbelwelle mit aufgeschweißten Ausgleichsgewichten, Dämpfer, Bronzegleitlager.

    Zwei Einlaß- und zwei Auslaßventile. Ventilstellitsitze in die Zylinderköpfe eingeschrumpft. Betätigung durch über den Zylindern liegende Nockenwelle. Nockenwellenantrieb durch Kegelräder vom oberen Teil des Kurbelgehäuses.

    An der Hinterseite Stromberg-Vergaser mit automatischer Gemischregelung. Lader Schleuderverdichter für Gemischansaugung. Laderantrieb durch lange, federnde, vibrationdämpfende Welle.

    Zwei Scintilla-Magnete mit durch Nockenwelle angetriebenem Verteiler. Schraubenwelle-Untersetzung Umlaufgetriebe 2 : 1.

    Länge 2,399 m, Höhe 1,293 m, Breite 0,735 m. Gewicht trocken 280,6 kg. Nennleistung 1000 PS bei 2600 U. Betriebsstoff 87 Oktan.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    KONSTRUKTION INZEbHEITEN

         

    f X

    j-----

       

    i i i

    L—

    1 1 1 i 1 i

    r_i—,

    ! 1 !

    h

    /

     

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kugelgelenk System „Eckelt".

    Qelenktriebe zur Kraftübertragung durch Drehbewegimg nach allen Richtungen bis zu einem Winkel von 30° werden im Flugzeugbau in besonders leichter Ausführung verwendet. Kugelgelenke System,,Eckelt" bestehen, wie nebenst. Abb., obere Reihe, zeigt, aus drei Teilen: a) Kegel (Chrommolybdänstahl), b) Mitnehmer (legierter Silberstahl), c) Gehäuseteil. Die Schutzhülse d ist nicht unbedingt nötig, verdeckt edoch die beiden gefährlichen Reißzähne, welche bei der Bearbeitung im Gehäuse entstehen. Ferner wird ein Raum für das Zusammenhalten von Oel oder Stauferfett geschaffen. Die Kraft übertragenden Teile sind stark und gedrungen, so daß ein Verwinden und Ver-

    Kugelgelenk „Eckelt". Zusammensetzung und Einbau.

    Werkzeichnung

    ecken kaum vorkommen kann. Die drei Teile a—c sind gehärtet, Anschlußmuff d ist für das Bohren von Stiftlöchern weich.

    Das Kugelgelenk läßt sich nach Abstreifen der Hülse, wie die weiteren unteren 8 Abb. zeigen, ohne Werkzeuge zusammenstecken und wieder auseinandernehmen. Für staubsicheren Einbau kommt eine besondere Schutzkapsel, wie sie die untere Abb. n rechts zeigt, zur Verwendung.

    Um eine gleichmäßige Drehung und gleichmäßige Kraft bei der Verwendung von Kugelgelenken zu erreichen, müssen zwei Gelenke in ganz bestimmten Stellungen und gleichen Bewegungswinkeln angeordnet werden. Die Beugungswinkel der Kugelgelenke müssen gleich sein und die Drehachsen in einer Ebene liegen. (S. Abb. o u. p.) Ausführungen gewichtsleicht D-16, 18, 22, 26 und 32 mm.

    Amerikanische Luftfahrtforschung im Jahre 1939.

    (Fortsetzung von Nr. 14/1940, S. 205.) Bericht der Ausschüsse für Werkstoffe und Festigkeit.

    Metallische Werkstoffe. Von größter Wichtigkeit für den Metallflugzeugbau ist die Korrosionsforschung der vorzugsweise zur Anwendung kommenden Leichtmetalle. R. 663 enthält reichhaltiges Material über Korrosionsversuche mit Leichtmetallen, die sich über einen Zeitraum von etwa 5 Jahren erstreckten. Untersucht wurden sowohl Aluminium- als auch Magnesiumlegierungen verschiedener Zusammensetzung und Oberflächenbehandlung. Die Probestücke wurden im Freien an Orten mit See- und Festlandklima der Witterung ausgesetzt.

    Dauerbeanspruchungen von Werkstoffen führen häufig zu Ermüdungsbrüchen. Zur Beurteilung des Werkstoffzustandes nach voraufgegangenen Dauerbeanspruchungen dienen vornehmlich Schlagbiegeversuche, wenn nicht Röntgen- oder Mikrountersu-chungen herangezogen werden. In R. 659 werden Ergebnisse derartiger Versuche mitgeteilt, und zwar für die amerikanische Legierung 25 S, die in Amerika viel für Propellerblätter Verwendung findet. Eine Ausdehnung dieser Versuche auf genormten SAE-Stahl X 4130 (Zusammensetzung: 0,3% C, 1% Cr., 0,2% Mo) wurde durchgeführt. Als bemerkenswertestes Ergebnis dieser Versuche ergab sich, daß nach Entfernung einer dünnen Oberflächenschicht, die in erster Linie durch die Dauerbeanspruchung in Mitleidenschaft gezogen worden war, die Probestücke wieder die gleiche Schlagbiegefestigkeit aufwiesen wie bei Beginn der Versuche. In welchem Umfange Metalle nach einer stattgefundenen Dauerbeanspruchung durch längeres ruhiges Lagern wieder höhere Festigkeit annehmen, wäre zu untersuchen. Bei dem Stahl X 4130 führte diese Art der Beanspruchung schließlich dazu, daß die Beanspruchungen über einen längeren Zeitraum fortgesetzt werden konnten, ohne daß wieder Unterbrechungen erforderlich gewresen wären.

    Bekannt ist die Abnahme der Schlagbiegefestigkeit von Metallen bei Temperaturen unter Null. Für den Stahl X 4130 ergaben sich im Bereich von — 32° C bis 25° C keine wesentlichen Unterschiede. Erst bei —<78°C war eine Abnahme von 50 bis 75% festzustellen. Zur Verbesserung der Eigenschaften bei tiefen Temperaturen wurden eine Reihe von Warmbehandlungsverfahren untersucht, ohne daß diese indessen zu dem gewünschten Erfolg geführt hätten. Das Schlagbiegeverhalten bei Raumtemperatur ist kein Kriterium für das Verhalten bei tiefen Temperaturen. Die Versuche werden fortgesetzt.

    In R. 670 werden Ergebnisse von Versuchen mit Chromnickelstählen mitgeteilt unter besonderer Berücksichtigung des plastischen Verhaltens. Ein ähnlicher Bericht über Versuche mit rostfreien Stählen und einigen Nichteisenmetallen ist in Vorbereitung. Die Beziehungen zwischen Spannung, Dehnung und bleibender Dehnung werden behandelt, besonders interessiert die Beeinflussung der Dauerfestigkeit durch voraufgegangene plastische Dehnung. Die Gleichung der Spannungs-Dehnungskurve wurde berechnet. Die nächste Phase dieser Untersuchung wird die Ermittlung der Elastizitätseigenschaften bei tiefen Temperaturen sein.

    Als Ergänzung der bisher zur Anwendung gekommenen galvanischen Oberflächenverfahren für Magnesium wurden einige neue Schutzanstriche entwickelt, die aber noch Hydrofluorsäure enthalten, gegen die aus verschiedenen Gründen Beanstandungen vorgebracht wurden.

    Um die oft erheblichen Unterschiede in der Zugfestigkeit nahtloser Chrom-Molybdän-Stahlrohre zu klären, wurden Versuche ausgeführt. Als Hauptursache können die verschiedenen Herstellungsverfahren und Warmbehandlungsprozesse angesehen werden; ein Ausgleich durch Nachglühen ist möglich.

    Nichtmetallische Werkstoffe, Kunststoffe.

    Die Hauptanstrengungen auf diesem Sektor im abgelaufenen Jahr wurden auf die Entwicklung von Kunststoffen verwendet, außerdem wurden Versuche mit thermischen und elektrischen Isolierstoffen, synthetischer Fiber und einem Glas zur Verwendung in Bespannungen und Fallschirmen ausgeführt. Weitere Versuche befaßten sich mit der Entwicklung von Seidenersatz, Stoßdämpferflüssigkeit, Oberflächenspachtel u. a. 18 verschiedene Kunststoffe wurden auf ihre Eignung zur Verbindung mit Holzfasern untersucht. Drei Kunststofftypen — Phenolformaldehyd und Vinylazetat — wurden als besonders geeignet befunden. Für die Herstellung großer Teile wurde ein geeignetes Verfahren entwickelt. Die für Luftschrauben, Schwimmer, Holme und andere Teile verwendeten Kunststoffe enthalten als hauptsächliche Füllstoffe Holz, Flachs, Jute und Hanf.

    Als besondere Abart wurden die transparenten Kunststoffe entwickelt, von denen einige genannt werden sollen: Zellulose-Azetropropionat, Zellulose-Azetobutyrat, Vinylchlorid-Azetat und Polystyren. Die Lösungen: Methyl-Methacrylat und Zellulose-Azetat wurden weiter verbessert. Ein

    besonderes Alterungsverfahren macht diese Kunststoffe witterungsbeständig.

    Festigkeit. In R. 649 wird die sogenannte „Packmethode" beschrieben. Eine Anzahl dünner Bleche wird zusammengepackt und als Ganzes Zug- und Druckversuchen unterworfen, ohne daß die Ergebnisse durch vorzeitiges Ausknicken beeinträchtigt werden. Auf diese Weise konnten Spannungen bis zu 142 kg/mm2 bei 32 0,5 mm dicken Blättern aus rostfreiem Stahl erreicht werden. Mit Profilen des gleichen Materials wurden Knick- und Stauchversuche ausgeführt.

    Zugversuche mit Legierungen, die 22,6 bis 70°/o Beryllium enthielten, ergaben folgende Ergebnisse: Festigkeit an der Streckgrenze (0,2) von 11 kg/mm2 bis 14 kg/mm2, Bruchfestigkeit von 16 kg/mm2 bis 20,5 kg/mm2 bei 2 bis 9% Dehnung.

    Druckversuche mit kreisförmigen Platten von 130 mm & bei verschiedenen Dik-ken hatten den Zweck, die Theorie des Ausbeulens einer Platte „mittlerer Dicke" von Way und Nadai nachzuprüfen. Bei kleinen Drücken war die Uebereinstimmung gut, nicht dagegen bei hohen, wo Abweichungen von 4 bis 12% auftraten. Hochwertige Chrom-Molybdänrohre wurden Zug-, Druck-, Biegungs- und Torsionsbeanspruchungen unterworfen. Die Ergebnisse reichen aus, um auf Grund des Durchmesser-Dickenverhältnisses eine sichere Dimensionierung vornehmen zu können.

    Ueber Versuche an Flügelholmen bei verschiedener Belastung sind eine Reihe von Berichten in Arbeit; Werkstoff 24 ST, I-Profil. Andere Versuche befaßten sich mit der Untersuchung von Blechfeldern, die durch Stringer versteift waren. N. 721 bringt Ergebnisse von Stahlrohrversuchen. Ueber Festigkeit von einfachen Senknietverbindungen ist ein Bericht in Vorbereitung.

    In N. 687 wird ein Rechenverfahren zur Bestimmung der Beanspruchungen eines Holmes mit verschiedenen Gurten und Stegen erläutert. Der moderne Metallflügelbau geht von der Annahme aus, daß durch die Rippen eine Unterteilung der Außenhaut in einzelne kleine Felder vorgenommen wird, wodurch die Biegekräfte des Flügels in Schub- und Druckkräfte der einzelnen Felder übergeleitet werden. Dies hat eine ausreichende Steifigkeit der Rippen zur Voraussetzung. Das Problem wird noch weiter behandelt, und vor allem soll die Theorie noch ausgebaut werden. Schubverformung der Bleche ist als das wichtigste Problem im Schalenbau anzusehen; in N. 704 wurde eine vereinfachte numerische Methode veröffentlicht. Verwickelter wird dieses Problem, wenn Biegung und Torsion gleichzei-

    tig auftreten. Eine grundlegende Lösung hat dieses Problem schon früher erfahren, die zusammen mit einer Reihe anderer Probleme in N. 691 zu finden ist. Zur Bestimmung der krit. Knicklast bei elastischer Instabilität wurde eine neue Methode entwickelt und in N. 717 veröffentlicht. N. 686 und N. 722 enthalten Diagramme zur Berechnung der kritischen Druckspannung. Eine Verallgemeinerung dieses Verfahrens ist in Vorbereitung.

    Mit 9 verschiedenen Blechen, die durch Z-Profile versteift waren, wurden Druckversuche ausgeführt. Verbindung durch Flachkopfniete mit 13 bis 160 mm Teilung. Ein Teil der Versuchsstücke knickte durch Ausreißen der Niete bei einer Beanspruchung in den Profilen von 17 bis 27,5 kg/mm2, der Rest durch Instabilität der Z-Profile bei Beanspruchungen von 26,5 bis 39 kg/mm2.

    Einen großen Umfang hatten die Untersuchungen über Böenbeanspruchungen. Keine der dabei gemessenen Beschleunigungen überschritt die Grenze früher ermittelter. Die Versuche über die Natur der Böen bis zu Höhen von 5,2 km wurden abgeschlossen. Eine Beziehung zwischen Böenintensität und Böengradient scheint nicht zu bestehen, dagegen bestand in hohem Maße eine Wechselwirkung zwischen Windgradient und einem Index der Böenintensität, der auf Grund einer einfachen Rechnung abgeleitet wurde. Bei thermisch bedingten Böen bestand eine Abhängigkeit der Intensität von der thermischen Energie der Konvek-tion. Es wurden sowohl Flugversuche wie auch Versuche im Böenwindkanal ausgeführt. Die ersten Ergebnisse des Böenkanals enthält N. 706. Versuche mit einem Doppeldeckermodell (N. 731) ergaben Abweichungen der gerechneten und gemessenen Beschleunigungen, in einem Falle bis zu 20%. Denkt man sich die Flügel für sich als voneinander unabhängige Eindecker, ist die Uebereinstimmung besser. Bei einem Modell in Entenbauart war die Beschleunigung 30% höher als bei normaler Anordnung. Um die Möglichkeit einer Herabsetzung der Böenbeschleunigung durch konstruktive Maßnahmen zu untersuchen, wurde ein Modell mit einem nichtsteifen Flügel versehen, so daß sich der Anstellwinkel bei Beanspruchung ändern konnte. Im Vergleich zu einem drehsteifen Flügel war die Beschleu-nigungsbeanspruchung bis zu 16% geringer.

    Die Aenderung der Flügelbeanspruchung bei kombinierter horizontaler und vertikaler Beanspruchung ist Gegenstand einer rechnerischen Untersuchung. Berücksichtigt wurden dabei die Aenderungen von Schub und Moment längs der Spannweite, wie sie praktisch bei unsymmetrischen Landungen,

    Querruderausschlag und unsymmetrischen Böen auftreten. Ein Bericht ist in Vorbereitung.

    Eine kurze Untersuchung über die bei Großflugzeugen auf das Höhenleitwerk entfallenden Beanspruchungen, besonders beim Abfangen aus dem Trudeln, hat ergeben, daß die Beanspruchungen unter Umständen zum Bruch führen können. Die Ueberbean-spruchung wird hervorgerufen durch eine große Flächenbelastung und die daraus resultierende hohe Sinkgeschwindigkeit, durch steiles Trudeln und durch den Umstand, daß das Höhenleitwerk während des Abfangens im ca max-Bereich arbeitet. In gleich ungünstigem Maße werden auch die Flügel beansprucht. Umfangreiche Messungen befaßten sich mit den Beanspruchungen von Flugbootrümpfen, die in erster Linie von der Größe der Fluggeschwindigkeit bestimmt werden.

    Schwingungen und Flattern. Die mit diesem Problem zusammenhängenden Fragen

    erfordern erhöhte Aufmerksamkeit, besonders hinsichtlich schneller Großflugzeuge. Zunächst ist es notwendig, die kritische Geschwindigkeit zu bestimmen und geeignete Rechenverfahren zu entwickeln, die ohne viel Aufwand zum Erfolg führen. Einen besonderen Raum nehmen die Propellerschwingungen ein. In N. 697 werden exakte Lösungen für die Gleichung der Torsionsschwingungen von trapezförmig verjüngten Holmen gegeben. Die theoretischen Ergebnisse wurden anschließend durch den Versuch nachgeprüft. Die theoretischen Untersuchungen wurden auf die Bestimmung der Einflüsse von Querrudern, Trimmklappen und Servorudern ausgedehnt. Eine weitere Ergänzung erfährt das Flatterproblem durch die Berücksichtigung des unsteten Auftriebes von Flügeln endlichen Seitenverhältnisses; Ergebnisse in N. 682. In der gleichen Richtung liegen die Versuche zur Bestätigung der Theorie schwingender Tragflügel (R. 673). Nicolaus.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FLUG

    TOSCHÄl

    Inland

    Beförderungen durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht am 19. 7.40:

    Zum Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches unter Verleihung des Großkreuzes des Eisernen Kreuzes: Generalfeldmarschall Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe.

    Zum Generalfeldmarschall: Generaloberst Milch, General der Flieger Sperrle, General der Flieger Kesselring.

    Zum Generaloberst: General der Flieger Stumpff, General der Flieger Grauert,

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ing. Hermann Pohlmann (in der Mitte) schuf bei den Junkers-Werken den weltberühmten Stuka Ju87, dessen Einsatz in stärkstem Maße zur planvollen Durchführung der vom OKW. eingeleiteten Operationen sowohl in Polen wie Norwegen, als auch in Belgien und Frankreich beigetragen hat. Bild jfm

    General der Flieger Keller, General der Flakartillerie Weise, General der Flieger Udet.

    Zum General der Flieger: Generalleutnant Geißler, Generalmajor Jeschonnek, Generalleutnant Loerzer, Generalleutnant Ritter v. Greim, Generalmajor Frhr. v. Richthofen.

    Im Oberkommando der Wehrmacht: Generaloberst Keitel zum Generalfeldmarschall, Generalmajor Jodl zum General der Artillerie. Zum Generalmajor: Oberst Osterkamp.

    Zum Oberst: die Oberstleutnante Ibel, Hintz, v. Hippel, Schuhmacher.

    Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, an Generalleutnant Coeler für die hervorragende Führung seines Verbandes.

    Deutschland—Spanien Kurier-Luftverkehr wurde am 16.7. mit Zwischenlandung in Lyon aufgenommen.

    Wilhelm Geßner, Dir. d. Hansa Luftbild, 2. 8. 50. Geburtstag.

    Ausland.

    Ing. Gianni Caproni, Gr. Uff., Cavaliere del Lavoro, auf Grund seiner 30-jährigen Konstruktionstätigkeit im Flugzeugbau auf Vorschlag des Duce zum Grafen von Taliedo ernannt. Caproni führte am 27. 5.1910 den ersten Flug auf seinem „Caproni I" mit 25-PS-Motor aus. Während des Weltkrieges ist er durch seine viermotorigen Großbomber bekannt geworden. Hiernach folgten Typen, darunter ein Vieldecker für 100 Passagiere mit 750 m2 Fläche, ferner der Bomber „Caproni 6000 PS" mit 6 Motoren „Asso 1000 — Isotta-Fraschini", ferner auf dem Gebiete des Stratosphärenfluges der „Caproni 114 A. Q.", mit dem Renato Donati am 11.4.35 einen Welthöhenrekord von 14 433 m aufstellte. Die nächste Stratosphärenmaschine war der „Caproni 161", mit dem Mario Pezzi am 7. 5. 37 15 655 m Höhe erreichte. Im Abessinienfeldzug kamen die „Caproni 111" (Aufklärungsflugzeuge) und „Caproni 101" (leichte Bomber) sowie „Caproni 133" (schwere Bomber) zum Einsatz. So ist der Name „Caproni" in den Tagen unserer Zeit ein Begriff geworden.

    Istanbul—Bagdad - Fluglinie eröffnet.

    Amerik. Piloten, die in die kanadische Luftwaffe eingetreten sind, werden von London darauf aufmerksam gemacht, daß sie, um mit den amerikanischen Neutralitätsbestimmungen nicht zu kollidieren, sich zur Anwerbung auf englischen Boden begeben müssen.

    Lycoming O - 1230, Boxermotor, je 6 Zylinder auf einer Seite; zum Einbau in Tragflächen geeignet. Höhe 940 mm, Gewicht 601 kg, Hubvolumen 20,2 1, Untersetzungsgetriebe und Schleuderlader. Leistung 1200 PS, flüssigkeitgekühlt.

    Sikorsky Hubschrauber VS 300, 1 Hauptrotor, 3 Hilfsrotoren als zusätzliche Steuerorgane. Hauptrotor 8,5 m Durchm., 255 U/min, Kreisflächenbelastung 9,1 kg/m2, Fluggewicht 520 kg, Motorleistung 75 PS. Probeflüge erfolgreich verlaufen.

    Bolivianischer Luftverkehr, ausschließlich mit bewährten deutschen Junkers-Flugzeugen durchgeführt, besteht jetzt 15 Jahre. Beginn der Luftverkehrstätigkeit 1925 anläßlich des Jahrhundert-Jubiläums der spanischen Krone. Alle in Bolivien lebenden Ausländer widmeten damals der Regierung wertvolle Geschenke. Die Gabe der deutschen Kolonie bestand in einem Junkers-Verkehrsflugzeug des Musters F 13. Dies hatte eine Wirkung, welche die kühnsten Erwartungen übertraf und schließlich am 6.8.1925 zur Gründung der „Lloyd Aereo Boliviano" ' (LAB.) führte. — Am 27. 7.1925 traf das Junkers-Flugzeug in Cochabamba im Bahntransport ein, am 31. 7. wurde erstmalig die Luftpost in 90 Min. von Cochabamba nach Sucre befördert. Am 16.8.25 nahm der Präsident der Republik, Don Bautista Saavedra, die Taufe des Junkers-Flugzeuges vor. Von da ab erfolgte der Verkehr innerhalb Boliviens in einem völlig neuen Zeitmaß. Die Strecke Cochabamba—Santa Cruz, für die das Maultier 15 Tage benötigte, wurde mit dem Flugzeug in 2 Std. zurückgelegt. — Bolivien besitzt die höchstgelegenen Flugplätze der Welt (über 4000 m hoch) und weite Gebiete, die noch zu den unberührtesten Teilen der Welt gehören. Die Ueberwindung der 6500 m hohen Gebirgskämme der Kordilleren erscheint heute freilich mit den dreimotorigen Ju 52-Flugzeugen nicht mehr allzu schwer, aber die LAB. hat diese Strecke bereits regelmäßig und zuverlässig beflogen, als nur einmotorige Junkers-Flugzeuge des Musters F13 mit verhältnismäßig schwachen Motoren zur Verfügung standen und es noch keine Blindfluggeräte gab.

    Luftwaffe.

    Berlin, 11. 7. 40 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die schon durch Sondermeldung bekanntgegebenen Erfolge der Luftwaffe gegen britische Geleitzüge haben nach abschließenden Feststellungen zur Vernichtung von einem Kreuzer von 7000 t und vier Handelsschiffen von insgesamt 21 000 BRT. geführt. Weiter wurden ein Kreuzer und sieben Handelsschiffe, darunter ein Tanker, so schwer beschädigt oder in Brand geworfen, daß mit ihrem Verlust gerechnet werden kann.

    — Ferner erzielten unsere Kampfflieger am gestrigen Tage wirksame Erfolge gegen Flugplätze in Südostengland, gegen Hafenanlagen an der Süd- und Südwestküste und Werke der Rüstungsindustrie. Besonders in Munitionslagern bei Pembroke und in den Häfen von Plymouth und Swansea wurden heftige Explosionen und große Brände beobachtet. Auch die Tanklager vom Pembroke und Portland sind in Brand geraten. — Ein feindlicher Angriff auf den Flugplatz Amiens-Glissy durch sieben britische Bomber endete mit dem Abschuß aller sieben Flugzeuge, wie auch bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben wurde.

    — Ferner kam es anläßlich eines Angriffes auf einen Geleitzug im Kanal zu einem Luftkampf, bei dem zehn feindliche Jäger abgeschossen wurden. — In der Nacht zum 11. 7. unterblieben feindliche Einflüge in das Reichsgebiet. —■ Insgesamt wurden in den Luftkämpfen des gestrigen Tages 35 feindliche Flugzeuge und ein Sperrballon abgeschossen. Sieben eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 12. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampf- und Sturzkampfverbände der Luftwaffe griffen am 11. 7. Flugplätze, Hafenanlagen und Rüstungswerke in Süd- und Mittelengland sowie Schiffsziele vor der Ost- und Südküste Englands an. — In den Häfen von Plymouth und Lowestoft wurden die Hafenanlagen durch Bomben getroffen, in Portsmouth und den Industrieanlagen bei Burton-upon-Trent starke Brände durch Bombentreffer hervorgerufen. — Im Kanal gelang es, einen Tanker von 15 000 BRT. sowie vier Handelsschiffe mit insgesamt 15 000 BRT. zu versenken, neun weitere Handelsschiffe durch Volltreffer schwer zu beschädigen. — Im Verlaufe dieser Angriffe schössen sowohl unsere Kampf- und Sturzkampfflugzeuge als auch Jäger und Zerstörer mehrere feindliche Jäger ab. — Die feindlichen Bombenabwürfe in Westdeutschland waren gering und verursachten keinen Schaden. Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 13 Flugzeuge, hiervon drei durch Flakartillerie. Sieben eigene Flugzeuge werden vermißt. — Die Erfolge der Kriegsmarine und der Luftwaffe im Handelskrieg haben eine für England fühlbare Höhe erreicht. Bis 8. 7. 40 wurden versenkt: a) durch Torpedotreffer und Minenerfolge unserer U-Boote 1 920 439 BRT., b) durch Ueberwasserstreitkräfte und andere Seekriegsmittel 1 362 461 BRT., c) durch Angriffe der Luftwaffe 1 046 313 BRT. Damit sind insgesamt seit Kriegsbeginn 4 329 213 BRT. feindlichen oder dem Feinde nutzbaren Handelsschiffsraumes vernichtet worden. — Zu dieser Zahl von versenkten Schiffen kommen noch über 300 zumeist durch die Luftwaffe beschädigte Schiffe hinzu, die zum Teil so schwer getroffen wurden, daß sie für die Weiterbenutzung ausfallen oder infolge der notwendigen Instandsetzung für Monate nicht verwendungsfähig sind.

    Berlin, 13. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampfflugzeuge griffen wiederum Schiffsziele vor der englischen Ostküste und im Kanal, Flugplätze, Hafenanlagen und Werke der Rüstungsindustrie in England und Schottland an. Es gelang, ein Vorpostenboot und ein Handelsschiff von 2000 BRT. durch Bombentreffer zu ver-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Stukas — zum Start bereit!

    Bild Tobis-JFM

    senken und fünf Handelsschiffe schwer zu beschädigen. Auf dem Flugplatz St. Merryn wurden acht britische Kampfflugzeuge am Boden zerstört, in Exeter Tankanlagen, in Portland, Newport und Dundee Hafen- und Kaianlagen, in Billing-ham und Newcastle Werke der Rüstungsindustrie wirksam mit Bomben belegt. — Britische Flugzeuge warfen auch in der Nacht zum 13. Juli in Norddeutschland Bomben. Dabei wurde mehrere Häuser zerstört und einige Zivilpersonen getötet. Die am 12. 7. gemeldeten Verluste des Feindes erhöhen sich um vier Flugzeuge, die in der Nacht durch Flakartillerie abgeschossen wurden, von 13 auf 17 Flugzeuge. Die gestrigen Gesamtverluste des Gegners betragen 13 Flugzeuge, davon wurden vier im Luftkampf bei Tage, eines durch Nachtjäger abgeschossen. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 14. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Zuge der bewaffneten Aufklärung im Kanal griffen deutsche Kampfverbände mehrere Geleitzüge an und beschädigten vier Handelsschiffe schwer durch Bombentreffer. Dabei kam es zu heißen Luftkämpfen, in deren Verlauf unsere Jäger gegen starke feindliche Uebermacht bei nur einem eigenen Verlust zehn britische Jagdflugzeuge abschössen. Beim Versuch, in Norddeutschland einzufliegen, wurden zwei weitere britische Kampfflugzeuge im Luftkampf abgeschossen. — In der Nacht zum 14. 7. warfen feindliche Flieger wieder in Nord- und Westdeutschland Bomben ab, die nur geringen Sachschaden anrichteten, ohne militärische Ziele zu treffen. Es gelang dabei, drei feindliche Flugzeuge durch Flakartillerie abzuschießen. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern fünfzehn Flugzeuge. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 15. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampffliegerverbände griffen im Zuge der bewaffneten Aufklärung über dem Kanal britische Geleitzüge an und versenkten drei Handelsschiffe mit insgesamt 17 000 BRT. Ein Zerstörer, ein Hilfskreuzer und vier weitere Handelsschiffe wurden durch Bombentreffer schwer beschädigt und zum Teil in Brand gesetzt. Es kam wiederholt zu Luftkämpfen zwischen deutschen und britischen Jagdverbänden, in deren Verlauf vier britische Jäger vom Muster Hurricane und zwei eigene Flugzeuge abgeschossen wurden. — Im Laufe der Nacht zum 15. 7. griffen unsere Kampfflugzeuge Hafenanlagen, Flugplätze und Werke der Rüstungsindustrie in Südengland an. Die Wirkung der Bombenangriffe war an allen Zielen durch Brände und starke Explosionen, vor allem in Faversham, weithin sichtbar. — Britische Flugzeuge warfen auch in der Nacht zum 15. 7. in Nord- und Westdeutschland wahllos Bomben ab. Der entstandene Sachschaden ist unbedeutend. Durch Flakartillerie wurden zwei britische Flugzeuge, durch Nachtjäger ein Flugzeug abgeschossen.

    Berlin, 16. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei wiederholten Luftangriffen am 15. 7. auf britischen Schiffsverkehr im Kanal gelang es, drei Handelsschiffe von insgesamt 18 000 BRT. zu versenken und fünf weitere Handelsschiffe durch Bombentreffer zu beschädigen. Im Laufe des Tages griff die Luftwaffe ferner die britischen Flugplätze von Pembroke, St. Äthan, Plymouth und Bicester, die Hafenanlagen in Cardiff und Brighton sowie eine Flugzeugfabrik in Yeovil an. Die abgeworfenen Bomben riefen zahlreiche Brände und Explosionen hervor. — Britische Flugzeuge warfen wiederum in der vergangenen Nacht in Nord- und Westdeutschland an einigen Stellen Bomben ab, ohne Schaden anzurichten.

    Berlin, 17. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Tätigkeit der Luftwaffe war infolge der schlechten Wetterlage nur gering. Deutsche Kampfflugzeuge griffen in Nord-Schottland die Hafenanlagen von Thurso an und setzten ein Handelsschiff durch Bomben in Brand. An der Südspitze von Scapa Flow wurde ein britisches Truppenlager erfolgreich mit Bomben belegt. — Feindliche Einflüge nach Deutschland fanden nicht statt.

    Berlin, 18. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen den Truppenübungsplatz Aldershot sowie Flugplätze, Industriewerke und Hafenanlagen in Süd- und Mittelengland an. Auf dem Flughafen Tunbridge-Wells, im Industriewerk Eastbourne und in den Hafenanlagen in Portland wurden besonders starke Brände beobachtet, ein großes Rüstungswerk in Greenock erhielt mehrere Volltreffer. — Bei Angriffen gegen Schiffe im Kanal gelang es, ein Handelsschiff in Brand zu werfen, ein weiteres Handelsschiff und ein Vorpostenboot durch Bomben so schwer zu beschädigen, daß die Besatzungen die Schiffe verlassen mußten. — In der Nacht in das Rhein-Ruhrgebiet einfliegende feindliche Flugzeuge wurden durch Flakabwehr vertrieben oder am gezielten Bombenabwurf gehindert. Einzelne planlos abgeworfene Bomben richteten weder Personen- noch Sachschaden an. — Ein feindliches Flugzeug vom Muster

    Bristol-Blenheim wurde im Luftkampf nördlich Cherbourg abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug ist über dem Kanal abgestürzt.

    Berlin, 19. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen wiederum Flugplätze, Hafenanlagen und Barackenlager in England sowie Schiffsziele vor den Küsten von Nordschottland und im Kanal mit großem Erfolge an. Vier Handelschiffe von insgesamt 12—14 000 BRT. wurden durch Bombentreffer versenkt, zwölf Handelsschiffe und zwei Vorpostenboote teilweise so schwer beschädigt, daß mit dem Totalverlust mehrerer Schiffseinheiten zu rechnen ist. — Wie nachträglich bekannt wird, gelang es am 17.7., ein feindliches U-Boot durch Bombentreffer zu versenken. — In Nordwest- und Westdeutschland verhinderte unsere Abwehr gezielte nächtliche Bombenabwürfe des Feindes, so daß nur geringer Personen- und Sachschaden entstand. Flakartillerie schoß hierbei drei feindliche Flugzeuge ab. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern zwölf Flugzeuge und zwei Sperrballone. Von diesen wurden sieben Flugzeuge in Luftkämpfen, fünf durch Flakartillerie abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 20. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampfverbände der Luftwaffe griffen in Südengland und Schottland gelegene Kraftwerke, Lagerhäuser, Hafen- und Dockanlagen sowie Nachschublager, Flakstellungen und Flugplätze an. — Weitere Angriffe richteten sich gegen Kriegs- und Handelschiffsziele vor der Südküste Englands. Ein Handelschiff von 5000 BRT. wurde durch Volltreffer versenkt, drei weitere Handelsschiffe und ein Zerstörer durch Treffer zum Teil erheblich beschädigt. — Wie bereits bekanntgegeben, sind ohne eigene Verluste über dem Kanal fünfzehn britische Jagdflugzeuge, und zwar zwölf des Musters Defiant, zwei des Musters Spitfiie und eines vom Typ Hurricane durch unsere Messerschmitt-Jäger bei Luftkämpfen abgeschossen worden. Durch Abschuß von weiteren sechs britischen Spitfire-Jagdflugzeugen hat sich diese Zahl im Laufe des Tages auf einundzwanzig erhöht. — Ein britisches Flugzeug wurde durch die Flakartillerie der Kriegsmarine abgeschossen. — Feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht zum 20. 7. wiederum Bomben über Nord- und Westdeutschland ab. Mehrere Zivilpersonen wurden dabei verletzt. Bei diesen Nachtangriffen sind fünf britische Bomber, und zwar drei durch Flakartillerie und zwei durch Nachtjäger, abgeschossen worden. — Die Gesamtverluste des Feindes betragen damit gestern 27 Flugzeuge. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 21. 7. 40, (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen am 20. 7. und in der Nacht zum 21. 7. Flugplätze, Hafen- und Tankanlagen in Süd- und Mittelengland sowie Industriewerke bei Newcastle an. Die Bombenwürfe riefen Brände und Explosionen hervor. — Bei Angriffen gegen Geleitzüge wurden ein feindlicher Kreuzer und zwei Zerstörer getroffen und schwer beschädigt. Hierbei schössen unsere Jäger in Luftkämpfen über dem

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Welirmaclitsbefehlsliaber der Niederlande, General der Flieger Fr. Christiansen, im Gespräch mit dem Reichskommissar für die besetzten holländischen Gebiete, Reichsminister Seyß-Inquart. Bild NSFK (Riehme)

    Kanal acht feindliche Flugzeuge ab. Ein weiteres feindliches Flugzeug wurde bei Rotterdam abgeschossen. — Im Laufe der Nacht warfen britische Flugzeuge wieder Bomben- über Nord- und Westdeutschland sowie über Holland ab. Der angerichtete Schaden ist unerheblich. Mehrere Bomben fielen in eine kleinere norddeutsche Stadt, wodurch sieben Zivilpersonen getötet wurden. Bei diesen nächtlichen Angriffen gelang es, neun feindliche Flugzeuge abzuschießen, davon sieben durch Flakartillerie, zwei durch Nachtjäger. — Feindliche Flieger wurden bei einem Angriff gegen Wilhelmshaven durch starke Abwehr zum vorzeitigen Abdrehen gezwungen und vier von ihnen durch Flakartillerie der Kriegsmarine abgeschossen. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 22 Flugzeuge. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 22. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen erneut Flugplätze, Hafen-, Tank- und Fabrikanlagen in England an. Explosionen und starke Brände sind beobachtet worden. — Bei Angriffen gegen einen Geleitzug im Kanal gelang es, einen Tanker und vier Handelsschiffe mit einem Gesamtfassungsvermögen von etwa 40 000 BRT. durch Bombentreffer zu versenken. — Feindliche Einflüge in der Nacht zum 22. 7. in Nord- und Westdeutschland sowie in die besetzten Gebiete richteten durch Bombenabwurf nur Sachschaden an. Ein Flugzeug ist durch Flakartillerie der Kriegsmarine, ein weiteres Flugzeug durch Nachtjäger abgeschossen worden. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern acht Flugzeuge, darunter ein Sunderland-Flugboot durch Abschuß bei Drontheim. Vier eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück, darunter ein Seenotflugzeug, das über der Nordsee durch die Engländer abgeschossen wurde.

    Berlin, 23. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte über England und Schottland auf und griff am 22. 7. und in der Nacht zum 23. 7. mit Kampfverbänden Hafenanlagen, Flugplätze, Flak- und Scheinwerferstellungen des Feindes an. Besonders die Häfen Pembroke mit seinen Erdöllagern, Chat-ham, Sherneß, Edinburgh und Aberdeen sowie Flugplätze in Gegend von Ports-mouth und am Bristol-Kanal wurden mit Bomben belegt. — Im Kanal und an der englischen Ostküste wurden drei Handelsschiffe durch Bombentreffer beschädigt. — Feindliche Flugzeuge setzten auch in der Nacht zum 23. 7. ihre Angriffe gegen nichtmilitärische Ziele in Nord- und Westdeutschland fort. Dabei sind in einem Dorf die Kirche und einige Häuser beschädigt worden. Ein feindliches Flugzeug wurde durch Flakartillerie abgeschossen, ein deutsches Flugzeug wird vermißt. — Wie nachträglich bekannt wird, sind bei dem in der Nacht zum 21. 7. stattgefundenen Angriff auf Wilhelmshaven zwei weitere feindliche Flugzeuge abgeschossen worden. Damit erhöht sich die Zahl der bei diesem Angriff durch Flakartillerie der Kriegsmarine abgeschossenen Flugzeuge auf sechs.

    Berlin, 24.7.40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Infolge ungünstiger Wetterlage war die Tätigkeit der Luftwaffe gering. In Südengland wurden einige Eisenbahnstrecken und Straßen sowie Nachschublager mit Bomben angegriffen. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung im Kanal und an der englischen Südküste versenkten unsere Kampfflugzeuge durch Bombentreffer zwei Vorpostenboote und ein Minensuchboot und beschädigten ein weiteres Schiff. In der Nordsee gelang es einem unserer Kampfflieger, ein U-Boot zu versenken. — In der Nacht zum 24. 7. warfen britische Flugzeuge über Nord- und Westdeutschland an verschiedenen Stellen Bomben ab, ohne größere Wirkung zu erzielen. Unsere Nachtjäger schössen zwei, unsere Flakartillerie ein feindliches Flugzeug ab. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 25. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen trotz schlechter Wetterlage den britischen Schiffsverkehr im Kanal und an der Küste Ostenglands sowie Industrieanlagen in Südostengland und Schottland an. — Wie bereits bekanntgegeben, wurde dabei ein Geleitzug von fünf Handelsschiffen mit einem Gesamtinhalt von 17 000 BRT. vernichtet; außerdem erhielten drei weitere Handelsschiffe so schwere Bombentreffer, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Angegriffen wurden ferner unter anderem die Vickers-Flugzeug-werke bei Weybridge, wo auf dem Werksflugplatz vier feindliche Flugzeuge am Boden vernichtet wurden, Industrieanlagen bei Great Yarmouth und bei Glasgow. — Im Verlauf der Angriffe auf die britischen Geleitzüge kam es verschiedentlich zu heftigen Luftkämpfen zwischen unseren und britischen Jagdflugzeugen, in deren Verlauf sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen wurden. — In der Nacht zum 25. 7. fanden wieder feindliche Einflüge in Norddeutschland statt. Schaden wurde durch Bombenangriffe nicht angerichtet. — Die Gesamtverluste des Geg-

    ners betrugen gestern zehn Flugzeuge, davon wurden sechs im Luftkampf, vier am Boden vernichtet. Sechs eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Italien.

    Rom, 11. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Aus weiteren Feststellungen ergibt sich ohne jeden Zweifel, daß während der Operationen am 9. 7. im Räume der Balearen Einheiten unserer Luftwaffe das große englische Schlachtschiff „Hood" (42 100 BRT.) schwer beschädigt und in Brand gesetzt haben. — Der Flugzeugträger „Ark Royal" hat ebenfalls zwei Volltreffer schweren Kalibers auf der Brücke erhalten, wie sich das aus den photographischen Aufnahmen dokumentarisch ergibt. — Bei dem Seegefecht im Ionischen Meer hat ein weiteres englisches Schlachtschiff zwei Volltreffer mit Bomben schweren Kalibers erhalten. Weitere Nachforschungen sind im Gange, um über die vom Gegner bei diesem Luftangriff wie auch bei den vorhergehenden Angriffen südlich von Kreta erlittenen Schäden genauere Einzelheiten festzustellen. — Am gestrigen Morgen und am späten Nachmittag ist der Seeflottenstützpunkt von Malta von neuem heftig mit Bomben belegt worden. Im Arsenal wie auf den im Hafen liegenden Schiffen wurden Brände und Explosionen beobachtet. — Drei feindliche Jagdflugzeuge sind von unseren Bombern abgeschossen worden. Zwei italienische Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt.

    Rom, 12. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die See- und Luftschlacht vom 8. und 9. 7. ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Unsere Seeaufklärung hat am gestrigen Morgen einen feindlichen Flottenverband, bestehend aus zwei Schlachtschiffen, einem Flugzeugträger und kleineren Einheiten, festgestellt, der auf der Höhe von Malta kreuzte und später fünf große Frachtdampfer mit Kurs nach Osten begleitete. — Auf Anforderung unserer Marineluftaufklärung sind unsere Bombenverbände sofort in rasch aufeinanderfolgenden Wellen gestartet. Während einiger Stunden ist der feindliche Verband verfolgt und der Aktion unserer Fluggeschwader ausgesetzt worden, die unter Mißachtung der außerordentlich heftigen Flakabwehr der feindlichen Schiffe bis auf wenige hundert Meter niedergingen, um das gewählte Ziel besser zu treffen. — Ein Frachtdampfer ist mit Sicherheit versenkt worden. Zwei Zerstörer wurden so schwer getroffen, daß einer von ihnen die Rettungsboote niederlassen mußte. Der Flugzeugträger wurde von einer Bombe schwersten Kalibers getroffen und blieb plötzlich bewegungslos liegen, wobei aus der Höhe deutlich Brände an Bord sichtbar wurden, während andere Schiffe ihm zu Hilfe eilten. Vier Jagdflugzeuge, die von dem feindlichen Flugzeugträger aufgestiegen waren, wurden von unseren Bombern in Flammen abgeschossen. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — In der Schlacht vom 9. 7. haben die Geschütze unserer Kreuzer fünf feindliche Torpedowasserflugzeuge und drei Bomber abgeschossen, von denen eines noch die Bomben an Bord hatte und beim Aufschlag aufs Wasser explo-

    Von der italienischen Luftwaffe. Links: Vorbereitung von Savoia - Marchetti S. M. 79 zu einem Bombenflug. Mitte: General Pricolo. Rechts: Rückkehr eines Nachtbombers Savoia-Marchetti S. M. 79. Archiv Flugsport

    dierte. — In Nordafrika Tätigkeit der Luftwaffe und unserer leichten Kolonnen jenseits der Cyrenaika-Grenze. Tanks und Panzerwagen wurden zerstört und erbeutet sowie bei Sidi Barrani Baracken und Autos getroffen und in Brand gesetzt. Ferner wurden ein feindliches Flugzeug abgeschossen und einige Gefangene gemacht. — In Ostafrika sind in Englisch-Somaliland die Flugplätze von Berbera und Burac äußerst wirkungsvoll bombardiert worden, desgleichen in Kenia der Flugstützpunkt Wajir, wo zwei englische Jagdflugzeuge im Kampf abgeschossen wurden. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

    Rom, 13. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der feindliche Flottenverband, der von unseren Flugzeugen festgestellt und während des ganzen 11. 7. beständig in Kämpfe verwickelt worden war, hat sich in der Nacht in drei Gruppen aufgelöst, die alle mit östlichem Kurs, aber mit verschiedener Geschwindigkeit ihre Fahrt fortsetzten. — Nachdem auf Grund der aktiven Seeaufklärung die Führung in den ersten Stunden des gestrigen Tages wiederhergestellt worden war, sind die drei Gruppen hartnäckig verfolgt und von den gesamten Flugverbänden bombardiert worden, die von den Stützpunkten in Süditalien, in Libyen und im östlichen Mittelmeer gestartet waren. — Die bis jetzt festgestellten Ergebnisse dieser Aktionen ergeben, daß mindestens zwei Kreuzer und ein Schlachtschiff mit Sicherheit und wiederholt von Bomben schweren Kalibers getroffen worden sind. — Während einer Aufklärung über Malta haben die begleitenden Jagdflugzeuge vier feindliche Jäger zum Kampfe gestellt, von denen zwei in Flammen abgeschossen worden sind. — Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. In Ostafrika wurden in Luftkämpfen insgesamt vier englische Flugzeuge abgeschossen. Der Feind hat Luftangriffe gegen Kisimaio, Giggiga und Massaua versucht, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten. Ein Flugzeug ist von unseren Jagdflugzeugen, ein zweites von der Flak abgeschossen worden. Alle unsere Flugzeuge sind unversehrt zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Eines unserer Flugzeuge, das gestern als verloren angegeben wurde, ist zu seinem Ausgangspunkt zurückgekehrt.

    Rom, 14. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der englische Flottenverband, der die beschwerliche Rückfahrt auf Alexandrien verlangsamen mußte, ist von unserer einsatzbereiten Luftwaffe während des ganzen 13. 7. noch einmal gefaßt und angegriffen worden. Kreuzer und Schlachtschiffe wurden hierbei zu wiederholten Malen von Bomben mittleren und schweren Kalibers getroffen, so daß zu den bereits früher verursachten Beschädigungen noch neue schwere Schäden hinzugekommen sind. — Während dieser Bombenangriffe sind vier feindliche Jagdflugzeuge, darunter drei zweimotorige, von unseren Bombern abgeschossen worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Bei einem Angriff unserer Jagdflugzeuge auf die Stützpunkte von Malta kam es zu einem Kampf mit feindlichen Jägern. Zwei feindliche Flugzeuge sind abgeschossen worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Während der Nacht ist in aufeinanderfolgenden Wellen die Bombardierung der militärischen

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Savoia-Marchetti S. M. 79 Bomber, Dreimotor. Archiv Flugsport

    Stützpunkte der Insel wiederholt worden, wobei schwere Brände verursacht wurden. — In Nordafrika haben vom Feinde auf Flugstützpunkte der Cyrenaika ausgeführte nächtliche Einflüge weder Opfer gefordert, noch Schaden verursacht. In Italienisch-Ostafrika ist ein Eintrug englischer Flugzeuge auf Italienisch-Mojala von der Flak abgewiesen worden, die ein feindliches Flugzeug abgeschossen hat.

    Rom, 15. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Nächtliche Luftangriffe des Feindes auf Tobruk haben weder Opfer noch Schaden verursacht. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe den See- und Luftflottenstützpunkt von Aden wirksam mit Bomben belegt. Bei einem Erkundungsflug im Luftraum von Buna sind feindliche Truppenzusammenziehungen mit Maschinengewehrfeuer bestrichen und zwei Flugzeuge am Boden zerstört worden. — Der Feind hat auf Assad vergebliche Luftangriffe unternommen. Ein Flugzeug ist abgeschossen worden.

    Rom, 16.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine Fliegerformation hat in Palästina den Stützpunkt von Haifa, ein wichtiges Oelzentrum, mit Bomben belegt. Verschiedene Depots der Raffinerien und andere Anlagen wurden getroffen und große Brände verursacht, die unsere Flieger, die alle an ihren Ausgangspunkt zurückkehrten, auf ihrem Rückflug noch auf 200 km Entfernung beobachten konnten. — Während eines erfolglosen Luftangriffes auf Tobruk ist ein englisches Flugzeug abgeschossen worden. Die Besatzung wurde gefangen genommen.

    Rom, 17.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Bei einem Luftkampf unserer Jagdflugzeuge über der Insel Malta sind zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Der Hafen von Alexandria (Aegypten) ist von neuem und wirksam mit Bomben belegt worden. — In Nordafrika hat unsere Luftwaffe mit klar erkennbaren Ergebnissen die Flughäfen und Schuppen von Marsa Matruk und Sidi Barrani bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge haben auf den Hafen von Tobruk von neuem Nachtangriffe unternommen, ohne irgendeinen Schaden anzurichten. — Feindliche Luftangriffe auf Agordat, Asmara und Assab haben nur ganz leichten Schaden angerichtet. Ein feindliches Flugzeug wurde heruntergeholt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Savoia-Marchetti S. M. 79 Bomber, Dreimotor. Einfaches Seitenleitwerk, Höhenleitwerk abgestrebt, MG.-Stände auf Ober- und Unterseite des Rumpfes.

    Archiv Flugsport

    Rom, 18.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika ist das Gebiet von Marsa Matruk erneut wirksam mit Bomben belegt worden. Alle Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika ist der Feind, der sich von Moyale zurückgezogen hat, in der Richtung von Buna von den Landstreitkräften und von der Luftwaffe verfolgt worden. — Unsere Flugzeuge haben den Flughafen von Wajir mit deutlich beobachteten Erfolgen bombardiert. — Der Feind hat den Flughafen von Agordat mit Bomben belegt, ohne Schaden anzurichten. Ein englisches Flugzeug ist von unseren Jägern abgeschossen worden.

    Rom, 19.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine Formation unserer Luftwaffe hat in einem 3200 km langen, durch die Witterungsverhältnisse erschwerten Flug die Flottenbasis Gibraltar erreicht und das Arsenal und die übrigen militärischen Ziele wirksam mit Bomben belegt. — Ein von unserer Luftwaffe überraschter Dampfer, der den Kanal von Sizilien zu passieren versuchte, ist von Bomben getroffen, schwer beschädigt und dann von der Besatzung seinem Schicksal überlassen worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Im östlichen Mittelmeer ist ein feindliches U-Boot versenkt worden.

    Rom, 20.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Unsere Bomberverbände haben die feindlichen Streitkräfte, bestehend aus zwei gepanzerten Kreuzern von je 7000 t der Sydney-Klasse und vier Zerstörern, mit welchen unsere Kreuzer bei Kreta das Gefecht aufgenommen hatten, erreicht und sie wiederholt mit Bomben belegt, wobei die Kreuzer mehrmals getroffen worden sind. Ein feindliches Schiff geriet in Brand und ist gesunken. Unsere Flugzeuge sind alle zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

    Rom, 21.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Flugzeuge haben eine wirkungsvolle nächtliche Bombardierung auf das Torpedolager von Malta aus niedriger Höhe durchgeführt, wobei ausgedehnte Brände hervorgerufen wurden. Alle unsere Flugzeuge sind unversehrt zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Nordafrika wurde ein englisches Flugzeug abgeschossen und seine drei Mann starke Besatzung gefangengenommen. — In Ostafrika-haben unsere Flugzeuge wirkungsvolle Bombenangriffe auf den Flugzeugstützpunkt von Buna (Kenia) sowie auf den Luft- und Flottenstützpunkt von Berbera und feindliche Stellungen in der Zone von Kurauk (Anglo-ägyptischer Sudan) durchgeführt. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt.

    Rom, 22.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Aus sicheren Informationen ergibt sich, daß bei den See- und Luftkämpfen zwischen dem 8. und 13. 7. außer einem Flugzeugträger und dem Schlachtschiff „Hood" auch ein Schlachtschiff von der „Warspite"-Klasse (5200 t) schwere Schäden erlitten hat. — Ein feindliches Flugzeug, das bei den Rettungsoperationen eines unserer Flugzeuge, das wegen Motorschadens wassern mußte, den Versuch gemacht hatte, die Besatzung unter MG.-Feuer zu nehmen, ist von unseren Jagdfliegern brennend abgeschossen worden. Ein Offizier der Besatzung, der mit dem Fallschirm abgesprungen war, wurde gerettet und von einem unserer Wasserflugzeuge gefangengenommen. — In Nordafrika sind die feindlichen Stützpunkte Sidi

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Breda 88 Zweimotor Piaggio P. XI R. C, 40, 1000 PS, Geschw. 520 km. Doppeltes Seitenleitwerk. (Vgl. Breda in Belgrad, „Flugsport" 1938, S. 312 und

    älteren Typ 1937, S. 584.) Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Fiat B.R. 20 Zweimotor. Fiat A.80R.C.41. 1000 PS, Geschw. 420 km.

    Archiv Flugsport

    Barrani und Marsa Matruk stark und wirkungsvoll mit Bomben belegt worden. — In Ostafrika sind bei den Stützpunkten Buna und Wajir, wo ein englisches Jagdflugzeug abgeschossen worden ist, englische Flugzeuge und englische Truppen mit Bomben und Maschinengewehrfeuer angegriffen worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Luftangriffe auf Asmara haben weder Opfer noch Schaden hervorgerufen.

    Rom, 23.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika sind im Gebiet, von Marsa Matruk und Sidi Barrani wirkungsvolle Angriffe mittels Bomben und anderer Sprengkörper an der ägyptischen Grenze durchgeführt worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe erneut mit Erfolg Wajir mit Bomben belegt. Der Feind hat wiederholt Diredaua bombardiert, ohne Schaden anzurichten. Ein Eingeborener wurde getötet.

    Rom, 24.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Einer unserer Flugzeugverbände hat die Brennstofflager der Flottenbasis von Malta mit Bomben belegt. Trotz der heftigen feindlichen Flakabwehr sind Volltreffer erzielt und zahlreiche Brände hervorgerufen worden. — In Nordafrika sind zwei feindliche Jagdflugzeuge vom Gloster-Typ ohne eigene Verluste im Luftkampf abgeschossen worden. — In der Nacht zum 24. 7. ist auf Grund einer von Gaeta kommenden Meldung in Rom Fliegeralarm gegeben worden. Die Flakbatterien von Rom haben daraufhin zweimal Sperrfeuer durchgeführt. Bomben wurden keine abgeworfen. Dagegen gab es durch Geschoßsplitter einige Verletzte.

    Rom, 25.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Flugverbände haben den Marinestützpunkt Alexandria und das Petroleumzentrum von Haifa wirkungsvoll bombardiert, wobei Volltreffer erzielt und Lager sowie Raffinerien in Brand gerieten. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Ueber Malta ist ein englisches viermotoriges Flugzeug von unseren Jagdflugzeugen angegriffen, getroffen und schwer beschädigt worden. — In Nordafrika sind bei einem Angriffsversuch der feindlichen Luftwaffe auf Bardia durch das Eingreifen unserer Jagdflugzeuge drei englische Flugzeuge abgeschossen worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Ostafrika ist ein feindliches Flugzeug bei einem Angriffsversuch auf Massaua abgeschossen worden. Unsere Flugzeuge haben Züge und Lager auf dem Bahnhof von Ghedaref (Sudan) bombardiert.

    Rom, 26.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine unserer Bomberformationen hat nach langem Nachtflug den Flottenstützpunkt Gibraltar erreicht und wirkungsvoll bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Nordafrika haben unsere Jagdflugzeuge bei einem Luftangriff auf Derna, der einige Opfer forderte und geringfügigen Schaden anrichtete, ein feindliches Flugzeug vom Gloster-Typ abgeschossen. — Die durch die Bombardierung der Petroleumanlagen von Haifa angerichteten Schäden sind, wie der Feind selbst zugibt, beträchtlich. Der Brand konnte erst nach vielen Stunden eingedämmt werden.

    Rom, 18.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika ist das Gebiet von Marsa Matruk erneut wirksam mit Bomben belegt worden. Alle Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika ist der Feind, der sich von Moyale zurückgezogen hat, in der Richtung von Buna von den Landstreitkräften und von der Luftwaffe verfolgt worden. — Unsere Flugzeuge haben den Flughafen von Wajir mit deutlich beobachteten Erfolgen bombardiert. — Der Feind hat den Flughafen von Agordat mit Bomben belegt, ohne Schaden anzurichten. Ein englisches Flugzeug ist von unseren Jägern abgeschossen worden.

    Rom, 19.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine Formation unserer Luftwaffe hat in einem 3200 km langen, durch die Witterungsverhältnisse erschwerten Flug die Flottenbasis Gibraltar erreicht und das Arsenal und die übrigen militärischen Ziele wirksam mit Bomben belegt. — Ein von unserer Luftwaffe überraschter Dampfer, der den Kanal von Sizilien zu passieren versuchte, ist von Bomben getroffen, schwer beschädigt und dann von der Besatzung seinem Schicksal überlassen worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Im östlichen Mittelmeer ist ein feindliches U-Boot versenkt worden.

    Rom, 20.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Unsere Bomberverbände haben die feindlichen Streitkräfte, bestehend aus zwei gepanzerten Kreuzern von je 7000 t der Sydney-Klasse und vier Zerstörern, mit welchen unsere Kreuzer bei Kreta das Gefecht aufgenommen hatten, erreicht und sie wiederholt mit Bomben belegt, wobei die Kreuzer mehrmals getroffen worden sind. Ein feindliches Schiff geriet in Brand und ist gesunken. Unsere Flugzeuge sind alle zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

    Rom, 21.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Flugzeuge haben eine wirkungsvolle nächtliche Bombardierung auf das Torpedolager von Malta aus niedriger Höhe durchgeführt, wobei ausgedehnte Brände hervorgerufen wurden. Alle unsere Flugzeuge sind unversehrt zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Nordafrika wurde ein englisches Flugzeug abgeschossen und seine drei Mann starke Besatzung gefangengenommen. — In Ostafrika-haben unsere Flugzeuge wirkungsvolle Bombenangriffe auf den Flugzeugstützpunkt von Buna (Kenia) sowie auf den Luft- und Flottenstützpunkt von Berbera und feindliche Stellungen in der Zone von Kurauk (Anglo-ägyptischer Sudan) durchgeführt. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt.

    Rom, 22.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Aus sicheren Informationen ergibt sich, daß bei den See- und Luftkämpfen zwischen dem 8. und 13. 7. außer einem Flugzeugträger und dem Schlachtschiff „Hood" auch ein Schlachtschiff von der „Warspite"-Klasse (5200 t) schwere Schäden erlitten hat. — Ein feindliches Flugzeug, das bei den Rettungsoperationen eines unserer Flugzeuge, das wegen Motorschadens wassern mußte, den Versuch gemacht hatte, die Besatzung unter MG.-Feuer zu nehmen, ist von unseren Jagdfliegern brennend abgeschossen worden. Ein Offizier der Besatzung, der mit dem Fallschirm abgesprungen war, wurde gerettet und von einem unserer Wasserflugzeuge gefangengenommen. — In Nordafrika sind die feindlichen Stützpunkte Sidi

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Breda 88 Zweimotor Piaggio P. XI R. C, 40, 1000 PS, Geschw. 520 km. Doppeltes Seitenleitwerk. (Vgl. Breda in Belgrad, „Flugsport" 1938, S. 312 und

    älteren Typ 1937, S. 584.) Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Fiat B.R. 20 Zweimotor. Fiat A.80R.C.41. 1000 PS, Geschw. 420 km.

    Archiv Flugsport

    Barrani und Marsa Matruk stark und wirkungsvoll mit Bomben belegt worden. — In Ostafrika sind bei den Stützpunkten Buna und Wajir, wo ein englisches Jagdflugzeug abgeschossen worden ist, englische Flugzeuge und englische Truppen mit Bomben und Maschinengewehrfeuer angegriffen worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Luftangriffe auf Asmara haben weder Opfer noch Schaden hervorgerufen.

    Rom, 23.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika sind im Gebiet, von Marsa Matruk und Sidi Barrani wirkungsvolle Angriffe mittels Bomben und anderer Sprengkörper an der ägyptischen Grenze durchgeführt worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe erneut mit Erfolg Wajir mit Bomben belegt. Der Feind hat wiederholt Diredaua bombardiert, ohne Schaden anzurichten. Ein Eingeborener wurde getötet.

    Rom, 24.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Einer unserer Flugzeugverbände hat die Brennstofflager der Flottenbasis von Malta mit Bomben belegt. Trotz der heftigen feindlichen Flakabwehr sind Volltreffer erzielt und zahlreiche Brände hervorgerufen worden. — In Nordafrika sind zwei feindliche Jagdflugzeuge vom Gloster-Typ ohne eigene Verluste im Luftkampf abgeschossen worden. — In der Nacht zum 24. 7. ist auf Grund einer von Gaeta kommenden Meldung in Rom Fliegeralarm gegeben worden. Die Flakbatterien von Rom haben daraufhin zweimal Sperrfeuer durchgeführt. Bomben wurden keine abgeworfen. Dagegen gab es durch Geschoßsplitter einige Verletzte.

    Rom, 25.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Flugverbände haben den Marinestützpunkt Alexandria und das Petroleumzentrum von Haifa wirkungsvoll bombardiert, wobei Volltreffer erzielt und Lager sowie Raffinerien in Brand gerieten. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Ueber Malta ist ein englisches viermotoriges Flugzeug von unseren Jagdflugzeugen angegriffen, getroffen und schwer beschädigt worden. — In Nordafrika sind bei einem Angriffsversuch der feindlichen Luftwaffe auf Bardia durch das Eingreifen unserer Jagdflugzeuge drei englische Flugzeuge abgeschossen worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Ostafrika ist ein feindliches Flugzeug bei einem Angriffsversuch auf Massaua abgeschossen worden. Unsere Flugzeuge haben Züge und Lager auf dem Bahnhof von Ghedaref (Sudan) bombardiert.

    Rom, 26.7.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine unserer Bomberformationen hat nach langem Nachtflug den Flottenstützpunkt Gibraltar erreicht und wirkungsvoll bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Nordafrika haben unsere Jagdflugzeuge bei einem Luftangriff auf Derna, der einige Opfer forderte und geringfügigen Schaden anrichtete, ein feindliches Flugzeug vom Gloster-Typ abgeschossen. — Die durch die Bombardierung der Petroleumanlagen von Haifa angerichteten Schäden sind, wie der Feind selbst zugibt, beträchtlich. Der Brand konnte erst nach vielen Stunden eingedämmt werden.

    © Segelflug

    Kroll-Preis für Segelflug wurde in Gegenwart des Chefs d. Stabes d. NS.-Fliegerkorps, NSFK.-Obergrf. Sporleder, dem Schulführer der Segelflugschule Rhinow, NSFK.-Sturmbf. Vergens, übergeben. Sturmbf. Vergens verteidigte den wertvollen Preis, den er bereits in den beiden vergangenen Jahren gewonnen und nunmehr endgültig in seinen Besitz gebracht hat, mit einem Segelflug, der am 24. 5. 1939 von Rhinow über 522 km nach Tiefenried in Südbayern führte. Vergens überbot mit diesem Flug, der auf einer „Minimoa" durchgeführt wurde, die seit dem Jahre 1935 bestehende deutsche Bestleistung von 504 km. Der Kroll-Wanderpreis, der 1933 anläßlich der ersten in der Kroll-Oper stattfindenden Reichstagssitzung gestiftet und von Generalfeldmarschall Göring dem Träger des deutschen Segelflugsports zur Verfügung gestellt wurde, wird jeweils für den besten aus dem Windenschlepp gestarteten Streckensegelflug des Jahres verliehen. Die Stiftung hat zu einer stetigen Leistungssteigerung beigetragen, die aus der nachstehenden Zusammenstellung der bisherigen Zuteilungen deutlich wird: 1934/35 NSFK.-Obersturmführer Ernst Philipp: Flug von Königswusterhausen nach

    Landsberg (Warthe), 120 km, am 20. Mai 1934. 1935/36 Hans v. Miakich: Flug von Trebbin nach Abbenrode (Nordharz), 185 km.

    am 27. Mai 1935.

    1936/37 NSFK.-Sturmbannführer Erich Vergens: Flug von Trebbin nach Wusterhausen (Ostsee), 215 km, am 14. April 1936.

    1937/38 NSFK.-Obersturmführer Günther Haase: Flug von Werder (Havel) nach Thunow, Kr. Köslin, 287 km, am 24. Juli 1937.

    1938/39 NSFK.-Sturmbannführer Erich Vergens: Flug von Rhinow nach Schweinberg (Schlesien), 338 km, am 14. Juli 1938.

    1939/40 NSFK.-Sturmbannführer Erich Vergens: Flug von Rhinow nach Tiefenried (Südbayern), 522 km, am 24. Mai 1939.

    Aero I. T. I. G-2, Ganzmetall-Segelflugzeug, erbaut von USA.-Studenten. Spannweite 14,6 m, Rüstgewicht 116 kg, Flügelfläche 15,8 m2. Klappen zur Wölbungsveränderung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    11. Reichswettbewerb für Segelflugmodelle. Mit einer Ansprache an die Wettbewerbsteilnehmer eröffnete der Chef des Stabes im NSFK., NSFK.-Ogrf. Sporleder den Reichswettbewerb für Segelflugmodelle auf der Wasserkuppe in der Rhön. — NSFK.-Ogrf. Sporleder bei seiner Ansprache. (Vgl. Bericht „Flugsport"

    Nr. 15/1940, S. 231.) nsfk (Riehme)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    lli81ISlll;ill:

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Verleihung des Kroll-Wanderpreises für Segelflug. Bildmitte: Preisträger Stübaf. Vergens. Nach links: Chef d. Stabes d. NSFK. Ogrf. Sporleder, Oberf. Kunz, Stndtf. Gottbersen, Stuf. Röpke. Nach rechts: Pg. Leußing, Oberf. Kehrberg,

    Ostubaf. GrambOW. Bild NSFK IRiehme)

    Japan. Segelflugzeug Mayeda 105, unter Verwendung von Bambus für Holme, Rippen u. a. Teile gebaut. Spannweite 11,2 m, Leergewicht 90 kg.

    Literatur,

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.

    Schriften der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung. Verlag R. Olden-bourg, München. Preise: Heft 11 RM —.50, Heft 13 RM 1.40, Heft 14 RM —.90.

    Heft 11. Zur Sauerstoffbestimmung auf physikalischem Wege, v. Hermann Rein. Vortrag v. d. 4. Wissenschaftssitzung d. ordtl. Mtgl. am 1. 6. 39. — Behandelt praktisch mögliche Meßverfahren über Luftkontrolle in Höhenkabinen. Beim Atmungsprozeß kann durch praktische lineare Beziehungen zum Galvanometerausschlag der Grad der Sauerstoffverarmung bestimmt werden.

    Heft 13. Biologische Probleme des Hochgeschwindigkeitsfluges, v. Siegfried Ruff. Vortrag v. d. 2. Wissenschaftssitzung d. ordtl. Mtgl. am 28. 4. 39. — Es wird ein Ueberblick gegeben über die Einwirkungen auf den menschlichen Körper bei hohen Beschleunigungen und Zentrifugalbeschleunigungen, die bei Katapultstart, Fallschirmentfaltungsstoß und Bruchlandung bei Hochgeschwindigkeitsflugzeugen auftreten können. Interessant ist die Verschiedenartigkeit der Einwirkung des Höhenunterschiedes auf den Insassen nach seiner Sitzstellung (Sitz Körper nach hinten gebeugt, Körper nach vorn gebeugt, aufrechter Sitz) bei Zentrifugalversuchen u. a. Es sind Möglichkeiten angedeutet, um hohe Beschleunigungen oder Störungen des Blutkreislaufes durch geeignete Sitzeinstellung herabzudrücken. Bei liegender Stellung kann die Beschleunigungserträglichkeit von 14—16 g bei mehreren Minuten Versuchsdauer heraufgesetzt werden.

    Heft 14. Das Widerstandsproblem der Flugmotorenkühlung, v. Heinrich Helmbold. Mitt. d. Deutsch. Akad. d. Luftfahrtf., vorg. am 17. 5. 39. — Bei Blockkühlern oder Kühlrippen werden Wege angedeutet, den Widerstand ausgeführter Kühlsysteme auf ein Mindestmaß herabzudrücken. Behandelt sind frei angeströmte Blockkühler und eingebaute Kühler. Der Kühlerwiderstand kann nur theoretisch berechnet werden, wenn der räumliche Verlauf der Vermischung der austretenden Kühlluft mit der Außenströmung bekannt ist.

    Jungflieger Werntgen. Erlebnisse einer Fliegerfamilie aus den Anfangszeiten der Fliegerei von Tony Werntgen. Verlag Enßlin & Laiblin, Reutlingen. Preis RM —.20.

    Tony Werntgen, Mutter des flugbegeisterten Sohnes Bruno, der mit 17 Jahren das Pilotenzeugnis Nr. 40 erwarb, gründete 1911 den Flugplatz Bonn-Hangelar. 1913 stürzte Bruno Werntgen tödlich ab, ein begeistertes Fliegerleben ohne Ruhm voll Pflicht und Leid aus den Anfängen der Fliegerei.

    Benzinmotor-Flugmodell „Brummer", von Wilhelm Haas. (Schäfers Bauplanreihe freifliegender Flugmodelle Nr. 14.) Verlag Moritz Schäfer, Leipzig. Preis RM 1.80.

    Schulterdecker in Holzbauweise mit Leinwand bespannt, demontierbar, auch Motorbock abnehmbar. Motor „Kratmo 4". Spannweite 3340 mm, Rumpflänge 960 mm, Flügelinhalt 38 dm2, Flügelbelastung 25—26 gl dm2. Startlänge 4 m, Steigzeit auf 100 m 1 min.

    Segelflugmodell „Reiher - W 391" in Metallbauweise v. Helmut Wechler. (Schäfers Bauplanreihe freifliegender Flugmodelle Nr. 15.) Verlag Moritz Schäfer, Leipzig C 1. Preis RM 1.80.

    Spannweite 1840 mm, Länge 1435 mm, größte Flügeltiefe 245 mm,. Zeichnung im Maßstab 1 :2,5, Einzelteile im Maßstab 1 : 1, mit Baubeschreibung.

    Rekord-Wasserflugmodeü „He 5" v. Hermann Hebel. (Schäfers Bauplanreihe freifliegender Flugmodelle Nr. 16.) Verlag Moritz Schäfer, Leipzig C 1. Preis RM 1.50.

    Rumpfmodell in Holzbauweise, Spannweite 1060 mm, Länge 840 mm, Flügeltiefe 128 mm. Zwei Schwimmer und ein Schwimmer unter dem Leitwerk. Fluggewicht 192 g. Erreichte Flugdauer bei 2 Flügen 10 min 5 sec und 15 min 42 sec. Ausführliche Baubeschreibung.

    Detektor-Fernempfänger. Von Ing. Joachim Winckelmann. Ausführl. Bauanleit. mit 46 Abb. und Bauplänen. Verlag Deutsch-Liter. Inst. J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis RM 1.30.

    Das in der 4. Auflage erscheinende Buch bringt nach einer Einführung in den Rundfunkempfang Baubeschreibungen bewährter Detektor-Empfänger in verschiedenen Ausführungen, ferner hochentwickelter, leistungsfähiger Reflexempfänger mit im Verhältnis zu ihrer Kleinheit geringem Stromverbrauch sowie Schallskizzen und Baupläne.

    Die besten Antennen. Von Otto Kappelmayer u. Hans-Günter Engel. Mit 112 Abb. u. 9 Tab. 3. Auflage. Verlag Deutsch-Liter. Inst. J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis RM 2.50.

    Im vorliegenden Buch ist alles zu finden, was für Bau und richtigen Empfang einer Antenne notwendig ist. Kurzwellen- und Rahmenantennen, Antennenmeßgerät, abgeschirmte Gemeinschaftsantenne und sonstiges Wissenswerte.

    Transportable Rundfunk-Empfänger für Reise und Heim. Bauanleitungen für 14 neuzeitl. Reisegeräte, angefangen v. Taschen-Empfänger bis zum Universal-Kofferempfänger für Batterie und Allstrom, von Alfred Ehrismann. Mit 69 Abb. und Bauplänen. 3. Auflage. Verlag Deutsch-Lit. Inst. J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis RM 2.50.

    Gerade jetzt während des Krieges sucht man sich verschiedentlich über transportable Empfänger zu unterrichten. Im vorliegenden Buch sind viele erprobte bausichere Reisegeräte behandelt. Man findet neben anderen Neukonstruktionen wie „Minor" - Zwölfröhren - Allstromempfänger (Stromverbrauch 0,06 Amp. Heizstrom, genügt Taschenlampenbatterie) Geräte vom kleinsten „Allnetz-Allwellen-Zwerg" mit der V. E.L.II bis zum Koffersuper mit 5 Röhren und Rahmenantenne.

    Für interessante

    und aussichtsreiche Sonderentwicklungen

    SUCheil Wir erfahrene

    Ingenieure und auch

    solche in Anfangsstellungen auf folgenden Gebieten:

    Aerodynamik ■ Statik -Konstruktion

    Ausführliche schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Foto, Angabe der Militärverhältnisse und ob Freigabe durch die bisherige Firma bezw. durch das zuständige Arbeitsamt gesichert ist, erbeten an

    Focke, Achgelis & Co. G.m.b.H.

    Delmenhorst i. O.

    Spende für das Deutsche Rote Kreuz

    o*>eu- una l*. Fallschirme

    aller Art

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    SCHROEDER & €0

    Berlin-Neukölln

    Bergstraße 93-95

    'Älteste Flugzeug-Fallschirm-Fabrik der Wc

    „FLUGSPORT4

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    sucht

    1. für die Bearbeitung aerodynamischer und flugmechanischer Fragen KirliKc^D wr "ff. mit Hochschul- oder Universitätsbil-lUCOllgC IIF0IL6 dung, die über gute Kenntnisse der Mechanik und Mathematik verfügen, 2« für die Durchführung und Auswertung flugmechanischer Messungen

    Diplomingenieure u. Ingenieure^

    Kennwort zu 1 und 2: T.Äe. 3« für die Leitung unserer Abteilung Zeichnungsänderung-Registratur

    erfahrenen Ingenieur. ~.

    Ausführliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften, Angabe der Gehaltsansprüche sowie des frühesten Eintrittstermines sind zu richten an die Qefoigschaftsabteilung der

    Arado Flugzeugwerke G. m. b. FL, Werk Brandenburg (Havel)

    gemeur-schüle

    Mittweida

    Maschinenbau ' Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    Aufträge in

    Büchsen für FAUDI -Federbeine

    sowie einsetzbare Zylinderbüchsen

    und ähnliche Artikel werden bei kurzfristiger Lieferzeit angenommen

    Bruno Knobloch, Apolda (Thür.)

    p,Cel!emit" Flugzeug?Spann lacke

    liefert seit 1911

    Dr. Quittner & Co.

    Inh. Hans G. Mohr

    Berlin * Lichtenberg Rittergutstrafce 152, Fernr. 612562

    BirkeniFlugzeug Sperrholzplatten

    rieiitwches Fabrikat

    bei Rekordflügeh erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herte Berlin=Charlottenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    oas deutsche segeifiiegeriied

    von G. Striedinger, für Gesang mit Klavierbegleitung, darf in keinem Ver<» ein od. Familie fehlen. Preis incl. Porto RM 1.15. Zu bezieh, v. Verlag „Flug» sport", Frankfurt/M., Hindenburgpl. 8, Postscheckkonto 7701, Frankfurt a. M.

    Geräte

    für

    Navigation

    und

    Flugüberwachung

    w. Ludolph

    Weserm ü n de

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Verlangen Sie die ausführliche, kostenlose Broschüre A 5.

    TORAN-GESELLSCHAFT, Berlin C 2, gegr. 1915


    Heft 17/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro K Jahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 17 14. August 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 28. August 1940

    Leichtflugzeugbau.

    Der Leichtflugzeugbau wird sicher in Zukunft, um den Nachwuchs im Gestalten zu üben und in den Anfängen der Werksarbeit zu schulen, weiter betrieben werden.

    Bevor jedoch geeignete Konstruktionen von ein- und zweisitzigen Leichtflugzeugen entwickelt werden, muß die Motorenfrage gelöst sein. Die Nachfrage nach bestgeeigneten Leichtflugzeugkonstruktionen von Selbstbauern ist sehr groß. Es hat jedoch keinen Zweck, ein Flugzeug zu konstruieren, wenn nicht wirklich gute, leichte, betriebssichere und billige Motoren zur Verfügung stehen. In der Gesamtheit ist die Lösung der Leichtflugzeugfrage Zielsetzung des Korpsführers des NS.-Fliegerkorps.

    Die Konstruktion von Leichtflugzeugen wäre mit Rücksicht auf Schulung im Konstruieren von den Flugtechnischen Fachgruppen auszuführen. Die hierzu notwendigen Berechnungen müßten, um die Bedeutung einer ingenieurmäßigen Rechnung zu verstehen, auch den Flugzeughandwerkern und Flugzeugselbstbauern zur Belehrung zugänglich gemacht werden, damit diese selbst erkennen, daß mit oberflächlichem Wissen es unmöglich ist, ein zeitgemäßes Flugzeug zu gestalten.

    Bei Leichtflugzeugüberlandflügen wird in Zukunft, schon mit Rücksicht auf die Sicherheit anderer in der Luft befindlicher Flugzeuge, Blindflug und alles was dazugehört, verlangt werden müssen. Die Flugzeuge müssen daher auch mit den nötigen Einrichtungen ausgestattet sein.

    FAG Hamburg, Zweisitzer.

    Als erste Eigenkonstruktion brachte die Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft (angegliedert der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt, E. V.) an der Ingenieurschule der Hansestadt Hamburg ein zweisitziges Leichtflugzeug heraus, das als Schulungs-, Uebungs-und Reisemaschine geeignet ist. Die werkstattmäßige Ausführung lag in Händen der Firma F. H. Schule G. m. b. H., Hamburg 26.

    Erprobt wurde die Maschine in Hamburg. Besonderer Wert wurde auf gute Flugeigenschaften gelegt und nicht auf unbedingte Höchstleistung in der Geschwindigkeit. Nach der Erprobung in Hamburg ist folgendes hervorzuheben:

    Diese Nummer enthält Reportsammlung Nr. 22 und Patentsammlung Nr. 31.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FAQ-Hamburg Zweisitzer, Eigenkonstruktion mit Breuer-Sternmotor 43 PS.

    Gute Start- und Landeeigenschaften

    Abgestimmte Knüppelkräfte und Ruderwirkungen im Langsam-und Schnellflug

    Gute Stabilität bei festem und losem Ruder Harmloses Verhalten im überzogenen Flugzustand Günstige Lagerung des Motors; bei den gebräuchlichen Umdrehungen sind in der Kabine nur leichte Schwingungen wahrzunehmen.

    Diese guten Eigenschaften des Flugzeuges wurden bei den Vorführungen der Fachgruppen und Arbeitsgemeinschaften in Göttingen und Adlershof besonders bestätigt.

    Der freitragende, trapezförmige Tiefdeckerflügel besteht aus einem Hauptholm mit Torsionsnase, einem Hilfsholm und Fachwerkrippen in Holzbauweise. V-Form 6° und Pfeil-Form 10°. Hinter dem Hauptholm ist der Flügel stoffbespannt. Bequeme Kabine mit Doppelsteuerung und hinter den Sitzen liegendem Gepäckraum. Abwerfbare Haube. Im Bereich der Kabine besteht der Rumpf aus einem mit Sperrholz verkleideten Stahlrohrgerüst, Rumpfende in Holzschalenbauweise. Der Rumpf ist vorne annähernd viereckig mit gerundeten Ecken, und wird hinten fast kreisrund.

    Freitragendes Höhenleitwerk mit einteiligem Ruder und vom Führersitz aus verstellbarer Trimmklappe. Antrieb der Ruder durch Seile. Höhenflosse am Boden einstellbar. Flossen Holzgerippe, sperrholzbeplankt, Ruder Holzgerippe, stoffbespannt.

    Einbeinfahrwerk mit Faudi-Stoßdämpfern und Niederdruckbereifung 420 X 150. Spurweite 1,50 m. Räder bremsbar.

    Triebwerk: Breuer-Sternmotor 9-091 AI von 43 PS bei 2400 U/min. Direkt angetriebene Holzluftschraube von 1,80 m -0r. Der Einbau eines Zündapp-Motors von 60 PS ist vorgesehen. Kraftstoffbehälter von 50 1 Inhalt hinter dem Brandschott.

    Spannweite 11 m, Länge 7,35 m, Höhe 1,90 m, Fläche 13,4 m2,

    FAQ-Hamburg Zweisitzer. Links Kabinenansicht: Abwerfbare Klapphaube, Doppelsteuer und Sitzanordnung. Rechts: Rumpf schale in der Helling. werkbiider

    Werkbild

    »7 f

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FAQ-Hamburg: Zweisitzer. Zusammenbau der Fläche in der Helling.

    Werkbild

    Leergewicht 320 kg, Fluggewicht 520 kg, Flächenbelastung 38,8 kg/m2, Leistungsbelastung 12,0 kg/PS. Höchstgeschwindigkeit 160 km/h, Reisegeschwindigkeit 140 km/h, Landegeschwindigkeit 68 km/h, Startstrecke 90 m, Landestrecke 80 m. Steigzeit auf 1000 m 7 min, auf 2000 m 17 min, Dienstgipfelhöhe 3800 m. Reichweite 500 km, Kraftstoffverbrauch ca. 10 1/100 km.

    Mehrzwecke-Träger-Flujjzeug Fieseier Fi 167.

    Fi 167 der Gerhard-Fieseler-Werke, Kassel, hauptsächlich für Flugzeugträger entwickelt, kann ein Torpedo oder zwei Bomben von je 500 kg und gleichzeitig unter jedem Flügel noch zwei kleinere Bomben mitführen. Reichweite mit dieser Belastung 650 km, bei Ausrüstung mit einem Zusatzkraftstoffbehälter an Stelle der Hauptlast als Aufklärer ,1300 km.

    In zwei Ebenen verspannter, zweistieliger, dreiteiliger Doppeldecker. Tragwerk Duralfachwerk mit zwei Holmen und dreiteiligen

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fieseier Mehrzweckeflugzeug: Fi 167. Werkbild

    Rippen, teils metall-, teils stoffbedeckt. Außenflügel zur Platzeinsparung auf Flugzeugträgerschiffen in wenigen Sekunden zurückklappbar. Selbsttätiger Vorflügel, rechteckiger Flügelumriß mit abgerundeten Flügelecken. Unterflügel als Knickflügel ausgebildet mit als Spaltklappen ausgebildeten hydraulischen Landeklappen. Querruder und Landeklappen Metallbau mit Stoffbespannung. Im Oberflügelmittelstück Schlauchboot, in Unterflügelmittelteilen Auftriebsbeutel, die bei einer Wasserung mit Kohlensäure aufgebläht werden.

    Rumpf Schalenbauweise, ovaler Querschnitt, hinter dem Motor Führer- und Beobachterraum. Zum Einsteigen für zweiköpfige Besatzung Fußrasten und Einsteigklappen. Beobachterstand durch einen Spant vom Führersitz getrennt, mit Klappsitz. Ueberdacht sind die Sitzräume durch eine nach hinten offene Plexiglashaube, die im Falle eines Notausstieges vom Führer durch Handauslösung abgeworfen werden kann.

    Leitwerk, durchgehende Höhenflosse, Höhenruder mit Trimmklappen, Bügelkante innen und Außenausgleich. Seitenflosse gegen Höhenflosse beiderseits durch Strebe abgefangen. Seitenruder mit Hilfsruder. Höhen- und Seitenruder Metallgerippe mit Stoffbespannung. Selbsttätige Sturzflugsicherung gegen Ueberbeanspruchung beim Sturzflug, welche die Landeklappen bei Ueberschreiten einer gewissen Geschwindigkeit einfahren und bei Unterschreiten entsprechend wieder ausfahren läßt. Mit Hilfe der Höhenrudertrimmung kann die Maschine für jede Beladung getrimmt werden.

    Fahrwerk geteilt, verkleidet. Bei Notwasserung kann das Fahrgestell abgeworfen werden. Betätigung durch Druckknopf, wobei die zur Befestigung am Tragwerk dienenden Springbolzen ausgestoßen werden. Abgestrebter Stützbock in Schalenbauweise. KPZ-Ring-federstrebe mit Oeldämpfung, Laufräder mit Oeldruckbremsen, Parkbremse, Spornrad, ferner für Landung auf Deck in der Mitte des Rumpfhinterteils Landehaken, der in das quer über das Schiffsdeck gespannte Landeseil einhakt und so die Landung abbremst.

    Motor Daimler-Benz DB 601 B, 810 PS Dauerleistung, mit VDM-Verstellschraube und Schwarz-Einsatzblättern, in zwei gepreßten Elektronträgern, abnehmbar, am Rumpf befestigt. Kühlstoffkühler verbleibt bei Motorwechsel im Rumpf. Hauptkraftstoffbehäl-

    Fieseler Mehrzweckeflugzeug Fi 167. Rechts: Schattenriß.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fieseier Mehrzweckeflugzeug Fi 167. Werkbild

    ter 660 1 im Rumpfvorderteil mit Schnelltankentleerung. Zusatzbehälter 640 1 an Stelle der Rumpfabwurfbewaffnung.

    Bewaffnung: 1 starres und 1 bewegliches Mü im Beobachterstand.

    Spannweite 13,5 m, Länge 11,4 m, Höhe 4,8 m, Flügelstreckung 5,2 m, Flügelfläche 45,5 m2.

    Focke-Wulf Fw 187 Zerstörer.

    Focke-Wulf Flugzeugbau, Bremen, hat mit dem Baumuster Fw 187 einen schnellen, wendigen und kampfkräftigen Zerstörer herausgebracht. Tiefdecker, freitragend, in Qanzmetallschalenbauweise.

    Flügel dreiteilig mit abnehmbaren Außenflügeln. Flügelmittelstück vierholmig, Flügelnase abklappbar, Außenflügel dreiholmig. Am Flügelmittelstück Spreizklappen, hydraulisch betätigt. An den Außenflügeln unterteilte Querruder.

    Rumpf ovaler Querschnitt in Qanzmetallschalenbauweise, vier verschraubte Bauteile mit Qlattblechbeplankung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Focke-Wulf Zerstörer Fw 187. Werkbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Focke-Wulf Zerstörer Fw 18'/. werkbüd

    Höhen- und Seitenleitwerk freitragend. Höhenflosse Schalenbauweise, blechbeplankt. Höhen-, Seiten- und Querruder Metallgerippe mit blechbeplankter Torsionsnase, das übrige stoffbespannt. Ruder ausgeglichen, mit verstellbarer Trimmkante.

    Fahrgestell nach hinten oben in die Motorgondeln einziehbar. Ein- und Ausfahren mit Oeldruck bei gleichzeitiger Unterstützung durch Kraftspeicher, im Notfall durch Eigengewicht und Kraftspeicher. Spornrad schwenk- und einziehbar. Eingezogen steht das Rad noch etwas hervor.

    Zwei wassergekühlte 12-Zylinder-V-Motoren mit hängenden Zylindern. Dreiblatt-Verstelluftschraube.

    Bewaffnung starre MG und Kanonen beiderseits in der Rumpf-seitenwand, außerhalb des Schraubenkreises vorbeifeuernd. Im Beobachterstand ein bewegliches MG.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Focke-Wulf Zerstörer Fw 187, Werkbild

    Patronen-Oasanlasser für Flugtnotoren.

    Die British Thompson Comp. Ltd. hat einen Flugmotoranlasser herausgebracht, der durch hochexplosive Gase, die eine Patrone liefert, in Tätigkeit gesetzt wird. An Hand der Zeichnung gelangen die Gase unter Druck zur Ventilkammer 2, welche mit den Turbineneinlaß- und Auslaßkammern verbunden ist. Die Ventile, welche starr auf einer Spindel sitzen, stehen in Anlaßstellung. Von der Einlaßkammer expandieren die Gase durch die Düse 8, wobei sie durch

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Patronen-Gasanlasser für Flugmotoren.

    Zeichnung Flugsport

    die Schaufeln 9 des Turbinenlaufrades nach dem Anlaß strömen. Das Drehmoment wird über ein auf der Laufradwelle sitzendes Zahnrad auf die mit dem Zahnrad 16 verkeilte Welle 17 übertragen und die mit der Antriebskupplung 21 verbunden ist. Die Verbindung erfolgt durch Klauen, die in die Klauen an der angetriebenen Kupplungshälfte ' eingreifen, welche mit der Motorwelle verkeilt ist. Ein rund um die Kupplung _gelegtes.;Solenoid 30 greift in die Hälften ein und ist in den Stromkreis der Qlühkerzen zum Entzünden der Patronen eingeschaltet. Um ein Ueberdrehen des Turbinenlaufrades für den Fall zu vermeiden, daß der Motor zündet bevor die Energie der Patrone ihre Energie voll hergegeben hat, wird durch die Kupplungshälfte 21 eine Klaue eingeschaltet. Ein Abzug 36, der sich durch eine Plattfeder gegen Teil 21 stützt, greift am Ende des Hebels 41 an, wobei die Feder 43 die Scheibe 44 gegen das untere Ende des Hebels 41 drückt. Die Scheibe ist auf der Ventilspindel aufgeschraubt, so daß die Stellung der Ventile genau eingestellt werden kann. Wird der Solenoid 21 eingerückt, so wird der Auslöser 36 durch die Feder zurückgezogen. Wenn der Motor zündet und die Kupplungshälfte 21 ausgeschaltet wird, wird der Auslöser 36 ausgeschaltet und gibt den Hebel 41 frei, wobei die Feder 43 alsdann das Einlaßventil schließt und das Auslaßventil öffnet, so daß die von der Patrone entwickelten Gase von der Turbine nach dem Auspuff strömen.

    UMSCHÄ

    Inland.

    Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, am 2. 8. an Ltn. v. Schwerin und Oberfeldw. Renz; am 3. 8. an Oberst v. Hippel, Kmdr. ein. Flak-Rgt.; Oberst Hintz, Kmdr. ein. Flak-Rgt.; Obstltn. Loebel, Kommod, ein. Kampfgeschw.; Maj. Galland, Kmdr. ein. Jagdgr.; Obltn. Krauß i. ein. Aufklärungsgr.

    Am 29. 7. an Oberst Schumacher, Kommod, ein. Geschw.; Mai. Hagen, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Sigel, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Frhr. v. Dalwigk, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Ennccerus, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Hitschhold, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Lindmayr, Staffelkpt. i. ein. Jagdgeschw.; Hptm. Thiem, Staffelkpt. i. ein. Schlachtgr.; Obltn. Frhr. Grote, Staffelkpt. i. ein. Schlachtgr.; Obltn. Peitsmeyer, Staffelkpt. i. ein. Schlachtgr.; Obltn. Götze, Batteriechef i. ein. Flakregt.

    Nutzung der Flugplätze, insbesondere der Rollfelder der Luftwaffe, selbst wenn auch nicht alle Ländereien aus technischen Gründen landwirtschaftlich ausgenutzt werden konnten, ergab einen Ertrag von 60% der früheren Leistung. Durch Nutzung von toten Ecken und Rändern des Rollfeldes erntete (nach der „RDT") die Luftwaffe im Jahre 1939 auf ihren Flugplätzen 121 000 dz Kartoffeln, 77 000 dz Getreide, 3800 dz Hanf, 3440 dz Flachs und 1900 dz Grassamen. Außerdem wurde Zucht-Fasernessel gebaut und in geringem Umfang auch Obst und Gemüse zur unmittelbaren Verpflegung der Truppen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Heinkel-Nachtjäger He 113.

    Messeurlaub (Leipzig 25.—29. 8.) für die Luftwaffe gemäß Regelung d. Reichsministers f. Luftfahrt u. Oberbefehlshabers d. Luftwaffe, soweit nicht dienstliche Gründe entgegenstehen, für Angehörige der ausstellenden Industriefirmen und Spezialeinkäufer des Groß- und Einzelhandels sowie Geschäftsinhaber möglich.

    Fluglinie Berlin—Stuttgart—Barcelona 7. 8. eröffnet.

    Ritterkreuz wird, nach Anweisung des OKW., über dem Pour le Merite und sonstigen Halsorden getragen.

    Ausland.

    Santoro, ital. Divisionsgeneral, zum Luft-Geschwadergeneral ernannt. Ital. Luftwaffe, Verluste bis zum 30. 6. betrugen: Gefallen oder vermißt 75, verwundet 103.

    Spanische Fliegerabordnung besuchte Mailand im Juli.

    F. A. I., Bukarest, unter Leitung der Fürstin Bibesco, zentrale Nachrichtenstelle für gefangene und gefallene Flieger (Boulevard Lascar Catargui 8), eingerichtet.

    USA-Flugzeugindustrie-Produktionskapazität soll nach Mitteilung des amerik. Unterstaatssekretärs im Jahre 1939 5850 Flugzeuge betragen haben. Man rechnet für das Jahr 1940 mit einer Steigerung auf 14 000, 1941 auf 25 000 Flugzeuge, Verkehrs- und Sportflugzeuge inbegriffen. Nach Angaben der USA-Luftwaffe soll die Produktion an Militärflugzeugen im Jahre 1939 2141 Flugzeuge betragen haben.

    Canad. Associated Aircraft Ltd., Ottawa, welche Ende April den Bau englischer Flugzeugbaumuster aufgenommen hatte, hat die Fabrikation, nachdem die notwendigen Zubehörteile ausgeblieben sind, eingestellt und sich für den Bau von USA-Flugzeugen umgestellt.

    USA North American NA-35

    Militär - Schulflugzeuge wurden 1600 Stück zur Schulung in Kanada bestellt. USA North American NA-35.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Luftwaffe.

    Berlin, 26. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff britische Flugplätze in Mittelengland und die Funkanlagen von Dover an. — Unsere Kampf- und Sturzkampfflugzeuge haben, wie bereits bekanntgegeben, trotz schlechter Wetterlage einen bedeutenden Erfolg im englischen Kanal erzielt. — Aus einem durch See- und Luftstreitkräfte stark gesicherten Geleitzug von 23 Schiffen konnten elf Handelsschiffe mit einem Gesamtinhalt von 43 000 BRT. versenkt werden, drei weitere Handelsschiffe mit zusammen 12 000 BRT. wurden in Brand geworfen oder so schwer beschädigt, daß mit ihrem Totalverlust

    zu rechnen ist. Außerdem gelang es, einen Zerstörer in Brand zu werfen und einen anderen schwer zu. beschädigen. Südlich der Insel Wight wurde ferner ein Handelsschiff von 8000 BRT. versenkt, so daß an einem Tage allein durch Angriffe der Luftwaffe ein Gesamtverlust für den Feind von 63 000 BRT. angenommen werden kann. Bei diesen Angriffen auf den englischen Schiffsverkehr kam es verschiedentlich zu heftigen Luftkämpfen. Im Kanal griff ein zahlenmäßig überlegener britischer Jagdverband unsere Flugzeuge an und verlor dabei acht Flugzeuge vom Muster Spitfire sowie eine Hurricane, während nur zwei deutsche Flugzeuge dabei abgeschossen wurden. — Die britische Luftwaffe setzte auch in der Nacht zum 26. 7. ihre Einflüge in Nord-, West- und Mitteldeutschland fort. Militärischer Schaden wurde nicht angerichtet. Auch der Sachschaden an nichtmilitärischen Objekten ist unbedeutend. Im Laufe der Nacht wurden vier feindliche Flugzeuge durch Flakartillerie, eines durch Nachtjäger abgeschossen. Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 23 Flugzeuge, von denen 19 im Luftkampf, der Rest durch Flak abgeschossen wurde. Neun deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 27. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz weiterer Verschlechterung der Wetterlage klärte die Luftwaffe bis zu den Shetland-Inseln und über der gesamten Ostküste von Schottland und England auf. — Unsere Kampfflugzeuge griffen die Hafenanlagen von Cardiff, Aberthow und Hastings an. Zahlreiche Brände wurden beobachtet. Weitere Angriffe richteten sich gegen den Eisenbahnknotenpunkt Tunbridge Wells und die großen Erdöllager von Tharnes-liaven. — Britische Flugzeuge unternahmen in der Nacht zum 27. 7. Einflüge nach West- und Südwestdeutschland. Die wenigen abgeworfenen Bomben richteten keinen Schaden an. Ein britisches Flugzeug wurde im Luftkampf, eines durch Flak abgeschossen. — Ein eigenes Flugzeug ging im Luftkampf über dem Kanal verloren, ein weiteres wird vermißt.

    Berlin, 28. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz Fortdauer der schlechten Wetterlage gelang es der Luftwaffe, im Kanal und an der Ostküste Englands einen Hilfskreuzer von 7000 BRT., zwei Zerstörer und ein Handelsschiff von 5000 BRT. zu versenken. Ein weiterer Zerstörer und zwei Handelsschiffe wurden durch Bombentreffer so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Ferner wurden die Hafenanlagen von Swansea und mehrere Flugplätze in Cornwall mit Bomben belegt. — Bei den nächtlichen Eintrügen britischer Flugzeuge in Norddeutschland wurden nur wenige Bomben abgeworfen. Sie richteten keinen Schaden an. — Fünf britische Flugzeuge wurden über dem Kanal abgeschossen, zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Ein mit dem Roten Kreuz gekennzeichnetes unbewaffnetes Seenot-Flugzeug ist bei dem Versuch, eine über See abgestürzte Flugzeugbesatzung zu retten, von den Engländern abgeschossen worden.

    Berlin, 29. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Laufe der bewaffneten Luftaufklärung kam es am 28. 7. über dem Kanal an mehreren Stellen zu Luftkämpfen. — Sechs feindliche Flugzeuge und ein eigenes wurden dabei abgeschossen. — In der Nacht zum 29. 7. warfen britische Flugzeuge in Nord- und Westdeutschland nur wenige Bomben, ohne Schaden anzurichten. Nur in Hamburg fiel eine Bombe in ein Wohnviertel. Durch Eingreifen der Luftschutzorga-nisation konnte jedoch größerer Schaden verhindert werden. Beim Einflug nach Holland wurden zwei feindliche Flugzeuge durch Jäger und eines durch Flak, in Nordfrankreich und Norddeutschland je ein Flugzeug durch Flak abgeschossen, so daß die Gesamtverluste des Gegners gestern elf Flugzeuge betrugen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 30. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Sturzkampfver-Mnde griffen den Hafen von Dover an. Vier dort liegende Schiffe mit einem Gesamtinhalt von 32 000 BRT. wurden so schwer getroffen, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. — Bei diesen Angriffen kam es zu heftigen Luftkämpfen mit feindlichen Jagdverbänden, in deren Verlauf zwölf britische Flugzeuge vom Muster Spitfire und drei vom Muster Hurricane sowie drei eigene abgeschossen wurden. — Im Zuge der bewaffneten Aufklärung im Kanal und an der englischen Ostküste gelang es ferner, einen Kreuzer von etwa 10 000 t und ein Handelsschiff von 1000 BRT. zu versenken, ein weiteres Handelsschiff schwer zu beschädigen. — Britische Flugzeuge flogen in der Nacht zum 30. 7. in Nord- und Westdeutschland ein. Mit ihren Bomben tiafen sie ausschließlich nichtmilitärische Ziele. So wurden in Düsseldorf fünf Häuser stark beschädigt. Entstandene Dachbrände

    konnten durch Einsatz des Luftschutzes rasch gelöscht werden. Bei Offenbach am Main wurden zwei Wohnhäuser schwer, zwei andere leicht beschädigt.

    Berlin, 31. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Schlechtwetterlage erzwang eine Einschränkung der Tätigkeit unserer Luftwaffe. Trotzdem wurden neben Aufklärungsflügen an der Ost- und Südküste Englands die Flugzeugfabrik in Filton sowie die Hafenanlagen von Swansea und Plymouth in der Nacht zum 31. 7. mit Bomben angegriffen. — In der Nacht zum 31. 7. flogen nur wenige britische Flugzeuge nach Westdeutschland ein. Durch die Bombenabwürfe wurde Sach- oder Personenschaden nicht angerichtet. Zwei einfliegende Flugzeuge wurden durch unsere Jäger abgeschossen. — Wie nachträglich bekannt wird, sind am 29. 7. insgesamt 21 britische Flugzeuge abgeschossen worden.

    Berlin, 1. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Durch die Wetterlage war die Tätigkeit der Luftwaffe auch am 31. 7. stark beeinträchtigt. Bei der bewaffneten Aufklärung im Kanal und im Seegebiet westlich der Scilly-Inseln wurden einzeln fahrende bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit Bomben angegriffen. Mit schwächeren Kräften durchgeführte Nachtangriffe richteten sich gegen Schiffsziele und Anlagen in südenglischen Häfen sowie gegen feindliche Scheinwerferstellungen. Explosionen und Brände wurden beobachtet. — In den Abendstunden kam es in der Höhe von Dover zu Luftkämpfen zwischen britischen Spitfire-Jagdflugzeugen und deutschen Messerschmitt-Jägern. Ohne eigene Verluste gelang es hierbei, fünf britische Jagdflugzeuge und zwei Sperrballone abzuschießen. — Beim Einfliegen einzelner britischer Bombenflugzeuge im Laufe des Tages in norwegisches, dänisches und holländisches Gebiet wurden drei weitere feindliche Flugzeuge abgeschossen. — Die von feindlichen Flugzeugen in der Nacht zum 1. 8. in Nord- und Westdeutschland abgeworfenen Bomben richteten nur geringen Schaden an. Ein in größerer Höhe über den Wolken fliegendes feindliches Flugzeug warf eine Anzahl von Bomben in das Stadtinnere von Hannover, weitab von jeder militärischen Anlage. Hierbei wurden mehrere Häuser schwer beschädigt, einige Personen getötet und verletzt. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern acht Flugzeuge, zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 2. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfverbände griffen am 1. 8. einzelne kleinere Geleitzüge sowie mehrere einzeln fahrende bewaffnete feindliche Handelsschiffe vor der Humber-Mündung, im St. Georgskanal und vor Yarmouth mit Bomben an. Hierbei wurde ein Handelsschiff versenkt sowie zwei weitere Handelsschiffe, ein Tanker und ein Minensuchboot durch Treffer schwer beschädigt. Ein weiterer besonders wirkungsvoller Angriff wurde auf eine Flugzeugfabrik in Norwich durchgeführt. Die aus niedriger Höhe geworfenen Bomben schweren Kalibers lagen in den Werkanlagen und riefen starke Brände und mehrere Explosionen hervor. — Ein Flugzeug hat am 31. 7. in norwegischen Gewässern ein feindliches U-Boot vernichtet. — Im Laufe des gestrigen Nachmittags versuchten acht britische Bombenflugzeuge des Musters Bristol-Blenheim einen Angriff auf den Flugplatz Querqueville bei Cherbourg. Durch rechtzeitig einsetzende Jagd- und Flakabwehr gelang es, alle acht Flugzeuge abzuschießen, und zwar drei durch Messerschmitt-Jagdflugzeuge, fünf durch Flakartillerie. Eigene Verluste sind hierbei nicht eingetreten. Bei einem versuchten Angriff auf holländisches Gebiet wurden zwei' weitere Bristol-Blenheim-Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen. — In der Nacht zum 2. 8. flogen wiederum britische Flugzeuge nach Westdeutschland ein. Die abgeworfenen Bomben richteten keinen militärischen, jedoch zum Teil beträchtlichen Häuserschaden in der Umgebung von Köln an und töteten und verletzten einige Zivilpersonen. — Die feindlichen Flugzeugverluste am 1. 8. betrugen insgesamt 10 Flugzeuge; ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 3. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: An der Ostküste Englands vor Harwich und der Themsemündung sowie vor den Hebriden wurden am 2. 8. mehrere bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit Bomben belegt. Drei der angegriffenen Schiffe mit zusammen 16 000 BRT. wurden versenkt. In der Nacht zum 3. 8. wurden einzelne Angriffe auf Tanklager und Flakstellungen in England durchgeführt. Im Tanklager Thameshaven wurden hierbei ausgedehnte Brände beobachtet. — Einige am Tage in Holland und Nordfrankreich eingeflogene feindliche Flugzeuge stießen überall auf wirksame Jagd- und Flakabwehr, so daß sie ihre Bomben ungezielt ins Gelände warfen. Bei Luftkämpfen über der Ijssel-See und im Seegebiet von Ijmuiden gelang es, zwei Bristol-Blenheim-

    Flugzeuge, bei Le Havre ein weiteres Flugzeug des gleichen Musters durch Flakartillerie abzuschießen. — Nach Nord- und Westdeutschland in der Nacht zum 3. 8. eingeflogene britische Flugzeuge warfen ihre Bomben wiederum nur auf nichtmilitärische Ziele ab. Sie zerstörten Wohnhäuser und töteten und verletzten Zivilpersonen. In Ehra, Kreis Gifhorn, in dessen weiterer Umgebung keinerlei militärische Ziele liegen, ist ein bäuerliches Anwesen durch eine Anzahl Sprengbomben zerstört worden. Die vierköpfige Bauernfamilie, darunter zwei Kinder im Alter von eins bis zwei Jahren, wurde getötet, zwei weitere Personen schwer verletzt.

    Berlin, 4. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte am 3. 8. über dem Seegebiet zwischen dem Kanal und den Hebriden auf. In der Nacht zum 4. 8. belegten unsere Kampfflugzeuge den Oelhafen von Stanlow bei Liverpool mit Bomben. Zahlreiche Brände wurden hierdurch verursacht. Ferner wurden Flakstellungen bei Canday Island und Swansea angegriffen. — Britische Flugzeuge flogen während der Nacht zum 4. 8. in Nord- und Westdeutschland ein. Trotzdem sie mehr Bomben als in den letzten Nächten warfen, war der — ausschließlich an nichtmilitärischen Zielen — angerichtete Schaden noch geringer als bisher.

    Berlin, 5. 8. 40. (DNB,) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte am 4. 8. über England, Schottland und dem vorgelagerten Seegebiet auf. Hierbei wurde ein Handelsschiff am Ausgang des St. Georg-Kanals, etwa 100 km. südwestlich Pembrokes, versenkt. — In der Nacht zum 5. 8. griffen unsere Kampfflugzeuge die Schiffswerft Sheerneß, die Tanklager und Flakstellungen bei North-Killing-holm sowie Flakstellungen bei Thameshaven an. — Einige britische Flugzeuge flogen in der Nacht in Westdeutschland ein und warfen einige Bomben. Neben geringfügigem Gebäudeschaden wurde ein Bauerngehöft im Kreise Borken in Brand gesetzt. Eine Zivilperson kam ums Leben.

    Berlin, 6. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 5. 8. kam es über dem Kanal wiederholt zu Luftkämpfen. Hierbei schoß ein deutsches Aufklärungsflugzeug zwei britische Jagdflugzeuge neuester Bauart ab. Sechs weitere feindliche Jäger wurden im Kampf mit unseren Jägern zum Absturz gebracht. In der Nacht zum 6. 8. griffen deutsche Flugzeuge verschiedene englische Häfen an. — Britische Flugzeuge flogen in der Nacht in Nordwestdeutschland ein und warfen Bomben ab. Der angerichtete Sachschaden ist gering; Menschenleben sind nicht zu beklagen. — Der Feind hat seit Kriegsbeginn an eigenem oder ihm nutzbaren Handelsschiffsraum verloren: durch Kampfhandlungen der Kriegsmarine

    3 725 547 BRT., durch Kampfhandlungen der Luftwaffe 1 261 313 BRT., insgesamt

    4 986 860 BRT. — Außerdem sind durch die Luftwaffe seit Kriegsbeginn Handelsschiffe mit einem Gesamtinhalt von etwa 1,5 Millionen BRT. beschädigt worden.

    Berlin, 7. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Unsere Kampfflugzeuge griffen Flugplätze bei Tynemouth und St. Äthan sowie die Flugzeugwerke von Vickers-Armstrong in Chester und Anlagen der Rüstungsindustrie in Swansea mit Bomben an. — Britische Flugzeuge, die in der Nacht zum 7. 8. in Holland und West-

    Deutsche Kampfflugzeuge über den Kanal-Inseln. Zur englischen Inselgruppe im Kanal, in der Nähe der französischen Küste, gehören mehrere fast unbewohnte Inseln. Die beiden größten von ihnen, Guernsey und Jersey, wurden bekanntlich

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    von deutschen Truppen besetzt.

    Bild PK.-Dietrich (Weltbild)

    deutschland in geringer Zahl einflogen, warfen an verschiedenen Stellen Bomben, ohne nennenswerten Schaden anzurichten.

    Berlin, 8. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Flugzeuge legten in der Nacht zum 8. 8. vor mehreren englischen Häfen Minen aus und griffen verschiedene Rüstungswerke sowie Flak- und Scheinwerferstellungen an. So wurden in Leyland Motorenwerke, bei ehester die Motorenwerke von Vickers-Armstrong, bei Yeovil Flugzeugwerke, bei Plymouth Industrieanlagen, ferner Flak- und Scheinwerferstellungen bei Manchester, Cardiff, Dorchester und Plymouth mit Bomben belegt. — Der Feind flog in der Nacht zum 8. 8. mit einigen Flugzeugen in Nord- und Westdeutschland ein und warf Bomben, ohne wesentlichen Schaden anzurichten. In einem Essener Vorort sowie in Datteln wurden Wohnhäuser beschädigt. Die entstandenen Brände konnten durch Einsatz des Luftschutzes schnell gelöscht werden. Eine Scheune brannte nieder. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen.

    Italien.

    Rom, 27. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Flottenstützpunkt von Malta ist im Laufe der Nacht heftig bombardiert worden. Außer dem bereits gestern in Nordafrika als abgeschossen gemeldeten Qloster-Flugzeug ist ein zweites Flugzeug des gleichen Typs ebenfalls vernichtet worden. — Von den anderen Fronten ist nichts Wesentliches zu berichten.

    Rom, 28. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Flottenstützpunkt von Alexandria ist bombardiert worden. — Unsere Luftgeschwader haben gestern im östlichen Mittelmeer auf große Einheiten der englischen Flotte wiederholte und außerordentlich wirkungsvolle Bombenangriffe ausgeführt.

    Rom, 29. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Jenseits der Cyrenaika-Qrenze haben unsere Fliegerformationen feindliche Panzerwagenabteilungen unter Maschinengewehrfeuer genommen und mit Sprengkörpern angegriffen, wobei zahlreiche Panzerwagen schwer getroffen wurden. — Zwei feindliche Flugzeuge vom Bristol-Blenheim-Typ wurden im Luftkampf abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge sind" nicht zurückgekehrt.

    Rom, 30. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In der vergangenen Nacht haben zahlreiche Formationen unserer Luftwaffe wiederholt einen feindlichen Geleitzug im östlichen Mittelmeer, der von Kriegsschiffen, darunter ein Flugzeugträger, begleitet war, mit Bomben belegt. Verschiedene Einheiten sind schwer getroffen worden. Ein Schiff wurde in Brand gesteckt. — Im Verlaufe eines Luftkampfes zwischen unseren Bombern und feindlichen Jägern, die von dem Flugzeugträger aufgestiegen waren, ist ein feindliches Flugzeug abgeschossen worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Der Hafen von Aden ist wirksam mit Bomben belegt worden, ein Schiff hat einen Volltreffer erhalten.

    Rom, 31. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Flieger in Ostafrika haben den Hafen von Aden erneut bombardiert und dabei Volltreffer auf zwei Schiffe und ein großes Brennstoffdepot erzielt. — Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Während eines vom Feind versuchten Angriffes auf Assab ist ein Blenheim-Bomber von unserer Luftabwehr abgeschossen worden.

    Rom, 1. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Es ist festgestellt worden, daß während der Luftaktion vom 28. 7. gegen feindliche Einheiten im östlichen Mittelmeer ein englischer Zerstörer versenkt worden ist. — Während eines Aufklärungsfluges über Malta hat eine unserer Jagdstaffeln eine feindliche Staffel angegriffen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Ostafrika haben wir wirksame Luftaktionen auf Wajir, wo ein Kraftwagenlager erfolgreich im Tiefflug beschossen wurde, sowie auf dem Flughafen von Buna unternommen, wo drei Flugzeuge am Boden getroffen und schwer beschädigt wurden. Der Feind hat Cassala bombardiert, wobei nur leichte Schäden verursacht wurden.

    Rom, 2. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Ein feindliches Flottengeschwader, das von Gibraltar kam und aus zwei Schlachtschiffen, zwei Flugzeugträgern und kleineren Einheiten bestand, ist von unseren Fliegerverbänden südlich der Insel Formentera (Balearen) erreicht und trotz starker Flakabwehr heftig mit Bomben belegt worden. Mit Sicherheit wurden einige Einheiten, darunter ein Schlachtschiff, auf dem ein deutlich erkennbarer Brand entstand, mit Bomben schweren Kalibers getroffen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe Batanä (Sudan) bombardiert

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Bombenstaffel in Nordafrika im Angriff. Archiv Flugsport

    und im Gebiet von Cassala eine Panzerwagenabteilung im Tiefangriff beschossen, wobei acht Wagen zerstört und die fliehenden Mannschaften unter Maschinengewehrfeuer genommen wurden. — Die feindliche Luftwaffe hat Diredaua ohne irgendwelchen Erfolg bombardiert. Ferner wurden in Giavelle, Asmara und Massaua Bomben abgeworfen, die an einem leeren Flugzeugschuppen einige Schäden verursacht haben. Ein italienischer und ein eingeborener Soldat wurden getötet und einige verwundet. Zwei feindliche Flugzeuge sind von unseren Jägern abgeschossen worden.

    Rom, 3. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Aus sicheren Feststellungen ergibt sich, daß der durch unsere kürzliche Bombardierung hervorgerufene Brand in Haifa noch nach drei Tagen andauerte. — Im Sudan hat unsere Luftwaffe die Eisenbahnanlage von Port Sudan bombardiert, wobei ein Lager in Brand geriet, sowie den Flughafen von Gebeit, wo schwerer Schaden angerichtet und etwa zehn Flugzeuge am Boden getroffen wurden. In Kenia wurden in der Nähe von Buna Truppen- und Kraftwagenansammlungen mit Bomben und Maschinengewehrfeuer belegt. — In Nordafrika haben feindliche Flieger Bardia überflogen, ohne Materialschaden anzurichten. Es gab einige Verluste unter den Truppen. — Während eines feindlichen Einfluges über den Lufthafen von Cagliari,

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Bombenangriff auf Marsa Matruk. Archiv Flugsport

    der nur ganz leichten Materialschaden, einen Toten und drei Verletzte zur Folge hatten, wurden zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Die Besatzung des einen Flugzeuges wurde gefangengenommen.

    Rom, 4. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere ostafrikanischen Luftgeschwader haben im Sudan Erkowit und die Flughäfen von Summit und Haiya bombardiert, wodurch eine große Flugzeughalle in Brand geriet. Außerdem wurde der Eisenbahnknotenpunkt Haiya getroffen. — In Kenia wurde ein Autopark südlich Wajir bombardiert. In Englisch-Somali ist der Hafen von Zeila wirkungsvoll bombardiert worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Ein feindlicher Luftangriff auf den Hafen von Derna in Nordafrika hat nur ganz geringen Schaden angerichtet.

    Rom, 5. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika hat eine unserer Kampf- und Jagdstaffeln einen heftigen Kampf gegen eine zahlreiche feindliche Formation aufgenommen, die versuchte, unsere an der Cyrenaika-grenze in Bewegung befindlichen libyschen Truppen zu bombardieren. Bei dem unsererseits außerordentlich heftig geführten Kampf wurden zehn feindliche Flugzeuge, darunter sieben Gloster und drei Blenheim, abgeschossen. Außerdem wurde etwa ein Dutzend feindlicher Kraftwagen getroffen und in Brand gesteckt. Ein weiteres englisches Jagdflugzeug ist von unseren Bombern abgeschossen worden, die in der Nähe von Marsa Matruk eine wirkungsvolle Bombardierung durchgeführt haben. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Einer unserer Luftwaffenverbände hat den Hafen von Berbera bombardiert und dabei einen Volltreffer auf ein Schiff erzielt. Ein feindlicher Luftangriff auf Massaua hat nur leichte Schäden im Hafen verursacht und vier Tote und etwa dreißig Verwundete, darunter elf Askaris, gefordert. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen, ein drittes ist wahrscheinlich abgeschossen worden. —ϖ In Cassala wurde ein feindliches Flugzeug von der Flak abgeschossen.

    Rom, 6. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Verlauf einer bewaffneten Aufklärung im Luftraum von Malta haben unsere Jagdflieger feindliche Jagdflugzeuge gestellt und ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika ist eines unserer Aufklärungsflugzeuge nicht zurückgekehrt.

    Rom, 7. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftstreitkräfte haben zum dritten Male das Oelzentrum von Haifa bombardiert. Dabei wurden weitere Brennstoffbehälter in Brand geworfen und die Hafenanlagen getroffen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Nachrichten aus zuverlässiger Quelle zufolge, hat der beim ersten Angriff auf Haifa verursachte Brand mehrere Tage gedauert. Bei der zweiten Bombardierung wurde die Shell-Raffinerie zerstört. — In Nordafrika sind feindliche Zeltlager südlich von Sollum sowie die Eisenbahnlinie Alexandria—Marsa Matruk mit Bomben belegt worden. Ein viermotoriges englisches Flugzeug vom Sunderlandtyp wurde von unseren Jagdfliegern bei Tobruk abgeschossen; die aus acht Mann, darunter drei Offiziere, bestehende Besatzung wurde gefangengenommen. — In Ostafrika wurden die Flug- und Seestützpunkte von Aden und Derborn wirksam bombardiert. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen.

    Rom, 8. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Ostafrika haben unsere Bombenformationen den Flugplatz von Wajir angegriffen, drei Flugzeuge am Boden zerstört und schweren Schaden und Brände an den Flugplatzanlagen verursacht. Ein feindliches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen. Feindliche Luftangriffe auf Diredaua und Massaua haben unbedeutenden Schaden angerichtet. — Im östlichen Mittelmeer ist ein von Kriegsschiffen begleiteter feindlicher Qeleitzug von fünf Dampfern von unserer Luftwaffe mit Bomben belegt worden. Zwei Dampfer sind getroffen und ernsthaft beschädigt worden.

    © Segelflug

    Segel-Flugschule Albatros.

    Von W o 1 f H i r t h. Als ich mich dieser Tage an die schöne Woche in E1 m i r a (USA) im Juni 1939 erinnerte, fiel mir auch die Erzählung eines amerikanischen Segelflieger-Kameraden ein, der einige Zeit auf einer kleinen Insel, ich glaube es1 war das „Wake Island" im Stillen Ozean, zugebracht hatte.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Dort, auf dieser Stecknadelspitze mitten in der enormen Wasserwüste, treffen sich Albatrosse zur Paarungszeit, Vögel, die das Jahr über auf einem Gebiet von Tausenden von Kilometern umherstreiften.

    Wie sie das winzige Inselchen finden, ist auch eines der ungelösten Naturgeheimnisse, das dem Flugfachmann noch viel größer zu sein scheint, als dem reinen Festlandmenschen, vollends dann, wenn der Flieger schon einmal versucht hat, ohne Funkgerät und andere Instrumente als den Kompaß, eine Insel im Ozean anzusteuern.

    Das mühelose Fliegen selbst dagegen, das den Albatros so berühmt gemacht hat, ist heute kein Geheimnis mehr. Prof. Idrac hat uns durch seine genauen Beobachtungen und Vermessungen aufgeklärt. Trotzdem dürfen wir ruhig darüber staunen, daß es Vögel gibt, die bei 3/4 m Spannweite und einem Gewicht von 6—7 kg 4000 km weit einem Schiff gefolgt sind oder die 10 000 km von ihrem Geburtsort, an dem sie beringt worden sind, erlegt wurden.

    Noch weitere Eigentümlichkeiten haben die Albatrosse, die freilich mit dem Fliegen nichts zu tun haben. Der amerikanische Forscher William Beebe beschreibt sehr ausführlich einen Albatrostanz, der „fast menschlich" wirke und der oft, nicht nur bei der Balz, vorgeführt werde.

    Doch nun zum Bericht von Mister P., der zu den Dünen und dem flachen Sandstrand hinausgewandert war, um dort mit den erstaunten Augen des Segelfliegers folgendes wahrzunehmen:

    „Die Albatrosse, die das Jahr über oder vielleicht gar jahrelang nur Wasser als Flugplatz kannten, kamen bei leichtem Seewind auf den Sandstrand zu und versuchten eine Bauchlandung, ohne ihre Beine vorzustrecken. Sie berührten den Boden mit ziemlich viel Fahrt und fabrizierten anständige Ueberschläge.

    Obwohl die Neuankommenden von der Luft aus diese wenig eleganten Landungen beobachteten, machten sie doch denselben Fehler. Sie überschlugen sich, schüttelten ihr Gefieder und bewegten sich dann im Fußmarsch weiter.

    Eines Tages konnte ich eine Albatrosmutter beobachten, die ihr Junges (die Albatrosse haben nur ein Junges) zum ersten Start geleitete. Es war an einer leicht geneigten Düne mit anschließend weit vorgelagertem Sandstrand. Fast ganz unten an der Düne begann das Albatrosküken seine Flügel zu dehnen und zu spreizen. Vorsichtig fühlte es den Wind und übte so eine Zeitlang, bi^ plötzlich ein leichter Windstoß es wenige Zentimeter hochhob und einige Meter weit gleiten ließ. Glatt setzte es wieder auf, blieb verwundert stehen und marschierte dann munter bergan, sofort begann dasselbe Spiel, diesmal flog es schon 20 cm hoch und 15 m weit. Inzwischen hatten sich weitere Flugschüler eingefunden, teils auch „Fortgeschrittene" ohne Lehrer, die schon höher flogen und ihre „A"-Prüfung ablegten. Sehr interessiert sah unser junger Albatros zu und beschloß, es auch von weiter oben zu versuchen. Wieder ließ er sich minutenlang auf dem Boden wiegen. Er „pendelte" und sammelte Mut. Dann plötzlich hob ihn ein Windstoß ab, nicht viel, nur wieder so einen halben Meter etwa. Schon ganz selbstsicher segelte er talwärts. Es kam aber nochmals eine Bö, diesmal eine stärkere, die ihn im Handumdrehen so 3 m hochhob. Da ich in nächster Nähe stand, konnte ich genau sehen, wie er aus dieser noch ganz ungewohnten Höhe steil herunter sah und wie er sofort unsicher wurde. Nach kurzem Zögern und Schwanken faltete er die Flächen, schloß vermutlich die Augen und wartete, „bis es krachte". Es gab auch einen ordentlichen „Plumps" in den Sand und dann war zunächst Ruhe. Bald aber regte sich „der Bruch", der Jüngling stand, freilich sehr unsicher und torkelte dann ein paar Schrittchen seitwärts und dann vorwärts, um sich von neuem einige Sekunden zu besinnen. Ich sah kurz zur Mutter Albatros, die sehr aufmerksam und zweifellos besorgt zu ihrem Sprößling herunterblickte, der nun vollends zu sich kam.

    Und nun kam etwas so komisches, so verblüffend Menschliches, daß ich vergnügt zu lachen begann.

    Wie dem Flugschüler nämlich klar geworden war, was sich ereignet und wie feig er sich benommen hatte, drehte er langsam schamhaft den Kopf und schielte nach oben „zum Start", ob man ihn wohl von dort beobachtete? Und wieder staunte ich: „Man" beobachtete ihn nämlich nicht, sondern hatte den Kopf in eine ganz andere Himmelsgegend gerichtet. Auch die übrige Flugschule nahm keine Notiz von dem jungen Bruchpiloten, der, als er zur Ueber-zeugung gekommen war, daß niemand etwas gesehen hatte, sich nochmals ordentlich den Sand aus den Federn schüttelte, kehrt machte und wieder den Hang hinaufstapfte. Er ist sicher noch ein großer Flieger geworden, der heute in brausender Fahrt über den großen Ozean kreuzt."

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Menschen im Werk. Aus der größten deutschen Waffenschmiede. Herausg. Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke A.-G., Dessau. Verlag C. Dünnhaupt, Dessau. Preis RM 2.85.

    Luftwaffenschmiede — hier entstehen Flugzeuge. Sie sind das Werk vieler Hände, in engstem Zusammenwirken aller geschaffen. Menschen im Werk der größten deutschen Luftwaffenschmiede, der Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke, haben, wie Dr. Koppenberg sagt, dieses Buch geschrieben und bringen in schlichter Form ihre geistige Haltung und Empfindung zum großen Geschehen der neuen Zeit zum Ausdruck. Die lebenswahren Aufnahmen haben mitgeholfen, das Buch lebendig zu gestalten. Eine selten schöne Schrift.

    Alarm! Deutsche Flieger über England. Von Joachim Matthias. 184 S., 27 Abb. Steinteer-Verlage, Berlin SW 68. Preis RM 2.85.

    Die Herrschaft über die Nordsee gehört jetzt der deutschen Luftwaffe. England ist keine Insel mehr. Matthias gibt in seinem Buch eine spannende, lebenswahre Schilderung der Ereignisse über den Einsatz der deutschen Luftwaffe über der Nordsee. Man erlebt die Luftschlacht über der Deutschen Bucht, bei der 36 Blenheim-Bomber heruntergeholt wurden, Großangriffe auf britische Schlachtschiffe, auf Geleitzüge, feindliche U-Boote, auf Scapa Flow und anderes mehr.

    Vorführungsmeister

    in gut bezahlte und aussichtsreiche Dauerstellung für die persönl. Bearbeitung der Flugzeugindustrie

    gesucht.

    Es kommen nur Herren in Frage, die über ein über dem Durchschnitt stehendes handwerkliches Können verfügen und dabei gleichzeitig gute Veranlagung für persönliche Verhandlungen haben.

    Herren, die auf ähnlichen Posten oder in der Flugzeugindustrie gearbeitet haben, sind besonders erwünscht.

    Herbig-Haarhaus Aktiengesellschaft, Lackfabrik Köln-Bickendorf ϖ Zweigwerke Erkner b. Berlin u. Wien

    „FLUGSPORT"

    2 Klemm Kl 26

    0ilt Argusmotoren

    in überholungsbedürft. Zustand billig z. verkauf. Wolf Birth,

    Nabern (Teck), 4m Flugplatz

    2 Kröber M 3

    teiditflugmotoren

    ztl kaufen gesucht. Angebote mit ge-uauen Angaben unter 4081 an die Exped. des „Flugsport", Frankfurt a. M., erbet.

    MCellemitc<

    Flugzeug - Spannlacke für

    Modell», Segele und Motorflugzeuge liefert seit 1911

    Dr. Quitfner & Co.

    Inh. Hans G. Mohr

    Berlin - Lichtenberg Rittergutstr. 152 Fernruf 6t 25 62-

    Fallsdiirme

    aller Art

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    SCUROEDER & CO.

    RerlinuNeukolle

    Bergstraße 93-95

    Älteste Flugzeug-Fallschirm-lalnik der Well

    Junger flugtechnik-begeisterter

    Ingenieurschule

    [

    Mittweida

    Maschinenbau / Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    rcawiL Birken>Flugzeug Sperrholzplatten

    deutsches Fabrikat bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herte Berlin«Charloftenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    Ingenieur-Assistent,

    gewandter Zeichner mit guter Auffassungsgabe, Kenntnisse im Segel- und Motorflugzeugbau und der dazugehörigen Aerodynamik, schriftgewandt, mit Sprachkenntnissen, gesucht. Bewerbungen mit Lebenslauf, Tätigkeitsbericht, Zeugnisabschriften u. Gehaltsansprüchen zu richten an die Schriftleitung des „Flugsport", Frankfurt a. M.. Hindenburgplatz 8.

    Für meinen kleinen, aber vielseitigen Versuchsflugzeugbau suche ich

    5 Metall- u.

    8 Holzfacharbeiter,

    die Interesse an der Sache haben. — Ferner einen jungen

    Kaufmann

    als „Mädchen für Alles". — Ich begrüße Männer, die auch bei unserem gerne insamen Segelflugbetrieb mitmachen.

    Wolf Hirth, Nabern (Teck), am Flugplatz

    Fernruf Kirchheim (Teck) 777.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    AhauSchneid'*

    MV4*a Gratia"

    Der

    Mod. 34/24

    Mod.

    34/28

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    lOOfach praktisch erprobt

    Zugelassen für 400 km/h

    Der sicherste Lebensretter des Fliegers

    Kleine Packung - Geringes Gewicht KOHNKE FALLSCHIRMBAU. BERLIN W 35


    Heft 18/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro H Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 18 28. August 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 11. Septbr. 1940

    Nachwuchs im Kriege.

    Flugwissenschaft und -technik haben sich in den letzten Jahren gewaltig entwickelt. Selbst für den Zeitgenossen, der die Entwicklung von Anfang mit durchlebte, ist es schwer, heute dieses Riesengebiet in allen Einzelheiten zu beherrschen. Die Luftfahrt ist nicht mehr einzelnen vorbehalten, sondern ein Gebiet geworden, mit welchem sich die Allgemeinheit des deutschen Volkes beschäftigen muß.

    Jedenfalls haben wir in Deutschland rechtzeitig angefangen, unseren Nachwuchs so weit zu schulen, daß er selbst ungewöhnliche technische Fragen zu behandeln, und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis zu meistern vermag. Erst jetzt werden viele Görings Ausspruch: „Deutschland muß ein Volk von Fliegern werden!" richtig verstehen.

    Gerade jetzt während des Krieges hat es sich gezeigt, wie notwendig es war, unsere Jugend praktisch durch die Vorschulung im Modellbau und im Segelfliegen in die Fliegerei einzuführen und zum selbständigen Denken und technisch richtigen Handeln zu erziehen. Die Schulung des jungen Menschen in Handfertigkeit, aufmerksamem Beobachten, zielbewußtem Zugreifen und Erfassen der Situation im richtigen Augenblick war unerläßlich, um den Erfordernissen im täglichen Leben der Fliegerei gerecht zu werden. Die flugtechnische und fliegerische Vorbildung der deutschen Jugend hat sich bereits im ersten Kriegsjahr bewährt. Es standen so viele vorgeschultc Männer zur Verfügung, die auf einmal gar nicht eingestellt und erst nach und nach an den richtigen Stellen eingesetzt werden konnten.

    Der Luftfahrt-Forschung und -Industrie müssen in Zukunft in steigendem Maße wissenschaftlich, praktisch und fliegerisch vorgebildete Kräfte zugeführt werden. Deutschlands Vorsprung im Flugwesen wird dann gesichert sein.

    Taylorcraft 50 PS Sportflugzeug.

    Das Sportflugzeug der Taylorcraft-Young Co., Alliance, Vertriebsgesellschaft Fairchild Aviation Inc. (vgl. „Flugsport" 1935, S.

    Diese Nummer enthält Reportsammlung Nr. 23 und Patentsammlung Nr. 32, Bd. VIII.

    335 u. 1938, S. 146) hat in seiner Konstruktion nur geringe Aende-rungen erfahren. Bekanntlich war das erste Baumuster einsitzig,

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Taylorcraft 50-PS-Sportflugzeug.

    Werkbild

    das zweite zwei Sitze nebeneinander mit im Grundriß gebogener, schräg nach vorn gestellter Sichtscheibe. In der neuesten Ausführung ist die vordere Sichtscheibe gerade und schneidet mit der Flügelnase ab. Zur Verwendung gelangen Continental A-50, Franklin 50 und Lycoming 0,145 Serie — 50 PS.

    Der Taylorcraft wurde in letzter Zeit als Zweischwimmer-Wasserflugzeug geliefert.

    Spannweite 11 m, Länge 6,7 m, Höhe 2,04 m. Max. Landflugzeug - Geschw. 150 km/h, Reisegeschwind. 140 km/h, Landegeschwind. 56 km/h, Startweg 120 m, Gipfelhöhe 4500 m, Brennstoffverbrauch 13,2 1/h, Brennstoff 45 1, Leergew. 286 kg, Nutzlast 212 kg, Fluggew. 498 kg, Reichweite 440 km.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Taylorcraft 50-PS-Sport-Flugzeug

    Zeichnung Flugsport

    Engl. Westland Lysander II, Aufklärungsflugzeug.

    Der Typ Westland Lysander II, gebaut von der Westland Aircraft, Yeovil, unterscheidet sich von dem Lysander I durch den Einbau eines luftgekühlten Schieber Perseus 900 PS anstatt des Mercury XII 890 PS.

    Hochdecker durch V-Stiele abgestrebt. Charakteristisch, Flügel in der Flügeltiefe und Dicke nach dem Rumpf sich verjüngend.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Westland Lysander II, Aufklärungsflugzeug.

    Archiv Flugsport

    Zweiholmig, Metallgerippe mit Stoffbespannung:. Ueber die gesamte Flügelvorderkante Handley Page-Spaltflügel. Aeußere Hälfte des Flügels Spaltquerruder mit Trimmklappe, innere Hälfte Wölbungsklappen.

    Rumpf Fachwerksbau in Metallbauweise mit auf ovalen Querrippen aufgelegten Formrippen, stoffbespannt. Sichtaufbau für Führer und Beobachter bis über Oberkante Flügel durchgeführt. Durch die Verjüngung der Flügel nach dem Rumpf wird das Gesichtsfeld erweitert.

    Höhen- und Seitenruder Metallgerippe mit Stoffbespannung, ausgeglichen. Fahrwerk freitragend, gebogene Streben. Abfederung innerhalb der Dowty-Räder. In der Radverkleidung Scheinwerfer. Zu beiden Seiten als Flügelstummel ausgebildete Träger für Bomben und MG. Ein weiteres bewegliches MG. im Führersitz.

    Unter dem Rumpf (vgl. nebensteh. Ueber-

    sichtszeichn.) erkennt man eine vom Führersitz herablaßbare Fangstange, die in

    herabgelassenem Zustande mit dem Hakenteil noch weit über die Unterkante des Fahrwerkes hervorsteht und so die zwischen zwei Pfählen ausgespannte Fangleine, die den

    Meldebeutel

    trägt, erfaßt. Der Fanghaken wird von innen

    hochgezogen und der Meldebeutel vom Beobachtersitz durch eine Oeffnung eingeholt.

    Spannweite 15 m, Länge 9,15 m, Höhe 4,35 m, Fläche 24 m2. Leergewicht 1880 kg, Fluggewicht 2710 kg. Höchstgeschwindigkeit

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Westland Lysander II

    Zeichnung Flugsport

    333 km/h, in 4500 m Höhe 360 km/h, Landegeschw. 90 km/h. Steigfähigkeit 1500 m in 3,3 Min., 6000 m in 19,6 Min. Gipfelhöhe 7850 m.

    Franz, Moräne 406 Jagdeinsitzer.

    Der Moräne 406, gebaut von Morane-Saulnier, Puteaux (Seine), war nach französischer Ansicht das geeignetste Jagdflugzeug, welches in größere Serienfabrikation genommen und bei Beginn des Krieges fast ausschließlich zum Einsatz gelangte; jedoch wie die vielen Luftkämpfe während des Krieges bewiesen haben, an die Leistungen des deutschen Jagdflugzeuges Me 109 nicht heranreichte.

    Moräne 405 hat Hispano-Suiza 12 Ydrs Motor und Moräne 406 hat Hispano-Suiza 12 Y 3 I Motor.

    Der Moräne 406 ist ein freitragender Tiefdecker.

    Flügel zweiholmig.

    Holmgurte von U-förmigem Profil mit breiten Flanschen aus dem Vollen, nach den Enden im Querschnitt sich verjüngend gefräst. Stahl 130 kg Festigkeit. (4 Fräsarbeitsstunden je Flansch.) Nach dem Fräsen werden die Flanschen geglüht.

    Holm doppelte Duralstege, Vollblechrippen mit runden Erleichterungslöchern. Diagonalrippen ähnlich wie bei der Zöglingsbauart zur Versteifung. Bedeckung „Plymax", Platten aus Duralblech mit Sperrholzlage, kaseinverleimt, vibrationsdämpfend. Querruder über die Hälfte des Flügels statisch und dynamisch ausgeglichen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Morane-Saulnier M. S. 406. Vgl. Typenbeschr. „Flugsport" 1938, S. 680.

    Archiv Flugsport

    Bei dem 406 wurden die Diagonalverstrebungen verringert, an den Flügelenden ganz weggelassen. Bei Belastungsversuchen ohne Behäutung ergab sich eine Verdrehung von 6° und mit Plymax-Behäutung von nur 2° und eine Gewichtsersparnis von 23 kg je Flugzeug.

    Spreizklappen zwischen Querruder und Rumpf. An dem rechten Flügelende außerhalb des Querruders ein vom Führersitz verstellbares Trimmruder für die Querlage. Vergleiche die Zeichnung.

    Rumpf vier profilierte Längsholme, vorn feste Formschotten, hinten Stahlrohrstreben, drahtverspannt. Bedeckung vorn Dural-blech, hinten unter Auflage von Form- Franz. Moräne 406 Jagdeinsitzer. Unten: Hauptholm.

    l"ippen Stoff. Zeichnung- Flugsport

    Höhen- und Seitenleitwerk freitragend nach oben verstrebt, Dural. Höhenruder Elektron.

    Fahrwerk halb freitragend mit Knickstrebe, die durch einen Oeldruck Knickzylinder nach innen eingezogen wird. Zum Ausfahren Gummikabel angeordnet, falls die hydraulische Betätigung versagen sollte.

    Motor Hispano-Suiza 12 Ygrs 12 Zylinder V glycolgekühlt überkomprimierter Kanonenmotor von 860 PS in 4000 m Höhe. Drei-blatt-Ratier-Verstellschraube. Zwei Betriebsstoffbehälter auf der Rumpfoberseite hinter dem Brandschott und unter dem Führersitz. Oelbehälter unter der Motorverkleidung mit Oberflächenkühlung. Zusatzkühler unter dem Motorgehäuse. Aethylenglykol-Kühler unter dem Rumpf, einziehbar.

    Führersitz Hinterkante Flügel verkleidet Schiebehaube.

    Ausrüstung eine MK. 20 mm, zwei MG.s in den Flügeln. Empfänger und Sender.

    Spannweite 10,7 m, Länge 8 m, Höhe 2,7 m, Fläche 18 m2. Leergewicht 1776 kg, Fluggewicht 2240 kg. Flächenbelastung 122 kg/m2, Leistungsbelastung 2,6 kg/PS. Höchstgeschwindigkeit 480—500 km/h.

    Guiberson Diesel-4-Takt-Flugmotor 320 PS.

    Vor kurzem brachte die Guiberson Diesel Engine Company in Dallas, Texas, einen neuen 9-Zylinder-Diesel-Flugmotor heraus, der eine Weiterentwicklung des Motors A-918 darstellt*). Die 9 in Sternform angeordneten Zylinder haben 130 mm Bohrung und 140 mm Hub, was bei einem Verhältnis von Hub/Bohrung = 1,07 einem Gesamthubraum von 16,74 1 entspricht. Der Motor, der im Viertakt arbeitet und luftgekühlt ist, hat weder Untersetzungsgetriebe noch Lader. Letzterer ist jedoch zum Anbau vorgesehen. Das Gewicht des Motors beträgt 281 kg und der größte Durchmesser

    *) Den 185-PS-Guiberson-Diesel vgl. „Flugsport" 1932, S. 243.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    1194 mm. Die Startleistung beträgt 340 PS bei einer Drehzahl von 2250 Uml/min, die Normalleistung 320 PS bei 2200 bzw. 310 PS bei 2150 Uml/min und die Reiseleistung 190 PS bei 1800 Uml/min. Auf Grund der vorgenannten Werte ergibt sich eine Zylinderleistung von 35,60 PS, eine Literleistung von 19,10 PS und ein Einheitsgewicht von 0,88 kg/PS bei einem Hubraumgewicht von 16,75 kg/1. Bei Volleistung liegt der Brennstoffverbrauch bei 172 g/PS/h, bei Reiseleistung dagegen nur bei 154 g/PS/h, während der Oelver-brauch um ca. 9 g/PS/h schwankt. Der Drehzahlbereich schwankt zwischen 400 im Leerlauf und 2250 Uml/min bei Höchstleistung. Der Motor kann mit gewöhnlichem Traktoren-Dieselöl gespeist werden.

    Allgemein sind. bei dem Motor die Richtlinien des normalen Sternflugmotorenbaues berücksichtigt worden. Lediglich auf die Ausbildung des Verbrennungsraumes und des Einspritzsystems wurde besonderer Wert gelegt. Der Verdichtungsraum ist durch domförmigen Zylinderkopf und konkaven Kolbenboden so ausgebildet, daß größter volumetrischer Wirkungsgrad und höchster mittlerer wirksamer Druck erzielt werden. Auf eine Turbulenzerzeugung im Brennraum wurde bewußt Verzicht geleistet. Jeder Zylinder besitzt ein Einlaß- und ein Auslaßventil sowie je eine Einspritzdüse und Pumpe. Bei einem Verdichtungsverhältnis von 15 beträgt der mittlere wirksame Druck auf die Nennleistung bezogen 7,94 kg/cm2, der Verdichtungsenddruck 35 kg/cm2 und der Zünddruck max. 70 kg/cm2. Der Brennstoff wird mit einem Druck von 155—176 kg/cm2 direkt in den Zylinder eingespritzt.

    Einspritzdüsen und Einspritzpumpen sind eigener Bauart. Die Einspritzpumpen sind ebenfalls sternförmig am hinteren Kurbelgehäuseteil angeordnet und werden durch einen auf dem Ventilnockenring sitzenden und durch vier in Schlitzen geführten Schrauben einstellbaren Kraftstoffnockenring betätigt. Die Einstellung der

    Kraftstoffnocken kann durch einen durch die V entil-nocken durchgreifenden Exzenter von der Rückseite des Motors nach Entfernung eines Deckels vorgenommen werden. Die Einspritzdüsen sind federbelastet und als Dreilochdüsen ausgebildet, wobei jedes Loch eine Bohrung von 0,36 mm aufweist, durch welche der Kraftstoff fächerartig im Brennraum verteilt wird. Die Kraftstoff eintritts-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Öffnung der Pumpe wird durch den Pumpenkolben selbst gesteuert. Je nach Stellung des Gashebels werden Oeffnungszeit und damit Kraftstoffmenge verändert. Ein beim Abwärtsgang eines Stößels erzeugter Unterdruck verstärkt noch den Zufluß des Kraftstoffes zur Pumpe.

    Der auf der Rückseite des Kurbelgehäuses liegende Ventilantrieb besteht aus einer Nockenscheibe, die sich mit Vs der Kurbelwellendrehzahl in entgegengesetztem Sinne zur Kurbelwelle dreht. Der Nockenring besitzt vier Erhebungen, die als Nocken für die Ein-und Auslaßventile dienen, Stoßstangen, Kipphebel wie überhaupt der ganze Ventilsteuermechanismus sind öldicht gekapselt. Der Motor, der die Typenbezeichnung A-1020 trägt, wurde bereits in einem Stinson-Flugzeug praktisch erprobt und ist als solcher mit den oben angegebenen Leistungen für den Luftverkehr von der CAA zugelassen.

    Der Motor wird von der Buda Co. in Harvey, III., in Lizenz gebaut. In nächster Zeit sollen nach dem gleichen Prinzip arbeitende Fünf-, Sieben- und Neunzylinder-Sternmotoren für Privatflugzeuge herauskommen. Als Motor für Militärflugzeuge trägt er die Typenbezeichnung T-1020. Für schwere Kraftfahrzeuge und Tanks ist bei Buda eine Ausführung im Bau, die 250 PS bei 2200 Uml/min entwickeln soll und luftgekühlt ist.

    Beförderungen in der Luftwaffe: Mit Wirkung vom 1. 6. 40 zum Generalmajor Oberst i. G. Schlemm; mit Wirkung vom 1. 8. 40 zum Generalleutnant Generalmajor Ritter v. Pohl, zu Generalmajoren die Obersten i. G. Schwabedissen, Dipl.-Ing. Plock, zu Obersten die Oberstleutnante i. G. Rieckhoff und Plocher.

    Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, in der Luftwaffe an Oberstltn. Wolf, Kmdr. einer Flakabt., Ltn. Corts in einem Flakregt., Maj. Ludwig Schulz, Kmdr. einer Karnpfgr., Feldw. Otto Eichloff in ein. Kampfgeschw.

    Fachschulen der Luftwaffe werden von der Luftwaffe unterhalten, um langdienende Unteroffiziere und Mannschaften für ihren späteren bürgerlichen Beruf zu schulen. Nach einem Erlaß des Reichsluftfahrtministers ist Soldaten und Beamten (des Beurlaubtenstandes und auf Kriegsdauer) der Luftwaffe, die im Zivilberuf Lehrer des höheren Schuldienstes, Volksschullehrer oder Mittelschullehrer sind, für die Zeit nach dem Kriege Gelegenheit gegeben, in den Fachschuldienst der Luftwaffe überzutreten. Der Unterricht in diesen Schulen wird in der Regel von hauptamtlich tätigen Lehrern erteilt. Entsprechend den bei den Schulen eingerichteten zwei Lehrgängen besteht eine Laufbahn des gehobenen Dienstes. Für die Laufbahn des höheren Fachschuldienstes kommen Studienräte und Studienassessoren aller Jahrgänge in Betracht, für die Laufbahn des gehobenen Dienstes Volks- und Mittelschullehrer. Bis zum Ausbruch des Krieges bestanden im ganzen Reich 45 Fachschulen der Luftwaffe. Mit Beendigung des Krieges sollen weitere Fachschulen eröffnet werden, so daß sich für die Bewerber günstige Aussichten bieten.

    Lilienthal- und Ludwig-Prandtl-Preis vom Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zur Förderung des Luftfahrtgedankens an den Schulen zum drittenmal wieder am 10. August, dem Todestage Otto Lilienthals, verliehen. Der Lilienthal-Preis 1940 in Höhe von RM 5000.— wurde dem Abiturienten Horst Witt von der Lettow-Vorbeck-Schule in Bremen, der Ludwig-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    l-FLUG— UMDSCHAI

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Prandtl-Preis 1940 in Höhe von RM 3000.— wurde drei Schulen zuerkannt, dem Staatl. Gymnasium, Göttingen, zwei Fünftel, der Thomasschule (Gymnasium), Leipzig, zwei Fünftel und der Oberschule für Jungen, Reichenberg i. E., ein Fünftel.

    Ju 52 3 m Frachtflugzeug, kurz vor Kriegsausbruch bestellt, wurde an die Texas Company, eine der bedeutendsten Oelgesellschaften der Welt, für ihre Betriebe in Kolumbien abgeliefert und trotz der feindlichen Blockademaßnahmen nach Kolumbien gebracht und in Dienst gestellt, ein Beweis für die Leistungsfähigkeit der Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke, welche trotz der durch den Krieg gestellten großen Aufgaben noch für den Export liefern.

    Lieferbedingungen für Schrauben und Muttern genormt hat der Deutsche Normenausschuß kürzlich mit Normblatt DIN 267 „Schrauben und Muttern, Technische Lieferbedingungen" vollständig überarbeitet in neuer erweiterter Fassung herausgegeben*). Wie so viele andere Normen über Lieferbedingungen wird auch diese die Verständigung zwischen Herstellern und Verbrauchern erleichtern und Mißverständnisse ausschließen.

    Nach DIN 267 werden Schrauben und Muttern nunmehr in verschiedene Güten eingeteilt, für die bestimmte mechanische Eigenschaften (Zugfestigkeit, Streckgrenzenverhältnis, Dehnung usw.) gewährleistet werden und die durch je eine Zahl und einen Buchstaben (z. B. 4 D), 8 G, 12 K) bezeichnet sind. Diese Kennzeichen oder die entsprechenden Sinnbilder (Kreis, Viereck usw.) können auf dem Kopf der Schrauben oder dem Mutterende von Stiftschrauben als Gütezeichen angebracht werden. Damit wird die bisher vielfach übliche, aber für die Güte der Fertigerzeugnisse nicht maßgebende Kennzeichnung nach dem Ausgangsstoff hinfällig. Ferner enthält das Normblatt ausführliche Abnahmebedingungen (Probenahme, Prüfverfahren).

    Luftfahrtlehrgänge an der Marburger Universität des Hochschulinstitutes für Leibesübungen beendet. Vom 1. 3. 40 bis Ende wurden ausgeführt mit 5110 Starts 61 A-, 31 B-, 30 C-Prüfungen sowie .18 Luftfahrerscheine für Segelflugzeugführer mit Schleppgenehmigung. Vom 9.—29. 9. Luftfahrteinführungslehrgang in den Marburger Fluggeländen für Turnlehrerausbildung der Universitäten Münster, Bonn, Heidelberg, Frankfurt, Köln und Marburg.

    Flugtechn. Arbeitsgemeinschaft a. d. Staatl. Ingenieurschule Konstanz, Leitung Dipl.-Ing. Kennel (früher Leiter d. inzw. aufgehob. FAG. am Adolf-Hitler-Polytechnikum, Friedberg i. H.).

    Ausland.

    Ital. Luftwaffe hat, wie „Giornale d'Italia" errechnet, seit Kriegsbeginn bis zum IL 8. 40 314 feindliche Flugzeuge im Kampf abgeschossen oder auf feindlichen Flugplätzen am Boden zerstört.

    Flugzeugunfall Linie Agram-Splitt, zweimotoriges Lockheed-Verkehrsflugzeug bei stürmischem Regenwetter bei Knin im Karstgebirge mit 9 Fluggästen und 2 Mann Besatzung abgestürzt.

    Sowjetunion, Luftparade-Vorführungen fanden am 18. 8., wie überall in der Sowjetunion, auch auf dem großen Sportfeld Tuschino bei Moskau in der Gegenwart von Stalin statt. Gezeigt wurden Vorführungen von 6 neuen Jägern und Sturzkampfbombern, weiter Segelflugvorführungen, Massenfallschirmabsprünge, zum Teil mit Doppelfallschirm, sowie ein neues sechsmotoriges Riesenflugzeug „Gigant".

    Handley-Page verteilt 44,8% Dividende. Auf die Unterhausanfrage, ob dies statthaft sei, antwortete die englische Regierung mit dem Hinweis, es sei dagegen nichts einzuwenden, wenn das Unternehmen Geld verdiene. Die Aktionäre genössen ebenfalls den Schutz des Gesetzes.

    USA, Flugzeugführer-Ausbildungsprogramm der zivilen Luftfahrt waren 10 000 Flugzeugführer vorgesehen und 4 Millionen Dollar bewilligt. Nach dem neuen Programm ist ab 1. Juli die Ausbildung von 50 000 Flugzeugführern geplant.

    Austrat, Passagierflugzeug 13. 8. in der Nähe von Canberra (Australien) bei einem Notlandungsversuch in Brand geraten und mit allen seinen Insassen verbrannt. Darunter befanden sich führende Mitglieder des australischen Kabinetts und der Heeresleitung, Vizepremierminister Gullet, Luftfahrtminister Fair-bairn, Kriegsminister Street, Chef des Generalstabs, General Cyrill Baudenell White, und weitere hohe Offiziere, insgesamt 10 Personen, welche an einer Kabinettssitzung in Canberra teilnehmen wollten.

    *) Beuth-Vertrieb, Berlin SW 68. Preis RM 2.— (ausschl. Versandkosten).

    Luftwaffe.

    Berlin, 9. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 8. 8. griffen deutsche Sturzkampfverbände unter Jagd- und Zerstörerschutz durch Luft- und Seestreitkräfte stark gesicherte britische Geleitzüge südwestlich der Insel Wight an. Wie bereits bekanntgegeben, wurden allein aus einem Qeleitzug zwölf Handelsschiffe mit insgesamt 55 000 BRT. versenkt und sieben weitere Handelsschiffe schwer beschädigt. Die Gesamtzahl der gestern durch die Luftwaffe versenkten oder schwer beschädigten britischen Schiffe beträgt achtundzwanzig. — Bei Dover vernichteten unsere Messerschmitt-Flugzeuge zwölf feindliche Sperrballone. — Im Zusammenhang mit den deutschen Luftangriffen entwickelten sich größere Luftkämpfe, in deren Verlauf bei der Insel Wight und vor Dover insgesamt 49 britische Flugzeuge, darunter 33 Spitfire, von deutschen Jagd- und Zerstörerflugzeugen abgeschossen wurden. Zehn eigene Flugzeuge gingen verloren, zwei mußten notlanden. — Bei Nacht griffen unsere Kampfflugzeuge die britische Flugzeugindustrie um Liverpool und Bristol sowie Häfen, Flugplätze und Flakstellungen in Südengland an. Der Luftminenabwurf vor britischen Häfen konnte planmäßig fortgesetzt werden. — Britische Flugzeuge flogen in der letzten Nacht an verschiedenen Stellen in Westdeutschland ein. Durch unsere starke Abwehr wurde ein Teil der feindlichen Flugzeuge zur Umkehr gezungen oder am Bombenwurf gehindert. Vereinzelt abgeworfene Bomben richteten unwesentlichen Gebäude- und Flurschaden an. Personen wurden nur in einem kleinen Ort im Grenzgebiet verletzt. Die Flakartillerie schoß zwei feindliche Flugzeuge ab.

    Berlin, 10. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die bewaffnete Aufklärung gegen England wurde planmäßig fortgesetzt, insbesondere an der englischen Ost- und Südküste sowie im Seegebiet nördlich der Shetland-Inseln. — Unsere Kampfflugzeuge griffen britische Rüstungswerke, Hafen- und Werftanlagen sowie Flugplätze und Flakstellungen an. Dabei gelang es u. a. das Flugzeugwerk Pobjoy Airmotors Aircraft Ltd. in Rochester und das Sprengstoffwerk Faversham besonders wirksam mit Bomben zu belegen, die nachhaltige Brände und heftige Explosionen hervorriefen. Eine größere Anzahl von Bomben aller Kaliber traf die Dockanlagen von New Castle und die Staatswerften von Sheerneß und Chatham. Ferner wurde das Rollfeld eines Flugplatzes nördlich Bristol durch Bombentreffer zerstört. — Einzelne feindliche Flugzeuge flogen im Laufe des gestrigen Tages nach Nordfränkreich, Belgien und Holland, bei Nacht nach Westdeutschland ein. Im Reichsgebiet wurden militärische Ziele nicht angegriffen, dagegen mehrere Zivilpersonen verletzt und einige Gebäude beschädigt. — Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Zwei feindliche Flugzeuge wurden durch Flakartillerie abgeschossen. — Mit der Vernichtung dieser feindlichen Flugzeuge hat die deutsche Flakartillerie im ganzen 1500 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Generalfeldmarschall Sperrle schreitet kurz nach seinem Eintreffen auf einem Flughafen die Front der angetretenen Ehrenkompanie ab. Engel-PK.-Weltbild

    Berlin, 11. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe unternahm am 10. 8. wieder ausgedehnte Aufklärungsflüge über England und über See. Ein feindliches bewaffnetes Handelsschiff wurde angegriffen und mit Bomben so schwer getroffen, daß die Besatzung das Schiff verließ. — Vor wichtigen englischen Häfen wurden erneut Minen gelegt. — Unsere Kampfflugzeuge griffen die Flugzeugwerke Norwich an und setzten eine Montagehalle durch Bomben in Brand. Bombenangriffe in der Nacht zum 11. 8. richteten sich gegen Newport, Swansea, Pembroke sowie gegen die Sprengstoffwerke Hayle bei St. Ives. — Feindliche Flugzeuge flogen während der Nacht in Nord- und Westdeutschland ein und warfen Bomben auf nichtmilitärische Ziele. In Oberhausen-Sterkrade, Bielefeld und Bochum sind je ein Wohnhaus, in Bruchköbel bei Hanau vier Wohnhäuser und eine Scheune, in Telgte (Kr. Münster) eine Gastwirtschaft getroffen worden. Die entstandenen Brände konnten in allen Fällen vom Sicher-lieits- und Hilfsdienst rasch gelöscht werden. — Ein feindliches Flugzeug vom Muster Bristol-Blenheim wurde abgeschossen; ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 12. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben deutsche Kampfflugverbände am 11. 8. den Kriegshafen Portland angegriffen. Wichtige Hafenanlagen, die Mole, das Schwimmdock und eine Verladebrücke wurden vernichtet, Oellager in Brand gesetzt. Zwei Handelsschiffe und ein Zerstörer erhielten schwere Treffer. Im benachbarten Hafen von Weymouth gelang es, ein Handelsschiff von 3000 BRT. zu versenken. Vor der Themsemündung war ein britischer Geleitzug das Ziel unserer Luftwaffe. Dabei wurden drei Handelsschiffe von zusammen etwa 17 000 BRT. versenkt, zwei Zerstörer und vier weitere Handelsschiffe durch Volltreffer schwer beschädigt. Im Verlauf des Angriffes entwickelten sich heftige, für uns erfolgreiche Luftkämpfe, in denen die deutschen Jäger und Zerstörer dem Feind schwere Verluste beibrachten. — In der Nacht zum 12. 8. griff die Luftwaffe Werke der Flugzeugindustrie in Filton und Crewe, die Hafenanlagen von Cardiff und Bristol sowie das große Oellager von Avonmouth an. An verschiedenen Stellen belegte sie Flakstellungen mit Bomben. Der Ab-wurf von Luftminen vor britischen Häfen wurde planmäßig fortgeführt. — Feindliche Flugzeuge griffen in der Nacht in Nord- und Westdeutschland nichtmilitärische Ziele ohne nennenswerte Erfolge mit Bomben an. In das Wohnviertel einer westdeutschen Stadt abgeworfene Brandbomben wurden durch das sofortige Eingreifen des Sicherheits- und Hilfsdienstes unschädlich gemacht. — Die Gesamtverluste des Gegners am gestrigen Tage betrugen: in Luftkämpfen 90 Flugzeuge und 8 Sperrballone, außerdem durch Flakartillerie 3 Flugzeuge. Demgegenüber werden 21 deutsche Flugzeuge vermißt.

    Berlin, 13. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 12. 8. griffen deutsche Fliegerverbände Hafen- und Flugplatzanlagen an der englischen Süd- und Südostküste an. Dabei wurde der Kriegshafen von Portsmouth mit zahlreichen Bomben belegt. Das Großkraftwerk und die Werft von Voster stehen in Flammen. Dock und Kaianlagen sowie ein Vorpostenboot im Kanal erhielten Bombentreffer. Im Verlauf dieser Angriffe kam es zu heftigen Luftkämpfen, bei denen insgesamt 43 feindliche Flugzeuge abgeschossen wurden. — Auf den Flugplätzen Manston, Canterbury, Hawking und Lympne gelang es, Halen, Werftanlagen und Unterkunftsgebäude zu zerstören und zum Teil in Brand zu setzen. In Manston wurde ein britischer Jagdverband beim Start gefaßt und dabei drei Flugzeuge vom Muster Hurricane in der Luft, vier am Boden vernichtet. An anderer Stelle sind weitere acht Flugzeuge mit Bomben zerstört worden. — Bei Dover schössen unsere Flugzeuge zwei Sperrballone in Brand. Bei den in dieser Gegend sich entwickelnden Luftkämpfen verlor der Feind 30 Flugzeuge. Im Seegebiet ostwärts Southend griffen Sturzkampfflieger einen stark gesicherten Geleitzug an und versenkten trotz heftiger Jagd- und Flakabwehr zwei Handelsschiffe mit 5500 BRT., ein weiteres Schiff wurde in Brand geworfen. — In der Nacht zum 13. 8. erfolgten Bombenangriffe auf Schiffsziele bei Swansea und Cardiff sowie Flak- und Scheinwerferstellungen bei Plymouth und an der Humber-Mündung. Die Verminung britischer Häfen wurde fortgesetzt. — Britische Flugzeuge warfen in der Nacht zum 13. 8. in Nord- und Westdeutschland Bomben, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Dabei wurden vier Flugzeuge durch Flakartillerie über deutschem Gebiet abgeschossen. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 92 Flugzeuge, von denen 12 am Boden, 4 durch Flakartillerie, die übrigen in Luftkämpfen vernichtet wurden. 24 deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 14. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Fliegerverbände griffen am 13. 8. die Hafen- und Kaianlagen in Wallsend, Hartlepool, Bourne-mouth und Plymouth, Rüstungswerke in Exeter und Bristol sowie Qroßtanklager in North-Killingham wirksam mit Bomben an. — Im Kanal und in der Themsemündung gelang es, zwei Vorpostenboote und zwei Handelsschiffe mit 15 000 BRT. zu versenken. Weiter belegten Kampfflugzeuge die Flughäfen von Eastchurch, Detling, Farnborough, Andover, Odiham und Middlewallop mit Bomben, zerstörten zahlreiche Hallen und Unterkünfte, Oellager und Werften und vernichteten eine größere Anzahl von Flugzeugen am Boden. Bei den Angriffen im Kanal und auf England kam es zu zahlreichen heftigen Luftkämpfen, in deren Verlauf 74 feindliche Flugzeuge vernichtet wurden. — Im Laufe des Tages versuchten britische Flugzeuge vom Muster Bristol-Blenheim die dänische Stadt Aalborg anzugreifen. Jäger und Flakartillerie zwangen den Feind schon vorher zur Umkehr und schössen 16 von 23 Angreifern ab. — Feindliche Bombenwürfe in der Nacht zum 14. 8. richteten nennenswerten Schaden nirgends an. — Die gestrigen Qesamtverluste des Feindes betragen .132 Flugzeuge und zwölf Sperrballone; davon wurden 89 Flugzeuge im Luftkampf, 43 am Boden und durch Flakartillerie zerstört. 28 deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 15. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz ungünstiger Wetterlage setzten die deutschen Fliegerverbände am 14. 8. ihre Angriffe auf Hafen-und Industrieanlagen, Flugplätze, Luftsperren und Truppenlager in Süd- und Mittelengland fort. — In Cardiff, Weston und Portland wurden Hafenanlagen, zwischen Brighton und Lewes ein Umspannwerk, bei Worcester und Salisbury Rüstungswerke wirksam mit Bomben belegt. In Süd- und Südostengland richteten sich die Bombenangriffe vorwiegend auf Flugplätze und gegen das Truppenlager Aldershot. Bei diesen Angriffen kam es zu heftigen, für uns erfolgreichen Luftkämpfen. — Durch die zahlenmäßig geringen britischen Nachtangriffe vom 14. zum 15. 8. wurde bei Derichsweiler eine Kirche zerstört, sonst kein besonderer Schaden angerichtet. — Die Verluste des Gegners am gestrigen Tage betrugen 28 Flugzeuge, davon wurden 22 im Luftkampf und mindestens sechs am Boden zerstört. Zwölf deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 16. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 15. 8. und in der Nacht zum 16. 8. setzte die Luftwaffe ihre Angriffe auf Seehäfen, Anlagen der Rüstungsindustrie, Flugplätze und Ballonsperren weiter fort. Die Hafenanlagen von Portland, Scarborough, Bridlington und Middlesborough, Flugzeug- und Motorenwerke in Birmingham und Brought bei Hull sowie Hallen und LInterkünfte auf mehreren Flugplätzen in Süd-, Südost- und Mittelengland wurden schwer beschädigt. Dabei kam es zu heftigen Luftangriffen, in deren Verlauf Major Galland seinen zwanzigsten Luftsieg errang. Mehrere britische Häfen wurden vermint. —■ Die Nachtangriffe britischer Flugzeuge gegen Westdeutschland richteten keinen nennenswerten Schaden an. — Die Gesamtverluste des Gegners am 15. 8. betrugen mindestens 143 Flugzeuge, von denen 106 im Luftkampf, der Rest am Boden zerstört oder durch Flakartillerie abgeschossen wurde. Außerdem gelang der Abschuß von 21 Sperrballonen. 32 deutsche Flugzeuge kehrten nicht zurück, jedoch konnte unser Seenotdienst neun deutsche und einen britischen Flieger im Kanal retten. — Einige Minenräumboote schössen von zehn angreifenden feindlichen Spitfire-Flugzeugen vier ab.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Heinkel-See-Aufklärer He 114. Vgl. Typenbeschreibung „Flugsport" 1938, S. 710.

    Weltbild

    Berlin, 17. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte am 16. 8. und in der Nacht zum 17. 8. den Kampf gegen die britische Insel mit Teilkräften fort. Hierbei wurden Flugplätze, Flakstellungen und Ballonsperren in Südostengland und der weiteren Umgebung Londons, Werke der Rüstungsindustrie in Mittelengland sowie Hafen- und Kaianlagen in Cardiff, Newsport und Bristol erfolgreich mit Bomben belegt und bei der Insel Wight ein Zerstörer versenkt. — In dem Angriffsraum durchbrachen unsee Jagdflugzeuge in heftigen Luftkämpfen die feindliche Abwehr und ermöglichten dadurch den Kampfverbänden, ihre Angriffsziele zu erreichen. — In der Nacht zum 17. 8. in das Reichsgebiet eingeflogene britische Flugzeuge griffen verschiedene Orte mit mäßiger Schadenwirkung an. Einige Wohnhäuser erhielten Bombentreffer, wobei zwei Zivilpersonen getötet und mehrere verletzt wurden. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 89 Flugzeuge, davon wurden 59 im Luftkampf, 23 am Boden und 7 bei Nacht durch Flakartillerie vernichtet. 22 Sperrballone wurden in Brand geschossen. 31 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 18. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte am gestrigen Tage und besonders in der Nacht zum 18. 8. die Aufklärungs- und Angriffsflüge gegen England fort. In weiten Gebieten Süd- und Mittelenglands wurden Flugplätze, Flak- und Scheinwerferstellungen, die Motorenwerke in Filton, Flugzeugwerke bei Birmingham, Industrieanlagen in Reading sowie die Hafenanlagen von Swansea, Avonmouth und Bournemouth erfolgreich mit Bomben belegt. Das Minenlegen in englischen Häfen wurde fortgesetzt. — Britische Flugzeuge flogen in der gleichen Nacht in Westdeutschland, Mitteldeutschland und Belgien ein. In verschiedenen Orten, wie z. B. in Dortmund, wurden Wohnviertel getroffen und eine Anzahl Zivilpersonen getötet oder verletzt. Auch ein Luftangriff auf die Innenstadt von Brüssel erforderte Opfer unter der Zivilbevölkerung. Hier wurden vier Personen getötet und 22 verletzt, darunter Frauen und Kinder. — Unsere Nachtjäger schössen ein britisches Flugzeug, unsere Flak vier weitere britische Flugzeuge in der Nacht zum 18. 8. ab. Ein deutsches Flugzeug wird vermißt. Die Zahl der feindlichen Flugzeugverluste am 16. 8. hat sich von 89 auf 92 Flugzeuge erhöht.

    Berlin, 19. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe errang, wie zum Teil schon durch eine Sondermeldung bekanntgegeben, am 18. 8. neue große Erfolge. Deutsche Fliegerverbände griffen in Süd- und Mittelengland kriegswichtige Ziele wie Industriewerke, Bahnanlagen, Flakstellungen und vor allem Flugplätze um London und in den Grafschaften Kent und Hampshire mit guter Wirkung an. — Bei Bombenangrifen auf Schiffsziele im Kanal gelang es, ein Handelsschiff von 4000 BRT. zu versenken, ein weiteres schwer zu beschädigen. — An mehreren Stellen entwickelten sich heftige Luftkämpfe, in deren Verlauf unsere Zerstörer und Jäger dem Feinde schwere Verluste beibrachten. Das Zerstörergeschwader „Horst Wessel" unter Führung seines Kommodore Oberstleutnant Huth schoß allein an diesem Tage 51 Flugzeuge ab. — In der Nacht zum 19. 8. belegten Kampfflugzeuge große Betriebsstofflager ostwärts London, Rüstungswerke in Norwich und Essex, die Hafenanlagen von Mildford-haven, Havenmouth, Bournemouth und Weymouth sowie mehrere Flugplätze in Südengland und bei Liverpool mit Bomben. Bei allen angegriffenen Zielen konnten starke Brände und Explosionen beobachtet werden. In den Häfen wurden mehrere Schiffe getroffen. — Britische Flugzeuge warfen in der Nacht zum 19. 8. in West- und Süddeutschland Bomben ab, ohne wesentlichen Sachschaden anzurichten. — Die Verluste des Gegners am gestrigen Tage betrugen 147 Flugzeuge, davon sind 124 in Luftkämpfen abgeschossen und 23 am Boden zerstört oder durch Flakartillerie zum Absturz gebracht worden. Außerdem wurden 33 Sperrballone vernichtet. 36 . deutsche. Flugzeuge, sind nicht zurückgekehrt.

    Berlin, 20. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Zuge der bewaffneten Aufklärung griff die Luftwaffe Rüstungsfabriken, Betriebsstofflager, Bahnanlagen, Häfen, Flugplätze und Truppenlager, insbesondere in den Grafschaften Suffolk, Norfolk und Oxford erfolgreich mit Bomben an. Bei Nacht richteten sich unsere Angriffe gegen Flugplätze in Südengland sowie gegen Hafenanlagen und Großtanklager an der britischen Süd- und Südwestküste. — Feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht zum 20. 8. an verschiedenen Stellen Bomben auf Wohnviertel und freies Feld. Einige Zivilpersonen wurden getötet und verletzt, mehrere Häuser zerstört. Dank des tatkräftigen Eingreifens des Sicherheits- und Hilfsdienstes sowie des Selbstschutzes der Bevölkerung konnten an verschiedenen Stellen entstandene Schäden rasch behoben werden. — Fünf feindliche Flugzeuge

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Deutsches Seenotflugzeug, als solches mit weißem Anstrich und rotem Kreuz

    gekennzeichnet. Weltbild

    wurden durch Jäger und Flakartillerie abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 21. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Rahmen der bewaffneten Aufklärung griff die Luftwaffe gestern einzelne kriegswichtige Ziele in Mittel-und Südengland an. In der Grafschaft Suffolk wurde eine Munitionsfabrik bei Aldeburgh, ein Eisenbahnknotenpunkt bei Southwold, die Hafenanlagen von Great-Yarmouth wirksam mit Bomben belegt, ebenso ein Kriegsschiff im Seegebiet von Great-Yarmouth. Bei Cambridge, Eastchurch sowie bei Manston und Deal griffen unsere Flugzeuge Flugplätze mit Bomben und Maschinengewehren an. Die Hafenbahnhöfe von Lowestoft und Exeter erhielten mehrere Treffer auf Schuppen und Geleise. In einer Fabrikanlage bei Chelmsford waren starke Explosionen zu beobachten. Den Hafen und Werftanlagen von Faversham, Burry-Port und Pembroke wurden durch Bombentreffer schwere Schäden zugefügt. Einzelne in den Häfen liegende kleinere Schiffe sanken. Oellager gerieten in Brand. Im Seegebiet nördlich von Irland gelang es, ein Handelsschiff von 12 000 BRT. durch

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Volltreffer zu versenken. Im Atlantik, weit abgesetzt von der nord- und westirländischen Küste, erhielten drei weitere Handelsschiffe schwere Bombentreffer. Vereinzelt kam es zu Luftkämpfen. — Einige britische Flugzeuge flogen nach Frankreich und Holland ein. Das Reichsgebiet wurde am 20. und in der Nacht zum 21. 8. durch feindliche Flugzeuge nicht überflogen. — Der Feind verlor gestern zehn Flugzeuge, von denen sechs im Luftkampf und vier durch Flakartillerie abgeschossen wurden. Drei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt.

    Berlin, 22. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Verlauf der bewaffneten Luftaufklärung über den britischen Inseln wurden am 21. 8. zahlreiche Industrie-, Hafen- und Bahnanlagen, sowie fünfzehn Flugplätze mit gutem Erfolg angegriffen. Bombentreffer konnten in den Industrieanlagen von Skegneß, Qreat Yarmouth, Witney, Coventry, Bournemouth sowie in den Hafenanlagen von Bridlington beobachtet werden. In den Werftanlagen von Southampton wurde unter anderem ein Schiff im Dock getroffen. Bei einem Angriff auf einen Qeleitzug an der Ostküste Englands gelang es, ein Handelsschiff durch Bombentreffer schwer zu beschädigen. — In der Nacht zum 22. 8. griffen unsere Kampfflieger Flugzeugwerke südostwärts von London sowie Rüstungswerke bei Brigton wirksam mit Bomben an. — Feindliche Bombenabwürfe in der Nacht zum 22. 8. in Norddeutschland verursachten nur geringfügigen Schaden. Der Feind verlor sieben Flugzeuge, sechs eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Italien.

    Rom, 9. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika haben 16 italienische Jagdflugzeuge an der Cyrenaika-Qrenze einen heftigen Kampf gegen 27 englische Flugzeuge aufgenommen. Trotz der zahlenmäßigen Ueber-legenheit der Gegner gelang es unseren kampferprobten Fliegern, fünf feindliche Flugzeuge abzuschießen. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zu ihrem Ausgangspunkt zurückgekehrt.

    Rom, 10. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Aus sicherer Quelle erfährt man, daß bei dem Luftangriff unserer Bomber am 1. 8. das Schlachtschiff „Resolution" schwere Schäden, besonders am Heckturm, davongetragen hat. Außerdem wurde ein Zerstörer schwer beschädigt. — In Nordafrika sind die Eisenbahnstation von Marsa Matruk, Zusammenziehung mechanisierter Einheiten und feindliche Stellungen bei Sidi Barrani von unseren Flugzeugformationen wirkungsvoll bombardiert worden. — Unsere Luftwaffe hat einen Angriff auf den Hafen und Flughafen von Berbera durchgeführt, wobei ein Schiff getroffen und zwei feindliche Flugzeuge vom Glostertyp am Boden in Brand gesetzt wurden. — Feindliche Kraftwagen sind bei Buna im Tiefangriff beschossen worden. — Feindliche Luftangriffe auf Harrar, Massaua und Gura blieben erfolglos.

    Rom, 11. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Formationen unserer Luftwaffe haben den Flugplatz von Erkovit (Sudan) bombardiert, wobei 15 am Boden befindliche Flugzeuge Volltreffer erhielten und der Angriff der feindlichen Jäger zurückgeschlagen wurde. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Ein feindliches Flugzeug, das versucht hatte, EI Ulak (Kenia-Grenze) zu bombardieren, wurde vom Feuer unserer Verbände abgeschossen. Ein englischer Fliegerhauptmann wurde gefangengenommen.

    12. 8. 40. Hauptquartier d. Wehrmacht: Keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Rom, 13. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der erste Zusammenstoß mit dem Gros der feindlichen Kräfte, die Britisch-Somaliland verteidigen, begann am IL, um 13 Uhr, durch den Angriff unserer Streitkräfte und hat sich während des gestrigen Tages durch eine Anzahl heftiger Gefechte in der Zone von Adadleh entwickelt, das besetzt wurde. Die Schlacht geht weiter. In dieser Zone haben wir eine Blenheim abgeschossen und die Leiche des Piloten — eines Hauptmannes — geborgen. Während der Schlacht haben wir eines unserer Flugzeuge eingebüßt. — Formationen unserer Bombenflugzeuge haben die Treibstofflager Maltas mit Bomben belegt, wobei schwere Brände verursacht wurden.

    Rom, 14. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Mittwoch früh, um 1 Uhr, haben feindliche Flugzeuge, die über die Schweiz kamen, norditalienische Städte bombardiert und Flugblätter abgeworfen. In Mailand sind etwa 30 Explosiv- und Brandbomben abgeworfen worden, alle auf Wohnhäuser. Es wurden keine militärischen Ziele getroffen. Die Anzahl der Toten, ausschließlich Zivilpersonen, beträgt 12, die der Verwundeten 44. In Turin wurden etwa 15 Bomben abgeworfen, die weder an militärischen, noch an Industrieobjekten Schaden

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Bombenwasserflugzeuge startbereit.

    Archiv Flugsport

    anrichteten. Ein Toter und 8 Verwundete wrerden gemeldet. Auch Alessandria und Tortona wurden bombardiert. In Alessandria wurden 9 Personen getötet, darunter drei Feuerwehrleute in Ausübung ihres Dienstes, sowie einige verwundet. — Die Bombardierung von Augusta (Syrakus), wo vier Bomben abgeworfen wurden, hat weder Schaden noch Opfer verursacht. Ein feindliches Torpedoflugzeug wurde von der Marineflak abgeschossen. Die Besatzung, ein Offizier und ein Mann, wurden gefangengenommen.

    Rom, 15. 8. 40. Hauptquartier d. Wehrmacht: Die Operationen in Britisch-Somaliland sind mit harten Kämpfen, an denen die Luftwaffe wirksamen Anteil hat, in voller Entwicklung.

    Rom, 16. 8. 40. Hauptquartier d. Wehrmacht: In Britisch-Somaliland sind unsere Offensivoperationen noch in voller Entwicklung. Ein feindliches Flugzeug ist in Flammen über Zeila abgeschossen worden. Zwei feindliche Einflüge über die Flugplätze von Colbolcia und Massaua haben leichte Schäden verursacht. Es gab vier Tote und zwölf Verwundete unter den Italienern und Eingeborenen. — Im Laufe einer Luftaktion gegen Wajir sind zwei feindliche Flugzeuge am Boden zerstört worden. Ein englischer Flieger ist im Luftkampf abgeschossen worden. — Formationen unserer Bomber, die von Jagdflugzeugen be-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    gleitet waren, haben den Flughafen von fiolfi (Malta) bombardiert, ihre Ziele getroffen und Brände verursacht. Die feindlichen Jagdflugzeuge haben sich nach einem kurzen Angriffsversuch auf unsere Formationen zurückgezogen. Ein feindliches Flugzeug ist abgeschossen worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Nordafrika haben unsere Flugzeuge die Bahn Fuca—Matruk bombardiert. — In den frühen Morgenstunden ist von über die Schweiz kommenden feindlichen Flugzeugen ein neuerlicher Angriff auf norditalienische Ortschaften durchgeführt worden, wobei Bomben abgeworfen wurden, von denen einige auf die Bauerndörfer Merate und Olgiate fielen und zwei Tote sowie fünf Verletzte zur Folge hatten. Es wurde nur geringer Materialschaden verursacht. Ein feindliches Flugzeug ist von unserer Flak in Turin getroffen worden und bei Ceresole d'Alba abgestürzt. Die aus fünf Mann bestehende Besatzung ist teils umgekommen, teils gefangengenommen worden.

    Rom, 17. 8. 40. Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat anderthalb Stunden lang die Hafenanalgen und die im Hafen von Alexandria liegenden Kriegsschiffe heftig bombardiert. Ein Flugzeug ist von dieser Aktion nicht zurückgekehrt, ein anderes kam von einem Erkundungsflug über dem Roten Meer ebenfalls nicht zurück.

    Rom, 18. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eines unserer Flugzeuge ist von einer Aktion gegen Berbera nicht zurückgekehrt. — In Nordafrika haben feindliche Seestreitkräfte nicht weniger als dreihundert Schuß großen und mittleren Kalibers gegen Bardia und das Innere des Landes abgefeuert, wodurch ein Soldat getötet und elf verwundet wurden. — Unsere Bomber sind sofort zum Angriff übergegangen und haben gleichzeitig den Schiffen zu Hilfe eilende feindliche Luftstreitkräfte zum Kampf gestellt. Sieben feindliche Flugzeuge vom Gloster-Gladiator-Typ wurden mit Sicherheit abgeschossen. Der Abschuß von zwei weiteren ist wahrscheinlich. Drei unserer Flugzeuge fehlen.

    Rom, 19. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Britisch-Somaliland verfolgen unsere Truppen nach Durchbrechung der zweiten feindlichen Verteidigungslinie und der Eroberung und Ueberschreitung von La Faruk den Feind, der sich in Richtung der Schiffe zurückzieht, die ihrerseits unaufhörlich von unserer Luftwaffe bombardiert werden. Ein englisches Flugzeug ist von unseren Jägern abgeschossen worden. — Ein feindlicher Luftangriff auf Cassala hat weder Opfer noch Schäden zur Folge gehabt. Ein weiterer Angriff auf den Flugplatz Addis Abeba hat zwei Tote und fünf Verwundete verursacht und zwei Flugplatzhallen getroffen, die altes Material enthielten. — In Nordafrika hat unsere Luftwaffe die Anlagen des Wasser-Flughafens von Sidi Barrani sowie Zeltlager und Kraftwagen in der Zone südöstlich von Sollum wirkungsvoll bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Luftangriffe fanden auf Mailand statt, wo drei Bomben einen Häuserblock trafen und andere auf offenem Felde niederfielen. Angriffe auf Cuneo und Turin haben unbedeutenden Schaden, jedoch keine Opfer verursacht. Wie üblich, wurden Flugblätter abgeworfen.

    Rom, 20. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Feindliche Luftangriffe auf Neghelli, Mogadischio, Bardia, Mercha und Genale haben weder Opfer noch nennenswerten Schaden verursacht. — In Nordafrika bombardierte der Feind das Krankenhaus von Derna. Von den Insassen wurde einer getötet und 22 verwundet.

    Rom, 21. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Berbera wurden drei bei unseren Luftangriffen beschädigte Blenheim-Flugzeuge, ein viertes verbrannt im Bareris-Fluß und ein fünftes am Strande aufgefunden. — Der Feind hat zahlreiche Einflüge über kleinere Ortschaften Aethiopiens unternommen. Eine Frau wurde getötet, fünf wurden verletzt, der Materialschaden ist unbedeutend. In einem Hospital wurden zwei Flüchtlinge verletzt. In einem anderen gab es einen Toten und fünf Verwundete. Bei Diredaua haben unsere Jäger ein englisches Flugzeug von Typ Blenheim brennend abgeschossen. — Unsere Bomber haben die Luftbasen von Malta angegriffen und mit Erfolg bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind trotz heftiger feindlicher Abwehr zurückgekehrt. Die feindlichen Jäger, die von den unseren angegriffen wurden, sind in die Flucht geschlagen worden. Ein Flugzeug ist wahrscheinlich abgeschossen worden.

    Rom, 22. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine unserer Luftformationen hat die militärischen Ziele von Gibraltar bombardiert. Ein Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. — Eine feindliche, aus Kreuzern bestehende, Flottenformation

    ist von unseren Luftstreitkräften erreicht und einer heftigen Bombardierung unterzogen worden. Zwei Kreuzer wurden wiederholt von Bomben getroffen. Alle unsere Flugzeuge sind zu den Ausgangsbasen zurückgekehrt. — In Ostafrika wurde ein englisches Flugzeug von unseren Dubat bei Cacacia (Kenia) abgeschossen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Weihe der von Reichsbahnlehrlingen erbauten Segelflugzeugen auf der

    Wasserkuppe fand am 10. 8. in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste der Partei, Wehrmacht und Behörden statt. Nach der Begrüßungsansprache von Reichsbahndirektionspräsident Angerer, Kassel, und der Weiherede von Ministerialrat Heiges, Berlin, gedachte Gauleiter Staatsrat Weinrich, Kassel, der Leistungen unserer Flieger an der Front und der gefallenen Helden. Hiernach sei es Verpflichtung der Heimat, diesen nachzueifern und die junge aufstrebende Generation zu begeisterten Fliegern heranzuziehen. Nach der Uebernahme der 7 Segelflugzeuge, „Zöglinge" und ein „Grunau-Baby" durch den Stabsführer der NSFK.-Gruppe 8 (Mitte) v. Blomberg gab Oskar Ursinus einen Rückblick auf die Entwicklung des Segelfluges und seine Bedeutung für die deutsche Jugend. Segelflugvorführungen beendeten die Veranstaltung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Von Reichsbahnlehrlingen in Reichsbahnausbesserungswerkstätten Fulda, Paderborn, Kassel, Frankfurt a. M., selbst erbaute Segelflugzeuge wurden auf der Wasserkuppe zur Betreuung dem NSFK. übergeben.

    Segelflug und Modellbau in Bulgarien. Die ersten Anfänge der segelfliegerischen Betätigung in Bulgarien gehen bis auf 1926 zurück, zu welcher Zeit Dr. Winter in Bulgarien tätig war. Sportliche Kreise bekundeten zu dieser Zeit wenig Interesse. Erst später, 1935, wurden einige Flieger nach Grünau entsandt, um im Segelflug ausgebildet zu werden, welche nach ihrer Rückkehr die erste bulgarische Segelflugschule „Rillski Otel" bei Bresnik an der jugoslawischen Grenze mit einigen Anfangsschulmaschinen gründeten. Ergebnis 1935 /36

    ca. 20 A-Prüfungen. 1937 kamen die ersten Schüler nach Deutschland und machten in Grünau C-Prüfungen. .1938 schulte Otto Bräutigam mit vier deutschen Lehrern bei Sofia und Sliwniza mit etwa 8 Maschinen, darunter „Grünau Baby", „Habicht" u. a. Ergebnis 30 verschiedene Segelfliegerprüfungen A, B und C, darunter vier C-Prüfungen. Die Segelflugvorführungen von Bräutigam auf „Habicht" 1938 in Sofia gaben der bulgarischen Segelfliegerei starken Auftrieb.

    Gleichlaufend mit der Ausbildung im Segelflug wurde den Gymnasien in Sofia dem Nachwuchs Gelegenheit gegeben, sich im Modellbau auszubilden. Zur Zeit läuft ein Kursus im Modellbau für angehende Gymnasiallehrer. Leiter dieser Kurse ist Georgi St. Koltscheff.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fliegerei in Bulgarien. Oben links: Wie man in Bulgarien die Jugend für den Segelflug begeistert. Rechts: Sofiotischer Klub für Segelflieger. Unten: Bulgar. Sport-Sommerlager bei Sofia, vormilitärische Ausbildung. Im Vordergrund Vorführung von Flugmodellen durch Ausbildungsleiter Georgi St. Koltscheff.

    Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Formaldehyd-Behandlung des Sperrholzes und Furniere vor der Verleimung zur Vermeidung von Schimmelbildung ist in Deutschland bereits vor 30 Jahren bekannt und verwendet worden.

    Köhl, Hptm. a. D., am 7. 10. 38 Nymphenburger Krankenhaus München an Nierenleiden gestorben.

    Literatur.

    {Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Vorlesungen über Flugzeugbau. Abschnitt I: Fluglehre. 1. u. 2. Teil (zwei Schriften) v. Dr.-Ing. Justin Kleinwächter, Prof. a. d. T. H.. Danzig. Zu beziehen

    vom Flugtechnischen Institut, Danzig-Langfuhr, Eigenhausstr. 18a. Preis je Schrift RM 6.—.

    Aus den Vorlesungen sind die notwendigsten Grundlagen, welche für eine selbständige Weiterarbeit notwendig sind, übersichtlich gegliedert und ingenieurmäßig dargestellt, zusammengefaßt. Fluglehre 1. Teil: umfaßt die Kapitel Atmosphäre, Luftströmung und ihre Kraftwirkung, Profil und Polare, Profiltheorie, Theorie des Eindeckers. 2. Teil: Doppeldecker, Flugmotor, Luftschraube, Flugleistungen, statische Längsstabilität sowie praktische Umrechnungsmaße und Umrechnungstabellen.

    Taschenbuch für den Auto-Ingenieur, herausgeg. unter Mitarb. führ. Fachl. v. Prof. Dipl.-Ing. H. Buschmann. 2. Abfl. 555 S. mit 600 Abb. Verlag Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. Preis RM 11.—.

    Stoffumfang in der vorliegenden 2. Auflage entsprechend den Zeitverhältnissen erweitert. Nach einer Uebersicht der theoretischen Grundlagen ist alles Wissenswerte über Luftkühlung, Gestaltung der Motorteile von Fahrzeugmotoren, Nockenwellen, Ventile, Kurbeltriebe, Zylinderköpfe, Motorhilfsmaschinen, zusammengefaßt, was man sonst nur aus Fachzeitungen sich mühsam zusammensuchen muß. Wichtig sind die Kapitel über Lader mit Rechnungsbeispielen sowie die vielen Angaben aus der Praxis.

    Die deutsche Luftwaffe. Ein Bilderwerk v. Dr. Eichelbaum, Maj. i. RLM., m. ein. Geleitwort v. Generalfeldmarschall Hermann Göring. 2. Auflage. Verlag Junker und Dünnhaupt, Berlin-Steglitz. Preis brosch. RM 3.80, geb. RM 4.80.

    An Hand einer vorzüglichen Auswahl von Bildern wird mit einem begleitenden Text eine Einführung in die Gliederung der Luftwaffe gegeben. Die Bildseiten mit teilweise noch unbekannten Aufnahmen geben eine Vorstellung von dem Einsatz unserer Luftwaffe in Polen.

    Luftwaffen-Fachwörterbuch. Teil I. Deutsch-englisch-französisch. Herausgeg. von W. Voigtländer u. H. Zuerl. Heß Verlag G. m. b. H., Braunschweig-München. Preis RM 1.65.

    Enthält eine Zusammenstellung wiederkehrender Fachausdrücke, wie sie sich aus der Praxis ergeben, in Deutsch-Englisch-Französisch. Zum Schluß Dienstgrade, ferner die bekanntesten englischen und französischen Kriegsflugzeugtypen sowie gebräuchlichen Buchstabenabkürzungen.

    Luftfahrtunterricht in der Volksschule, v. Engelbert Treese. 199 S. mit 125 Abb. Verlag C. J. E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 2. Preis RM 3.80.

    Verfasser hat sich die schwierige Aufgabe gestellt, das Gesamtgebiet des Luftfahrtunterrichts zur Ausbildung der Lehrer und als Hilfsmittel für den Schulunterricht in knapper Form zusammenzustellen. Bei der nächsten Ausgabe sind verschiedene Stellen zu berichtigen, z. B. S. 63 wird die Leistung des Rennruderers mit 1,8 PS über 10 Min. viel zu hoch angegeben. Die Leistung beträgt in Wirklichkeit rund 0,57 PS über 4 Min. (vgl. Mitteilungen des Muskelflug-Instituts Nr. 3 Am „Flugsport" Nr. 25 v. 9. 12. 36); ferner S. 162 Fliegerlied „Zipp, zapp, Zeppelin" — das Flugzeug fliegt, das Luftschiff fährt. Es gibt eine Menge herrlicher Fliegerlieder, die von unserer Jugend mit Begeisterung gesungen werden.

    Großflugzeuge. Von Albert Klapprott. 34. Abb. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig. Preis RM —.35.

    Enthält auf 40 Seiten eine allgemein für Anfänger geschriebene Beschreibung über Entwicklung und Stand des Großflugzeugbaues.

    Technische Grundlagen. Von Ing. Erich Osterland. 120 S. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig. Preis RM 1.05.

    An Hand von 139 Abbildungen hat Verfasser in knapper und übersichtlicher Form das wichtigste über die mechanischen Grundlagen des Flugzeuges und Beanspruchung der Flugzeugteile mit den grundlegenden Formeln zusammengefaßt.

    Leistungs-Segelflugmodell Möwe, v. Heinz Saalfeld. (37. Bauplan v. Volck-manns Baupläne, flugf. Flugmod.) Verlag C. J. E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 2. Preis RM 1.80.

    Spannweite 2,58 m. Als Ein- und Doppelrumpfmodell zu bauen. Flugweite bei Handstart 25—30 m, bei Doppelrumpf 22—28 m.

    Die Flugmotoren. Von Albert Klapprott. 72 S., 56 Abb. Verlag Hachmeister ϖ& Thal, Leipzig. Preis RM —.70.

    Enthält Beschreibung der Wirkungsweise der bekanntesten deutschen Flugmotoren der Neuzeit.

    Die deutschen Flugmotoren: Jümo 205. Bearb. v. Ing. Otto Leib. 40 S. mit 31. Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 1.20.

    Der Junkers Dieselflugmotor ist an Hand von Abbildungen beschrieben.

    Schul- und Reiseflugzeug Arado Ar 79, v. H. F. A. Schelhasse. (8. Bauplan v. Volckmanns Baupläne naturgetr., flugf. Flugmod.) Verlag C. J. E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 2. Preis RM 1.40.

    Spannweite 1 m, Qummimotor, Reichweite 250 m, Gewicht 270 g.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    |H Wir suchen zum baldigen Eintritt für die Entwurfsabteilung unserer Entwicklungsstelle: =

    jj Äerodynamiker und Mathematiker |

    §1 zur Durchführung von Flugleistungs- und Flugeigenschaftsrechnungen sowie zur Aus- m

    j| wertung von Modell- und Flugmessungen und zur Bearbeitung von Sonderaufgaben, =s

    ( Entwurf s«Konstrukteure |

    §Ü mit konstruktiven und statischen Erfahrungen im Flugzeugbau, g

    U strebsame Zeichner j

    H mit guter technischer Vorbildung. g

    == Bewerbungen mit handschriftlichem Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften, Gehalts- §|

    = ansprüchen und Angabe des frühesten Äntrittstages sind zu richten an ^

    H Siebel-Flugzeug werke G. m. b. H., Halle a. d. Saale g

    r

    Für unsere Lehrlingsabteilung suchen wir zur Unterstützung des Ausbildungsleiters als Assistent

    einen jüngeren erfahrenen

    INGENIEUR

    mit guter technischer Vorbildung (Mittelschule oder Hochschule). Bewerber sollen nach Möglichkeit auf ähnlichem Posten schon tätig gewesen sein oder eine besondere Veranlagung für das Äusbildungswesen nachweisen können. — Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Lichtbild nebst Gehaltsansprüchen erbeten an die Personalabteilung der

    DORNIER-WERKE

    G. m. b. H. FRIEDRICHSHÄFEN A.B.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    B0VJ

    Wir suchen für unser Flugzeugkonstruktionsbüro möglichst sofort:

    Selbständige

    Konstrukteure,

    Zeichnungskontrolleure

    und

    Statiker.

    Ausführliche Bewerbungen mit Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Gehaltsanspruch sind einzureichen an:

    BLOHM & VOSS

    FLUGZEUGKONSTRUKTION HAMBURG - FINKENWÄRDER

    J V

    „FLUGSPORT

    HESS-LEHRHEFTE DER LUFTWAFFE

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Soeben erscheint:

    iTuftiunffon-fncliiüörtotüiKli

    Von W. Voigtländer und H.Zuerl Teil I: Deutsch/Englisch — Französisch

    88 Seiten Umfang / Preis: 1.65 Reichsmark

    Dieses Heft enthält erstmalig eine lückenlose Zusammenstellung aller fachtechnischen Ausdrücke, sowie eine Zusammenstellung der Dienstgrade, Flugzeugtypen usw. in englisch, französisch und deutsch.

    Das Erscheinen dieses Heftes wurde vom R.d.L. und Ob.d.L. als sehr dringend vermerkt.

    Als Ergänzung zum Teil I des Luftwaffen - Fachwörterbuches erscheint im Heß Verlag: Teil II: Englisch/Deutsch und Teil III: Französisch/Deutsch.

    Im gleichen Verlag sind unter anderem erschienen: „Das Erkennen von Flugzeugen", „Einführung in die Aerodynamik" und „Einführung in die Navigation". Verlangen Sie bitte Verlagsprospekte!

    Zu beziehen durch den Verlag oder durch jede Buchhandlung.

    HESS VERLAG G.m.b.H. ϖ BRAUNSCHWEIG

    Z w e i g n i e d

    a s s u n g

    München

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Dieser Name bedeutet 30 Jahre Arbeit und Erfahrung im Flugwesen - 1911 bis 1940 —

    Sie nutzen auch Ihnen, wenn Sie Ihr gesamtes

    FLUGZEUGMATERIAL

    beziehen von der Firma

    AUTOFLUG

    INHABER! GERHARD SBD LMAYR

    BERLIN-TEMPELHOF

    ff:DIE BETRIEB5SICH€REN""__.

    LEICHTMETALL-r ~- ARMATUREN

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ARMATUREN - APPARATE - FABRIK

    PrESCHÖNA

    ADOLF MEYER

    BERLIN-SW.29 ϖ GNEISENAUSTR. 27 ϖ TEL. 66 21 54 , 662155, 668553


    Heft 19/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr,: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro % Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telecr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle BuchhandlunKen, Postanstalten und Verlas: Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit Kenauer Ouellenansrabe gestattet.

    Nr. 19 11. September 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 25. Septbr. 1940

    Bau- und Werkstoffkenntnis im Flugzeugbau.

    Neben der Filmwissenschaft hat der deutsche Flugzeugbau schon bei oberflächlicher Betrachtung für den Fernstehenderen einen Stand der Entwicklung erreicht, wie man ihn noch vor wenigen Jahren nicht vorausahnen konnte.

    Durch die Verwendung moderner Bau- und Werkstoffe entstanden neuartige Herstellungsverfahren. Die vielfache Verwendung von Kunststoffen, verschiedenen Leichtmetallen, Aluminium, Magnesium mit ihren Abarten, neuartigen Stählen von verhältnismäßig hoher Festigkeit und Hitzebeständigkeit, verlangten umfangreiche Sonderkenntnisse nicht nur in der Herstellung, sondern auch in der Anwendung undBearbeitung. Eine aui gedehnte Forschertätigkeit hat die Kenntnis dieser jetzt zur Anwendung kommenden Baustoffe zu Sonderwissenschaften werden lassen, die der Gestalter und selbst teilweise der Arbeiter beherrschen muß.

    Wenn auch die Holzbauweise im Flugzeugbau noch weiter bestehen bleiben wird, so ist es Pflicht, daß die im Flugzeugbau Tätigen sich mehr wie bisher mit den neuartigen Werkstoffwissenschaften befassen und sich mit ihren Eigenarten in der Verarbeitung vertraut machen. Gerade jetzt während des Krieges bietet sich oft Gelegenheit, Anwendungsarten, Konstruktionen und Gestaltlingsmöglichkeit in allen Einzelheiten zu studieren. Die Kenntnis und großen Erfahrungen im Flugzeugbau werden auch auf vielen anderen Gebieten der Technik, wo sie bis jetzt noch nicht eingesetzt sind, Anwendung finden und dazu beitragen, die Ueberlegenheit deutscher Erzeugnisse gegenüber dem Ausland zu steigern.

    USA Schweizer Ganzmetall-Doppelsitzer-Segelflugzeug SGS 2-8.

    Ueber den Doppelsitzer der Schweizer Metal Aircraft Co. berichteten wir im „Flugsport" 1939, S. 470. Bauausführung ähnlich wie der Einsitzer. Schulterdecker, abgestrebt, rechteckiges Flügelmittelstück. Flügeltiefe von 1,5 m auf 0,6 m nach den Enden zu sich verjüngend. Metallholm, Torsionsnase, Alcladbeplankung, Duralrip-

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 33.

    pen. Auf der Oberseite eine Störklappe, welche von beiden Sitzen betätigt werden kann.

    Rumpf geschweißtes Stahlrohr, Hinterteil nur dreiholmig mit einem stärker dimensionierten, als Träger wirkenden Holm auf der Rumpfunterseite. Kabine verkleidet, 2 Sitze hintereinander, hinterer Sitz im Schwerpunkt des Flugzeuges. Doppelsteuerung. Fahrwerk ein Rad, bremsbar, Ballonbereifung, mit zusätzlicher Kufe und gummigefedertem Sporn.

    Spannweite 15,65 m, Flügelfläche 20 m2, Profil NACA 4412, Abstellung 3°, Seitenverhältnis 1 : 12,65, Flächenbelastung einsitzig 14,6 kg/m2, zweisitzig 19,5 kg/m2, Leergewicht 204 kg, Mindestsinkgeschwindigkeit einsitzig 67 km/h, zweisitzig 76 km/h, beste Gleitzahl 1 : 23,5 (einsitzig), Schleppfluggeschwindigkeit 112 km/h. Preis, flugfertig ab Werk, 1250 Dollar.

    Junkers Ju 87 B Sturzkampfflugzeug.

    Die Junkers Ju 87 B (Stuka), 2 Mann Besatzung, ist ein freitragender Ganzmetalltiefdecker (vgl. Typenbeschr. Ju 87 „Flugsport" 1938, S. 124, u. Erfolge in Polen 1939, S. 556).

    Knickflügel in Dural-Glattblechbauweise mit Mittelstück und Ansatzflügel. Bei den dreiteiligen Hilfsflügeln an der Hinterkante dienen die Außenteile als Querruder. Bei der Sturzflugbremse unter der Flügelvorderkante wird bei der Anstellung eine Abfangvorrich-tung vorgespannt.

    Rumpf aus zwei Längsschalen, horizontal geteilt. Unterteil mit dem Flügelmittelstück fest verbunden.

    Höhenleitwerk durch V-Streben nach der Rumpf Unterseite abgefangen. Seitenleitwerk freitragend. Höhen- und Seitenruder Trimmklappen.

    Einbeinfahrwerk, freitragend, mit Ringfederbein, stromlinienverkleidet. Oeldruckbremsen. Spornrad verkleidet, schwenkbar. Motor Jumo 211a, Wasserkühlung, 980 PS in 5000 m Höhe. Bewaffnung starre MG, nach vorn schießend, ein bewegliches

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Schweizer Ganzmetall - Doppelsitzer - Segelflugzeug SQS 2—8.

    Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Junkers Ju 87 B Sturzkampfflugzeug. Oben: Großeinsatz im Westen. Unten: Der

    Motor wird angelassen. Werkbild - Weltbild

    MQ, nach hinten schießend. Bombenträger für eine Bombe

    unter dem Rumpf zwischen Fahrwerk. Weitere Bombengehänge unter den Außenflügeln.

    Spannweite 13,8 m, Länge 11,1 m, Flügelinhalt 32 m2.

    Fluggewicht 4235 kg.

    Junkers Ju 87 B Sturzkampf-Flugzeug.

    Nachdruck ohne Quellenangabe nicht gestattet. Zeichnung: Flugsport.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Junkers Ju 88, modernster Horizontal- und Sturzkampfbomber der deutschen Luftwaffe, wurde bei Großeinsätzen gegen England mit besonderem Erfolg

    eingesetzt. Weltbild

    Ital. Cant Z. 501 Flugboot.

    Dieses mehrsitzige Flugboot, gebaut von Cantieri Riuniti delF Adriatico, Monfalcone, ist für Bombenwurf und Fernaufklärung bestimmt.

    Flügel aus zwei Hälften, zweiholmig, in Holzbauweise, stoffbespannt, gegen den Bootsrumpf durch je zwei Stiele, die in sich verstrebt und verspannt sind, abgefangen.

    Bootsrumpfunterseite stark gekielt, zwei Stufen, das Qanze in drei wasserdichten Abteilen abgeschottet. Qanzholzbauweise, Bootsbedeckung aus zwei Holzauflagen mit von Schutzlack überzogener Stoffauflage. Die beiden Stützschwimmer, in der Mitte der Flügel-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    hälften angreifend, sind im Dreiecksverband mit den Flügelstreben geschickt vereinigt (vgl. nebenstehende Abb.).

    Bootsrumpfende hochgezogen, Höhen- und Seitenleitwerk gegen Rumpf verstrebt und Seitenleitwerk verspannt. Flossen und Ruder Holzbauweise, stoffbespannt. Höhen- und Seitenruder im Fluge verstellbare Trimmklappen.

    Besatzung 4 Mann, Bewaffnung 1 MG im Bootsrumpf, 1 MG hinter den Flügeln und ein weiteres Doppel-MG in einem Drehturm in der Motorgondel. Im hinteren Rumpfteil Raum für zwei Hängematten.

    Motor wassergekühlter 16-Zylinder Isotta-Fraschini „Asso XI R. C. 15" 800 PS. Betriebsstoffbehälter von 2800 1 in der Motorgondel, Hilfsbehälter von 500 1 im Bootsrumpf.

    Spannweite 22,5 m, Länge 14,9 m, Höhe 4,4 m, Flügelfläche 62 m2. Leergewicht 3400 kg, Fluggewicht 5500 kg. Flächenbelastung 88,7 kg/m2, Leistungsbelastung 6,8 kg/PS, Flächenbelastung 12,9 kg/m2.

    Höchstgeschwindigkeit 275 km/h, Reise 240 km/h, steigt in 16 min auf 4000 m, Reichweite 2600 km.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. 9. 40:

    Zu Generalen der Flieger die charakterisierten Generale der Flieger Wilberg, Quade;

    zu Generalleutnanten die Generalmajore Waber, Pflugbeil; zu Generalärzten die Oberstärzte Dr. Schmidt, Dr. Gebler.

    General d. Inf. Volkmann t, an den Folgen eines schweren Unfalles, den er auf der Heimfahrt aus dem Felde erlitt, verstorben, ist am 29. 8. in Wilmersdorf eingeäschert worden. Generalfeldmarschall Milch und Offiziersabteilungen aller drei Wehrmachtsteile gaben General Volkmann, der sich schon im Spanienfeldzug als Befehlshaber der Legion Condor auszeichnete, das letzte Geleit.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ^ßlM)5CHAI

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Sonderausstellung der Wehrmacht „Der Sieg im Westen" auf der Leipziger Herbstmesse. Abgeschossenes englisches Jagdflugzeug vor dem Ausstellungsgebäude der Wehrmacht. Weltbild

    Godt, NSFK.-Brigadeführer, vom Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, General d. Flieger Fr. Christiansen, zum Führer d. Gruppe 12 (Niederrhein) d. NSFK. ernannt.

    Prof. Dr. Otto Mader, 17. 9.

    60. Geburtstag. Mader ist als ältester wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Junkers, insbesondere durch seine verdienstvollen Arbeiten, eng verbunden mit der Entwicklung des Schwerölmotors (seit Jahren Chefkonstrukteur von Jun-kers-Flugmotorenbau), bekannt geworden. Erhielt 1937 die Lilienthal - Denkmünze und wurde zum Wehrwirtschaftsführer ernannt.

    Ausland.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Bild: JFM*

    74 englische Sperrballone

    sind nach dem Heeresbericht

    vom 31. August 1940 vernichtet Prof. Dr. Otto Mader.

    worden. Die Einrichtung der Ballonsperren ist in England seit 1938 eifrig betrieben worden. Man stritt sich seinerzeit, ob man die vorhandene Zahl von Sperrballonen über das ganze Stadtgebiet von London (Abb. l) oder mit geringen Abständen von einigen 100 m im Kreis ringförmig um London verteilen sollte (Abb. 2). Auf jeden Fall ist der Erfolg mit den Ballonsperren ausgeblieben. Der „United Preß"-Korrespondent berichtet über den Angriff am 31. 8., der aus einer Hafenstadt im englischen Südosten datiert ist, folgendes: „Ich war soeben Augenzeuge des entschlossensten deutschen Luftangriffes auf eine Ballonsperre, den ich jemals erlebt habe. Zwölf Maschinen stürzten sich aus der Richtung der Sonne her in das furchtbare Flaksperrfeuer, und vier von ihnen begannen methodisch, die Ballonsperre anzugreifen, wobei sie einen Ballon nach dem anderen in Flammen setzten und zum Absturz brachten." Wenn der Berichterstatter auch fortfährt, daß die Ballons alsbald ersetzt worden seien, so ist doch deutlich, daß ein derartiger Verbrauch nicht lange anhalten kann. Der Bericht schließt mit dem Satz: „Soweit ich sehen konnte, war es den vier deutschen Maschinen gelungen, ihre Aufgabe zu erfüllen und über den Kanal zurückzufliegen." — Die Sperrballone haben lim Durchmesser und sind 21 m lang. Aufsteigzeit auf 300 m 2 Min. — Für die sogenannten Luftvorhänge mit Drahtschürzen, die in verschiedenen Höhen den feindlichen Fliegern den Weg versperren sollen, betragen die Ballonabstände 65 in. Zwischen den Haltetrossen wollte man ursprünglich noch in etwa 10 m

    Abstand Sperrkabel aufhängen. — Das alles hat man sich sehr schön gedacht. Für die Bevölkerung wird es kein angenehmes Gefühl sein, wenn die mit Wasserstoffgas gefüllten Ballone mit ihrem Drahtseilgewirr plötzlich brennend herunterkommen. Ursprünglich beabsichtigte man, mit den Ballonsperren den Angriffsgeist der feindlichen Flieger infolge der Ungewißheit über die Länge der englischen Ballone und ihre Verankerung zu hemmen. Es scheint das Gegenteil eingetreten zu sein. Die Ballone reizen geradezu zum Angriff.

    Abb. 2.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Argentin. Luftwaffe soll um 400 Flugzeuge, wofür 225 Millionen Pesos ausgeworfen sind, verstärkt werden. Eine beträchtliche Erweiterung soll auch die Bodenorganisation erfahren.

    USA Verkehrsflugzeug in Virginia am 31. 8. mit 26 Personen, die alle ums Leben kamen, abgestürzt. Darunter befindet sich auch der Senator Lundeen, welcher als Mitglied des Repräsentantenhauses 1917 gegen den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten gestimmt hatte und auch seinerzeit den Eintritt Nordamerikas in den Völkerbund bekämpfte.

    Bombardement Tschungking durch japanische Flugzeuge am 20. 8. 40 nahmen 77 Bomber teil, die in mehreren Wellen durch große Mengen Bomben die Stadt in Brand warfen.

    Berlin, 23. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampf verbände der Luftwaffe griffen gestern im Rahmen der bewaffneten Aufklärung je einen Geleitzug im Seegebiet von Berwick und in den Downs an und erzielten auf vier Handelsschiffe mehrere Treffer. Außerdem wurde der Flugplatz Manston mit guter Wirkung mit Bomben belegt. Im Laufe des Tages kam es über Südostengland zu einigen für unsere Jagdflieger erfolgreichen Luftkämpfen. Bei Nachtangriffen auf mehrere Flugplätze in Cornwall und Wales, auf eine Flugzeugfabrik in Reading und ein Flugmotorenwerk in Rochester zeigten Brände und Explosionen die Wirkung der abgeworfenen Bomben. Die Verminung britischer Häfen wurde fortgesetzt. — Britische Flugzeuge warfen in der Nacht zum 23. August in Westdeutschland ohne besondere Wirkung Bomben. In einer Stadt wurde ein Wohnhaus zerstört, mehrere beschädigt und einige Zivilpersonen verletzt. — Der Feind verlor gestern in Luftkämpfen elf Flugzeuge sowie zwei Sperrballone; zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 24. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Unsere Flugzeuge griffen am 23. 8. und in der Nacht zum 24. 8. in ganz Süd- und Mittelengland Hafen-und Dockanlagen, Flugplätze, Werke der Rüstungsindustrie und Truppenlager an. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung am Tage warfen sie u. a. Bomben auf ein Munitionswerk in Banbury, wo Brände und heftige Explosionen beobachtet wurden. Durch zahlreiche nächtliche Bombenangriffe wurden besonders in den Hafenanlagen von Bristol, Evonmouth, Devonport und Great Yarmouth sowie auf

    Einsatz beim Stab eines Fliegerkorps. Kurz vor Beginn der Kampfhandlungen findet zwischen dem Chef der Luftwaffe, General der Flieger Ritter von Greim (Mitte), dem Chef des Stabes und dem I a noch eine kurze Besprechung statt, bei der die Lage bis ins kleinste Detail durchgesprochen wird. PK-Dietrich-Weltbüd

    Luftwaffe.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    dem Flugplatz Cambridge weithin sichtbare Brände und Explosionen ausgelöst. — Einige feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht in Westdeutschland ohne nennenswerte Wirkung Bomben, — Gestern wurden drei feindliche Flugzeuge durch Jäger, vier durch Flak abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 25. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte am 24. 8. die planmäßige Zerstörung kriegswichtiger Anlagen des Feindes mit großem Erfolg fort. Wie bereits bekanntgegeben, stießen deutsche Fliegerverbände gestern überraschend gegen die britischen Inseln vor. Dabei gelang es, Unterkünfte, Hallen, Werkstätten und Lager auf den Flugplätzen Northwald, Hornchurch, Manston, Canterbury und Ramsgate weitgehend zu zerstören. Der Kriegshafen von Portsmouth wurde mit zahlreichen Bomben, darunter solchen schwersten Kalibers, belegt und die Hafen- und Werftanlagen in Brand gesetzt. Unsere Kampfflieger warfen ferner Bomben auf Great-Yarmouth, wo Lagerhäuser und Schuppen in Flammen aufgingen, sowie auf Truppenunterkünfte in der Nähe von Dover. — Im Laufe des Tages kam es zu mehreren heftigen Luftkämpfen, in denen unsere Jagdflieger wiederum ihre Ueberlegenheit bewiesen. — Zahlreiche nächtliche Angriffe unserer Kampfflieger hatten erhebliche Zerstörungen in den Hafenanlagen von Bristol, Brände und Explosionen im Großöllager von Tharnes-haven sowie starke Beschädigungen in verschiedenen Werken der britischen Flugrüstungsindustrie, u. a. in Derby, Birmingham, Kingston und Rochester, zur Folge. — Das Verminen englischer Seehäfen wurde fortgesetzt. — Britische Flieger warfen in der Nacht zum 25. 8. in Nord-, West- und Süddeutschland Bomben auf freies Gelände und in Wohnviertel von zwei südwestdeutschen Städten. In einer Stadt wurden mehrere Wohnhäuser getroffen, zwei Zivilpersonen getötet und zwei verletzt. An einer anderen Stelle zerstörte eine Bombe ein Gebäude, in dem Kriegsgefangene untergebracht waren. Acht von ihnen wurden verletzt. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 64 Flugzeuge, von denen 57 im Luftkampf und 7 durch Flak abgeschossen oder am Boden zerstört wurden. 20 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 26. 8. 40. DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen gestern den Flugplatz Warmwell nordwestlich Portland mit guter Wirkung an, wobei es zu heftigen Kämpfen kam. 360 km westlich Landsend versenkte ein deutsches Flugzeug ein Handelsschiff von 4000 BRT. Vor den britischen Häfen wurden erneut Minen gelegt. — In der Nacht zum 26. 8. belegten zahlreiche Flugzeuge in Birmingham sowie in Kingston und Coventry Werke der Flugzeug- und Rüstungsindustrie mit Bomben. Heftige Explosionen und starke Brände konnten beobachtet werden. — In der gleichen Nacht überflogen zum erstenmal seit Kriegsbeginn einige feindliche Flugzeuge Berlin und warfen am Stadtrande mehrere Brandbomben. Im übrigen Reichsgebiet fielen an verschiedenen Stellen planlos geworfene Bomben auf nichtmilitärische Ziele. Weder hier noch in Berlin wurde Schaden angerichtet. Eines der Berlin überfliegenden Flugzeuge wurde auf dem Rückweg durch Flak abgeschossen. — Die Gesamtverluste des Gegners am gestrigen Tage betrugen 72 Flugzeuge, davon wurden 51 im Luftkampf abgeschossen, 21 durch Flak oder am Boden zerstört. 14 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Das Jagdgeschwader Richthofen hat in den gestrigen Luftkämpfen den 250. Abschuß überschritten. Oberltn. Wieck errang seinen 19. und 20, Luftsieg.

    Berlin, 27. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Fliegerverbände griffen erneut in Südengland Flugplätze, Truppenlager sowie den Kriegshafen Portsmouth an. Eine Funkstation auf den Scilly-Inseln wurde zerstört. Drei im Geleitzug fahrende Handelsschiffe erhielten nördlich Fraserbourgh schwere Bombentreffer. Im Verlauf der Kampfhandlungen kam es zu mehreren für uns erfolgreichen Luftkämpfen. In der Nacht zum 27. 8. unternahmen stärkere Kampffliegerverbände Angriffe auf den Kriegshafen Plymouth, auf einen Flugplatz in Cornwall, auf Flugzeug- und Rüstungswerke in Coventry und bei Birmingham sowie auf die Hafenanlagen von Hull und Newcastle. Nach dem Abwurf zahlreicher Bomben entstanden an vielen Stellen Brände und Explosionen, insbesondere in Plymouth und Hull. — Das Verminen britischer Seehäfen aus der Luft nahm seinen Fortgang. — In der Nacht zum 27. 8. warfen britische Flugzeuge im Reichsgebiet an meheren Stellen Bomben. Der angerichtete Sachschaden ist unwesentlich. Es wurden zwei Zivilpersonen getötet, acht verletzt. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 70 Flugzeuge, davon wurden

    61 im Luftkampf abgeschossen und neun am Boden zerstört. 21 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 28. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am gestrigen Tage beschränkte sich die Tätigkeit der deutschen Luftwaffe infolge unsichtigen Wetters auf bewaffnete Aufklärung, in deren Verlauf Bomben auf die Hafenanlagen von Qosport geworfen wurden. — In der Nacht zum 28. 8. griffen starke Kampfverbände Hafenanlagen und Werften, Flugzeugwerke und Rüstungsanlagen in England und Schottland an. In Southampton, Aberdeen, Dundee, Leeds, Hull,

    Links oben: In einem deutschen Kampfflugzeug, der Schütze am Seiten-MG.

    Schödl-PK-Weltbild

    Unten: Er hat bei einem Englandflug einen Schuß durch den Stiefel bekommen und stopft nun das Loch im Strumpf. Spieth-PK-Weitbüd

    Rechts oben: Besatzung einer He 111 geht an Bord. Mitte: Heckschütze eines Kampfflugzeuges vom Muster He 111. Seuffert-PK-Weitbild Unten: Einschuß neben Einschuß zeigen die Tragflächen der deutschen Kampfmaschine, die trotzdem unbeirrt ihren Auftrag durchführte und glatt im Heimathafen landete. Jütte-PK-Weltbild

    vor allem in den Flugzeug- und Motorenwerken von Derby und Birmingham und in der Staatswerft von Chatham zeigten ausgedehnte Brände die Wirkungen der Bombenangriffe. Das Verminen britischer Häfen durch Flugzeuge wurde fortgesetzt. — Britische Flugzeuge warfen in der Nacht im Reichsgebiet Bomben ohne nennenswerten Schaden. In Kiel wurden einige Wohnhäuser beschädigt. Infolge des disziplinierten Verhaltens der Bewohner erhielt nur eine Person leichte Verletzungen. — Drei britische Flugzeuge wurden abgeschossen, davon eines durch Marineartillerie. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 29. 8. 40. DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampffliegerverbände griffen am gestrigen Tage die Flugplätze von East Church und Southend an der Themsemündung sowie den Hafen von Bogner-Regis an der englischen Südküste mit starker Wirkung an. Bei Nacht wurden in verstärktem Maße die Hafenanlagen von Liverpool, Cardiff, Bristol, Middlesborough, Chatham und Thames-haven sowie Rüstungsziele in Sheffield, Norwich und Coventry mit Bomben belegt. Der Luftminenabwurf in britischen Häfen wurde fortgesetzt. An verschiedenen Stellen kam es zu Luftkämpfen, in deren Verlauf 38 feindliche Flugzeuge und zwölf eigene Flugzeuge abgeschossen wurden. — Britische Flugzeuge griffen in der Nacht planmäßig Wohnviertel der Reichshauptstadt an. Durch Brand- und Sprengbomben wurden zahlreiche Zivilpersonen getötet oder verletzt, sowie an einzelnen Wohnhäusern Dachstuhlbrände und Schäden verursacht. Eines der angreifenden feindlichen Flugzeuge wurde durch Flakartillerie abgeschossen, bevor es das Weichbild von Berlin erreichte. — Auch das Leunawerk war das Ziel eines britischen Angriffs. Der hier angerichtete Schaden ist gering. An mehreren anderen Orten Mittel- und Westdeutschlands, die mit Bomben angegriffen wurden, entstand ebenfalls kein nennenswerter Schaden. — Der Feind verlor gestern insgesamt 44 Flugzeuge und einen Sperrballon, während der eigene Gesamtverlust 15 Flugzeuge beträgt.

    Berlin, 30. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Gestern beschränkte sich die Tätigkeit der Luftwaffe auf bewaffnete Aufklärung, in deren Verlauf es zu mehreren Luftkämpfen über Südostengland kam. — In der Nacht zum 30. 8. griffen Kampffliegerverbände mehrere Flugplätze in den Grafschaften Lincoln, Suffolk, Industrieanlagen in Felixstowe, Flugzeugwerke in Weybridge und Langley-Sluth, sowie die Hafenanlagen von Dundee, Leith, Hartlepool und Liverpool an. Ausgedehnte Brände in den einzelnen Zielen, besonders im Hafen von Liverpool zeigten den Erfolg der Angriffe. Britische Häfen wurden weiter vermint. — Auch in der letzten Nacht warfen britische Flugzeuge in Westdeutschland Bomben auf nichtmilitärische Ziele. Im Ruhrgebiet wurden in mehreren Orten Wohnviertel getroffen. Es gelang jedoch, entstandene Brände durch den Sicherheits- und Hilfsdienst rasch zu löschen; der sonst angerichtete Sachschaden ist geringfügig. — Bei ihren nächtlichen Einflügen in das Ruhrgebiet wurden zwei feindliche Flugzeuge durch Flak, in den Luftkämpfen des Tages 19 feindliche Flugzeuge abgeschossen und sechs Sperrballone zerstört. Sieben eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück.

    Berlin, 31. 8. 40 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie bereits bekanntgegeben, haben unsere Kampf- und Jagdflieger gestern mehrere überraschende Vorstöße gegen die britische Insel unternommen. Dabei wurden auf verschiedenen Flugplätzen Hallen und Unterkünfte durch Bomben schwer beschädigt. Ein Truppenlager in Südengland erhielt mehrere Treffer mittleren Kalibers. Im Laufe dieser Angriffe sowie beim Durchbrechen der Jagdsperre an der englischen Südküste entwickelten sich zahlreiche Luftkämpfe. — In der Nacht zum 31. August griffen Kampffliegerverbände Hafenanlagen und Werke der Rüstungsindustrie in Mittelengland mit Bomben an. An der Themsemündung wurden Oellager und Docks wirksam mit Bomben belegt. In den angegriffenen Zielen entstanden starke Brände. —■ Britische Häfen wurden erneut vermint. — In der vergangenen Nacht setzten, britische Flugzeuge ihre Angriffe auf Berlin und andere Ziele im Reichsgebiet fort. Eine Anzahl von Bomben fiel in die innere Stadt sowie in Arbeiterwohnviertel der Reichshauptstadt. Hier wie an anderen Stellen des Reiches sind die angerichteten Sachschäden unbedeutend. Tote sind nicht zu beklagen. Einige Zivilpersonen sind verletzt worden. — In den Luftkämpfen des Tages wurden 93 feindliche Flugzeuge, bei den nächtlichen Angriffen ein britisches Flugzeug durch Flak und zwei durch Nachtjäger abgeschossen. Mit zwei weiteren Abschüssen durch Flakartillerie der Kriegsmarine an der Nordseeküste betragen somit die Gesamtverluste des Gegners am gestrigen Tage 98 Flugzeuge; 34 eigene werden vermißt.

    Berlin, 1. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 31. 8. und in der Nacht zum 1. 9. unternahmen unsere Kampf- und Jagdflieger überraschende Vorstöße gegen die britischen Inseln. Flugplätze in den Grafschaften Kent und Essex, Hafenanlagen und Docks an der Themsemündung und in Liverpool, Luftrüstungswerke in Mittelengland wurden mit Bomben belegt. Zahlreiche Brände zeigten die große Wirkung der Angriffe. Hierbei entwickelten sich heftige Luftkämpfe, in deren Verlauf 116 feindliche Flugzeuge abgeschossen wurden. Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt. — In der Nacht zum 1. 9. flogen britische Flugzeuge ins Ruhrgebiet und gegen Berlin ein und warfen an mehreren Stellen Bomben, die aber nur ganz geringen Sachschaden anrichteten. Militärische Ziele sind nirgends getroffen worden. Das Abwehrfeuer unserer Flak hinderte die feindlichen Flugzeuge beim Angriff auf Berlin am Bombenabwurf über dem Stadtgebiet. Einige Bomben fielen außerhalb der Stadt in freies Gelände. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 133 Flugzeuge, von denen 116 im Luftkampf, drei in der Nacht durch Flakartillerie abgeschossen und 14 am Boden zerstört wurden. Es gelang ferner, 74 Sperrballone zu vernichten. 32 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 2. 9. 40 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 1. 9. setzten unsere Kampf- und Jagdverbände die Angriffe auf Anlagen der englischen Luftwaffe in Südostengland fort. Hallen und Unterkünfte der Flugplätze Abingdon, Kenleyr Biggin-Hill, Detling, Hawkinge, Lympne erhielten Volltreffer und wurden zum Teil in Brand gesetzt. Im Verlauf der Angriffe kam es zu verschiedenen Luftkämpfen, in denen unsere Fliegerverbände erneut ihre Ueberlegenheit bewiesen. —-In der Nacht belegten Kampfverbände die Seehäfen von Liverpool, Swansea, Bristol und Chatham erfolgreich mit Bomben. Die Verminung britischer Häfen nimmt ihren Fortgang. — Feindliche Flugzeuge versuchten in der letzten Nacht

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Oben: Ueber dem Kanal, auf dem Wege nach England. ffinze-PK-Weltbild Unten: Von den ersten Bombenangriffen auf den britischen Kriegshafen Portsmouth. Bombentreffer in den Hafenanlagen. PK-Weltbild

    wieder, Berlin und andere Städte anzugreifen. Dank unserer starken Flakabwehr gelang es ihnen nicht, im Räume von Groß-Berlin Bomben zu werfen. An anderen Stellen im Reichsgebiet wurden nur Schäden an Wohnhäusern, niemals jedoch militärischer Sachschaden angerichtet. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 62 Flugzeuge, von denen 52 im Luftkampf abgeschossen und 10 am Boden zerstört wurden. Demgegenüber werden nur neun eigene Flugzeuge vermißt.

    Berlin, 3. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 2. 9. griffen unsere Kampf-und Jagdverbände, wie bereits bekanntgegeben, feindliche Flugplätze in Südengland an. In Hornchurch, Gravesend, East Church, Detling wurden Hallen und Unterkünfte durch Bombentreffer zerstört und zum Teil in Brand gesetzt. Dabei kam es zu einer Reihe von Luftkämpfen, die für unsere Fliegerverbände siegreich verliefen. — Nachtangriffe unserer Kampffliegerverbände richteten sich gegen Hafenanlagen an der englischen West- und Südküste, gegen Werke der Rüstungsindustrie in Mittelengland und gegen Flugplätze. So wurden die Häfen von Liverpool, Swansea, Bristol, Plymouth, Portland, Poole und Portsmouth und Rüstungswerke in Birmingham, Coventry und Filton mit Bomben belegt. An mehreren Stellen entstanden starke Brände. — Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt. — Britische Flugzeuge warfen in der Nacht in West- und Südwestdeutschland an verschiedenen Stellen Bomben. Außer der Zerstörung eines ländlichen Anwesens ist weder Sach- noch Personenschaden angerichtet worden. — Der Feind verlor gestern insgesamt 93 Flugzeuge; davon wurden 86 feindliche Flugzeuge in den Luftkämpfen am Tage, ein Flugzeug durch Nachtjäger, eines durch Flakartillerie und eines durch Flakartillerie der Kriegsmarine abgeschossen und vier am Boden zerstört. 23 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Das Zerstörergeschwader 76 hat seinen 500. Luftsieg errungen.

    Berlin, 4. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 3. 9. griffen unsere Fliegerverbände von neuem Flugplätze in Südengland an und belegten Hallen und Werftanlagen wirksam mit Bomben, die zu mehreren Bränden führten. — Bei den Vorstößen gegen die britischen Inseln entwickelten sich wiederum Luftkämpfe, die für unsere Jäger sehr erfolgreich verliefen. Kampffliegerverbände warfen in der Nacht Bomben auf britische Hafen- und Rüstungsanlagen sowie auf Flugplätze. In Liverpool, Avonmouth, Bristol, Portland, Poole, Rochester und Middlesborough entstanden ausgedehnte Brände. — Das Auslegen von Luftminen vor den britischen Häfen nahm seinen Fortgang. — Britische Flugzeuge flogen in der Nacht in das Reichsgebiet ein und versuchten u. a. die Reichshauptstadt anzugreifen. Nur einzelnen Flugzeugen gelang es, Groß-Berlin zu überfliegen. Bomben wurden hierbei im Stadtgebiet nicht geworfen. In der Mark Brandenburg sowie an einigen anderen Orten des Reiches fielen vereinzelt Bomben, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. — Der Feind verlor gestern 62 Flugzeuge, davon wurden 46 Flugzeuge in den Luftkämpfen des Tages und ein Flugzeug während der Nacht durch Flakartillerie abgeschossen, ferner 15 Flugzeuge am Boden vernichtet. Zehn eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 5. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 4. 9. griffen unsere Kampfflieger, Jagd- und Zerstörerverbände wiederholt Flugplätze, Werke der Flügrüstungsindustrie sowie ein Munitionslager wirksam mit Bomben an. In der Flugmotorenfabrik Rochester und in der Flugzeugfabrik Weybridge sind Treffer in Hallen und Gebäuden erzielt worden. Bei diesen Angriffen kam es zu mehreren für unsere Jäger siegreichen Luftkämpfen. — In der Nacht griffen Kampffliegerverbände hauptsächlich Hafen- und Dockanlagen an der West- und Ostküste

    Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz: Oberstltn. v. Bülow, Hptm. Oesau, Maj. Graf Schönborn, Oberstltn. Ludwig Schulz, Oberfeldw. Renz. Weltbild

    Englands sowie mehrere Flugplätze an. In Liverpool, Swansea, Bristol, Weymouth, Poole, Chatham, Tilbury, Great Yarmouth und Hull entstanden zahlreiche Brände. — Das Verminen englischer Häfen aus der Luft nahm seinen Fortgang. — Britische Flugzeuge flogen in der Nacht wieder in das Reichsgebiet ein. Der Versuch, die Reichshauptstadt anzugreifen, scheiterte an der starken Flakabwehr. Lediglich an zwei Stellen gelang es dem Gegner, Bomben über dem Stadtgebiet abzuwerfen, die hier wie auch an anderen Stellen im Reich nur unbedeutenden Schaden anrichteten. In einer norddeutschen Stadt fiel eine Bombe in eine Arbeiterunterkunft und tötete 18 Zivilpersonen, die sich außerhalb des Luftschutzraumes aufhielten. — Der Feind verlor gestern insgesamt 57 Flugzeuge; davon wurden 54 in Luftkämpfen bei Tage, ein Flugzeug durch Flakartillerie bei Nacht abgeschossen und zwei Flugzeuge am Boden zerstört. 17 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Italien«

    Rom, 23. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Hafen von Alexandria (Aegypten) ist neuerdings von einer unserer Flugzeugformationen bombardiert worden. Eine andere Flugzeugformation hat einen feindlichen, von zwei Torpedobooten geschützten Geleitzug im östlichen Mittelmeer festgestellt und einem lebhaftem Bombardement unterzogen. Bei beiden Aktionen sind alle unsere Flugzeuge zurückgekehrt. — Feindliche Luftangriffe von geringer Wirkung sind in Nordafrika auf Bomba und Derna durchgeführt worden, wo ein Toter und fünf Verwundete zu beklagen sind. Bei anderen Angriffen in Ostafrika auf Mogadiscio wurden fünf Askari und fünf Eingeborene verwundet sowie zwei Flugzeugschuppen getroffen, in denen vier Kraftwagen untergestellt waren. In Massaua und auf der Insel Harmil (Massaua) wurden weder Schäden noch Verluste verursacht.

    Rom, 24. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika ist der Flugplatz von Sidi Barrani in der Nacht zum 23. heftigen und lang andauernden Luftbombardierungen unterzogen worden, ebenso feindliche Verteidigungsstellungen in der Zone von Marsa Matruk und die Flottenbasis von Alexandria. Ueberau wurden beträchtliche Wirkungen erzielt und ausgedehnte Brände beobachtet. Alle unsere Flugzeuge sind zu den

    Stützpunkten zurückgekehrt. — Im ^::o^7y-'i-

    Golf von Bomba hat eine feindliche Formation von Torpedoflugzeugen eines unserer U-Boote, das aus der ;^

    Reede ausfuhr, mit einem Torpedo getroffen. Der größte Teil der Besatzung wurde gerettet. Das U-Boot wird wieder gehoben werden können. Ein feindliches Flugzeug ist abgeschossen worden. — In Ostafrika haben unsere Luftformationen eine wirksame nächtliche Bombardierung des Flugplatzes von Khartum durchgeführt, wobei beträchtliche Zerstörungen an Flugzeugschuppen und ein großer Brand verursacht wurden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Der Feind hat Luftangriffe auf Massaua, Berbera und Debel ausgeführt, ohne Opfer noch Schaden zu verursachen.

    Rom, 25.. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eines unserer Luftgeschwader hat die Luftbasis von Alfar auf Malta bombardiert. Zehn englische Jagdflug-

    Fliegermarschall Italo Balbo.

    Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    zeuge, die bereits aufgestiegen waren, haben die Aktion zu verhindern versucht, sind aber sofort von unseren begleitenden Jagdfliegern angegriffen worden. Es kam zu einem heftigen Luftkampf, in dessen Verlauf vier englische und eines unserer Jagdflugzeuge abgeschossen wurden. — In Nordafrika sind zwei englische Zerstörer, die mit einer nächtlichen Beschießung gegen Porto Bardia begonnen hatten, von unseren sofort eingreifenden Bombenflugzeugen angegriffen und in die Flucht geschlagen worden. Weitere Luftangriffe sind von unseren Formationen gegen motorisierte feindliche Abteilungen zwischen Sidi Barrani und der Cyrenaika-Grenze durchgeführt worden. Drei Panzerwagen wurden hierbei zerstört. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Ein feindlicher Luftangriff auf Tobruk hat fünf Tote gefordert und sehr geringe Schäden verursacht. Nachträglichen Erhebungen zufolge sind während der feindlichen Aktion auf Tobruk, die im Wehrmachtbericht vom 20. 8. gemeldet wurden, von der Marineflak zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen worden. — In Ostafrika haben unsere Luftgeschwader die Flugplätze von Garissa und Wajir (Kenia) und feindliche Stellungen in Daga River Post (unterer Sudan) bombardiert. — Feindliche Luftangriffe haben in der vergangenen Nacht gegen Piemont und die Lombardei stattgefunden. Die feindlichen Flugzeuge, die wie immer von der Schweiz her kamen, sind von unseren Jagdflugzeugen in die Flucht geschlagen worden, nachdem sie drei Bomben in der Nähe von Anione (Borgosesia) und drei Bomben in der Nähe von Alessandria hatten fallen lassen, wobei eine Bauernhütte in Brand geriet. In Mariano Comense hat es zwei Tote unter der Bevölkerung gegeben, an Wohnhäusern wurde leichter Schaden verursacht. Zusammen mit den Bomben wurden die üblichen Flugblätter abgeworfen.

    Rom, 26. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Flottenstützpunkt von Alexandria ist erneut in aufeinanderfolgenden Wellen von unseren Flugzeugformationen bombardiert worden. — Ein englischer Bomber, der bei Lampe-dusa wassern mußte, ist gesunken. Die aus einem Offizier und zwei Unteroffizieren bestehende Besatzung ist gerettet und gefangengenommen worden. — Eines unserer im Atlantik operierenden Unterseeboote hat ein großes feindliches Erdölschiff torpediert und schwer beschädigt. — In Ostafrika haben feindliche Luftangriffe auf Mogadiscio vier Verwundete zur Folge gehabt. In Galath wurden acht Kolonialsoldaten getötet und rund vierzig verletzt. In Chombolchia wurden ein Kind getötet und fünfzehn Askari verletzt. Die Materialschäden sind unbedeutend.

    Rom, 27, 8, 40* (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika sind von unserer Luftwaffe Kraftwagen bei Bir Sceferzen und Barackenlager bei Sidi Barrani bombardiert worden. — Ein feindlicher, von Kriegsschiffen gesicherter Geleitzug wurde von unseren Formationen im östlichen Mittelmeer bombardiert. — In Ostafrika scheiterte ein feindlicher Einflugsversuch über Asmara an der prompten Reaktion unserer Luftwaffe. Die feindlichen Flugzeuge haben ihre Bomben auf freiem Feld abgeworfen, ohne Schaden anzurichten. Unsere Jäger haben ein Flugzeug abgeschossen. — Wiederum über die Schweiz hinweg ist der Gegner erneut in verschiedene Provinzen Norditaliens eingeflogen. Durch das scharfe Eingreifen unserer Luftabwehr und unserer Luftwaffe hat der Gegner nur einige Bomben bei Turin abwerfen können, wobei ein Pavillon von Fiat und das Sanatorium von St. Luigi getroffen wurden. In der Provinz von Pavia wurden auf freiem Felde zwei Sennhütten getroffen, wobei ein Bauer getötet, ein anderer schwer verletzt wurde. — Ein feindliches Flugzeug, das vom Feuer der 21. Batterie der Luftabwehr getroffen wurde, ist in der Gegend von Valera, einer Gemeinde des Kreises Arese, brennend abgestürzt. Die aus fünf Mann bestehende Besatzung ist tot.

    Rom, 28. 8, 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Das Erdölzentrum von Haifa ist gestern am hellichten Tage von unseren Luftformationen bombardiert worden. Der Bahnhof und die neue Raffinerie wurden getroffen, wobei überall große Brände entstanden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Nordafrika hat der Feind einen heftigen Luftangriff auf Derna unternommen. Ein kleiner Dampfer mit einer Holzladung wurde getroffen. Im übrigen wurde nur leichter Schaden verursacht; zwei Tote und fünf Verwundete werden gemeldet. — In Ostafrika haben feindliche Einflüge auf Harrar, wo das Militärlazarett für Eingeborene getroffen wurde, und auf Dessie stattgefunden, wo die Militärsanitätsstation getroffen wurde. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Opfer auf acht Tote und etwa zwanzig Verwundete. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen. In Massaua ist eine Strafanstalt getroffen und leicht beschädigt

    worden. Von den Häftlingen wurden neun getötet. — Feindliche Flugzeuge, die wiederum über die Schweizer Grenze kamen, haben Piemont und die Lombardei überflogen. Infolge der wirksamen Abwehr durch Jäger und Flak haben sich die feindlichen Flugzeuge darauf beschränkt, einige Brandbomben bei Nicholino, Provinz Turin, abzuwerfen, wo ein Bauernhaus in Brand geriet.

    Rom, 29. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftformationen haben die Flottenbasis von Alexandrien (Aegypten) bombardiert und trotz widrigen Wetters lange Zeit den Suezkanal zwischen Port Said und Ismailia überflogen. Dabei warfen sie Bomben am Nordausgang des Kanals und auf die Eisenbahnfähre von Alkantara. Mit letzterer überquert die Eisenbahn, die Aegypten mit Palästina verbindet, den Kanal. — Fliegerverbände haben die Eisenbahnstation von Khashem-el-Ghirba (Sudan) und die Flugplätze von Wajir und Garissa (Kenia) bombardiert.

    Rom, 30. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Flottenstützpunkt von Micabba (Malta) ist von unseren Luftverbänden planmäßig und treffsicher bombardiert worden. Die feindlichen Jagdflugzeuge, die sich bereits in der Luft befanden, haben den Kampf mit unseren Jagdflugzeugen nicht annehmen wollen und versuchten, sich ihrer Aktion zu entziehen. Unseren Jagdflugzeugen gelang es jedoch, drei feindliche Flugzeuge unter Maschinengewehrfeuer zu nehmen und zu beschädigen. — In Nordafrika sind die Militärdepots und Militärlager sowie der Güterbahnhof von Marsa Matruk von unseren Luftverbänden in aufeinanderfolgenden Wellen wiederholt und heftig mit Bomben belegt worden. Einige hundert Bomben wurden auf die Ziele abgeworfen, wobei kontrollierte Volltreffer festgestellt wurden. — In Ostafrika sind von unseren Flugzeugen bei Arbo el Bahi und in der Nähe von Garissa (Kenia) Truppenzusammenziehungen und Kraftwagenkolonnen bombardiert worden. Ferner wurde der Flughafen von Buna mit Bomben belegt, wobei ein Flugzeug am Boden zerstört und zwei andere beschädigt wurden. — Die Flugzeuge, die an den obigen Operationen teilgenommen haben, sind alle, obwohl teilweise getroffen, zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Von ihren Besatzungen ist niemand verletzt. — Der Feind hat Mogadiscio dreimal bombardiert, wobei es zwei Tote und sechs Verwundete gab. Der Sachschaden ist unbedeutend.

    Rom, 31. 8, 40, (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Flugzeuge haben motorisierte feindliche Abteilungen in der Zone von Dar el Hambra jenseits der Cyrenaikagrenze bombardiert. — Im Roten Meer wurde ein feindlicher Kreuzer von einer unserer Flugzeugformationen bombardiert und getroffen. Der Feind hat einen Luftangriff auf den Flugplatz von Agordat durchgeführt. Unter den Eingeborenen gab es acht Tote und neun Verwundete. Der Sachschaden ist gering.

    Rom, 1.9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im östlichen Mittelmeer ist ein feindlicher Geleitzug von einer unserer Luftformationen bombardiert worden. Ein Dampfer ist getroffen und schwer beschädigt worden. — Der Feind hat Luftangriffe auf verschiedene Ortschaften der Cyrenaika ausgeführt, bei denen es insgesamt sieben Tote und acht Verwundete gab, sowie auf Ostafrika., wo drei Tote und fünf Verwundete unter den Italienern und Eingeborenen zu beklagen sind. Die Materialschäden sind nicht bedeutend. — Bei einem feindlichen Luftangriff auf den Flugplatz von Cagliari (Sardinien) wurden ein Flügel des Kommandogebäudes und zwei am Boden befindliche Flugzeuge getroffen und beschädigt. Es gab keine Toten oder Verwundeten.

    Rom, 2. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Feindliche Flugzeuge haben in der vergangenen Nacht Sardinien überflogen, wobei sie planlos Bomben auf freies Feld abwarfen. Drei feindliche Flugzeuge sind von der Luftabwehr abgeschossen worden. Es hat weder Opfer noch Materialschaden gegeben. — Andere Flugzeuge, die wiederum von der Schweiz her kamen, haben Teile von Piemont und der Lombardei überflogen und sind durch das sofortige Eingreifen der Abwehr in der Luft und am Boden empfangen worden. Nachdem es ihnen somit nicht möglich war, die wahrscheinlichen Ziele zu erreichen, warfen sie vier Bomben auf ein Dorf bei Varese und Leuchtraketen über verschiedenen Ortschaften ab, ohne Opfer zu fordern oder nennenswerten Schaden anzurichten. — Zwei unserer Aufklärungsflugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Im Laufe des im Heeresbericht vom Sonntag (1. 9.) gemeldeten Luftangriffes auf Tobruk ist ein Feldlazarett getroffen worden, wobei es einen Schwerverwundeten gab. Ein feindliches Flugzeug ist von der Marineflak abgeschossen worden. — In Ostafrika haben feindliche Flugzeuge Angriffe auf die

    Insel Harmil (80 Meilen von Massaua entfernt) versucht. Ein feindliches Flugzeug ist abgeschossen und die aus drei Mann bestehende Besatzung gefangengenommen worden. Ein weiteres feindliches Flugzeug wurde in Assab im Verlauf eines Luftangriffes abgeschossen, der geringen Schaden verursacht und 8 Tote unter den Italienern und Eingeborenen zur Folge hatte. — Unsere Flugzeuge haben im Tiefflug ein feindliches Lager südlich von Marman jenseits Kassala erfolgreich unter Maschinengewehrfeuer genommen.

    Rom, 3. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine feindliche Flottenformation, die im mittleren Mittelmeer erkundet wurde, ist von unserer Luftwaffe gestellt und wiederholt angegriffen worden. Die heftige Flakabwehr und harten Kämpfe mit den feindlichen Jagdflugzeugen konnten den draufgängerischen Angriffsgeist unserer Bomberverbände und neuer Sturzkampfbomber („Picchia-telli") nicht daran hindern, offensichtliche Ergebnisse zu erzielen. Ein Flugzeugträger ist schwer am Bug getroffen worden, ein Schlachtschiff, ein Kreuzer und ein Zerstörer erhielten Volltreffer und wurden schwer beschädigt. Vier feindliche Flugzeuge wurden im Kampf abgeschossen. Die obigen Ergebnisse sind durch photographische Aufnahmen kontrolliert worden. — In der Zwischenzeit wurde der Flottenstützpunkt Malta heftig bombardiert. Drei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Eines unserer Lazarett-Wasserflugzeuge, das die vorgeschriebenen Abzeichen des Roten Kreuzes trug, ist angegriffen und beschossen worden, während es sich auf der Suche nach ins Meer abgestürzten Flugzeugen befand.— In Ostafrika sind feindliche Truppenlager und Lastwagen in Gadabi am Fluß Abdara (Sudan) bombardiert worden. Unsere Verluste bei der im gestrigen Wehrmachtsbericht gemeldeten Bombardierung von Assab belaufen sich nach weiteren Feststellungen auf vier tote Italiener und acht tote Eingeborene sowie etwa 20 Verwundete. — Feindliche Flugzeuge, die wie gewöhnlich aus der Schweiz kamen, haben einige Ortschaften Norditaliens überflogen. Durch das sofortige Eingreifen der Abwehr konnten sie nur auf Genua Bomben abwerfen, wo unter der Bevölkerung zwei Tote und fünfzehn Verwundete zu beklagen sind. Der Sachschaden ist unbedeutend. Drei Flugzeuge sind von der Flak brennend abgeschossen worden, bei zwei weiteren ist der Abschuß wahrscheinlich.

    Rom, 4. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Nonnale Aufklärungs-tätigkeit der vorgeschobenen Abteilungen an allen Fronten.

    Rom, 5. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Aegäischen Meer wurde ein aus zahlreichen Schiffen bestehender feindlicher Geleitzug in Begleitung von Seestreitkräften gesichtet und im Laufe des Dienstags verfolgt. — In der Absicht, diesen Geleitzug um jeden Preis sicherzustellen, haben feindliche Luft- und Seestreitkräfte in den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages ejnen Angriff auf unsere Luft- und Flottenstützpunkte im Aegäischen Meer gemacht. Der Angriff wurde von zwei Flugzeugverbänden gegen die Flugplätze von Gadurra und Marizza durchgeführt, wo zwei italienische Flugzeuge am Boden getroffen worden sind, sowie von einem Flottenverbande, der Scarpanto beschoß und dabei leichten Schaden an Privathäusern sowie einige Verwundete unter der Bevölkerung zur Folge hatte. Die Intervention unserer Jagdflugzeuge und unserer Flakartillerie hat den Angriff in kurzer Zeit abgeschlagen. Sieben feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen; die Besatzungen von drei Flugzeugen, insgesamt 8 Mann, wurden gefangengenommen. — Nach der so erfolgten Zurückweisung des Feindes gingen unsere Luftstreitkräfte zum Gegenangriff über. Von 7 h bis 17.30 h wurden in fünf Wellen Bombenaktionen gegen die feindlichen Verbände durchgeführt. Trotz des Eingreifens der feindlichen Jagdflieger und der feindlichen Flakbatterien wurden vier Schiffe schwer getroffen und beschädigt und fünf Jagdflugzeuge abgeschossen. Zwei italienische Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Einige Verwundete an Bord der übrigen Flugzeuge. — In Nordafrika auf beiden Seiten lebhafte Flugtätigkeit. Die feindlichen Einflüge verursachten geringen Schaden. Ein Toter und elf Verwundete. Vier feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Zwei davon von der Flak. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika ist bei einem feindlichen Luftangriff auf den Flugplatz Javello ein feindliches Flugzeug vom Hampden-Typ abgeschossen worden. Der Abschuß eines zweiten ist wahrscheinlich. Eine italienische Bomberformation hat auf einem englischen Dampfer im Roten Meer einen schweren Treffer erzielt.

    © Segelflug

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inhaber des Segelflieger-Leistungsabzeichens

    (veröffentlicht im „Flugsport" 1936, S. 103 Nr. 1-200, S. 681 Nr. 201—300, 1938, S. 398 Nr. 301—845, 1939, S. 315 Nr. 846—1132).

    1133.

    Karl Zechin, Offenburg i. Bad.

    13.

    7.

    39

    1192. August Hachtel, Wertheim a. M.

    7.

    6.

    39

    1134.

    Alfredas Gysas, Kaunas, Litauen

    10.

    7.

    39

    1193. Huldreich Kemnitz, Berlin-Charl.

    7.

    6.

    39

    1135.

    Alfred Walter, Darmstadt

    23.

    3.

    39

    1194. Otto Eulenburg, Bad Reinerz

    27.

    5.

    39

    1136.

    Hellmut Sachse, Dresden

    23.

    3.

    39

    1195. Willi Dose, Alt-Ruppin

    7.

    6.

    39

    1137.

    Wilhelm Hanisch, Münster i. W.

    2.

    5.

    39

    1196. Heinrich Overberg, Darmstadt

    1.

    6.

    39

    1138.

    Anton Bartmann, München

    2.

    5.

    39

    1197. Rudolf Wurzbach, Chemnitz

    7.

    6.

    39

    1139.

    Eugen Köhler, Nied.-Ellguth, O.-S.

    5.

    5.

    39

    1198. Werner Brandt, Darmstadt

    7.

    6.

    39

    1140.

    Hans Wagner, Steinberg, O.-S.

    2.

    5.

    39

    1199. Erich Pawlack, Gießen

    4.

    6.

    39

    1141.

    Hans Huterstein, Steinberg, O.-S.

    2.

    5.

    39

    1200. Günther Reinhold, Magdeburg

    10.

    6.

    39

    1142.

    Helmut Hertie, Berkheim b. Eßl.

    2.

    5.

    39

    1201. Vanier, Dresden

    13.

    6.

    39

    1143.

    Richard Norz, Eßlingen

    2.

    5.

    39

    1202. Walter Motz, Borkenberge

    13.

    6.

    39

    1144.

    Kim Lindberg, Stuttgart

    2.

    5.

    39

    1203. V. Strazdas, Litauen

    23.

    6.

    39

    1145.

    Karl Keß, Bad Kissingen

    2.

    5.

    39

    1204. Albert Wienke, Fürth i. B.

    14.

    6.

    39

    1146.

    Heinrich Schirmeister, Neuruppin

    2.

    5.

    39

    1205. Alfred Storl, Großrückerswalde

    14.

    6.

    39

    1147.

    Otto Felgner, Zierenberg b. Kassel

    2.

    5.

    39

    1206. Robert Westermann, Laucha

    14.

    6.

    39

    1148.

    Harald Pritzel, Nürnberg

    2.

    5.

    39

    1207. Hans Burzlauer, Münster i. W.

    19.

    6.

    39'

    1149.

    Alb. Ehret, Ammendorf b. Halle/S. 16.

    6.

    39

    1208. Kurt Seeland, Eschwege

    14.

    6.

    39

    1150.

    Fritz Bertsch, Eßlingen a. N.

    2.

    5.

    39

    1209. Walter Stengel, Karlsruhe

    19.

    6.

    39

    1151.

    Heinrich Holzhäuser, Darmstadt

    5.

    5.

    39

    1210. Günther Ribbert, Essen

    14.

    6.

    39

    1152.

    Karl Schlichting, Hesselberg

    5.

    5.

    39

    1211. Erich Sommerlatte, Blankensee-

         

    1153.

    Hans Sedlatzek, Gr.-Rückerswalde

    5.

    5.

    39

    Trebbin

    14.

    6.

    39

    1154.

    Herbert Rathmann, Zierenberg

    5.

    5.

    39

    1212. Wilhelm Schmidt, Rhinow

    26.

    7.

    39

    1155.

    Paul Espenlaub, Hornberg

    5.

    5.

    39

    1213. Alfred Hannss, Werneuchen

    14.

    6.

    39

    1156.

    Georg Abel, Fürth i. B.

    13.

    5.

    39

    1214. Heinrich Schauer, Kulmbach

    14.

    6.

    39

    1157.

    Walter Stüllein, Alzey

    12.

    5.

    39

    1215. Egon Rehmet, Hindenburg

    19.

    6.

    39

    1158.

    Kurt Börner, Laucha

    5.

    5.

    39

    1216. Alfred Buchsteiner, Rhinow

    14.

    6.

    39

    1159.

    Heinz Meinicke, Berlin

    5.

    5.

    39

    1217. Paul Weißert, Trebbin

    14.

    6.

    39

    1160.

    Alfred Hensel, Laucha

    5.

    5.

    39

    1218. Christian Runge, Trebbin

    14.

    6.

    39

    1161.

    Erich Glawe, Vietnitz, Neum.

    5.

    5.

    39

    1219. Wolfgang Blum, Gotha

    14.

    6.

    39

    1162.

    Willi Pätzke, Rhinow

    5.

    5.

    39

    1220. Herbert Oberschachtsiek, Kassel

    19.

    6.

    39

    1163.

    Gerh. Wendt, Werneuchen-Berlin

    8.

    6.

    39

    1221. Hans von Saalfeld, München

    24.

    6.

    39

    1164.

    Heinrich Geitner, Giebelstadt

    5.

    7.

    ,39

    1222. Otto Rietdorf, Berlin

    14.

    6.

    39

    1165.

    Hanauer, Ouakenbrück

    11.

    5.

    S9

    1223. Georg Schmidt, Fischbach

    19.

    6.

    39

    1166.

    Gottfried Doblinger, Regensburg

    5.

    5,

    39

    1224. Herbert Hartmann, München

    19.

    6.

    39

    1167.

    Hermann Stach, Borkenberge

    17.

    5.

    39

    1225. Peter Lippmann, Frankfurt a. M.

    3.

    7.

    39

    1168.

    Karl Heinz Rost, Chemnitz

    11.

    5.

    39

    1226. Willy Porschmann, Rositten

    26.

    6.

    39

    1169.

    Hermann Lindenmaier, Darmstadt

    12.

    5.

    39

    1227. Karl Heinz Zander, Rositten

    26.

    6.

    39

    1170.

    Horst Dümcke, Hagenow i. Meckl.

    12.

    5.

    39

    1228. Otto Speckmann, Berlin

    22.

    6.

    39

    1171.

    Joachim Piatscheck, Berlin-Charl.

    12.

    5.

    39

    1229. Paul Kiesel, Darmstadt

    24.

    6.

    39

    1172.

    Georg Mahler. Berlin-Grünau

    25.

    5.

    39

    1230. Alexander Beis, Hannover

    15.

    6.

    39

    1173.

    Andre Tournon, Paris

    11.

    5.

    39

    1231. Hans Pohl, Aachen

    15.

    6.

    39

    1174.

    Hans Volmer, Hannover

    25.

    5.

    39

    1232. Friedrich Wilhelm Winter,

         

    1175.

    Hans Clemens, Saalhoff

    12.

    5.

    39

    Darmstadt

    15.

    6.

    39

    1176.

    Willi Rentrop, Borkenberge

    15.

    5.

    39

    1233. Hans Werner Ertel, Stettin

    15.

    6.

    39

    1177.

    Andre Medicus, Paris

    17.

    5.

    39

    1234. Hermann Groth, Hannover

    15.

    6.

    39

    1178.

    E. Olavi, Korhonen. Finnland

    17.

    5.

    39

    1235. Wilhelm Mohr, Braunschweig

    15.

    6.

    39

    1179.

    Lennart Poppius, Finnland

    17.

    5.

    39

    1236. Otto Keller, München

    15.

    6.

    39

    1180.

    Erich Westermann, Neuruppin

    17.

    5.

    39

    1237. Günther Sprenger, Alienstein

    15.

    6.

    39

    1181.

    Anton Schützendorf, Stuttgart

    24.

    5.

    39

    1238. Werner Thierfelder, Darmstadt

    15.

    6.

    39

    1182.

    Helmut Müller, Bremen

    8.

    6.

    39

    1239. Theodor Gödicke, Darmstadt

    15.

    6.

    39

    1183.

    Helmut Pinther, Hagenow

    7.

    6.

    39

    1240. Raymond Scheelke, Darmstadt

    15.

    6.

    39

    1184.

    Herbert Katz, Kirchheim-Teck

    7.

    6.

    39

    1241. Karl Katzner, Wenningstedt

    26.

    6.

    39

    1185.

    Bernhard Seeger, Göttingen

    7.

    6.

    39

    1242. Thea Mayer, Hamburg

    22.

    6.

    39

    1186.

    Werner Maier, Delmenhorst

    7.

    6.

    39

    1243. Gerhard Reinhard, Wolfenbüttel

    28.

    6.

    39

    1187.

    Friedrich Kopp, Delmenhorst

    7.

    6.

    39

    1244. Adolf Reuter, Halberstadt

    23.

    6.

    39

    1188.

    Martin Thier, Jüterbog-Damm

    7.

    6.

    39

    1245. Ewald Rogala, Marburg

    23.

    6.

    39

    1189.

    Walter Söhne, Stuttgart

    26.

    5.

    39

    1246. Walter Pieper, Marburg

    23.

    6.

    39

    1190.

    Otto Malchow, Bad Freienwalde/O. 8.

    6.

    39

    1247. Kurt Palandt, Marburg

    23.

    6.

    39

    1191.

    Ouadt, Blankensee

    7.

    6.

    39

    1248. Friedrich Schulz, Marburg

    23.

    6.

    39

    1249. Heinz Wolf, Berlin

    21.

    6.

    39

    1250. Erich Schräder, Riga, Lettland

    21.

    6.

    39

    1251. Manuel Qomez, Qarcia Manizales,

         

    Columbien

    26.

    6.

    39

    1252. Furdeon H. Irani, Bombay, Indien

    16.

    6. 39

    1253. Wilhelm Thiele, Berlin

    16.

    7.

    39

    1254. Hermann Bulle, München

    21.

    6. 39

    1255. Fritz Rassmussen, Kopenhagen-

         

    Varlöse

    21.

    6.

    39

    1256. Heinrich Becking, Göttingen

    17.

    6.

    39

    1257. Ulrich Hesse, Berlin-Charl.

    17.

    6.

    39

    1258. Gustav Thum, Köln

    17.

    6.

    39

    1259. Erich Pankratz, Suhl

    17.

    6.

    39

    1260. Wilhelm Werner, Berlin-Charl.

    17.

    6.

    39

    1261. Julius Schuck, Ludwigshafen

    17.

    6.

    39

    1262. Kurt Broichgans, Köln

    17.

    6.

    39

    1263. Bernhard Eichholz, Dessau

    17.

    6.

    39

    1264. Franz Horwath, Budapest

    22.

    6.

    39

    1265. Alexander Kemeny, Budapest

    22.

    6.

    39

    1266. Georg Ozsdolay, Budapest

    22.

    6.

    39

    1267. Stefan Szabo, Budapest

    22.

    6.

    39

    1268. M. Kovats, Budapest

    22.

    6.

    39

    1269. Josef Szöngi, Budapest

    22.

    6.

    39

    1270. Ernst von Dechant, Aachen

    23.

    6.

    39

    1271. Sigwart Wagner, Aachen

    23.

    6.

    39

    1272. Helmut Ruhbrauck, Aachen

    23.

    6.

    39

    1273. Gerhard Varres, Aachen

    23.

    6.

    39

    1274. Edwin Schäfer, Darmstadt

    21.

    6.

    39

    1275. Eugen Röckl, Berlin

    23.

    6.

    39

    1276. Hermann Zimmerhöcker, Hagen

    23.

    6.

    39

    1277. Lehmann, Unteroffz., Ludwigslust

    27.

    6.

    39

    1278. P/O. L. C. Withall, Cambridgeshire 22.

    6.

    39

    1279. Frank Charles, Roose, Barrow-in-

       

    Furness

    22.

    6.

    39

    1280. Krawczyk Jerzy, Polen

    28.

    6.

    39

    1281. Krzywicki, Jan, Polen

    28.

    6.

    39

    1282. Wojcik Zbigniew, Polen

    28.

    6.

    39

    1283. Wyszkowski Stanis., Polen

    28.

    6.

    39

    1284. Trubicyn Andrzej, Polen

    28.

    6.

    39

    1285. Bossy Wawrzyniec, Polen

    28.

    6.

    39

    1286. Flach Romnald, Polen

    28.

    6.

    39

    1287. Pipowarski Eugen., Polen

    28.

    6.

    39

    1288. Chylinski Marian, Polen

    28.

    6.

    39

    1289. Kasza Gerhard, Polen

    28.

    6.

    39

    1290. Kaczkiewicz Tadeusz, Polen

    28.

    6.

    39

    1291. Lewandowski Stanisl., Polen

    28.

    6.

    39

    1292. Gadysz Jan, Polen

    28.

    6.

    39

    1293. Kliks Witold, Polen

    28.

    6.

    39

    1294. Stachurski Stanisl., Polen

    28.

    6. 39

    1295. Czechowski Tadeusz, Polen

    28.

    6.

    39

    1296. Strzgzewski Jacek, Polen

    28.

    6.

    39

    1297. Rayska Wanda, Polen

    28.

    6.

    39

    1298. Sawicki Tadeusz, Polen

    28.

    6.

    39

    1299. Maslaczyk Zbigniew, Polen

    28.

    6.

    39

    1300. Pisudska Jadwiga, Polen

    28.

    6.

    39

    1301. Kierniczny Bohdan, Polen

    28.

    6.

    39

    1302. Markiewicz Antoni, Polen

    28.

    6.

    39

    1303. Twardzik Rafal, Polen

    28.

    6.

    39

    1304. Gwiazdon Tadeusz, Polen

    28.

    6.

    39

    1305. Pieslak Bronisaw, Polen

    28.

    6.

    39

    1306. Wolfgang Scheel, Breslau

    3.

    7.

    39

    1307. August Engel, Frankfurt a. M.

    3.

    7.

    39

    1308. Paul Leisse, Frankfurt a. M.

    3.

    7.

    39

    1309. Wilhelm Birkenstock, Frankfurt a.M. 3.

    7.

    39

    1310. Heinrich Thomas, Heppenheim a.d.B. 3.

    7.

    39

    1311. Reinhard Mertz, Nieder-Ellguth

    3.

    7.

    39

    1312. Hilde Domeyer, Hannover

    3.

    7.

    39

    1313. Benno Schrief, Halten i. W.

    3.

    7.

    39

    1314. Fritz Kahlmeier, Münster i. W.

    3.

    7.

    39

    1315. Max Hübner, Gefr., Fürth i. B.

    3.

    7.

    39

    1316. Georg Michel, Fürth i. B.

    3.

    7.

    39

    1317. Lt. H. Werner Schröder, Fürth i. B. 3.

    7.

    39

    1318.

    Robert Schwede, Zierenberg

    3.

    7.

    39

    1319.

    Engelbert Over, Uffz., Zierenberg

    1.

    7.

    39

    1320.

    Eugen Zech, Duisburg

    30.

    6.

    39

    1321.

    Richard Wagner, Fürth i. B.

    19.

    7.

    39

    1322.

    Franz Püschel, Rannay, Post

         
     

    Weberschau

    3.

    7.

    39

    1323.

    Walter Strobel, Graz

    4.

    7,

    39

    1324.

    Josef Beutler, Schwangau

    3.

    7.

    39

    1325.

    Georg Egid Bauer, München

    3.

    7.

    39

    1326.

    Wilhelm Schwenke, Leipzig

    1.

    7.

    39

    1327.

    Charlotte Stenke, Hamburg

    30.

    6.

    39

    1328.

    Leo Klas, Altenkirchen

    5.

    7.

    39

    1329.

    Helmut Traser, Darmstadt-Arheilgen 5.

    7.

    39

    1330.

    Albert Bethmer, Wiesbaden

    5.

    7.

    39

    1331.

    Franz Neumann, Mansfelden

    3.

    7.

    39

    1332.

    Hans Goebel, Schwenningen

    15.

    8.

    39

    1333.

    Alfred Lieb, Schwenningen

    5.

    7.

    39

    1334.

    Lt. Werner Pistor, Ansbach

    3.

    7.

    39

    1335.

    W. Steimann, Ansbach

    3.

    7.

    39

    1336.

    Rudi Wendh, Wasserkuppe

    3.

    7.

    39

    1337.

    Fritz Brand, Münster-Handorf

    3.

    7.

    39

    1338.

    Wilhelm Frank, Herford

    3.

    7.

    39

    1339.

    Hans Hollmeier, München-St.

    3.

    7.

    39

    1340.

    Karl Oestreich, Schönhagen

         
     

    b. Trebbin

    3.

    7.

    39

    1341.

    Richardt Lugk, Trebbin, Kr. Teltow 3.

    7,

    39

    1342.

    Walter Kallegger, Schönwalde

    25.

    7.

    39

    1343.

    Franz Böger, Barntrup

    5.

    7.

    39

    1344.

    Fritz Horn, Düsseldorf-Lohausen

    25.

    7.

    39

    1345.

    Ernst Kuhnle, Stuttgart

    29.

    6.

    39

    1346.

    Margarete Schmidt, Dortmund

    1.

    7.

    39

    1347.

    Eva Heymann, Darmstadt

    30.

    6.

    39

    1348.

    Helmut Hönke, Böblingen

    4.

    7.

    39

    1349.

    Frau Gretel Lampe, Worms

    30.

    6.

    39

    1350.

    A. Ziß, Johannesburg, Südafrika

    12.

    7.

    39

    1351.

    Karl Sauke, Berlin

    12.

    7.

    39

    1352.

    Heinrich Rang, Marburg

    12.

    7.

    39

    1353.

    Wilhelm Hilbring, Herne i. W.

    12.

    7.

    39

    1354.

    Hermann Weichelt, Hummerich

         
     

    bei Andernach

    14.

    7.

    39

    1355.

    Erwin Stüber, Schwerte

    12.

    7.

    39

    1356.

    Hans Günther Warnatz, Neuhausen

       
     

    bei Cottbus

    14.

    7.

    39

    1357.

    Herdin Quandt, Zoppot

    14.

    7.

    39

    1358.

    Herbert Schikowski, Sensburg

    14.

    7.

    39

    1359.

    Walter Steimann, Danzig-Langfuhr

    12.

    7.

    39

    1360.

    Hermann Hopfengärtner, Wester-

         
     

    land-Sylt

    12.

    7.

    39

    1361.

    Alfons Urban, München-Gladbach :

    LI.

    7.

    39

    1362.

    Ernst Lange, Wenningstedt, Sylt

    11.

    7.

    39

    1363.

    Hermann Eckhardt, Dresden

    12.

    7.

    39

    1364.

    Karl Lukas, Andernach

    11.

    7.

    39

    1365.

    Harry Brenn, Andernach

    14.

    7.

    39

    1366.

    Louis Koch, Neuwied a. Rh.

    14.

    7.

    39

    1367.

    Hermann Hofstaetter, Hummerich

    11.

    7.

    39

    1368.

    Richard Rapp, Stuttgart

    11.

    7.

    39

    1369.

    Erwin Frey, Stuttgart

    14.

    7.

    39

    1370.

    Paul Justen, Valdorf-West

    11.

    7.

    39

    1371.

    Alfred Wallmersperger, Stuttgart

    12. 12. 39

    1372.

    Ludwig Bader, Rottenburg

    10.

    7.

    39

    1373.

    Max Frenzel, Leipzig

    10.

    7.

    39

    1374.

    Karl Petersilie, Gera

    14.

    7.

    39

    1375.

    Rudi Sensbach, Jena

    13.

    7.

    39

    1376.

    Horst Knapke, Lauterbach

    10.

    7.

    39

    1377.

    Werner Engelhardt, Dresden

    10.

    7.

    39

    1378.

    Edmund Daser, Bremen

    10.

    7.

    39

    1379.

    Thomas Deyerling, Berlin

    10.

    7.

    39

    1380.

    Lotte Braun, Darmstadt

    6.

    7.

    39

    1381.

    Hermann Himmelskamp, Darmstadt

    : 6.

    7.

    39

    1382.

    Rolf Model, Berlin

    6.

    7.

    39

    1383.

    Alfred Leppert, Darmstadt

    6.

    7.

    39

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    12. Reichswettbewerb für Motorflugmodelle.

    Am 24. und 25. August 1940 fand auf einem in der Nähe der Flugmodellbauschule Hoher Meißner gelegenen Fluggelände der 12, Reichswettbewerb für Motorflugmodelle statt. 257 Flugmodelle waren hierfür gemeldet und konnten in der voraufgehenden Bauprüfung ausnahmslos zugelassen werden. Dieses hervorragende Ergebnis erfuhr seine Bestätigung durch den Verlauf des Wettbewerbs selbst, der gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Leistungssteigerung erkennen ließ. Diese Leistungen wollen um so höher bewertet sein, als das Hauptkontingent der Teilnehmer — wie schon beim Reichswettbewerb für Segelflugmodelle — von den jüngeren Jahrgängen gestellt wurde: in baulicher Hinsicht sowie in ihren Flugleistungen hielten die in den Modellfluggruppen des Deutschen Jungvolks gebauten Flugmodelle durchaus einen Vergleich mit den Flugmodellen der erfahrenen NSFK.-Männer und Hitlerjungen aus. Der Chef des Stabes, NSFK.-Obergruppenführer Sporleder, welcher den Wettbewerb im Namen des Korpsführers des NS.-Fliegerkorps, General der Flieger Fr. Christiansen, eröffnet hatte, konnte denn auch den Wettbewerb mit Worten höchster Anerkennung beschließen. Führende Männer der Partei, des Staa-

    Leiter NSFK, ab.

    12. Reichswettbewerb für Motorflugmodelle 1940. Von oben nach unten: 1. Der Chef des Stabes des NS. - Fliegerkorps, NSFK.-Obergrf.Sporleder, schreitet die angetretenen Fronten in Begleitung von Oberbannf. Voigtländer (RJF.), NSFK.-Oberf. Kehrberg und dem des Wettbewerbes, -Osturmbf.Bengsch, 2. Offiziere der Wehrmacht verfolgen aufmerksam den Start zum Motor-Schlepp. — 3. Vor zahlreichen Ehrengästen führt Flieger-Hitlerjunge Domaschke, NSFK.-Gr. 7 (Elbe-Saale), sein .„Huckepack" - Motorflugmodell vor, das während des Fluges ein auf dem Rumpf desMotorflugmodells montiertes Segelflugmodell automatisch ausklinkt. — 4. Der Wettbewerb ist erfolgreich beendet — die Fahrt in die Heimat beginnt.

    NSFK (Riehme)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    tes und der Wehrmacht hatten es sich nicht nehmen lassen, dem Wettbewerb beizuwohnen. Unter ihnen befand sich Oberbannführer Voigtländer von der Reichsjugendführung und Ministerialrat Arndt vom Reichsluftfahrtministerium. Ferner waren erschienen der Gauleiter des Gaues Kurhessen, Staatsrat Wein-rich, und Oberbannführer Schmidt, der Kriegsgebietsführer des Gebietes 14 Kurhessen der Hitlerjugend.

    Mannschaftssieger und Gewinner der Goldenen Plakette des Korpsführers des NS.-Fliegerkorps wurde die Mannschaft der NSFK.-Gruppe 9 (Weser-Elbe), gefolgt von den Mannschaften der NSFK.-Gruppen .1 (Ostland) und 8 (Mitte), denen die Silberne und die Bronzene Plakette des Korpsführers zufielen.

    Den Wanderpreis und die Goldene Plakette des Korpsführers für die beste Gesamtleistung eines Teilnehmers gewann der NSFK.-Sturmmann Horst Jarsen von der NSFK.-Gruppe 1 (Ostland). Mit Sonderpreisen des Reichsjugendführers für die beste Gesamtleistung eines Hitlerjungen und eines Pimpfen wrurden der Hitlerjunge Gustav Sämann und der Pimpf Hermann Auer ausgezeichnet; sie starteten innerhalb der Mannschaften der NSFK.-Gruppe 9 (Weser-Elbe) bzw. 14 (Bayern-Süd).

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Technisches Universal-Wörterbuch, Rumänisch-Deutsch. Von Dr.-Ing. 0. Bocancea u. Dipl.-Ing. I. Zapolanski. 345 S. Verlag H. Welther, Sibiu-Hermann-stadt. Preis Halbl. RM 10.— Ganzl. RM 12.—.

    Das vorliegende Wörterbuch, enthaltend die gesamte rumänische technische Terminologie sowie Fachausdrücke im Bahn- und Schiffsverkehr, Zoll und was der Exporteur sonst braucht, entspricht gerade in der jetzigen Zeit einem dringenden Bedürfnis. Der deutsch-rumänische Teil wird anfangs nächsten Jahres erscheinen.

    Psychologie des Jagdfliegers. Berühmte Flieger des Weltkrieges v. Dr. Paul Robert Skawran, Prof. d. Psychologie a. d. Univ. Pretoria, Südafrika. (Neue deutsche Forschungen, herausgeg. v. Hans R. G. Günther und Erich Rothacker, Bd. 264.) 216 S. m. 32 Abb. Junker öl Dünnhaupt Verlag, Berlin. Preis RM 10.—.

    Die Untersuchungen von Skawran wurden durch finanzielle Unterstützung des Psychologischen Institutes der Universität Pretoria und freiwillige Mitarbeit seines Offizierstabes ermöglicht. Das Material entstammt zum großen Teil der unter Leitung von Generalmajor Haehnelt stehenden Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Reichsluftfahrtministeriums, Berlin. Behandelt sind die Möglichkeit und Art der Erfassung der Persönlichkeit des Jagdfliegers, vorläufige Begriffsbestimmungen, Erblichkeit bei berühmten Jagdfliegern, körperliche Konstitution, geistige Eigenart, Alter, Rasse, Persönlichkeit und Vergleiche zwischen diesen, Aberglaube u. a. m. Verfasser hat in diesem Buch eine Menge Material (das Biographie-Verzeichnis umfaßt 443 Nummern) zusammengetragen.

    Kriegsflugzeuge, Von Herbert Sennwitz. 15 Abb. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig. Preis RM —.35.

    Auf 32 Seiten sind für den Anfänger die wichtigsten deutschen Kriegsflugzeuge zusammengestellt.

    Gesucht wird sofort oder später

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    als Betriebsassistent, möglichst mit Erfahrung in der Leichtmetallverarbeitung.

    Bewerbungen mit Zeugnisabschriften, Lebenslauf, Gehaltsanspruch und möglichem Antriifsfermin an:

    Metallwerk Niedersachsen Brinckman & Mergeil Hamburg-Harburg, Konsul Ritterstrafje 15

    }n9IKMi«weida

    L

    Maschinenbau / Elektrotechnik Druckschriften kostenlos.

    ,,CeIlemit"

    Flugzeug - Spannlacke für

    Modell», Segel« und Motorflugzeuge liefert seit 1911

    Dr. Quittner & Co.

    Inn. Hans C. Mohr

    Berlin » Lichtenberg Rittergutstr. 152 Fernruf 6125 62

    „FLUGSPORT"

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    B0VJ

    Wir suchen für unser Flugzeugkonstruktionsbüro möglichst sofort:

    Selbständige

    Konstrukteure,

    Zeichnungs-kontrolleure

    und

    Statiker.

    Ausführliche Bewerbungen mit Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Gehaltsanspruch sind einzureichen an:

    BLOHM & VOSS

    FLUGZEUGKONSTRUKTION HAMBURG - FINKENWÄRDER

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    AUTOFLUGFALLSCHIRME bewährt in Krieg und

    Frieden!

    AUTOFLUG

    INHABER: GERHARD SED LMAYR

    BERLIN-TEMPELHOF

    ^wiLjp BirkenFlugzeug» Sperrholzplatten

    <leiit\<ticw Fabrikat

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Herte BerlinsCharloftenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940


    Heft 20/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr,: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz S Bezugspreis für In- und Ausland pro Y\ Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Tostscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ,,Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 20

    25. September 1940

    XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 9. Oktober 1940

    Taten beweisen.

    Royal Air Force verlor in den letzten sechs Wochen 2096 Flugzeuge, davon nach den Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht im August 1354 Maschinen, in der 1. Woche des September 481, in der 2. Woche 261.

    Die hohen Leistungen der deutschen Luftwaffe gehen nicht nur aus den hohen Abschußziffern einzelner hervorragender Flieger, sondern aus der Gesamtleistung der einzelnen Jagd- und Zerstörergeschwader hervor. So haben vier Geschwader seit ihrem Bestehen mehr als 200, vier weitere Geschwader mehr als je 300 Luftsiege errungen, so daß diese acht Geschwader allein mehr als 2000 Gegner abgeschossen haben. Auch innerhalb dieser Geschwader zeigen sich wieder Höchstleistungen. So hat eine Gruppe sich allein mit 200 Luftsiegen ausgezeichnet.

    Ueberlegenheit.

    Alle Erfolge in der Fliegerei sind Gemeinschaftsleistungen. Schon vor Jahrzehnten wurde es als eine Ungerechtigkeit empfunden, wenn berichtet wurde, daß der Pilot Soundso diese und jene Höchstleistungen vollbracht hatte. Das Durchhalten des Motors war weniger dem Piloten zu verdanken, als dem Monteur mit seinem schmierigen Aeuße-ren, der mit größter Gewissenhaftigkeit Motor und Flugzeug für den Flug vorbereitet hatte.

    In der heutigen Zeit ist es immer mehr Gewohnheit geworden, wenn irgendein Flugzeugtyp Höchstleistungen vollbracht hat, die Erfolge als Gemeinschaftsleistungen zu betrachten. Man fühlt die Mitarbeit der vielen unbekannten Soldaten, welche an dem Werk mitgewirkt haben. Man sieht im Geiste den unbekannten Konstrukteur, der der Oeffentlichkeit entzogen, still hinter Mauern am hintersten Reiß-

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 34.

    Verehrte Leser des Flugsport! Bitte sparen Sie unnütze Nachnahmespesen und senden Sie uns die fällige Bezugsgebühr für das IV. Vierteljahr 1940, RM 4.50, möglichst auf unser Postscheckkonto 7701 Frankfurt a. M. Nach dem 6. Oktober werden wir diese zuzüglich 30 Pf. Spesen durch Nachnahme einziehen.

    brett, die oft sehr schwierigen Aufgaben mit ganz neuartigen Gestaltungen löst, — man sieht im Geiste den Werkmeister, der es versteht, die Arbeitskräfte richtig anzusetzen und auch die richtige Anwendung des Materials und Verwendung der Werkzeuge und Maschinen zu überwachen. Gerade diese Männer sind Künstler ihres Faches. Ohne sie wären die jetzigen Kriegserfolge nicht möglich gewesen. Nur durch die heutigen Erkenntnisse konnte man eine Vielzahl dieser Männer an der richtigen Stelle ansetzen und sich entfalten lassen, damit der Vorsprung im deutschen Flugwesen erhalten bleibt.

    USA Bowlus Baby Albatross.

    Ueber das von William Hawley Bowlus gebaute Hochleistungssegelflugzeug haben wir im Flugsport 1939, S. 470 anläßlich des Elmira-Wettbewerbes kurz berichtet.

    Charakteristisch an diesem Typ ist die Anordnung eines Leitwerkträgers aus Durairohr von 127 mm Durchmesser, der an der Oberseite der Rumpfgondel an drei Schotten befestigt ist.

    Flügel, Ausführung wie beim Grunau-Baby, Holzbauweise. Holm Doppel-T mit torsionsfester Nase, durch eine Strebe nach der Unterseite des Rumpfes abgestrebt.

    An der Unterseite des Rumpfes Kufe, dahinter Laufrad mit Bremsen. Spannweite 13,5 m, Länge 5,85 m, Flügeltiefe 1,2 m, Fläche 14,1 m2, Profil Göttingen 535. Leergewicht 110 kg. Sinkgeschwindigkeit 70 cm, Gleitwinkel 20 : 1. Preis flugfertig 750 $. In halbfertigen Stücken als Baukasten 385 $.

    Eine Flugtüchtigkeitsabnahme kommt in USA wie bei uns in Deutschland vor 20 Jahren nicht in Frage.

    Kleinflugzeug Mücke.

    Der vorliegende Hochdecker ist von Flugbaumeister Adalbert Schmid konstruiert und in der Werkstatt von Pause, München-Pasing, hergestellt worden.

    Flügel zweiholmig, Torsionsnase aus Sperrholz bis Vorderholm, stoffbespannt, durch V-Streben gegen die Rumpfunterseite verstrebt. Flügel durch Lösen von 4 Bolzen abnehmbar.

    Rumpf Holzbauweise, stoffbespannt. Kabine Cellonscheiben, Einstieg durch seitliche Türen, die im Notfall abgeworfen werden können. Zwei Sitze nebeneinander, Doppelsteuerung, Fußhebel für Seitenruder- und Bremsbetätigung verstellbar. Gepäckraum hinter den Sitzen. Für spätere Serienfabrikation ist in Aussicht genommen, den Rumpf in Stahlrohr auszuführen.

    Höhen- und Seitenleitwerk freitragend, Holzbauweise, stoffbespannt, Trimmklappen.

    Dreibeinfahrwerk, Faudi-Fe-derbeine, mit verkleideten Laufrädern mit Bremsen, Spornrad schwenkbar.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kleinflugzeug Mücke.

    u

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kleinflugzeug Mücke.

    Werkbilder

    Das erste Baumuster war mit Salmson ausgerüstet, die folgenden sollen mit 50 PS Zündapp oder Hirth HM 515 65 PS versehen werden.

    Spannweite 10 m, Länge 6,4 m, Flügeltiefe 1,5 m, Flügelfläche 14 m2. Leergewicht 280 kg, Gesamtzuladung 200 kg, Fluggewicht 480 kg. Mit Zündapp-Motor Höchstgeschw. 170 km/h, Reisegeschw. 155 km/h, Landegeschw. 65 km/h. Dienstgipfelhöhe 3500 m, absolute Höhe 4000 m.

    Preis in Serienfabrikation soll RM 5900.— betragen.

    Zweitakt-Kleinflugmotor 24 PS 300 cm3.

    In der Entwicklung der Flugmotoren werden erfreulicherweise auch noch die verschiedenen Seitenwege experimentiert und er-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Potez 63— C3. Links: Blick in den Führerraum. — Rechts: Einbau des Gnome-Rhone 14 N 25. Vgl. Typenbeschr. „Flugsport" 1938 S. 478. Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Uebung mit dem Floßsack: Links oben: Der Floßsack wird ausgepackt. — Rechts: Das Aufpumpen mit einem Blasebalg im Wasser muß geübt sein. — Links unten:

    Man geht an Bord. Weltbild (3)

    forscht. Nebenstehende Abb. zeigt einen Kleinflugmotor mit Leichtmetallzylindern von 300 cm3 Zylinderinhalt, zwei Zylinder hängend, mit Untersetzungsgetriebe. Vorausgegangene Versuche, die Verschleißfestigkeit der Zylinderlaufbahn durch eingegossene Graugußstreifen oder in den Leichtmetallkörper eingeschraubte Laufbuchsen zu erhöhen, die ein Verspannen der Laufbuchse und Fressen des Kolbens verursachten, führten nicht zum Ziele. Zwischen Laufbuchse und Leichtmetallkörper setzte sich infolge Kapillarwirkung Oel an, das nach längerer Laufzeit verkohlte und die Temperatur der Kolbenlaufbahn um etwa 30% steigerte. Die Versuche mit diesem Motor, welcher ursprünglich 20 PS leisten sollte und später auf 24 PS erhöht wurde, waren recht vielversprechend.

    Zylinderanordnung in V-Form 40°, Kurbelzapfen 150° versetzt, Zündfolge 170—190°, Kurbelwelle dreimal gelagert, Kurbelgehäuse zweiteilig mit Zwischenwand und Membranabdichtung, Leichtmetallzylinder mit außenverzahnter Graugußbüchse, Gehäuse Elektron, Untersetzungsgetriebe 1 : 2,2 fnit Stoßdämpfer. Aus der nebenstehenden Abb. erkennt man links oben die durch Exzenter angetriebene, doppelt wirkende zusätzliche Spülpumpe, darüber die Starterwelle, welche direkt in den Flugzeugrumpf geführt wurde und an einen Federstarter angeschlossen war. Rechts neben der Starterwelle der Antrieb für die Brennstofförderpumpe und Frischölpumpe vom Vorgelege aus. Am Ende der verlängerten Welle für beide Pumpen der Anschluß für den Drehzahlmesser. Darüber ein Bolzen für die Motoraufhängung. Hinter dem Kurbelgehäuse, im Vordergrund der Abb., sind die beiden Einspritzpumpen mit der Regulierung zu sehen. Der Antrieb der Pumpen erfolgt durch die verlängerte Kurbelwelle, welche gleichzeitig der hinter den Pumpen liegende Magnetapparat _. antreibt. Die Einspritzung des Brennstoffes erfolgt durch Nadeldüsen in die Ueber-strömkanäle. Unter den Einspritzpumpen ist das Auge für die unteren beiden Punkte der Motoraufhängung zu sehen.

    Höchstleistung 24 PS bei Luftschraubendrehzahl n = 1640, Dauerleistung 20 PS bei n -- I 1360. Brennstoffverbrauch 280 g/h. Motorgewicht 29,4 kg. Der Motor wurde bei einem 100 - Std. - Dauer- L lauf erprobt und davon 70 Std. mit Vollast be-ansprucht.

    Zweitakt-Kleinflugmotor 24 PS, 300 cm3.

    Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Bugfenster für Flugboote hat sich die Glenn L. Martin Cy., Baltimore (Erf.: 0. E. Tormollan jr.) in USA schützen lassen (Pat. 2 201 249). Um für Bombenwurf unbeschränkte Sicht nach unten zu haben, ist in den Bug des Bootes eine etwas schräg stehende Glasscheibe 12 in Gummi gefaßt eingelassen, und zwar eine Planscheibe der baulichen Einfachheit und Reflexfreiheit wegen. Die Störung, die die wind-oder wasserschnittige Bootsform dadurch erleidet, wird durch gekrümmte Schiebetüren 20 beseitigt, die um Zapfen 2 schwenkbar fächerartig vor das Fenster gebracht werden, wenn das Bombenvisier (bei 8 angedeutet) nicht gebraucht wird, besonders wenn das Boot zu Wasser geht. Im geöffneten Zustande schmiegen sich die Türen 20 der Bootshaut 4 an; oben sind sie in einem Ueberfang geführt und mit Verzahnung versehen, in die ein handsteuerbares Ritzel 3 eingreift. In einem Bodenstück 6 ist eine verschließbare Oeffnung vorgesehen, durch die hindurch das Fenster gesäubert werden kann.

    Bugfenster für Glenn L. Martin Flugboote. Von oben nach unten: Vorderansicht; senkrechter Längsschnitt des Boots-Vorderteils; Schutztür-Getriebe; waagerechter Längsschnitt des Boots-Vorderteils.

    Inland.

    Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes hat der Führer und Oberste Befehlshaher der Wehrmacht dem erfolgreichsten Jagdflieger der Luftwaffe, Major Mölders, anläßlich seines 40. Luftsieges verliehen.

    Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, in der Luftwaffe an Hptm. Rubensdörffer, Kmdr. ein. Fliegergr.; Hptm. Keil, Kmdr. ein. Sturzkampfgr.; Hptm. Oesau, Staffelkpt. ein. Jagdst.; Hptm. Tietzen, Staffelkpt. ein. Jagdst.; Generalmaj. Osterkamp, Jagdfliegerf.; Oberst Ibel, Kommod, ein. Jagdgeschw.; Oberstltn. v. Bülow, Kommod, ein. Jagdgeschw.; Maj. Frhr. v. Massenbach, Kmdr. ein. Kampfgr.; Obltn. Wiek, Staffelkpt. i. ein. Jagdgeschw.; Ofeldw. Werner Machold, Jagdflieger (20 Luftsiege); Hptm. Hans Mayer, Jagdflieger (20 Luftsiege); Oberst-leutn. Huth, Kommod, ein. Zerstörergeschw.; Oberstltn. Höhne, Kommod, ein. Kampfgeschw.; Oberstltn. Schalk, Kmdr. ein. Zerstörergruppe; Hptm. Schäpfel, Kmdr. ein. Jagdgr.; Obltn. Paepke, Staffelkpt. in ein. Kampfgeschw.

    Flachkopf niete für Flugzeugbau genormt. Im Flugzeugbau wurden ursprünglich die Schließköpfe genau so ausgebildet wie im Stahlhochbau, d. h. man hatte meistens die Form des Halbrundkopfes. Bald zeigte sich, daß diese Form nicht die günstigste war: Der überschüssige Teil des Schaftes wurde beim Bilden des Kopfes entweder als Grat auf die Auflage gedrückt und konnte, um die Unterlage nicht zu beschädigen, nicht entfernt werden. Oder der Kopf hatte nicht genügend Masse, um richtig gebildet zu werden, wobei dann das Werkzeug auf die Unterlage aufschlug und diese beschädigte.

    Infolgedessen ging man vor Jahren zum sogenannten Flachkopf über, bei dem der überstehende Schaftteil nur flach zusammengestaucht wird. Da mit dieser Kopfform die besten Erfahrungen gemacht worden sind, hat der Fachnormenausschuß für Luftfahrt beim Deutschen Normenausschuß kürzlich das Normblatt

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    DIN 9011 „Schließköpfe für Niete, Flachkopf" herausgegeben*), in dem die Niete von 2 bis 8 mm Durchmesser mit den Maßen und zulässigen Abweichungen für den Kopf aufgeführt sind.

    Die in dem Normblatt auch angegebenen Nietschaftlängen für den Kopfinhalt sind vorläufige Richtwerte; sie liegen etwa 25 bis 30% über den theoretischen Kleinstwerten, die sich aus kleinstem Durchmesser und kleinster Kopfhöhe errechnen. Später sollen die Schaftlängen, die für das Schlagen des Schließkopfes und Füllen des Loches notwendig sind, in besonderen Normblättern aufgeführt und auf die Klemmlängen bezogen werden.

    Die Längen der Niete sind in dem Normblatt DIN 9011 noch nicht angegeben. Goldenes Fliegerabzeichen mit Brillanten verlieh der Reichsminister der Luftfahrt, Reichsmarschall Göring, dem Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, General der Flieger Fr. Christiansen.

    Prof. Messerschmitt zum NSFK.-Standartenführer vom Korpsführer des NS.-I Fliegerkorps ernannt.

    Helmut Möckel, Gebietsführer, von Reichsjugendführer Axmann mit Genehmigung des Reichsleiters für die Jugenderziehung der NSDAP., Baidur von Schirach, zum Stabsführer der Hitler-Jugend ernannt. Möckel, der bei Kriegsausbruch sich freiwillig zur Luftwaffe meldete und zum Jagdflieger ausgebildet wurde, bleibt auch weiter Führer des HJ.-Gebietes Sachsen.

    Brandblättchen wurden seit dem 11. August zunächst einzeln und dann in ungeheuren Mengen von englischen Fliegern bei ihren feigen Nachtflügen über Deutschland über weite Strecken unseres Landes verstreut. Diese Blättchen bestehen aus Zelluloid, sind etwa 5X5 cm groß und tragen in der Mitte ein Loch, in welchem Brandpillen in Brandwatte eingepackt sind. Diese Blättchen entzünden sich an der Luft und sollen Brände in Scheunen, Feldern, Wäldern und Heuschobern, aber auch in Städten hervorrufen.

    Ausland.

    Franco, Generalissimus, verlieh der Führer Großkreuz des Ordens vom Deutschen Adler in Gold.

    Franz. Minister für Flugwesen 7. 9. General Bergeret.

    172 britische Sperrballone, von welchen 52 am 17. 9. und 120 am 18. 9. losgerissen wurden, trieben über den Kanal nach dem Festlande und wurden, damit sie an Hochspannungsleitungen keinen Schaden anrichteten, von deutschen Fliegern abgeschossen. Viele andere vom Sturm losgerissene englische Sperrballone wurden für die östlichen Länder zu einer Landplage. So haben die treibenden Ballone mit ihren langen Schleppseilen außerordentlichen Schaden, insbesondere in den schwedischen Ueberlandleitungen, angerichtet. Auch der große schwedische Sender Motala wurde so stark beschädigt, daß er seine Sendungen unterbrechen mußte.

    USA-Atlantikflugverkehr mit Flugboot „Clipper", wie aus Lissabon berichtet wird, Anfang September eingestellt. Der Flugdienst wird erst im Dezember wieder aufgenommen.

    *) Beuth-Vertrieb, Berlin SW 68; Preis —.75 RM (ausschl. Versandkosten).

    Engl. Brandblättchen. Weltbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Luftwaffe.

    Berlin, 6. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Unsere Kampfflieger- und Jagdverbände setzten am 5. 9. die Bombenangriffe auf feindliche Flugplätze in Südengland fort und erzielten Treffer in Gebäuden und Unterkünften. Das Groß-öllager Thameshaven wurde in Brand geworfen. Im Laufe dieser Angriffe kam es zu verschiedenen für uns siegreichen Luftkämpfen. — In der Nacht griffen Kampffliegerverbände mehrere Flugplätze in der Gegend von Lincoln, Hafenanlagen in Liverpool, Portsmouth, Sunderland, Blyth, Hull, Industrieanlagen in Newcastle, Hafen- und Dockanlagen im Ostteil von London, sowie erneut das Großöllager in Thameshaven wirksam mit Bomben an. — Englische Häfen wurden weiter vermint. — Britische Flugzeuge flogen in der Nacht in das Reichsgebiet ein und warfen an einzelnen Stellen Bomben, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Nur an einer Stelle wurde ein Bauernhaus getroffen. Dabei sind fünf Zivilpersonen auf dem Wege zum Luftschutzraum getötet und zwei verletzt worden. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 46 Flugzeuge. Davon wurden zwei bei Nacht durch Flakartillerie abgeschossen. Es gelang ferner, sechs Sperrballone zu vernichten. Sechzehn eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück. — Außer vier bereits genannten Offizieren haben in den Luftkämpfen der letzten Wochen drei weitere Jagdflieger 20 und mehr Luftsiege errungen, und zwar: Hptm. Mayer, Hptm. Oesau und Hptm. Tietzen. An der Spitze der Sieger in Luftkämpfen steht Mal Mölders mit 32 Abschüssen.

    Berlin, 7. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 6. 9. griff die Luftwaffe kriegswichtige Ziele im Südosten Englands, so die Flugzeugwerke von Rochester und Weybridge, die Oellager von Thameshaven und den Flugplatz von Kenley wirksam mit Bomben an. Von den feindlichen Jägern, die sich zum Kampf stellten, wurde eine große Anzahl abgeschossen. Nächtliche Angriffe richteten sich gegen Hafenziele und Anlagen der Luftrüstungsindustrie. In Liverpool, Manchester und Derby sowie an einigen Hafenplätzen der Südküste entstand erheblicher Schaden. — Ein britisches im Geleitzug fahrendes Handelsschiff von 6000 BRT. wurde im Seegebiet nordostwärts Aberdeen durch Bombentreffer versenkt. — Vor verschiedenen britischen Häfen wurden Luftminen abgeworfen. — Der Feind griff bei Nacht wieder die Reichshauptstadt an und verursachte einigen Personen- und Sachschaden durch wahllosen Bombenabwurf auf nichtmilitärische Ziele der Innenstadt. — Die deutsche Luftwaffe ist daher dazu übergegangen, nunmehr auch London mit starken Kräften anzugreifen. In der vergangenen Nacht wurden Dockanlagen im östlichen London in Brand geworfen und durch Sprengbomben schwer getroffen. Dort und im Oellager von Thameshaven waren starke Brände weithin sichtbar. — Der Gegner verlor am gestrigen Tage 67 Flugzeuge, von diesen 52 in Luftkämpfen und 13 durch Zerstörung am Boden. Ein feindliches Flugzeug wurde auf dem Rückflug von Berlin nördlich Hannover durch Flak-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Der Reichsrnarschall leitet den Großeinsatz der Luftwaffe gegen England auf einem Gefechtsstand an der Kanalküste. PK.-Eitei-Lange (Weltbild)

    artillerie zum Absturz gebracht, ein anderes von Nachtjägern am Dortmund-Ems-Kanal abgeschossen. 24 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 8. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Angriffe unserer Luftwaffe gegen die wehrwirtschaftHch besonders wichtigen Objekte von London, die in der Nacht vom 6. auf 7. 9. begonnen hatten, wurden auch am 7. und in der Nacht zum 8. 9. mit sehr starken Kräften und unter Einsatz schwerster Bomben fortgesetzt. Diese Angriffe sind die Vergeltung für die von England begonnenen und in den letzten Wochen gesteigert geführten britischen Nachtangriffe auf Wohnviertel und andere nichtmilitärische Ziele im Reichsgebiet. Der Reichsmarschall leitet persönlich den Einsatz von Nordfrankreich aus. — In ununterbrochener Folge fielen bis jetzt über eine Million kg Bomben aller Kaliber auf das Hafen- und Industriegebiet an der Themse, Kaianlagen, Handelsschiffe, Docks und Speicher, Kraft-, Wasser- und Gaswerke sowie Arsenale, Fabriken und Verkehrseinrichtungen wurden getroffen und zum Teil durch schwerste Explosionen vernichtet. Große Feuersbrünste wüten in der Umgebung der Docks. In kraftvollen Vorstößen kämpften Jagdflugzeuge den Weg der Kampfflugzeuge nach London frei. — Weitere Luftangriffe richteten sich gegen die Großöllager und Dockanlagen von Thameshaven, gegen die Sprengstoffabriken von Chatham und den Flugplatz von Hawkinge. Außerdem griffen Kampfflieger Industrie- und Hafenziele in Liverpool, Manchester, Birmingham, Cardiff, Bristol, Southampton, Portsmouth, Portland und zehn weiteren Orten an. — Der Gegner flog wiederum bei Nacht nach Deutschland ein. Eine Welle wendete sich gegen Südwestdeutschland und warf vereinzelt Bomben, die keinen Schaden anrichteten. Der andere Teil der britischen Kampfflugzeuge versuchte, seinen Kurs, wie in den bisherigen Nächten, nach Berlin zu nehmen, wurde jedoch durch konzentrierte Abwehr im Westen zur Umkehr bzw. zum vorzeitigen Bombenabwurf gezwungen. Bomben richteten lediglich in einer Kirche in Hamm Schaden an. — Der Feind verlor bei den gestrigen Kampfhandlungen 94 Flugzeuge. 26 eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück.

    Berlin, 9. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampffliegerverbände setzten trotz schlechter Wetterlage auch am 8. 9. und in der Nacht zum 9. 9. die Vergeltungsangriffe gegen London fort. Luftbildaufnahmen bestätigen die starke Wirkung der bisherigen Angriffe. Bei den nächtlichen Anflügen konnten die angreifenden Verbände ihre Ziele infolge der immer noch andauernden Brände schon auf weite Entfernung erkennen. Wieder wurden Dock- und Hafenanlagen, Oellager, Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke sowie Speicheranlagen zu beiden Seiten der Themse mit Bomben aller Kaliber belegt. Auch mehrere Flugplätze in der Umgebung von Lincoln wurden angegriffen. Im Firth of Förth gelang es, ein Handelsschiff von 8000 BRT. durch Bombentreffer schwer zu beschädigen. — Britische Flieger

    Tanklager bei Purfleet an der Themse nach dem ersten deutschen Bombenangriff am 7. 9. 1940. PK.-Weltbild -y%

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    richteten in der letzten Nacht Angriffe gegen Hamburger Wohnviertel. Mehrere Wohnhäuser wurden beschädigt, einige Zivilpersonen verletzt. Der angerichtete Gesamtschaden ist jedoch auch hier nur gering. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen gestern 22 Flugzeuge. Davon wurden zwei durch Flakartillerie, die übiigen im Luftkampf abgeschossen. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 10. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Britische Flugzeuge warfen auch in der letzten Nacht in Norddeutschland Bomben auf Orte, die weitab von jeglichen militärischen Zielen liegen. In Berlin sowie in anderen Städten wurden einzelne Wohnhäuser mehr oder weniger stark beschädigt. — Deutsche Kampfund Jagdfliegerverbände setzten ihre rollenden Vergeltungsangriffe gegen kriegswichtige Ziele der britischen Hauptstadt weiter fort. So weit es die Wetterlage zuließ, wurden Hafen- und Dockanlagen, Gasanstalten, Wasser- und Elektrizitätswerke sowie Speicher und Großöllager mit Bomben aller Kaliber belegt. Weithin sichtbare Brände wiesen unseren Fliegerverbänden den Weg. Weitere Luftangriffe trafen einige Hafenanlagen an der Westküste Englands und an der Ostküste Schottlands. Die Verluste des Gegners betrugen gestern 44 Flugzeuge. Davon wurden 2 durch Flak, eines durch Marineartillerie, die übrigen in Luftkämpfen abgeschossen. 21 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 11. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Feind warf in der vergangenen Nacht in Nordfrankreich, Belgien und Norddeutschland an verschiedenen Stellen Bomben, die jedoch nur geringen Schaden anrichteten. Einigen feindlichen Flugzeugen gelang es, nach Berlin vorzustoßen und dort Bomben zu werfen. In Wohn- und Geschäftsvierteln entstanden an zahlreichen Stellen Brände. In der Innenstadt wurden zwei Krankenhäuser getroffen. Im Diplomatenviertel mußten einige Straßenzüge wegen drohender Einsturzgefahr vorübergehend geräumt werden. Eine Bombe fiel auf das Reichstagsgebäude, eine andere auf die Akademie der Künste. Fünf Zivilpersonen wurden getötet, mehrere verletzt. Das tatkräftige Eingreifen des Sicherheits- und Hilfsdienstes sowie der Selbstschutz der Berliner Bevölkerung verhinderten, daß die zahlreichen Brandbomben größeren Schaden anrichteten. — Kriegswichtige Anlagen in der Stadt und im Hafen von London blieben auch gestern das wichtigste Ziel der deutschen Vergeltungsangriffe. Zahlreiche neue Brände traten zu den bisherigen hinzu. Daneben wurden noch andere kriegswichtige Ziele, insbesondere Hafenanlagen, Flughäfen und Industrieanlagen im Südosten der britischen Insel mit Bomben belegt. — Südlich der Hebriden versenkte ein Kampfflugzeug aus einem britischen Geleitzug ein Handelsschiff von 8000 BRT. — Bei den Kampfhandlungen über England gingen drei eigene Flugzeuge verloren, Flakartillerie und Nachtjäger schössen von den Berlin angreifenden Flugzeugen je eins, Marineartillerie an der Kanalküste weitere vier feindliche Flugzeuge ab.

    Berlin, 12. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Abermals belegten britische Flugzeuge in der Nacht vom 11. zum 12. 9. in Norddeutschland die Wohnviertel mehrerer Städte, darunter Hamburg, Bremen und Berlin, mit Spreng- und Brandbomben. Es entstanden zahlreiche Brände und Schäden in Wohnhäusern und in Arbeitersiedlungen. 14 Tote und 41 Verletzte sind zu beklagen. Gut liegendes Abwehrfeuer, diszipliniertes Verhalten der Bevölkerung und tatkräftiges Eingreifen des Selbstschutzes verhinderten in der Reichshauptstadt und an anderen betroffenen Orten größere Schäden. — Deutsche Kampf-, Jagd- und Zerstörergeschwader setzten Tag und Nacht ihre Vergeltungsangriffe gegen London fort. Docks und Hafenanlagen, die durch Brände hell erleuchtet waren, Gas- und Elektrizitätswerke, eine Pulver- und Waffenfabrik wurden schwer getroffen. Weitere Angriffe im Laufe des Tages galten einer Flugzeugfabrik in Southampton, in der sechs Hallen zerstört wurden sowie den Oellagern von Port Viktoria. Nachtangriffe richteten sich ferner gegen Liverpool und anderen Hafenanlagen an der West- und Südküste Englands. — In der Themsemündung stürzten sich Kampfflugzeuge auf einen Geleitzug und warfen einen Zerstörer und vier Handelsschiffe in Brand; zwei weitere Handelsschiffe erhielten Treffer. — Im Verlaufe der Angriffe gegen London kam es zu mehreren erbitterten Luftkämpfen, bei denen 67 feindliche Flugzeuge abgeschossen wurden. In der Nacht wurden sechs weitere britische Flugzeuge über deutschem Gebiet durch Flakartillerie zum Absturz gebracht. Marineartillerie hat sechs feindliche Bombenflugzeuge an der Nordseeküste, ein weiteres an der Kanalküste abgeschossen, so daß die gestrigen Gesamtverluste des Feindes achtzig Flugzeuge betragen. Zwanzig eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 13. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Den in der Nacht in Nord-und Westdeutschland einfliegenden britischen Flugzeugen gelang es nicht, ihre Ziele zu erreichen. Wenige auf Wohnviertel und ein Dorf abgeworfene Bomben richteten nur geringen Schaden an. — Bei der eigenen bewaffneten Aufklärung über Südengland wurden Bomben auf Industrieanlagen in London, Bexhill, Brigh-ton, Banbury und andere Orte abgeworfen. Südwestlich der Insel Man gelang es, ein Handelsschiff von 8000 BRT. schwer zu beschädigen. — In der Nacht zum 13. 9. belegten Kampfflugzeuge wiederum die Hafen- und Dockanlagen in London und Liverpool mit Bomben und riefen neue Brände und Explosionen hervor. — Britische Häfen wurden erneut vermint. — Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen, ein eigenes wird vermißt.

    Berlin, 14. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte gestern bei Tag und Nacht ihre Vergeltungsangriffe gegen die britische Hauptstadt trotz ungünstiger Wetterlage fort und erzielte zahlreiche Treffer in Dockanlagen, Lagerhäusern und Fabrikgebäuden. An verschiedenen Stellen entstanden neue Brandherde. — Außerdem belegte sie Flughäfen, Industrieanlagen, Hafenplätze und Eisenbahnen im Südosten Englands wirksam mit Bomben. — Der Feind unternahm einige kurze Einflüge nach Holland, Belgien und Frankreich und warf an mehreren Stellen Bomben, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. — Infolge der starken Bewölkung kam es am Tage nur zu vereinzelten Luftkämpfen. Acht feindliche Flugzeuge wurden durch Jagdflieger und Flakartillerie abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Amsterdam, 14. 9. 40. (DNB.) Wie von zuständiger deutscher Seite im Haag mitgeteilt wird, haben die Engländer bei ihren letzten Flügen über Holland nicht nur Zündplättchen, die sich gegen die holländische Landwirtschaft und die Volksernährung richten, abgeworfen, sondern sie sind in ihren feigen Kampfmethoden sogar so weit gegangen, Kartoffelkäfer abzuwerfen, um die Kartoffelernte zu vernichten. Die niederländische Bevölkerung wird daher aufgefordert, der Bekämpfung dieser englischen Methoden erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden.

    Berlin, 15. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Verbände der Luftwaffe setzten trotz bedeckten Wetters auch am 14. und in der Nacht zum 15. 9. die Vergeltungsangriffe gegen kriegswichtige Ziele in Mittel- und Südengland mit Schwerpunkt auf London fort. Im Raum der britischen Hauptstadt erhielten

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Bombenabwurf über dem Flugplatz Biggin-Hill, 10 km südöstlich von London. Oben rechts im Bild erkennt man den Flugplatz mit der Landebahn, auf welchem durch Färbung Waldgruppen und Wiesenparzellen vorgetäuscht sind. Die Färbung auf der Landebahn ist gegenüber der anderen etwas zurückgegangen. In der Mitte unterhalb der Landebahn erkennt man auf dem dunkler gefärbten Buschflecken ein Flugzeug (Größe 1 mm). Weltbild

    Dock- und Hafenanlagen Treffer. Der Hafen von Liverpool und das Walzwerk von Warrington, sowie mehrere Flughäfen, Verkehrseinrichtungen und Hafenplätze im Süden Englands wurden wirksam mit Bomben belegt. — Bei Angriffen auf Geleitzüge gelang es, nördlich Irland ein Handelsschiff von 8000 BRT. zu versenken. — Ueber London entwickelten sich einige, für unsere Jäger erfolgreiche Luftkämpfe. —■ Der Gegner warf bei Nacht mit einzelnen Flugzeugen in Belgien und Holland sowie im westdeutschen Grenzgebiet Bomben auf kleinere Orte, und als einziges militärisches Ziel auf ein Truppenlager. Sieben Personen wurden getötet, sechzehn verletzt. Der angerichtete Sachschaden ist unbedeutend. —■ Fünf feindliche Flugzeuge wurden durch Flakartillerie, weitere fünfundzwanzig durch Jäger abgeschossen. Fünf eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück. — Obltn. Müncheberg errang seinen zwanzigsten Luftsieg.

    Berlin, 16. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 15. 9. und in der Nacht zum 16. 9. wurden unter schwierigsten Wetterverhältnissen die Vergeltungsflüge gegen London fortgesetzt. Kampfflieger griffen Docks und Hafenanlagen an, trafen mit einer Bombe schweren Kalibers das Gaswerk Bromley, setzten ein Oellager in Brand und erzielten Treffer auf Bahnhöfe sowie kriegswichtige Industrieanlagen in Woolwich und anderen Stadtteilen. Im Laufe dieser Angriffe kam es zu heftigen Luftkämpfen. — Auch die Hafenanlagen von Dover und Portland, wo ein Oellager in Brand gesetzt wurde, sowie die Flugzeugwerke in Southampton wurden mit Bomben belegt. — An der irischen sowie an der schottischen und englischen Ostküste gelang es, beim Angriff auf mehrere Geleitzüge zwei Handelsschiffe von insgesamt 18 000 BRT. zu versenken, eines in Brand zu werfen und eines schwer zu beschädigen. Ein weiteres Handelsschiff von 8000 BRT. wurde bei Nacht im Kanal versenkt. — Kampffliegerverbände unternahmen nächtliche Angriffe auf Liverpool und Birmingham. Auch hier entstanden zahlreiche Brände. — Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang. — Versuche britischer Flugzeuge, die Reichshauptstadt in der letzten Nacht anzugreifen, schlugen fehl. In einigen Städten Westdeutschlands fielen Bomben auf Wohnviertel. Dabei wurden in einem Ort mehrere Häuser und eine Schule in Brand gesetzt. Zwei Zivilpersonen sind getötet, mehrere verletzt worden. — Flakartillerie und Nachtjäger schössen je ein Flugzeug ab. Hafenschutz- und Vorpostenbooten der Kriegsmarine gelang es, an der Kanalküste drei feindliche Flugzeuge abzuschießen. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 79 Flugzeuge, 43 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 17. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am Vormittag des 16. 9. beschränkte sich die Tätigkeit der Luftwaffe infolge der ungünstigen Wetterlage auf bewaffnete Aufklärung. In ihrem Verlauf wurden mehrere Flugplätze in Süd-und Mittelengland sowie Hafen- und Industrieanlagen von Whitby wirksam mit Bomben angegriffen. — Gegen Mittag setzten erneut Vergeltungsangriffe gegen London ein, die rollend und mit wachsender Stärke bis zum Morgen des 17. 9. andauerten. Hafen- und Dockanlagen sowie sonstige kriegswichtige Ziele wurden mit zahlreichen Bomben aller Kaliber belegt und an vielen Stellen neue Brände hervorgerufen. Nächtliche Bombenangriffe richteten sich auch gegen Liverpool. — Drei feindliche Flugzeuge wurden im Luftkampf abgeschossen, eines am Boden zerstört. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Der Feind unterließ gestern bei Tage und in der vergangenen Nacht jegliche Angriffsversuche auf deutsches Gebiet.

    Berlin, 18. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsflüge gegen London hielten im Laufe des 17. 9. an und wurden während der Nacht zum 18. 9. mit steigender Heftigkeit fortgesetzt. Auf die West-India-, London- und Victoria-Docks,' auf Wasser- und Gaswerke, auf Bahnhöfe und sonstige kriegswichtige Ziele wurden Bomben aller Kaliber geworfen. Neue ausgedehnte Brände waren überall die Folge. — Weitere Angriffe richteten sich im Laufe des Tages auf den Flughafen Croydon sowie auf Flugplätze und kriegswichtige Ziele an der Südostküste. Liverpool wurde bei Tag und Nacht wiederholt angegriffen. Die Flugzeugwerke in Liverpool-Speke erhielten schwere Treffer. — Auch der nördlichste große britische Hafen, Glasgow, wurde in der Nacht zum 18. 9. angegriffen. — Ein britischer 5000-t-Dampfer wurde bei einem Angriff nördlich von Irland schwer beschädigt. — Britische Flieger griffen in der letzten Nacht in Nord- und Westdeutschland wieder Wohnviertel und Siedlungen mit Bomben an und beschädigten einige Wohnhäuser. — Der Feind verlor gestern sieben Flugzeuge im Luftkampf, zwei durch Flakartillerie. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ju 87-Qeschwader auf einem Feldflugplatz. Bild pk./JFM.

    Berlin, 19. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff auch gestern trotz schwieriger Wetterverhältnisse verschiedene kriegswichtige Ziele in der Umgebung von London an. Die Dock- und Hafenanlagen in Tilbury, die Staatswerft in Chatham und die Qroßöllager von Port Victoria wurden wirksam mit Bomben belegt. Mehrere Oeltanks und ein Tankschiff gingen in Flammen auf. — In der Nacht wurden die Vergeltungsflüge gegen London in verstärktem Umfang fortgesetzt. Vor allem erhielten die Silvertown- und Royal Albert-Docks sowie andere wichtige Ziele in rollendem Einsatz zahlreiche Bombentreffer schwersten Kalibers. In vielen Stadtteilen Londons entstanden ausgedehnte Brände. — Auch in anderen Teilen Englands wurden kriegswichtige Ziele, wie die Hafenanlagen in Liverpool, die chemischen Werke in Billingham, die Tyne-Docks in Newcastle sowie Flugplätze in Mittelengland, erfolgreich angegriffen. — Das Verminen südenglischer Häfen wurde fortgesetzt. — Feindliche Flugzeuge warfen in Nordfrankreich und Belgien an mehreren Stellen Bomben, ohne nennenswerten militärischen Schaden anzurichten. Eine Anzahl von Zivilpersonen wurde getötet. — In der Nacht zum 19. 9. wurden in Westdeutschland einfliegende britische Flugzeuge durch deutsche Auwehr zur Umkehr gezwungen. Sie warfen ihre Bomben auf nichtmilitärische Ziele ab und griffen dabei die Krankenanstalt von Bethel an. Drei Krankenhäuser wurden zerstört, obwohl sie durch das Rote Kreuz deutlich als solche kenntlich gemacht waren. Dabei wurden 9 Kinder getötet, 12 verletzt. — Während der Nacht wurden neun feindliche Flugzeuge durch Flakartillerie, zwei durch Nachtjäger, am Tage 24 Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen. An der Nordseeküste schoß Marineartillerie ein feindliches Flugzeug ab. Zwei weitere Flugzeuge wurden so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust gerechnet werden kann. Die gestrigen Gesamtverluste des Feindes betragen demnach 38 Flugzeuge. 13 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Italien.

    Rom, 6. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Gestern wurde ein doppelter Angriff auf Malta durchgeführt. Beim ersten Aufklärungsfluge am Vormittag konnte der Auftrag vollkommen durchgeführt werden, weil die zum Schutz aufgestiegenen englischen Jäger beim Angriff unserer Jagdflugzeuge sich durch die Flucht dem Kampf entzogen. Zwei feindliche Jagdflugzeuge sind mit Maschinengewehrfeuer beschossen und beschädigt worden. — Während des zweiten Angriffes am Nachmittag haben Sturzbomberstaffeln (Picchiatelli), die überraschend über der Insel erschienen, das Fort Demimara getroffen und halb zerstört sowie ein Brennstoffdepot in Brand geworfen, wobei weder die englischen Jäger noch die Flak in Aktion traten. Im östlichen Mittelmeer hat unsere unermüdliche Luftwaffe den bereits gestern schwer angegriffenen Geleitzug erneut erreicht. Ein

    Handelsdampfer wurde schwer getroffen, ein anderer, der vielleicht gestern getroffen worden ist, wurde in einer Bucht mit schwerer Schlagseite aufgefunden. — In Nordafrika haben unsere Flugzeuge die Brennstofflager von Suez bombardiert sowie Kraftwagen, die auf der Landstraße bis in der Nähe von Sollum überrascht wurden. Alle bei diesen obengenannten Angriffen eingesetzten Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Im Roten Meer haben Teile unserer Luftstreitkräfte einen feindlichen Qeleitzug angegriffen und zwei Dampfer schwer getroffen. Weitere feindliche Schiffe sind im Innern des Hafens von Aden bombardiert und getroffen worden. Unsere Flugzeuge sind trotz Angriffe feindlicher Jäger zurückgekehrt. Ein feindliches Flugzeug ist im Kampf abgeschossen worden. — Eine andere Formation hat feindliche Truppenlager bei Achid in der Gegend von Tocar (Oberer Sudan) mit Erfolg bombardiert. — Wie immer über die Schweiz kommende feindliche Flieger haben einen nächtlichen Luftangriff auf Turin unternommen. Schäden von geringerer Bedeutung sind an Privatwohnungen verursacht worden. Die beiden oberen Stockwerke eines Wohnhauses im Viertel S. Paolo sind zerstört worden, doch blieben die Einwohner, die sich beim Alarm in den Luftschutzkeller begaben, unverletzt. Einige Eisenbahnwagen sind auf dem Bahnhof in Brand geraten. Weitere Bomben wurden in der Nähe der Stadt auf offenes Feld geworfen, ohne Schäden zu verursachen.

    Rom, 7. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die Petroleumanlagen von Haifa sind erneut von unseren Flugzeugen bombardiert worden, wobei ausgedehnte Brände verursacht wurden. — In Nordafrika haben unsere Flugzeugformationen die Eisenbahn Alexandrien—Marsa Matruk bombardiert. Im Luftkampf mit angreifenden feindlichen Jägern haben unsere Bomber zwei Flugzeuge vom Gloster-Typ abgeschossen. Der Abschuß von drei weiteren ist wahrscheinlich. — Im Roten Meer ist ein von drei Kreuzern geschützter Geleitzug von unserer Luftwaffe erreicht und bombardiert worden. Zwei Dampfer und ein Kreuzer sind getroffen und schwer beschädigt worden. — Alle unsere Flugzeuge sind zu den Stützpunkten zurückgekehrt.

    Rom, 8. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Bombenstaffeln, die von Jagdflugzeugen begleitet waren, haben das Arsenal von Malta angegriffen und Brände und Zerstörungen hervorgerufen sowie ein feindliches Unterseeboot im Trockendock getroffen. Die feindlichen Jagdflugzeuge, die vom Feuer der Bombenflugzeuge zurückgewiesen und von unseren Jagdflugzeugen angegriffen wurden, haben zwei Flugzeuge verloren, von denen eines bei der Küste und das andere ins Meer abgestürzt ist. Ein drittes Flugzeug ist wahrscheinlich abgeschossen worden. Alle unsere Flugzeuge sind mit einigen Verwundeten an Bord zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Im Roten Meer ist ein feindlicher Geleitzug von der Luftwaffe angegriffen worden. Ein Dampfer wurde getroffen, schwer beschädigt und von der Besatzung verlassen. Eine weitere italienische Luftformation hat den Hafen von Aden bombardiert und im Kampf ein feindliches Jagdflugzeug abgeschossen. Auf unserer Seite gab es keine Verluste. — Feindliche Flugzeuge haben Buna bombardiert und im Tiefflug beschossen, wobei ein Dubat (Eingeborenenformation) verwundet wurde.

    Rom, 9. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Haifa ist bei Tag und Alexandrien bei Nacht erneut von unserer Luftwaffe angegriffen worden. In Haifa, wo der Angriff überraschend erfolgte und der Abwehr keine Zeit zum Eingreifen blieb, ist die Oelraffinerie mit Bomben belegt worden, wobei die Anlagen getroffen und große Brände verursacht wurden. In Alexandrien sind die Schiffe und die Anlagen der Flottenbasis bombardiert worden. Außerdem wurde die Bahn Alexandrien—Marsa Matruk mit Bomben belegt. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika haben unsere Flugzeuge Borna im Sudan und den Bahnhof und die Petroleumlager von Port Sudan bombardiert. Feindliche Flugzeuge haben Mogadiscio, Massaua und Berbera bombardiert, ohne daß es dabei Erfolge gegeben hat. Der Sachschaden ist sehr gering. Ein Flugzeug, das versucht hatte, den Flugplatz von Mossio anzugreifen, ist von unseren Jagdflugzeugen brennend abgeschossen worden. Drei Mitglieder der Besatzung sind tot. Der Beobachter, ein Leutnant, wurde gefangen genommen.

    Rom, 10. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im östlichen Mittelmeer unternahm unsere besonders aktive Luftwaffe heftige Bombenangriffe auf Jaffa in Palästina und auf die Bahnlinie Alexandria—Marsa Matruk. Bei der ersten Aktion wurden die Hafenanlagen und wichtigen Lagerhäuser getroffen und heftige Brände hervorgerufen. Bei der zweiten wurde den Bahnanlagen ernster Schaden zugefügt.

    Ein Eisenbahnzug erhielt Volltreffer und flog in die Luft. — In Nordafrika wurden außerdem feindliche Zeltlager und Kraftwagenkolonnen von der Luftwaffe im Tiefflug angegriffen und beschossen. Besonders bei Bir Sceferzen hat der Feind erhebliche Verluste erlitten. — Die feindliche Luftwaffe unternahm einige Angriffe auf die Ortschaften der Cyrenaika, wobei insgesamt 1 Mann getötet und 4 verletzt wurden. Es entstand unbedeutender Sachschaden. — In Ostafrika griff unsere Luftwaffe den Flugstützpunkt von Port Sudan an, wobei verschiedene Flugzeuge am Boden getroffen und Brände verursacht worden sind. Trotz dem Angriff der feindlichen Jäger sind alle unsere Flugzeuge nach Abschuß eines feindlichen Flugzeuges zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Kenia wurden feindliche Depots und Barackenlager von unserer Luftwaffe in Bura am Tana-Fluß mit deutlich erkennbaren Erfolgen und ohne eigene Verluste bombardiert. — Der Feind versuchte Luftangriffe auf Massaua, Asmara und Dessie. Die Bomben fielen vor allem auf freies Feld und hatten zwei Tote und drei Verletzte zur Folge.

    Rom, 11. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Fliegerverbände haben wiederholt die Zonen von Sollum, Sidi Barrani und Marsa Matruk angegriffen und Anlagen, motorisiertes Material und Truppen bombardiert und im Tiefflug angegriffen und beschossen. Die dabei verursachten Schäden waren sichtlich bedeutend. Zwei feindliche Jagdflugzeuge wurden im Luftkampf von unseren Bombern abgeschossen, weitere zwei sind wahrscheinlich abgeschossen worden. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Der Feind hat Luftangriffe auf Badria, Tobruk und Derna ausgeführt. Insgesamt gab es 13 Tote und 21 Verletzte. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen und stürzte ins Meer ab. Drei Offiziere eines anderen während der im gestrigen Wehrmachtsbericht gemeldeten Aktionen abgeschossenen Flugzeuges wurden gefangengenommen. — In Ostafrika haben englische Bomber Kassala mit Bomben belegt, wobei drei Personen verwundet wurden. Ein feindliches Flugzeug wurde von unseren Jagdfliegern abgeschossen. Von der Besatzung waren zwei Mann tot, der dritte wurde gefangengenommen.

    Rom, 12. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die Eisenbahn-Anlagen an der ägyptischen Küste und feindliche Stellungen bei Sollum und Sidi Barrani wurden von neuem von italienischen Flugzeugen bei Tag und bei Nacht bombardiert. Es entstanden Brände, Explosionen und große Zerstörungen. Feindliche Panzerwagen wurden angegriffen, zum Teil vernichtet und unter Maschinengewehrfeuer genommen. —■ Der Feind hat einen Luftangriff auf Derna versucht, wurde aber durch unsere Flak abgewiesen. Ein feindliches Flugzeug vom Typ Blenheim wurde abgeschossen, ein zweites ist vermutlich zerstört. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Weitere Informationen ergeben, daß während der Bombardierung von Aden am 1. und 2. 9. zwei feindliche Torpedoboote versenkt wurden. — Unsere Geschwader haben den Flughafen von Khartum bombardiert, wo eine Flugzeughalle getroffen wurde. Ferner wurde der Eisenbahnknotenpunkt und die Anlagen von Hayia Junctiun und der Flugplatz von Altbara bombardiert, wo zahlreiche Gebäude und drei Speicher getroffen wurden und ein weithin sichtbarer Brand entstanden war. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Ein englisches Flugzeug bombardierte das Wohnviertel von Assab, wobei Zivilwohnungen beschädigt, ein Mann getötet und zwei verletzt wurden. Bei einem weiteren feindlichen Luftangriff auf den Flugplatz Sciasciaman (südlich von Addis Abeba) wurde leichter Schaden angerichtet. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen, die Besatzung von drei Mann gefangengenommen. — Feindliche Flugzeuge versuchten einen Angriff auf den Flottenstützpunkt von Massaua. Angesichts der prompt einsetzenden Bodenabwehr warfen sie die Bomben ins Meer. — Bei dem im Wehrmachtsbericht vom Dienstag (10. 9.) erwähnten feindlichen Luftangriff auf Dessie wurden zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen.

    Rom, 13. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika hat unsere Luftwaffe die Tages- und Nachtangriffe gegen die feindlichen Stellungen, Kraftwagenparks und andere militärische Ziele an der ägyptischen Küste fortgesetzt. Ein Benzinlager wurde in Brand geschossen, verschiedene Kraft- und Panzerwagen wurden wiederholt getroffen und unbrauchbar gemacht. — In Ostafrika griffen unsere Fliegerverbände erfolgreich ein Zelt- und Barackenlager bei Abiq im Sudan und eine feindliche Kolonne von 20 Kraftwagen in der Gegend von El Katulo (Kenia) an. — Feindliche Luftangriffe wurden ausgeführt auf Massaua, das bei Beschädigung eines Pavillons viermal bombardiert wurde, auf

    Assab, wo ein Krankenhaus, eine Lazarettküche und Wohnungen im Zentrum der Ortschaft zerstört wurden, wobei unter der italienischen und der Eingeborenenbevölkerung: sechs Personen getötet und eine verletzt wurden, auf Asmara und Gura, wo ein beschränkter Schaden angerichtet wurde. Außerdem wurden bombardiert die Flughäfen von Gimma und Sciasciamanna, wo leichter Schaden angerichtet und neun Personen verletzt wurden. Ein feindliches Flugzeug wurde von unseren Jagdflugzeugen abgeschossen, zwei weitere sind wahrscheinlich abgeschossen worden.

    Rom, 14. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im östlichen Mittelmeer ist ein von Kriegsschiffen geschützter feindlicher Geleitzug von unseren Luftstreitkräften und anschließend von einem unserer Torpedoflugboote angegriffen worden. Ein Dampfer mittlerer Tonnage, der von einem Torpedo getroffen wurde und stark Schlagseite ergeben hatte, ist von den übrigen Schiffen seinem Schicksal überlassen worden. Bei einem späteren Aufklärungsflug wurde das Fehlen des Dampfers festgestellt, so daß er höchstwahrscheinlich gesunken ist. Ein weiterer ebenfalls geschützter Geleitzug ist wiederholt von unseren Bombenflugzeugen angegriffen worden, die auf einem Frachtdampfer und wahrscheinlich auch auf einem Kriegsschiff, das sofort das Feuer einstellte, Volltreffer erzielten. Trotz der heftigen Luftabwehr sind alle unsere Flugzeuge zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Ostafrika sind feindliche Zeltlager der Zone von Ras el Sil nördlich von Gallabat bombardiert worden, ein feindliches Flugzeug, das nach dem Angriff auf Sciasciamanna im gestrigen Wehrmachtsbericht als wahrscheinlich abgeschossen angegeben wurde, ist in Brand geschossen aufgefunden und die aus einem Offizier und zwei Unteroffizieren bestehende Besatzung gefangengenommen worden. Weiteren Feststellungen zufolge sind außer den im Wehrmachtsbericht vom Mittwoch (11. 9) als abgeschossen gemeldeten Flugzeugen zwei weitere feindliche Flugzeuge, die Cassala am 11. 9. bombardiert hatten, brennend abgeschossen worden.

    Rom, 15. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In der Cyrenaika haben unsere vorgeschobenen Abteilungen die Grenze überschritten und lebhafte Kämpfe gegen feindliche Kräfte aufgenommen. Unsere Luftwaffe nimmt aktiv teil, indem sie durch Bombardement und im Tiefflug feindliche Ansammlungen von Kraftfahrzeugen angreift. Zwei feindliche Flugzeuge vom Blenheim-Typ sind abgeschossen worden. — Bei Malta sind das Arsenal von Valletta und der Wasserflughafen von Calafrana einem neuerlichen nächtlichen Bombardement unterzogen worden. Trotz der ungünstigen Witterungsverhältnisse sind alle Ziele voll getroffen worden. — Im östlichen Mittelmeer sind feindliche Seestreitkräfte neuerdings von unseren Fliegern erreicht und bombardiert worden. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Im Indischen Ozean konnte ein britischer 10 000-t-Kreuzer, der von einer unserer Luftformationen bombardiert, getroffen und ernsthaft beschädigt wurde, nur langsam und mit stark abgesunkenem Heck die Fahrt fortsetzen. — Der Feind hat in Nordafrika einige Luftangriffe durchgeführt und dabei Brandbomben auf Bomba ohne das geringste Ergebnis abgeworfen. In Italienisch-Ostafrika hat der Feind Luftangriffe gegen die ganze Zone zwischen Asmara und Adi Ugri unternommen und dabei einen Toten und einen Verwundeten unter den Eingeborenen sowie leichten Sachschaden an einer Siedlung verursacht.

    Rom, 16. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Vorhuten haben Sollum besetzt und überschritten; sie haben dabei rund 50 feindliche Tanks und Panzerwagen zerstört. Feindliche Abteilungen haben auf ihrem Rückzug zahlreiche Lager in Brand gesteckt und durch sehr intensive Aktionen unserer Luftwaffe schwere Verluste erlitten. —ϖ Eine unserer Luftformationen hat im Sturzflug den Flughafen von Hai Far auf Malta bombardiert, wobei die Flak, die Anlagen und die Flugzeugschuppen Volltreffer erhielten. Eine starke Explosion und ein darauffolgender Brand von beträchtlichen Ausmaßen wurden beobachtet. Aufgestiegene feindliche Jagdflugzeuge sind einem Kampf mit unseren begleitenden Jägern aus dem Wege gegangen und haben dagegen unsere Sturzbomber (Picchiatelli) angegriffen, die zum Gegenangriff übergingen und ein feindliches Flugzeug abschössen sowie ein weiteres schwer beschädigten. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Ein feindlicher Kreuzer, der von einer unserer Luftformationen angegriffen wurde, hat durch eine Bombe mittleren Kalibers einen Volltreffer erhalten. — In Ostafrika haben unsere Flugzeuge die Anlagen in der Zone von Goz Regeb (Sudan) bombardiert. Feindliche Luftangriffe auf Assab,

    Massaua, Debaroa, Asmara und Qura haben insgesamt vier Verwundete und geringen Sachschaden zur Folge gehabt.

    Rom, 17. 9. 40. Hauptquartier d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

    Rom, 18. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika haben italienische Truppen sowie libysche Truppen, die auch bei dieser Aktion ihre hohen Kriegstugenden und ihre absolute Treue zu Italien vollauf unter Beweis gestellt haben, in Fortsetzung ihres siegreichen Vormarsches das in 100 km Luftlinie von der alten Cyrenaika-Grenze gelegene Sidi el Barrani besetzt und den Ausbau der neuen Basis sowie der Etappe in Angriff genommen. — Der hartnäckige und von Panzerformationen unterstützte Widerstand des Feindes ist überall gebrochen worden. Unsere Luftwaffe hat mit Bomben- und Maschinengewehrangriffen wiederholt eingegriffen. Fünf feindliche Flugzeuge vom Gloster-Typ wurden brennend abgeschossen. Der Abschuß eines weiteren ist wahrscheinlich. Vier eigene Flugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Durch nächtliche feindliche Luftangriffe auf Bengasi und Derna wurden im Hafen von Bengasi ein Ponton und ein Torpedoboot versenkt und einige Brände verursacht, deren man jedoch sofort Herr wurde. In Derna wurde ein Dampfer leicht beschädigt. Der Abschuß eines feindlichen Flugzeuges ist wahrscheinlich. — Eine von Jagdflugzeugen begleitete Sturzkampfformation (Picchiatelli) hat den Hafen von Micabba auf Malta bombardiert, Brände und beträchtliche Schäden hervorgerufen sowie mindestens drei Flugzeuge am Boden zerstört. Die feindlichen Jäger, die sich einem Kampf mit unseren Jagdflugzeugen zu entziehen trachteten, griffen die „Picchiatelli" an, die entschlossen zum Gegenangriff übergingen und zwei feindliche Flugzeuge abschössen. Zwei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — In Ostafrika haben unsere Flieger Borna (Unterer Sudan) mit Bomben belegt, wobei ein Fort beschädigt und ein Feldlager in Brand gesetzt wurde. Bei einem Erkundungsflug über Aden hat eines unserer Flugzeuge, das von englischen Jägern angegriffen wurde, ein feindliches Flugzeug schwer getroffen und ist selbst unversehrt zu seinem Stützpunkt zurückgekehrt. — Ein feindliches

    Rechts: Bombenangriff auf britische Wagenkolonne bei Sol-lum (Aegypten), das jetzt von den italienischen Truppen erobert wurde.

    Weltbild

    Links: MG.-Schütze in italienischem Bombenflugzeug.

    Archiv Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Flugzeug wurde von unseren Fliegern bei Saraf Sai (nordwestlich von Galabat) am Boden zerstört. — Feindliche Luftangriffe auf Assab, Massaua, Harmil und Asmara haben keinen Schaden angerichtet. In Diredaua wurde ein Mann verwundet und ein Gasthof leicht beschädigt. Ein feindliches Flugzeug wurde mit Wahrscheinlichkeit von der Marineflak abgeschossen. — Ein feindliches Flugzeug vom Blenheim-Typ, das nach Malta unterwegs war, landete aus Versehen auf dem Flughafen Pantelleria und wurde intakt mit der aus zwei Offizieren und einem Unteroffizier bestehenden Besatzung erbeutet.

    Rom, 19. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Feindliche Seestreitkräfte haben in der Wüstenzone, zwischen Bardia und Sidi el Barrani, das Feuer gegen unsere Truppen eröffnet. Durch das Eingreifen unserer Bomber wurden sie zur Aufgabe der Aktion gezwungen und in die Flucht geschlagen. Ein Kreuzer von 10 000 t ist durch einen Torpedo eines unserer Torpedoflugzeuge getroffen und schwer beschädigt worden. — Weitere intensive Bombardierungen sowie Beschießungen mit Maschinengewehren sind von unserer unermüdlichen Luftwaffe durchgeführt worden, die überall Kolonnen und mechanisierte Abteilungen traf und in die Flucht schlug sowie die Stellungen von Marsa Matruk und andere militärische Ziele angriff. — Der Feind hat Luftangriffe auf die Gegend von Tobruk, Borna und Bengasi durchgeführt, die nur leichte Verluste und Schäden zur Folge hatten. — Zwei feindliche Flugzeuge sind von unseren Jägern abgeschossen worden, der Abschuß von drei weiteren ist wahrscheinlich. Ein weiteres Flugzeug wurde von der Marineflak abgeschossen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge haben die Inseln Rhodos und Leros angegriffen und wahllos Bomben abgeworfen, die zum Teil ins Meer fielen und nur kleine Brände auslösten sowie überaus leichten Schaden an einem Haus verursachten, jedoch keine Opfer forderten. Ein feindliches Flugzeug ist von der Flak abgeschossen worden. — In Ostafrika hat der Feind Luftangriffe auf Kassala, Assab, Giavello, Mogadiscio, Diredaua, Zeila, Mersa-Techay (Rotes Meer) durchgeführt, die insgesamt sieben Tote und dreizehn Verwundete unter den Italienern und Eingeborenen sowie unbedeutende Schäden zur Folge hatten. — Unsere Luftwaffe hat im Innern des Hafens von Aden Dampfer bombardiert.

    © Segelflug

    Aufbauarbeit im NS.-FHegerkorps.

    Aufbauarbeit im NS.-Fliegerkorps geht trotz des Krieges weiter.

    Nach Rückkehr der Ostmark ins Reich Aufbauplan für Segelflug der Ostmark aufgestellt. Im Rahmen dieser Planung bereits mehrere Segelfluglager ausgebaut. Außerdem jetzt fertiggestellt: Reichs-Segelflugschule Spitzerberg und Segelflugschule Zell am See. Reichs-Segelflugschule Spitzerberg:

    Lage: 50 km östlich Wien in der Nähe deutsch-slowakische-ungarische Grenze. Am Südufer der Donau mit unterem Auslauf der Kleinen Karpathen. Der Spitzerberg liegt unmittelbar beim Hundsheimer Kogel, die mit dem Tebener Kogel die Eingangspforte der Donau in die Slowakei bilden.

    Am Segelhang des Spitzerberges wurde der Dauer-Weltrekord von 50 Std. (von den NSFK.-Männern Führinger/Kahlbacher) geflogen. Die Reichs-Segelflugschule Spitzerberg ist nach den modernsten Erfahrungen gebaut. Es wird dort Hangflugschulung,, Windenschleppschulung und Flugzeugschleppschulung durchgeführt. Fassungsvermögen für 220 Flugschüler normal, für besondere Anlässe (Wettbewerbe, Veranstaltungen usw.) können in der Reichs-Segelflugschule Spitzerberg 600—700 Mann untergebracht werden. Segelflugschule Zell am See:

    Die Segelflugschule Zell am See ist als hochalpine Segelflugschule ausgebaut worden und soll der Förderung des alpinen Leistungssegelfluges dienen. Die Segelflugschule ist als Schleppflugschule eingerichtet und liegt unmittelbar in der Nähe von Zell am See, nördlich der Hohen Tauern. Es kann von dort aus der Anschluß an das Großglockner-Massiv und das Massiv des Groß-Venedigers erreicht werden (über 4000 m).

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Nicht nur in der Ostmark, sondern auch in dem Gebietszuwachs von Danzig/Westpr. u. Posen ist die Bodenorganisation bereits weitgehendst im Gange. Es werden schon an mehreren Stellen Lehrgänge auf Segelfluglagern durchgeführt.

    Als erstes Segelfluglager ist das Segel-fluglager Mariensee im Gebiet Danzig erbaut wrorden. Die Fertigstellung ist vor wenigen Tagen erfolgt.

    Zusatz: Bei der Erstellung der Bauten wird der örtliche Charakter besonders betont und auch künstlerisch zur Geltung gebracht (siehe hierzu insbesondere die Fotos der Segelflugschule Zell am See und des Segelfluglagers Mariensee).

    USA Segelflugtätig-

    keit ist zur Zeit noch gering. Die Fachzeitschrift „Soaring" schätzt die Anzahl der Segelflugpiloten, darunter die, welche noch kein offizielles Zertifikat besitzen, auf ca. 1000; die Anzahl der Klubs auf annähernd 150, von denen nur wenige wirklich fliegerisch tätig sind, die gern fliegen würden, wenn sie die nötige Unterstützung und Segelflugzeuge hätten.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Von oben nach unten:

    Reichssegelflugschule Spitzerberg bei Wien; Teilansicht der Unterkunftsgebäude. Segelfluglager Mariensee im Gebiet Danzig. Segelflugschule Zell am See. Wirtschaftsgebäude und Unterkunftshaus.

    Bilder: NSFK. (1), Kunz (3)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Der Beiwert cws ändert sich mit dem Anstellwinkel, kann aber für den in Frage kommenden Bereich des Fluges, d. h. im Schnellflug, vernachlässigt werden. Wenn im Bereich größerer Anstellwinkel, etwa im Landefall, eine Zunahme des cws eintritt, ist diese nur erwünscht, da ein größeres cws die Anordnungen zur Verschlechterung der Gleitzahl im günstigen Sinne beeinflußt. Einige Zahlenwerte für einen runden Rumpf: (Amerik. Messungen, VDT-Kanal, Reeff = 8,2 mal 106).

    a ϖ

    CG

    12°

    16°

     

    0,0041

    0,0042

    0,0049

    0,0062

    0,0085

    Bei Hochleistungssegelflugzeugen ist übrigens der Rumpf so angestellt, daß Cws mm bei bester Sinkgeschwindigkeit erreicht wird.

    Warmbehandlung d. Duralumin unterscheidet man Erwärmung bis 350° C Weichglühtemperatur, wobei die Festigkeit des Duralumins wieder zunimmt und 30% unter der Ausgangsfestigkeit bleibt. Vergütungsglühen bis 500° C wird erreicht je nach der Blechstärke in 10—30 Min. Nach dem Glühen wird der Werkstoff sofort in Wasser von ca. 20° C abgeschreckt. Von diesem Zeitpunkt, an geht der Werkstoff in einer Aushärtezeit von 6 Tagen (am 1. Tag sehr schnell und in weiteren 5 Tagen langsamer) wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Weichglühen wird für Stücke verwendet, die lange Zeit zur Bearbeitung nötig haben. Weichgeglühte und vergütungsgeglühte Stücke sind getrennt voneinander aufzubewahren und zu kennzeichnen. Das Vergütungsglühen erfolgt in einem Salzbad (Durferit-Aluminium-Vergütungssalz AVS 250)-Glühofen. Die Behandlung in einem solchen Salzbad-Glühofen erfordert, um allerhand Gefahren zu begegnen, so große Erfahrung, daß sie von Laien ohne die nötige Uebung für den normalen Werkstattgebrauch schwer ausgeführt werden kann.

    Konsul-Profil 535 mit Polaren, s. „Flugsport" 1934, S. 204.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Der Flugmotor. Teil II: Die Wartung des Motors. Von Dipl.-Ing. Günther Ulsmann, Fl.-Stabsing. i. RLM. (Luftfahrt-Lehrbücherei Bd. 8). 168 S. mit 110 Abb. und 1 Taf. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 3.80.

    Verfasser gibt in leicht faßlicher Form einen Ueberblick über die wichtigsten Wartungsarbeiten an den in der jetzigen Zeit zur Verwendung gelangenden Motorenmuster. An Hand von Bildern aus der Praxis, defekten Motorteilen werden die Folgen mangelhafter Behandlung von Motoren augenscheinlich dem Leser vermittelt.

    Die statisch Unbestimmte. Anleitung zur praktischen Berechnung von statisch unbestimmten Systemen im Flugzeugbau v. Ing. Adolf Wegener. 84 S. mit 83 Abb. und 21 Berechngstab. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis Leinen RM 8.—.

    Die Kenntnis der Berechnung von statisch unbestimmten Systemen ist im modernen Flugzeugbau unerläßlich. Verfasser gibt jungen Ingenieuren mit geringen mathematischen Kenntnissen, die sich im Flugzeugbau einarbeiten wollen, die Möglichkeit, sich mit der Verformung von Fachwerken und der Berechnung von statisch unbestimmten Systemen vertraut zu machen.

    Flugzeug-Bordgeräte. Von Albert Klapprott. 70 S., 42 Abb. Verlag Hach-meister & Thal, Leipzig. Preis RM —.70.

    Ausgehend von einer allgemeinen Beschreibung von Bordgeräten, sind die bekanntesten in Deutschland gebräuchlichen Triebwerks- und Flugüberwachungsgeräte an Hand von Abbildungen beschrieben.

    Benzinmotor-Flugmodell HS 100, v. H. F. A. Schelhasse. 29 S. mit 2 Baupl. Verlag C. J. E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 2. Preis RM 3.60.

    Spannweite 1,62 m, starke V-Stellung, Holzbauweise. Zwei Zeichnungen mit umfangreicher Baubeschreibung, enthaltend Zeichnungen von Einzelteilen. Zulade-fähigkeit 1 kg.

    „FLUGSPORT"

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    B@V)

    Wir suchen für unser Flugzeugkonstruktionsbüro möglichst sofort:

    Selbständige

    Konstrukteure,

    Zeichnungskontrolleure

    und

    Statiker.

    Ausführliche Bewerbungen mit Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Gehaltsanspruch sind einzureichen an:

    BLOHM & VOSS

    FLUGZEUGKONSTRUKTION HAMBURG - FINKENWÄRDER

    Wieder lieferbar:

    Patentsammlung Band l-VII

    enthaltend die Flugpatente der Jahre 1919 bis 1938. Preis RM 6.30 je Band Redaktion u. Verlag Flugsport Frankfurt/M., Hindenburgplaff

    Einbanddecken

    Leinen und mehrfarbig, Preis RM S.Verlag „Flugsport" Frankfurt a. M.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Freiwillige Unfall-Versicherung für Segelflieger (Flugschüler)

    für den Flug- und Bodendienst einschließlich Schulen


    Heft 20/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr,: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a, M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro ü Jahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 21 9. Oktober 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 23. Oktober 1940

    Wissen und Können.

    Die Nachwüchsschulung in den letzten Jahren hat mit der sich fortsteigernden Entwicklung des deutschen Flugwesens dank der Lenkung und Betreuung durch NSFK., DAF., HJ., Partei und Staat, welche für eine sozialistische Auslese der Tüchtigen und charakterlich Geeigneten sorgen, Schritt gehalten.

    Die Entwicklung des deutschen Flugwesens geht indessen in gleichem Tempo weiter. Das Reservoir für die Schulung von Menschen für flugtechnische und fliegerische Ausbildung erscheint hier unerschöpflich. Die Arbeit in der Fliegerei ist für unseren Nachwuchs nicht mehr Arbeit nach der alten Auffassung, sondern eine Betätigung, die mit Begeisterung ausgeübt wird und bei Erreichung des Zieles höchste Befriedigung auslöst. Wer sich einmal der Fliegerei verschrieben hat, wird, wenn er einmal eine solche Befriedigung verspürt hat, nie wieder davon loskommen.

    Die an der Front, in den Konstruktionsbüros, in den Betrieben stehenden Männer wissen das. Sie wissen aber auch, daß das Maß ihres Wissens und Könnens fortgesetzt mit der Entwicklung sich steigernd Schritt halten muß und das deutsche Flugwesen in der Zukunft ihre Kräfte benötigt.

    USA Douglas 8A-3P Einmotor-Bomber.

    Das vorliegende Baumuster in Ganzmetallbau ähnelt in seinem Aufbau dem Douglas 8A—3N (vgl. Typenbeschr. „Flugsport" 1939, S. 479) mit Pratt & Whitney 900-PS-Motor, während der Typ 8A—3P mit einem Cyclone 1000 PS ausgerüstet ist.

    Flügel Tiefdeckeranordnung ohne Sturzflugbremsen.

    Rumpf rund bis ovaler Querschnitt, Führersitz hinter Vorderkante, Flügel dahinter, Beobachtersitz mit langem Sichtaufbau. Rumpfunterseite MG-Stand.

    Freitragendes Flöhen- und Seitenleitwerk.

    Fahrwerk vor dem Vorderholm angelenkt, nach den Innenseiten zum Rumpf hochklappbar. Zur Unterbringung der Räder die Flügel-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Douglas 8A-3P Einmotor-Bomber.

    Bild: Aero Digest

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    wurzel etwas nach vorn gezogen.

    Bewaffnung 5 MQs. Spannweite 14,55 m, Länge 9,75 m, Fläche 33,7 m2, Flächenbelastung 101 kg/m2, Leistungsbelastung 3,9 kg/PS. Leergewicht 2340 kg, Fluggewicht 3400 kg, Höchstgeschwindigkeit 400 km/h, Reise mit 62 % Motorleistung 315 km/h, Lande mit Klappen 105 km/h, ohne Klappen 120 km/h. Gipfelhöhe 9000 m, Steigfähigkeit 3000 m in 6,9 min. Reichweite 2300 km.

    USA. Douglas 8 A - 3 P Einmotor-Bomber.

    Zeichnung Flugsport

    USA North American NA-40-Schnellbomber.

    NA—40 ist ein Schnellbomber, Ganzmetallbau, Glattblech, mit versenkten Nieten, von verhältnismäßig geringer Bauhöhe.

    Flügel freitragend. Schulterdecker, nach den Enden sich stark

    verjüngend. Leichte V-Form. Flügeloberseite mit Rumpfoberseite abschneidend. Mit zwei luftgekühlten Sternmotoren Wright Cvclone 1350 PS. Dreiblatt-Metallverstellschraube Curtiss. Motorenanordnung Flügelunterseite, so daß Oberflügel fast glatt bleibt.

    Rumpf in der Nähe der Flügel rechteckig mit abgerundeten Ecken nach hinten in ovalen Querschnitt verlaufend. Rumpfbug Vollsichtkanzel, nach hinten darüber langer Sichtaufbau für Führer und

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA North American NA-40-Schnellbomber.

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. North Ainerican NA - 40 Schnellboniber.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. North American NA-40 Schnellbomber.

    Die gleiche Aufnahme, Fahrwerk eingezogen. Archiv Flugsport

    Heckschützen. Einziehbares Dreirad-Fahrwerk mit weit vorn liegendem doppeltem Bugrad. Die hinteren Räder liegen unter den Motorengondeln.

    Doppeltes Seitenleitwerk als Endscheiben für das freitragende Höhenleitwerk.

    Spannweite 20, 2 m, Länge 15,5 m, Höhe 4,9 m, Fläche 55 m2, Fluggewicht 8500 kg. Höchstgeschwindigkeit wird mit 550 km/h angegeben.

    Engl. Short 14/38 B VIermotor-latidflugzeti?.

    Baumuster Short 14/38 Qroßverkehrsflugzeug für 16 Fluggäste machte 1939 die ersten Probeflüge. Zur Zeit ist dieser Typ als Großbomber umgebaut worden. Typ A war für normale Höhe, Typ B als Höhenflugzeug gedacht.

    Flügel freitragend. Je zwei Motoren zu beiden Seiten des Rumpfes vor der Flügelnase. Ganzmetallbau, Schalenbauweise Glattblech. Höhenleitwerk V-Form, mit doppeltem Seitenleitwerk als Endscheiben. Vergleiche die umstehende Abbildung (Modellausführung).

    Type A Hercules-Motoren 1250 PS in 1000 m Höhe, Type B Hercules-Motoren 1100 PS in 6600 m Höhe.

    Spannweite 38,2 m, Länge 26,8 m, Höhe 6,62 m. Fläche 165 m2.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Short 14/38 B Viermotor-Landflugzeug. Bild: Flieht

    Type A Leergewicht 17600 kg, Fluggewicht 32000 kg. Type B Leergewicht 18500 kg.

    Type A Geschwindigkeit in 3000 m 395 km, Gipfelhöhe 6000 m. Reichweite ohne Gegenwind 5450 km.

    Type B, errechnete Leistungen, Geschwindigkeit in 7500 m 440 km, Gipfelhöhe 9980 m, Reichweite ohne Gegenwind 5400 km.

    Stahl und Kunststoffe im Flugzeugbau.

    Es erscheint uns heute als ein glückliches Zusammentreffen, daß fast zu gleicher Zeit mit dem Flugzeug zwei weitere technische Neuerungen das Licht der Welt erblickten, die dem Flugzeugbau in der Folgezeit erst die Voraussetzungen zu seinem stürmischen Entwicklungstempo gaben: Der Verbrennungsmotor und das Leichtmetall. Die Erfindung des Duralumins im Jahre 1909 bedeutete eine Revolution im Bau von Luftfahrzeugen, handelte es sich doch um einen Werkstoff mit der Festigkeit des Stahles bei nur einem Drittel an Gewicht! Das für den Leichtbau so wichtige Verhältnis der Festigkeit zum Gewicht erreicht bei den heutigen hochwertigen Legierungen beispielsweise Werte von etwa 18. Zum Vergleich dazu die Werte einiger anderer Werkstoffe: Elektron 12,8 und Reinaluminium 8,8, während der rostfreieStahl mit 16,5 dem Dural am nächsten kommt. Durch besondere Legierungszusätze und Veredelungsverfahren wurde das Duralumin ständig weiter verbessert, so daß es heute allen Anforderungen in bezug auf Festigkeit und Wetterbeständigkeit gerecht wird.

    Ein Austausch dieser hochwertigen Legierungen würde nur dann gerechtfertigt sein, wenn es gelänge, Werkstoffe mit noch besseren Eigenschaften an ihre Stelle zu setzen, d. h. Werkstoffe mit gleichem oder höherem Festigkeits-Gewichtsverhältnis, besseren Korrosionsund Verarbeitungseigenschaften usw. In der Tat hat die neuere Werkstofforschung eine Reihe von Stoffen hervorgebracht, die dem Leichtmetall ebenbürtig, ja in vieler Hinsicht überlegen sind. Und zwar handelt es sich um die rostfreien Stähle und einige Kunststoffe.

    Der rostfreie Stahl zeichnet sich besonders durch eine fast unbegrenzte Korrosionsbeständigkeit aus, die dem Werkstoff auf Grund seiner chemischen Zusammensetzung zu eigen ist und die nicht erst durch kostspielige Veredelungsverfahren, wie das bei Dural der Fall ist, erzeugt werden muß. Da sich rostfreier Stahl ganz besonders für das elektrische Punktschweißen eignet, kann das Zeit und Kosten verursachende Nietverfahren, das zudem noch in aerodynamischer Hinsicht unvorteilhaft ist, in Fortfall kommen. Die Folge wäre eine allgemeine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit in der Stahl verarbeitenden Flugzeugindustrie.

    Aehnlich günstige Verhältnisse ergeben sich bei der Anwendung von Kunststoffen, nur daß diese auf Grund ihrer besonderen Eignung für Gieß- und Preßfertigung eine noch weitergehende Erhöhung der Wirtschaftlichkeit erwarten lassen. Während die Entwicklung des rostfreien Stahles in technologischer Hinsicht als abgeschlossen gelten kann, bedarf es auf dem Gebiete der Chemie der Kunststoffe noch weiterer Forschungs- und Entwicklungsarbeit, um das gleiche Ziel zu erreichen.

    Bei Prüfung der Eignung neuer Werkstoffe für den Flugzeugbau darf man sich nicht ausschließlich von technischen Erwägungen leiten lassen; nicht minder wichtig ist die Beurteilung im Sinne der heimatlichen Rohstofflage. Wenn in Amerika neuerdings der rostfreie Stahl als der Flugbaustoff der Zukunft propagiert wird und angeblich für Großflugzeuge der bestgeeignete Werkstoff sein soll muß man dabei bedenken, daß der amerikanischen Industrie die riesigen Nickelvorkommen der neuen Welt — insbesondere die 2/3 des gesamten Weltvorkommens betragenden Nickelerzvorräte Kanadas — zur Verfügung stehen. Demgegenüber verbleibt uns nur das restliche Drittel, das ebenso wie Chrom auch nur außerhalb der Reichsgrenzen vorhanden ist. Nach Beendigung des englischen Krieges wird sich, bedingt durch die politische Umformung der alten Welt, zwangsläufig auch eine wirtschaftliche Neuorientierung der Welt anbahnen, so daß der deutschen Industrie dann diese wichtigen Rohstoffe zu günstigeren Bedingungen zur Verfügung stehen werden. Im Hinblick auf diese zu erwartende Entwicklung ist es für den fortschrittlich denkenden Konstrukteur doppelt ratsam, sich beizeiten mit neuen Werkstoffen und deren Anwendungsmöglichkeiten vertraut zu machen. Daß die deutsche Flugzeugindustrie zur Zeit noch ausschließlich auf der Aluminiumbasis aufgebaut ist, ist natürlich, da ihr der Ausgangsrohstoff Bauxit in ausreichender Menge zur Verfügung steht.

    Bei den Kunststoffen liegen die Dinge insofern günstiger, als deren Ausgangsrohstoffe ausschließlich deutschen Ursprungs sind.

    I. Rostfreier Stahl.

    In Deutschland entstand bereits im Jahre 1915 das erste Ganzstahl-Flugzeug in den Junkerswerken. Die J 1 war durchweg aus Stahl gebaut und mit 0,2 mm Stahlblech beplankt. Die Beschaffungsschwierigkeiten während des Krieges führten in der Folgezeit wieder zu einer Aufgabe dieser Bauweise. Demgegenüber wurde in England die Stahlbauweise beibehalten und weiter ausgebaut. Stahl fand jedoch nur für lebenswichtige Bauteile wie Holme, Rümpfe usw. Anwendung, so daß von einer eigentlichen Ganzstahlbauweise nicht die Rede sein konnte.

    In Amerika wurde unter Beteiligung des Ambi-Budd-Konzerns das Flugboot „Pionier" zu Vorführungszwecken gebaut, das eine Reihe von Jahren in ünbe-spanntem Zustande der Witterung ausgesetzt wurde, wobei sich angeblich keinerlei Materialbeanstandungen ergeben haben sollen.

    Nähere Einzelheiten sind von dem von der American Aeron. Corp., New York, im Jahre 1931 gebauten Amphibien-Flugboot BB I bekannt1). Dieser elektrisch geschweißte Doppeldecker bestand bis auf die rückwärtige Flügelbesp^nnung

    *) „Flugsport" Bd. XXIII, Nr. 25, S. 539.

    aus rostfreiem Stahl. Gewichtlich ließ sich ein Gewinn von etwa 12% gegenüber Holz und 7% gegenüber Dural erzielen.

    Das von der „Fleetwings Inc." im Jahre 1936 herausgebrachte Muster „Seabird" ist ein viersitziges Amphibienflugboot in Ganzstahlbauweise; ausgenommen sind Teile der Flügelhaut sowie des Leitwerks. Verschweißung nach der von Ambi-Budd entwickelten „Schußschweißmethode"2).

    In Deutschland sind Ganzstahlflugzeuge in neuerer Zeit nicht gebaut worden. Von den Versuchen der deutschen Industrie sind lediglich die Arbeiten von Bücker bekannt geworden, die die versuchsmäßige Herstellung von Bauteilen aus rostfreiem Stahl zum Gegenstand hatten. Dabei wurde in der Hauptsache der Zweck verfolgt, Erfahrungen mit rostfreiem Stahl zu sammeln und die Eignung des „Schußschweißverfahrens" für den Flugzeugbau zu untersuchen. Auf nähere Einzelheiten dieser Versuche kommen wir noch zurück.

    Der Werkstoff. Die wichtigsten Legierungsbestandteile rostfreier Stähle sind Nickel und Chrom, die gleichzeitig oder auch einzeln vorhanden sein können. Zur Ergänzung bzw. Unterstützung dieser beiden Elemente werden noch häufig Mangan und Molybdän herangezogen. Der C-Gehalt ist bei allen Legierungen nicht größer als 0,3%.

    Rostfreie Chromstähle enthalten bis zu 18% Cr, bei nur geringen anderen Zusätzen. Gefüge ferritisch oder perlitisch. Handelsbezeichnungen VM, z. B. ViM, V2M usw.

    Die nickelfreien bzw. nickelarmen (bis zu 4% Ni) Cr-Mn-Stähle enthalten etwa 18% Cr und bis zu 9% Mn. Bei gleichzeitigem Zusatz von Mo verringert sich der Gehalt an Cr und Mn entsprechend.

    Die wichtigste Gruppe stellen die Chrom-Nickel-Stähle dar, die normalerweise bis zu 18% Cr und 8% Ni enthalten. Handelsbezeichnung VA, z. B. V2A, V4A usw. Infolge ihres austenitischen Gefüges sind die 18/8-Stähle vollkommen unmagnetisch; ihre magnetische Umwandlung liegt oberhalb der Erstarrungsgrenze. Angaben über die chemische Zusammensetzung und einige mechanische Werte enthalten die Zahlentafeln I bis III. Es handelt sich dabei um eine in USA viel verwendete Legierung3).

    Bei Betrachtung der Spannungs - Dehnungs - Kurve (s. Abb.) fällt auf, daß 18/8-Stahl keine ausgeprägte Fließgrenze aufweist und im übrigen ein unterschiedliches Verhalten zeigt, je nachdem, ob die Beanspruchung in Richtung der Walzfaser oder quer dazu erfolgt. Durch Kaltwalzen läßt sich die Festigkeit bis auf 200 kg/mm2 steigern, mit Rücksicht auf eine ausreichende Verformbarkeit werden 130 kg/mm2 nicht überschritten.

    Rostfreie Stähle haben eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, die nur etwa ein Drittel derjenigen von Kohlenstoffstahl beträgt. Diese in Verbindung mit dem auf den hohen Nickelgehalt zurückzuführenden hohen elektrischen Widerstand schaffen ideale Bedingungen für das elektrische Punktschweißen. Und zwar erwärmt sich immer nur das Material in der unmittelbaren Umgebung der Schweißpunkte, so daß merkliche Festigkeitsverluste nicht eintreten. Der hohe elektrische Widerstand andererseits führt zu einem verhältnismäßig kleinen Stromverbrauch.

    Ein besonderes Merkmal der 18/8-Legierung ist die hohe Schlagbiegefestigkeit bei tiefen Temperaturen, wie überhaupt die guten Festigkeitseigenschaften sowohl bei tiefen als auch bei hohen Temperaturen (Höhenflugzeuge, Abgassammler).

    Stahlleichtbau. Unter Leichtbau versteht man im allgemeinen eine Bauweise, bei der durch exakte Erfassung aller auftretenden Beanspruchungen, durch eine bis an die Grenze der Festigkeit getriebene Ausnutzung des Werkstoffs, eine gleichmäßige Festigkeit und Sicherheit in allen Teilen vorhanden ist. Um nun das günstige Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht und die hohe Festigkeit des Stahles selbst auszunutzen, kommt man auf sehr dünne Wandstärken, so daß nur geringe Schub- und Druckkräfte aufgenommen werden können. Dieser Mangel muß durch zweckmäßige Formgebung wieder ausgeglichen werden. Rationeller Leichtbau ist also weniger ein Problem des Gewichtes als vielmehr der Formgebung. Die Aufgabe, eine dünne Platte schub- und drucksteif zu machen, ist durch die Schalenbauweise hinreichend gelöst worden, und die hier für Leichtmetall aufgestellten Konstruktionsrichtlinien gelten auch für Stahl, allerdings mit dem Unterschied, daß sich bei der Stahlbauweise noch dünnere Wandstärken ergeben.

    2) „Flugsport" Bd. XXIX, Nr. 2, S. 30.

    3) „Aero Digest", Mai 1940.

    I

    7 /'

    V

    Druck Zug

    ϖ Druck.

    Quer lur Walzfaser In Richtung der Wa/zf.

    Zahlentafel I.

    Chemische Zusammensetzung:

    c =

    0,12%

    max

    Mn =

    0,2 %

    min

     

    2,5 %

    max

    P =

    0,03%

    max

    Cr =

    17,0 %

    min

    Ni =

    7,0 %

    min

    Si =

    0,2 %

    min

     

    1,5 %

    max

    Cu =

    0,5 %

    max

    Dehnung -

    Zahlentafel II. Zugfestigkeit und Dehnung:

    Zustand: weich % hart % hart % hart hart

    Zugfestigkeit min (kg/mm2) 56 88 106 123,5 130,5

    Festigkeit an der 0,2-Grenze

    (kg/mm2) 21 53 77,5 95 98

    Dehnung bei Blechdicken von

    0,4—0,8 (%) 40 20 10 5 4

    Zahlentafel III.

    Allgemeine phys. und mechanische Eigenschaften:

    Spezifisches Gewicht...........7,9

    Schmelzbereich ............. 1270—1440° C

    Schmiedetemperatur........... 1200° C

    Temperaturbereich für Glühbehandlung ...... 1000—1100° C

    Grenzen der Dauerfestigkeit......... 56—67 kg/mm2

    Brinellhärte............. 170—460

    Spannung, die 1% Längung nach 10 000 h verursacht (kg/mm2)

    t = 560° C............. 12

    t = 670° C ............. 5

    t = 750° C............. 2,1

    t = 935° C ............. 0,6

    Um die erforderliche Druck- und Knickfestigkeit zu erreichen, muß beispielsweise ein Rohrquerschnitt weitgehend aufgelöst werden, so daß sich polygonartige Querschnitte ergeben; eine ebene Platte muß durch Aufbringen von Längs- und Querprofilen in einzelne Schubfelder unterteilt werden. Die Gesetze des Schalenbaues sind allgemein bekannt, auf nähere Einzelheiten kann deshalb verzichtet werden.

    Das Versuchsprogramm der Bücker Flugzeugwerke umfaßte zunächst Schweiß- und Festigkeitsversuche mit einzelnen Blechen, Profilen und Holmteilen. Als Ausgangsmaterial wurden Bleche und Bänder aus V^A-Stahl genommen, die in einem kombinierten Zieh-Walz-Verfahren auf die gewünschten Querschnitte gebracht wurden. Im Schweißpunkt selbst geht die durch Kaltverfestigung gewonnene Festigkeitssteigerung wieder verloren, und zwar beträgt die Abnahme etwa 30%. Auf Biegung beanspruchte Stahlholme ergaben für das Verhältnis Beulfestigkeit zu Zugfestigkeit Werte bis . zu 0,67, bei einer mittleren Bruchspannung von 100 kg/mm2. Bei Bruchversuchen mit Flügelrippen ergab sich eine eindeutige Ueberlegenheit der Stahlrippe; im Vergleich zu einer Holzrippe wurde eine 16% höhere Bruchlast erreicht, dabei waren die Gewichte annähernd gleich.

    Auf Grund der mit diesen Einzelteilen gewonnenen Erfahrungen wurde schließlich ein vollständiger Flügel des Baumusters Bü 131 in V2A-Stahl gebaut. Das Gewicht dieses Flügels war 13,42 kg, hatte also fast denselben Wert wie der 13,15 kg schwere Holzflügel. Diese Tatsache ist deswegen von Bedeutung, weil sie beweist, daß man schon bei relativ kleinen Flugzeugen in Stahl so leicht bauen kann wie in Holz. Bei größeren Flugzeugen dürften sich noch günstigere Verhältnisse ergeben4).

    Abschließend kann gesagt werden, daß der rostfreie Stahl fast alle für den Flugzeugbau wichtigen Eigenschaften in sich vereinigt und aus diesem Grunde in Zukunft in weit größerem Umfange als Flugbaustoff Verwendung finden wird. (Siehe auch „Flugsport" Bd. XXXII, Nr. 3, NACA-Berichtsammlung 18.)

    4) „Luftwissen" Bd. III, S. 1-11. NicolaUS.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    QN5TRUKTI0/6 NZELH1

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ventile für Flugmotore.

    Bei Flugmotoren werden nicht nur Ventile mit hohlem Kopf, sondern auch solche mit hohlem Schaft zwecks besserer Kühlung häufig verwendet, die mit Soda oder Quecksilber gefüllt sind. Dies trifft sowohl bei Flugmotoren mit 2 oder 4 Ventilen je Zylinder zu. Um ein Abblättern der Auslaßventile bei großen Motoren mit nur zwei Ventilen je Zylinder zu vermeiden, werden mitunter die Ventilsitze mit einer Legierung, die unter dem Namen Brightray bekannt ist, überzogen, die 80% Nickel und 20% Chrom enthält. Rolls-Royce überzieht nicht nur die Ventilsitze, sondern auch die Ventilköpfe mit Brightray, was angeblich zu besseren Betriebsbedingungen führen soll. Es sind auch Ventile ganz aus Brightray hergestellt worden, jedoch ist es zweifelhaft, ob sie billiger als Ventile aus austenitischem Stahl, der mit Brightray nachträglich noch, behandelt ist, hergestellt werden können.

    Ein im Flugmotorenbau häufig anzutreffender Ventilstahl hat folgende Zusammensetzung:

    Kohlenstoff....... 0,35— 0,45%

    Chrom........ 12,50—14,50%

    Nickel ........12,50—14,50%

    Mangan........ 0,50— 1,00%

    Silizium........ 1,00— 1,75%

    Wolfram........ 2,00— 3,00%

    Schwefel und Phosphor . . 0,03% Max.

    Die früher viel verwendeten Sitze aus Aluminiumbronze haben heute fast durchweg den Ventilsitzen aus Stahl weichen müssen. Ein Ventilsitzeinsatzmaterial, bekannt unter dem Namen NMC wird viel mit Ventilen aus Material obengenannter Zusammensetzung verwendet, wobei die Sitzflächen noch stellitiert werden. Das Einsatzmaterial NMC enthält 12% Nickel, 5% Mangan, 3,5% Chrom, 0,5—0,6% Kohlenstoff und 0,5% Silizium. Die Einsätze werden mit oder ohne stellitierden Sitzflächen verwendet. Es werden auch Ventileinsätze aus dem gleichen Material wie für die Ventile selbst verwendet, auch mit oder ohne stellitierden Sitzflächen. Bei mit Brightray behandelten Sitzflächen bestehen die Einsätze entweder aus Silcrome Nr. 1 oder aus dem oben genannten Ventilmaterial.

    Immer häufiger kann man feststellen, daß der Ventilsitzwinkel um ca. 0,5 bis 1° größer ist als der zugehörige Sitzwinkel des Ventilsitzringeinsatzes. Das Ventil ruht alsdann in kaltem Zustande mit dem größeren Durchmesser seines Kopfes auf dem Einsatz, während bei normalen Betriebsbedingungen und Temperaturen dasselbe auf der ganzen Sitzfläche aufliegt.

    Diehl Auspufftopf, gebaut von W. Diehl, Bendix Flughafen, USA., soll durch Kühlung der Auspuffgase den Auspuffenddruck verringern.

    Der Auspufftopf war an einem 120 PS Gipsy angebaut. Der Enddruck ging bei voller Drehzahl von 740 mm Wassersäule bei angebautem Auspufftopf auf 372 mm zurück.

    Nebenstehende Abbildung zeigt eine Ausführungsform, Auspuffrohrdurchmesser 75 mm, Topfauspufföffnung 140 mm, Gewicht 2,7 kg.

    Diehl-Auspufftopf.

    Bild Sportpilot

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Etisign A. W. 27 Flügelkonstruktion besteht aus einem Kastenholm in Metallbauweise. Der aus mehreren Gliedern sich zusammensetzende Kastenholm

    wird begrenzt von zwei leichten Z-Flanschen an den Ecken mit Blechstegen und profilierten Stegblechen auf der Ober-und Unterseite. Innen ist dieser Kastenträger durch Stahlrohre im Dreiecksverband versteift. Nasen- und Endrippen werden für sich an dem Kastenholm befestigt. Das Ganze, Nase bis zur Hinterkante Holm Dural-Typenbeschreibung des Ensign A. W. 27

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    blech, das übrige stoffbespannt, vgl. „Flugsport" 1937, Seite 274.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FLUG UNBCHÄ

    Inland.

    Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht Major Galland und Hptm. Wiek anläßlich ihres 40. Luftsieges.

    Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, Obltn. Ihlefeld, Obltn. Müncheberg, Obltn. Joppien (je 20 Luftsiege); Maj. Schellmann, Kommod, ein. Jagdgeschw.; Maj. Lützow, Kommod, ein. Jagdgeschw.; Maj. Cramer, Kmdr. ein. Kampfgr.; Obltn. Brandenburg i. ein. Stukageschw.; Oberstltn. Grabmann, Kommod, ein. Zerstörergeschw.; Hptm. Pingel, Kmdr. ein. Jagdgr.

    Beförderungen in der Luftwaffe

    durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. 10. 40 zum General der Flieger den char. General d. Flieger Drassofeld, zum Generalmajor den char. Generalmajor Schubert.

    Ernst Zindel, Dipl.-Ing., Chefkonstrukteur, Schöpfer der Ju 52 und fast aller anderen Flugzeuge bei Junkers, der bisher hinter seinen Schöpfungen still und bescheiden zurücktrat, kann nunmehr auf eine zwanzigjährige schöpferische Tätigkeit im Dienste der deutschen Luftwaffe zurückblicken.

    Von der Hochschule Berlin-Charlottenburg kommend, trat Dipl.-Ing. Ernst Zindel am 1. Okt. 1920 bei den Junkers-Werken in Dessau ein, wo er

    Dipl.-Ing. Ernst Zindel, Chefkonstrukteur bei Junkers.

    Bild: JFM.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Mitarbeiter des Chefkonstrukteurs Dipl.-Ing. Fritz Reuter, des Schöpfers des ersten reinen Verkehrsflugzeuges der Welt, der Junkers-F 13, wurde. In der Zusammenarbeit mit diesem genialen Konstrukteur lernte er die großen konstruktiven und wirtschaftlichen Zusammenhänge des neuesten Verkehrsmittels, des Flugzeuges, kennen. Die sich hieraus ergebenden Erkenntnisse verwertete er nach dem Tode Reuters als dessen Nachfolger bei der Konstruktion der weltbekannten Junkers Verkehrs- und Kampfflugzeuge. Dabei hat er der weiteren Entwicklung der Luftfahrt immer neue Ideen und Impulse gegeben, gleichgültig, ob man an die dreimotorige G 24, die Ju 33, die dreimotorige G 31 denkt, oder an die viermotorige G 38, die bekannte erste Annäherung an das „Nurflügel-Flugzeug", die bereits erwähnte Ju 52, oder die viermotorige Ju 90. Alle diese Flugzeuge sind in Idee und Ausführung ebenso mit dem Namen Zindel verbunden wie das zweimotorige Kampfflugzeug Ju 86 und der in letzter Zeit bekannt gewordene Horizontal- und Sturzkampfbomber Ju 88, das modernste Kampfflugzeug der deutschen Luftwaffe.

    Prof. Mader anläßlich seines 60. Geburtstages in Anerkennung seiner bahnbrechenden wissenschaftlichen und konstruktiven Arbeit beim Bau und Gestaltung von Benzin- und Dieselmotoren und bei ihrem Einsatz für Luftverkehr und Luftwaffe zum Ehrenmitglied der Lilienthal-Gesellschaft ernannt.

    Albert Kalkert, bis jetzt techn. Direktor d. Gothaer Waggonfabrik, ab 1. 10. Betriebsführer d. Reparaturwerkes Erfurt.

    Ausland.

    England verliert täglich 32 Flugzeuge, so berichtet die englische Zeitung „Aeroplane". Der flugtechnische Mitarbeiter von „Stockholms Tidningen", der diese Mitteilung weitergibt, bemerkt dazu, daß in diesen Zahlen noch nicht die Verluste der britischen Seeluftstreitkräfte und nicht diejenigen, die man zu verheimlichen für angebracht hielte, enthalten seien. Die Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe sei eine durch die ununterbrochene Folge deutscher Bombenangriffe auf praktisch alle wichtigen Lebenszentren Großbritanniens bewiesene Tatsache.

    Franz. Bomben auf Gibraltar Ende September haben sich, wie aus Feststellungen nach einigen Blindgängern hervorgeht, als englischen Ursprungs erwiesen.

    50 000 Flugzeuge in USA sollen jährlich nach dem Programm des Präsidenten Roosevelt produziert werden. Nach einem Artikel von T. P. Wright, Präsident der Curtiss-Wright Corp., in der Fachzeitschrift „Aviation" müßte die Produktionssteigerung 400% betragen. Die Kosten für die notwendigen industriellen Erweiterungen betragen 572 Millionen Dollar und die Produktionskosten einschließlich 10% Gewinn 3,565 Milliarden Dollar. Infolge der im Flugzeugbau notwendigen Präzisionsarbeit, die kaum kontrolliert werden kann, kommt ein Lizenzbau nicht in Frage; ebenso wird eine Verstaatlichung mit Rücksicht auf die Erfahrungen in der französischen Flugzeugindustrie abgelehnt. Da eine Erweiterung der bestehenden Flugzeugfabriken aus strategischen Gründen abgelehnt wird, kommt nur eine Erzeugung mit Schattenfabriken in Frage. Aufgabe der Muttergesellschaft wird es sein, fortgesetzt neue Typen zu entwickeln, um mit der Entwicklung in der Welt Schritt zu halten. T. P. Wright kommt zu dem Ergebnis, daß in 2% Jahren 2000 Flugzeuge monatlich, in 4 Jahren 3000 Flugzeuge monatlich und später 4200 Flugzeuge monatlich erzeugt werden können, so daß die im Roosevelt-Programm gewünschte Anzahl von Flugzeugen in 5 Jahren erreicht sein wird.

    USA-Flugzeugbestellung durch den Kriegsminister Stinson beträgt seit dem 1.7.40 9174 Flugzeuge. Von dem Kongreß sind bekanntlich Mittel für 18 641 Flugzeuge bewilligt.

    Luftwaffe.

    Berlin, 20. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei anhaltender schwieriger Wetterlage führte die Luftwaffe gestern bewaffnete Aufklärungsflüge durch, in deren Verlauf London sowie Flugplätze und Hafenanlagen in Südengland mit Bomben belegt wurden. — In der Nacht setzten Kampfflugzeuge die Vergeltungsangriffe auf London und auf kriegswichtige Ziele in West- und Mittelengland fort. Zahlreiche neue Brände breiteten sich besonders auch in Liverpool aus. — Einige britische Flugzeuge warfen bei Nacht Bomben auf Wohnviertel in west- und

    südwestdeutschen Städten. — Ein britisches Flugzeug wurde abgeschossen. Drei deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 21. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Angriffe auf England fort. Vergeltungsangriffe waren in erster Linie gegen London gerichtet. Besonders im Zentrum der Stadt, dicht westlich des großen Themsebogens, wurden verschiedentlich kriegswichtige Anlagen schwer beschädigt. Ueber Südostengland kam es hierbei zu einigen für uns erfolgreichen Luftgefechten. — Nachtangriffe galten vor allem den Londoner Hafenanlagen. Unter anderem konnten in den Royal-Albert-Docks zahlreiche Treffer erzielt werden. Ferner griffen kleinere Verbände im Laufe der Nacht kriegswichtige Versorgungsbetriebe im Süden und Osten Londons sowie Flugplätze und andere kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittelengland an. Zu den alten, seit Tagen schwelenden Brandherden traten neue Brände hinzu. Bei nächtlichen Angriffen einzelner britischer Flugzeuge auf westdeutsche Städte wurden mehrere Wohngebäude zerstört, eine Kirche und ein Friedhof getroffen. Die Verluste der Zivilbevölkerung betragen 13 Tote und zahlreiche Verletzte. —- 14 britische Flugzeuge wurden gestern durch Jagdflieger und Flakartillerie abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug ist nicht zurückgekehrt.

    Berlin, 22. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsangriffe auf England nahmen auch gestern ihren Fortgang. London war wieder Hauptangriffsziel. Bei Tag und Nacht wurden im Zentrum und längs der Themse zahlreiche militärische und kriegswichtige Ziele erfolgreich mit Bomben belegt. In der Nähe des Royal-Albert- und des West-India-Docks entstanden neue schwere Brände. Im großen Themsebogen konnte festgestellt wrerden, daß noch zahlreiche alte Brände wüten. — Weitere Angriffe richteten sich gegen verschiedene Flugplätze und Truppenlager sowie gegen einige Hafenplätze an der Süd- und Ostküste Englands. Auf einem besonders stark belegten Flugplatz in der Nähe Londons wurden Treffer in Hallen und Unterkünften erzielt. — Erneute Versuche feindlicher Luftstreitkräfte, in das Reichsgebiet einzudringen, scheiterten bis auf einige

    Unsere Luftwaffe gegen England. Von links n. rechts. Oben: Der Reichsmarschall läßt sich auf seinen Besichtigungsreisen zu den einzelnen Feldflugplätzen von den Besatzungen Bericht erstatten. — Ueberreste eines von drei Kanadiern besetzten englischen Flugzeuges. — Beobachter und Bordschütze bedient bei der bewaffneten Aufklärung auch noch die Bombenabwurfeinrichtung. — Unten: Major Mölders kommt von erfolgreichem Feindflug zurück und meldet seinen 33. Luftsieg. Inzwischen hat der erfolgreiche Jagdflieger bekanntlich schon seinen 40. Luftsieg errungen. — General Ritter v. Schleich (links) und Major Galland, der inzwischen seinen 40. Luftsieg errungen hat. — Hptm. Wiek bespricht nach der siegreichen Landung und dem 22. Abschuß (Stand am 6. 10.: 41 Abschüsse) seines Gegners mit anderen Fliegerkameraden den Kampf. — Bomben streben den Hafenanlagen

    Portlands zu.

    Bilder: PK.-Eitel-Lange-O.T.-Ahrens - PK.-Grimm-PK.-Sturrn-PK.-Dreesen-PK.-Sturm-PK-Strieman

    (Weltbild)

    Einflüge an der französisch-belgischen Küste, Die hier abgeworfenen Bomben richteten keinen militärischen Schaden an. — Der Feind verlor zwei Flugzeuge. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt,

    Berlin, 23. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte gestern bewaffnete Aufklärungsflüge durch, bei denen kriegswichtige Ziele in London und anderen Orten Südenglands bombardiert wurden. In der Nacht nahmen die Vergeltungsangriffe auf London in voller Stärke ihren Fortgang. Hafenanlagen, Docks und andere kriegswichtige Ziele sind erfolgreich mit Bomben aller Kaliber angegriffen worden. — Britische Flugzeuge warfen in der Nacht zum 23. 9. in Norddeutschland Bomben und zerstörten mehrere Bauernhöfe. Einzelne feindliche Flugzeuge gelangten bis nach Berlin, ohne hier jedoch Schaden anzurichten. — Abschüsse feindlicher Flugzeuge wurden nicht beobachtet. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. — Das Jagdgeschwader des Majors Mölders hat bisher über 500 Luftsiege errungen.

    Berlin, 24. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei bewaffneten Aufklärungs-flügen über Südengland belegte die Luftwaffe auch gestern kriegswichtige Ziele mit Bomben. Dabei kam es zu mehreren für uns erfolgreichen Luftkämpfen. — In der Nacht setzten Kampffliegerverbände ihre Angriffe auf London ,und andere kriegswichtige Ziele Englands fort. Bei den Millwall- und India-Docks in der Nähe von Wauxhall und des Hyde-Parks sowie an anderen Stellen konnten starke Brände beobachtet werden. In Liverpool entstanden ebenfalls starke neue Brände. Als Vergeltung für britische Bombenwürfe auf die alte deutsche Universitätsstadt Heidelberg, die keinerlei kriegswichtige Anlagen aufweist, wurde Cambridge mit Bomben belegt. — Einige feindliche Häfen wurden erneut vermint. — In der Nacht zum 24. 9. griffen britische Flugzeuge einige Orte in Norddeutschland und als Hauptziel Berlin an. Die Bombenwürfe riefen in Außenvierteln und Wohnbezirken Berlins Beschädigungen an Wohnhäusern hervor. Eine Anzahl Zivilpersonen wurde getötet oder verletzt. Weder in Berlin noch in anderen Orten wurde militärischer Schaden angerichtet. — Der Gegner verlor gestern 24 Flugzeuge im Luftkampf, eins wurde durch Flakartillerie abgeschossen. Sechs deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 25. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte zahlreiche bewaffnete Aufklärungsflüge gegen Südengland durch und warf hierbei Bomben auf London und andere kriegswichtige Ziele. Im Räume Dover-Falkestone-Ashford wurden Bahnanlagen zerstört, in Hastings, Newhaven und Brighton Hafenanlagen, in Southampton-Woolstone eine Flugzeugfabrik getroffen. Im Laufe des Tages kam es über Südostengland zu mehreren für unsere Jagdflieger erfolgreichen Luftkämpfen. — An der Südostküste Irlands gelang es, ein Handelsschiff von 3000 BRT. durch Bombentreffer zu versenken, ein weiteres in Brand zu setzen. Am Nordausgang des Nordkanals wurde ein Handelsschiff durch Bombentreffer schwer beschädigt. — Mit starken Kräften geführte Vergeltungsangritfe gegen London sowie gegen andere kriegswichtige Ziele wie die Hafenanlagen von Liverpool und Cardiff dauerten vom Einbruch der Dunkelheit bis zum Morgengrauen an. Zahlreiche Treffer, vor allem in den Hafen- und Verkehrsanlagen, wurden erzielt. — Britische Flugzeuge versuchten auch in der vergangenen Nacht, über Nordwestdeutschland einfliegend, die Reichshauptstadt anzugreifen. Starkes Flakfeuer hinderte die Angreifer am gezielten Bombenwurf. Ein Krankenhaus und einige Wohnhäuser erhielten Treffer. Die entstehenden Brände konnten durch den Sicherheits- und Hilfsdienst rasch gelöscht werden. — Der Gegner verlor gestern 18 Flugzeuge im Luftkampf, zwei weitere durch Flak. Vier deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Major Mölders und Major Galland errangen ihren vierzigsten Luftsieg.

    Berlin, 26. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe setzte ihre Vergeltungsangriffe auf Südengland und London fort. Im Laufe des Tages wurde unter anderem das Flugzeugwerk Filton durch zahlreiche Bombentreffer erheblich beschädigt. Hierbei zeichneten sich Kampfverbände der Luftflotte III in besonderem Maße aus. In Plymouth, Portland und Southend trafen Bomben die Hafen- und Dockanlagen schwer. Ein bei Plymouth vor Anker liegendes Kriegsschiff erhielt ebenso wie ein militärisches Barackenlager bei Gungeneß wirkungsvolle Treffer. In verschiedenen anderen Städten Südostenglands gelang es, Fabrikanlagen und Lagerhäuser zu zerstören. — Im Laufe der Nacht richteten sich Angriffe vor allem auf London, wo wieder Versorgungsbetriebe sowie Hafen-, Dock- und Speicheranlagen auf beiden Ufern der Themse

    erfolgreich mit Bomben schweren Kalibers belegt wurden. Zahlreiche Explosionen, denen ausgedehnte Brände folgten, konnten trotz schlechter Sicht einwandfrei beobachtet werden. — Der Gegner setzte seine Terroraktionen gegen die deutsche Zivilbevölkerung fort. Militärischer Schaden entstand durch die englischen Bombenwürfe weder in West- und Nordwestdeutschland noch in Berlin. Jedoch sind unter der Zivilbevölkerung wieder mehrere Tote und Verletzte zu beklagen. Die Reichshauptstadt wurde von verschiedenen feindlichen Flugzeugen erfolglos angegriffen. Einige Wohnlauben und Siedlungshäuser wurden zerstört. Gut liegendes Flakfeuer zwang die Engländer, ihre Angriffe abzubrechen. — Die Verluste des Gegners belaufen sich gestern auf zehn Flugzeuge, darunter acht Spitfire. Eines dieser Flugzeuge wurde an der Nordseeküste durch Marineartillerie abgeschossen. Sechs eigene Flugzeuge werden vermißt. — Das Verminen englischer Häfen wurde auch gestern fortgesetzt.

    Berlin, 27. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Stärkere Kräfte der Luftwaffe griffen gestern wiederum militärische und kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittelengland an. Im Laufe des Tages haben Verbände des V. Fliegerkorps das Spitfire-Montagewerk Woolston bei Southampton mit Bomben eingedeckt und durch Volltreffer in Hallen und andere Fabrikanlagen schwere Zerstörungen erzielt. — In anderen Rüstungswerken Mittelenglands entstanden heftige Explosionen und anhaltende Großbrände. Auch die Hafen- und Gaswerke von Southampton erlitten durch Bombentreffer schwere Beschädigungen. Bei Liverpool gelang es, eine Schleusenanlage und ein Handelsschiff zu treffen. — Einzelne feindliche Kriegsfahrzeuge wurden an der Kanalküste durch gutliegende Salven der Marineartillerie vertrieben. Fernkampfbatterien der Kriegsmarine nahmen Dover unter Feuer. — An der schottischen Küste wurde ein Geleitzug mit Bomben angegriffen. Zwei Schiffe erhielten Volltreffer und gerieten in Brand. — Im Laufe des Tages kam es zu verschiedenen für die deutsche Luftwaffe erfolgreichen Luftkämpfen. — Nächtliche Vergeltungsangriffe richteten sich in erster Linie wieder gegen London. Ferner wurden die Hafenanlagen von Liverpool und Bir-kenhead mit Bomben schweren Kalibers belegt. In allen Fällen waren heftige Brände die Folge. In den Speicheranlagen von Liverpool entstand Großfeuer. Bei den militärischen Zielen von London, vor allem nördlich und südlich der West-India-Docks, konnten zahlreiche Explosionen mit nachfolgenden Bränden beobachtet werden. Zahlreiche kleinere Brandherde entstanden im übrigen Kerngebiet der britischen Hauptstadt. — Der Feind, der bei Tage keine Angriffe unternahm, flog in der Nacht zum 27. 9. nur mit schwachen Kräften nach Holland, Belgien und

    Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz. Von links n. rechts. Oben: Maj. Frhr. v. Massenbach, Obltn. Wiek, Obltn. Paepke, Obltn. Joppien, Oberstltn. Schalk. Unten: Hptm. Pingel, Hptm. Schöpfel, Oberstltn. Huth, Oberstltn. Grabmann,

    Oberstltn. Höhne. Weltbild (10)

    Nordfrankreich und mit einzelnen Flugzeugen in das nordwestdeutsche Grenzgebiet ein. Planlos abgeworfene Bomben richteten nirgends militärischen Schaden an. — Die britische Luftwaffe verlor gestern insgesamt 27 Flugzeuge, davon 24 im Luftkampf und drei durch Flakartillerie. Sechs deutsche Flugzeuge kehrten nicht zurück. — Die Besatzung eines Kampfflugzeuges unter Führung des Hauptmanns Storp zeichnete sich bei den Angriffen auf Mittelengland durch wagemutigen Tiefangriff besonders aus.

    Berlin, 28. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die gestern wieder mit starken Kräften geführten Angriffe der Luftwaffe richteten sich in der Hauptsache gegen Hafenanlagen, Docks, Fabriken, Großkraft- und Gaswerke in London und Südengland sowie gegen Truppenlager. Mit besonderem Nachdruck wurden die Häfen in London und Bristol bombardiert. Weit ausgedehnte Brände und Explosionen ließen den Erfolg überall erkennen. In Mittelengland gelang ' es, ein Rüstungswerk durch Bomben schwersten Kalibers vernichtend zu treffen. — Im Seegebiet nördlich Irland griffen Kampfflieger einen stark gesicherten Geleitzug an und versenkten durch Volltreffer ein Handelsschiff von 5000 BRT. — Einige wenige feindliche Flugzeuge warfen bei Nacht planlos Bomben im westdeutschen Grenzgebiet auf freies Feld. Schaden wurde nicht angerichtet. — Starke nächtliche Vergeltungsangriffe trafen kriegswichtige Ziele in London und Liverpool. — Im Laufe des 27. 9. kam es zu zahlreichen heftigen Luftkämpfen, in deren Verlauf 101 britische Flugzeuge abgeschossen wurden. 38 eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück. — Beim Angriff auf Mittelengland zeichnete sich eine Flugzeugbesatzung unter Führung von Oberleutnant Leonhardi besonders aus. Sie stieß in schneidigem Tiefangriff trotz starker Abwehr auf ein Rüstungswerk hernieder und setzte ihre Bomben aus niedrigster Höhe mitten ins Ziel.

    Berlin, 29. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsangriffe unserer Luftwaffe richteten sich am 28. und in der Nacht zum 29. 9. mit Schwerpunkt gegen London und außerdem gegen Liverpool und andere Hafenziele im Süden Englands. Ernste Schäden wurden in London an den Silvertown-Docks, in Gravesend, bei den Tilbury-Docks sowie im Themsebogen und bei den Ost-india-Docks verursacht. — Vor der schottischen Ostküste gelang es, durch Angriffe aus der Luft aus einem stark gesicherten Geleitzug zwei Handelsschiffe von je etwa 6000 BRT. durch Volltreffer zu versenken. — Im Verlaufe der Tagesangriffe entwickelten sich über London an einigen Stellen heftige, für uns sehr erfolgreiche Luftkämpfe. — Die britische Luftwaffe führte Nachtangriffe vor allem gegen das west- und südwestdeutsche Grenzgebiet. Einige britische Bomber, die bis dicht vor Berlin vorstießen, wurden durch das Abwehrfeuer der Flakartillerie gezwungen, abzudrehen, ohne das Weichbild der Reichshauptstadt erreicht zu haben. In West- und Südwestdeutschland warf der Gegner mehrfach Bomben, ohne nennenswerten Sachschaden anzurichten. In einer westdeutschen Stadt wurden abermals Wohnviertel angegriffen und mehrere Personen, die sich nicht in Schutzräumen befanden, getötet oder verletzt. — Der Feind verlor gestern insgesamt 28 Flugzeuge, davon drei durch Flakartillerie. Nur ein deutsches Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 30. 9. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsangriffe auf London und kriegswichtige Ziele in England und Schottland sind ohne Unterbrechung fortgesetzt worden. — Hauptangriffsziele waren wieder London und Liverpool. Sie wurden von geschlossenen Verbänden und zahlreichen Einzelflugzeugen bombardiert. Starke Zerstörungen und Großfeuer zeigten die Wirkung auf wichtige Ziele in den Hafengebieten beider Städte. Weitere Angriffe galten mehreren Häfen Südenglands. Ferner belegten Kampfflugzeuge in der Nacht die schottischen Städte Aberdeen, Edinburgh und Leith mit Bomben schwersten Kalibers. In den Midlands wurde ein besonders wichtiges Rüstungswerk im Tiefflug angegriffen. Ein Volltreffer schwersten Kalibers richtete in dem Werk große Zerstörungen an. — Vor der englischen Ostküste gelang es, zwei Geleitzüge zu zersprengen. — Bei den gestrigen Nachteinflügen in das Reichsgebiet gelangte der Gegner mit einzelnen Flugzeugen in die Mark Brandenburg, ohne jedoch bis zur Reichshauptstadt vordringen zu können. An einigen Orten im Westen wurden Bomben geworfen. Militärischer Schaden entstand nicht. Der angerichtete zivile Sachschaden ist bedeutungslos. Dagegen wurden unter der Bevölkerung wieder zahlreiche Personen verletzt, — In den Luftkämpfen des 29. 9. wurden siebzehn britische Jäger und ein Kampfflugzeug abgeschossen. Vier deutsche Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Der erwähnte Angriff auf das Rüstungswerk in den Midlands wurde von einem Kampfflugzeug unter Führung des Oberleutnants von Buttlar durchgeführt.

    Berlin, 1. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei Tag und Nacht griff die Luftwaffe in geschlossenen Verbänden und in zahlreichen Einzelflügen kriegswichtige Ziele in England an. Der Schwerpunkt ihrer Kampftätigkeit lag in London sowie im Seegebiet der britischen Inseln. Trotz vielfach geschlossener Wolkendecke und Dunst konnte die Wirkung der Bombenwürfe meist einwandfrei beobachtet werden. Besonders bei Tage hatte der Einsatz gegen London trotz der starken Abwehr großen Erfolg. In den Hafengebieten von London und Liverpool entstanden zahlreiche neue Großfeuer, in Südengland wurde ein Flugzeugwerk, an der britischen Südostküste ein Flugplatz und ein Hafen erfolgreich mit Bomben belegt. — Ein deutsches Kampfflugzeug versenkte im Seegebiet westlich Irland, etwa 1000 km vor Glasgow, ein feindliches Handelsschiff von 10 000 BRT. durch Volltreffer schweren Kalibers. Vor der Ostküste Schottlands gelang es, in der Nähe von Aberdeen einen Geleitzug zu zersprengen. Zwei Schiffe mit einem Gesamtrauminhalt von weiteren 10 000 BRT. wurden dabei durch Treffer mittschiffs in Brand geworfen und blieben mit starker Rauchentwicklung liegen. —■ Britische Flugzeuge stießen beim Versuch, nach Nord-und Westdeutschland einzufliegen, überall auf starke Abwehr durch Nachtjäger und Flakartillerie. Dadurch wurden ihre planmäßigen Angriffe und gezielten Bombenwürfe vereitelt und zahlreiche Flugzeuge zum Absturz gebracht. Infolge dieser guten Abwehrwirkung gelang es nur wenigen feindlichen Fliegern, das Gebiet von Berlin in großer Höhe zu erreichen und nur vereinzelt Bomben abzuwerfen. Der angerichtete Sachschaden ist dementsprechend in der Reichshauptstadt wie im sonstigen Reichsgebiet gering. Dagegen sind auch gestern wieder Tote und Verletzte unter der Bevölkerung zu beklagen. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 68 Flugzeuge, von denen vier durch Nachtjäger und sechs durch Batterien des II. Flakkorps abgeschossen wurden. Von eigenen Verbänden kehrten 31 Flugzeuge nicht zurück. — Als Nachtjäger zeichnete sich Oberleutnant Streit ganz besonders aus. Er brachte allein drei feindliche Flugzeuge zum Absturz.

    Berlin, 2. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff am 1. und in der Nacht zum 2. 10. wieder zahlreiche kriegswichtige Ziele in London sowie in Süd- und Mittelengland an. Umfangreiche Brände und Explosionen konnten beobachtet werden. — Teile einer Kampfgruppe unter Führung des Gruppenkommandeurs Major Hahn bombardierten in kühnem Tiefangriff trotz starker Flakabwehr den Flughafen Pembroke-Carew, erzielten Treffer schweren Kalibers in den Hallen, beschädigten eine Anzahl feindlicher Kampfflugzeuge durch Bomben und MG.-Feuer am Boden und kehrten ohne Verluste in ihren Heimathafen zurück. Andere Kampffliegerverbände griffen die Hafenanlagen von Liverpool sowie die Hafen- und Industrieanlagen von Manchester an und erreichten starke Brand- und Explosionsschäden. Ferner gelang es durch überraschenden Angriff einzelner Kampfmaschinen, ein Rüstungswerk nördlich Londons und einen in der Nähe befindlichen Nachtflughafen mit Volltreffern schweren Kalibers zu belegen. — Britische Flugzeuge wurden bei Tage weder über Reichsgebiet noch über den von Deutschland besetzten Gebieten beobachtet. Bei Nacht griff der Gegner mit mehreren Flugzeugen eine Reihe von westdeutschen Städten an, wo an zahlreichen Wohnhäusern starke Brandschäden

    verursacht wurden. — deutschland auch die Reichshauptstadt an, wurden hier aber durch das gutliegende Planfeuer der Flakartillerie aus ihrer Angriffsrichtung abge- ; drängt. Ostwärts Berlins warfen die briti- ; sehen Flugzeuge mehrere Brand- und |t Sprengbomben auf \

    Rolls-Royce-Motor einer abgeschossenen Spitfire. Bild Elle-PK.-Weltbild

    Einige britische Bombenflugzeuge flogen über Nord-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    eine Ziegelei. Weitere Gebäude- und Personenschäden wurden hier nicht angerichtet. — Die Verluste des Gegners am 1. 10. und in der Nacht zum 2. 10, belaufen sich auf 17 Flugzeuge, von denen 15 im Luftkampf, eines von einem Nachtjäger und eines durch Flakartillerie abgeschossen wurden. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Dem Feinde sind in der letzten Zeit durch die besonders entwickelten Abwehrverfahren der Nachtjäger und Flakartillerie schwere Verluste zugefügt worden. Er wurde fast überall an der planmäßigen Durchführung seiner Angriffsabsichten gehindert.

    Berlin, 3. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Angriffe der Luftwaffe richteten sich gestern wieder gegen London und zahlreiche kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittelengland. In London fügten Bombenwürfe bei Tage Bahnanlagen im Zentrum der Stadt sowie Dock- und Hafenanlagen im Themsebogen großen Schaden zu. In mehreren Flughäfen Süd- und Mittelenglands gelang es, durch Volltreffer Hallen und Unterkünfte zu zerstören und eine Reihe von Flugzeugen zu vernichten. In einigen südenglischen Häfen, z. B. Swansea, Newquay und Wey-mouth, riefen Treffer schweren Kalibers in Fabrikanlagen, Speichern und Oel-lagern starke Brandwirkung hervor. — Vor der Südwestspitze Irlands griff ein Kampfflugzeug ein britisches Frachtschiff an, das mit Volltreffer in der Maschinenanlage und brennender Deckladung liegenblieb. — Einige feindliche Flugzeuge flogen in das nördliche und westliche Grenzgebiet des Reiches sowie in die besetzten Gebiete ein und warfen Bomben, ohne militärischen oder wehrwirtschaftlichen Schaden anzurichten. An einer Stelle wurde eine stillgelegte Fabrikanlage getroffen. Einige auf Berlin anfliegende Flugzeuge wurden durch das Feuer der Flakartillerie von ihrer ursprünglichen Angriffsrichtung abgedrängt. Nördlich der Reichshauptstadt schoß die Flakartillerie ein britisches Bombenflugzeug ab, das brennend abstürzte. — Die gestrigen Gesamtverluste des Gegners betragen sechs Flugzeuge. Sieben eigene Flugzeuge werden vermißt. — Eine Gruppe eines Kampfgeschwaders unter der Führung von Major Petersen, die sich schon im Norwegen-Feldzug besonders auszeichnete, hat in den letzten sechs Wochen auf langen, bei jeder Witterung durchgeführten Feindflügen, die oft bis weit in den Atlantik hineinführten, rund 90 000 BRT. feindlichen Handelsschiffsraumes versenkt und über 40 000 BRT. schwer beschädigt, oft im Tiefangriff auf stark gesicherte Geleitzüge.

    Italien.

    Rom, 20. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eines unserer Seeaufklärungsflugzeuge hat ein feindliches U-Boot mit Bomben angegriffen und versenkt. — In Nordafrika haben feindliche Luftangriffe auf den Hafen von Derna sowie in der Zone von Bomba, Tobruk und Sollum einen Toten und einige Verwundete sowie leichten Materialschaden zur Folge gehabt. In Sidi el Barani ist ein englisches Flugzeug von der Flak abgeschossen worden. Die Zahl der im gestrigen Heeresbericht erwähnten abgeschossenen feindlichen Flugzeuge beträgt neuerlichen Feststellungen zufolge sieben, die der wahrscheinlich abgeschossenen zwei. — Ein englischer Dampfer, der von unserer Luftwaffe im Aegäischen Meer angegriffen wurde (gemäß Wehrmachtsbericht vom 14. 9.), ist mit einem Brand an Bord und schweren Schäden in den Piräus eingelaufen und befindet sich im Dock. — In Ostafrika hat eine Fliegerstaffel ein feindliches Zeltlager bei Nadi Jusuf (nordwestlich von Gallabat) mit Bomben belegt. Während des im letzten Wehrmachtsbericht erwähnten Luftangriffes auf Cassala haben unsere Jagdflieger ein englisches Flugzeug vom Typ Blenheim in Flammen abgeschossen. Ein feindliches Flugzeug, das im Wehrmachtsbericht vom 18. 9. als wahrscheinlich bei Massaua abgeschossen gemeldet wurde, ist 30 km von der Stadt entfernt aufgefunden worden. Die Besatzung war tot. Feindliche Angriffe auf Diredaua. Gia-vello und Mogadiscio haben nur ganz leichten Schaden und keine Opfer gefordert.

    Rom, 21. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Feind, der in den letzten Tagen die Krankenhäuser von Bardia, Tobruk und Derna mit Bomben belegt hatte, hat in der vergangenen Nacht eine heftige Bombardierung von Bengasi durchgeführt, ohne irgendein Ziel von militärischem Interesse zu treffen. Dagegen hat er beträchtlichen Schaden an Wohnhäusern, besonders in den von Muselmanen bewohnten Stadtvierteln, verursacht. Drei Tote und 27 Verletzte sind zu beklagen. —■ Als sofortige Vergeltungsmaßnahme hat eine große italienische Fliegerformation während des Tages und in der Nacht die Eisenbahnanlagen, Lagerhäuser und sonstige Einrichtungen von Marsa Matruk mit deutlichem Erfolg heftig mit Bomben belegt. Es wurden große Zerstörungen und

    Brände verursacht. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Unsere Flugzeuge haben den Flugplatz von Aden und zwei von Kriegsschiffen geschützte Geleitzüge bombardiert, die sich auf der Fahrt nach der Straße von Bab el Mandeb befanden. Der Feind hat die üblichen Luftangriffe auf Assab, Tessenei, Gura, Harrar und Diredaua durchgeführt, ohne Opfer zu verursachen. Der JVIaterialschaden ist gering.

    Rom, 22. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die von unserer Luftwaffe durchgeführte Bombardierung der militärischen Ziele von Marsa Matruk hat durch die Zielsicherheit und das Ausmaß des Feuers imposante Ergebnisse gehabt. Die zahlreich beobachteten Feuersbrünste der trotz heftiger Luftabwehr getroffenen und vernichteten Ziele, die Abwesenheit der feindlichen Jagdflieger, die es nicht gewagt haben, unsere Verbände anzugreifen, zeugen von dem vollkommenen Gelingen der Aktion und von der Panik des Gegners. — Unsere Flugzeugverbände haben östlich von Marsa Matruk die Flugplätze von Maaten Bugush und von El Bada, den Bahnhof und Barackenlager im letztgenannten Ort bombardiert. Die feindliche Luftwaffe hat während der Nacht auf Sidi Barani, Tobruk und Derna Bomben abgeworfen, die einige Verwundete, aber keinen nennenswerten Schaden verursachten. Ein feindliches Flugzeug ist vermutlich von der Flak abgeschossen worden. — Der Flugzeugstützpunkt von Alexandria ist von unseren Flugzeugverbänden heftig bombardiert worden. Ein Schiff erhielt durch eine Bombe schwersten Kalibers einen Volltreffer. — Ein weiterer Luftverband hat die Anlagen des Petroleuinzentrums von Haifa angegriffen, wobei ein Brennstofflager und die neue Oelraffinerie getroffen und schwere Brände verursacht wurden. Alle an diesen Operationen beteiligten Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Im Roten Meer ist ein von Kreuzern und Zerstörern geschützter Geleitzug von unserer Luftwaffe angegriffen worden. Zwei Transportschiffe sind getroffen und schwer beschädigt worden. Alle Flugzeuge sind zurückgekehrt. Eine unserer Luftpatrouillen hat einen Angriff auf Isiolo (Kenia) durchgeführt. Nach einem Kampf mit der feindlichen Luftwaffe ist die Staffel unversehrt zu ihrem Stützpunkt zurückgekehrt, nachdem sie ein feindliches Flugzeug getroffen hatte. — Der Feind hat verschiedene Einflüge über Somaliland unternommen, wobei er wiederholt das Dorf von Burgavo (südwestlich von Chisimaio) bombardierte, wo es zwei Verwundete gab, und auch Bomben auf ein Rollfeld südwestlich von Chisimaio und südwestlich von Berbera abgeworfen. In Massaua hat ein Luftangriff weder Schaden noch Opfer verursacht. Ein feindliches Flugzeug ist von der Flak abgeschossen worden, die Besatzung wurde gefangengenommen. Ein weiteres Flugzeug ist voraussichtlich abgeschossen worden.

    Rom, 23. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Aus weiteren Informationen geht hervor, daß der gemäß dem Wehrmachtsbericht vom Donnerstag von einem unserer Flugzeuge torpedierte feindliche Kreuzer anschließend gesunken ist. — Die Photographien von dem am 21. 9. auf das Zentrum von Haifa ausgeführten Bombardement beweisen den glänzenden Erfolg dieser Operation. Ueberau sind heftige und ausgedehnte Brände hervorgerufen worden. — Der Flugstützpunkt Micabba auf Malta ist neuerdings bombardiert worden. Ein Depot wurde getroffen, wobei ein großer Brand entstand. Die feindlichen Jagdflugzeuge sind einem Kampf aus dem Wege gegangen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Nordafrika hat der Feind die Bombardierung der Stadt Bengasi wiederholt und verschiedene Wohnhäuser beschädigt. Dank der Schutzmaßnahmen und der allgemeinen Disziplin sind keine Opfer zu beklagen. Ein Luftangriff auf Bardia hat weder Opfer noch Sachschäden verursacht. Ein viermotoriges englisches Flugzeug vom Sunderland-Typ, das von unseren Jägern mit Maschinengewehren beschossen wurde, ist in der Nähe der Cyrenaika-Grenze ins Meer gestürzt und mit der gesamten Besatzung untergegangen. — Unsere Luftpatrouillen haben feindliche halbmotorisierte Abteilungen erfolgreich angegriffen. Die militärischen Ziele von Marsa Matruk sind neuerdings mit Erfolg bombardiert worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Die Hafenanlagen von Aden wurden einem Nachtbombardement unterzogen. Die Zahl der gemäß dem gestrigen Wehrmachtbericht von unserer Luftwaffe während des Angriffes auf einen Geleitzug am Roten Meer getroffenen Schiffe beläuft sich auf drei. — Die feindliche Luftwaffe hat Bomben auf Gura, Cassala und in der Nähe von Asmara abgeworfen, wo zwei Eingeborene getötet und zwei verwundet wurden. Leichter Sachschaden.

    Rom, 24. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika ist das befestigte Lager von Marsa Matruk erneut mit Erfolg bombardiert worden. — Feindliche Lufteinflüge auf Tobruk und Bardia haben keine Opfer und nur geringen Schaden zur Folge gehabt. — Unsere Luftformationen haben den Flugplatz von Port Sudan bombardiert, wobei 10 feindliche Flugzeuge am Boden schwer beschädigt wurden. Eine andere Formation hat den Wasserflughafen von Aden bombardiert. — Der Feind hat seine Luftbombardierungen über Gura, Adi Ugri, Sciasciamana, Diredaua erneuert. Es gab einen Verwundeten und nur leichten Sachschaden.

    Rom, 25. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die feindliche Luftwaffe hat Tobruk bombardiert und mit Spreng- und Brandbomben Wohnhäuser, Zivil- und Militärhospitäler und im Hafen einen unbeladenen Dampfer getroffen. Insgesamt beklagt man fünfzehn Tote und siebzig Verwundete. Ein feindliches Flugzeug ist von der Marineflak abgeschossen worden. Ein einzelnes feindliches Flugzeug hat Bomben auf Kufra abgeworfen und einige Verwundete unter der Zivilbevölkerung und leichte Materialschäden zur Folge gehabt. — In Ostafrika haben unsere Luftformationen den feindlichen Flugplatz und die militärischen Anlagen in Bura (Kenia), ferner ein Fort und eine Truppenabteilung, die in der Nähe von Wajir kampierte, sowie feindliche Gruppen bei Cuneina (nördlich von Gallabat) bombardiert. Ein feindliches Flugzeug hat Bomben auf Diredaua abgeworfen, ohne Opfer oder Schäden zu verursachen.

    Rom, 26. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika hat unsere Luftwaffe den Flughafen El Dabä bei einem Nachtangriff mit Bomben belegt. — Der Feind hat die Bombardierung von Tobruk wiederholt und wurde von der prompten Gegenaktion der Flugabwehr und der Marineflak behindert. Ein Flugzeug ist mit Sicherheit und drei weitere sind wahrscheinlich abgeschossen worden. Unsere Jagdflieger, die zur Störung des Rückfluges der feindlichen Flugzeuge zu ihrem Einsatzhafen eingriffen, haben außerdem drei Flugzeuge abgeschossen. Einige Wohnhäuser und ein Feldspital sind beschädigt worden. Insgesamt sind fünf Tote und zehn Verwundete, darunter zwei Frauen, zu beklagen. — Eine Jagdstaffel hat einen Angriffs- und Erkundungsflug über Malta ausgeführt. Ein Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. — Im Roten Meer wurde ein Geleitzug von unseren Fliegern angegriffen. Ueber Aden hat ein Erkundungsflugzeug, das von feindlichen Jägern vom Gloster-Typ angegriffen wurde, ein Flugzeug in Flammen abgeschossen und ist dann zu seinem Einsatzhafen zurückgekehrt. — Im Sudan wurden die feindlichen Verteidigungsstellungen bei Otrub von anderen Verbänden mit Bomben belegt. — Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Gura, Sololo (Kenia), Adi Galla, wo zehn Eingeborene verwundet wurden, Metemma, wo ein Toter und drei Verwundete unter der Bevölkerung zu beklagen sind, Magi, wo es einen Toten und drei Verwundete gab. Ein feindliches Flugzeug ist getroffen worden. — Das im Wehrmachtsbericht vom 22. 9. als getroffen verzeichnete feindliche Flugzeug bei Isiolo ist, wie nachträglich festgestellt werden konnte,abgestürzt.

    Rom, 27. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika Spähtrupptätigkeit; feindliche Luftangriffe auf unsere Truppen und auf Sollum haben einen Verwundeten zur Folge gehabt. Es bestätigt sich, daß das Flugzeug, das im gestrigen Wehrmachtsbericht als wahrscheinlich abgeschossen gemeldet wurde, abgestürzt ist. — Unsere Luftwaffe hat das Petroleumzentrum von Haifa bombardiert und die Oelbehälter am Ausgang der Oelleitung, die militärischen Depots des Hafens, Lagerschuppen, Eisenbahn- und Hafenanlagen und besonders den U-Boothafen getroffen. Trotz der feindlichen starken Abwehr sind alle unsere Flugzeuge zurückgekehrt. — In Ostafrika hat eine unserer Luftformationen ein Zeltlager in den Waldungen des Monte Amadi westlich von Gallabat bombardiert und versprengt. Eine andere Formation hat Truppenabteilungen an den Ufern des Flusses Atbara (Sudan) versprengt. — Feindliche Einflüge auf Hargeisa, Berbera, Giggiga, Agordat und Gura haben insgesamt zwei Tote und leichte Materialschäden zur Folge gehabt, In Metemma gab es sechs Tote und 23 Verwundete, fast ausschließlich unter den Eingeborenen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden von unserer Flak brennend abgeschossen.

    Rom, 29. 9, 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Zwei unserer Luftformationen haben in Begleitung von Jägern den Angriff auf die Insel Malta wiederholt und die Flughäfen von Micabba und Hai Far bombardiert. Nachdem die Formationen ungestört ihre Aktion durchgeführt hatten, wurden sie von

    feindlichen Jägern angegriffen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden schwer beschädigt und sind wahrscheinlich abgeschossen worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Nordafrika gingen die Säuberungs- und Aufklärungsaktionen weiter. Die feindliche Luftwaffe hat Angriffe auf Garn Ul Grein und Giarabub durchgeführt, wobei zwei Libyer getötet und fünf Italiener verletzt wurden. Unsere Jäger, die sofort eingriffen, haben zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen, drei weitere sind wahrscheinlich abgeschossen worden. — Unsere Luftwaffe hat feindliche Verteidigungsanlagen im mittleren Sudan bombardiert. Ein feindlicher Luftangriff auf Assab hat weder Opfer noch Schäden verursacht. — Ein englisches Flugzeug ist bei Lampedusa gelandet und ging dabei zu Bruch. Die Besatzung, bestehend aus einem Offizer und zwei Unteroffizieren, wurde gefangengenommen.

    Rom, 29. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika ist bei den üblichen Erkundungsflügen ein Pilot des mit Wehrmachtsbericht vom Samstag als abgeschossen erwähnten Flugzeuges aufgefunden und gefangengenommen worden. Der Feind hat seine Luftangriffe auf Bardia, Derna sowie auf die Zonen von Sollum und Giarabub erfolglos erneuert. Die Verluste beliefen sich auf einen Verwundeten und einen beschädigten Kraftwagen. — Unsere Luftwaffe hat die Radiostationen von Nadi Jusuf (nordwestlich von Gallabat) bombardiert sowie eine Autokolonne und Luftabwehrabteilungen mit Maschinengewehren aus geringer Höhe beschossen und versprengt und ist sodann zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Die feindliche Luftwaffe hat Assab, Dessie und Combolcia, ohne Schaden anzurichten, bombardiert. (Ein Schwarzhemdler wurde verletzt.) Ferner wurde Uesca Ueca (südlich von Magi), ohne Verluste oder nennenswerten Schaden anzurichten, bombardiert.

    Rom, 30. 9. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine unserer Fliegerformationen hat ein feindliches Geschwader in der Küste der Marmarica (Libyen) trotz der heftigen Abwehr der Flak bombardiert. Eines unserer Flugzeuge wurde abgeschossen. Feindliche Flugzeuge, die von einem Flugzeugträger aufgestiegen waren, wurden von unseren Fliegern angegriffen. Drei feindliche Flugzeuge vom Hurricanetyp wurden im Luftkampf abgeschossen. — Einer anderen Formation von Torpedoflugzeugen gelang es inzwischen, ein feindliches Schlachtschiff mit einem Torpedo am Heck zu treffen. Das Schiff stellte seine Fahrt ein und wurde sofort von feindlichen Torpedobootszerstörern umgeben. — Eine dritte Luftformation hat neuerdings die Depots und Magazine des Hafens von Haifa bombardiert. Im Kampf mit feindlichen Jägern, die unsere Flugzeuge angriffen, wurde ein feindliches Flugzeug abgeschossen, das ins Meer fiel — In Ostafrika wurde bei feindlichen Luftangriffen auf Burgavo (Somaliland), Gura, Assab und Passo Carrin ein Eingeborener verwundet.

    Rom, 1. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika haben feindliche Flugzeuge Angriffe durchgeführt. In Tobruk haben einige Bomben einen Verwundeten und leichten Schaden zur Folge gehabt. Die Marineflak hat ein Flugzeug abgeschossen. Auf einem Flughafen sind sechs Tote und sechs Verwundete zu beklagen. Auch hier nur leichte Schäden. Unsere Jagdflugzeuge konnten die feindlichen Formationen auf dem Rückflug angreifen und dabei ein Flugzeug vom Blenheim-Typ abschießen. Der Abschuß eines zweiten ist wahrscheinlich, während ein drittes, obwohl wiederholt getroffen, sich entfernen konnte. — Bei Aufklärungsflügen auf dem Wege des nach dem gestrigen Wehrmachtsbericht von unserem Torpedoflugzeug getroffenen Schlachtschiffes wurden überaus ausgedehnte Oelflecke angetroffen. — Im englisch-ägyptischen Sudan haben unsere Flugzeuge Zelte und Panzerwagen auf der Brücke Butana, den Bahnhöfen von Hagiz und Aroma bombardiert, wobei vollbeladene Waggons zerstört wurden. Feindliche Flugzeuge haben einen Angriff auf Gura durchgeführt und dabei einen leeren Pavillon zerstört. Keine Opfer. Ein feindliches Flugzeug ist von unseren Jägern brennend abgeschossen worden.

    Rom, 2. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Aus neuen Feststellungen geht hervor, daß die Zahl der gemäß unserem gestrigen Bericht von unserer Luftwaffe bei Anriffen abgeschossenen feindlichen Flugzeugen zwei beträgt. Weiterhin wurde festgestellt, daß außer den drei gemäß dem Wehrmachtsbericht vom Montag in Luftkämpfen abgeschossenen feindlichen Flugzeugen zwei weitere vom Feuer unserer Bomber stark beschädigte englische Flugzeuge gezwungen waren, auf der Insel Kreta zu landen. — Die feindliche Luftwaffe hat einige Angriffe durchgeführt, die bei Bugbug fünf Verwundete und bei

    Tobruk einen Verwundeten zur Folge hatten. Die Schäden sind außerordentlich gering. — Im Zentralmittelmeer hat unser U-Boot „Medusa" ein englisches viermotoriges Flugzeug vom Sunderland-Typ abgeschossen. — Im östlichen Mittelmeer hat unsere Luftwaffe eine aus zwei Kreuzern bestehende Marineformation angegriffen. Der Wasserflughafen von Aden ist von einer unserer Luftformationen bombardiert worden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Die feindliche Luftwaffe hat Gherilli (Somaliland) bombardiert, ohne Opfer oder Schäden zu verursachen. Ferner wurde die Eisenbahn beim Tunnel des Harr-Passes (nordöstlich von Diredaua) bombardiert, wobei ein Askari getötet, aber keinerlei Materialschaden angerichtet wurde.

    Rom, 3. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Ostafrika wurden bei einem feindlichen Luftangriff auf Gura, der weder Opfer noch Schaden zur Folge hatte, zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Weitere Luftangriffe auf El Uak und Buna (Kenia) sowie auf Assab hatten insgesamt drei Tote und neun Verwundete zur Folge; die Materialschäden sind unbedeutend.

    Vom Segelflugwettbewerb in Elmira 1940 (dem 11.) und anderen amerikanischen

    Der amerikanische Segelflugwettbewerb in Elmira war dieses Jahr aus zwei Gründen weniger gut als der vorjährige. Zu allererst waren die meisten der altbekannten Segelflieger durch ihre berufliche Tätigkeit abgehalten, sich aktiv zu beteiligen. Dann aber waren etliche, die sich die Zeit nehmen konnten, zu dem Wettbewerb nach Texas gegangen und konnten dann nicht auch noch in Elmira mitmachen.

    Der Wettbewerb in Texas litt unter sehr schlechtem Wetter. John Robinson hat ihn gewonnen.

    In Elmira waren nur zwei „Kanonen" mit guten Seglern am Start, nämlich Chester Decker mit seiner „Minimoa" (der Sieger war 1939) und John Robinson, der fünfte 1939 mit dem alten Roß-Stephens Leistungssegler. — Decker führte wieder bis zum letzten Wettbewerbstag. Er machte zwei Flüge bis ans Meer. Am letzten Tag aber überbot ihn Robinson mit einem neuen amerikanischen Streckenrekordflug von 295 Meilen (475 km). Am selben Tage flogen Robert Stanley (der 2. von 1939) zusammen mit Ernst Schweitzer in dessen Metallzweisitzer nach Washington, eine Strecke von 212 Meilen (340 km). Sie verbesserten damit den alten Rekord auf das Doppelte.

    Sieger wurde somit John Robinson. Zweiter Chester Decker und dritter ein 17jähriger junger, unbekannter Californier, der ein Bowlus Baby Albatross,

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflug

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Segelflügen. Von Wolf Hirth.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    also ein Uebungsflug-zeug wie das Grünau Baby, flog. — Robert Stanley, der große Könner und Inhaber des amerikanischen Höhenrekords, flog nur außer Konkurrenz mit.

    Slowakische Segelflieger als Gäste des NS. - Fliegerkorps in der Reichssegelflug-schule Spitzerberg bei Bad Deutsch - Alten-

    burg.

    Bild: NSFK.

    Während der ersten drei Wochen des August machten Lewin Barringer, John Robinson und Jay Buxton eine Expedition nach Sun Valley in den Rocky Mountains. Dabei schafften Robinson und Barringer einen neuen amerikanischen Zweisitzerhöhenrekord mit 14 600 Fuß = 4450 m in einem nagelneuen „Schweitzer".

    Vom 24. Aug. bis 2. Sept. fand dann bei Chicago „The American Open Soaring Contest" statt. Das ist das Treffen des mittleren Westens. Obwohl das Wetter sehr schlecht war, wurde doch jeden Tag bis auf die zwei letzten geflogen. Sieger wurde Shelly Charles mit Deckers „Minimoa", Zweiter wurde Stan Corcoran in einem neuen „Cinema I", Dritter wurde John Robinson in einem Schweitzer Zweisitzer.

    Der Sieger Charles ist der Seniorchefpilot der Luftverkehrsgesellschaft „Eastern Air Lines" und einer der bekanntesten amerikanischen Verkehrsflieger. Er hat sich jetzt die „Minimoa" des Engländers Philip Brown aus Derby gekauft.

    Der Chicago-Wettbewerb war das erste Segelflugtreffen in den Vereinigten Staaten, bei dem die Flugzeugführer und ihre Mannschaften alle Unkosten und Auslagen zurückerstattet bekamen. Vom Augenblick des Eintreffens bis zur Abreise brauchten sie keinen Cent auszugeben.

    Das war das aufsehenerregendste Ereignis im amerikanischen Segelflug 1940.

    (Aus einem Brief von Walt Setz, Philadelphia.)

    Flieger aus der Slowaeki waren vom Korpsführer des NSFK., General der Flieger Fr. Christiansen, ins Reich geladen, von denen eine Gruppe Segelflieger einen Kurs auf der Reichssegelflugschule Spitzerberg machte. Trotz der ungünstigen Witterung wurden 600 Flüge ausgeführt. Die Teilnehmer aus der Slowakei, die durch ihr strammes Auftreten auffielen, fühlten sich unter den deutschen Kameraden sehr bald heimisch. Ihr Besuch am Spitzerberg wird mit dazu beitragen, in ihrer Heimat aussichtsreiche fliegerische Aufbauarbeit zu leisten.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Deutsche Modellflug-Rekorde, Stand vom 1. 10. 1940. Klasse: Rumpfsegelflugmodelle.

    Handstart-Strecke: W. Saerbeck, Borghorst, 43 000 m

    „ -Dauer: E. Bellaire, Mannheim, 20 min 13 sec Hochstart-Strecke: W. Bretfeld, Hamburg, 91 200 m

    „ -Dauer: W. Probst, Uhingen, 1 h 6 min 15 sec Klasse: Nurflügel-Segelflugmodelle.

    Handstart-Strecke: A. Herrmann, Nordhausen, 2375 m

    -Dauer: K. Schmidtberg, Frankfurt a. M., 37 min 41 sec Hochstart-Strecke: H. Kolenda, Essen, 10 400 m

    „ -Dauer: H. Kolenda, Essen, 11 min — sec Klasse: Rumpfflugmodelle mit Gummimotor.

    Bodenstart-Strecke: W. Bauer, Köln, 1030 m

    -Dauer: H. Kermeß, München-Pasing, 17 min 47 sec Handstart-Strecke: O. Michalicka, Dresden, 24 000 m -Dauer: A. Lippmann, Dresden, 1 h 8 min Klasse: Rumpfflugmodelle mit Verbrennungsmotor. Bodenstart-Strecke: G. Holl, Essen, 112 400 m

    -Dauer: I. Schmidt, Allenstein, 1 h 15 min 33 sec Klasse: Rumpfwasserflugmodelle mit Gummimotor.

    Wasserstart-Dauer: H. Hebel, Hannover, 15 min 42 sec Klasse: Rumpfwasserflugmodelle mit Verbrennungsmotor.

    Wasserstart-Dauer: B. Kocea, Essen, 11 min 14 sec Klasse: Schlagflügel-Flugmodelle mit Gummimotor.

    Bodenstart-Dauer: Liegen z. Z. noch keine Ergebnisse vor Handstart-Dauer: A. Kugler, Augsburg, — min 45 sec Klasse: Schlagflügel-Flugmodelle mit Verbrennungsmotor. Bodenstart-Dauer: A. Lippisch, Griesheim, 4 min 15 sec Handstart-Dauer: A. Lippisch, Griesheim, 16 min 8 sec Klasse: Saalflugmodelle mit Gummimotor.

    H. J. Mischke, Königsberg, 12 min 27 sec

    F. Alexander, NSFK.-Obersturmführer.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Republic EP-1 Jagdeinsitzer ist identisch mit dem Jagdeinsitzer Seversky P-35. Die Firma Seversky Aircraft Corporation, Farmingdale, wurde 1939 in Republic Aviation Corporation umgeändert. Vgl. Firmenänderung Flugsport 1939, Seite 572.

    Armstrong Whitworth „Ensign" Großverkehrsflugzeug für 42 Fluggäste und 5 Mann Besatzung, vier Motore, wurde im Flugsport 1937, Seite 274, besprochen.

    Berichtigung. Zweitakt-Kleinflugmotor 24 PS („Flugsport" 1940, Nr. 20, S. 314), gebaut von Ardie, Nürnberg, muß es richtig heißen: „600 cm3". Hub 78 mm, Bohrung 78 mm.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Werkstattpraxis für den Bau von Gleit- und Segelflugzeugen. Von Hans Jacobs. 4. Aufl., 452 S. m. 320 Abb. Otto Maier Verlag, Ravensburg. Preis kart. RM 9.50, geb. RM 10.50.

    Die vorliegende 4. Auflage ist durch Herbert Lück, dem Leiter der Abt. Konstruktion bei der DFS. entsprechend dem heutigen Stand der Segelflugtechnik vollständig umgearbeitet worden, so daß der Umfang gegenüber den früheren Ausgaben über das Doppelte erweitert wurde. Nicht nur der Anfänger, sondern auch der erfahrene Segelflugzeugbauer findet alles Wissenswerte über Werkstatt, ihre Einrichtung, Werkstoffe und ihre Prüfung, Werkstoffbearbeitung, Einzelteilherstellung, wie Bau von Rippen, Holmen, Randbogen, Spanten, Rumpfnasen, Flügelhellinge für Flugzeuge aller Art, Rumpfhellinge und anderes mehr. Bei allen Einzelarbeiten sind eine Menge praktischer Winke, wie sie sich nur aus der Praxis ergeben, angeführt. Abschließend sind Wartung und Reparatur sowie deutsche Gleit- und Segelflugbaumuster angeführt. Hervorzuheben sind die sauberen Zeichnungen und Abbildungen, welche zum wesentlichsten Verständnis des Stoffes beitragen.

    Am 1. Oktober 1940 fand unser lieber Arbeitskamerad

    Herbert Schmidt

    Handwerksmeister für Segelflugzeugbau

    bei der Durchführung eines Versuchsfluges den Fliegertod. Auch er opferte in Ausübung seines Berufes sein Leben dem Vaterlande. Seine außerordentliche berufliche Tüchtigkeit und sein kameradschaftliches, gerades Wesen lassen uns sein plötzliches Hinscheiden besonders schmerzlich empfinden. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Sein fliegerischer Einsatz wird uns immer Verpflichtung sein.

    Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft an der Staatlichen Akademie für Technik zu Chemnitz

    Chemnitz, angeschlossen der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt

    im Oktober 1940. E.V., Berlin-Adlershof.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    }nÄM'«welda

    L

    Maschinenbau ' hiekirolechnik Druckschriften kostenlos.

    J

    „Cellemit"

    Flugzeug - Spannlacke für

    Modell«», Segel* und Motorflugzeuge liefert seit 1911

    Dr. Quittner & Co.

    Inh. Hans G. Mohr

    Berlin * Lichtenberg Rittergutstr. 152 Fernruf 6125 62

    BirkervFIugzeugi Sperrholzplatten

    denKrties Fabrikat

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIATIC, SPEZIAL, GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm liefert prompt ab Lager

    Georg Harte BerlirvCharlottenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 Fernspr.-Sammelnummer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    „FLUGSPORT"

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ! Diesesfür den Segelflugzeugbau grundlegendeWerk isisoeben in 4., stark erweiterter umgearbeiteter Auflage erschienen. 352 Seilen mit320 Abbildung. Preis kart. RAA 9.50, geb. RAA 10.50. Zu be-

    ; ziehen durch jede Buchhandlung

    i OTTO MAIER VERLAG RAVENSBURG

    Motor- u, Sepelilletrer

    A2 und „C" (mit eigenem Kleinflugzeug), langjähr. Fachschrift-steiler u. Sportfotograf, mit gut. Schulbildung u. gew. Umgangsformen, engl., franz. u. slaw. Sprachkenntnissen, sucht ausbaufähige Stellung mit fliegen Tätigkeit. Angebote unter 4094 an die Exped. des ,.Flugsport", Frankfurt-M., Hindenburgpl. 8.

    (Windenschleppgenehmigung) und

    Werkstattletter

    für Gleit- und Segelflugzeugbau

    sucht Stellung.

    Angebote unter 4095 an den Verlag des „Flugsport", Frankfurt (Main), Hindenburgplatz 8.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Gleitflug»"* »scnuia^^^|

    — mm__

    AhauSchneider

    9 UpksenQeW

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Freiwillige Unfall-Versicherung für Segelflieger (Flugschüler)

    für den Flug- und Bodendienst einschließlich Schulen


    Heft 22/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro Vi Jahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen. _nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 22_23. Oktober 1940_XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 6. November 1940

    Großleistungen.

    Fortschritte kann man durch Stellung besonderer Aufgaben, wie jetzt im Kriege, erreichen. Es ist dann meistenteils ein Arbeiten und sinnvolles Einordnen und Verwenden vorhandener Erkenntnisse und Baumittel.

    Parallel dazu werden auch ganz neue Ideen verlangt. Es gilt, auf bisher ungewohnten Seitenwegen in technisches Neuland vorzustoßen. Dabei sind Ideen nichts, wenn sie nicht gestaltet werden, und zum Gestalten gehört eine genaue Kenntnis nicht nur der alten, sondern auch der neuen in der Entwicklung befindlichen Baustoffe, die wieder die Kenntnis der Gestaltung neuer Bauelemente verlangt.

    Unsere Konstruktionsgewohnheiten dürfen nicht starr werden, sonst wird eben der Konstrukteur zum Zeichner. Es ist nicht lange her, da baute man unter allerdings anderen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen Segelflugzeuge und Leichtflugzeuge mit geringster Motorkraft, um überhaupt zu fliegen. Der Vorstoß in dieser Richtung brachte mancherlei Erkenntnisse, die auf anderen Teilgebieten wieder zur Auswertung gelangten.

    Auch Vorstöße auf anderen Nebenwegen — Hubschrauber und ähnliche — brachten aerodynamisch kostbare Aufschlüsse auf bisher noch wenig erforschten Gebieten, die vielleicht in kommender Zeit die Durchführung neuer Ideen ermöglichen.

    Die Grenzen der Möglichkeiten sind noch lange nicht erreicht. Unserem physikgeschulten Nachwuchs bleibt es vorbehalten, auf dem Gebiete des Flugwesens noch viele Aufgaben zu lösen.

    Wissenschaft und Technik in der Fliegerei sind beinahe größer als auf allen anderen Gebieten, und die dieses Gebiet beherrschen, dürfen nicht nur einzelne, sondern müssen möglichst viele sein. Dann werden deutsche Großleistungen in der Fliegerei zu Gewohnheiten werden.

    Junkers Ju 88.

    Vor dem Kriege wurde die Nachricht verbreitet, daß ein zweimotoriges Junkers-Flugzeug den internationalen Geschwindigkeitsrekord für Landflugzeuge über 1000 km mit 2000 kg Nutzlast für Deutschland aufgestellt hat. Wie erinnerlich, wurde die überragende

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 35.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Junkers Ju 88, der modernste Horizontal- und Sturzbomber der deutschen Luftwaffe, der für die Angriffe gegen England mit besonderem Erfolg eingesetzt ist.

    Werkbild

    Flugleistung: dieses neuen Flugzeugmusters, über das sonst nichts bekannt wurde, auf der Meßstrecke Dessau—Zugspitze mit 517 km/h erreicht und damit der Auslandsrekord, der 474 km/h betrug, um 43 km/h überboten. Aus begreiflichen Gründen wurde über dieses neue Junkers-Universal-Kampfflugzeug nichts Näheres mitgeteilt. Später wurde auch mit diesem Flugzeug der internationale Rekord über 2000 km mit 2000 kg Nutzlast mit 501 km/h geschlagen.

    Inzwischen ist die Ju 88 seit Kriegsbeginn, um die Schlagkraft der Ju 87 noch zu überbieten, zu einem Ueberstuka mit unvergleichlicher Kampfkraft und größerer Reichweite gezüchtet worden, der in dem entscheidenden Kampf gegen England zum Einsatz gelangt.

    Engl. Willoughby Delta 8.

    Anregung zu diesem Typ war die Idee des Nurflügelflugzeuges von Junkers, ein Flügelsystem mit besten Auftriebsverhältnissen und gleichzeitig guten Flugeigenschaften trudelsicher zu entwickeln. Die Modellversuche begannen 1937, bis Anfang 1939 die erste Versuchsmaschine, die Willoughby Delta 8 (gen. St. Francis) von der Willoughby Delta Co., auf dem Whitney-Flugplatz, Oxford, gebaut wurde.

    Junkers Ju 88. Oben im Fluge. Unten links: Ju 88-Staffel vor dem Feindflug.

    Rechts: Nach dem Feindflug. Werkbilder

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Willoughby Delta 8.

    Bild: Fligh

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Engl. Willoughby Delta 8.

    Zeichnungen: Flight

    Die teilweise in Amerika im Guggenheim-Iiisti -tut der New York Universität durchgeführten Windtunnelversuche führten zu einer Kompromiß - Konstruktion, deren Ausführungsform von der der üblichen Flugzeuge abweicht.

    Bei kleinen Anstellwinkeln, also größter Fluggeschwindigkeit ergab sich bei Windkanalversuchen Auftrieb nur durch den Hauptflügel, erst bei größerem Anstellwinkel Mittragen der flachen Leitwerksträger, wodurch die Querstabilität in dieser Lage sich erhöhte.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    kennen. Auftriebsmaximum bei 16°, Abfallen der Auftriebskurve sehr flach. Es zeigten sich ähnliche Verhältnisse wie sie bei ringförmigen Tragflächen oder Flügeln (durchlöcherte Hutkrempe) bei Modellen und auch Flugzeugen (Flugzeug von Dr. Huth) in Deutschland in den frühesten Zeiten experimentiert wurden. — In den beiden flachen Leitwerksträgern beabsichtigte der Konstrukteur bei der Großausführung die Fluggäste unterzubringen und den somit wegfallenden Rumpf bis zu einem gewissen Grade als Tragfläche heranzuziehen.

    In der vorliegenden bemannten Modellausführung mußte ein besonderer Rumpf mit hintereinanderliegenden Sitzen unter dem Hauptflügel angeordnet werden, da in den beiden flachen Leitwerksträgern in dieser kleinen Ausführung Insassen nicht untergebracht werden können. Vgl. die umstehenden Abbildungen. Holzbauweise, zwei Motoren Menasco Pirate C-4 von je 125 PS.

    Die Großausführung als Großverkehrsflugzeug, Delta 9, ist für ein Fluggewicht von 20 t mit 36 Fluggästen in den beiden flachen Leitwerksträgern und zwei 1000-PS-Motoren projektiert, welches an verschiedene Junkersmodelle und das von Burnelli in Amerika erinnert.

    USA Martin „162" Flugboot, 18 t.

    Das Martin-Flugboot „162" (Typenbezeichnung der Firma XPBM-1) ist im Auftrag der USA-Marine als Fernaufklärer und Bomber entwickelt worden. Das Boot wurde zunächst als flugfähiges Modellboot im Maßstab 1 : 4 mit einem Martin-Motor von 90 PS im Rumpf gebaut und im großen NACA-Windkanal untersucht. Vergleiche „Flugsport" 1938, Seite 44.

    Die Bedingung größten Wasserabstandes von Motoren mit Propeller führte zur Anwendung des Knickflügels, wie er in Deutschland schon mehrfach verwendet wurde.

    7 Mann Besatzung, zwei Motoren Wright Cyclone 14.

    Flügel freitragend als Schulterdecker. Ganzmetallbau. In der Mitte der Flügelenden einziehbarer Stützschwimmer.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Martin „162" Flugboot. Werkbilder

    USA Martin „162" Flugboot.

    Zeichnung: Flugsport

    Rumpfboot, in der Mitte rechteckiger, nach dem Rumpfende runder Querschnitt. Unterseite gekielt, zweistufig. Heck in Schneide verlaufend, verhältnismäßig kurz, um Leitwerksträger vor Wasserschäden zu entlasten. MG.-Stände im Rumpfbug sowie zu beiden Seiten im hinteren Bootsteil. Einsteigtüren unterhalb des Führersitzes zu beiden Seiten. Weiter Arbeitstüren unterhalb Vorderkante Flügel zur Anbringung und Lösung der Transporträder. Auf dem nach hinten hochgezogenen Leitwerksrumpfstück freitragendes Höhen- und doppeltes Seitenleitwerk. Ruder doppelgelenkig.

    Spannweite 35,5 m. Länge 23.5 m. Fluggewicht 18 t.

    USA Martin „162" Unten: Modell und Großausführung.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Der Fallschirmsprung mit verzögerter Oeffnung.

    Die russische Zeitschrift „Samolet" bringt in ihrer Nr. .3 vom Februar 1940 einen Aufsatz, in dem der Fallschirmsprung mit verzögerter Oeffnung behandelt wird. In Anbetracht der Bedeutung dieses Problems für die militärische und zivile Luftfahrt bringen wir nachstehend die wichtigsten der darin enthaltenen Gedankengänge. Zu der ursprünglichen Bestimmung des Fallschirms, als Rettungsgerät für die Besatzung von in Luftnot geratenen Flugzeugen zu dienen, ist heute ein durch freiwilligen Absprung gekennzeichneter neuer Anwendungsbereich hinzugekommen. Die Aufgabenstellung kann entweder von der Forschung ausgehen oder aber von rein praktischen Gesichtspunkten bestimmt werden; letzteres trifft in besonderem Maße für die militärische Verwendung des Fallschirms zu. - 1 1

    Die Mehrzahl aller Flugunfälle schafft Situationen, in denen ein normaler Absprung keine Aussicht auf eine Lebensrettung bieten würde oder diese doch in Frage stellt. So besteht beispielsweise bei einem plötzlichen Bruch des Flugzeuges in der Luft die Gefahr, daß der geöffnete Schirm von dem herabstürzenden Flugzeug oder dessen Teilen, die möglicherweise noch in Brand geraten sind, getroffen wird. Bei militärischen Operationen kommt noch hinzu, daß bei sofort geöffnetem Schirm ein sehr langsames Herabgleiten stattfindet, wodurch die Gefahr eines Beschüsses vom Boden oder aus der Luft sich erhöht, um so mehr, als der geöffnete Schirm ein weithin sichtbares Ziel bietet. Handelt es sich gar darum, Luftlandetruppen aus großer Höhe auf kleinen Plätzen zu landen, würden sich beim normalen Absprung durch die Abtrift große Schwierigkeiten ergeben. Darüber hinaus machen es die heutigen hohen Fluggeschwindigkeiten überhaupt unmöglich, einen normalen Absprung auszuführen, da die beim Entfaltungsstoß auftretenden Kräfte sowohl vom Material als auch vom Organismus nicht mehr aufgenommen werden könnten. Es ist vielmehr notwendig, die Oeffnung solange aufzuschieben, bis der Körper im freien Fall eine Endgeschwindigkeit angenommen hat, die eine gefahrlose Entfaltung gestattet. Schließlich ergeben sich durch die verzögerte Schirmöffnung weitere Möglichkeiten beim Absprung aus großen Höhen, weil infolge des freien Fallens der Aufenthalt in den sauerstoffarmen und kalten Luftschichten erheblich abgekürzt wird. Der erste Absprung mit verzögerter Oeffnung aus einer Höhe von 10 800 m wurde im Jahre 1938 von Williams ausgeführt. Die obere Grenze mit Sauerstoffgerät dürfte bei 14 000 m liegen, noch größere Höhen würden sich nur noch mit einem Ueberdruckanzug erreichen lassen.

    An die Ausbildung müssen bei dieser Methode naturgemäß besonders hohe Anforderungen gestellt werden. Schritt für Schritt muß die freie Fallstrecke vergrößert werden, wobei die größte Schwierigkeit darin besteht, die Fallzeit richtig abzuschätzen. Am brauchbarsten hat sich das langsame Zählen erwiesen, eine Methode, die bis zu ihrer unbedingten Zuverlässigkeit eine sehr lange und gewissenhafte Ausbildung erfordert. Nach Beherrschung dieser wichtigsten Phase der Ausbildung muß sich der Springer mehr und mehr mit der Erdoberfläche beschäftigen und die Entfernung bis zur Erde abzuschätzen versuchen. Für die Ausbildungspraxis mag die Zahlentafel I von Nutzen sein, die die zusammengehörigen Werte von freier Fallzeit und Mindesthöhe Zahlentafel I enthält. Der Absprung vom Flugzeug selbst muß so

    vorgenommen werden, daß unerwünschte Saltos und Absprung mit einer Fall- Drehungen gar nicht erst auftreten. Zur Verhinderung zeit des Trudeins soll möglichst mit dem Gesicht nach

    unten abgesprungen werden, wobei die Beine gespreizt und die Arme vorgestreckt gehalten werden. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß kleine Lagekorrekturen innerhalb gewisser Grenzen möglich sind.

    Auch beim Fallschirmsprung gibt es zwei Arten des Trudeins: das steile und das flache Trudeln. Beim ungefährlicheren Steiltrudeln (Abb. l) bildet der Kopf das Rotationszentrum, während die Füße sich auf einer größeren Kreisbahn bewegen. Beim Flachtrudeln (Abb. 2) — gewöhnlich durch einen unvorschriftsmäßigen Rückensprung eingeleitet — bildet die Körperlängsachse einen Winkel von etwa 30 bis 40° mit der Horizontalen, der Schwerpunkt und das Rotationszentrum liegen im Oberkörper. Im Gegensatz zum Steiltrudeln bewegt sich jetzt der Kopf auf einem größeren Kreise, wodurch eine Zentrifugalbeschleunigung auftritt, die wiederum eine Blutstauung im Kopf hervorruft. Bei längerem Anhalten dieses Zustandes können Bewußtseinsstörungen auftreten, die zu einer ernsten Lebensgefahr werden können. In der Praxis haben sich folgende Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Beendigung des Trudeins als wirksam erwiesen: Absprung aus einem seitlich gleitenden Flugzeug bei kleinster Geschwindigkeit, energische Bewegungen entgegen der Rotation und Spreizen der Beine.

    Eine exakte Bestimmung der Fallgeschwindigkeit und der Fallzeit ist nicht möglich, da die bestimmenden Faktoren, wie Körpergewicht, Schirmgröße und -bauart von Fall zu Fall verschieden sind. Wenn der Fall im luftleeren Räume vor sich ginge, fände eine gleichbleibende Beschleunigung statt, und es brauchte nur

    von

    Mindesthöhe

    (s)

    (m)

    5

    800

    10

    1200

    15

    1500

    20

    1800

    25

    2200

    Z a h 1 en t a f e 1 II.

    id.Absp. b. Schirmöff. Fallstrecke

    Fallzeit

    Endgschw.

    (m)

    (m)

    (m)

    (s)

    (m/Sek.)

    900

    800

    100

    5

    38

    1100

    >>

    300

    10

    33—48

    1400

     

    600

    15

    50

    1700

    900

    20

    54

    2000

    n

    1200

    25

    62

    2300

     

    1500

    30

    jj

    2600

    1800

    35

    jj

    2900

     

    2100

    40

    jj

    3200

    »»

    2400

    45

    jj

    3600

    >?

    2800

    50

    }}

    4000

    3200

    55

    jj

    4400

    »»

    3600

    60

    jj

    4800

    jj

    4000

    65

    jj

    5300

    4500

    70

    jj

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb.

    die Erdanziehung berücksichtigt zu werden. Beim Fall in at- 1

    mosphärischer Luft müssen noch deren Dichte und Gewicht '

    eingesetzt werden, die neben der geometrischen Körper- _____[_

    form den Widerstand und damit die Geschwindigkeit be- ^-~'m~ I stimmen. Die Berechnung erfolgt dann durch Umstellung /' der bekannten Luftkraftgleichungen. Ist der Widerstand \ gleich dem Gewicht geworden, so bleibt die Geschwindig-keit konstant, und zwar tritt dies nach etwa 10 bis 20 Sek. Fallzeit ein. Infolge der Dichteabnahme mit der Höhe nimmt auch die Endgeschwindigkeit in einem bestimmten Höhenintervall zu. So ist z. B. v bei einer Höhe von 1000 m nach 12 Sek. etwa 50 m/Sek., bei einer Höhe von 14 000 m nach 21 Sek. dagegen schon 102 m/Sek.! Bei Annäherung an den Boden nimmt die Geschwindigkeit wieder ab, so daß in Bodennähe eine Endgeschwindigkeit von 50 bis 62 m/Sek. herrscht, dabei wird ein v von 62 m/Sek. niemals überschritten. In der Zahlentafel II sind einige Werte zusammengestellt; G von 70 bis 100 kg. — Die beim Entfaltungsstoß auftretende kinetische Energie errechnet sich aus der bekannten Gleichung:

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    A =

    G

    2 g

    (mkg)

    Für G = 90 kg und v = 62 m/Sek. wird A = 17 600 mkg. Dauer des Oeffnungs-stoßes etwa 0,6 Sek., nach dessen Ablauf die normale Sinkgeschwindigkeit von 3,5 bis 5 m/Sek. herrscht. Die Größe der beim Entfaltungsstoß auftretenden Kraft erhält man, indem man A durch die während der Oeffnungsperiode durch-fallene Strecke teilt. Mit einem mittleren Wert von 18 rn ergibt sich somit eine Oeffnungskraft von annähernd 1000 kg, die noch um 10 bis 12% verringert werden kann, da die während "der Kuppelbildung des Schirms aufgewendete kinetische Energie in Abzug gebracht werden muß. Durch die kurze Einwirkzeit dieser Kraft ergeben sich keine nachteiligen Rückwirkungen auf den Organismus, der unter diesen Umständen noch höhere Kräfte aufzunehmen in der Lage wäre. N.

    i

    ^40 5

    f

    20

    1 1 1

             

    y

    y

    y

    ---

    — run

    - Fall

    rfrecke

    nuiyrs.

         

    y

    ^ y

    y

    y

    y

     
               

    y

       
     

    y

    y

    y

         
           

    y

    y

    y*

    y

    y

           
       

    y

    y

    y

    y

             

    nico

    600 s

    600

    400

    ZOO

    0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

    Fallzeit s

    Abb. 3. Fallgeschwindigkeit und Fallstrecke in Abhängigkeit von der Fallzeit. Gültig für Höhen unterhalb 2000 m.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    KONSTRUKTION INZEbHElTEH

    Festhaltevorrichtung mit Seilzugauslösung für Segelflugstart, wie sie beim NS.-Fliegerkorps im Gebrauch ist, zeigt nebenstehende Abbildung. Beim Start wird der Haken in einem Beschlag am Flugzeug (beim Gleitflugzeug am Ende des Rumpfgerüstes, siehe Abb.) eingehängt. Halteseil und Auslöseseil werden

    Hanfseil 5mm ^

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kausche 1i DINL69

    von der Haltemannschaft festgehalten, das Auslöseseil von einem hierzu besonders beauftragten Mann. Auf Kommando wird das Halteseil freigegeben. Das Auslöseseil wird festgehalten und zieht den Haken aus der Vorrichtung heraus. Form des Festhaltebeschlages richtet sich nach dem zu verwendeten Flugzeug.

    Fahrwerk-Ringfederbeine. *

    Ueber die Konstruktion der KPZ-Ringfederbeine mit einigen Baumustern haben wir im „Flugsport" 1938, Heft 21, S. 572 berichtet. Diese Federbeine sind nun in den letzten Jahren in Fahrwerke aller Art eingebaut worden, wofür wir im nachstehenden einige Beispiele anführen.

    Bei Großflugzeugen mit einziehbarem Rahmenfahrgestell verwendet man zwei Federbeine (Abb. 1). Vorteilhafter ist es, die Kraft auf Räder nur durch ein Federbein fortzuleiten, da ein Federbein billiger ist als zwei Federbeine mit je der halben Arbeitsaufnahme. Man kann durch eine Anordnung von möglichst wenigen Federbeinen die Herstellungskosten für das Fahrgestell verringern. Wirtschaftlicher ist also eine Bauart nach Abb. 2 bei der zu jedem Rad ein kräftiges Federbein, in diesem Fall ein Einbein, gehört.

    Das Federbein ist als festes Einbein für das Baumuster Ju 87 ausgeführt, es kann also nicht eingezogen werden. Die Weiterentwicklung eines solchen Fahrgestells bilden Flugzeuge mit einziehbarem Einbein-Fahrgestell. Mehrere neueste Baumuster wie Ju 88 besitzen einziehbare Einbein-Fahrgestelle mit KPZ-Ringfederbeinen.

    Gerade bei den Einbeinen, also bei den Biegung aufnehmenden Federbeinen, bringt die Ringfeder weitere Vorteile. Die Federkraft des KPZ-Ring-federbeines hängt bekanntlich nicht von der Stoßgeschwindigkeit, sondern nur von dem Federweg ab. Daher können sich in den Biegung aufnehmenden Rohren große Biegungskräfte nur dann ergeben, wenn das Federbein stark eingefedert ist. Infolgedessen können bei KPZ-Ringfederbeinen die Biegung aufnehmenden Rohre leichter gehalten werden als bei anderen Bauarten.

    Bei sehr kleinen Flugzeugen, z. B. Sportflugzeugen, sind die Kräfte in den Federbeinen nur klein, daher haben die Ringe in den Ringfedern ebenfalls nur eine geringe Größe. Da nun aber die Herstellung größerer Federringe wirtschaftlicher ist als die von kleinen Ringen, empfiehlt es sich, bei kleinen Flugzeugen eine Uebersetzung zwischen Rad und Federbein zu schalten, die bei kleiner Radkraft eine große Federbeinkraft hervorruft. Die Zwischenschaltung der Uebersetzung bietet auch noch den Vorteil, daß der Federweg des Federbeines kurz

    wird. Da bei der Ringfeder die Federlänge vom Federweg abhängt, kann also eine kurze Ringfeder verwendet werden. Die Ringfeder wird dadurch natürlich besonders billig. Eine in dieser Beziehung besonders vorteilhafte Fahrgestellanordnung für ein leichtes Sportflugzeug zeigt Abb. 3. Hier ist durch die Wahl eines geeigneten Uebersetzungsverhältnisses eine kurze und billige Ringfeder erreicht worden, wobei die ganze Anordnung günstig ist, weil sich die horizontalen Kräfte auf einem verhältnismäßig kleinen Raum gegenseitig aufheben. Man erkennt hier wiederum den Vorteil des Ringfederbeines, das auch liegend einwandfrei arbeiten kann.

    Sollte eine liegende Anordnung aus räumlichen Gründen nicht möglich sein, kann man die Federbeine auch stehend anbringen und die Ringfeder durch eine Zugstange belasten.

    Die Abb. 4 und 5 zeigen Spornaggregate mit Ringfederbeinen, wobei bei dem Radsporn zu beachten ist, daß er eine selbständige gerade Ausstellung hat, sowie ein Ringfederbein für Bugfederung (Abb. 6). Ringfederbeine sind auch als Schneekufen-Ausgleichstreben mit bestem Erfolg verwendet worden.

    Abb. 2.

    Abb. 1.

    Abb. 4. Abb. 5.

    Abb. 6.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA aufblasbare Schwimmer von Capt. McKinley.

    Bild: Aeronautics

    USA aufblasbare Schwimmer, konstruiert von Capt. McKinley, gebaut von der Goodyear Tyre and Rubber Co., Gewicht 19 kg, Länge 3,95 m, 560 mm breit. Hüllstoff gummiertes Luftschiffleinen Goodyear. Zur Versteifung dienen V-förmige Schotten und eingenähte Rohre, etwas kürzer wie die Schwimmer in aufgeblasenem Zustand. Die Schottenstufe ist eingenäht. Die Schwimmer sind für ein größtes Flugzeuggewicht von 680 kg vorgesehen. Diese Schwimmer sind weniger empfindlich gegen Eisschollen und Geröllstrand.

    FLUG UNDSCHAl

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. 10. 1940: zum General der Flieger den char. General der Flieger Dransfeld; zu Generalleutnanten die Generalmajore Schwub, von Kotze, Schubert, Carlsen; zum Generalmajor den Oberst Dipl.-Ing. Fink;

    zu Obersten die Oberstleutnante Gerlach, Hesse, Schantz, Dr. Major, von Flotow, Leibi, Schmoeger, von Münch, Funck, Baron von Loewenstern, Backhaus, Heimerdinger, den charakterisierten Oberst Werner;

    mit Wirkung vom 19. 9. 1940: zu Generalmajoren die Obersten Mertitsch, von Axhelm;

    mit Wirkung vom 1. 7. 1940; zum Oberst den Oberstleutnant Scherkamp.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fallschirmjäger springen aus Ju 52-Flugzeugen ab.

    Bild PK - JFM

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Adler-Ausstellung am Dönhoff-Platz, Berlin. Eine „Me 109" und eine französische

    „Potez 63". Bild: NSFK. (Riehme)

    Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Reichsmarschall Qöring Hptm. Wolfgang Lippert, Kmdr. ein. Jagdgr.; Obltn. Hans Hahn i. ein. Jagdgeschw.; Oberstltn. Rowehl, Kmdr. ein. Aufklärungsgr.; Obltn. Jabs i. ein. Zerstörergeschw.; Ltn. Sprick i. ein. Jagdgeschw.; Maj. Falck, Kommod, ein. Nachtjagdgeschw.; Hptm. Makrocki, Kmdr. ein. Zerstörergr.; Hptm. Groth, Kmdr. ein. Zerstörergr.; Obltn. Streib, Staffelkpt. i. ein. Nachtgeschw.

    Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde GmbH, hat die Abt. für Luftfahrtgeräte von Siemens Apparate und Maschinen GmbH, übernommen. Sonstige Anschrift ist die gleiche geblieben.

    Ausland.

    Ital. Streitkräfte vernichteten in 4 Monaten 500 britische Flugzeuge, Wogegen Italien nur 89 Flugzeuge einbüßte.

    Ital. Jagdflugzeug Reggiane Re 2000, nach Aeronautics vom Juni 1940, gebaut von Officine Meccaniche Italiane „Reggiane" (Caproni Gruppe). Ganzmetalltiefdecker, Motor Piaggio P. XIR. C. 40, Flügel und Rumpf blech-, Höhen- und Seitenleitwerk stoffbespannt. Hochziehbares Fahrwerk und Schwanzrad. Spannweite 10,6 m, Fläche 20 m2. Steigt auf 6000 m in 6 Min. Gipfelhöhe 11 000 m, Flugdauer 3 Std. Sturzfluggeschwindigkeit 700 km. Bewaffnung zwei MG. Großkaliber.

    Kopenhagen—Berlin—München Fluglinie jetzt in zwei Etappen. Viermotorige Condormaschine „Jutlandia" der dänischen Luftfahrtgesellschaft mit Basis München wird die Strecke Berlin—München befliegen, während eine weitere dänische Maschine die Strecke Kopenhagen—Berlin befliegt.

    Franz. Rüstungsindustrielle im Zusammenhang mit den Anklagen in der französischen Presse gegen die ehemaligen Luftfahrtminister Pierre Cot und Guy la Chambre festgesetzt. Es handelt sich um die jüdischen Industriellen Paul-Louis Weiller von Gnöme-Rhöne und Marcel Bloch.

    Engl. Chefluftmarschall jetzt Sir Charles Portal, bisher Chef d. Bomber-komrnandos, an Stelle von Sir Kyril Nevall. Bomberkommando jetzt Rieh. Peirse.

    Engl. Sportflugverkehr mit Irland seit Juni eingestellt.

    USA Ryan YO-51 Hochdecker mit Fowlerklappen über die ganze Hinterkante und Schlitzklappen an der Flügelnase. Motor Pratt & Whitney Wasp 420 PS. Flügel sperrholzbedeckt, Stahlrohrrumpf, Höhen- und Seitenleitwerk stoffbespannt. Vgl. Abb. Flugsport 1940 S. 204.

    USA North American NA-Jagdflugzeug mit W-förmigem Allison 2000-PS-Motor, vergleiche Flugsport 1939 S. 417, mit dem man alle bisherigen Jagdflugzeuggeschwindigkeiten übertreffen wollte, seit längerer Zeit im Bau. Ueber Probeflüge bis heute noch nichts bekannt geworden. Inzwischen sollen sich unüberwindliche Schwierigkeiten mit dem V-förmigen Allison-Motor gezeigt haben.

    „Großjapan. Luftfahrtvereinigung" umfaßt jetzt alle zivilen Luftfahrtgesellschaften und Vereinigungen einschließlich des Segelfluges.

    Jap. Mitsubishi MC 20, Ganzmetall-Flugzeug der Nagoya-Flugzeugwerke, nur aus Japan. Material hergestellt, für 11 Personen, Höchstgeschw. 430 km/h, Reichweite 4000 km.

    Luftwaffe.

    Berlin, 4. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsangriffe auf London und die Angriffe auf wehrwichtige Ziele in Süd- und Mittelengland wurden trotz schwieriger Wetterlage erfolgreich fortgesetzt. In einem Gaswerk im Nordwesten von London folgte der Bombenexplosion eine hohe Stichflamme. Kampfflugzeuge griffen mit besonderem Schneid zwei Rüstungswerke in Coventry und bei ehester an. Volltreffer vernichteten in beiden Werken Montagehallen und Maschinen. Weitere erfolgreiche Angriffe richteten sich gegen verschiedene Flugplätze im Weichbilde von London sowie gegen den Flugplatz von St. Eval in der Grafschaft Cornwall, wo Hallen, Unterkünfte, Rollfelder und Flugzeuge am Boden zerstört wurden. Besonders wirkungsvoll war ein Bombenangriff auf das Fluglager von Sheerneß. Volltreffer trafen angetretene Truppen, ein Teil der Unterkünfte geriet in Brand. Nördlich von London griffen einzelne deutsche Kampfflugzeuge Eisenbahntransporte mit sichtbarem Erfolg an und versprengten Lastkraftwagenkolonnen. — Im Gegensatz zur deutschen Luftkampftätigkeit hielt sich die feindliche Luftwaffe bei Tage und in der Nacht fast ganz zurück. Nur ein einzelnes Flugzeug griff im Westen Deutschlands ein Industriewerk an, ohne nennenswerten Sachschaden anzurichten. Einige britische Flugzeuge flogen die norwegische Küste an. Die vier abgeworfenen Bomben blieben ohne Wirkung. Ein Angreifer wurde durch Jäger abgeschossen. — Die gestrigen Gesamtverluste des Gegners belaufen sich auf drei Flugzeuge. Vier eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Bei den Angriffen auf die Rüstungswerke in Mittelengland zeichneten sich Kampfflugzeuge unter der Führung von Obltn. Neumann und Ltn. Bischoff durch besondere Kühnheit aus.

    Berlin, 5. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz besonders ungünstiger Wetterlage griffen starke Verbände des Generalfeldmarschalls Sperrle im Laufe des Tages kriegswichtige Ziele in und bei London erfolgreich an. Zahlreiche Brände am Nordrande Londons, in der City und am nördlichen Themse-Ufer ließen die Wirkung der deutschen Bomben erkennen. Volltreffer wurden in den Bahnanlagen bei College-Park beobachtet. Weitere Angriffe richteten sich gegen Hafenanlagen, Versorgungs- und Rüstungsbetriebe, Großtanklager sowie gegen Eisenbahnziele und Flugplätze in Südost-, Ost- und Mittelengland. Treffer in Hallen und Unterkünften, starke Detonationen, Brände und Rauchentwicklung waren die Folge der Bombenwürfe. Auf dem Flugplatz Penrhose am St. Georgs-Kanal gelang es, außer der Vernichtung von festen Anlagen auch eine größere Anzahl von Flugzeugen am Boden durch Bomben- und Maschinengewehrfeuer zu zerstören. — Am 4. und in der Nacht zum 5. 10. fanden keine Einflüge in deutsches Reichsgebiet statt. — Der Gegner verlor, außer den am Boden zerstörten, fünf Flugzeuge, die im Luftkampf abgeschossen wurden. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 6. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Stärkere Verbände der Luftwaffe belegten bei Tag und Nacht Hafen- und Versorgungsanlagen sowie Rüstungsbetriebe und sonstige militärische Ziele in der britischen Hauptstadt wirksam mit Bomben. Die Oel- und Gasbehälter von Tilbury erhielten mehrere Volltreffer. Weitere Angriffe richteten sich gegen Häfen, Flugplätze, Bahnanlagen, Truppenlager und Rüstungswerke im Süden der Insel und an der Westküste. Zahlreiche Brände zeigten weithin sichtbar die Wirkung besonders der nächtlichen Angriffe. — Vor der Ostküste zersprengte der Angriff mit Bomben schweren Kalibers drei Geleitzüge. Zwei große Handelsschiffe wurden getroffen. Das eine blieb mit Schlagseite liegen, das andere geriet in Brand. Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt. — An verschiedenen Stellen kam es zu Luftkämpfen, die für unsere Jäger erfolgreich verliefen. — Versuche des Feindes, in der Nacht zum 6. 10. nach Norddeutschland einzufliegen, wurden bereits im Grenzgebiet abgewehrt und die feindlichen Flugzeuge zur Umkehr gezwungen. Dem Abwurf mehrerer Bomben auf drei deutsche Orte und eine

    holländische Stadt fiel eine Reihe von Zivilpersonen zum Opfer. — In den Luftkämpfen über England verlor der Gegner 30 Flugzeuge, während 7 eigene Flugzeuge vom Feindflug nicht zurückkehrten. Hptm. Wiek schoß am gleichen Tage fünf feindliche Jäger im Luftkampf ab und errang damit seinen 41. Luftsieg.

    Berlin, 7. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: London und zahlreiche andere Ziele Südenglands wurden am 6. und in der Nacht zum 7. 10. trotz schwierigrollenden Einsatz Kampfflugzeuge Verkehrsanlagen, Versorgungsbetriebe und an-gaswerk mit nachfolgender starker Brandwirkung. Weiter gelang es, ein Wasserwerk stark zu beschädigen. — Einzelne Flugzeuge griffen mehrere Rüstungsbetriebe in Südengland an und vernichteten Kesselhäuser, Montagehallen, Maschinen, Fertigfabrikate und Vorräte. Bomben schweren Kalibers trafen mehrfach Bahnhöfe und Gleisanlagen. Infolge von Bombentreffern auf einige Flugplätze stürzten mehrere Hallen ein. Zahlreiche Flugzeuge wurden durch Bombentreffer und MG-Beschuß am Boden vernichtet. — Angriffe auf verschiedene Truppenlager südlich von London hatten nachhaltige Wirkung. Zahlreiche Volltreffer in Baracken und Unterkünften konnten beobachtet werden. In Thameshaven und Port Victoria lösten Bombenexplosionen neue große Brände aus. Weitere Angriffe richteten sich gegen Hafenanlagen an der Süd- und Südostgrenze Londons. Zu Luftkämpfen kam es infolge der Wetterlage gestern nicht. An der dänischen Westküste versuchten feindliche Flugzeuge zwei deutsche Vorpostenboote anzugreifen. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen, die übrigen zur Umkehr gezwungen. — Bei den Angriffen auf Rüstungswerke in England zeichneten sich durch besondere Kühnheit aus: Obltn. Braun, Obltn. Biemer, Obltn. Kühn und Oberfeldw. Wolf.

    Berlin, 8. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Stärkere Kampffliegerverbände erzielten bei ihren Vergeltungsangriffen am gestrigen Tage in London zahlreiche Bombentreffer schweren Kalibers auf Bahnanlagen westlich des Themsebogens sowie auf die Commercial- und West-India-Docks. Hierbei zeichneten sich besonders die leichten Bombenkräfte des Generalfeldmarschalls Kesselring aus. In Südengland wurden Rüstungsanlagen und militärisch wichtige Ziele wirkungsvoll bombardiert. — Auch während der ganzen Nacht belegten im rollenden Einsatz Kampfflugzeuge Verkehrsanlagen, Versorgungsbetriebe und andere Ziele in der britischen Hauptstadt mit Bomben mittleren und schweren

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz. Von 1. n. r.: Oben: Ltn. Sprick, Generalmaj. Osterkamp, Maj. Lützow, Oberstltn. Rowehl. — Unten: Mai. Schellmann, Oberst Ibel, Feldw. Eichloff, Obltn. Jabs.

    Kalibers. Zahlreiche Brände im Stadtgebiet waren die Folge. — Bei Nachtangriffen gegen Manchester, Liverpool und Edinburgh konnten besonders starke Schadenfeuer beobachtet werden. — Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt. — In der letzten Nacht flogen britische Flugzeuge an mehreren Stellen nach Deutschland ein. Ihr Hauptangriffsziel war Berlin. Durch Abwehrmaßnahmen gelang es, die Mehrzahl abzudrängen, während ein Teil die Reichshauptstadt erreichte. Bomben trafen wiederum mehrere Krankenhäuser, ferner Wohngebäude, Lagerschuppen sowie Gleisanlagen und richteten an einigen Stellen Sachschaden an. Unter der Bevölkerung sind zahlreiche Tote und Verletzte zu beklagen. Zwei britische Flugzeuge wurden beim Anflug auf die Reichshauptstadt durch Flakartillerie abgeschossen. — Insgesamt verlor der Gegner gestern 32 Flugzeuge; 13 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 9. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsangriffe der Luftwaffe gegen London und andere wichtige Plätze der britischen Insel wurden im Laufe des gestrigen Tages und in der Nacht ohne Unterbrechung fortgesetzt. Besonders wirksam waren Angriffe auf zahlreiche Städte, Hafen- und Industrieanlagen, Bahnanlagen sowie Flugplätze in Südengland. Auf sieben Plätzen der britischen Luftwaffe gelang es, durch Volltreffer mittleren bis schwersten Kalibers Hallen und Unterkünfte zu zerstören und zahlreiche Flugzeuge teilweise im Tiefangriff mit Maschinengewehren am Boden zu vernichten. Weitere Angriffsziele waren Truppenlager, Industrie- und Versorgungsbetriebe in Südengland; Bombentreffer lösten an verschiedenen Orten starke Brände aus. Auch an der Westküste trafen Bomben schweren Kalibers Hafen- und Industrieanlagen. Vor der schottischen Küste griff ein Aufklärungsflugzeug ein britisches Handelsschiff mit mehreren Bomben an. Das Schiff geriet in Brand und blieb in sinkendem Zustand liegen. — Nordwestlich Irland, über 200 km von der schottischen Küste abgesetzt, griff ein Kampfflugzeug im kühnen Tiefangriff einen stark gesicherten Geleitzug mit fünf großen, vollbesetzten Truppentransportern an und erzielte auf einem Schiff von etwa 20 000 BRT. mehrere Treffer. Der Transporter blieb gestoppt liegen. — Nächtliche Einflüge des Gegners in das Reich und in die besetzten Gebiete waren für die britischen Bomber infolge der starken Abwehrwirkung unserer Flakartillerie besonders verlustreich. Durch feindlichen Bombenabwurf wurden in einigen Städten Nord- und Nordwestdeutschlands mehrere Häuser beschädigt sowie einige Zivilpersonen getötet. Angriffsversuche des Feindes auf Industrie- und Bahnanlagen blieben ohne Wirkung. — Die gestrigen Verluste des Gegners belaufen sich auf 16 Flugzeuge, von denen 12 im Luftkampf, vier durch Flakartillerie abgeschossen wurden. Drei eigene Flugzeuge kehrten vom Feindflug nicht zurück.

    Berlin, 10. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Vom frühen Morgen bis zu Beginn der Dunkelheit rollten ununterbrochen die Vergeltungsangriffe leichter und schwerer Kampfflugzeuge gegen die britische Hauptstadt. Unmittelbar anschließend setzten Nachtangriffe schwerer Kampfflugzeuge ein, die bis in die Morgenstunden des 10. 10. andauerten. — Schwerste Schäden wurden den Docks im Themsebogen zugefügt. Umfangreiche Zerstörungen richteten Bombenexplosionen auch an den Bahn- und Gleisanlagen im Stadtkern an. Während der Nacht waren zahlreiche ausgedehnte Großfeuer zu beobachten. — Einzelne Kampfflugzeuge griffen in Südengland Hafenanlagen, Truppenlager, Bahnkörper und Rüstungsbetriebe erfolgreich mit Bomben schweren und schwersten Kalibers an. In Süd-und Mittelengland belegten sie mehrere Flugplätze mit Bomben. In St. Eval, Penrhose und St. Merryn gelang es, Hallen und Unterkünfte durch Volltreffer zu zerstören und am Boden stehende Flugzeuge zu vernichten. — Im Hafenbecken von Cardiff lösten Bombentreffer heftige Explosionen und anschließend einen großen Brand aus. — Auf See wurde ein feindliches Handelsschiff von etwa 4000 BRT. durch mehrere Bomben mittschiffs getroffen. Es blieb brennend mit starker Schlagseite liegen. — In Westdeutschland und in den besetzten Gebieten durch nächtlichen feindlichen Bombenwurf angerichteter Sachschaden konnte rasch wieder behoben werden. Einige Wohnhäuser wurden zerstört, ein Bauerngehöft brannte vollkommen ab. — Der Gegner verlor gestern 10 Flugzeuge, davon eines durch Flakartillerie. Vier deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 11. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: London lag gestern wieder im Mittelpunkt der Vergeltungsangriffe leichter und schwerer Kampfflugzeuge. Zahlreiche Explosionen und Großfeuer waren zu beobachten. Deutsche Kampffliegerverbände belegten außerdem zahlreiche kriegswichtige Ziele in Liverpool,

    Birkenhead und Manchester mit Bomben mittleren und schweren Kalibers. Auch hier riefen heftige Detonationen starke Schadenfeuer, vor allem an den Ufern des Mersey, hervor. — In Süd- und Mittelengland wurden Hafenanlagen, Rüstungsbetriebe und wichtige Versorgungszentren erfolgreich angegriffen. Bombenwürfe auf stark belegte Flugplätze an der britischen West- und Südküste, teilweise in kühnem Tiefanflug durchgeführt, zerstörten Hallen und Unterkünfte. Größere Brände vollendeten das Vernichtungswerk. — Der Feind zeigte bei Tag keine Angriffstätigkeit. Bei Dunkelheit erreichten einige feindliche Flugzeuge Mitteldeutschland. Dort abgeworfene Bomben richteten keinen nennenswerten Sachschaden an. In West- und Nordwestdeutschland wurden verschiedene Städte und Industrieanlagen angegriffen, ohne daß wehrwirtschaftlicher Schaden eintrat. Dagegen trafen die britischen Bomben wieder einige Wohngebäude und Siedlungshäuser. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen gestern zwölf Flugzeuge, von denen eins durch Flakartillerie abgeschossen wurde. Vier eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück.

    Berlin, 12. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Bombenwurf von Verbänden leichter Kampfflugzeuge richtete am gestrigen Abend in der britischen Hauptstadt umfangreiche Zerstörungen an. Nachfolgende Brände entwickelten sich an einigen Stellen zu Großfeuern, die bei Beginn der Dunkelheit Verbänden schwerer Kampfflugzeuge für ihre Vergeltungsangriffe den Weg wiesen. Zahlreiche Bomben mittleren und schweren Kalibers riefen zwischen Themsebogen und Leyton weitere große Brandherde hervor. Ebenso konnten in der Gegend des Battersey-Parks und an den Themseufern zahlreiche Einschläge beobachtet werden. — Ein weiterer Großangriff richtete sich gegen das Hafen- und Industriegebiet von Liverpool-Birkenhead und Manchester. Hier entstand in den Kühlhäusern um den Alexandra-Hafen und ostwärts der Kanada-Docks ein Großfeuer, das sich rasch ausdehnte. Ebenso waren mehrere große Brände zwischen dem Stanley-Hafen und dem Kanada-Dock zu beobachten. Die Dockanlagen von Liver-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Nach erfolgreichem Feindflug ist die He 111 im Heimathafen gelandet und an ihren Liegeplatz gerollt. Während sich der Bordfunker als erster durch die Bodenluke zwängt, nimmt der Beobachter den bequemeren Weg durch die Klappen der

    Bugkanzel. Bilder: PK. - Wanderer - Weltbild

    pool-Bootle erhielten gleichfalls mehrere Volltreffer und gerieten in Brand. — Zahlreiche Einzelangriffe richteten sich gegen Bahn- und Gleisanlagen in Südengland. Auch mehrere Rüstungs- und Versorgungsbetriebe in Mittelengland und an der Ostküste Schottlands wurden erfolgreich bombardiert. Ein wichtiges Rüstungswerk an der Ostküste brannte völlig nieder. — Im Seegebiet vor der schottischen Ostküste griff ein deutsches Flugzeug einen Geleitzug von mehreren bewaffneten Handelsschiffen im Tiefflug an. Ein Schiff von 8000 BRT. blieb mit starker Rauchentwicklung gestoppt liegen. Ein anderer stark gesicherter Geleitzug wurde südlich der Hebriden mit Bomben belegt. Zwei Schiffe wurden so getroffen, daß sie die Weiterfahrt einstellen mußten. — Die britische Luftwaffe führte in der Nacht Terroraktionen gegen zahlreiche holländische Ortschaften durch, in denen stärkerer Personen- und Sachschaden angerichtet wurde. — Im übrigen beschränkte sich die Angriffstätigkeit des Gegners auf einige Nachteinflüge in das deutsche West- und das norddeutsche Küstengebiet. — Der Gegner verlor am gestrigen Tage insgesamt 13 Flugzeuge, davon 10 im Luftkampf, 3 durch Flakartillerie. Ein deutsches Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 13. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Angriffe unserer Luftwaffe auf London und zahlreiche andere Plätze der britischen Insel wurden am Tage und in der Nacht mit starker Wirkung fortgesetzt. In London war das Gebiet nördlich des Themsebogens und der Ostindia-Docks sowie der Raum beiderseits London-Bridge das Hauptziel der Angriffe unserer leichten Kampffliegerverbände, auch in der Gegend ostwärts des Victoria-Parks wurde gute Trefflage beobachtet. Der Waterloo-Bahnhof ist von mehreren Bomben so getroffen worden, daß mit starken Störungen im Verkehr zu rechnen ist. Die in der Nacht angreifenden Kampffliegerverbände konnten weithin sichtbare Brände als Folge der Tageseinsätze im Zentrum der britischen Hauptstadt beobachten. In Südengland griffen einzelne Kampfflugzeuge zum Teil im Tiefflug zwei Truppenlager an, starke Zerstörungen wurden in den Unterkünften angerichtet. Weitere Angriffsziele waren zwei südenglische Hafenstädte. In Hastings wurden Bahnanlagen zerstört, ein Gasbehälter in Brand gesetzt und mehrere Gebäude vernichtet. Stärkere Kampffliegerverbände griffen im Laufe der Nacht verschiedene Rüstungsbetriebe in Mittelengland an. Starke Explosionen und Brände zeigten die Wirkung. — Wie gewöhnlich verzichtete der Feind bei Tage auf jede Angriffstätigkeit gegen das Reichsgebiet. Erst bei Nacht drang er an mehreren Stellen in Deutschland ein und erreichte unter anderem mit einigen Flugzeugen Berlin. Die hier abgeworfenen Bomben richteten keinen Sachschaden an. Einige Personen, die sich außerhalb der Schutzräume befanden, wurden verletzt. Angriffe der britischen Luftwaffe auf verschiedene Industrieanlagen in West- und Norddeutschland blieben erfolglos. Größerer Sachschaden entstand lediglich an einigen Wohngebäuden und einer Speicheranlage. Hier sind auch Tote und Verletzte zu beklagen. Zahlreiche britische Bomben fielen wieder auf holländische Ortschaften. Militärischer Schaden entstand dabei nicht, jedoch wurde eine Anzahl von Wohngebäuden zum Teil schwer beschädigt. — Der Feind verlor gestern in mehreren Luftkämpfen 21 Jagdflugzeuge, 7 deutsche Flugzeuge kehrten vom Feindflug nicht zurück.

    Berlin, 14. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Leichte und schwere Kampffliegerverbände setzten am Tage und in der Nacht ihre Vergeltungsangriffe auf London und ihre Angriffe auf andere kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittelengland mit großer Wirkung fort. In rollendem Einsatz flogen Staffeln, bei Tage durch Jagdverbände geschützt, in dichter Folge, so daß zwischen den einzelnen Angriffen nur kurze Pausen eintraten. -— In London entstanden vor allem nördlich der Themse in Höhe der Victoria- und India-Docks durch Bombentreffer mittleren und schweren Kalibers Großbrände, die während der Nacht bereits von der Themsemündung und der britischen Küste aus zu sehen waren. Nach dem Angriff auf ein Kraftwerk konnten große Stichflammen und starke Rauchentwicklung beobachtet werden. — Ein zweiter, stärkerer Angriff galt den Hafenanlagen und Rüstungsbetrieben von Liverpool. Der Bombenabwurf rief auch hier schwere Explosionen mit nachfolgenen Bränden hervor. Beim Angriff auf verschiedene kriegswichtige Ziele in Mittel- und Südengland wurden unter anderem in zwei Truppenlagern die Unterkünfte zerstört. In der Themsemündung führte die Besatzung eines Kampfflugzeuges einen besonders kühnen Tiefangriff auf einen stark gesicherten Geleitzug von 18 bewaffneten Handelsschiffen durch. Da das Flugzeug keine Bomben mehr an Bord hatte, griff es mit Maschinengewehr-

    feuer an und setzte dadurch ein Schiff am Heck in Brand. — Obwohl der Gegner mehrfach der Gefechtsberührung mit unseren Jagdfliegern auswich, kam es zu verschiedenen, für uns sehr erfolgreichen Luftkämpfen. — Im Seegebiet westlich Cadiz zerstörte ein deutscher Fernbomber ein bewaffnetes feindliches Handelsschiff von 3000 bis 4000 BRT. durch zwei Bombentreffer. — Bei Tage griff der Gegner das Reichsgebiet und die besetzten Gebiete nicht an. Zwei einzelne Aufklärungsflugzeuge wurden schon an der französischen Küste durch Flakartillerie vertrieben. In der Nacht flog der Feind nach Nord- und Westdeutschland ein. Planlos geworfene Bomben richteten nur geringen Häuserschaden an, trafen jedoch keine militärischen oder wehrwirtschaftlichen Ziele. — Der Gegner verlor gestern insgesamt 13 Flugzeuge, davon 12 in Luftkämpfen, eines, durch Flakartillerie. Ein deutsches Jagdflugzeug ist nicht zurückgekehrt. ., ,;

    Berlin, 15. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: London wurde im Laufe des gestrigen Tages mit Bomben schweren Kalibers belegt. Die Wirkung der Tagesangriffe wurde durch Nachtangriffe weiter verstärkt. Im Raum zwischen Hyde-Park und India-Docks entstanden nach schweren Explosionen und Stichflammen beiderseits der Themse große Feuersbrünste, die rasch um sich griffen und durch ihre Rauchentwicklung die sonst gute Erdsicht erheblich erschwerten. Nördlich London zerstörten Volltreffer Hallen und Unterkünfte eines Flugplatzes. Andere Kampffliegereinheiten griffen ein Truppenlager in Südengland aus ;niedrig-ster Höhe an. Die hier in Baracken und Unterkünften hervorgerufenen Brände waren auf dem Rückflug noch bis zur Mitte des Kanals zu beobachten. Auch Bahnanlagen in Süd- und Mittelengland wurden mit Bomben teilweise schwersten Kalibers belegt. — Der Feind flog, wie üblich, erst bei Dunkelheit nach Deutschland und in die besetzten Gebiete ein. Er begegnete dabei wirkungsvoller Abwehr durch Nachtjäger und Flakartillerie. Die abgeworfenen Bomben richteten geringen Sachschaden lediglich an nichtmilitärischen Gebäuden und Anlagen an. Ebenso sind Verluste nur unter der Zivilbevölkerung eingetreten. Das Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Berlin wurde in seinen ausgedehnten, durch das Rote Kreuz gekennzeichneten Anlagen erneut durch eine Sprengbombe getroffen. — Besonders stark waren die Zerstörungen, die britische Bombenflugzeuge in den letzten Tagen in der französischen Hafenstadt Le Havre und auf holländischem Gebiet anrichteten. Zahlreiche Gebäude wurden durch Brände zerstört, so daß Teile der Zivilbevölkerung obdachlos wurden. — Der Gegner verlor gestern insgesamt sechs Flugzeuge, von denen drei durch Nachtjäger abgeschossen wurden. Ein kleines T^afenschutzboot schoß an der Kanalküste ein feindliches Flugzeug ab. Ein deutsches Flugzeug ging verloren.

    Berlin, 16. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die britische Luftwaffe, die nicht in der Lage ist, militärische und wehrwirtschaftliche Ziele in Deutschland bei Tage anzugreifen, setzte ihre nächtlichen wahllosen Bombenangriffe gegen nichtmilitärische Ziele und damit vor allem gegen die deutsche Zivilbevölkerung fort. Auch gestern wurden wieder in Mittel- und Westdeutschland Wohngebäude

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fernkamera-Aufnahme — zur englischen Küste. Deutsche Jäger auf dem Rückflug nach erfolgreichem Angriff. Im Hintergrund die englische Küste.

    Bild: PK. - Kisselbach - Weltbild

    und Bauernhäuser sowie ein Krankenhaus getroffen. Tote und Verletzte sind erneut unter der Bevölkerung zu beklagen. — Die Angriffe der deutschen Luftwaffe auf kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittelengland und vor allem die Vergeltungsangriffe auf London wurden deshalb wesentlich verstärkt. Starke Verbände leichter Kampfflugzeuge flogen bereits am Tage unter dem Schutz von Jagdstaffeln ungehindert über Südengland ein und warfen Bomben schweren Kalibers auf die britische Hauptstadt. Die Angriffe schwollen in der Nacht durch Einsatz schwerer Kampfverbände zu noch größerer Stärke an. Bomben schweren und schwersten Kalibers trafen in großer Zahl vor allem Rüstungswerke, Verkehrsanlagen und Versorgungsbetriebe sowie die Hafenanlagen an beiden Themse-Ufern. Die nach starken Explosionen im Stadtkern beiderseits der Themse sowie zwischen dem Themsebogen und den Victoria-Docks entstandenen Großbrände waren beim Rückflug noch bis zur Kanalküste sichtbar. — Obwohl die britischen Jäger eine Gefechtsberührung vielfach zu vermeiden suchten, konnten sie in -mehreren Fällen von unseren Jagdverbänden gestellt und geschlagen werden. — Im Laufe des Tages und in der Nacht wurden ferner zahlreiche Industrieanlagen, Oellager, Flugplätze, Bahn- und Hafenanlagen sowie Rüstungs- und Versorgungsbetriebe in Süd- und Mittelengland mit Bomben bis zu schwersten Kalibern belegt. — Das Verminen britischer Häfen und Küstengewässer konnte durch See-und Luftstreitkräfte ungehindert fortgesetzt werden. — Der Gegner verlor in den Luftkämpfen des gestrigen Tages 32 Jagdflugzeuge. Fünf weitere Flugzeuge wurden durch Flakartillerie, ein weiteres durch Marineartillerie abgeschossen, so daß der Feind gestern insgesamt 38 Flugzeuge verlor. Sieben eigene Flugzeuge kehrten von ihrem Flug gegen den Feind nicht zurück.

    Berlin, 17. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte trotz ungünstiger Wetterlage ihre Angriffe auf London und andere kriegswichtige Ziele Mittel- und Südenglands fort. Besonderen Erfolg hatte der Bombenwurf auf einen Flugplatz südlich Liverpool. In einem Rüstungswerk Mittelenglands gelang es, mehrere Hallen und Werkstätten durch schwere Bomben in Brand zu setzen. — Mit einbrechender Dunkelheit nahmen die Vergeltungsangriffe auf die englische Hauptstadt wieder größeren Umfang an. Bomben aller Kaliber wurden bis zum Tagesanbruch auf kriegswichtige Ziele zu beiden Seiten der Themse geworfen. Die entstehenden Brände ließen die über London liegende Wolkendecke auf

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    weite Entfernung hell aufleuchten. Weitere Angriffe richteten sich gegen Städte Mittel- und Südenglands, wie Liverpool und Birmingham. — An zahlreichen Stellen vor der britischen Küste legten Flugzeuge Minen. — Britische Flugzeuge warfen in der Nacht zum 17. 10. im Reichsgebiet Bomben, ohne militärischen Schaden anzurichten. Dagegen wurden erneut in verschiedenen Städten Wohnviertel getroffen, wobei u. a. in Kiel eine Anzahl Häuser beschädigt wurden. — Ein britisches Flugzeug wurde in der letzten Nacht schon vor Erreichen der Reichsgrenze durch die Abwehr zum Absturz gebracht, ein weiteres Flugzeug im Luftkampf abgeschossen. Marineartillerie schoß ein drittes Flugzeug ab. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Erste Bombenreihe auf Schiffe in der Themse, die zweite geht in die Docks von Tilbury, dem größten Umschlagplatz für die Verproviantierung Londons. 1. Vorhafen, 2. Schleuse, 3. Dockhafen, davon rechts und links Lagerhallen.

    Bild: PK. - Weltbild

    Italien.

    Rom, 4. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im englisch-ägyptischen Sudan haben unsere Luftformationen Zeltlager und Verteidigungsanlagen in der Zone von Rozeires sowie ein feindliches Feldlager und einen wichtigen Stützpunkt in der Gegend von Gallabat bombardiert. — Die feindliche Luftwaffe hat Angriffe auf Berbera, Afmado, El Uak und auf die Eisenbahnstationen von Afordat und Aiscia unternommen. Ein neuer Angriffsversuch gegen die letztgenannten Ortschaften ist von unseren Jägern zurückgeschlagen worden. Man zählt drei Tote, darunter eine Eingeborenen-Frau, und fünf Verwundete. Die Materialschäden sind beschränkt.

    Rom, 5. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Während eines Offensiv-Aufklärungsfluges gegen die Insel Malta kam es zwischen unseren und feindlichen Jagdflugzeugen zu einem Luftkampf. Ein feindliches Flugzeug vom Gloster-typ wurde abgeschossen, der Abschuß eines weiteren vom Hurricane-Typ ist wahrscheinlich. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Die feindliche Luftwaffe hat Bardia und Tobruk bombardiert und dabei geringe Schäden, aber keine Verluste verursacht. Ein weiterer Angriff auf den Hafen von Bengasi hat unter der Zivilbevölkerung und dem Militär drei Tote und 28 Verwundete zur Folge gehabt. Eine Barke wurde versenkt. — Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen, eines davon durch die Marineflak. — Feindliche Luftangrifffe in der Nähe von Metemma hatten einen Toten und vier Verwundete zur Folge. Weitere Luftangriffe auf Nacfa, Ghinda und Asmara verursachten leichte Schäden, aber keine Opfer. Bei Metemma wurde ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Eines unserer Jagdflugzeuge wurde abgeschossen. Der Pilot rettete sich mit dem Fallschirm.

    Rom, 6. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika hat ein starker Fliegerverband die feindlichen Stellungen in Marsa Matruk heftig mit Bomben belegt und wichtige Ergebnisse erreicht. Beim Rückflug wurde ein feindliches Flugzeug wahrscheinlich abgeschossen. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Einsatzhäfen zurückgekehrt. — Im Roten Meer haben unsere Fliegerstaffeln militärische Ziele auf der Insel Perim bombardiert. Feindliche Flugzeuge griffen Aiscia und Assab mit Bomben an. Leichter Sachschaden, keine Opfer.

    Rom, 7. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Roten Meer wurde ein feindlicher, von Kreuzern und Zerstörern begleiteter Geleitzug von unserer Luftwaffe mit Bomben belegt. — Die feindliche Luftwaffe hat Gallabat bombardiert, wobei vier Askari getötet und sechs verletzt wurden. Weitere Luftangriffe auf Otumla (Massaua) und Metemma haben drei Tote und zwei Verletzte unter den Eingeborenen zur Folge gehabt. Einige Hütten wurden zerstört.

    Rom, 8. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Roten Meer hat eine unserer Luftformationen den bereits gestern angegriffenen Geleitzug neuerdings bombardiert. — Weitere Flugzeuge haben die Funkstation von Madi Jusuf (nordwestlich von Ghedaref) sowie kleinere feindliche Abteilungen in der Nähe der Grenze des unteren Sudan bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt.

    Rom, 9. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftstreitkräfte haben auf Malta das Torpedolager von Valletta und Brennstofflage.r von Calafrana angegriffen. Im Verlaufe eines Luftkampfes zwischen unseren Flugzeugen und feindlichen Jägern wurde ein feindliches Flugzeug brennend abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Nordafrika Tätigkeit motorisierter Kolonnen, unsere Kampfflugzeuge haben eine motorisierte feindliche Abteilung bei Bir Kamsa (70 km südlich von Sidi Barani) versprengt und mit Maschinengewehren beschossen, wobei drei Panzerwagen außer Gefecht gesetzt wurden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Feindliche Luftangriffe auf Tobruk und Bardia haben weder Verluste noch Schaden verursacht. — Der im Roten Meer bereits bombardierte feindliche Geleitzug ist von einer unserer Flug-formationen neuerdings erreicht und bombardiert worden. Ein getroffener Dampfer hat den Geleitzug verlassen und sich mit verringerter Geschwindigkeit in Richtung der südägyptischen Küste begeben.

    Rom, 10. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika belegten feindliche Flieger Tobruk mit Bomben, wobei es außer leichtem Sachschaden drei Tote und sechs Verwundete gab. Ein feindliches Flugzeug wurde von der Marineflak abgeschossen. — Eine unserer Fliegerstaffeln machte einen Luftangriff auf Colobati (südöstlich von Wajir) und beschoß im Tiefflug die feindlichen Lager.

    Eine weitere Staffel bombardierte die Hafenanlagen und Lagerhäuser von Aden sowie die im Hafen liegenden Schiffe. — Feindliche Flieger warfen Bomben auf Cheren, Buna, de Camere, Sura und Mai Edaga, ohne Opfer oder Schaden zu verursachen, während bei einem Luftangriff auf Assab unter den Italienern und Eingeborenen zwei Tote und einige Verwundete zu beklagen sind.

    Rom, 11. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Eine unserer Luftformationen hat den Flugplatz von Port Sudan bombardiert und dabei rund 15 englische Flugzeuge am Boden getroffen. — Feindliche Luftangrifffe auf Qura, Toselli und Dacamere haben leichten Schaden angerichtet. Zwei Frauen wurden verletzt.

    Rom, 12. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat östlich von Sidi Barani die Luftfahrt- und Eisenbahnanlagen von Maaten Bagush sowie militärische Anlagen des Feindes bei El Quasaba bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Die feindliche Luftwaffe hat die Städte Bengasi, Bardia und Sidi Barani bombardiert, wobei es insgesamt fünf Verwundete gab. An Wohnhäusern und an der Kathedrale von Bengasi wurde beträchtlicher Schaden angerichtet, sonst nur leichter Schaden. — In Ostafrika haben feindliche Luftangriffe auf Burgavo (Somaliland), Neghelli, Asmara, Qura, Adi Ugri und Assab geringe Schäden, aber keine Opfer verursacht.

    Rom, 13. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Beträchtliche englische Seestreitkräfte wurden von unseren im Kanal von Sizilien auf Patrouille befindlichen Torpedobooten während der Nacht vom 11. auf den 12. 10. in der Nähe von Malta energisch angegriffen. — In den frühen Morgenstunden haben unsere Luftstreitkräfte auf der Suche nach den feindlichen Einheiten diese auf der Fahrt nach Osten erreicht und intensiv bombardiert. Trotz der überaus heftigen Reaktion der Schifffsartillerie sowie der von dem zu den feindlichen Schiffsverbänden gehörenden Flugzeugträger aufgestiegenen Flugzeuge und trotz der ungünstigen atmosphärischen Bedingungen konnte unsere Luftwaffe beträchtliche Ergebnisse erzielen. Der Flugzeugträger ist am Bug von einer Bombe schweren Kalibers getroffen worden, während ein Schwerer Kreuzer an der Backbordseite beschädigt wurde. Zwei feindliche Jagdflugzeuge sind abgeschossen worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Unsere Luftwaffe hat während der Nacht den Flugplatz von Maaten Bagus sowie die Anlagen von Daba (östlich von Marsa Matruk) mit offensichtlichen Ergebnissen bombardiert. Trotz der heftigen Abwehr sind alle unsere Flugzeuge zurückgekehrt. Feindliche Luftangriffe auf Bardia und die Häfen von Derna und Tobruk haben leichte Schäden, aber keine Opfer zur Folge gehabt. Unsere über Tobruk Sperre fliegenden Jäger haben eine feindliche Formation angegriffen und ein Flugzeug vom Blenheim-Typ abgeschossen sowie zwei weitere schwer getroffen. — Unsere Luftwaffe hat feindliche Befestigungswerke bei Lodwar (westlich des Rudolfsees), ferner die Anlagen des Flughafens von Wajir sowie einen feindlichen 10 000-t-Kreuzer, der einen Konvoi geleitete, bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Qura, Naghelli, Asmara, El Uak geworfen. Es sind keine Opfer und nur sehr geringer Schaden zu verzeichnen.

    Rom, 14. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftverbände haben die englischen Flugplätze von Tuka und von El Daba (Aegypten) mit sichtbaren Ergebnissen angegriffen; besonders den Flugplatz El Daba, der in voller Nachtflugtätigkeit überrascht wurde. Ein stärkerer feindlicher Luftangriff auf Tobruk ist von intensiver und wirksamer Luftabwehr empfangen worden, die die Zielsicherheit des Feindes entschieden beeinträchtigte. Eine Baracke wurde getroffen und einige Telephonleitungen unterbrochen; ein Mann wurde getötet. — In Ostafrika hat einer unserer Luftverbände die Bombardierung von Lodwar wiederholt und einen Brand verursacht. — Die Hafenanlagen von Perim im Roten Meer sind von unseren Flugzeugen wiederholt bombardiert und getroffen worden, wobei starke Brände entstanden. — Die feindliche Luftwaffe hat Giavello, Maggi, Gura und Toselli bombardiert und leichte Schäden verursacht. — Feindliche Flugzeuge haben den Hafen von Porto Largo auf Leros angegriffen und dabei die katholische Kirche und andere zivile Bauten getroffen und 34 Tote und 20 Verwundete verursacht. Keinerlei nennenswerten Schaden an militärischen Zielen. Zwei feindliche Flugzeuge sind abgeschossen worden.

    Rom, 15. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die in den letzten See-und Luftgefechten bereits schwer getroffenen feindlichen Kriegsschiffe wurden im östlichen Mittelmeer erneut von unseren Fliegern angegriffen, die trotz der

    heftigen Flakabwehr und der von dem Flugzeugträger aufgestiegenen feindlichen Jagdflieger beträchtliche Erfolge erzielten. Eines unserer Flugzeuge torpedierte einen feindlichen Kreuzer unter dem vordersten Qeschützturm. Auf einem Transportschiff wurde mit einer Bombe mittleren Kalibers ein Volltreffer erzielt. Weitere schwere, auf den Schiffen entstandene Schäden werden zur Zeit durch die photographische Kontrolle festgestellt. — In Nordafrika belegten unsere Flugzeugstaffeln die englischen Lager von El Daba, Fuka, Maaten Bagush und Seir Abu Smeit mit deutlichem Erfolg mit Bomben. Ein Flugzeug wurde am Boden zerstört.

    — Die feindliche Luftwaffe bombardierte von neuem Bengasi, wobei die Wohnviertel beim Hafen und im Zentrum der Stadt getroffen wurden. Unsere Jagdstaffeln und die prompt einsetzende Bodenabwehr störte die feindliche Aktion. Kein Schaden an militärischen Zielen, dagegen beträchtlicher Schaden an acht Privathäusern; zwei Verwundete. Weitere Luftangrifffe auf Bardia und Sollum haben einen Verwundeten, aber keinen nennenswerten Schaden zur Folge gehabt.

    — In Ostafrika bombardierten unsere Flieger im Tiefangriff die feindlichen Stellungen von Monte Rejan, von Otrub und südlich von Cuvra. Eines unserer Erkundungsflugzeuge, das über Aden von feindlichen Jägern angegriffen wurde, schoß ein Flugzeug vom Glostertyp im Kampf ab. — Englische Flugzeuge belegten Deca-mere mit Bomben; leichter Schaden und drei Verwundete. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Weitere feindliche Luftangriffe auf Burgavo, Saga-neita, Senafe, El Uak, Gemma und Gura hatten weder Opfer noch Schaden zur Folge.

    Rom, 16. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika hat unsere Luftwaffe trotz ungünstiger Wetterlage die feindlichen Flugplätze von Bir Kenays5 El Daba, Assaba, Maaten Bagush, Fuka und Bir Abu Smeit sowie feindliche Barackenlager bei Marsa Matruk bombardiert und alle Ziele trotz lebhafter Flakabwehr voll getroffen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Der Feind hat seine Angriffe auf Bardia, Sollum, Derna und Bir Sofofi (südwestlich von Sidi Barani) wiederholt, die insgesamt einen Toten und fünf Verwundete zur Folge hatten. Ein weiterer, in mehreren Wellen durchgeführter nächtlicher Luftangriff auf Bengasi hat keine Opfer gefordert, dagegen an Wohnhäusern beträchtlichen Schaden angerichtet; ein Motorboot wurde im Hafen versenkt. — In der Zone von Gyarabut hat eines unserer Jagdflugzeuge ein feindliches Flugzeug vom Lysander-Typ abgeschossen. — Feindliche Luftangriffe in Ostafrika auf Bas Gasar (Massaua) und Hargheisa haben weder Opfer noch Schäden verursacht.

    Rom, 17. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Bei dem englischen Kreuzer, der, wie bereits im Wehrmachtsbericht von gestern mitgeteilt wurde, von einem ital. Lufttorpedo getroffen worden ist, handelt es sich nach einer Mitteilung der engl. Admiralität um die „Liverpool". Dieser Kreuzer hat 9300. t Wasserverdrängung und ist mit zwölf Geschützen von 15,2, acht Geschützen von

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    10,2, sechs Torpedorohren und drei Flugzeugen ausgestattet. — Unsere Jagdstaffeln bombardierten die feindlichen Flugplätze von Fuka, Kassaba, Daba und die feindlichen Verteidigungsstellungen im Gebiet von Maaten Bagush und Marsa Matruk. Trotz der heftigen Flakabwehr wurden ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Die feindliche Luftwaffe bombardierte heftig die Stadt Tobruk mit Brisanz- und Brandbomben. Einige Anlagen und 45 Wohnhäuser wurden beschädigt, 9 Baracken zerstört, keine Opfer. Einige auf Derna abgeworfene Bomben haben weder Opfer noch Schaden verursacht. — Unsere Fliegerstaffeln bombardierten die Militäranlagen auf der Insel Perim sowie den Flughafen von Ghedarem. Ueber dem letzteren Flughafen wurde außerdem von einer unserer Jagdstaffeln ein überraschender Tiefangriff durchgeführt, bei dem 11 Flugzeuge am Boden zerstört, ein Munitionslager in die Luft gesprengt und ein Lastkraftwagen zerstört wurden. — Eine weitere Fliegerstaffel hat im Roten Meer zwei große, von einem Kriegsschiff begleitete Frachtdampfer angegriffen. Einer davon wurde schwer getroffen. Feindliche Flugzeuge, die eingreifen wollten, wurden von unseren Bombern zum Kampf gestellt, die ein Flugzeug vom Blenheim-Typ und wahrscheinlich auch eines vom Gloster-Typ abschießen konnten. — Feindliche Flugzeuge bombardierten Diredaua, Dekamere, Tessenei, Cas-sala und Gondar, wobei es nur in Gondar einen Toten und einige Verwundete gab; leichte Sachschäden. Spätere Angriffe auf Diredaua und Harrar wurden von unseren Jagdstaffeln verhindert, die die feindlichen Flugzeuge zum Abdrehen zwangen, bevor sie ihre Bomben abwerfen konnten.

    © Segelflug

    Karl Kotzenberg t, Dr. jur. h. c, Dr.-Ing. e. h., am 20.10.1940 im Alter von 74 Jahren gestorben. Als begeisterter Förderer ist sein Name mit der Segelflugentwicklung unauslöschlich verbunden.

    Becker, Obstbaf., erfolgreicher Jagdflieger aus dem Weltkrieg mit 24 Abschüssen, am 1. 11. zehn Jahre Schulleiter an der Reichsschule für Segelflugsport NSFK. Grünau (Rsgb.).

    Capt. Wei Chao, der bekannte chinesische Segelflieger, ist im Frühjahr 1940 tödlich verunglückt. Wei Chao hatte 1938 mit den Vorarbeiten zur Entfachüng einer Segelflugbewegung in China, wie wir bereits im „Flugsport" Nr. 14/1940, S. 217, berichteten, begonnen. Die Segelflugbestrebungen in China werden eifrig-fortgesetzt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Metallflugzeugbau-Entwicklung von HeinkeL Bücker sowie ausländische Zieh-, Nietverfahren und Werkzeuge aller Art vgl. „Flugsport" 1935, S. 590—605. Ueber engl. Stahlbauweise vgl. „Werkstofforschung im Flugzeug- und Motorenbau" 1929, S. 380, und „Armstrong-Witworth-Stahlbauweise" v. Frithiof Ursinus „Flugsport" 1930, S. 410—14 und S. 441—53.

    Literatur,

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Der Flieger. Dienstunterricht in der Fliegertruppe, bearb. v. Hptm. Fritz-Herbert Dierich. 2. Aufl., 248 S. m. 136 Abb. Verlag E, S. Mittler & Sohn, Berlin SW 68. Preis RM 2.—.

    Im vorliegenden Buch, welches für die Sonderausbildung im fliegenden Dienst bestimmt ist, sind alle Vorschriften, Verfügungen, Merkblätter und alles Wissenswerte zusammengefaßt. In den ersten Kapiteln ist die Gliederung der Luftwaffe, Führungsstellen, Waffengattungen, der technische Dienst, Aufstellen der Flugzeuge, Wartung von Flugzeugen und Motoren, behandelt. Hiernach folgen, kurz gefaßt, in übersichtlicher Weise geordnet, Angaben über die Physik des Fliegens, Flugzeug-, Geräte- und Motorenkunde, Wissenswertes über den Flugdienst, Roll-, Start- und Landeordnung, Nachtflug, Ueberlandflüge. Verhalten auf auswärtigen Flughäfen bei Notlandungen, Vereisung an Flugzeugen. Neuartig für

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    den Fernstehenderen sind vor allem die Kapitel Bombenwurflehre mit ausführlichen Angaben über Bomben- und Zünderarten, Ziel- und Abwurfgeräte. Ferner sind unter Waffenlehre die Fliegerbordwaffen, MG 15, mit Schieß- und Ziellehre behandelt. Nach den Kapiteln Verbandsfliegen, Luftbild, Navigation, Wetterkunde, Sicherheitsgerät, sind im Schlußkapitel unter Allgemeines über Erteilung und Erlangung von Ausweisen und Abzeichen des fliegenden Personals viele Fragen, die immer wieder neu gestellt werden, beantwortet.

    Eroberer der Luft. Von Franz Franz iß. 184 S. m. 17 Abb. Verlag Julius K 1 i n k h a r d t, Leipzig. Preis RM 3.80.

    Wir wissen aus der Geschichte, daß bereits in den ältesten Zeiten deutsche Männer versucht haben, das Wunder des Menschenfluges zu lösen. Die Geschichte in einem Buch zusammenzufassen, würde viele Bände umfassen. Verfasser hat es unternommen, unserer Jugend ausgewählte Abrisse aus der Entwicklungsgeschichte vor Augen zu führen und in Erinnerung zu bringen, unter welchen Schwierigkeiten und Entbehrungen die Eroberer der Luft zu kämpfen hatten.

    In Ausübung seines Dienstes starb unser flrbeitskamerad, der Flugbaumeister Diplom-Ingenieur

    Wolfgang Lordi

    am 12. Oktober 1940 den Fliegertod. Wir verlieren in ihm einen hervorragenden Flugzeugführer, aussichtsreichen Forschungsingenieur und guten Kameraden.

    Sein Hndenken werden wir stets in Ehren halten.

    Betriebst {ihrer und Gefolgschaft der Ar ad© Flugzeugwerke G. m. b H. Werk Brandenburg (Havel)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    MESSERSCHMITT AG.

    - AUGSBURG

    Wir suchen:

    selbst. Konstrukteure Me 498

    Konstrukteure Me 499

    Detailkonstrukteure Me 500

    zu sofortigem Eintritt.

    Bewerbungen mit Zeugnisabschriften, Lebenslauf, Lichtbild sowie Angaba der Gehaltsansprüche sind unter der entsprechenden Kennziffer zu richten an die

    Personalabteilung der Messerschmitt AG. Augsburg

    Gebrauchtes Segelflugzeug

    für C-Schulung, evtl. auch mit Transportwag. zu kauf, gesucht. Ausführl. Angeb. mit Fotos, Baujahr, Anzahl d.ausgeführt.Flüge, unt. 4096 an die Exp. d. „Flugsport" , Frankfurt am Main.

    .RIVISTA AERONAUTICA'

    Illustrierte monatliche Zeitschrift

    Herausgegeben durch italienisches

    Luf tfahrtministerium Ministem dell'Aeronautica, Roma

    Enthält Orig.-Abhandlungen üb. den Luftkrieg u. üb. die Luftfahrttech-nik, weitere Nachrichten über den internationalen Luftverkehr auf dem militärischen, wissenschaftlichen u. Handelsgebiet, sowie zahlreiche Buchbesprechungen.

    A b 0 11 n e m e 11 t s p r e i s für Italien u. Kolonien it. L. 64,80 für Ausland .... it. L. 144,—

    Ei n separates Heft

    für Italien.....it. L. 9,-

    für Ausland .... it. L. 19,—


    Heft 23/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro K Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlan Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit ,,Nachdruck verboten" versehen. _nur mit genauer Quellenangabe gestattet.__

    Nr. 23 6. November 1940 XXXIII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 20. Nov. 1940

    Me 109.

    Die Ueberlegenheit der deutschen Jagdflieger hat die Briten doch stark beeindruckt. Man braucht sich daher nicht zu wundern, wenn die englische Fachzeitschrift „The Aeroplane", die übrigens im letzten Jahr von ihrer freien Meinung viel eingebüßt hat, wieder einmal über den Jagdeinsitzer Messerschmitt Me 109 verkündet, daß es mit der Festigkeit dieses Flugzeugmusters ziemlich schlecht bestellt sei, und behauptet, daß die Me 109 in mehreren Angelegenheiten, so im Sturzflug, die „Ohren angelegt habe".

    Tatsachen beweisen. — Die Ereignisse der letzten Monate haben die gehässigsten Gegner von der Einsatzfähigkeit der Me 109 aufs gründlichste überzeugt. Indessen scheint es geboten, doch ein-' mal die Festigkeit der Me 109 etwas zu beleuchten.

    Aerodynamik und Lastannahmen für die Me 109 sind im zeitlichen Verlauf ihrer Entwicklung stets auf den neuesten Stand der Erkenntnis gebracht worden. Ausgehend von den grundlegenden Berechnungen für die erste Versuchsmaschine gestaltete sich allmählich ein auf individuelle Besonderheiten des Flugzeugmusters eingehendes System von Lastannahmenforderungen, das heute in weitgehendem Maße von flugmechanischen Prinzipien beeinflußt ist. Naturgemäß wurde hierzu eine große Menge von Messungen aller Art angestellt. Mehrere Messungen an Rechteckflügeln mit dem Flügelprofil der Me 109 in den verschiedensten Kanälen gaben Aufschluß über die Profileigenschaften des Flugzeuges, von denen für die Festigkeit vor allem die Profilempfindlichkeit, die Druckpunktlagen im ganzen Abfangbereich, das Abreißverhalten beim Höchstauftrieb und die Tangentialkraftbeiwerte von Bedeutung sind. Diese Größen werden in ihrer Abhängigkeit von der Profildicke längs Spannweite variabel berücksichtigt und ihre durch Integration erhaltenen Mittelwerte mit Kraftmessungen in Einklang gebracht. Selbstverständlich werden Beeinflussungen dieser Größen durch örtlich vorhandene Störungen im Profil berücksichtigt. So wurden mehrere Messungen verwendet, um die Druckpunktlagen im Vorflügelbereich bei den Flugfällen mit geöffnetem Slot zu erfassen.

    Diese Nummer enthält Patent-Sammlung Nr. 36.

    Auch die durch den Rumpf mit Bauchkühler bzw. den Flächenkühler auf den Flügeln ausgeübten Störungen in der Spannweitenverteilung der jeweils betrachteten Größen sind durch besondere Messungen berücksichtigt worden. Ferner ergaben sich aus einer im großen DVL-Kanal ausgeführten Messung an einem naturgroßen Halbflügel der Me 109 u. a. eingehende Aufschlüsse über die Flügelbeanspruchung durch Klappen- und Querruder-Ausschläge neben den für die Klappen und Ruder allein zu erwartenden Beanspruchungen.

    Die in jedem Falle verwendete Mehrzahl von Messungen gestattete es, die tatsächlich zu erwartenden maximalen Beanspruchungen sicher anzugeben.

    Aber nicht nur von der aerodynamischen Seite her wurden die Lastannahmen für das Tragwerk fundiert und ausgestaltet, sondern es wurde auch die durch statische Versuche gelieferte Erkenntnis über die Formänderung des Flügels unter Last in weitestgehendem Maße einbezogen. Es dürfte im Flugzeugbau erstmalig sein, daß in der Auftriebsverteilung die elastische Formänderung des Flügels sogar bis zum Bruchzustand berücksichtigt wurde.

    Die Frage nach den Vorflügellasten wurde durch seitens der DVL mit der Me 109 angestellte Abfangversuche, bei denen die Vor-flügellagerkräfte durch eingebaute Kraftschreiber gemessen wurden, eindeutig geklärt. — Auch die Festigkeitsrechnung des Höhenleitwerks ist auf den aus Flugversuchen erhaltenen Werten von Stau-druckverhältnis, Abwindänderung und Ruderwirksamkeit aufgebaut. Zu erwähnen ist dabei, daß die Leitwerksfestigkeit auf die Flügelfestigkeit abgestimmt wurde, in dem Sinne, daß die Leitwerksbetätigungslasten auch noch für das vom Flügel bei kleinstem Fluggewicht aufnehmbare höhere Lastvielfache berücksichtigt wurde. Zur Fundierung der Fahrwerkslastannahmen wurden Sinkgeschwindigkeitsmessungen und Messungen von Rollbeanspruchungen benützt.

    Festigkeitsrechnung. Nach den deutschen Festigkeitsvorschriften werden fünf Beanspruchungsgruppen unterschieden, wobei der fünften Gruppe die größten Beanspruchungswerte zugeordnet sind. In diese Gruppe fällt auch die Me 109. Dies bedeutet, daß z. B. für das Tragwerk bei Abfangen mit vollem Fluggewicht der Rechnung ein „sicheres" Lastvielfaches von mindestens 6,0, ferner Abfangen in Normallage mit dem „sicheren" Lastvielfachen von 6,0 sowie Abfangen in Rückenlage mit dem „sicheren" Lastvielfachen von 3,0, zugrunde zu legen ist, wobei dann gegenüber Bruch noch eine Mindestsicherheit von 1,8 (bzw. 2,07 für lebenswichtige Anschlüsse) vorhanden sein muß. Oft wird unter Hinweis auf angebliche Bruchlastvielfache bei Jagdflugzeugen des Auslandes von der Größenordnung 12 und darüber die Frage aufgeworfen, ob ein sicheres Lastvielfaches von 6,0, also ein Mindestbruchlastvielfaches von 10,8 für einen Jäger wie die Me 109 noch genügt. Demgegenüber ist festzustellen, daß für die Me 109 durch das bereits beschriebene Eingehen auf die tatsächlichen Beanspruchungsverhältnisse in Verbindung mit den weiter unten angeführten eingehenden Festigkeitsrechnungen und Versuchen eine wirklichkeitsgetreue Beurteilung der Festigkeit möglich wird, so daß im vorliegenden Falle ein Bruchlastvielfaches von 10,8 sich noch in Flugzuständen ausreichend zeigt, wo ein mit primitiveren Methoden „nachgewiesenes" Lastvielfaches von 12 einen Flügelbruch vielleicht nicht mehr verhindern kann.

    Nachstehend seien die wesentlichsten Fälle angeführt, die bei den einzelnen Baugruppen im Festigkeitsnachweis rechnerisch untersucht wurden.

    Tragwerk: Sturzflug mit einem Endstaudruck, der einer Geschwindigkeit von 800 km/h in Bodennähe entspricht. Dieser Endstaudruck wurde aus dem Geschwindigkeitsverlauf über der Höhe bei senkrechtem Sturzflug mit verschiedenen Ausgangshöhen und der dort jeweils maximal möglichen Horizontalgeschwindigkeit als Anfangsgeschwindigkeit errechnet, die Widerstandsänderung bei Annäherung an die Schallgeschwindigkeit wurde dabei, ebenso wie der Schraubenwiderstand, berücksichtigt. Das rechnerische Ergebnis ist durch die Erfahrungen des Flugbetriebes bestätigt. Ferner Abfangen in Normallage mit dem sicheren

    Lastvielfachen von 3,0; Querruderbetätigung im Horizontal- und Sturzflug; Querruderbetätigung bei gleichzeitigem Abfangen mit einem sicheren Lastvielfachen von 5,0; Böenbeanspruchung bei vollem Landeklappenausschlag mit einer max. Geschwindigkeit von 250 km/h. Für den Vorflügel wurde der Fall des überzogenen Abfangzustandes, der die größte Belastung liefert, besonders untersucht. Bei allen Fällen wurde die Aenderung der Lastverteilung infolge elastischer Verformung des Flügels — wie schon erwähnt — bis zum Bruchzustand berücksichtigt. Die elastische Verformung wurde in erster Näherung rechnerisch abgeschätzt und nach den Ergebnissen der Versuche verbessert.

    Für das Höhen- und Seitenleitwerk wurden, außer den schon erwähnten Ruderbetätigungsfällen, die Böenfälle sowie für das Höhenleitwerk, außerdem die unsymmetrische Belastung im Fall Ruderbetätigung untersucht. Die Beanspruchung des Rumpfes ergibt sich aus den für das Tragwerk und Leitwerk angesetzten Lastfällen, sowie für die Fälle aus Landung, Kopfstand und Ueber-schlag. Bei gleichzeitiger Wirkung von Höhen- und Seitenleitwerkslasten sind die Fälle Ruderbetätigung mit je 75% und die Fälle für Abfangen mit 75% Höhenleitwerkslast und 100% Seitenleitwerkslast überlagert.

    Triebwerk, Triebwerksgerüst: Zu den Beanspruchungen aus den Fällen für Tragwerk und Leitwerk (Massenkräfte) kommen die Kräfte durch Luftschraubeneinflüsse aus Luftschraubenschub, Luftschraubendrehmoment und Luftschrauben-kreiselmoment hinzu. Ferner sind die Landefälle untersucht, Für die Steuerung sind folgende Lasten angesetzt: Höhenruderbetätigung 80 kg Knüppelkraft in Richtung „Ziehen"; 50 kg in Richtung „Drücken"; Querruderbetätigung 25 kg Knüppelkraft; Seitenruderbetätigung durch einen Fuß 50 kg; Gegenstützung mit beiden Füßen je 150 kg; durch Ueberlagerung von Höhenruder- und Querruderbetätigung je 75% der einzeln angesetzten Lasten. Für die erforderliche Arbeitsaufnahme des Fahrwerks ist eine Stoßgeschwindigkeit von 0,7 der Sinkgeschwindigkeit angesetzt. Für das Hauptfahrwerk wurden die Fälle Dreipunktlandung, Radlandung, Kurvenrollen und einseitige Radlandung untersucht, für den Sporn Dreipunktlandung und schräger Spornstoß.

    Zur Prüfung der Flattersicherheit wurden umfangreiche Standschwingungsversuche und ausführliche Rechnungen vorgenommen. Die Standschwingungsversuche dienten zur Klärung der Feder-Masse-Eigenschaften der Zelle. Die Eigenfrequenzen und Amplitudenverteilung für Tragwerk, Leitwerk, Rumpfwerk und Triebwerk wurden dabei ausführlich untersucht. Im Hinblick auf die Wichtig-tigkeit der Feststellung, bei welcher Fluggeschwindigkeit etwa angefachte Schwingungen zu befürchten wären, wurde den Untersuchungen von Tragwerk und Leitwerk besondere Sorgfalt gewidmet. So wurden z. B. Versuche mit angeschlossener und gelöster Steuerung, mit ein- und ausgefahrenen Vorflügeln und Landeklappen, mit festgeschraubten und geöffneten Deckeln sowie mit ein- und ausgefahrenem Fahrwerk durchgeführt. Vergleichsuntersuchungen wurden vorgenommen an fabrikneuen Maschinen und solchen, die schon längere Zeit im Flugbetrieb standen, sowie an Maschinen der verschiedenen Baureihen. Die Zweckmäßigkeit der Lage und Größe der Massenausgleiche der Ruder wurde besonders geprüft. Rechnungen zur Abschätzung der kritischen Geschwindigkeit wurde bei räumlicher Betrachtung von Flügel und Leitwerk unter Verwendung theoretisch ermittelter Luftkräfte für instationäre Strömung vorgenommen. Gerechnet wurde für die drei Freiheitsgrade Flügel- bzw. Flossenbiegung und -drehung und Ruderdrehung. In den Rechnungen wurde der Einfluß der Baustoffdämpfung der Flügel- bzw. Leitwerkbiegung und -drehung untersucht; Toleranzrechnungen gaben Aufschluß über den Einfluß über — oder unter — massenausgeglichener Ruder auf die kritische Geschwindigkeit. Der Einfluß der Federwirkung der Steuerung auf den Wert der errechneten kritischen Geschwindigkeit wurde durch Variationsrechnungen ermittelt.

    Das Ergebnis der vorgenommenen Standschwingungsversuche und angestellten rechnerischen Untersuchungen besagt, daß das Muster Me 109 bis über die mögliche Sturzflug-Endgeschwindigkeit hinaus als flattersicher angesehen werden kann, was mit den inzwischen gesammelten praktischen Flugerfahrungen im Einklang steht ;

    USA Republic EP-1 100 (Seversky P 35) Jagdflugzeug,

    Die Seversky-Typen P 35 und Seversky-Convoy-Mehrzwecke-zweisitzer (vgl. Typenbeschr. „Flugsport" 1938 Nr. 1 Seite 5) werden jetzt von der Republic Aviation Co. Farmingdale gebaut.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Repüblic EP-1 100 (Seversky P 35) Jagdflugzeug. Werkbild

    Der Seversky P 35, jetzt Republic EP—1 Modell 100, wurde durch einen Vorführungsflug 1937 in Südamerika bekannt und erreichte dabei 470 km/h (vgl. „Flugsport" 1938 Seite 301).

    Motor Pratt & Whitney S3C3—Q 1000 PS. Flügel Tiefdeckeranordnung freitragend, Ganzmetall, gezogene Flügelhaut, innen mit Wellblech versteift, 5 Stegwand-Holme mit Stegwand-Rippen, vernietet. Profil Clark CHY abgeändert. Dreiteilig, Mittelstück mit Flügel fest verbunden, dient als Betriebsstoff behalten Querruder aus rostfreiem Stahl stoffbespannt. Hinterkanten Spreizklappen, elektrisch betätigt.

    Rechts; Republic EP-1 M-G Kaliber 30 Einbau für 1000 Schuß. Um das M-Q ■ r unterzubringen ist der Flügelholm durchbrochen. Zeichnung: Aviation

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Rumpf Ganzmetall, Haibschalenbauweise (Alumin.) mit Formringen und innen aufgenieteten Längsprofilen. Bauweise in zwei Hälften, senkrechte Trennungsebene wird nach Fertigstellung miteinander vernietet. Führersitz Schiebehaube. Höhen- und Seitenleitwerk Duralumin. Ruder rostfreier Stahl, stoffbespannt. Trimmklappen. Fahrwerk nach hinten elektrisch hochziehbar. Ein Teil der Verkleidung an der Vorderseite des Federbeins, der übrige als Luftabfluß an der Unterseite des Flügels fest. Schwanzrad elektrisch hochziehbar, arretierbar, Schwenkung des Schwanzrades um 360°.

    Bewaffnung zwei MQ.s, gesteuert durch den Propeller schießend auf der Oberseite der Runipfnase. Zwei Qroßkaliber-MQ.s außerhalb der Fahrgestellanlenkung im Flügel mit besonderen Verkleidungen an jeder Seite des Flügels.

    Spannweite lim, Länge 8,2 m, Höhe 3 m, Fläche 20,9 m2. Flächenbelastung 124,5 kg/m2, Leistungsbelastung 2,74 kg/PS. Fluggewicht 2599,6 kg. Betriebsstoff 757 1, Oel 68,1 1.

    Höchstgeschwindigkeit 515 km/h, Reise 466,7 km/h, Gipfelhöhe 9448.8 m. Steigfähigkeit 14,2 m/min. Reichweite 1200 km mit 490 1 Betriebsstoff.

    USA Seversky 2 PA-A Modell 230 (Amphibium).

    Seversky 2 PA—A, Modell 230, Aufklärungsflugzeug, zwei Schwimmer mit Fahrwerk, ist mit einem Wrighi Cyclone von 850 PS in 1770 m Höhe ausgerüstet. Dreiflügelige Hamilton-Metallschraube, Drehzahl gleichbleibend.

    Flügel Ganzmetallbauweise, dreiteilig. Profil Clark CYH. Flügelaufbau mehrere Vollwandträger und Rippen, wie beim Seversky P 35. Mittelstück mit Rumpf fest vernietet, enthaltend Betriebsstoffbehälter 760 1, Oel 68 1. Querruder Metall, stoffbespannt. Spreizklappen Hinterkante Ganzmetall, elektrisch und zur Reserve handbetätigt.

    Rumpf Ganzmetall-Schalenbauweise, runder Querschnitt. Lange Sichtschiebehaube, Doppelsteuerung, Sitze hintereinander. Höhen-und Seitenflosse freitragend, Ganzmetallbauweise. Höhen-'und Seitenruder Metallgerippe, stoffbespannt. An beiden Rudern Trimmklappen. Zwei Ganzmetallschwimmer mit elektrisch einziehbaren Laufrädern. Einstufig, am Heck Wassersteuer. Darunter Stützrollen. Spornrad lenkbar. Schwimmer in der Längsrichtung um den Strebenpunkt drehbar mit dahinterliegender Schwimmerabfederungsstrebe.

    Bewaffnung zwei starre MG.s Rumpf Oberseite, ein bewegliches MG. im Beobachtersitz, nach hinten feuernd.

    Spannweite 12,5 m, Länge 9,3 m, Höhe 3,4 m, Fläche 22,85 m2. Flächenbelastung 133,3 kg/m2, Leistungsbelastung 3,6 kg/PS. Leergewicht 2173,2 kg, Rüstgewicht 860 kg, Fluggewicht 3033,2 kg.

    USA Republic 2 PA-A Amphibium.

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Seversky 2 PA-A Amphibium.

    Höchstgeschwindigkeit 362 km/h, Reise 321,9 km/h, Steigfähigkeit 9,7 m/sec. Reichweite 1448,5 km, Gipfelhöhe 7010 m.

    USSR L»760 Großverkehrsflugzeug.

    L—760 für 64 Fluggäste und 8 Mann Besatzung ähnelt dem Maxim Gorki (8 Motoren) aus dem Jahr 1934. 6 wassergekühlte AM-34-Motoren, mit Verstellpropeller in der Flügelnase.

    Flügel freitragend. Im Innern Zugang zu den Motoren. Auf jeder Seite des Flügels Aufenthaltsraum für je einen Motorenwart.

    Rumpf rechteckiger Querschnitt, drei Sitzräume, ein Speiseraum und vier Schlafkabinen. Großer geräumiger Führerraum. Telephon zwischen allen Arbeitsräumen der Besatzung und den Fluggästen. Einfaches freitragendes Höhen- und Seitenleitwerk. Fahrwerk fest.

    Spannweite 78 m, Länge 33,6 m, Höhe 7,5 m. Fluggewicht 45 t. Geschwindigkeit 234 km/h, mit Verstellpropeller 10 km mehr.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USSR. L-760 Großverkehrsflugzeug.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USSR. L-760 Großverkehrsflugzeug.

    Bild: Aviation

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    TORUKTION5 INZEbHEITEN

    Flugzeug-Druckkabinen.

    Im Heft 5 des Jahres 1939 brachten wir eine ausführliche Beschreibung des französischen Höhen-Atlantikflugzeuges „Centre" 2234 mit luftdichter Kabine. Nachstehend einige weitere Einzelheiten

    Abb. 1.

    Abb. 2.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    verschiedener ausgeführter Höhenflugzeuge sowie eine italienische Versuchs-Druckkabine").

    Die Abb. 1 zeigt das Sicherheitsventil für die Druckkabine des Höhenflugzeuges Lockheed X. C. 35 in schematischer Darstellung. Die Empfindlichkeit des Ventils ist durch Aenderung der Federspannung mittels der Flügelschraube regelbar.

    In der Abb. 2 ist das Innere der Druckkabine des Einmann-Höhenflugzeuges Farman 1001 dargestellt (siehe „Flugsport" Heft 3, 1936, S. 55). Baustoff Dural, Länge 2000, Durchmesser 1000, Rauminhalt etwa 1,7 m3. Das mit dieser Kabine ausgerüstete Flugzeug erreichte bei seinem ersten Versuchsflug 10 420 m. Im einzelnen bedeuten : 1 die aus der Rumpfkontur hervorragende Kuppel, 2 Luftfilter, 3 Fußboden, 4 Bedienhebel für die Regeleinrichtung der

    *) Atti di Guidonia N. 29—30, Juli 1940.

    Abb. 3. Flugzeug-Druckkabine.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Schraubendrehzahl, 5 Kraftstoffabsperrhahn, 6 Gashebel, 7 Unterbrecherschalter des Bordnetzes, 8 Außenbordanschlüsse der Druckkabine für die Steuerungsgestänge (Stopfbuchsen).

    In Italien wird seit 1936 an der Entwicklung von Höhenkabinen gearbeitet, und ein Entwicklungsabschnitt fand im Jahre iy38 mit der Jcrrmgung des absoluten Weithohenrekords seinen Abschluß. Zu den Vorversuchen wurde auch die in den Abb. 3 und 4 dargestellte Versuchs-Druckkabine verwendet, die in Form und Aufbau der Larman-Kabine ähnelt. Die Atemluft wird durch die vom Motor angetriebene Pumpe 1 in Umlauf gesetzt, wobei sie die Filtersätze 2 unü 3 passieren muß. Diese dienen cier Ausscheidung schädlicher Atemrückstände sowie der Konstanthaltung der Luftfeuchtigkeit. Durch die Leitung 4 tritt der Sauerstoff in die Kabine ein. Im übrigen sind in der Kabine alle für den Betrieb eines Flugzeuges erforderlichen Geräte und Bedienorgane vorhanden.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Vorrichtung zum Auswuchten und zur Spurkontrolle.

    Bei Luftschrauben oder ähnlichen Werkstücken ergibt sich die Notwendigkeit, neben der Auswuchtung auch das Spuren zu kontrollieren, um festzustellen, daß die Flügelspitzen der Luftschraube in einer Kreislinie laufen. Zur Durchführung dieser Spurkontrolle wurde bisher das Werkstück zusammen mit dem Auswuchtdorn, auf dem es aufgespannt ist, auf die Spurvorrichtung gebracht ,die von der Auswuchtvorrichtung völlig getrennt ist. Diese Arbeitsweise hat sich jedoch besonders bei umfangreichen Kontrollarbeiten als zu kostspielig und zeitraubend erwiesen.

    Nach einer von Dipl.-Ing. Fritz Huxdorff von der Hamburger Metallverarbei-tungs-Ges. m. b. H. entwickelten neuartigen Vorrichtung (Patent Nr. 687 571) kann Auswuchten und Spurkontrolle in einem zusammenhängenden Arbeitsgang durchgeführt werden. Die Vorrichtung besteht aus einer Auswuchtbahn, welcher eine Spurvorrichtung zugeordnet ist, so daß der das Werkstück tragende Auswuchtdorn unmittelbar von der Auswuchtbahn auf die Spurvorrichtung auflaufen kann und dadurch von der Auswuchtbahn getrennt wird.

    Wuchtbock. Abb. 3: E = Exzenterhebel in der Stellung „Wuchten". Abb. 4: E = Exzenterhebel in der Stellung „Spuren". Die Spurrolle S ist gehoben, ihre Rillen greifen ein in die Rillen des Wuchtdornes. Werkbüder

    Abb. 3. Abb. 4.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    (vgl. die Abb. 1—4) wird von den beiden zylindrischen Laufschienen 1 und 2 gebildet, die auf vorderen Stützen 3 und hinteren Stützen 4 ruhen, auf welchen der Auswuchtdorn 5 laufen kann. An den hinteren Stützen 4 sind Konsole 6 befestigt, die je zwei Lager 7 und 8 tragen. In den Lagern 7 ruhen die Drehzapfen 9 der Hebel 10 und in den Lagern 8 die Laufzapfen 11 der Stützrollen 12. Die Hebel 10 sind an ihrem unteren Ende mit einem Handgriff 13 und am oberen Ende mit einem Zapfen 14 versehen. Auf den Zapfen 14 sind die Tragrollen 15 frei drehbar gelagert. Die Tragrollen 15 sind erfindungsgemäß mit Ringrippen 16 versehen, die in entsprechende Ringnuten 17 des Auswuchtdorns 5 eingreifen und den Auswuchtdorn gegen axiale Verschiebung bei der Spurkontrolle sichern.

    Die Zeichnung veranschaulicht die Stellung des Auswuchtdorns 5 während der Spurkontrolle, wobei der Dorn auf den Tragrollen 15 aufruht und an den Stützrollen 12 anliegt. In diese Lage gelangt der Auswuchtdorn durch einfaches Auflaufen auf die Tragrollen 15 von der Auswuchtbahn, nachdem die Tragrollen 15 mit Hilfe der Hebel 10 etwas nach oben verschwenkt sind, so daß der Dorn beim Auflaufen um ein bestimmtes Maß angehoben wird. Die Tragrollen werden in dieser angehobenen Stellung dadurch festgehalten, daß die über die Mittelsenkrechte durchgeschwenkten Hebel 10 mit ihrem Vorsprung 18 an dem Anschlag 19 der Konsolen 6 anliegen.

    Das Senken der Tragrollen geschieht durch Verschwenken der Hebel 10 im umgekehrten Sinn, bis der Vorsprung 18 jedes Hebels an den zweiten Anschlag 20 der Konsolen 6 stößt.

    USA.-Schneepflug mit 3 Transportschnecken schafft den Schnee nach einer Seite der Fahrbahn und wirft ihn durch ein viereckiges Rohr aus. Bei einer Schneehöhe von 15 cm konnte eine 3500 m lange Startbahn 300 m breit in 8 Std. frei gemacht werden.

    USA. - Schneeräumgerät mit Transportschnecken.

    Bild: Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    FLUG

    umscHA

    Inland.

    Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Qöring, in der Luftwaffe an Oberst v. Chamier-Glisczinski, Kommod, eines Kampfgeschw.; Oberstltn. Kosch, Kmdr. einer Kampfgr.; Hptm. Lutz, Kmdr. einer Kampf gr.; Obltn. Rössinger, Staffelkpt. in einer Kampf gr.; Obltn. Schürmeyer, Staffelkpt. in einer Aufklärungsgr.; Ltn. Illg in einem Kampf geschw.; Oberstltn. Vollbracht, Kommod, ein. Zerstörergeschw.; Mai. Bloedorn, Kmd. ein. Kampfgr.; Obltn. Herrmann, Staffelkpt. i. ein. Kampfgeschw.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht: Zum Oberst den Oberstleutnant Hanns Seidemann mit

    Wirkung vom 10. 10. 40; zum Oberstleutnant den Major Mölders anläßlich seines 50. Luftsieges.

    Frank Wels f, Ing., ist am 19. 10. in Wien verstorben, Wels, geb. 18. 10. 73 in Marburg, ein alter Flugpionier, ist Mitbegründer des Oesterr. Flugtechn. Vereins und Gleitflug-Clubs. 1909 erhielt er für sein Flugzeugmodell Etrich-Wels die höchste Auszeichnung auf der Internationalen Ausstellung Mailand. Im Herbst 1907 führte er nach gemeinschaftlicher Arbeit mit Etrich bei Trautenau in Böhmen viele Gleitflüge mit Zanoniaflügeln durch. Mit einem Drachenflugzeug, das nach dem gleichen Prinzip gebaut war, erreichte Etrich 1909 die ersten Erfolge. Später wurde die Etrich-Taube bekanntlich in Deutschland in Lizenz gebaut.

    Span. Luftverkehrsleute trafen am 21. 10. auf Einladung der Lufthansa mit planmäßigen Streckenflugzeug in Berlin ein. Die spanischen Gäste, der Unterstaatssekretär im span. Luftfahrtministerium, General Don Apolinar de Buruaga y Polanco, der Direktor der span. Luftverkehrsgesellschaft Iberia, Don Daniel de Aracz y Arejula, in Begleitung von maßgebenden Herren der spanischen Luftfahrt, wurden von Ministerialdirektor Fisch vom RLM im Auftrage des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe sowie von Direktor Walter Luz von der Lufthansa empfangen und werden Einrichtungen der deutschen Handelsluftfahrt studieren.

    Ausland.

    Ital, General Fougier, Oberkommandierender des italienischen Fliegerkorps an der Kanalküste, hat das Oberkommando des Corpo Aereo Italiano, das bestimmt ist, an der Seite der Luftwaffe des Reiches im Kampf an der Nordwestfront zu stehen, übernommen. — Als die Engländer die offenen oberitalienischen Städte bombardierten, wurde ihnen angekündigt, daß Italien dafür Vergeltung üben würde. Italien hat, wie immer, auch hier Wort gehalten.

    Ital. Ueberseeverkehrsflugzeug der Transozeanflugverkehrsgesellschaft „Lati" ist in Rio de Janeiro eingetroffen und hat damit den regelmäßigen Postverkehr zwischen Europa und Brasilien aufgenommen.

    Helsinki Techn. Hochschule, Abt. f. Flugzeugbau, Prof. Dr. Ylinen.

    Panamerikan. Clipperflugzeuge sind angewiesen, ab sofort von Lissabon über WTestafrika und Natal heimzufliegen. Die Verlegung des Flugweges nach Süden sei infolge der verschlechterten Wetterverhältnisse notwendig.

    Brit. Vizeluftmarschall Blount t» Weltkriegsteilnehmer, Kommandant der britischen Luftwaffe vor der Niederlage des britischen Expeditionskorps in Frankreich, ist bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    General der Flieger Student dankt seinen Fallschirmjägern. Zum erstenmal nach seiner Verwundung hatte jetzt der General Gelegenheit, die Männer zu besuchen, die unter seinem Kommando kämpften. Bild v. Kayser-PK-(Weitbiid)

    Luftwaffe.

    Berlin, 18. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Leichte Kampfverbände griffen erneut die britische Hauptstadt und kriegswichtige Ziele in Südostengland an. Trotz schwieriger Wetterverhältnisse gelang es, im Osten Londons am Bahnhof Deptford bei den Victoria-Docks sowie im Stadtgebiet nördlich der Themse wichtige Anlagen zu zerstören. Es kam dabei zu mehreren Luftkämpfen, in denen unsere Jäger Sieger blieben. — Bei Le Havre beschoß eine Heeresbatterie ein feindliches Unterseeboot. Sturzkampfflieger griffen darauf das Boot mit Bomben an. Unter starken Detonationen wurden Bootsteile an die Oberfläche geschleudert, so daß mit Vernichtung des Unterseebootes gerechnet werden muß. — In der Nacht richteten sich starke rollende Luftangriffe wieder gegen die Industrie-und Dockanlagen von London sowie gegen Liverpool und Birmingham. — Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang. — Britische Flugzeuge flogen gestern in das Reichsgebiet nicht ein. — In den Luftkämpfen des gestrigen Tages verlor der Gegner 17 Flugzeuge. 7 deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 19. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Vergeltungsangriffe auf die britische Hauptstadt trotz ungünstiger Wetterlage fort. Dabei gelang es, ein lebenswichtiges Wasserwerk zu zerstören. Bei Angriffen auf andere Orte Süd- und Mittelenglands erhielt ein Rüstungswerk mehrere schwere Treffer. In Truppenlagern wurden Baracken und Zelte zerstört. In einem Lager trafen Bomben angetretene Mannschaften. — Auch in der Nacht griffen schwere Kampfverbände London mit zahlreichen Bomben aller Kaliber an und zerstörten Dock- und Industrieanlagen nördlich und südlich der Themse. Weitere Angriffe richteten sich gegen die Hafenanlagen in Liverpool und Rüstungswerke in Birmingham, die zahlreiche Brände zur Folge hatten. — Bei nächtlichen Ein-flügen nach Nord- und Westdeutschland warfen einige britische Flugzeuge an verschiedenen Stellen Bomben, ohne militärischen Sachschaden anzurichten. Dagegen wurden wieder mehrere Wohnhäuser getroffen. Zwei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt.

    Berlin, 20. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte am gestrigen Tage trotz ungünstiger Wetterlage die Angriffe auf die britische Hauptstadt und andere kriegswichtige Ziele in Mittel- und Südengland fort. In der Nacht griffen stärkere Verbände in rollendem Angriff London an und warfen große Mengen Bomben, teilweise schwersten Kalibers, ab. Neben vielen anderen Einschlägen konnten insbesondere nördlich der West-India-Docks, im Gaswerk von Greenwich, bei den Handley-Page-Flugzeugwerken, bei einem großen Wasserwerk und in mehreren Bahnhöfen zahlreiche neue Brände, weithin sichtbare Explosionen und bis zu 1000 m hohe Stichflammen beobachtet werden. Schwere Kampffliegerverbände griffen die Hafenanlagen von Liverpool, Industriewerke von Coventry und sonstige Rüstungszentren in Süd- und Mittelengland an und beleg-

    Generaloberst Udet (links) mit Maj. Galland u. Mai. Mölders, Trägern des Eichen-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    laubs zum Ritterkreuz.

    Bild PK.-Spieth (Weltbild)

    ten sie wirkungsvoll mit Bomben. — Der Feind unternahm keine Angriffe auf deutsches Gebiet.

    Berlin, 21. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In den Abendstunden des 20. 10. versenkten Torpedoflugzeuge an der englischen Ostküste drei stark gesicherte Handelsschiffe mit insgesamt 20 000 BRT. — Leichte Kampffliegerverbände führten auch gestern Vergeltungsangriffe auf die britische Hauptstadt und andere Städte in Süd- und Mittelengland durch. Dock- und Hafenanlagen sowie lebenswichtige Versorgungsziele wurden erfolgreich mit Bomben belegt. Im Großtanklager von Thameshaven brachen nach den Angriffen weithin sichtbare neue Brände aus. Im Laufe des Tages und in der Nacht verstärkten schwere Kampfverbände die Angriffe auf London und warfen große Mengen von Bomben aller Kaliber, die zu beiden Seiten der Themse zahlreiche weitere Brände und schwere Zerstörungen hervorriefen. Werke der Rüstungsindustrie in Mittelengland und Hafenanlagen an der britischen Westküste waren ebenfalls das Ziel wirkungsvoller Bombenangriffe. — Feindliche Flugzeuge flogen in der letzten Nacht in Deutschland ein und warfen auf die Reichshauptstadt und an anderen Stellen Bomben. Als einziges militärisches Ziel ist eine Gleisanlage in Westdeutschland getroffen worden, ohne daß eine Verkehrsunterbrechung eintrat. Im übrigen wurden bei Angriffen auf Wohnviertel einige Häuser zerstöt und mehrere Zivilpersonen getötet. — Der Gegner verlor gestern 19 Flugzeuge, davon im Luftkampf 16, durch Flakartillerie 3 von denen eins über Berlin abgeschossen wurde. 4 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 22. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Laufe des 21. 10. griffen Kampfverbände London und andere wichtige Ziele in Mittel- und Südengland mit Bomben an. In London entstanden zahlreiche neue Brände. In den Flugmotorenwerken von Leyland nördlich Liverpool und in zwei anderen Anlagen der Rüstungsindustrie wurden wichtige Montage- und Maschinenhallen zerstört. Durch Treffer auf Truppenlager und Flugplätze gelang es, Hallen und am Boden stehende Flugzeuge zu zerstören. — Weitere wirkungsvolle Angriffe galten mehreren Großöllagern und Hafenanlagen. Beim Angriff auf einen Geleitzug an der Ostküste Englands erhielt ein Handelsschiff von 3000 BRT. mittschiffs einen so schweren Treffer, daß mit seinem Verlust zu rechnen ist. — In der Nacht zum 22. 10. nahmen die Vergeltungsflüge gegen London und die Angriffe auf andere Städte Großbritanniens ihren Fortgang. In kriegswichtigen Anlagen in Birmingham, Coventry und Liverpool konnten Brände und Explosionen festgestellt werden. — In der Nacht in Deutschland einfliegende feindliche Flugzeuge warfen einige Bomben ab, ohne militärischen Schaden anzurichten. Der Gegner verlor gestern zwei Flugzeuge, davon eins durch Flakartillerie. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 23. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Leichte Kampfverbände belegten während des Tages London und andere kriegswichtige Ziele erfolgreich mit Bomben. — Mit Einbruch der Dunkelheit setzten schwere Kampfverbände die Vergeltungsangriffe gegen die britische Hauptstadt und die Zentren der englischen Rüstungsindustrie fort. Zu beiden Seiten der Themse entstanden neue Brände. In Coventry und Birmingham erhielten kriegswichtige Betriebe schwere Treffer. — Feindliche Einflüge nach Deutschland fanden gestern nicht statt. — Major Mölders schoß, wie schon bekanntgegeben, in einem Luftkampf gegen zahlenmäßig überlegene feindliche Jäger seinen 49., 50. und 51. Gegner ab. — Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 24. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Infolge der ungünstigen Wetterlage über den britischen Inseln beschränkte sich die Tätigkeit unserer Luftwaffe am gestrigen Tage auf bewaffnete Aufklärung, wobei Bomben auf London und eine Fabrikanlage in Mittelengland geworfen wurden. In der Nacht griffen schwere Kampfflugzeuge wieder die britische Hauptstadt mit zahlreichen Bomben an. — Britische Flugzeuge flogen in der Nacht zum 24. 10. in das Reichsgebiet ein und versuchten, Berlin anzugreifen. Nur einzelne Flugzeuge erreichten die Reichshauptstadt. Sie warfen hauptsächlich Brandbomben auf Wohnviertel und verursachten leichten Gebäudeschaden sowie mehrere kleine Brände, die durch das rasche Eingreifen des Sicherheits- und Hilfsdienstes und durch den Selbstschutz der Bevölkerung sofort gelöscht werden konnten. An einer Stelle wurde eine Fabrikanlage getroffen. Durch den tatkräftigen Einsatz des Werkluftschutzes blieb der Schaden gering. — Ein deutsches Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 25. 10. 40. (DNB.) Oberk. d, Wehrmacht: Kampfflugzeuge griffen am gestrigen Tage in kurzer Folge mehrmals die britische Hauptstadt an und be-

    legten im Süden der britischen Insel einige Hafenplätze, Industrieanlagen und Verkehrseinrichtungen wirksam mit Bomben. Bei Nacht richteten sich die Angriffe mit dem Schwerpunkt wiederum auf London, wo Brände und Explosionen das weithin sichtbare Zeichen unseres Erfolges waren. Ferner erstreckten sich die Nachtangriffe auch auf Rüstungszentren und Hafenbezirke. — Das Verminen der britischen Häfen wurde fortgesetzt. — Im Rahmen der von der deutschen Luftwaffe durchgeführten Kampfhandlungen gegen England starteten zum ersten Male italienische Kampfverbände von ihrer Absprungbasis im besetzten Gebiet aus. Sie erzielten durch kühn geführte Angriffe und wohlgezielte Bombenwürfe große Erfolge gegen Hafenanlagen im Osten der britischen Insel. — Der Feind flog bei Nacht nach Nord- und Westdeutschland ein. Seine Bombenangriffe richteten sich in erster Linie gegen Hamburg, wo an einigen Stellen im Stadtgebiet und im Hafen Brände und sonstige Sachschäden verursacht wurden. Irn Schutze einer geschlossenen Wolkendecke stieß der Feind mit schwachen Kräften bis zur Reichshauptstadt vor. Durch vereinzelt abgeworfene Bomben entstanden Dachstuhlbrände und leichte Gebäudeschäden, ferner ein größerer Brand in einem Holzlager. In Berlin und Hamburg sind einige Tote und Verletzte zu beklagen. — 5 feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Deutsche und italienische Flugzeuge werden nicht vermißt.

    Berlin, 26. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Leichte Kampfflugzeuge des Generalfeldmarschalls Kesselring griffen während des ganzen Tages die britische Hauptstadt und wichtige Ziele in Südostengland mit Bomben an. Zahlreiche Treffer konnten auf Gleisanlagen und in Fabriken des Versorgungsgebietes ostwärts Battersea Park und anderen Teilen Londons erzielt werden. — An der Ostküste Englands wurden zwei Geleitzüge aus der Luft angegriffen und versprengt. Ein Handelsschiff erhielt einen Volltreffer. Mit seinem Totalverlust ist zu rechnen. — In der Nacht griffen schwere Kampfflugzeuge in rollendem Einsatz London, Liverpool, Birmingham sowie Hafenanlagen an der britischen West- und Südküste und Flugplätze in Mittelengland mit gutem Erfolg an. Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang. — Feindliche Flugzeuge flogen in der Nacht zum 26. 10. in das Reichsgebiet ein und warfen an verschiedenen Stellen Bomben, die jedoch fast alle in freies Gelände fielen; nur an einer Stelle entstand ein Dachstuhlbrand. Im Laufe der gestrigen Luftkämpfe schössen unsere Jagdflugzeuge 17 feindliche Jäger ab. Dabei errang Oberstltn. Mölders seinen 52. und 53. Luftsieg. 9 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 27. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht. Unsere leichten und schweren Kampffliegerverbände setzten am gestrigen Tage, zum Teil unter Begleitschutz von Jägern, ihre Angriffe auf London und andere Orte in Süd- und Mittelengland fort. Trotz stellenweise starker Jagd- und Flakabwehr gelang es, kriegswichtige Ziele erfolgreich mit Bomben zu belegen. Besonders heftige Explosionen konnten in einer chemischen Fabrik in Birmingham beobachtet werden. — Wie bereits bekanntgegeben, erhielt 100 km westlich von Irland das 42 000 BRT. große britische Transportschiff „Empreß of Britain" einen so schweren Bombentreffer, daß es in Brand geriet und die Besatzung in die Boote gehen mußte. — In der Nacht führten unsere Kampffliegerverbände in pausenlosen Einsätzen ihre Angriffe auf die britische Hauptstadt weiter. Zahlreiche Bomben wurden ferner auf Industrieanlagen in Birmingham und Coventry sowie auf den Hafen von Liverpool abgeworfen. Schwächere Kampfflieger-Einheiten belegten wieder britische Flughäfen in Nord-Schottland in kühn geführten Tiefangriffen mit Bomben und

    Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz. V. L.n. r.: Hptm. Streib, Obltn. Rössiger, Oberstltn. Kosch, Obltn. Schürmeyer, Hptm. Lutz. Weitbild (5)

    setzten Hallen und Unterkünfte in Brand. — Feindliche Flugzeuge flogen in der Nacht zum 27. 10. in Deutschland ein und versuchten, Städte und Industrieanlagen in Nord- und Mitteldeutschland anzugreifen. An einer Stelle wurde ein Treffer in einer Fabrik erzielt, bei dem ein Arbeiter getötet und Qebäudeschaden verursacht wurde. Ein feindliches Flugzeug warf auf die Reichshauptstadt Bomben, die hier, wie in anderen großen Städten, nur Wohnhäuser beschädigten. In Belgien wurden mehrere Zivilpersonen durch Sprengbomben getötet und verletzt sowie mehrere Wohnhäuser getroffen. — Der Gegner verlor gestern 9 Flugzeuge. 4 deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 28. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Das von Luftstreitkräften bombardierte und in Brand gesetzte 42 000 BRT. große britische Transportschiff „Empreß of Britain", das die Engländer unter starker Sicherung durch Zerstörer und Bewacher einzubringen versuchten, ist von dem unter Führung des Oberleutnants zur See Jenisch stehenden Unterseeboot torpediert und versenkt worden. — Vorwiegend leichte Kampffliegerverbände führten den ganzen Tag über zahlreiche Vergeltungsangriffe auf London durch. Im Zuge dieser Kampfhandlungen griffen Kampfflugzeuge nahe der Hauptstadt gelegene Flughäfen an und setzten zahlreiche Hallen und Gebäude in Brand. In weiteren Flughäfen an der schottischen Ostküste gelang es bei Bombenangriffen in den frühen Abendstunden, eine Anzahl von Flugzeugen am Boden zu zerstören. Neben anderen kriegswichtigen Zielen an der Südküste erhielt ein Großkraftwerk mehrere schwere Treffer. Nördlich von Liverpool griff ein Kampfflugzeug ein Rüstungswerk erfolgreich im Sturzflug an. In der Nähe von York gelang es, einen Eisenbahnzug durch Bombentreffer zum Entgleisen zu bringen. — Wie bereits bekanntgegeben, hatte der Angriff eines Flugzeuges etwa 300 km westlich der Nordspitze der irischen Insel auf einen stark gesicherten Geleitzug den Erfolg, daß zwei Frachtschiffe zu je 8000 BRT. schwere Volltreffer erhielten und mit Schlagseite liegen blieben. — Während der Nacht verstärkten sich die durch schwere Kampffliegereinheiten geführten Bombenangriffe auf die britische Hauptstadt. Außerdem wurden Industrieanlagen in Birmingham und Coventry sowie der Hafen von Liverpool mit Bomben belegt. — Britische Flugzeuge mieden auch gestern bei Tage das Reichsgebiet. Sie flogen erst unter dem Schutz der Dunkelheit ein und griffen Wohngebiete an, wobei ein Waisenhaus, ein Altersheim und mehrere Wohnhäuser beschädigt wurden. Einige Zivilpersonen trugen Verletzungen davon. Der einzige Versuch, ein Industrieziel anzugreifen, schlug fehl. Ein Hochofen wurde durch einen Bombensplitter gestreift, aber nicht beschädigt. — Der Gegner verlor gestern insgesamt 29 Flugzeuge, von denen 17 in Luftkämpfen im Raum um London, 12 auf den angegriffenen Flugplätzen zerstört wurden. 9 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 29. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampffliegerverbände setzten gestern ihre Vergeltungsangriffe auf die britische Hauptstadt und auf Industrieanlagen in Südengland fort. Besonders schwere Treffer erhielten kriegswichtige Werke bei Brooklands, Standon, Clacton on Sea und Ashford. In Südengland wurden Truppenlager wirksam mit Bomben belegt. — Bei einem Angriff auf einen Geleitzug bei Lowestoft erhielt ein Vorpostenboot mittschiffs so schwere Treffer, daß es mit Schlagseite liegenblieb. — In der Nacht richteten sich die Angriffe unserer schweren Kampffliegerverbände wieder in verstärktem Maße gegen London, wo zahlreiche neue Brände entstanden. Weiter wurden Industrieanlagen in Birmingham, Coventry, im Hafen von Liverpool und einige Flugplätze erfolgreich bombardiert. — Vorpostenboote wehrten einen Angriff feindlicher Torpedoflugzeuge durch gutliegendes Feuer ab. Die vom Gegner abgeschossenen Torpedos verfehlten ihr Ziel. — Die feindlichen Einflüge nach Deutschland waren auch in der letzten Nacht von nur geringer Wirkung. An einzelnen Stellen wurden Wohnviertel angegriffen, Häuser beschädigt und einige Zivilpersonen getötet oder verletzt. — In einer norddeutschen Stadt wurde ein Kesselhaus beschädigt, ohne daß dadurch eine wesentliche Störung des Betriebes eintrat. — Der Gegner verlor gestern 10 Flugzeuge, davon eins durch Marineartillerie. 8 deutsche Flugzeuge werden vermißt. Seit Kriegsbeginn sind allein von der Kriegsmarine 116 feindliche Flugzeuge, und zwar 26 durch Seestreitkräfte und 90 durch Marineartillerie abgeschossen worden. — Beim ersten Angriff auf den großen, stark geschützten Transportdampfer „Empreß of Britain" zeichnete sich die Besatzung eines Kampfflugzeuges unter Führung des Oberleutnants Jope besonders aus.

    Berlin, 30. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampfverbände warfen auch gestern zahlreiche Bomben auf London und erzielten vor allem in der Ge-

    gend der West-India-Docks und des Waterloo-Bahnhofes Treffer. Es konnten Stichflammen und neue Brände beobachtet werden. Auch sonstige kriegswichtige Ziele Südenglands wie der Kriegshafen Portsmouth und ein Munitionslager in Great-Yarmouth wurden mit Erfolg bombardiert. Vor Ramsgate erhielten zwei Schiffe Treffer und blieben unter starker Rauchentwicklung liegen. An diesen Untenehmungen beteiligte sich auch das italienische Fliegerkorps. In den Abendstunden gelang es bei Angriffen auf mehrere Flugplätze in den östlichen Grafschaften der britischen Insel Hallen und Unterkünfte durch Bombentreffer in Brand zu setzen und zahlreiche Flugzeuge am Boden zu zerstören und zu beschädigen. — Im Laufe des Tages kam es mehrfach zu heftigen Luftkämpfen. — In der Nacht steigerten sich die Angriffe auf London. Zer Vergeltung englischer Nachtangriffe auf deutsche Wohnviertel wurden wieder mehrere 100 000 kg Bomben abgeworfen. Zu beiden Seiten der Themse entstanden zahlreiche neue Brände in Dock- und Industrieanlagen. Weiter bombardierten Kampffliegerverbände den Hafen von Liverpool sowie die Industriegebiete von Birmingham und Coventry, ferner kriegswichtige Ziele in Nordengland. — Zahlreiche britische Häfen wurden vermint. — Britische Flugzeuge flogen im Schutz der Nacht in Belgien, Holland und das Reichsgebiet ein. Ihre Bomben richteten, wie gewöhnlich, keinen nennenswerten Schaden an kriegswichtigen Zielen an. Bei der Zerstörung eines freiliegenden Bauernhauses wurden sechs Erwachsene und zwei Kinder getötet. In anderen Orten sind einige Wohnhäuser beschädigt und mehrere Personen, darunter einige Holländer, getötet oder verletzt worden. — Der Gegner verlor gestern insgesamt 47 Flugzeuge, davon wurden 19 im Luftkampf abgeschossen, 28 durch Flak oder am Boden zerstört. 17 deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 31. 10. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsangriffe auf London und auf kriegswichtige Ziele in Mittel- und Westengland wurden fortgesetzt. Dabei gelang es vor allem, ein Werk der Flugrüstungsindustrie, eine Fabrik in der Nähe von Sheffield und ein Truppenlager schwer zu beschädigen. — 300 km westlich von Irland versenkte ein Flugzeug durch Bombentreffer ein Handelsschiff von 5000 BRT. — Im Laufe des Tages kam es zu mehreren für uns erfolgreichen Luftkämpfen. Die nächtlichen Vergeltungsflüge gegen England nahmen in verstärktem Umfange ihren Fortgang. Zu beiden Seiten der Themse konnten in den Industrie- und Dockanlagen Explosionen und Brände beobachtet werden. Weiter wurden Häfen an der britischen Westküste und Rüstungszentren in Mittelengland, vor allem Coventry, erfolgreich bombardiert. — Britische Flugzeuge flogen auch in der letzten Nacht in die westlichen Grenzgebiete des Reiches ein und warfen vereinzelt Bomben, die jedoch in freies Gelände fielen und dabei nur ein Hochspannungskabel durchschlugen. — Der Gegner verlor gestern 13 Flugzeuge, davon 12 im Luftkampf und eins durch Flakartillerie. 5 eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz. Links; Major Falck, rechts: Hptm. Makrocki.

    Weltbild (2)

    Italien.

    Rom, 18. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Kommandant des Flugzeuges, das den englischen Kreuzer „Liverpool" bombardiert hat, ist Fliegerhauptmann der Luftwaffe Massimilio Erasi. — In Nordafrika haben unsere Flugzeugformationen trotz der widrigen Witterungsbedingungen erfolgreich die Bombardierung der Flugplätze von El Daba und Marsa Matruk wiederholt; getroffen wurden der Flugplatz von El di Kheila (Alexandria) und längs der Straße Marsa Matruk—El Daba feindliche Anlagen und Kraftwagenkolonnen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika haben unsere Flugzeuge den Wasserflughafen und den Hafen von Aden bombardiert, wobei in beiden Angriffszielen riesige Brände ausgelöst wurden. Die feindliche Luftwaffe hat den Wohnort von Leghelli bombardiert und leichte Schäden verursacht.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Rom, 19. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im östlichen Mittelmeer griff unsere Luftwaffe englische Kriegsschiffe an, die einen feindlichen Geleitzug begleiteten. Ein Kreuzer von 10 000 t wurde von Bomben getroffen. Feindliche Flugzeuge griffen wiederholt die Flugplätze von Rhodos an. Ein Toter, zwei Verwundete. Leichter Gebäudeschaden, kein Schaden an Flugzeugmaterial. — Unsere Flugzeugformationen haben feindliche Anlagen und Flugplätze von Marsa Matruk, El Daba, Maaten Bagush, Fuka und Bir Abu Smeit bombardiert, wobei sie Brände und sichtbare Schäden verursachten. — Weitere Flugzeugformationen haben den Flugplatz von Siwa, Schuppen und Zeltlager des Feindes bombardiert und im Tiefflug unter Maschinengewehrfeuer genommen, wobei sie Volltreffer erzielten. — Die feindliche Luftwaffe hat die Bombardierung des Hafens von Bengasi wiederholt, ohne jedoch Schaden oder Opfer zu verursachen. Ein Luftangriff in der Zone von Halfaia hatte vier Verwundete zur Folge gehabt. — In Ostafrika ist ein halb zerstörtes englisches Flugzeug aufgefunden worden, das Afmadu am 2. 10. bombardiert hatte. — Die feindliche Luftwaffe hat Gondar bombardiert, wobei ein Toter und einige Verwundete unter den Eingeborenen verursacht wurden, ferner Diredaua, wo es zwei Verwundete gab, schließlich die Eisenbahnlinie von Dschibuti bei Erer, Gura, Toselli, Decamere, Cassala Gherille und Neghelli, wo es keine Opfer und nur geringen Sachschaden gab.

    Rom, 20. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In der Nacht zum 19. 10. hat einer unserer schweren Bomberverbände nach einem langen Flug von etwa 4500 km einen Angriff auf das Oelzentrum der Insel Bahrein, des englischen Besitzes im Persischen Golf, durchgeführt. Die aus Oelraffinerien, Oelleitungen, Depots und Tankanlagen bestehenden Ziele sind wirksam getroffen worden, was einige riesige aus weiter Ferne sichtbare Brände verrieten. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Nordafrika hat unsere Luftwaffe militärische Lager bei Rasel-el-Rum, längs der Fahrstraße von Marsa Matruk, Flugzeuganlagen und Barackenlager bei Maaten Bagush und Fuka sowie die Eisenbahnlinie und die Flugzeuganlagen bei El Daba bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Die feindliche Luftwaffe hat Bardia und Halfaia mit Bomben belegt, ohne weder Opfer noch Schaden zu verursachen, und hat erneut in Bengasi zahlreiche Brand- und Explosivbomben auf den Hafen und die Wohnviertel abgeworfen, wobei einige Häuser im Araberviertel getroffen wurden. Weder Opfer noch Schaden an Militärzielen. — In Ostafrika ist ein von feindlichen motorisierten Truppen versuchter Angriff gegen Gherille unter Teilnahme unserer Flugwaffe glatt zurückgewiesen worden. Feindliche Flugzeuge haben Einflüge auf Todignac (Rudolfsee), Barantu, Decamere und Massaua sowie auf einige Ortschaften ohne Ergebnisse durchgeführt, wobei unbedeutender Schaden angerichtet wurde und einige Verwundete zu verzeichnen sind.

    Rom, 21. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika Erkundungstätigkeit. Einige feindliche Luftangriffe verursachten keinen Sachschaden, es gab zwei Verwundete. — Unsere Luftwaffe bombardierte die feindlichen militärischen Stellungen bei Habbas Wein (Kenia), den Flughafen Wajir, motorisierte Truopen auf der Straße Wajir—Gherille und in der Umgebung von Arbo sowie im Roten Meer einen von Kriegsschiffen begleiteten feindlichen Geleitzug. Bei dem im Wehrmachtsbericht vom Donnerstag (17. 10.) erwähnten Luftangriff auf den englischen Stützpunkt Perim wurden — wie nachträglich festgestellt wurde — zwei kleinere dort stationierte Kriegsschiffe versenkt. — Feindliche Flugzeuge bombardierten Decamere, wobei es unter der eingeborenen Bevölkerung einen Toten und elf Verwundete gab. Leichter Schaden an Baracken: ferner wurden wirkungslos Bomben abgeworfen auf Asmara, Gura, Agordat und Massaua. — Von der Schweiz kommend, wurden vom Feind Luftangriffe auf oberitalienische Ortschaften durchgeführt. In Verona wurde ein Privathaus und ehr Wohltätigkeitsinstitut beschädigt, wo 60 Waisen und 150 Arme untergebracht waren. Insgesamt sind drei Tote und zwölf Verwundete zu beklagen. In der Provinz Pavia wurden zwei Wohnhäuser zerstört, wobei es vier Tote und einen Verwundeten gab. In der Provinz Alessandria wurden drei Häuser zerstört, eine Person getötet und zwei verwundet, eine davon schwer. In der Ortschaft Borgi Verezzi (Savona) wurden in einem Gehölz kleine Brände verursacht, eine Kirche schwer getroffen und die benachbarten Häuser leicht beschädigt, ohne Personen zu verletzen. Bei zwei anderen Ortschaften wurden Bomben auf freies Feld abgeworfen.

    Rom, 22. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Im südlichen Roten Meer griffen italienische Torpedoboote einen großen feindlichen

    Geleitzug, der von größeren Zerstörern stark geschützt und von Erkundungsflugzeugen ausgemacht war, erfolgreich an. Beim Morgengrauen wurde der feindliche Geleitzug auch noch von unserer Luftwaffe angegriffen, die mit den gegnerischen Jägern in Kampf geriet und ein Flugzeug vom Typ Gloster traf. — In Nordafrika hat unsere Luftwaffe Fuka, Maaten Bagush, Barackenlager in Marsa Matruk und in El Daba, die Luftstützpunkte von Hamman, westlich von Alexandria, liolwan, südlich von Kairo, und den Flottenstützpunkt von Alexandria bombardiert. Ueberau sind positive Ergebnisse trotz der lebhaften feindlichen Flakabwehr erzielt worden. Die feindliche Luftwaffe hat gegen unsere Truppen Angriffe durchgeführt, wobei es einige Verwundete gab. Außerdem wurden von ihr zwei deutlich gekennzeichnete Zeltlazarette in der Gegend von Ugbug angegriffen, wobei acht Insassen verletzt wurden. — Unsere Flieger bombardierten die Hafenanlagen von Aden, einige Lastkraftwagen bei Lokitang (Kenia) und die befestigten Stellungen sowie den Flughafen von Garissa, wobei zwei feindliche Flugzeuge am Boden zerstört und ein Jagdflugzeug im Kampf abgeschossen wurde. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Die feindliche Luftwaffe griff Aiscia, Gura, Decamere und Massaua erfolglos an, ferner Cassala, wobei es einen Verwundeten gab, und Asmara, wo drei Verwundete zu beklagen sind und leichter Sachschaden entstand.

    Rom, 23. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika haben feindliche Flieger unsere Truppen zwischen Sollum und Sidi Barani angegriffen. Es gab einen Toten und einige Verwundete. Im Gebiet von Bug-Buc hat eines unserer Jagdflugzeuge zwei feindliche Bomber vom Typ Wellington angegriffen und in die Flucht geschlagen. Einer der Bomber wurde schwer getroffen, so daß er wahrscheinlich abgestürzt ist. — Unsere Bombenflieger haben den Flottenstützpunkt Port Said mit Bomben belegt. Das Bombardement der Flottenbasis von Alexandria, das im Wehrmachtsbericht vom Dienstag (22.10.) erwähnt wurde, dauerte insgesamt zwei Stunden und hatte in den Lagern und Depots des Hafens schwere Explosionen und Brände zur Folge. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika haben unsere Flieger den Flugplatz von Bura am Tana-fluß angegriffen, die Treibstofflager mit Maschinengewehrfeuer belegt und zerstört. — Die feindliche Luftwaffe hat erfolglos Angriffe auf Burgavo und die Flughäfen von Asmara und Gura unternommen.

    Rom, 24. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die feindliche Luftwaffe hat ohne Erfolg einige Bomben auf das Gebiet von Sidi Barani abgeworfen. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe militärische Anlagen auf der Insel Perim bombardiert, wobei ein starker Brand verursacht wurde, und hat im Tiefflug feindliche bewaffnete Abteilungen bei El Ducana mit Maschinengewehrfeuer beschossen. Die feindliche Luftwaffe bombardierte Massaua, wo es sechs Verwundete gab, den Flugplatz von Bahar Dar (südöstlich des Tanasees), wo es zwei Tote und einen Verwundeten gab, Tessenei, wo es neun Leichtverwundete gaK Azozo (Gondar), wo es einen Toten und sechs Verwundete gab, und die Flugplätze von Alomata, Dessie und Decamere, wo leichter Schaden verursacht wurde. Weitere feindliche Einflüge auf Assab, Asmara, Cassala und Gura blieben ohne Erfolg.

    Rom, 25. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Fliegerstaffeln bombardierten die Hafenanlagen von Port Said, den Flugplatz von Catbhur, nordwestlich von Kairo, die Anlagen von Aboukir, östlich von Alexandria, Maaten Bagush, die Flugplätze von Fuka, El Daba und die Bahnhöfe von El Daba und Marsa Matruk. Ueberau wurden beträchtliche Ergebnisse erzielt und große Brände verursacht. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Ein feindlicher Luftangriff auf Tobruk blieb ohne Erfolg. Bei einem weiteren Luftangriff auf Bengasi wurden ein Eingeborener getötet und zwei Araberhäuser beschädigt. Kein Schaden an militärischen Zielen. — Unsere Luftwaffe bombardierte Schiffe im Hafen von Port Sudan. Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Azozo und Cassala, wobei es insgesamt fünf Verwundete gab, ferner auf Decamere, Asmara, El Uak, El Gabo (Somaliland), ohne Schaden anzurichten.

    Rom, 26. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika belegte unsere Luftwaffe die Bahnanlagen von Marsa Matruk, Fuka, Daba mit Bomben. Es wurden deutlich erkennbarer Schaden und Brände verursacht. Die feindliche Luftwaffe bombardierte Tobruk; ganz leichter Sachschaden, jedoch sind Verluste an Menschenleben nicht zu beklagen. Ein feindliches Flugzeug vom Blenheim-Typ wurde von unseren Jagdfliegern abgeschossen. Der Abschuß von zwei weiteren ist wahrscheinlich. Eines davon wurde von der Marineflak getroffen.

    — In Ostafrika belegte eine unserer Fliegerstaffeln den feindlichen Flugplatz Malindi (Kenia-Küste) mit Bomben. — Die feindliche Luftwaffe unternahm Luftangriffe auf Gorra (Kenia), wo zwei Dubat (Eingeborenensoldaten) verwundet wurden, auf Assab, wo leichter Sachschaden entstand, und Decamere, ohne Schaden anzurichten.

    Rom, 27. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Das beim Angriff auf Tobruk als wahrscheinlich von der Flak der italienischen Kriegsmarine abgeschossen gemeldete feindliche Flugzeug ist tatsächlich abgeschossen worden.

    — In Ostafrika haben unsere Flugzeuge eine feindliche Abteilung am Ghirghir-Strom, 40 km nördlich von Cassala, im Tiefflug angegriffen und beschossen. — Feindliche Einflüge fanden statt auf Assab, Gherille und Cassala, ohne einen Erfolg zu haben, auf Metemma, wo es zwei Tote (darunter eine eingeborene Frau) und acht Verwundete gab, und die katholische Kirche schwer beschädigt wurde, auf Buna und Debel in Kenia, wo acht Askaris verwundet wurden, und auf Mersa Teclai, wo vier Personen verwundet wurden. — Im Verlauf der feindlichen Bombardierung am 26. 10. auf Assab wurde das Spital getroffen, wobei der Kreissaal und die Wohnräume der Pflegerinnen und Schwestern beschädigt wurden.

    Rom, 28. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Während einer bewaffneten Aufklärung über Malta haben 9 italienische Jagdflugzeuge 9 englische Jäger zu einem heftigen Kampf gestellt. Zwei feindliche Flugzeuge sind abgeschossen und ein weiteres wahrscheinlich abgeschossen worden. — In Nordafrika hat unsere Luftwaffe militärische Ziele zwischen Kantara und Ismailia (südlich von Port Said) bombardiert. Feindliche Flugzeuge haben einen Einflug auf Bengasi und in der Zone von El Abiar (östlich von Bengasi) durchgeführt, der fünf Tote und einige Verwundete zur Folge hatte. — Feindliche Flugzeuge haben wahllos Bomben auf die Ortschaft Maltezzana (Stampalia) abgeworfen, aber weder Schaden noch Opfer verursacht. Eines dieser Flugzeuge, das sicher getroffen worden ist, mußte sich seiner Bomben durch Abwurf ins Meer entledigen und hat sich unter ständigem Verlust an Höhe entfernt. — In Ostafrika haben unsere Luftformationen feindliche Lager und Truppen in der Zone von Gatissa und Lodwa (Kenia) bombardiert. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Die feindliche Luftwaffe hat Bomben auf El Uak, Mega und Magi abgeworfen und dabei insgesamt zwei Tote und einen Verletzten sowie leichte Materialschäden verursacht.

    Rom, 29. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Trotz der schlechten Wetterverhältnisse bombardierte unsere Luftwaffe wiederholt die ihr befohlenen militärischen Ziele, wobei Docks, Hafen- und Eisenbahnanlagen getroffen wurden und im Hafen von Patras Brände hervorgerufen wurden. Außerdem wurden die Anlagen längs des Kanals von Korinth und an dem Flottenstützpunkt von Pre-veza sowie Anlagen des Wasserflughafens der Luftbasis von Tatoi in der Nähe von Athen bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika hat eine unserer Luftformationen feindliche Zusammenziehungen in der Zone von Soiusceib (mittlerer Sudan) versprengt. Flugzeuge haben Asosa (südöstlich von Kurmuk) und Dima (nordöstlich von Abra Marcos) bombardiert und dabei 7 Tote verursacht.

    Rom, 30. 10. 40 (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika haben feindliche Luftangriffe auf Bardia und Tobruk zwei Tote und leichte Schäden zur Folge gehabt. — Feindliche Luftangriffe auf Assab haben leichte Schäden, aber keine Opfer zur Folge gehabt.

    Rom, 31. 10. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat nach Ueberwindung widriger Wetterverhältnisse und der lebhaften feindlichen Luftabwehr den Hafen von Patras bombardiert und vollbesetzte feindliche Truppentransporte sowie die Basis von Lepanto, griechische Truppenlager am Metzovo und bedeutende Verteidigungsanlagen und Straßenknotenpunkte im Kala-may-Tal bombardiert. Ein von unseren Jägern angegriffenes feindliches Flugzeug wurde abgeschossen; eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Buna, Massaua, Lugh, Ferrandi, Cheren und Berbera abgeworfen und dabei insgesamt 5 Tote und 16 Verwundete — davon 13 unter der Eingeborenenbevölkerung — verursacht. Weitere Luftangriffe auf El Uak und Sarde haben weder Schäden noch Opfer zur Folge gehabt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inhaber des Se^elfüeger-Leisfungsabzeichens

    (veröffentlicht im „Flugsport" 1936, S. 103 Nr. 1-200, S. 681 Nr. 201—300,

    1938, S. 398 Nr. 301—845, 1939, S. 315 Nr. 846—1132, 1940, S. 307 Nr. 1133—1383).

    1384. Otto Thiele, Darmstadt 6. 7.39 1441.

    1385. Heinrich Eppmann, Darmstadt 6. 7.39 1442.

    1386. Raymond Bailly, Paris 12. 7.39 1443.

    1387. Pierre Charron, Paris 12. 7.39 1444.

    1388. Robert Martin, Paris 12. 7.39 1445.

    1389. Edmont Voigard, Paris 12. 7.39 1446.

    1390. Andre Colin, Paris 12. 7.39 1447.

    1391. Qefr. Karl Heinz Qroth, Fürth i. B. 14. 7. 39 1448.

    1392. Obl. Fiebig, Wertheim 14. 7.39 1449.

    1393. Georg Jakob, Lt., Hermsdorf 13. 7. 39 1450.

    1394. Otto Dumke, Stuttgart 13. 7.39 1451.

    1395. Helmut Wessel, Münster 13. 7. 39 1452.

    1396. Max Steiner, Zürich 12. 7. 39 1453.

    1397. Paul Schmid, Bürglern, Schweiz 12. 7. 39 1454.

    1398. Max Schachenmann, Qrenchen, 1455. Schweiz 12. 7. 39 1456.

    1399. Karl Haberstich, Brug, Schweiz 12. 7. 39 1457.

    1400. Werner Richter, Darmstadt 7. 7.39 1458.

    1401. Friedrich Lange, Berlin 7. 7. 39 1459.

    1402. Michael Braun, Fürth i. B. 19. 7.39 1460.

    1403. Obergefr. Panier, Nohra-Weimar 27. 7.39 1461.

    1404. Lt. Fritz Hohenstein, Fürth i. B. 10. 7. 39 1462.

    1405. Wilhelm Dormann, Berlin 19. 7.39 1463.

    1406. Karl Bruhn, Berlin-Charl. 19. 7.39 1464.

    1407. Heribert Mosel, St. Marein, Ostm. 19. 7. 39 1465.

    1408. Emil Hörrmann, Stuttgart 19. 7.39 1466.

    1409. H. von Michaelis,Johannesburg, 1467. Südafrika 19. 7.39 1468.

    1410. Albert Wanderer, Dresden 19. 7.39 1469.

    1411. Adolf Liebermeister, Danzig 13. 7. 39 1470.

    1412. Leo Schmidt, Berlin-Charl. 13. 7.39 1471.

    1413. Günther Heesmann, Stettin 13. 7.39 1472.

    1414. Herbert Boenecke, Göttingen 13. 7.39 1473.

    1415. Hans Egon Warnholtz, Augsburg 19. 7. 39 1474.

    1416. Liy Gräfin Sierstorpff, Buchenhöh 19. 7. 39 1475.

    1417. Daniel Schmidt, Johannisthal 19. 7.39 1476.

    1418. Paul Judex, Berlin-Adlershof 19. 7. 39 1477.

    1419. Franz Tischer, Bad Schlag 19. 7. 39 1478.

    1420. Helmut Becker, Marburg 26. 7.39 1439.

    1421. Robert Lard, Eschwege 19. 7. 39 1480.

    1422. Robert Machemer, Sprendlingen 19. 7. 39 1481.

    1423. Hans Fröhlich, Werdohl i. W. 22. 7. 39 1482.

    1424. Alfons Schwarz, Regensburg 8. 8.39 1483.

    1425. Hans Schmidt, Ellingen i. B. 22. 7. 39 1484.

    1426. Hildegard Kessel, Düsseldorf 22. 7. 39 1485.

    1427. Jakob Schumann, Frankenthal, Pfalz 22. 7.39 1486.

    1428. Siegfried Waldner, Wechmar 22. 7.39 1487.

    1429. Ingeborg Buer, Hamburg 22. 7. 39 1488.

    1430. Otto Arndt, Ballenstedt-Harz 12. 12. 39 1489.

    1431. Viktor Sosniers, Waren, Meck. 21. 7. 39 1490.

    1432. Karl Knothe, Lebus, rechts d. Oder 22. 7. 39 1491.

    1433. Gefr. Ferdinand Vogt, Berlin- 1492. Heiligensee 22. 7.39 1493.

    1434. Arthur Müller, Darmstadt 26. 7. 39

    1435. Obergefr. H. Hartebrodt, Liegnitz 19. 7. 39 1494.

    1436. Erich Nagel, Uffz. 17. 8. 39

    1437. Kurt Dobner, Nürnberg 17. 8.39 1495.

    1438. Alfred Wagner, Nürnberg 24. 7. 39 1496.

    1439. Albin Wermut, Königsberg 24. 7.39 1497.

    1440. Otto Grams, Insterburg 26. 7.39 1498.

    Helmut Schönfeld, Sensburg 24.

    Jacques Beau, Neuchatel, Schweiz 24. Julius Schröder, Dresden 24.

    Ernst Fritsch, Schwangau 24.

    Heinrich Schumacher, Stettin 24. Karl Ebert, Augsburg 24.

    Karl Erich Kugel, Hagen i. W. 8. Feldwebel Hollmann, Brandenburg 28. Miedzybrodzki, Leslaw, Polen 25. Kaminska, Wladyslawa, Polen 25. Fron Boleslaw, Polen 25.

    Karczmarz, Josef, Polen 25.

    Krasnodebski, Henryk, Polen 25. Dumin-Rzuchowski, Zbignow, Polen 25.

    25. 25. 25. 25. 25. 9, 4. 4. 8. 25.

    Orzulik, Jan, Polen Czyzyk, Stanislaw, Polen Wandaldi Wladyslaw, Polen Rojniewicz, Ryszard, Polen Hans Hellhake, Düsseldorf Walter Chilian, Chemnitz Johann Eilers, Bremen Bruno Taps, Uetersen, Holst. Willy Jarand, Geislingen Hans Drüsedau, Gardelegen Wilhelm Frömter, Dresden 4.

    Hans Specht, Stuttgart 2.

    Edgar Berkholtz, Stuttgart 4.

    Erich Meyer, Dresden 4.

    Wilhelm Hamacher, Menden 31.

    Hans Scheffler, Hemer-Westig 31.

    Karl-Heinz Flöte, Lauterbach 31.

    Georg Hoppe, Lauterbach 31. Karl Woywod, Lauterbach 8.

    Hans Voß, Baiinger Heide, Meckl. 4. Hans Neelmeyer, Dresden 4.

    Karl Dünnebeil, Erfurt 9.

    Hans Stein, Altenburg, Thür. 12. Ernst Thalheim, Rudolstadt 8.

    Ernst Hessenberger, Jena 4.

    Willi Trasser, Darmstadt-Arheilgen 8. Friedrich Hessing, Ballenstedt 4.

    Rudolf Artmann, Oschersleben 4. Karl Wallhöfer, Göttingen 4.

    Kurt Hoffmann, Hameln 4.

    Herbert Drape, Hannover 4.

    Heinrich Werner, Hameln 4.

    Rolf Ackermann, Güttingen 4.

    Walter Honig, Dessau 8.

    Herbert Apitzsch, Hildesheim 4.

    Rudolf Zimmermann, Hildesheim 31.

    Hans Krieger, Kothen, Anhalt 12.

    Walter Pretschner, Dessau 28. Elmer Zock, Detroit-Michigan,

    USA. 31. 7.39 Udo Fischer, Ithaca, New York,

    USA. 31. 7. 39

    N. Randoll, Detroit, Michig., USA. 31. 7. 39

    Parker Leonard, Osterville, USA. 31. 7. 39

    Harland Mac Henry, Athens, USA. 31. 7.39

    Alan R. Essery, San Diego, USA. 31. 7. 39

    7. 39 7. 39 7. 39

    7. 39 7. 39

    7. 3.9

    8. 39 7. 39 7. 39 7. 39 7. 39 7. 39 7. 39 7. 39 7. 39 7. 39 7, 39, 7. 39

    7. 39

    8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39

    8. 39 7. 39

    9. 39 7. 39

    7. 39

    8. 39 8. 39 8. 39 8. 39

    12. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 8. 39 7. 39 12. 39 7. 39

    Seite 396 „FLUQSPO

    1 R T* Nr. 23/1940, Bd. 32

    1499. John Robinson, San Diego, USA.

    31.

    7.

    39

    1558.

    Werner Flanz, Witten-Annen (Ruhr)

    30. 8.39

    1500. Donald Stevens, Hollywood, USA.

    31.

    7.

    39

    1559.

    Aug. Wiethüchter, Neuruppin

    30. 3. 39

    1501. Harvey Stephens, Hollywood, USA.

    31.

    7.

    39

    1560.

    Gerhard Baumgärtner, Laucha-

     

    1502. Heinz Martin, Saarbrücken

    21.

    8.

    39

     

    Dorndorf

    30. 8. 39

    1503. Wilhelm Koch, Jüterbog

    28.

    7.

    39

    1561.

    Heinrich Neuhaus, Neubiberg

    30. 8. 39

    1504. Werner Hilger, Düsseldorf

    31.

    7.

    39

    1562.

    Robert Denecke, Kassel

    30. 8. 39

    1505. Karl Pilz, Schwangau

    12.

    12. 39

    1563.

    Matthias Zingsheim, Troisdorf

    29. 8. 39

    1506. Frenz Orthbandt, Berlin-Gatow

    9.

    8.

    39

    1564.

    Georg Rosenblath, Düsseldorf

    29. 8. 39

    1507. Siegfried Schubert, Stettin

    8.

    8.

    39

    1565.

    Fritz Püttmann, Krefeld

    30. 8. 39

    1508. Ludwig Pötter, Uetersen,

         

    1566.

    Paul Rentmeister, Essen

    28. 8. 39

    Fliegerhorst

    14.

    8.

    39

    1567.

    Otto Pehlke, Kamp-Lintfort

    28. 8.39

    1509. Hans Heinzel, Berlin-Pankow

    14.

    8.

    39

    1568.

    Wilhelm Boßmann, Erfgen b. Kleve 28. 8. 39

    1510. Heinz Petzold, Zwickau i. Sa.

    8.

    8.

    39

    1569.

    Johannes Synde, Bautzen i. Sa.

    28. 8.39

    1511. Eduard Peters, Segelfluglager Ith

    8.

    8.

    39

    1570.

    Gerhard Raffke, Grünau i. Rsgb.

    12. 12. 39

    1512. Erich Bromund, Fliegerhorst

         

    1571.

    Kurt Adam, Hirschberg i. Rsgb.

    12. 12. 39

    Braunschweig

    8.

    8. 39

    1572.

    Günter Baumann, Waldenburg

    28. 8.39

    1513. Reinhold Gabler, Halberstadt

    8.

    8.

    39

    1573.

    Siegfried Rösler, Hirschberg i. R.

    12. 12. 39

    1514. Gustav Grosser, R. f. S. Hornberg 14.

    8.

    39

    1574.

    Elfriede Marmulla, Rüdersdorf

    12. 12. 39

    1515. Hans-Joachim Hefter, Berlin-

    14.

     

    39

    1575.

    Eva Gentzen, Berlin-Charlottenbg. 28. 8. 39

    Potsdam

    8.

    1576.

    Hermann Weisenseel, Regensburg

    25. 8. 39

    1516. Karl Klingelhöfer, Uffz., Jüterbog

    12. 12. 39

    1577.

    Franz Eckerle, Baden-Baden

    25. 8.39

    1517. Elisabeth Krause, Berlin-Woltersdorf

    15.

     

    39

    1578.

    Kurt Hammel, Velbert

    13. 7. 39

    8.

    1579.

    Willi Kümmert, Peckensen, Kreis

     

    1518.Eduard Otto, Segelflugl. Dolmar

    15.

    8.

    39

     

    Salzwedel

    25. 8. 39

    1519. Hans Klenk, Fl. Neubiberg-Münch.

    12.

    8.

    39

    1580.

    Martin Hartmann, Grubschütz

     

    1520. Ferdinand Erwig, München

    12.

    8.

    39

     

    üb. Bautzen

    25. 8. 39

    1521. Karl Hinderer, Eßlingen a. N.

    14.

    8.

    39

    1581.

    Gustav Pieper, Schweinfurt

    25. 8.39

    1522. Peter Meyer, Friedrichsthal, Saar

    14.

    8.

    39

    1582.

    Paul Morgenstern, Stuttgart

    25. 8. 39

    1523. Walter Hesse, Graz

    14.

    8.

    39

    1583.

    Max Gnann, Kirchheim-Teck

    25. 8.39

    1524. Hanns Mustroph, Hamm, Westf.

    9.

    8.

    39

    1584.

    Fritz Franke, Großrückerswalde

    12. 12. 39

    1525. Erich Kronstätt, Rostock

    12.

    8.

    39

    1585.

    Wilhelm Ammelounx, Schüren

    12. 12. 39

    1526. Hans Schiff, Hannover

    12.

    8.

    39

    1586.

    Heinrich Bürger, Duisburg

    13. 12. 39

    1527. Wilhelm Huber, Memmingen

    8.

    8.

    39

    1587.

    Heinz Sander, Wuppert.-Elberfeld

    13. 12. 39

    1528. Wilhelm Salz, Kampffl.-Sch.

    12.

    8.

    39

    1588.

    Gustav Zirke^ Goch

    13. 12. 39

    Tutow b. Demmin

    1589.

    Horst Heinstein, Heidelberg

    13. 12. 39

    1529. Gerhard Fiech, Berlin-Charl.

    14.

    8.

    39

    1590.

    Herbert Bayer, Offenburg

    13. 12. 39

    1530. Ernst Matern, Segelflugl. Nidden

    12. 12. 39

    1591.

    Erich Seiter, Oftersheim

    13. 12. 39

    1531. Helmuth Wendel, Erfurt

    17.

    8.

    39

    1592.

    Werner Edelmann, Karlsruhe

    13. 12. 39

    1532. Erwin Stahler, Dettingen-Teck

    16.

    8.

    39

    1593.

    Alfred Moos, Karlsruhe

    3. 9.39

    1533. Gerhard Suhr, Schöneiche b. Berlin 15.

    8.

    39

    1594.

    Alfons Brunner, Karlsruhe

    12. 12. 39

    1534. Anton Grosch, Regensburg

    17.

    8.

    39

    1595.

    Karl Fr. Bäuerle, Fl.-H. Uetersen

    13. 12. 39

    1535. Ernst Schmollinger, Wildbad

    15.

    8.

    39

    1596.

    Wilhelm Schott, Hornberg

    11. 12. 39

    1536. Adrien Rouchouse, Frankr.

    11.

    8.

    39

    1597.

    Gerhard Fabricius, Hornberg

    25. 8. 39

    1537. Raymond Autier, Frankreich

    11.

    8.

    39

    1598.

    Gerhard Roll, Stuttgart-Feuerbach

    11. 12. 39

    1538. Maurice Refregier, Frankr.

    11.

    8.

    39

    1599.

    Peter von Malapert, Darmstadt

    11. 12. 39

    1539. C. J. Wingfield, Onslow Shrewsbury

       

    1600.

    Carl Treiber, Stuttgart

    11. 12. 39

    Salop

    11.

    8.

    39

    1601.

    Max Andresen, Sfl.-Sch. Fischbeck

    13. 12. 39

    1540. F. T. Gardiner, Broodfield, Preston

       

    1602.

    Erich Hammoschöck, Hamburg

    13. 12. 39

    Yrril-Somerset

    11.

    8.

    39

    1603.

    Friedrich Ludwig, Frankfurt a. M.

    13. 12. 39

    1541. A. P. Pringle, Manchester

    11.

    8.

    39

    1604.

    Philipp Lienert, Fürth i. Bay.

    13. 12. 39

    1542. G. H. Briggs, London

    11.

    8.

    39

    1605.

    Willi Köhler, Frankfurt a. M.

    13. 12. 39

    1543. Lt. Treppe, Waldpolenz

    16.

    8.

    39

    1606.

    Gerhard Buschmann, Estland

    11. 12. 39

    1544. Willy Kistner, S.-G. Lenzburg,

         

    1607.

    Ants Saar, Estland

    11. 12. 39

    Schweiz

    1.

    9.

    39

    1608.

    Jefta Bosnjak, Jugosl.

    11. 12. 39

    1545. Max Vieser, S.-G. Zürich

    1.

    9.

    39

    1609.

    Slavko Lemesic, Jugosl.

    11. 12. 39

    1546. Uffz. Hermann Hoffmann,

         

    1610.

    Ilic Tihomir, Jugosl.

    11. 12. 39

    Wertheim

    31.

    8.

    39

    1611.

    Vladimir Jelovac, Jugosl.

    11. 12. 39

    1547. Eberhardt Zwick, Stuttgart

    19.

    8.

    39

    1612.

    Minco-Krstev Koljer, Jugosl.

    11. 12. 39

    1548. Heinrich Dubbe, Hamburg

    24.

    8.

    39

    1613.

    Albert Brickhoff, Bielefeld

    13. 12. 39

    1549. Otto Eller, Darmstadt

    22.

    8.

    39

    1614.

    Werner Thiel, Liegnitz

    14. 12. 39

    1550. Rudolf Diemer, Ebingen (Württ.)

    29.

    8.

    39

    1615.

    Hermann Lang, Hirschzell bei

     

    1551. Franz Düllmann, Sfl.-L. Drachen-

           

    Kaufbeuren

    14. 12. 39

    berge

    29.

    8.

    39

    1616.

    Fritz Rothe, Kassel

    14. 12. 39

    1552. Dr. Martin Winkler, Berlin-Herms-

         

    1617.

    Erich Maus, Seefl.-H. Pütnitz

    14. 12. 39

    dorf

    24.

    8.

    39

    1618.

    Hans van Zanten, Niederlande

    11. 12. 39

    1553. Elimar Mayer, Hamburg-Groß-

         

    1619.

    Werner Wedekind, Halberstadt

    13. 12. 39

    Flottbeck

    12. 12. 39

    1620.

    Gustav Lohr, Ballenstedt, Harz

    12. 12. 39

    1554. Lt. Willi Kollmer, Fl.-H. Ansbach

    31.

    8.

    39

    1621.

    Peter Zsigmond, Ungarn

    12. 12. 39

    1555. Günter Marschhausen, Halberstadt

    1.

    9.

    39

    1622.

    Tibor Sarszeghi, Ungarn

    12. 12. 39

    1556. Hermann Kohl, Dessau

    31.

    8.

    39

    1623.

    Paul Müller, Jüterbog

    12. 12. 39

    1557. Eduard Haslberger, Regensburg

    30.

    8.

    39

    1624.

    Bengt Ragnar, Olow, Schweden

    13. 12. 39

    1625. Rolf Weber, Halle a. d. Saale

    13. 12. 39

    1660.

    Klimsza, Ludwik, Polen

    5.

    1. 40

    1626. Gerhard Lott, Leipzig

    15. 12. 39

    1661.

    Czech, Bronislaw, Polen

    5.

    1. 40

    1627. Fritz Stegemann, Rudolstadt i. Th.

    15. 12. 39

    1662.

    Muchowa, Wladyslawa, Polen

    5.

    1. 40

    1628. Siegfried Heitsch, Rudolstadt i. Th. 15. 12. 39

    1663.

    Max, Andrzej, Polen

    5.

    1. 40

    1629. Detlef Klose, Berlin-Wilmersdorf

    12. 12. 39

    1664.

    Wolniczek, Antoni, Polen

    5.

    1. 40

    1630. Alfred Hartmann, Bamberg

    12. 12. 39

    1665.

    Karwacki, Wladyslaw, Polen,

    5.

    1. 40

    1631. Robert Elbinger, Nürnberg

    12. 12. 39

    1666.

    Stakun, Wladyslaw, Polen

    5.

    1. 40

    1632. Helmut Kempe, Dresden

    12. 12. 39

    1667.

    Pürkhardt, Edmund, Polen

    L 5.

    1. 40

    1633. Werner Ledermann, Schweiz

    12. 12. 39

    1668.

    Helmut Berthauer, Bad Lauterberg 20.

    2. 40

    1634. Friedrich Pistorius, Altenburg, Th.

    15. 12. 39

    1669.

    Karl Heinz Schulze, Königsberg

       

    1635. Gustav Wilke, Kaufbeuren

    2.

    L40

    1670.

    Hans Busse, Allenstein

       

    1636. Alfred Zanko, Wien III

    2.

    1. 40

    1671.

    Robert Wagner, Gerolzhofen

    8.

    2. 40

    1637. Krepski, Walenty, Polen

    5.

    1. 40

    1672.

    Hermann Hack, Tönning-Eider

    8.

    2. 40

    1638. Radecki, Zygmunt, Polen

    5.

    1. 40

    1673.

    Hermann Franke, Breuervörde

    10.

    4. 40

    1639. Wachal, Kazimierz, Polen

    5.

    1. 40

    1674.

    Albert Sigler, Wendlingen a. N.

    13.

    2. 40

    1640. Huczynski, Franciszek, Polen

    5.

    1. 40

    1675.

    Heinz Heimann, Münster

    13.

    2. 40

    1641. Zupnik, Wawrzyniec, Polen

    5.

    1. 40

    1676.

    Wilhelm Suwelack, Billerbeck

    13.

    2. 40

    1642. Wallman, Andrzej, Polen

    5.

    1.40

    1677.

    Werner Mann, Berlin

    13.

    2. 40

    1643. Szteinbokowna, Irena, Polen

    5.

    1.40

    1678.

    Julius Schäffler, Oberbeuren

    14.

    2. 40

    1644. Piechulek, Edward, Polen

    5.

    1. 40

    1679.

    Helmut Schulz, Hindenburg

    13.

    2. 40

    1645. Pawluszkiewicz, Boleslaw, Polen

    5.

    1. 40

    1680.

    Hildegard Kaumann, Berlin-

       

    1646. Zajac, Marian, Polen

    5.

    1. 40

     

    Wilmersdorf

    13.

    2. 40

    1647. Pilniak,Jaroslaw, Polen

    5.

    1. 40

    1681.

    Backpyeng, Kim, Japan

    12.

    2. 40

    1648. Kaminski, Zdzislaw, Polen

    5.

    1. 40

    1682.

    Kurt Habedank, Berlin-Charl.

       

    1649. Augustynowicz, Tadeusz, Polen

    5.

    1. 40

    1683.

    Hermann Woll, Böblingen

    13.

    2. 40

    1650. Andrzejewski, Jan, Polen

    5.

    1. 40

    1684.

    Boriss Azelicki, Riga,. Lettland

    11.

    3. 40

    1651. Skura, Stanislaw, Polen

    5.

    1.40

    1685.

    Hans Garrelmann, Schwerin i. M.

    14.

    3. 40

    1652. Siega, Henryk, Polen

    5.

    1. 40

    1686.

    Wolfgang Busack, Greifswald

    14.

    3. 40

    1653. Proll, Tadeusz, Polen

    5.

    1. 40

    1687.

    Otto Strödel, Plauen i. Vogtl.

    14.

    3. 40

    1654. Kempowna, Irena, Polen

    5.

    1. 40

    1688.

    Bernhard Bakowski, Hannover

    14.

    3. 40

    1655. Gora, Jerzy, Polen

    5.

    1. 40

    1689.

    Werner Nack, Braunschweig-

       

    1656. Grosicki, Waclaw, Polen

    5.

    1. 40

     

    Waggum

    1.

    4. 40

    1657. Jasinski, Lech, Polen

    5.

    1. 40

    1690.

    Willi Eick, Eschwege

    16.

    3. 40

    1658. Ryder, Boleslaw, Polen

    5.

    1. 40

    1691.

    Karl Heinz Weißenborn, Eisenach

    16.

    3. 40

    1659. Strielecki, Stanislaw, Polen

    5.

    1. 40

    1692.

    Heinz Legier, Waltersdorf

    16.

    3. 40

    Eröffnung der vierten Segelflugschule Spitzerberg.

    Bereits 1928 wurden auf dem Spitzerberg in der Ostmark (vgl. „Flugsport" S. 328) die ersten Gleitflüge mit selbstentwickelten Gleitern ausgeführt. Die spätere Verwendung von Zöglingen zur Schulung ermöglichte in den folgenden Jahren eine einheitliche und fortschrittliche Ausbildung. Besonders hemmend wirkte sich dagegen der im Sommer häufig verursachte Flurschaden aus. Erst 1936 gelingt es unter größten Schwierigkeiten berufene Stellen zu veranlassen, ein Landefeld zu pachten und auszubauen. Weiterhin wurde eine Flugzeughalle nebst Unterkünften errichtet. Dauer-, Höhen- und Streckenflüge sind die ersten sichtbaren Ergebnisse.

    Bereits bald nach dem Umbruch 1938 wurde der Ausbau der Schule zu einer der größten Segelflugschulen des Reiches geplant und alsdann begonnen. Unterdessen wurde mit erhöhtem Auftrieb weitergeschult. 1938 gelingen Kahlbacher-Führinger ein Dauerflug von 40 h 51' und 1939 der Besatzung Führinger-Hofmann ein Dauerflug von 48 h 48'.

    Am 19. 10. 1940 wurde die nunmehr vollendete Reichs-Segelflugschule Spitzerberg durch den NSFK.-Gruppenführer Krüger im Beisein des Gauleiters und zahlreicher Persönlichkeiten aus Wehrmacht und Partei eröffnet. Dabei erhielten vier neue zweisitzige Segelflugzeuge die Namen von vier NSFK.-Männern, die den Fliegertod starben.

    NSFK.-Gruppe 16 (Südwest) hat die alten Reichsländer Elsaß und Lothringen, Nebenstelle Straßburg, als Arbeitsgebiet erhalten. Erste Segelflugausbildung in einem Segelfluglager hat bereits begonnen.

    80 Farbenaufnahmen vom 20. Rhön-Wettbewerb wurden von Dr. Karl Theodor Haanen anläßlich eines Vortrages über die geistigen Grundlagen des Segelfluges im Institut für Leibesübungen der Universität Marburg gezeigt.

    Dänische Segelflieger wurden in der Segelflugschule Grünau als Lehrer für die dänische Segelflug-Union ausgebildet.

    USA Elmira-Wettbewerb 1940 Konstruktionspreis der Zeitschrift „Aviation" erhielt Aero Industries Techncial Institute für das Segelflugzeug Aero I. T. I. G-2, Metallrumpf mit Flügel in Holzkonstruktion, Landeklappen, mit dem ein Flug von 179 km in 2 Std. ausgeführt wurde.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Reynolds'sche Zahl — im Jahre 1883 erstmalig von Reynolds in der wissenschaftlichen Literatur angegeben — ist eine Verhältniszahl, und zwar ist darin das Verhältnis der Trägheitskräfte zu den Zähigkeitskräften einer Flüssigkeit oder eines Gases enthalten, die wiederum mit den Körperabmessungen in Beziehung gebracht werden. Um nämlich die Ergebnisse von Strömungsmessungen zweier geometrisch ähnlicher, aber verschieden großer Körper, in quantitativer Hinsicht vergleichen zu können, müssen auch die Stromlinien geometrisch ähnlich verlaufen, was aber zur Voraussetzung hat, daß an den entsprechenden Stellen das

    Verhältnis der Trägheitskräfte --y-v zu den Zähigkeitskräften —yℜ (v ist die

    Zähigkeit, die der Physiker mit p bezeichnet) dasselbe ist. Es folgt durch .Division

    : ^rir — Q~ — '; der Ausdruck^wird kinematische Zähigkeit genannt und mit^ 11 V Q

    bezeichnet, so daß sich als endgültige Form ergibt:

    Re = (dimensionslos!)

    Dieser Ausdruck muß für die zwei zu untersuchenden Fälle eine Konstante sein, v die Geschwindigkeit in cm/s, 1 eine charakteristische Körperabmessung in cm, bei Tragflügeln und ebenen Platten die Tiefe t, tm, bei Profildrähten und Profilrohren die Dicke d, bei Drehkörpern, wie Rümpfe, Gondeln usw., die Länge 1. v (Dimens. m2/s) ist der Temperatur direkt und dem Barometerstand umgekehrt verhältig. Einige Zahlenwerte für v: — 20°/0,113; —10°/0,139; 0°/0,130; 10°/0,139 (DNA); 15°/0,144 (INA); 20°/0,149, bei einem Barometerstand von 760 mm. Erhöhung der Re-Zahl durch folgende Maßnahmen: 1) größeres v; sehr kostspielig, da N im Verhältnis v3 ansteigt, also 2fache Geschwindigkeit 23 — 8fache Leistung

    N erfordert! 2) größere Modelle; 3) größeres£, wodurch v = klein und somit

    Q

    Re größer wird; Ueberdruckkanäle! Ni.

    Rätselbeantwortungen anderer Zeitschriften können an dieser Stelle nicht veröffentlicht werden, da Zweck und Ziele solcher Ausschreibungen dadurch zerstört würden.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Kolbentemperaturen in Otto-Motoren. Von Dr.-Ing. Walther Brecht. 99 S. m. 52 Abb. Verlag R. Oldenbourg, München. Preis RM 4.—.

    In einer kalorimetrischen Versuchsanordnung und am Einzylinder-Otto-Motor wurden Untersuchungen über die Beeinflussung der Kolbentemperaturen durchgeführt. Ueber Fragen des Einflusses der Kolben- und Kolbenringgestaltung hinaus wurden auch Versuche und Betrachtungen über den Einfluß veränderter Betriebsbedingungen im Wärmeeinfall und der Wärmeabfuhr auf die Kolbentemperaturen angeschlossen. Möglichkeiten der zuständigen Kühlung des Kolbeninneren zum Zweck einer weiteren Herabsetzung der Kolbentemperaturen werden gezeigt.

    Schriften der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung, Heft 15 u. 17. Verlag R. Oldenbourg, München. Preis H. 15 RM 3.30, H. 17 RM 1.80.

    Heft 15: Ueber den Dauerbruch metallischer Werkstoffe. V. Friedrich Körber. Die Arbeit gibt einen tiefen Einblick in das Wesen des Dauerbruches metallischer Werkstoffe durch Wechselbeanspruchungen und erklärt die in diesen Werkstoffen sich vollziehenden Veränderungen. Behandelt ist Ausbildung, Einsetzen und Ausbreiten des Dauerbruchs, Bedeutung der Rißbildung, Eigenschaftsänderungen des Werkstoffs unter Wechsellast.

    Heft 17: Grundlagen und Eigenschaften des Variometers v. Adolf (Bestel-meyer. — In der Arbeit sind die Eigenschaften des Variometers auf Grund der Theorie und praktischer Versuche kritisch behandelt. Von einem Variometer wird verlangt, daß es die tatsächliche Vertikalgeschwindigkeit und nicht diejenige, die sich aus barometrischer Höhenmessung und INA ergibt, anzeigt. Die Bedingungen, unter welchen ein Variometer richtig anzeigt, sind dargelegt. Auch werden die Formeln angegeben, aus welchen der Zusammenhang zwischen konstruktiven Einzelheiten und Variometereigenschaften ersichtlich ist.

    Adler-Kalender 1941. Verlag Scherl, Berlin SW 68. Preis RM 2.—.

    Abreißkalender, 53 Blatt, jede Woche ein Blatt, umfassend, mit Raum für Notizen und ausgewählten, wirkungsvollen Abbildungen von den Kämpfen in Polen, in Norwegen, im Westen, gegen England, die abgetrennt als Postkarten verwendet werden können.

    Jochen Knoll und Emil Latte. 16 Abenteuer zweier lustiger Flieger in Versen und Bildern, v. Hans Johannsen. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin SW 68. Preis RM 2.50.

    „Mittels kleiner Bildberichte möchten wir Euch die Geschichte zweier Sünder nunmehr bringen, sie in Druckerschwärze zwingen, Kanonieren, Fliegern, Funkern, Kameraden in den Bunkern, kurz, all denen Freude geben, die sie lesend miterleben", so verkündet das Vorwort. Eine selten schöne Zusammenstellung besten Soldatenhumors, frisch und derb, wie wir es an der Front brauchen. Die lebenswahren, lustigen Bilder können nur Flieger von der Front gezeichnet haben.

    Segel- und

    Muskelkraftflugzeuge

    neu oder wenig gebraucht, habe ich abzugeben: Startseil (700°/o Dehnung), Anschnallgurte nach Vorschrift, Hnlaufräder 260 85, Luftachraube 83°,o Wirkungsgrad, Steuerung (nur für Handbetätigung).

    Hermann Deuschle, Köngen

    (Württemberg), Qolterstraße 58

    eines Unternehmens auf dem Gebiete des Sportflugzeugbaues wird ein

    mit 50000 RM gesucht.

    Es handelt sich um die Herstellung neuer Typen, die durch Patente geschützt sind. Zuschrift, unter 4098 an den „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburgpl. 8

    Ich suche

    Hletait- und

    die Interesse haben, in meinem kleinen aber vielseitigen Versuchsfluszeugbau zu arbeiten. Willkommen sind Leute, die auch bei unserem gerneinsamen Segel-flugschulbetrieb mitmachen wollen.

    Wolf Hirth, Nabern-Teck,

    am Flugplatz.

    Großes Flugzeugwerk

    sucht in

    leitende Stellung

    energische, hochqualifizierte Persönlichkeit für die Aufgabe, neue, im Einflugbetrieb befindliche Baumuster in möglichst kurzer Zeit abnahmereif zu machen. — Großes Dispositionstalent und die Fähigkeit, überall durchzugreifen, sind neben vollkommener Vertrautheit mit der Materie unbedingt erforderlich. Angebote erbeten unter 4097 an den Verlag des „Flugsport", Frankfurt-M., Hindenburgpl.


    Heft 24/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro % Jahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Teleur.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlan: Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen. _nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

    Nr. 24 20. November 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 4. Dezember 1940

    Segelflug-Anerkennunjj.

    Der Segelflug hat seinen Befähigungsnachweis erbracht. Die Bedeutung des Segelfluges als Mittel zur Schaffung eines geeigneten Nachwuchses für die Luftwaffe ist jetzt von allerhöchster Stelle anerkannt worden.

    Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat sich von dem Höheren Fliegerausbildungskommando die Erfahrungen melden lassen, die mit Segelfliegern in der Ausbildung zu Flugzeugführern gemacht worden sind. Die Meldungen besagen eindeutig, daß der Segelflug als Vorschulung für den Motorflug sich bewährt hat; es wurden durchweg gute Ergebnisse mit Schülern aus dieser Ausbildung erzielt. Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat daher angeordnet, daß alle Kommandodienststellen dem Segelflug vollstes Verständnis und Unterstützung entgegenzubringen haben.

    In einer besonderen Verfügung wurden die Luftgaukommandos ermächtigt, mit sofortiger Wirkung auf Antrag der Dienststelle Segelfluglehrer für den Bereich der Luftwaffe zu ernennen. Erfahrene Segelfluglehrer der Luftwaffe sind in ausreichender Zahl zu Segelflugsachverständigen zu ernennen.

    USA Luscombe Schulflugzeug 1941.

    Der letzte Typ 1941 der Luscombe Airplane Corp. West Trenton, N. J., ist ein Schulflugzeug in Ganzmetallbau. (Vgl. Luscombe Fifty, „Flugsport" 1939, Seite 174.)

    Aufbau des Flugzeugrumpfes und Ausstattung wesentlich vereinfacht. Sitze hintereinander beweglich und vergrößert, um Raum für Fallschirme zu schaffen.

    Flügel zweiholmig Dural mit aufgenieteten Rippen. Flügelnase Duralblech. Flügelenden duralblechbekleidet, leicht reparierbar bei Beschädigungen durch Bodenberührung. Das übrige des Flügels stoffbespannt.

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 37.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA. Luscombe Metallrumpf.

    Zeichnung: Aviation

    USA. Luscombe Hochdecker.

    Bild: Aviation

    Querruder Duralgerippe Bedeckung mit 17 St Alclad. Rumpf ovale Formringe mit weichgenieteten vorher hohl gewalzten Platterl aus 0,8 mm 17 St. Alclad. Höhen- und Seitenleitwerk freitragend Rahmenwerk Dural bedeckt. An Stelle des Fahrwerkes kann ein leicht auswechselbares Schwimmwerk geliefert werden. Zwei einstufige, stark gekielte, schlanke Schwimmer mit Wasserrudern, einfacher V-Strebenverband mit zwei waagerechten Streben, an der Oberkante des Schwimmers angreifend. An Stelle des Schwanzrades ein kleiner Stützschwimmer direkt unter dem Rumpf.

    Motor 65 PS Lycoming. Betriebsstoffbehälter 68 1 im Führerraum.

    Spannweite 10,5 m, Länge 6 m, Höhe 1,8 m, Fläche 12,9 m2. Flächenbelastung 3,3 kg/m2.

    Leergewicht 300 kg, Fluggewicht 540 kg. Reichweite 600 km. Geschwindigkeit 162 km, Lande 56 km. Preis 1785 $.

    Breda 88.

    Der Schnellbomber Breda 88, welcher 1938 zum erstenmal auf der Ausstellung in Belgrad gezeigt und im „Flugsport" 1938 S. 312 und 1937 S. 584 kurz beschrieben wurde, ist seit dieser Zeit wesentlich verfeinert worden.

    Freitragender Hochdecker in Ganzmetallbauweise, kommt als Jagdmehrsitzer und mittlerer Bomber zur Verwendung.

    Flügel glattblechbeplankt, Spaltvorflügel, Spreizklappen zwischen Querruder und Motorgondel. Flügelenden stark abgerundet, große Querruder.

    Rumpf von ovalem Querschnitt, Stahlrohrfachwerk mit Formgerippe aus Duralumin mit Glattblechhaut. Doppeltes Seitenleitwerk, Höhenleitwerk abgestrebt, Ganzmetallbauweise. Rahmenfahrwerk nach hinten in die Motorgondel hochziehbar, V erschwind-spornrad.

    2 Piaggio P. XIR. C. 40 Sternmotoren je 1000 PS. 3 starre MG. im Rumpf bug,

    darunter 2 Großkaliber. Bombenlast über 1000 kg.

    Ital. Breda 88.

    Bild „Le Vie _dell' Aria"

    Spannweite 15,5 m, Länge 11,5 m, Höchstgeschwindigkeit 550 km/h, Landegeschw. 110 km/h.

    DornierDol8Hochl.-Seeflusboot2SternmotoreBMW.132.

    Das Hochseeflugboot Do 18 (vgl. „Flugsport44 1935 S. 469 und 1936 S. 489) hat sich bei seinen Flügen als Patrouillenboot, im Handelskrieg, im U-Bootschutz oder Hilfeleistung, bei denen die Hochseefähigkeit, Start und Wasserung bei Seegang im offenen Meere, ausschlaggebend für den Erfolg der Kampfhandlung war, außerordentlich bewährt. Werkbilder

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    iiiitiiiiai*

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 1 u. 2. Dornier Do. 18 mit luftgekühlten Motoren BMW 132. Unten: Motorgondel mit zwei luftgekühlten BMW-Motoren. Der Kühllufteintritt für den hinteren Motor erfolgt an der Stufe der Oberseite. Der Kühlmftaustritt für beide Motoren erfolgt seitlich (auf beiden Seiten der Motorgondel). Die Klappen sind weit geöffnet.

    Um eine weitere Leistungssteigerung herbeizuführen, wurden an Stelle der bisherigen Dieselmotoren, die mit ihrem geringen Kraftstoffverbrauch seinerzeit zu dem Weltrekord über 8400 km nach dem Katapultstart führten, jetzt 2 luftgekühlte Sternmotoren BMW 132 eingebaut, da der Einsatz jetzt auf kürzere Strecken erfolgt, wo gewichtlich der Benzinmotor von Vorteil ist. Ein Katapultstart ist daher nicht mehr notwendig.

    Heute, wo man gelernt hat, durch Strömungshauben den Kühlaufwand bei luftgekühlten Motoren zu senken und die Kühlung zu verbessern, war es möglich, den Einbau der luftgekühlten Motoren in der Tandemanordnung beizubehalten. Vorteile der Tandemanordnung: Verringerung des Stirnwiderstandes, Schutz des Propellers vor Spritzwasser, leichte Wartung auch während des Fluges, Reparaturmöglichkeit auf hoher See, günstigste Leistungsausnutzung bei Ausfall eines Motors, wobei die Druckschraube eine bessere Leistungsumsetzung ergibt. So wurden angeblich mit der laufenden Druckschraube bei der neuen Do 18 unter gleichen Bedingungen ca. 400 kg mehr gestartet als mit Zugschraube.

    Da als Zugschrauben- und als Druckschraubenmotor derselbe Motor ohne Aenderung der Kühl-Leitbleche oder gar etwa der Zylinderköpfe verwendet wird, wurde für den hinteren Motor Zwangskühlung vorgesehen, d. h. die Kühlluft wird nicht nur unter dem Einfluß des Staus des Flugwindes, sondern mit Hilfe eines einstufigen Hilfsgebläses durch den Zylinderstern des Motors gedrückt. An der Oberseite der Gondel, etwa hinter dem zweiten Motor, befindet sich eine Stufe in der Motorengondel-Verschalung (vgl. Abb. 2 u. 4). Durch eine Oeffnung an der Stufe strömt die Frischluft an der Stelle in den Raum ein, wo sich die Verlängerungswelle zur Druckschraube befindet. Damit keine erwärmte Kühlluft des vorderen Motors dem hinteren Motor zufließt, erfolgt der Austritt der Kühlluft beim vorderen Motor nicht ringförmig, wie es vielfach üblich ist, sondern durch seitlich an der Gondel angeordnete Klappen. Diese Klappen sind gerade, so daß der Betätigungs-Mechanismus zur Regelung sehr

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 3 u. 4. Do 18 auf dem Schleppwagen. Rechts: Blick auf die Motorgondel von vorn oben nach rückwärts. Einige Verkleidungsbleche sind abgenommen. Deutlich ist die Fernwelle, der Kühllufteintritt für den hinteren Motor, dann der Motor selbst mit dem Kühlluftgebläse zu erkennen. Werkbilder

    einfach ist. Die im Räume der Verlängerungswelle befindliche Frischluft wird durch einen Lüfter, der von der Verlängerungswelle angetrieben wird, durch den Motor entgegen der Flugrichtung gedrückt. Der Motor wird auf diese Weise normal gekühlt. Eine Aen-derung der Kühlbedingungen für den hintenliegenden Motor konnte so vollständig vermieden werden. Aus dem Raum hinter dem Motor, dem Geräteraum, strömt nun die gebrauchte Kühlluft durch zwei seitliche Klappen ins Freie. Auf diese einfache Weise ist es gelungen, ohne Schwierigkeiten und ohne jede Veränderung des normalen Motors, mit einem Aufwand von ca. 30 PS das Kühlungsproblem einwandfrei zu bewältigen.

    Mit dieser Lösung wurde auch die Kühlung des hintenliegenden Motors beim Einmotoren-Flug ohne weiteres zufriedenstellend gestaltet, da die Einflüsse der Geschwindigkeit und des Luftschraubenstrahls auf die Kühlung durch die Zwangskühlung ausgeschaltet sind. Wie sehr die Leistungen des Flugbootes Dornier Do 18 durch den Einbau des neuen Motors gestiegen sind, kann man daraus erkennen, daß statt des früheren normalen Katapult-Startgewichtes von 10 t heute von dem neuen Dornier-Flugboot Do 18 12,2—13,5 t, je nach Windstärke, ohne Starthilfe in die Luft gebracht werden. Selbstverständlich ist auch eine Steigerung der Geschwindigkeit entsprechend der erhöhten Motorenleistung eingetreten. ,

    Vought^Sikorsky-Hubschrauber „V S 300u.

    Der zunächst als Versuchsmaschine (Abb. 1) herausgebrachte Hubschrauber hat eine einzige große Hubschraube von 8,5 m & im Schwerpunkt angeordnet; sie liefert praktisch den ganzen Auftrieb mit einer minutlichen Drehzahl von 255 und wird von einem 90 PS 4 zyl. Franklin-Motor angetrieben. Da das Gesamtgewicht 522 kg beträgt, ist die Leistungsbelastung 7 PS/kg und die Schraubenkreisbelastung etwas über 9 kg/m2. Das Rückdrehmoment der Hubschraube wird durch eine am Rumpfschwanz in senkrechter Ebene umlaufende einflügelige Verstell-Luftschraube H von 2 m & und 1700 Uml./min (Neutralschub 27 kg) ausgeglichen, die zugleich der Seitensteuerung dient. Die Höhen- und Querrudersteuerung wird durch zwei rechts und links am Rumpfende auf Auslegern vorgesehene, waagerecht umlaufende Verstelluftschrauben R und L (Abb. 2) gleicher Ausbildung, Größe und Drehzahl wie die Ausgleichsschraube bewirkt, je nach ihrer Blatteinstellung: Wird diese bei beiden Schrauben in gleichem Sinne geändert, so wird der Hubschrauber um seine Querachse gedreht, Einstellungsänderung in gegenläufigem Sinne hat Querruderwirkung. Diese beiden Schrauben werden wie die entsprechenden Flugzeugruder vom Knüppel, die Ausgleichsschraube wird von einem Fußsteuer bedient. Der Draht A (Abb. 2)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 1.

    Vought-Sikorsky-

    Hub-schrauber „V S 300".

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 2. Leitwerk des „V S 300" aus einflügeligen Schrauben.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    wirkt über eine Achse und Schubstange im Innern des Zylinders B auf eine an der Blattvorderkante angreifende Hebelei C der rechten Steuerschraube; F ist deren Steuerzug. Die über eine Freilaufkupplung vom Motor ausgehende Triebwelle D treibt die Ausgleichsschraube H unmittelbar über ein Getriebe und die beiden Steuerschrauben R und L über Riemenzüge E an. Die Freilaufkupplung (Abb. 3) oberhalb des Motors und Kühlgebläses gestattet allen vier Luftschrauben Eigendrehung, wenn sie nicht angetrieben werden.

    Die Hubschraube ist zwecks Auftriebsregelung ebenfalls flügelverstellbar, und zwar durch einen Sonderhebel an der linken Seite des Führersitzes. Ihre Einstellungsänderungen machen indessen gleichzeitig gewisse andere Aenderungen am Motor und an den hinteren Leitschrauben erforderlich, z. B. Drosseländerung zur Vermeidung der Ueberlastung des Motors, Schubänderung sowohl der Ausgleichsschraube zur Anpassung an das sich ändernde Rückdreh-moment als auch der Steuerschrauben, wenn z. B. der Rumpf schwänz infolge Vertikalbeschleunigung zurückbleibt. Zur Vereinfachung des Betriebes werden diese Aenderungen selbsttätig durch entsprechende Einrichtungen am Haupteinstellungshebel herbeigeführt. Die Versuchsmaschine ist für einen Insassen bestimmt. Nach den Flugergebnissen ist anzunehmen, daß 90 PS zu wenig hergeben und 100 PS je Insasse für normalen und mehr noch für Schnellflug erforderlich sind. Die rein senkrechte Abstiegsgeschwindigkeit bei abgestelltem Motor liegt zwischen 7,5 und 9 m/sec; bei geringer Vorwärtsgeschwindigkeit ist sie halb so groß.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 3.

    Vought-Sikor-sky-Hubschrau-ber.

    Mittelstück des „V S 300" mit Motor, Gebläse und Freilaufkupplung; davor der Führersitz.

    Leistungssteigerung amerik. Leichtflugmotoren.

    Die neuerdings im amerik. Leichtflugzeugbau geforderten höheren Steigflug- und Startleistungen haben die Firmen Continental und Lycoming veranlaßt, ihre Motoren ohne wesentliche Abänderungen diesen Verhältnissen anzupassen. Beim Continental-Motor (s. „Flugsport44 1934, S. 461) wurde eine 30°/oige Leistungssteigerung durch Höherverlegung der Betriebsdrehzahl, des Verdichtungsverhältnisses und Anwendung der Kraftstoffeinspritzung erreicht. Um den höheren mechanischen und thermischen Beanspruchungen gerecht zu werden, wurden vor allen Dingen der Zylinderkopf mit größeren Kühlrippen versehen und der Abstand der beiden Ventile erweitert (s. Abb. 1), wodurch die Kühlung nicht unwesentlich verbessert wairde. Die Ventilsitze bestehen aus austenitischem Stahl wie auch die Ventile. Die Kolben wurden innen reichlich verrippt und werden dauernd durch das durch die hohle Kurbelwelle zugeleitete Kühlöl gekühlt (s. Abb. 2). Die Einspritzung des Kraftstoffes erfolgt direkt vor das Lufteinlaßventil. Durch die Kraftstoffeinspritzung ergeben sich nach Angaben der Firma größere Leistung, Kraftstoffersparnis, ruhiger Lauf, eine Verminderung der Feuersgefahr und Schutz vor Vereisung und Aussetzen infolge Wassertröpfchenbildung der Vergaserdüse.

    Beim Lycoming-Motor (s. „Flugsport44 1938, S. 207) wairde die Leistungssteigerung auf ähnliche Weise erzielt. Interessant ist bei diesem Motor noch das Untersetzungsgetriebe. Die auf Kupfer-Blei-Gleitlager laufende Luftschraubenwxlle bildet mit dem mit Innenverzahnung versehenen Untersetzungsrad ein Stück und liegt ca. 22 mm tiefer als die Kurbelwelle des Motors. Bei beiden Motoren

    Leistungssteigerung amerikanischer Leichtflugzeugmotoren. Abb. 1 Zylinderkopf des Continental-Motors. A = alte Ausführung, B = neue Ausführung. Abb. 2 Schmierung bzw. Kühlung der Kolben beim Continental-Motor. Abb. 3 Kurbelwelle mit Untersetzungsgetriebe und dynamischen Schwingungsdämpfern beim Lycoming-Motor. Abb.- 4 Einspritzpumpe des Continental-Motors. Abb. 1 _____ ._

    handelt es sich bekanntlich um 4 Zylindermotoren in Boxerform, d. h. mit je 2 gegenüberliegenden Zylindern, bei denen die Frage der Drehschwingungen 2. und 4. Ordnung besonders wichtig wird, die dadurch gelost ist, daß dynamische Dämpfer in Paaren eingebaut wurden, und zwar dergestalt, daß am 2. Kurbelarm ein Dämpferpaar 4. Ordnung und am 5. Kurbelarm ein Dämpferpaar 2. Ordnung vorgesehen wurde (s. Abb. 3).

    Die wesentlichen Daten der beiden Motoren sind folgende :

    Lycoming-Motor

    Continental-Motoi 4 98 92 0,94 2,76 7,5 9,59

    Zylinderzahl Bohrung Hub

    Hub/Bohrung Hubraum

    Verdichtungsverhältnis mitt. wirksamer Druck Oktanzahl

    Gewicht 84,0

    Drehzahl 2700

    Untersetzungsverhältnis 0,704

    Drehzahl d. Luftschraube 1900

    Zylinderleistung 20,00

    Hubraumleistung 28,t0

    Einheitsgewicht 1,04

    Hubraumgewicht 30,40

    4

    92 mm 89 mm

    0,97

    2,361

    6.5 — kg/cm2 73

    82,5 kg 3200 U/min

    0,63 2015 U/min 18,75 PS 31,80 PS/l

    1,10 kg/PS 34,90 kg/1

    Siehe auch Bericht des Ausschusses für Triebwerksforschung des NACA (National Advisory Committee for Aeronautics 1939), „Flugsport" 1940, S. 205.

    Flak - Horchgerät mit in der

    Säule des Fußes eingebautem Schallverzugsrechner zeigt die nebenst. Abbildung. Letzterer dient zur Berechnung der Abweichungen der akkustischen Peilwerte von den optischen Werten. Bis nämlich die Schallwellen das Gerät erreichen, hat das Flugzeug bereits ein beträchtliches Stück Weg zurückgelegt. Die Lichtgeschw. ist dagegen so groß, daß sie vernachlässigt werden kann. Außerdem müssen noch der Wind, der Temperaturgradient, der Windgradient und der Stellungsunterschied zwischen Richtungshörer und einzuweisendem Gerät berücksichtigt werden. Der Schallverzugsrechner kann nach 3 verschiedenen Verfahren arbeiten. Es können die Wegrichtung und Höhe des Zieles an Hand von Winkelfunktionen berechnet werden, wenn man das Bild des Zielweges auf einer waagerechten Ebene darstellt, oder aber man berechnet die optische Peilgröße aus dem Produkt von Schallaufzeit und Winkelgeschw. Als dritte Lösung bildet man das im Raum liegende Dreieck nach, dessen Seiten der akkustische, der optische Peilstrahl und der Zielweg sind. Ein solches Gerät nach einem dieser Verfahren arbeitend, muß genaue Werte liefern, einfach zu bedienen sein, darf keine empfindliche Teile haben und muß konstruktiv am Richtungshörer gut unterzubringen sein. Die hochentwickelte deutsche optische Industrie bürgt uns dabei für beste Geräte.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Flak-Horchgerät.

    Bild Grosse-PK-Weltbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ?IM)SCHA1

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 11.11.40:

    Zum General der Flieger: Generalleutnant Wenninger,

    zu Generalleutnanten: die Generalmajore Dipl.-Volksw. Weigand, Cranz, Ritter, Siburg, Mußhoff, Mahncke, Ritter von Mann, Edler von Tiechler, Lech, Bruch, Kolb, den charakterisierten Generalleutnant Hermann;

    zu Generalmajoren: die Obersten Wagner, Becker, Scheurlen, Weese, Thym, Dipl.-Ing. Kuttig, Mensch, Teschner, Dörffler, Wilck, Freiherr von Wangenheim, Lorenz, Stein, Homburg, von Tippeiskirch, Siesz, Kammhuber;

    zum Obersten: den charakterisierten Obersten Freiherrn von Treusch von Buttlar-Brandenfels.

    Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, an Hptm. Hrabak, Kmdr. ein Jagdgr.; Hptm. Bretnütz, Kmdr. ein Jagdgr.; Obltn. Priller, Staffelkpt. i. ein. Jagdgeschw.; Obtln. Philipp, Staffelkapitän i. ein. Jagdgeschw.; Maj. Hahn, Kmdr. ein Kampfgr.; Maj. Petersen, Kmdr. ein. Kampf gr.; Maj. Kleß, Kmdr. ein. Kampf gr.; Hptm. Storp, Kmdr. ein. Kampf gr.; Obltn. Peltz, Staffelkpt. i. ein. Sturzkampfgeschw.; Oberst Angerstein, Kommod, ein. Kampfgeschw.; Hptm. Bertram, Gruppenkmdr. i. ein. Jagdgeschw.; Hptm. Kaldrack, Gruppenkmdr. i. ein. Zerstörergeschw.; Hptm. Nacke, Staffelkpt. i. ein. Zerstörergeschw. und Hauptm. Knapp, Staffelkpt. i. ein. Aufklärungsgr.

    Sauke, NSFK.-Obergruppenführer, Führer der NSFK.-Gruppe 4 (Berlin-Mark Brandenburg) vom Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, General der Flieger Fr. Christiansen, zu seinem kommissarischen Vertreter berufen und gleichzeitig mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des. Stabes des NS.-Fliegerkorps beauftragt. Obergrf. Sauke tritt damit an die Stelle des NSFK.-Obergrf. Sporleder, der auf eigenen Antrag aus dem Amt geschieden ist, dem NSFK. aber weiter als ZV.-Führer angehört. Die Führung des NSFK. Gruppe 4 (Berlin-Mark Brandenburg) behält Obergrf. Sauke bei.

    England—USA-Luftlinie wird zur Zeit, wie Aviation von Okt. meldet, unregelmäßig von dem Pan American Transatlantic Service, New-York—Lissabon und von der British Overseas Airways, Lissabon—England durchgeführt. Diese Linie bringt Post, Expreß und politische Missionen von und nach New-York.

    Royal Airforce stellvertretender Chef des Generalstabes Sir W. Freeman am 3. 11. ernannt worden.

    Brasil. Verkehrsflugzeug über der Bucht von Rio de Janeiro beim Stadtteil Botafogo am 8. 11. mit einem Privatflugzeug zusammengestoßen. 17 Fluggäste des Verkehrsflugzeuges, darunter der kubanische Gesandte in Brasilien und der bekannte Tropenkrankheitsforscher Dr. Evandro Chags, fanden den Tod.

    „SCADTA" Sociedad Colombo-Alemana de Transportes Aereos (Deutsch-Kolumbianische Luftfahrtgesellschaft), welche durch den deutschen Kaufmann W. Kaemmerer, der 1919 Südamerika bereiste, ins Leben gerufen wurde, ist jetzt laut Generalversammlungsbeschluß der Aktionäre vom 8.6.1940 nationalisiert. Die neue Gesellschaft ist in ein rein amerikanisches Unternehmen umgewandelt worden und hat den Namen „Avianca" (Aerovias Nacionales de Colombia) erhalten. Die in den 20 Jahren geleistete gewaltige deutsche Pionierarbeit ist für Kolumbien nicht umsonst gewesen.

    USA United Air Lines Verkehrsflugzeug mit 7 Fluggästen und 3 Mann Besatzung an Bord bei Centerville im Staate Utah mit sämtlichen Insassen, die den Tod fanden, verunglückt.

    USA-Air-Show findet 10., IL, 12. 1. 1941 in Miami statt.

    Ausland.

    Menasco Manufacturing Company, Betrieb von Los Angeles nach Burbank verlegt.

    Kanadische Flugzeugindustrie. Das Arbeitsfeld erstreckt sich nach Angaben von James Montagnes („Aviation", Oktober-Nr. 1940) auf Flugzeuglieferungen für die englische Regierung, für das kanadische Air Force und für den britischen Schulungsplan. Die Bestellungen der britischen Regierung umfaßten 600 Hurricane-Jagdflugzeuge, welche die kanadische Car & Foundry Co., Montreal, baute, Handley Page Hampden-Bomber bei der Canadian Associated Aircraft Co. Ltd., Montreal und Toronto.

    Die größte Aufgabe war, Flugzeuge für den britischen Flugschulungsplan (5000 Flugzeuge) zu bauen. Anfangsschulmaschinen lieferten Fleet Aircraft Ltd., Fort Erie und die De Havilland Aircraft of Canada Ltd., Toronto. Motoren für diese, Fleet Finch und De Havilland Tiger Moth, lieferte USA (Menasco). Die Noorduyn Aviation Ltd., Montreal, baut den Noorduyn Norseman, Truppentransport- und Trainingsflugzeug, sowie den North American Harvard für Fortgeschrittene, als Ersatz für den Fairey Battie. National Steel Car Corp., Toronto, baut den Westland Lysander, Fairchild Aircraft Ltd. in Montreal den Bolingbroke-Bomber, eine Abart des britischen Bristol Blenheim-Bomber. Canadian Vickers Ltd., Montreal, baut zweimotorige Supermarine Stranrear-Flugboote.

    Bei der Bestellung für den britischen Flugschulungsplan bestand die Hauptanfrage für den Avro Anson-Bomber (1600 Stück). Einzelteile für diese Flugzeuge bauen: Boeing Aircraft of Canada, Vancouver; MacDonald Aircraft Ltd., Winni-peg; Cockshutt Plow Co., Ltd., Toronto; De Havilland Aircraft of Canada, Toronto; Canadian Vickers Ltd., Montreal; Canadian Car & Foundry Co. Ltd., Amherst. Zusammengebaut werden die Einzelteile in vier Werken in Winnipeg. Toronto, Ottawa und Amherst. Dieser kanadische Avro Anson ist ausgerüstet mit USA-Jacobs-Motoren, von denen 3000 in USA bestellt wurden. Der Umbau des engl, in den kanadischen Avro Anson erforderte ein Heer von Ingenieuren. 5000 Blaupausen wurden angefertigt. Die Gesamtproduktion dieser Maschine erhielt Federal Aircraft. Die ersten Ablieferungen werden im März 1941 erwartet.

    Für das kanadische Royal Air Force sollen zweimotorige Airspeed Oxford, Short Sunderland, Supermarine Spitfire, Blackburn Shark Torpedo-Bomber von England und Douglas Digby, Lockheed Hudson und Boeing Transport geliefert werden.

    Das kanadische Air Force hat Schulen in St. Thomas, Ontario und Montreal eingerichtet, wo Mechaniker und Ingenieure ausgebildet werden sollen. Jeder dort Ausgebildete wird dann sofort in eine Flugschule eingereiht.

    USA-Flugzeugaufträge werden in USA-Fachzeitschriften recht verschieden angegeben. So veröffentlicht „Aviation", Oktober-Nr. 1940, eine Zusammenstellung der Flugzeugbestellungen von Armee und Marine ab 1. 6. bis 1. 10. 1940, wobei gleichzeitig mitgeteilt wird, daß diese Angaben um einige Staffeln differieren könnten. Die Zusammenstellung ist ein Teil des neuen „4247-Flugzeug"-Pro-gramms. Nach einer Rede des Verteidigungs-Kommissars Knudsen während einer Inspektionsreise soll die Erhöhung der Flugzeugproduktion bis Juli 1942 3000 Flugzeuge im Monat betragen. Bis April 1942 sollen 33 000 Flugzeuge fertiggestellt sein, wovon 14 000 nach England zu liefern sind. Von den 19 000 für USA sind 60% Kriegsflugzeuge und die übrigen Verkehrs- und Schulflugzeuge. Die Flugmotoren-Produktion, die jetzt monatlich 2200 beträgt, soll bis Juli 1941 auf 3500 im Monat erhöht werden.

    Luftwaffe.

    Berlin, 1. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Besonders ungünstiges Wetter veranlaßte die Engländer, ihre Kampftätigkeit in der Luft gestern völlig einzustellen. Die deutsche Luftwaffe hingegen setzte ihre Angriffe gegen London und andere kriegswichtige Ziele in Süd-, Mittel- und Westengland fort. Im Südwestteil von London waren als Folge von Bombenangriffen auf eine Bahnanlage und ein größeres Fabrikgebäude Brände zu beobachten. Bei Birmingham und am Südrand von Bristol sind wichtige Rüstungswerke erfolgreich mit Bomben belegt worden. Beim Angriff auf ein Munitionslager westlich von London flogen mehrere Munitionsschuppen in die Luft. Ein Eisenbahnzug wurde zum Entgleisen gebracht. — Bei weiteren Angriffen gegen britische Flugplätze konnten Volltreffer in Hallen, Schuppen und Unterkünften festgestellt werden. Eine Anzahl am Boden stehender Flugzeuge wurde im Tiefangriff mit Maschinengewehrfeuer belegt und

    beschädigt. — In den Gewässern westlich von Irland wurde ein britisches Transportschiff von etwa 6000 BRT. durch Bombentreffer versenkt. An der Südostküste Englands zersprengten Kampfflieger einen Qeleitzug. Sie erzielten mehrere Volltreffer und trafen ein Schiff so, daß es mit Schlagseite liegen blieb. — Vor der norwegischen Westküste wurde ein feindliches Flugzeug vom Muster Lockheed-Hudson im Luftkampf, ein weiteres durch ein Minensuchboot abgeschossen. Eigene Flugzeugverluste sind nicht entstanden.

    Berlin, 2. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Vergeltungsangriffe auf London fort. Am frühen Morgen sowie am Abend griffen einzelne Kampfflugzeuge wieder britische Flughäfen an. Dabei setzten sie Hallen und Betriebsstofflager in Brand und zerstörten mehrere Flugzeuge am Boden. Weitere Angriffe richteten sich gegen Hafen- und Fabrikanlagen Südenglands, wobei es vor allem in Portsmouth gelang, ein Großkraftwerk zu treffen. — Sturzkampfflugzeuge unternahmen im Laufe des Tages Angriffe auf drei Geleitzüge vor der englischen Südostküste. Dabei wurden 13 Schiffe von insgesamt 47 000 BRT. versenkt, 9 weitere beschädigt. Bei Great-Yarmouth versenkte die Besatzung einer Heinkel He III im kühnen Tiefangriff einen Zerstörer und drei Frachtschiffe aus einem stark gesicherten Geleitzug. — Im Laufe des Tages kam es zu mehreren für uns erfolgreichen Luftkämpfen. — Die Vergeltungsflüge auf London nahmen in der Nacht wieder stärkeren Umfang an. Hier und in den Industrieanlagen von Birmingham und Coventry sowie im Hafen von Liverpool entstanden zahlreiche neue Brände. Heftige Angriffe richteten sich auch gegen eine Anzahl schottischer Industrie- und Hafenplätze. — Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang. — Bei ihren Einflügen nach Holland und in das Reichsgebiet griffen britische Flieger wieder wie gewöhnlich in erster Linie nichtmilitärische Ziele an. In Amsterdam wurde ein Lazarett getroffen und dabei 19 Soldaten getötet und 20 schwer verletzt. An anderer Stelle wurden weitere 7 Holländer getötet. — Bei dem Versuch, die Reichshauptstadt anzugreifen, wurden die meisten feindlichen Flugzeuge durch die starke Abwehr nach Norden und Süden abgedrängt. Einzelne Flugzeuge, denen es gelang, das Weichbild Berlins in großer Höhe zu überfliegen, warfen Spreng- und Brandbomben auf Wohn- und Siedlungsgebäude ab, wobei mehrere Häuser beschädigt und ein Sägewerk in Brand gesetzt wurde. Auf das Virchow-Krankenhaus fielen erneut Brandbomben. Durch den tatkräftigen Einsatz des Sicherheits- und Hilfsdienstes und des zivilen Luftschutzes gelang es, entstehende Dachstuhlbrände schnell zu löschen. Es sind mehrere Tote und Verletzte zu beklagen. — Der Gegner verlor gestern im Luftkampf 10 Flugzeuge. 2 deutsche Flugzeuge werden vermißt. Major Galland schoß seinen 50. Gegner ab.

    Berlin, 3. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz ungünstiger Wetterlage, die insbesondere bei Nacht die Anflüge und Angriffe durch Sturm, starke Böen und Regenschauer, teilweise tiefliegende Wolken sowie durch Vereisung außerordentlich erschwerte, setzte die deutsche Luftwaffe am 2. 11. und in der Nacht zum 3. 11. ihre Vergeltungsflüge gegen London fort und belegte vor allem Versorgungsbetriebe wirksam mit Bomben. Auf mehreren Flugplätzen wurden Hallen und Unterkünfte bombardiert. Weitere Angriffe richteten sich gegen Hafen-nnd Industrieanlagen. Ein Rüstungswerk in Castle-Bromwich erhielt schwere Treffer. An der britischen Ostküste versenkte ein Kampfflugzeug ein Handelsschiff von 6000 BRT. Damit hat der Kommandant dieses Flugzeuges, Major i. G. Harlinghausen, sein 20. Handelsschiff und mit ihm eine Gesamttonnage von über 100 000 BRT. vernichtet. — Der Gegner unternahm nur vereinzelte Einflüge. Der Versuch einiger feindlicher Flugzeuge, am frühen Morgen gegen die Küste Nordfrankreichs anzufliegen, wurde durch Flakartillerie bereits am Kanal abgewehrt. Zwei von ihnen wurden dabei abgeschossen. Zwei weitere Flugzeuge verlor der Gegner bei den Luftkämpfen des Tages über London. Hier sowie bei den unter schwierigen WTitterungsverhältnissen durchgeführten Nachtangriffen gingen sieben deutsche Flugzeuge verloren.

    Berlin, 4. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Das ungünstige Wetter hat die Luftwaffe nicht gehindert, ihre Angriffe auf London und andere kriegswichtige Ziele in England und Schottland, wenn auch in geringerem Ausmaße, fortzusetzen. Im kühnen Tiefanflug griffen Kampfflugzeuge einen Verschiebebahnhof in Nordlondon an und trafen Bahngebäude und Verkehrsanlagen. Beim Abflug brachten sie mehrere Flakgeschütze durch Maschinengewehrfeuer zum Schweigen. — Angriffe auf britische Flugplätze hatten auch gestern Erfolg. In Stratishall stehen die Flugplatzanlagen in Flammen, in Wattisham wurden Hallen und Flugzeuge

    zerstört. Weitere Flugplätze und kriegswichtige Industrieziele, vor allem in Schottland, wurden erfolgreich bombardiert. Bei Irland und an der schottischen Ostküste griffen Kampfflugzeuge einzelne Schiffe und Geleitzüge an. Ein Handelsschiff von 19 000 BRT. erhielt einen schweren Treffer. Bei Kinnaird-Head wurden ein Zerstörer, ein Wachboot, ein großer Handelsdampfer sowie ein Frachter schwer getroffen. — Britische Flugzeuge unternahmen nur vereinzelte Einflüge nach Holland und Norddeutschland. In Holland wurden zwei Häuser zerstört, zwei Personen getötet und zwei verletzt. In Deutschland fielen nur an drei Stellen Bomben, die keinerlei Schaden anrichteten. — Der Feind verlor gestern drei Flugzeuge. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Die Besatzungen einer Kampfgruppe unter Führung ihres Kommandeurs Hptm. Storp zeichneten sich durch erfolgreich geführte Angriffe gegen britische Flugplätze und kriegswichtige Ziele in London aus.

    Berlin, 5. 11. 49. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz der auch weiterhin besonders ungünstigen Wetterlage griff die Luftwaffe bei Tag und Nacht England, Schottland und als Hauptziel London an. In der Zeit von 19 bis 6.30 h warfen Kampfflugzeuge in rollendem Angriff auf die britische Hauptstadt insgesamt über 1500 Bomben aller Kaliber. — Am 4. 11 und in der Nacht zum 5. 11 unternahmen Kampffliegerverbände außerdem zahlreiche Angriffe auf kriegswichtige Ziele, wie Flugplätze: Industrie- und Verkehrsanlagen sowie Munitionsanstalten und Barackenlager. Dabei wurden u. a. in Wattisham und Ford erneut Hallen getroffen und eine große Anzahl von Flugzeugen am Boden zerstört. — Nach nächtlichen Angriffen auf Coventry und Liverpool konnten mehrere starke Explosionen und Brände beobachtet werden. In Hillington. Edinburgh-Leith und anderen Orten Schottlands erhielten Industrieanlagen schwere Treffer, die heftige Explosionen hervorriefen. — Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang. — Der Gegner unternahm keinerlei Einflüge in das Reichsgebiet. Ein britisches Flugzeug, das sich der Kanalküste näherte, wurde abgeschossen; ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 6. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampffliegerverbände setzten am 5. 11. und in der Nacht zum 6. 11. ihre Vergeltungsflüge gegen London fort und verursachten an vielen Stellen neue Brände und Explosionen. Zahlreiche Luftangriffe richteten sich außerdem auf Hafen-. Industrie- und Verkehrsanlagen in Süd- und Ostengland, wobei vor allem in Great Yarmouth heftige Explosionen zu beobachten waren. Im Laufe des Tages kam es zu mehreren für uns erfolgreichen Luftkämpfen. Deutsche Jäger schössen allein vor Portland neun feindliche Flugzeuge ohne eigene Verluste ab. — Bei nächtlichen Angriffen auf schottische Hafen- und Industrieanlagen konnten in Dundee besonders starke Brände festgestellt werden. — Am Pentland-Firth erhielten zwei feindliche Vorpostenboote so schwere Treffer, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. — Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt. — Britische Flugzeuge flogen bei Nacht in Holland und in das Reichsgebiet ein und warfen an verschiedenen Orten Bomben. Nur an einer Stelle gelang es ihnen, eine Industrieanlage zu treffen und dabei in einer Spinnerei ein Nebengebäude in Brand zu setzen. Das Feuer konnte jedoch in Kürze gelöscht werden. Die übrigen Bomben fielen entweder auf freies Feld oder in Wohnviertel, wo einige Häuser beschädigt, zwei Zivilisten getötet und mehrere verletzt wurden. — Die gestrigen Verluste des Feindes betrugen 23 Flugzeuge, davon 21 im Luftkampf, eins durch Flakartillerie und eins durch Marineartillerie. Sechs eigene Flugzeuge werden vermißt. — Beim Verminen britischer Häfen zeichnete sich das Kampfgeschwader „General Wever" in ununterbrochenem Nachteinsatz auch unter ungünstigsten Wetterverhältnissen besonders aus.

    Dieser Tagesbericht enthält ferner Angaben, wonach durch Verbände der Luftwaffe seit Kriegsbeginn 1 638 200 BRT. feindlichen oder dem Feinde nutzbaren Handelsschiffsraums vernichtet worden sind, ungerechnet der durch die Luftwaffe zum großen Teil schwer getroffenen Handelsschiffe von mehr als 3 Millionen BRT., von denen mit Sicherheit angenommen werden kann, daß ein Teil ihre Heimathäfen nicht mehr erreicht hat oder nicht mehr wiederhergestellt werden konnte.

    Berlin, 7. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht. Kampffliegerverbände setzten die Vergeltungsangriffe auf London bei Tage und besonders bei Nacht mit starken Kräften fort und belegten auch sonstige kriegswichtige Ziele erfolgreich mit Bomben. In den Dockanlagen und Lagerhäusern von Southampton und an anderen Stellen Südenglands brachen Brände aus. Erfolgreiche Nachtangriffe richteten

    sich ferner auf Coventry, Birmingham und Liverpool. Hallen und Unterkünfte der Flugplätze von Great Driffield, Leeming und Rum wurden in Brand gesetzt, Flakbatterien durch Maschinengewehrfeuer zum Schweigen gebracht. — An der Kanalküste schössen Jagdflieger wiederum 9 britische Jäger ab. — Im Atlantik, 500 km westlich von Irland, griffen deutsche Kampfflugzeuge einen Geleitzug an und trafen drei Frachter von je 6000 BRT. so schwer, daß mit ihrem Verlust gerechnet werden muß. Südlich der Orkneys wurde ein Handelsschiff von 8000 BRT. mittschiffs getroffen und versenkt, ein zweites schwer beschädigt. Ein weiterer Frachter wurde an der britischen Ostküste mit Bomben belegt. Bei den Angriffen auf den Hafen Kinloch Castle an der Westküste Schottlands erhielt ein großes Handelsschiff zwei schwere Treffer. Lagerhäuser wwden in Brand gesetzt. — Auch gestern wurden britische Häfen vermint. — Nächtliche Bombenwürfe des Feindes trafen im Reichsgebiet in der Mehrzahl freies Gelände und verursachten nur Flurschäden. Nur in zwei Fällen griffen feindliche Flugzeuge Industrieanlagen an. Sie beschädigten dabei unerheblich ein Kesselhaus und eine Laderampe. Bei weiteren Angriffen auf Wohnviertel sind mehrere Tote und Verletzte zu beklagen. In Westdeutschland erfolgte ein Angriff auf ein mit dem Roten Kreuz kenntlich gemachtes Krankenhaus. — Die Verluste des Gegners betrugen gestern insgesamt 9 Flugzeuge. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 8. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff am 7.11. und in der Nacht zum 8. 11 zahlreiche kriegswichtige Ziele in London, Süd- und Mittelengland und in den englischen Gewässern an. — In London riefen Angriffe auf die Tilbury-Docks Explosionen und mehrere große und kleine Brände hervor, die sich weit ausbreiteten. In den Flugmotorenwerken und Fabrikanlagen von Coventry entstanden nach dem Bombenwurf Explosionen und ein großer Brand. Der Flugplatz Scampton wurde während der britischen Vorbereitungen zu Nachtflügen aus niedrigster Höhe im Tiefflug mit Bomben und MG-Feuer angegriffen, mehrere Flugzeuge beschädigt und zwei Hallen in Brand gesetzt. In Brixton gelang es, Lagerhallen durch Volltreffer zu zerstören. In Dover konnten Treffer in der Nähe des Hafens beobachtet werden. — Ein Verband von Sturzkampffliegern griff, wie bereits gemeldet, vor der Themsemündung einen größeren Geleitzug an. Hierbei wurde ein Kreuzer von 10 000 t getroffen und schwer beschädigt. Ein Handelsdampfer von der gleichen Größe erhielt einen Volltreffer auf das Vorschiff und blieb mit Schlagseite liegen. Ein Frachter von 5000 BRT. wurde durch einen Volltreffer zum Stoppen gebracht und in Brand gesetzt. Ein weiteres Handelsschiff von 5000 BRT. sank unter starken Explosionserscheinungen. — Im Seegebiet vor der Grafschaft Norfolk gelang es, ein feindliches Handelsschiff zu versenken, ein anderes in Brand zu setzen. Weiter südlich wurde ein Handelsschiff von 6000 BRT. durch zwei Bomben so schwer beschädigt, daß es in große Rauchwolken gehüllt liegen blieb. — In den sich hierbei entwickelnden Luftkämpfen wurden mehrere feindliche Flugzeuge abgeschossen. — In der Nacht zum 8. 11. flogen britische Flugzeuge in Westdeutschland ein und warfen Spreng-und Brandbomben. Es entstand in einigen Städten in Rheinland Häuserschaden. Einige Tote und Verletzte sind zu beklagen. — Die Gesamtverluste des Gegners betrugen am gestrigen Tage 11 Flugzeuge und einen Sperrballon. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt. — Major Wiek errang im Laufe des 6. und 7. 11. durch den Abschuß von 6 feindlichen Flugzeugen seinen 48. bis 53. Luftsieg. — Mit der kürzlich gemeldeten Versenkung eines Dampfers von 6000 BRT. an der Ostküste Schottlands hat der Obltn. zur See Barth, Kommandant eines Seeflugzeuges, insgesamt 30 000 BRT. feindlichen Schiffsraumes versenkt.

    Berlin, 9. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht. Deutsche Kampffliegerverbände setzten die Vergeltungsflüge auf London am Tage und in der Nacht erfolgreich fort, sie erzielten zahlreiche Treffer in Versorgungsbetrieben und Dockanlagen. Die Angriffe erstreckten sich auch auf Häfen an der Ostküste Englands, wobei besonders Great Yarmouth mehrere schwere Treffer erhielt, sowie auf Flugplätze in den Grafschaften Norfolk und Yorkshire. Hier gelang es, Hallen und Unterkünfte in Brand zu setzen. In der Nacht wurden Industriewerke in Birmingham und Coventry sowie Hafenanlagen in Liverpool mit Bomben belegt und danach zahlreiche Explosionen beobachtet. — Sturzkampfverbände des Generalfeldmarschalls Kesselring griffen wiederum Schiffsziele und Geleitzüge im Seegebiet vor der Ostküste der britischen Insel an und fügten dem Gegner schweren Schaden zu. Dabei wurden, wie bereits bekanntgegeben, mit Sicherheit 6 Handelsschiffe von insgesamt 34 000 BRT. versenkt, zwei weitere von

    zusammen 7000 BRT. mit großer Wahrscheinlichkeit vernichtet. Ein Kreuzer von 10 000 BRT. wurde von zwei Bomben so schwer getroffen, daß mit seinem Verlust zu rechnen ist. Fünf Handelsschiffe erhielten schwere Treffer, nach denen Brände und Explosionen entstanden. Ein weiterer Kreuzer von 10 000 BRT. und vier Handelsschiffe wurden beschädigt. —ϖ Im Atlantik, westlich von England, versenkten unsere Kampfflugzeuge zwei Handelsschiffe von zusammen 9000 BRT. —■ Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fortgang. —■ Der Gegner flog in der Nacht zum 9. 11. in das Reichsgebiet ein und warf eine Anzahl Bomben ab. Einige Treffer wurden in München, Stuttgart und einigen kleineren Orten Württembergs erzielt. Der angerichtete Sachschaden ist gering. Bei den Angriffen auf Wohnviertel wurden Häuser durch Dachstuhlbrände beschädigt und zwei Personen verletzt. — Bei den Luftkämpfen des gestrigen Tages verlor der Gegner 17 Flugzeuge, ein weiteres wurde im Laufe der Nacht durch Flakartillerie abgeschossen. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 10.11.40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Unsere Kampffliegerverbände setzten am Tage und in der Nacht die Vergeltungsangriffe auf London fort, sie trafen wieder zahlreiche kriegswichtige Betriebe. Weiter belegten unsere Kampfflugzeuge, oft in kühnem Tiefanflug, Rüstungswerke und Flugplätze mit Bomben und riefen an mehreren Stellen heftige Explosionen hervor. An verschiedenen Punkten wurden Verkehrswege erfolgreich mit Bomben belegt und der Eisenbahnverkehr gestört. An der Südküste waren Hafenanlagen, ein Truppenlager und ein Kraftwerk das Angriffsziel unserer Kampfflieger. Bei Nacht wurden außer London wieder Birmingham und Liverpool angegriffen und an mehreren Stellen Brände verursacht. Bei Angriffen auf Schiffsziele gelang es, 500 km westlich von Irland ein großes Handelsschiff von etwa 25 000 BRT. durch mehrere schwere Bomben zu beschädigen. Im Seegebiet ostwärts Harwich erhielt ein Frachter von 3000 BRT., der in stark gesichertem Geleitzug fuhr, einen so schweren Treffer, daß beide Bordwände aufgerissen wurden. Bei einem Angriff auf einen Geleitzug an anderer Stelle beschädigten unsere leichten Kampfflugzeuge einen weiteren Frachter von 8000 BRT. durch Bombenwurf. — Der Gegner unternahm keine Einflüge in das Reichsgebiet. — Ein feindliches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. ■— Das Stukageschwader des Oberstltn. Hagen hat seit Kriegsbeginn 210 000 BRT. feindlichen Handelsschiffsraum versenkt und 305 000 BRT. so schwer beschädigt und zum Teil in Brand gesetzt, daß mit einem Verlust von einem Drittel dieses beschädigten Frachtraumes zu rechnen ist. An feindlichen Kriegsfahrzeugen wurden durch das Geschwader vernichtet: ein Monitor, vier Zerstörer, drei Feuerschiffe; beschädigt wurden sechs Kreuzer, ein Flakkreuzer, zehn Zerstörer.

    Berlin, 11. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsflüge auf London wurden am 10. 11. und in der Nacht zum 11. 11. ohne Unterbrechung fortgesetzt. Außerdem wurden in Süd- und Ostengland am Tage zahlreiche Angriffe auf kriegswichtige Ziele geführt. In den Häfen von Bexhill, Hastings, Dover, Clacton on Sea und Great Yarmouth gelang es, Lagerhäuser und Verkehrsanlagen, in Eastbourne, Margate sowie an mehreren Stellen der Bahnstrecke Ipswich—Norwich Gleisanlagen und in Chatham ein Industriewerk zu treffen. In den Truppenlagern von West-Lutworth und Dungeneß zerstörten Bombentreffer mehrere Baracken und Truppenunterkünfte. Während der Nacht wurden Birmingham und Liverpool bombardiert. — Im Seegebiet ostwärts Middlesborough versenkte ein Kampfflugzeug ein Handelsschiff von 8000 BRT. — Feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht zum 11. 11. im Reichsgebiet an verschiedenen Orten Bomben, wobei an einer Stelle ein Holzlager in Brand gesetzt, an zwei anderen Stellen Hochspannungsleitungen beschädigt wurden. Weiter beschädigten feindliche Bomben zwei Bauernhöfe und ein Wohnhaus. Es sind insgesamt ein Toter, ein Schwerverletzter und neun Leichtverletzte zu beklagen. — In den Luftkämpfen des gestrigen Tages wurden vier feindliche Flugzeuge abgeschossen. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 12. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die gestern bekanntgegebenen Vergeltungsangriffe deutscher Kampfverbände gegen London in der Nacht vom 10. zum 11. 11. haben in den Verkehrsanlagen nördlich von Warmwood, Scrubs und im Stadtgebiet von Willesden, Harlesden und South-Acton große Brände hervorgerufen. Ein Großgaswerk erhielt mehrere schwere Treffer. Im Stadtteil Leyton sowie in Bermondsey entstanden weitere ausgedehnte Brände. In einem Werk der Flugzeugindustrie bei Birmingham wurden starke Stichflam-

    inen im Ziel beobachtet. — Auch im Laufe des 11. 11. griffen Kampfflugzeuge trotz schwierigster Wetterlage London sowie zahlreiche kriegswichtige Betriebe in Süd- und Mittelengland an. Dabei gelang es, bei Slough ein Motorenwerk, bei Birmingham eine Gasfabrik und Industrieanlagen, bei Oxford ein Rüstungswerk und bei Folkestone eine Brücke schwer zu treffen. — Sturzkampffliegerverbände griffen, wie bereits gemeldet, im Seegebiet südostwärts Harwich einen stark gesicherten britischen Geleitzug an. Trotz heftiger Flak- und Jagdabwehr gelang es, sieben Handelsschiffe mit etwa 44 000 BRT. zu versenken, fünf weitere schwer zu beschädigen. — Ein Fernaufklärer versenkte im Atlantik einen Frachter von 2500 BRT. — Seeflugzeuge erzielten Volltreffer auf zwei britischen Handelsdampfern mit zusammen 14 000 BRT. — Es kam am Tage zu heftigen Luftkämpfen, in deren Verlauf 14 feindliche Flugzeuge abgeschossen wurden. Der Gegner unternahm in der Nacht zum 12. 11. kleine Einflüge in das Reichsgebiet. — Bei den Kampfhandlungen am 11. 11. zeichneten sich Verbände des italienischen Fliegerkorps durch einen erfolgreichen Vorstoß gegen einen Hafen an der englischen Ostküste aus. Dabei kam es zu stärkeren Luftkämpfen, in deren Verlauf die italienischen Jäger sieben britische Jagdflugzeuge abschössen. — Die gestrigen Gesamtverluste des Feindes betrugen 22 Flugzeuge, davon eins durch Flakartillerie. Sieben deutsche und sechs italienische Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 13. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Während in der Nacht vom 11. zum 12. 11. die britische Luftwaffe durch Sturm- und Vereisungsgefahr lahmgelegt war, setzten unsere Kampfverbände ihre Vergeltungsflüge gegen London erfolgreich fort. Sie griffen auch im Verlaufe des 12. 11. London an. Ein Gaswerk und Lagerhäuser in Kensington erhielten schwere Treffer. Weiter richteten sich erfolgreiche Bombenangriffe gegen Hafen- und Verkehrsanlagen, Lagerhäuser, Rüstungswerke und ein Kraftwerk in Südengland. — Britische Häfen wurden weiterhin vermint. — In der Nacht vom 12. zum 13. 11. warfen einige britische Flugzeuge in Westdeutschland Bomben, die fast ausschließlich in freies Gelände fielen und dort nur Flurschaden anrichteten. Nur in einer Ortschaft wurden ein Wohnhaus zerstört, zwei Häuser sowie eine Wasserleitung beschädigt und mehrere Personen außerhalb des Luftschutzraumes verletzt. An anderer Stelle an einer Gleisanlage entstandener Schaden konnte schnell behoben werden. — Verluste traten gestern auf deutscher Seite nicht ein. Wie nachträglich gemeldet wird, erhöht sich die Zahl der vom italienischen Fliegerkorps am 11. 11. abgeschossenen Flugzeuge auf zehn.

    Berlin, 14. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz ungünstiger Wetterlage setzte die Luftwaffe auch in der Nacht vom 12. zum 13. 11. ihre Vergeltungsflüge mit starken Kräften fort. Zahlreiche Brände und Explosionen entstanden vor allem in den Verkehrsanlagen im Nordwesten Londons, in den Westindia-Docks, in einem großen Gaswerk und anderen kriegswichtigen Zielen der Stadt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Das Boelcke-Geschwader gedachte am 28. 10. dem Todestage des großen Welt-kriegsfliegers, in einem Appell des Mannes, dessen Name in ihm fortlebt. Der Kommandeur einer Gruppe schreitet die Front der Besatzungen und Flugzeuge ab.

    Bild PK-ßrandt-Weltbild

    — Auch Liverpool und Coventry warerx das Ziel erfolgreicher Bombenangriffe. — Am gestrigen Tage griffen Kampfflugzeuge London und andere kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittelengland an und belegten vor allem Flugplätze, Bahnanlagen und ein Rüstungswerk bei Birmingham mit Bomben. — Im Seegebiet von Kinnaird Head hatten zwei Angriffe auf einen- durch einen Flakkreuzer und andere Kriegsfahrzeuge stark gesicherten Verband Erfolg. Beim ersten Angriff wurde ein Handelsschiff von 6000 BRT. versenkt, ein weiteres schwer beschädigt. Bei einem späteren Angriff erhielt ein anscheinend mit Sprengstoff oder Munition beladener Frachter von 8000 BRT. einen Volltreffer, der das Schiff zur Explosion brachte und völlig vernichtete. 360 km westlich von Irland versenkte ein deutscher Fernbomber einen britischen Frachter von 6000 BRT. — Die nächtlichen Einflüge britischer Flugzeuge ins Reichsgebiet waren wieder ohne nennenswerten Erfolg. Lediglich bei einem Walzwerk beschädigte eine in der Umgebung einschlagende Bombe mehrere Gebäude durch Splitter. Ein Versuch, die Reichshauptstadt anzugreifen, schlug fehl. Heftiges Flakfeuer zwang die wenigen Flugzeuge, die bis an die Sperrzone Berlins vordrangen, zur Umkehr, nachdem sie in den Stadt-randgebieten ihre Bomben vorzeitig abgeworfen hatten. Hier wie in einigen anderen Orten entstanden mehrere Dachstuhlbrände, die aber durch das energische Eingreifen des Sicherheits- und Hilfsdienstes und des Selbstschutzes in kürzester Zeit gelöscht werden konnten. — In der Nacht zum 13. 11. wurde ein britisches Bombenflugzeug durch Flak abgeschossen. In den Luftkämpfen des gestrigen Tages verlor der Gegner zwei weitere Flugzeuge. Drei deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Italien.

    Rom, 1. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika hat unsere Luftwaffe heftige Angriffe gegen die feindlichen Stellungen unternommen, wobei es mit feindlichen Jägern zu heftigen Kämpfen kam. Sieben feindliche Flugzeuge wurden von unseren Bombern, weitere zehn von unseren Jägern abgeschossen. Der Abschuß von weiteren zwei Flugzeugen ist wahrscheinlich. Drei eigene Flugzeuge fehlen. Die feindliche Luftwaffe hat die Flugplätze der Marmarica angegriffen, was einen Toten und drei Verwundete sowie leichte Materialschäden zur Folge hatte. — In Ostafrika verursachten feindliche Luftangriffe auf Adi Galla leichte Schäden. Drei Eingeborene wurden verletzt; ein Angriff auf Agordat blieb ohne Folgen. — Die feindliche Luftwaffe hat verschiedene Bomben — darunter eine Brandbombe — auf Neapel abgeworfen, die geringe Schäden in Bagnoli, Porta Capuana und in Pomigliana d'Arco anrichteten. Ein Toter und fünf Verwundete sind zu beklagen.

    Rom, 2. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe bombardierte gestern tagsüber das Militärarsenäl von Salamis und die dort im Hafen liegenden Schiffe, militärische Ziele bei Korfu, wobei starke Explosionen und Brände entstanden, und Truppenlager bei Skikero mit sichtlichem Erfolg, ferner den Bahnhof von Larissa, wo ein Zug getroffen wurde, den Kanal von Korinth, die Bahnlinie Korinth—Athen, die an verschiedenen Punkten unterbrochen wurde, und in zwei aufeinanderfolgenden Wellen Saloniki. Bei Zusammenstößen mit gegnerischen Jagdfliegern wurde wahrscheinlich ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Im mittleren Mittelmeer bestanden zwei Marine-Erkundungsflugzeuge einen Kampf mit drei feindlichen Jägern, von denen zwei abgeschossen wurden. Eins unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Unsere Jagdflieger haben ein englisches viermotoriges Flugboot vom Typ „Sunderland" in Flammen abgeschossen. Ein weiteres Sunder-land-Flugboot ist auf der Höhe von Malta schwer getroffen worden. — Während eines Luftangriffes auf den Flughafen Rofeires wurden zwei englische Jagdflugzeuge vom Gloster-Typ abgeschossen. Der Feind hat bei Luftangriffen einige Punkte der Bahnlinie Adele—Aiscia mit geringstem Schaden bombardiert. — Im Aegäischen Meer wurden Truppen, die in der Landung auf Kreta begriffen waren, von unseren Flugformationen mit deutlich erkennbaren Ergebnissen bombardiert und mit MG.-Feuer angegriffen. Dabei wurden auch einige Dampfer getroffen, Hafenanlagen und Vorratslager beschädigt. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt.

    Rom, 3. 11. 40. CDNBj Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat zahlreiche Aktionen durch geführt, und dabei wiederholt dit militärischen Ziele von Korfu bombardiert, wo insbesondere bei dem „Neuen Fort" zahlreiche Explosionen beobachtet wurden, ferner den Hafen von Patras, wo ein Brand am

    Bahnhof Smandrea festgestellt wurde und wo eine Fabrik sowie die Infanteriekaserne getroffen wurden. Weitere Angriffe erfolgten auf Larissa, Janina und Saloniki, wo im Kampf mit feindlichen Jägern ein Gegner wahrscheinlich abgeschossen wurde. In Navarino wurde ein Brand verursacht, während in Canea die Hafenanlagen getroffen wurden. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — In den frühen Nachmittagsstunden haben vier von Jagdformationen begleitete Bomberformationen eine Offensivaktion gegen Malta durchgeführt und dabei die Hafenanlagen von La Valetta sowie die Anlagen und Depots des Flugplatzes Micabba voll getroffen und schwer beschädigt. Die heftige Boden- und Luftabwehr hat unsere Angriffe nicht beeinträchtigt. In heftigem Luftkampf wurde dabei ein feindliches Flugzeug abgeschossen, das ins Meer abstürzte. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Beim Rückflug wurde eine unserer Formationen von vier feindlichen Jägern angegriffen, die aber auf Grund des prompten Gegenangriffs vom Kampf Abstand nahmen. — Vor der ägyptischen Küste wurde eine große englische Schiffsformation von unseren Torpedoflugzeugen erreicht, die ein Schiff trafen. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe die Hafenanlagen von Perim sowie den Flugplatz Roseires bombardiert und dabei zwei Flugzeuge vom Wellingtontyp am Boden getroffen. Während eines Erkundungsfluges auf Chaschim el Ghirba schoß eines unserer Flugzeuge einen feindlichen Jäger ab, während ein weiterer schwer getroffen wurde.

    Rom, 4. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat an den Operationen zu Lande mitgewirkt, wobei die feindlichen Stellungen in der Umgebung des Corciano dicht mit Bomben belegt wurden. Ferner wurden die Bombardierungen von Saloniki, der Zitadelle auf Korfu, des Forts Navarino und des Gebirgszuges nordöstlich von Janina entlang der Fahrstraße Janina—Kalibaki wiederholt. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Während des Luftkampfes, der sich, wie im gestrigen Wehrmachtsbericht gemeldet, über Saloniki abspielte, wurden außer dem Flugzeug, das als wahrscheinlich abgeschossen verzeichnet wurde, weitere fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen. — Eines unserer Wasser-Erkundungsflugzeuge griff ein zweimotoriges feindliches Flugzeug vom Typ Blenheim an, das mehrmals getroffen wurde und mit schweren Schäden an Bord abdrehen mußte. —■ Feindliche Flugzeuge griffen kleinere Verbände bei Garn-Ul-Greid (nordöstlich Giarabub) an. Es wurden zwei Tote und einige Verletzte gezählt. — Im Roten Meer bombardierte unsere Luftwaffe einen Dampfer, der von einem Kreuzer geleitet wurde, sowie die Hafenanlagen der Insel Perim. Feindliche Flugzeuge bombardierten Assab, wo es drei Tote und einige Verwundete gab und leichter Sachschaden an Wohnhäusern entstand. — Während der vergangenen Nacht versuchten feindliche Flugzeuge Neapel anzugreifen. Von starkem Sperrfeuer abgehalten, mußten sie ihre Bomben auf freies Gelände abwerfen. Ein Toter und drei Verwundete werden gemeldet.

    Rom, 5. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat in Verbindung mit den Operationen zu Lande während des ganzen Tages intensive Aktionen durchgeführt, indem sie Verbindungsstraßen, Truppen und Autokolonnen, Lager- und Verteidigungsstellen in den Zonen von Florina, Kastoria und Joannina bombardierte. Außerdem wurden im Sturzflug Batterien und andere Ziele am Höhenzug im Norden Joanninas und auf der Straße Joannina—Kalibaki wiederholt bombardiert. Unsere Flugzeuge haben ferner die Häfen von Volos, Prevesa und Patras bombardiert. Im Verlauf der Luftkämpfe ist ein feindliches Jagdflugzeug abgeschossen, ein weiteres ist wahrscheinlich abgeschossen worden. Aus weiteren Feststellungen ergibt sich, daß während der Luftaktionen vom 2. 11. weitere sechs feindliche Flugzeuge neben den bereits im gestrigen Heeresbericht gemeldeten vernichtet wurden. Die Zahl der an diesem Tage abgeschossenen feindlichen Flugzeuge betrug somit elf und ein wahrscheinlich abgeschossenes. Einer unserer Jagdverbände hat bei einem Aufklärungsflug auf Malta einige große Wasserflugzeuge, die im Hafen vor Anker lagen, überrascht und beschossen. Alle unsere bei dieser Aktion eingesetzten Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Cheren abgeworfen, wobei ein Eingeborener getötet und vier Eingeborene, darunter eine Frau und ein Kind, verwundet wurden. Bei einem Einflug auf Neghelli gab es weder Opfer noch Sachschaden. Ein feindliches Flugzeug ist von der Flak abgeschossen und seine Besatzung gefangengenommen worden.

    Rom, 6. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Feindliche Angriffsversuche nördlich des Kapestica-Passes, und zwar den südlichen Ausläufern des

    Presba-Sees, sind unter Mitwirkung: der Luftwaffe, die die Verbindungswege und die feindlichen Kolonnen unter heftiges Feuer nahm, zurückgeschlagen worden. Die Brücke über den Isthmus des Presba-Sees wurde unterbrochen, feindliche Kraftwagen unter MG.-Feuer genommen und zerstört und Truppenkolonnen mit Volltreffern zersprengt. Unsere Fliegerverbände bombardierten ferner Straßenkreuzungen im Gebiet von Janina, Metzovo, die Bahnstation von Phlorina, wobei die Bahnlinie unterbrochen wurde, sowie die Flottenstützpunkte Pylos (Navarrino), Pyräus, Argostolion sowie die militärischen Ziele auf Korfu. — Feindliche Flugzeuge warfen erfolglos Bomben auf das Fort Maddalena und Gar ul Grein, wo es drei Verwundete gab. — Ein Jagdflugzeug vom Gloster-Typ wurde von unseren Jagdfliegern bei Metemma abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge bombardierte im Roten Meer unter militärischem Schutz fahrende Frachtdampfer. Bei feindlichen Luftangriffen auf Cherin gab es einen Toten und zwei Verwundete, bei Kisimayo und bei Gherille weder Opfer noch Sachschaden. Feindliche Flugzeuge haben in der vergangenen Nacht versucht, Neapel zu erreichen, wurden aber von der prompt einsetzenden Luftabwehr zum Abdrehen gezwungen. Einige Bomben, die bei Surbo, einem Dorf in der Provinz Lecce, fielen, haben zwei Häuser zerstört, wobei es sechs Tote und vier Verwundete gab. Weitere Bombeneinschläge bei San Vito dei Normanni hatten acht Tote und sechs Verwundete zur Folge.

    Rom, 7. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat an den Operationen des Heeres durch MG.-Beschießung und Bombardierungsaktionen feindlicher Stellungen längs der Fahrstraße Janina—Kalibaki, in der Zone von Florina und beim Presba-See teilgenommen. Unsere Luftverbände haben außerdem die Hafenanlagen von Velos und Patras, den Flughafen und den Bahnhof von Larissa, militärische Ziele in Missolungi, Zakintos und Methom sowie den Bahnhof von Florina bombardiert, wo große Brände entstanden. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Ein feindliches Flugzeug ist abgeschossen und ein weiteres wahrscheinlich abgeschossen worden. Während eines feindlichen Einfluges auf den Flughafen von Valona ist ein feindliches Flugzeug brennend von unseren Jagdfliegern und ein weiteres von der Marineflak abgeschossen worden. Ein feindliches Flugzeug vom Typ Sunderland, das in Malta vor Anker lag, ist von unseren Jagdfliegern mit sichtlichem Resultat im Tiefflug beschossen worden. — In Ostafrika hat unsere Flugwaffe mit den Truppen durch wiederholte Angriffe, in deren Verlauf unsere Jagdflieger sechs feindliche Flugzeuge vom Gloster-Typ abschössen, zusammengewirkt.

    Rom, 8. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse Offensivaktionen auf die Fahrstraßen beim Presba-See und die Festung Korfu unternommen und wiederholt Volltreffer erzielt. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Eine aus sechs feindlichen Flugzeugen bestehende Formation hat Valona angegriffen und ist durch sofortiges Eingreifen der Luft- und Bodenabwehr vernichtet worden. Vier Flugzeuge wurden sicher, zwei weitere wahrscheinlich abgeschossen. Ein Teil der Besatzungen sprang mit Fallschirmen ab. Zwei englische Piloten wurden gefangengenommen. —■ In Nordafrika haben unsere Flugzeugstaffeln den Flugplatz und die feindlichen Stellungen der Oase Siwa intensiv angegriffen, bombardiert und im Tiefflug mit Maschinengewehren beschossen, wobei dem Feind schwere Verluste und Materialschäden zugefügt wurden. Zwei Flugzeuge vom Lysander-Typ sind am Boden in Brand gesteckt worden. — Zwischen 3 und 4.30 Uhr haben feindliche Flugzeuge, die von der Bodenabwehr heftig beschossen wurden, drei Bomben auf den Bahnhof von Brindisi und zwei Brandbomben in der Nähe des Bahnhofes abgeworfen, wobei einige Schienen, eine Wasserleitung und ein Waggon beschädigt wurden. In einem Privathaus brach ein Brand aus, der sofort gelöscht wurde; keine Opfer.

    Rom, 9. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Während eines Erkundungsfluges im mittleren Mittelmeer schössen unsere Flieger im Kampf gegen feindliche Jäger ein Flugzeug in Flammen ab und beschädigten zwei weitere schwer. —■ Die feindliche Luftwaffe bombardierte Tobruk, wobei es einen Verwundeten und leichte Schäden gab, sowie Wohnhäuser in Derna, wo neun Tote und 26 Verwundete zu beklagen sind. Nur geringer Sachschaden. — In Ostafrika wurde ein Einflug feindlicher Jäger abgewiesen, wobei ein englisches Flugzeug abgeschossen wurde. — Bei einem feindlichen Luftangriff auf Turin fielen Bomben bei einem Säuglings- und Mütterheim, bei dem Sanatorium San Luigi, bei einem

    Militärlazarett und bei einer Kaserne, wobei einiger Schaden angerichtet wurde. Es wurden ein Toter und sieben Verwundete gezählt. Eine Bombe traf zwischen Moncalieri und Cambiano ein Haus, wo neun Tote und mehrere Verwundete zu beklagen sind. Einige kleine Brände wurden sofort gelöscht. — Ein feindlicher Luftangriff auf Cagliari hat weder Schaden angerichtet noch Opfer gefordert.

    Rom, 10. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Im mittleren Mittelmeer haben unsere Flugzeugverbände englische Streitkräfte angegriffen und mit Bomben großen Kalibers ein Schlachtschiff und einen Flugzeugträger getroffen sowie feindliche Flugzeuge zum Kampf gestellt, von denen zwei abgeschossen sowie ein weiteres wahrscheinlich abgeschossen wurde. — Eine andere unserer Flugzeugstaffeln hat ein feindliches Flugzeug vom Blenheim-Typ abgeschossen. — In Nordafrika haben unsere Bomber intensive Aktionen auf El Quasaba, Maaten Bagush, El Daba und Fuka durchgeführt und dabei zahlreiche Brände verursacht. Außerdem wurden der Hafen von Alexandria und Port Said wirkungsvoll bombardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Der Feind hat einige Bomben auf Derna abgeworfen, die keinen Schaden verursachten. — Unsere Luftwaffe, die an der Aktion in Ostafrika bei Gallabat erheblichen Anteil hatte, indem sie die feindlichen Verbände im Tiefflug angriff und unter Maschinengewehrfeuer nahm, hat drei englische Tanks in Brand gesetzt. Sie bombardierte außerdem Ghedaref, wo ein großer Brand entstand. — Während des gestrigen, im Morgengrauen durchgeführten feindlichen Einfluges über Sardinien wurden Bomben in der Gegend von Carbonia abgeworfen, ohne Opfer oder Schaden zu verursachen. Ein feindlicher Einflug in der Gegend von Cremona hatte weder Opfer noch Schäden zur Folge. — Im heutigen Morgengrauen haben feindliche Flugzeuge versucht, Neapel zu erreichen. Durch das Abwehrfeuer gelang es ihnen nicht, Bomben auf das Weichbild der Stadt zu werfen. Einige Bomben fielen zwischen Neapel und Pompeji und eine Brandbombe bei Torre Annunziata. Es gab weder Opfer noch Sachschäden.

    Rom, 11. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Ein englischer Flottenverband ist von einem unserer Luftgeschwader im mittleren Mittelmeer erreicht und trotz heftiger Gegenwehr in der Luft und durch die Flak intensiv bombardiert worden. — In Malta haben unsere Jagdflugzeuge drei am Boden befindliche zweimotorige Flugzeuge im Tiefflug mit Machinengewehrfeuer beschossen. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Unsere Bomber haben trotz schlechtester Witterungsverhältnisse die militärischen Ziele auf dem Lande und die im Golf von Suda (Kreta) liegenden Schiffe angegriffen, wobei zwei Kreuzer getroffen wurden. Weitere Formationen haben mit Erfolg den Flottenstützpunkt von Alexandria — wo die Hafenanlagen getroffen wurden —, El Hamman, El Daba und militärische Anlagen südlich von Marsa Matruk, die Straßen- und Eisenbahnverbindungen* zwischen El Quassaba, Maaten Bagush und Fuka angegriffen — wo große Brände verursacht wurden — und die feindlichen Luftstützpunkte von Helwan (Kairo) und Ismailia angegriffen, wo ebenfalls außerordentlich heftige Brände verursacht wurden, die noch aus weiter Ferne sichtbar waren. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Unsere Luftwaffe hat die Verteidigungsstellungen von Reijan (westlich von Gallabat) angegriffen und auf dem Flugplatz von Saraf Said am Boden ein Flugzeug vom Wellesley-Typ getroffen. — Feindliche Einflüge auf Metemma, Gondar, Massaua, Cheren und Assab haben insgesamt zwei Tote und einige Verwundete unter den Eingeborenen zur Folge gehabt. Der Sachschaden ist unbedeutend.

    Rom, 12. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In den ersten Stunden der Nacht zum 12. 11. griffen feindliche Flugzeuge die Flottenbasis von Tarent an. Die Flakabwehr des Kriegshafens und der im Hafen liegenden Schiffe hat energisch eingegriffen. Eine einzige Einheit ist schwer getroffen worden, keine Verluste. Sechs feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen und ein Teil der Besatzung gefangengenommen. Drei weitere wurden wahrscheinlich abgeschossen. —■ Unsere Luftwaffe hat wiederholt starke Bombenangriffe auf militärische Ziele von Joannina, Metzövo, Kastoria, Korfu, Larissa und auf den Isthmus des Pres-basees durchgeführt. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Unsere Fliegerformationen bombardierten mit Erfolg den Flughafen und den Bahnhof von Burg el Arab (südwestlich von Alexahdria), den Flugplatz von Maaten Bagush, Barackenlager und feindliche Stellungen in Marsa Matruk. Feindliche Flugzeuge warfen Bomben ab bei Derna, wo, Wohnhäuser getroffen und zwei Tote und zehn Verwundete, hauptsächlich mohammedanische Kinder, zu beklagen sind; auf

    Bengasi, wo die Gefängnisanlagen getroffen und drei tote und zehn verwundete Mohammedaner gezählt wurden; in der Gegend von Bardier und Sidi el Barani, ohne Schaden anzurichten.

    Rom, 13.11.40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftformationen haben feindliche Stellungen auf dem Pindus sowie in der Nähe der Straßenkreuzung Mitzuni-Joannina, ferner in den Zonen von Kalibaki und Filippade bombardiert. In der Zone von Berat wurde von unseren Jägern ein Flugzeug vom Blenheim-Typ abgeschossen. Feindliche Flugzeuge führten einen Einflug auf Durazzo aus, der einige Tote und Verwundete zur Folge hatte; ein feindliches Flugzeug wurde wahrscheinlich abgeschossen. — Während einer bewaffneten Aufklärung gegen Malta wurde eines unserer Jagdflugzeuge abgeschossen. — In Nordafrika bombardierten unsere Flugzeuge die militärischen Anlagen von Suez und die Flugplätze von Kairo und Abukir; die Ziele wurden voll getroffen. — Unsere Luftwaffe hat mit Bomben und Maschinengewehrfeuer Schützengräben- und Artilleriestellungen, Truppen, feindliche Feldlager und Kraftwagen bei Otrub (Zone von Kassala) angegriffen. Ein Angriff der feindlichen Luftwaffe auf Metemma hatte drei Tote und zwölf Verwundete zur Folge. Unsere Jäger haben ein Flugzeug vom Gloster-Typ abgeschossen, zwei weitere wurden wahrscheinlich abgeschossen. — Ein Einflug feindlicher Flieger auf Brindisi, Tarent und Bari. Nur in der letzten Stadt wurden Bomben abgeworfen, die unbedeutenden Materialschaden und drei Verwundete verursachten.

    Rom, 14. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Epirus fanden im Gebiet von Kalibaki mit Erfolg lokale Aktionen statt, die von unseren Bomberstaffeln unterstützt wurden. Einige feindliche Angriffe im Corcianogebiet sind mit Hilfe der Luftwaffe, die die feindlichen Truppen in der Umgebung des Presba-Sees unter Feuer nahm, glatt abgeschlagen worden. — Unsere Luftwaffe bombardiete den Flughafen von Pa-tras, Arostolion und Preveza, wobei militärische Ziele getroffen und die feindlichen Kolonnen unter wirksames Maschinengewehrfeuer genommen wurden. Feindliehe Flugzeuge warfen auf Valona Bomben ab, wobei es sechs Tote und 30 Verwundete gab, ferner auf Durazzo, wo es weder Opfer noch Schaden gab. — Zwei Flugzeuge vom Blenheim-Typ wurden von unseren Jägern auf der Höhe von Pantelleria zum Kampf gezwungen und abgeschossen. Ein weiteres Flugzeug des gleichen Typs wurde auf der Höhe von Cagliari (auf Sardinien) abgeschossen. — Im östlichen Mittelmeer wurden Marineaufklärungsflugzeuge von feindlichen Jägern angegriffen, von denen zwei abgeschossen wurden. Der Abschuß von zwei weiteren feindlichen Flugzeugen ist wahrscheinlich. — Unsere Flugtorpedoboote griffen einen im östlichen Mittelmeer ausgekundschafteten feindlichen Geleitzug an und torpedierten zwei Dampfer. Einer davon versank, wie von einem See-Erkundungsflugzeug einwandfrei festgestellt wurde. — Eine weitere italienische Fliegerstaffel hat einen im Hafen

    Transport eines italienischen Jagdflugzeuges in einem Bomber.

    Bild „Le Vie dell'Aria"

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Felsen von Gibraltar, aufgenommen von einem italienischen Flugzeug.

    Bild: „Le Vie dell'Aria"

    von Alexandria liegenden Kreuzer», getroffen. Hier wurden nachts mit Erfolg weitere Fliegerangriffe auf diese Öpttenbasis durchgeführt. Ferner wurden gegen die Eisenbahnlinie Fuka-el-Daba und Maaten Bagush Luftangriffe gerichtet, durch die Brände hervorgerufen wurden. Das Flugfeld Maaten Bagush wurde unter Maschinengewehrfeuer genommen, ein feindlicher Bomber wurde in Brand geschossen und weitere drei ernstlich beschädigt. — Alle unsere Flugzeuge, die an den erwähnten Aktionen teilgenommen haben, sind trotz der feindlichen, überall sehr starken Flakabwehr zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Bardia, Derna und Bengasi. Es wurde leichter Schaden angerichtet und ein Muselmane verwundet. — Bei Luftangriffen auf Assab und Diredaua gab es nur ganz leichten Schaden, keine Opfer. — Feindliche Flugzeuge unternahmen Angriffe auf Crotone, wo die Bomben ins Meer fielen, auf Tarent, wo es bei der Zivilbevölkerung einen Toten und drei Verwundete, bei der Truppe zwei Tote und neun Verwundete gab sowie einige Sachschäden an Wohnhäusern. Zwei feindliche Flugzeuge wurden wahrscheinlich abgeschossen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Nurflütrel-Modell Sult.

    Der Nurflügler ist in der Hauptsache aus Balsa hergestellt. Zur Bespannung wird japanisches Seidenpapier verwendet, das ein- bis zweimal dünn celloniert wird. Das überall gleichbleibende Tragflächenprofil ist ein Clark-Y-Profil mt leicht hochgezogener Hinterkante. Die Außenflügel werden um 8—10° geschränkt. Doppelholm je 3X4 mm, Nasenleiste 3X3 mm, Endleiste 3X8 mm. Rippen aus 1 mm Balsafournier. Randbogen aus Tonking 2X2 mm. Rumpf in Stäbchenbauweise. Holm 3X3 mm Balsa. Untenliegende Vertikalfläche in Balsa-Flachrippen-bauweise.

    Fahrwerk aus Tonking 2X4 mm, mit Stahldraht 1 min nach hinten abgefedert. Räder von 40 mm & aus Balsa.

    Triebwerk: Luftschraube aus Balsa, & 380 mm, Steigung 460 mm, Blattbreite 50 mm. Lagerklotz und Endklotz herausnehmbar. Motor 16 Fäden 1X4 mm, 500 mm lang. Höchstaufdrehzahl 510 mit vierfacher Dehnung.

    Gewichte: Tragfläche 26 g, Rumpf 20 g, Fahrwerk 10 g, Luftschraube mit Lager- und Endklotz 24 g, Gummi 32 g. Fluggewicht 112 g.

    Nurflügel-Modell Sult.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Spannweite 1000 mm, Fläche 12 dm2, Belastung 9,35 g/dnr.

    Fluggeschwindigkeit 5 m/sec, Gleitzahl 8, Sinkgeschwindigkeit 60—65 cm/sec, Motorlaufzeit 25 sec, Höhe 60 m. Gesamtflugzeit durchschnittlich 2 min.

    Der Nurflügler hat bis jetzt 1 Flug über 30 min, 2 Flüge über 10 min und 4 Flüge über 5 min gemacht. Die Zeiten von über 10 min wurden in Anwesenheit von Flugprüfern erreicht.

    55 Sek. mit Schwingen» flugmodell des Leipziger Hitlerjungen Walter Loofs wurden bei einem Flugmodell-Wettbewerb der Gaue Mitte, Sachsen und Sudetenland in der Halle in Dresden als Bestleistung erreicht.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Curtiss Helldiver (Höllenstürzer), Sturzkampf-Doppeldecker, finden Sie im „Flugsport" 1940, Seite 93.

    Azetylen-Sauerstoff-Flammentemperatur max. 3500° C, innerhalb des scharf umrissenen Flammenkegels 1000° C, Spitzentemperatur je nach Brennergröße 3 bis 7 mm vor dem Flammenkegel, innerhalb der größten Flammenbreite 1800° C und am Ende der Streuflamme 1200° C.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Und wir sind doch geflogen! Meine Flugerlebnisse in drei Erdteilen. Von Oberst Polte. Aufgezeichnet v. Josef Grabler Mit einem Vorwort von Generalfeldmarschall Milch. 356 S. m. 48 Abb. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh. Preis geb. RM 4.80.

    Oberst Polte, der verdienstvolle Lufthansa-Pionier erzählt seine Flugerlebnisse. Versailles — die deutsche Fliegerei war lahmgelegt, Luftwaffe vernichtet, Industrie zerstört, Flugsport gefesselt, Luftverkehr unterdrückt. Man erlebt den Aufbau der Deutschen Lufthansa, die ersten Strecken in Sowjetrußland, China, Afrika, die abenteuerlichen Flüge mit ihren gefährlichen Lasten in die Ukraine, den Aufenthalt in den litauischen Gefängnissen, Notlandungen in den Schneewüsten Rußlands, die ersten Flüge über der Wüste Gobi und dann die nationalsozialistische Revolution mit ihrem unerhörten Aufstieg der Fliegerei. Wer das Buch angefangen hat, legt es nicht wieder aus der Hand. Es ist so spannend geschrieben, daß man selbst die wunderbaren Abbildungen beim Durchlesen zuerst nicht beachtet.

    Praxis des Flugmodellbaues v. Werklehrer Karl Müller unt. Mitarb. v. Fritz Harnack u. Günther Schuzius. 143 S. m. 194 Abb. Verlag C. J. E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 2. Preis RM 3.—.

    Das vorliegende Buch ist ein praktischer Ratgeber für den Lehrer bei der Einführung des Modellbaues in Landschulen, wo er unter einfachsten Verhältnissen durchzuführen ist, — gleichzeitig ein Leitfaden für den Schüler. Ausgehend von der Einrichtung einer Werkstatt und der Behandlung der Werkzeuge, sind die einzelnen Abeitsvorgänge (Rippen-, Spanten-, Holmbauweise, Helling-, Rumpfund Flügelbau sowie*Bau der Einzelteile), daran anschließend Flugmodelle aus Behelfswerkstoffen, Bau von Zimmerflugmodellen, das Einfliegen, Reparaturen, Organisation von Wettbewerben beschrieben. In den Schlußkapiteln sind die theoretischen Grundlagen des Modellfluges sowie Rechnungsbeispiele aus der Flugmodellpraxis angeführt.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    „FLUGSPORT"

    eines Unternehmens auf dem Gebiete des Sportflugzeugbaues wird ein

    mit 50000 RM gesucht.

    Es handelt sich um die Herstellung neuer Typen, die durch Patente geschützt sind. Zuschrift, unter 4098 an den „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburgpl. 8

    Birken-Flugzeug

    Sperrholzplatten

    <l«*iif%«ti«»% Fiibrlknt

    bei Rekordflügen erprobt, in den Qualitäten: AVIA1IC, SPEZIÄL,

    GLEITFLUG in allen Stärken von 0,4-10 mm lietert prompt ab Lager

    Georg Herte Berlin^Charlottenburg

    Kaiser Friedrich-Straße 24 F@rnspr.-Sammelnurr.mer: 34 5841 Telgr.-Adr.: Fliegerhölzer Berlin

    Eingebunden ist der „Flugsport" ein Nachschlagewerk von Wert!

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    r HAKENFELDE<

    Für die Neueinrichtung eines Feinmeßprüffeldes in unserem Werk suchen wir einen guten

    Mechaniker

    oder

    Feinmechaniker

    zur Durchführung von Feinmessungen jeder Art an Luftfahrtbordgeräten.

    Der Bewerber muß gleichzeitig in der Lage sein, Justierungen und Eichungen von mechanischen und elektrischen Meßgeräten selbständig durchzuführen.

    Bewerbungen mit selbstgeschriebenem Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften, Angabe der Gehaltsansprüche und des frühesten Eintrittstages erbeten an

    Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde GmbH

    Arbeiterannahme Berlin-Spandau, Streitstraße 5/17

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Fachmännischen

    RAT und schnelle HILFE finden Sie in allen flugtechnischen Beschaffungsfragen hei

    AUTOFLUG

    Fordern Sie bitte Angebote ein!

    AUTOFLUG

    INHABER*. GERHARD SEDLMAYR

    BERLIN-TEMPELHOF

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Wir suchen für unser Flugzeugkonstruktionsbüro möglichst sofort:

    Selbständige

    Konstrukteure,

    Zeichnungskontrolleure

    und

    Statiker.

    Ausführliche Bewerbungen mit Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Gehaltsanspruch sind einzureichen an:

    BLOHM & VOSS

    FLUGZEUGKONSTRUKTION HAMBURG - FINKENWÄRDER


    Heft 25/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro X Jahr bei I4täglichem Erscheinen RM 4.50

    Telef.: 34384 — Teleitr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Poslansialten und Verlas Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer OuellenanKabe icestattet.

    Nr. 25 4. Dezember 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer_des „Flugsport"^erscheint am 18. Dezbr. 1940

    In^enieurarbeit.

    Die Entwicklung des deutschen Flugwesens ist bereits durch die Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe schlagend zum Ausdruck gekommen. Die Luftwaffe hat bewiesen, daß die Luftwaffenschmiede in der Heimat den Stand der Entwicklung der Feindländer in Qualität wie in Quantität weit übertroffen hat.

    In der Entwicklung kannten unsere Ingenieure keinen Stillstand. Fortgesetzt mußten neue Konstruktionen ersonnen werden. Einen Maßstab für die Leistungssteigerung in den letzten Jahren gibt die Steigerung in der Zahl der erteilten Flugpatente der Klasse 62 b und c, wie wir sie in dieser Zeitschrift an anderer Stelle fortlaufend bekanntgegeben haben. Im Jahre 1938 wurden allein 159 Flugpatente veröffentlicht, 1939 201 und im Jahre 1940 bis heute, wo das Jahr noch nicht zu Ende ist, über 250 Patente.

    Das deutsche Patent hat immer in der Welt ein besonderes Ansehen gehabt und wird es in Zukunft in noch viel höherem Maße besitzen. Deutscher Qestaltungs- und Erfindergeist hat Leistungen vollbracht, die sich später auf anderen Gebieten der Fliegerei auswirken werden.

    Grünau Baby IIB.

    Grünau Baby II B unterscheidet sich von den früheren Mustern Grünau Baby II und IIa*) im wesentlichen durch den Einbau von Sturzflugbremsen Bauart Schempp-Hirth. Die Sturzfluggeschwindigkeit kann hierdurch, wie üblich, auf 200 km,h begrenzt werden. Das Rüstgewicbt erhöht sich durch den Einbau auf etwa 150 kg. Höchstzulässiges Fluggewicht vom RLM auf 2C0 kg festgesetzt.

    Der nachträgliche Einbau der Sturzflugbremsen in Segelflugzeuge vom Muster Grünau Baby II und IIa ist an Hand von Einbauzeich-nungen möglich, die bei der Beschaffungssteile des NSFK. erhältlich sind. Jedoch erfordert dieser nachträgliche Einbau einen erheblichen Arbeitsaufwand, so daß er zweckmäßig dann vorzunehmen ist, wenn ohnehin größere Reparaturen infolge eines Bruches notwendig sind.

    *) Vgl. „Flugsport" 1933 S. 211 „Grünau Baby II", 1934 S. 229 „Grünau Baby II nach den z. Z. geltenden Bestimmungen", 1939 S. 400 „Grünau Baby IIa".

    Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 38.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Grünau Baby II B. Archiv Flugsport

    Beim Qrunau Baby II B ist außerdem z. Z. noch eine Reihe kleinerer Verbesserungen angebracht. Insbesondere ist zu bemerken, daß das Muster neuerdings mit einer Qewichtstrimmung (ähnlich wie beim „SG 38") serienmäßig geliefert wird.

    USA. Segelflugzeug Briegleb BG-6,

    Briegleb Schul-Segelflugzeug, Einsitzer, gebaut von der Briegleb Aircraft Co., Van Nuys, Kalifornien, ist ein abgestrebter Schulter-decker. Flügel von nach den Enden gleichbleibender Flügeltiefe. Stark abgerundete Enden. Zweiholmig. Flügelprofil NACA 4412. Flügelnase und Querruder aus 1,2 mm Pappel-Sperrholz. Mit zwei V-Streben aus

    Dural abgefangen, welche mittels kleiner Stützstreben nach dem Flügel nochmals verstrebt sind.

    Stahlrohrrumpf mit aufgelegten Formleisten, stoffbespannt. Durchsichtige Windschutz Verkleidung der Stromlinien, Vorder-

    Links: USA Briegleb BQ-6.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Briegleb BG-6. Zeichnung Flugs]

    i

    i i

    teil Rumpf angepaßt. Im Führerraum Geschwindigkeitsanzeiger. Links Hebel für Bremse und Auslösehaken. Auf der rechten Seite Hebel für Hchensteuertrimmung. Kufe mit Laufrad und kleine Schwanzkufe.

    Spannweite 9,7 m, Länge 5,6 m, Höhe 1,21 m, Fläche 15,7 m2. Leergewicht 82 kg, Fluggewicht 168 kg.

    USA Interstate „Cadet".

    Die Bauart abgestrebter Kabinen-Hochdecker als Sport- und Schulflugzeug wird in USA besonders bevorzugt. Im vergangenen Jahr ist die Interstate Aircraft & Engineering Corp., Los Angeles, welche früher nur Zubehörteile baute, mit ihrem Interstate „Cadet4' auf dem Markt erschienen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Interstate „Cadet" Leichtflugzeug.

    Bild: Aviation

    Port

    Flügel zwei Spruceholme mit Rippen aus Alumin. Stoffbespannung wird mit Drahtklammern unter Zwischenlage eines Stoffbandes durch Eindrücken in entsprechende kleine Löcher in der Rippe befestigt. Vgl. Abbildung.

    Rumpf Stahlrohr mit aufgelegten Formleisten, stoffbespannt. Continental-Motor von 50 oder 65 PS. Zwei Sitze hintereinander. Hinter dem Rücksitz Gepäckraum. Doppelsteuerung. Kabinentür nach vorn aufklappend.

    Hchen- und Seitenleitwerk Stahlrohr, stoffbespannt. Einfaches festes Fahrwerk, zwei V-Streben durch einen profilierten Stahldraht verspannt. Ein gemeinsamer Oleo-Stoßaufnehmer innerhalb des Rumpfes.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Interstate „Cadet". Befestigung der Stoffbespannung mit Drahtklammern.

    _Zeichnung: Aviation

    Rechts: USA Interstate „Cadet".

    Zeichnung Flugsport

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Spannweite 11 m, Länge 7,25 m, Höhe 2,3 m, Fläche 16 m2. Leergewicht 304 kg , Fluggewicht 540 kg. Höchstgeschwindigkeit mit 65 PS 182 km/h, mit 50 PS 168 km/h. Reisegeschwindigkeit mit 65 PS 160 km/h, mit 50 PS 152 km/h. Landegeschwindigkeit mit 65 PS 58 km/h, mit 50 PS 54,5 km/h. Gipfelhöhe 4500 m oder 3900 m. Steigt mit 65 PS 210 m/min, mit 50 PS 150 m/min. Reichweite mit 65 PS 600 km, mit 50 PS 680 km.

    (iroßraumflugzeug „Afr Wibault 100".

    Mit diesem Baumuster sollte ein Großflugzeug für den Langstreckenverkehr geschaffen werden, das größtmögliche Bequemlichkeit für die Fluggäste mit ausreichender Wirtschaftlichkeit vereinigt. Bei Flügen von längerer Dauer, bei denen die Fluggäste u. U. Tag und Nacht an Bord bleiben müssen, genügt die bisher bekannte „Omnibus"-Sitzanordnung nicht mehr. Vielfach sind noch alle Fluggäste in einem Raum untergebracht. Anzustreben ist bei derartigen Flugzeugen Unterbringung in Einzelkabinen sowie eine weitgehende Bewegungsfreiheit; letztere Forderung ist nur durch Anordnung von besonderen Gemeinschaftsräumen wie Wandelgang Restaurant o. dgl. zu verwirklichen. Das Stadium der aerodynamischen und konstruktiven Durchbildung im Flugzeugbau kann als abgeschlossen angesehen werden, so daß nunmehr das Problem der inneren Raumgestaltung in den Vordergrund treten kann.

    Ansätze zu einer derartigen Entwicklung finden wir naturgemäß in den Ländern, die auf Grund ihrer großen Interessenräume zum Einsatz von Langstreckenflugzeugen gezwungen waren und dabei neben Post und Fracht auch Personen befördern mußten. Das war beispiels-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    „Air Wibault 100" im Bau; beachte den Motorspant mit Anordnung aller Leitungen und Gestänge auf einer Leiste. Bilder: L'Aeronautique

    © © ®

    ® ®

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Raumaufteilung des „Air-Wibault Zeichnung: L'Aeronautique

    1 doppelter Pilotensitz, 2 Mechaniker, 3 Navigator und Kommandant, 4 und 5 Gepäckräume, 6 obere Kabinen, je 8 Plätze am Tage oder 4 Bettplätze; hintere obere Kabine, 8 Toiletten, 9 Tür zum Oberdeck, 10 Qepäckraum, 11 Tür zum Unterdeck, 12 Qe äte-raum und Kühlkammer, 13 Aufgang zum Oberdeck, 14 Bar, 15 Restaurant, 16 Eingang in den Flügel und zu den Motoren, 17 Luxuskabinen, 18 Kleiderablagen, 19 Duschraum, 20 Qepäckräume, 21 hinterer Rumpfraum.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    weise in England, Frankreich, Holland und USA. der Fall.

    Mit dem Baumuster „Air Wibault 10CT wurde der Versuch unternommen, die Raumfrage in großzügiger Weise zu losen, was auch in gewissem Umfange gelungen zu sein scheint. Die äußere Form als viermotoriger Tiefdecker zeigt an sich nichts Besonderes; eine Anlehnung an die Rumpfform der Ju 90 ist unverkennbar. Vor Baubeginn der Qroßausführung wurde zunächst ein Modell im Maßstab von etwa 1 : 3 hergestellt und im Kanal von Chalais-Meudon untersucht.

    Flügel in Schalenbauweise, vierteilig. Die die Motoren tragenden Innenflügel sind an das fest mit dem Rumpf verbundene Mittelstück, dessen Holme durchlaufen und die Trennwände für das Restaurant und die Bar bilden, angesetzt. Außenflügel mit größerer Trapez- und V-Form, normale Querruder und Landeklappen.

    Rechts: „Air Wibault 100"; Schalenstück des Rumpfes.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Der Rumpf in Schalenbauweise hat trotz des großen Innenraumes von 183 m3, wovon 72 m3 auf die Passagierräume und 27 m3 auf die Fracht- und Gepäckräume entfallen, einen verhältnismäßig kleinen Stirnquerschnitt. Das wird zum Teil durch die geschickte bauliche Ausnutzung der Flügelwurzel erreicht, wodurch die unteren Räume sehr breit werden. Das obere Deck enthält die Führersitze, Passagierkabinen, Wasch- und Duschräume, während im unteren Deck zunächst zwei Luxuskabinen und daran anschließend Restaurationsräume und Gepäckräume angeordnet sind.

    Weitere konstruktive Einzelheiten der Zelle und des Triebwerks sind noch nicht veröffentlicht worden.

    Spannweite 34,06 m, Länge 27,23 m, Höhe (in Horizontallage) 6,1 m, Spurweite des Fahrwerks 7,5 m, Flügelfläche 156,6 m2, Fluggewicht 28 500 kg, Flächenbelastung 182 kg/m2, Leistungsbelastung 5,3 kg/PS (bei 4X1350 PS), 4,5 kg/PS (bei 4X1600 PS), Höchstgeschwindigkeit: mit N = 4X1350 PS in H = 1500 m 375 km/h; in H = 4000 m 397 km/h; mit N = 4X1600 PS in H = 1500 m 399 km/h; in H = 4000 m 425 km/h. Reisegeschwindigkeit: mit N = 4X1350 PS und Drosselung auf 0,54 N in H = 1500 m 286 km/h; in H = 4000 m 293 km/h.

    Zahlende Last in H — 1500 m, bei 0,66 bzw. 0,54 N: Flugstrecke 500 km 7700 bis 7900 kg; Flugstrecke 1000 km 6455 bis 6854 kg; Flugstrecke 2500 km 2660 bis 3765 kg. Zahl der Fluggäste: bei Kurzstreckenverkehr 44, in 5 Kabinen zu je 8 Plätzen, 1 Kabine zu 4 Plätzen. Bei Langstrecken verkehr über 2000 km ohne Zwischenlandung 26, in den oberen Kabinen. Außerdem noch einige Plätze in den unteren Räumen.

    USA Douglas B-19.

    In den Werkstätten von Douglas ist seit längerer Zeit die B-19 im Bau. Dieser Tiefdecker mit 64 m Spannweite und 63 t Fluggewicht bei 25 t Zuladung und 11 000 km Reichweite ist der größte bisher gebaute Bomber. Auf hohe Geschwindigkeit wurde zugunsten von Reichweite und Bewaffnung bewußt verzichtet, da diese nach den europäischen Kriegserfahrungen weniger wichtig sei. (Nachtbomber?)

    Flügel in Dreieck-Form mit stark zurückgezogener Vorderkante. Flügelaufbau großer aufgelöster Kastenholm mit Querrippen und Stegen und Verstärkungsprofilen auf Ober- und Unterseite aus vergütetem Aluminiumblech. Jede dritte Flügelrippe im Nasenteil verstärkt. Zur besseren Formhaltung der Beplankung sind auf die Rippen in Flügellängsachse verlaufende Stringer von H-Querschnitt genietet. Ueber die Hälfte der Spannweite Landeklappen.

    Das Triebwerk besteht aus 4 Wright-Duplex-Cyclone-Motoren von je 2000 PS. Motorgondeln in Schalenbauweise mit profilierten Ringspanten und Längsprofilen, Gondelquerschnitt kreisförmig. Be-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Douglas B-19. Zur bequemeren Bearbeitung von Flügel, Motorträgern und Rumpf ist das Flügelstück senkrecht gestellt. Davorliegend Rumpfhinterteil, waagerecht gestellt. Bild: Aviation

    USA Douglas B-19. Rumpfhinterteil mit Leitwerk.

    Bild: Aviation

    plankung 1 mm Alcad - Blech. Der Innenraum ist so bemessen, daß während des Fluges Motorreparaturen ausgeführt werden können. Neuartige Motoraufhängung an den Zylinderköpfen der Bauart Lord „Dynafocal44. Von am Umfang der Motorgondel verteilten, als Schwingungsdämpfer ausgebildeten Aufhän-gelagern, laufen Rohrstreben aus rostfreiem Stahl zu den einzelnen Zylinderköpfen. Die Schwingungsdämpfer selbst sind in einem Punkte an der Gondel und in 2 Punkten an den Haltestreben befestigt. Durch diese Aufhängung erübrigt sich ein besonderer Motorträger, da alle Kräfte von der Gondelschale aufgenommen und in den Flügelverband weitergeleitet werden. Gewichtsersparnis (s. Abbild.).

    Luftschraubendurchmesser 4,8 HL

    Im hinteren Rumpfoberteil MG.-Turm. Dreiradfahrwerk. Normales Höhen- und Seitenleitwerk, freitragend.

    USA Douglas B-19. Führerraum.

    Bild: Aviation

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Douglas B-19. Einbringen des Motors in den zylindrischen Motorträger.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    USA Douglas B-19. Zylindrischer Motorträger mit Anschlußstücken für die Motorbefestigung mit entsprechenden Befestigungsstücken an den Zylinderköpfen. Bild: Aviation

    Spannweite 64 m, Fluggewicht 63 t, Zuladung 25 t, Leistungsbelastung 8,8 kg/PS, errechnete Höchstgeschwindigkeit (6000 PS) = 320 km/h.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    iRlll

    „Loire Ne.wport 41", von den Italienern abgeschossen, französischer Leichtbomber, ausgerüstet mit Hispano Suiza 650 PS, Baujahr 1938, Höchstgeschw. 380 km/h. .

    Bild Le Vie üell'Aria

    KcyercuKTiQNS

    INZEbHEITEM

    USA Schraubensicherung (Tinnerman Products, Cleveland), bestehend aus einem ßlattfederstück mit zwei ausgebogenen kleinen Knacken, welche in die Ge-windegänge eingreifen und beim Anziehen sich verstärkt in die Qewindegänge einpressen. Für Metall-und Holzschrauben verwendbar. Besonders für die Befestigung von Verkleidungsblechen. Vergleiche die Abbildung. .

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Hawker Holme bestehen aus gezogenen, rohrförmigen, ein Vieleck bildenden Gurten aus Stahl S. 88. In dem unteren, nach außen geflanschten Rohrgurt wird das Stegblech eingenietet. Die nebenstehende Abbildung zeigt die Ausführung des Holms sowie die Anfügung der Rippen beim Hawker Hurricane. Rippen können leicht ausgewechselt werden.

    Siemens Oegenlaufmotoren Sh 1 und Sh 3.

    1916—1917 wurden von Siemens Gegenlaufmotoren gebaut, bei denen sich z.B. beim Sh 1,Gesamtdrehzahl 1800U/min, der Zylinder-stem mit SXO U/min links und die Kurbelwelle mit 900 U/min rechts drehte. In nebenst. Abb. 1 wird diese Gegenläufigkeit dargestellt. Das Reaktionsmoment des umlaufenden Zylinder-Sternes war dem der Luftschraube entgegengesetzt. Dadurch war es möglich, gine geringe Drehzahl an der Kurbelwelle zu erhalten und mithin Schrauben von großem Durchmesser zu verwenden.

    Diese Motoren sind an der Oeffentlichkeit aus Gründen der Geheimhaltung verhältnismäßig wenig bekannt geworden. Wir kom-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    dreht sich links

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 1. Siemens-UmlaufmotaK Sh 1, Baujahr 1916-17. Darstellung der Gegenläufigkeit.

    Abb. 2. Schnitt durch den Flugmotor Sh 1.

    Werkzeichnungen

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 3. Rückansicht des Flugmotors Sh 1.

    Werkbild

    Abb. 4. Schnitt durch das Einlaßventil des Flugmotors Sh 1.

    :-f<- Werkzeichnung

    Abb. 5. Schnitt durch das Auslaßventil des Flugmotors Sh 1.

    Werkzeichnung

    men oft geäußerten Wim- f*f*^^ sehen nach und bringen nachstehend eine Beschreibung dieser Motoren. roh^^chse

    Sh 1, Abb. 2 u. 3, war ein Neunzylinder. Hub 130 mm, Bohrung 114 mm, Hub : Bohrung 1,14 : 1, Hubraum je Zylinder 1322 cm3, Gesamthubraum 11.90 1, Verdichtung 4,5 : 1. Höchstleistung 115 PS, Dauerleistung 110 PS. Drehzahl: Zylinder 500 U/min links, Kurbelwelle 900 U/min rechts, Qesamtdrehzahl 1800 U/min, Drehsinn der Luftschraube rechts. Größter Durchmesser 965 mm, größte Länge 930 mm, Gewicht 140 kg. Kraftstoffverbrauch 224 g/PS/h, Oelver-brauch86g/PS/h. 2Ventile, Auslaßventil im Zylinder hängend, Einlaßventil im Kolben stehend, 1 Vergaser Siemens, Zündkerzen Sie-

    mens-Esha-Blaskerze Bauart A, 2 Zündmagnete Siemens - Esha

    Schwinghebel

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 6. Fokker-Jagdflugzeug mit Flugmotor Sh 1.

    Werkbild

    Bauart F la, Anlasser Siemens - Esha - Anlaßmagnet.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 7. Schnitt durch den Flugmotor Sh 3.

    Werkzeichnung

    Abb. 8. Vorderansicht des Flugmotors Sh 3.

    Werkbild

    Abb. 9.

    Siemens-Schuckert-

    Doppel-decker mit

    Flugmotor Sh 3.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 4 zeigt das durch Pleuelstangennocken gesteuerte Einlaßventil im Kolben.

    Der Motor war in einem Fokker-Jagdflugzeug, Abb. 6, eingebaut.

    Der Siemens-Gegenlaufmotor Sh3, Abb. 7 u. 8, Baujahr 1917—18, hatte 11 Zylinder. Hub 140 mm, Bohrung 124 mm, Hub : Bohrung 1,13 : 1, Hubraum je Zylinder 1694 cm3, Gesamthubraum 18,63 1, Verdichtung 4,5 : 1, Leistung 160 PS. Drehzahl: Zylinder 900 U/min rechts, Kurbelwelle 900 U/min links, Gesamtdrehzahl 1800 U/min links, Drehsinn der Luftschraube rechts. Größter Durchmesser 1100 mm, größte Länge 1200 mm, Gewicht 195,4 kg. Kraftstoffverbrauch 250 g/PS/h, Oelverbrauch 100 g/PS/h. 2 Ventile im Zylinder hängend, 1 Vergaser Rhone, Bosch-Zündkerzen, 2 Zündmagnete Sie-mens-Esha, Oelpumpe Siemens, Anlasser Bosch-Anlaßmagnet.

    Der Sh3 war in einem Siemens-Schuckert-Doppeldecker, Abb. 9, eingebaut. Interessant ist der Höhenschreiberstreifen, Abb. 10, von einem Höhenflug auf 8000 m.

    FLUG UMBChrÄ

    Inland.

    Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Qöring, in der Luftwaffe Hptm. Lignitz, Kmdr. ein. Jagdgr., Ltn. Ebeling, Staffelkpt. i. ein. Jagdgeschw.; Ltn. Schnell, i. ein, Jagdgeschw.

    Junkers-Flugzeuge flogen 25 Jahre. 1915 im Herbst entstand das erste Junkers-Flugzeug J 1, ein verspannungsloser Mitteldecker aus Eisenblech. Spannweite

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Vor 25 Jahren flog das erste Junkers-Flugzeug J 1, Baujahr 1915.

    Bild: JFM

    12,95 m. Dieses Flugzeug startete am 12. Dez. 1915, also vor 25 Jahren, in Döberitz unter Führung von Ltn. Malinckrodt zu seinem ersten Flug. Bereits nach einem Anlauf von 40 m hob sich die Maschine mit einem 120-PS-Motor vom Boden ab und erreichte mit 1010 kg eine Geschwindigkeit von 170 km/h. Dieses erste brauchbare Ganzmetallflugzeug der Welt hat im Deutschen Museum zu München einen Ehrenplatz gefunden. Vgl. die ersten Typen von Junkers im „Flugsport" 1919, S. 195—197.

    Hans Baur, ^-Oberführer, Flugkapitän des Führers, beging am 25. 11. sein 25jähriges Fliegerjubiläum. Der Führer überreichte seinem langjährigen, seit März 1932 ununterbrochen im Dienst stehenden Flugkapitän sein Bild mit einer herzlichen Widmung.

    Ausland.

    Ital. Heizluftstrahltriebwerk-Flugzeug hat nach „El Popolo d'Italia" seinen ersten Aufstieg hinter sich. Es ist nach den Plänen des Ingenieurs C a m p i n i bei Caproni erbaut worden und stellt das Ergebnis über lOjähriger Forschung und von zahlreichen Erprobungen der grundlegenden Ideen auch an Schnellbooten (Wasserstrahlantrieb) dar. In einer zu Beginn des Jahres 1939 in dieser Zeitschrift erschienenen Aufsatzreihe über Heizluftstrahltriebwerke von Oberregierungsrat Gohlke ist unter anderem auch über die Campinische Bauart Näheres enthalten. Das damalige Projekt des italienischen Erfinders sah ein für sehr große Geschwindigkeiten bestimmtes Flugzeug mit 2 Hauptkörpern vor: einer mit Fallschirm versehenen, gegebenenfalls lösbaren Druckkabine und einem dahinter vorgesehenen röhrenartigen Körper*), der das mit einem Sternmotor ausgestattete Heizluftstrahltriebwerk enthält und in eine im Querschnitt änderbare Rückstoßdüse mündet. Insofern beruhte dieses Projekt auf bereits bekannten Vorschlägen. Darüber hinaus hatte sich der Erfinder die Aufgabe gestellt, seinen Strahlantrieb sowohl für Unter-wie Ueberschallgeschwindigkeit verwendbar zu gestalten, vgl. „Flugsport" 1939y S. 36/37. Wie weit Campini mit der Versuchsausführung des gebauten 4-t-Schnell-flugzeugs der Lösung des Problems nahegekommen ist, ist nicht bekannt. Die Maschine hat jedenfalls einen 10 Minuten währenden Flug auf einem Mailänder Flugfeld unter Führung des Fliegeroberst de Bernardi ausgeführt; hierbei soll sich ein Wirkungsgrad der Rückstoßanlage ergeben haben, der der eines Motor-Luftschrauben-Triebwerks gleichkommt. Auch wenn letzteres nicht zutreffen sollte, läßt sich aus diesem ersten praktischen Versuch auf eine gewaltige Umwälzung der Flugzeugantriebstechnik schon in absehbarer Zeit schließen, denn die Einfachheit der Heizluftstrahltriebwerke und ihr geringer Raum- und Gewichtsbedarf sind bedeutsame Vorteile.

    Kopenhagen—Bornholm Passagier- und Postflugverbindung eröffnet.

    Vizeluftmarschall Boyd Awer Tudor, erst kürzlich dem Befehlshaber der Luftstreitkräfte im Nahen Osten zugeteilt, wurde am 20. 11. über Sizilien mit seinem Wellington von ital. Jagdfliegern zur Landung gezwungen und gefangengenommen. Vgl. ital. Wehrmachtsbericht.

    Engl. Luftwaffe, Veränderungen. Luftmarschall Sir Hugh Dowding jetzt als Berater der englischen Einkaufskommission in USA zugeteilt. Nachfolger als Korn-

    *) Für diesen in neuzeitlicher Entwicklung immer mehr in den Vordergrund tretenden rohrförmigen Körper, der im allgemeinen Luftmaul, Verdichter, Brennkammer, Brennkraftmaschine (Motor oder Gasturbine) und Rückstoßdüse umfaßt, fehlt es noch an einer kurzen treffenden Bezeichnung — etwa „Strahlrohr"?

    mandeur des Jagdfliegerkommandos Vizeluftmarschall Douglas, dem als Nachfolger im Generalstab der Luftwaffe Vizeluftmarschall Harris folgt. Vizeluftmarschall Boyd, dem Befehlshaber der englischen Luftstreitkräfte im Nahen Osten zugeteilt, ist bereits von den Italienern gefangengenommen. Drahtgeschoß. Engl. Erfindergeist hat eine neue schreckliche Waffe geschaffen. Es handelt sich nach „Le Vie deH'Aria" um ein Geschoß, enthaltend Rollen von 35 m langen Stahldrähten, die an Stelle von Schrapnellkugeln in einer Höhe von 6000 m nach Zerplatzen der Hülle sich aufrollen und die feindlichen Flugzeuge vernichten sollen. In nebenst. Abb. ist

    a Zünder, b Mantel, c Drahtspiralen, d Explosivstoff.

    Engl. Fliegerangriffe auf Lorient erfolgten am 27. 11. und verursachten in dieser französischen Hafenstadt in der Bretagne neben Sachschaden an Wohngebäuden 2 Tote und 4 Vermißte unter der französischen Zivilbevölkerung.

    Sowietr. Luftwaffe hat 20 Kadettenanstalten gegründet, bestehend aus drei oberen Mittelschulklassen, die die Zöglinge frühzeitig auf den Dienst in der Luftwaffe vorbereiten und zum neuen Jahre eröffnet werden sollen.

    Sowietr. Zivilluftverkehr unterhält z. Z. Luftverbindungen zwischen Moskau und Berlin, Stockholm und Sofia, auf dem asiatischen Abschnitt die Luftlinien Taschkent—Kabul (Afghanistan), Ulan-Ude—Ulan-Bator (äußere Mongolei), Alma Ata—Urumtschi Hami (China).

    Luftwaffe.

    Berlin, 15. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz starker Behinderung durch heftige Stürme führte die Luftwaffe auch am 14. 11. ihre Aufklärungs- und Angriffsflüge planmäßig durch. 500 km westlich Irland vernichtete ein schweres Kampfflugzeug einen britischen Handelsdampfer von 5000 BRT. durch zwei Bomben, die mittschiffs und achtern trafen. Das Schiff geriet in Brand und blieb mit Schlagseite liegen. Längs der schottischen Küste wurden zwei Dampfer von 2000 und 7000 BRT. angegriffen. Das größere Schiff sank nach Explosion, während der andere Dampfer in Seenot geriet. Durch Volltreffer wurde ferner in der nördlichen Nordsee ein 5000-BRT.-Schiff versenkt. In der Höhe von Great Yarmouth erhielt ein britischer Zerstörer einen schweren Bombentreffer mittschiffs. — Sturzkampfflugzeuge griffen die Funkstation von Dover an, die drei Volltreffer schweren Kalibers erhielt. — Im Laufe des Tages kam es trotz der ungünstigen Witterung über dem Kanal und Südengland zu einer Reihe von schweren Luftkämpfen, die für unsere Jäger erfolgreich verliefen. — Nach Besserung der Wetterlage konnte die Luftwaffe in der Nacht zum 15. 11. als Vergeltung für die britischen Angriffe auf München dem Gegner durch einen Großangriff auf bedeutende Rüstungsziele in Mittelengland einen außerordentlich schweren Schlag versetzen. Besonders heftig und erfolgreich war dabei der rollende Angriff starker Kampfverbände der Generalfeldmarschälle Kesselring und Sperrle auf Coventry, wo zahlreiche Motorenfabriken und große Anlagen der Flugzeugzubehörindustrie sowie andere kriegswichtige Einrichtungen mit Bomben schweren und schwersten Kalibers belegt wurden, die gewaltige Verwüstungen anrichteten. Ungeheure Feuersbrünste, die von großen Rohstofflagern genährt wurden, und bis zur Kanalküste sichtbar waren, vollendeten das Vernichtungswerk. Außer Rüstungsbetrieben wurden in den Midlands noch ein großes Nachschublager der britischen Luftwaffe und ein Gaswerk mit sichtbar großer Wirkung angegriffen. — In der gleichen Nacht wurde der Vergeltungsangriff auf London planmäßig fortgesetzt. Weitere Angriffsziele waren kriegswichtige Objekte in Süd- und Mittelengland. — Der Feind versuchte

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    in der Nacht zum 15. 11. die Reichshauptstadt mit stärkeren Kräften anzugreifen; der geplante Großangriff scheiterte aber an der durchschlagenden Wirkung der Flakartillerie. Kur zwölf englische Flugzeuge gelang es indessen, Berlin zu erreichen. Davon wurden drei über der Stadt selbst, drei weitere im Vorfeld Berlins durch Flakartillerie abgeschossen. Sechs britische Bombenflugzeuge waren bereits im Westen kurz nach Ueberfliegen der Küste durch Flakartillerie abgeschossen worden. Die feindlichen Bomben richteten nur geringen Personen- und einigen Gebäudeschaden an. — In Hamburg und Bremen sowie an zwei anderen Stellen in Norddeutschland wurden einige Bomben abgeworfen. — Der Gegner verlor im Laufe des 14. 11. und in der Nacht zum 15. 11. zwanzig Flugzeuge, davon sieben im Luftkampf, zwölf durch Flakartillerie und eins durch Marineartillerie. Fünf eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück.

    Berlin, 16. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 15. 11. und in der Nacht zum 16. 11. setzten unsere Kampfflieger die Vergeltungsangriffe auf London fort und erzielten zahlreiche Treffer, besonders auf Verkehrsan'agen, in den Victoria-Docks und anderen kriegswichtigen Zielen. Auch sonstige Orte in Süd- und Mittelengland wurden mit Bomben belegt. — Die Verminung britischer Häfen nahm ihren Fortgang. — Ein deutscher Fernbomber griff TCO km westlich Irland einen großen Geleitzug an und warf trotz heftiger Abwehr durch die beg^itenden Zerstörer einen Frachter von 9500 BRT. und ein Handelsschiff von 16 000 BRT. in Brand. Die Schiffe blieben mit Schlagseite liegen. — Britische Flugzeuge griffen in der Nacht zum 16. 11. vor allem Hamburg an. Die angerichteten Schäden stehen in keinem Verhältnis zu dem Einsatz und konnten in den meisten Fällen schnell behoben werden. In einer Werft wurde ein Verwaltungsgebäude beschädigt. Ein Getreidesilo geriet in Brand, der aber sofort gelöscht werden konnte. Auch ein Krankenhaus wurde wieder angegriffen. An anderen Stellen, an denen Bomben abgeworfen wurden, ist der angerichtete Sachschaden ebenfalls gering. Einige Tote und Verletzte sind zu beklagen. — Deutsche Jäger schössen im Laufe des Tages sieben feindliche Flugzeuge im Luftkampf ab. Die Flakartillerie brachte in der letzten Nacht fünf, die Marineartillerie in der Nacht zum 15. 11. ein britisches Flugzeug zum Absturz. Sechs eigene Flugzeuge werden vermißt. — Das Jagdgeschwader Freiherr von Richthofen errang unter Führung des Majors Wiek seinen 500. Luftsieg.

    Berlin, 17. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei den Vergeltungsangriffen auf London in der Nacht vom 15. zum 16. 11. wurden, wie nachträglich gemeldet wird, Treffer auf die Waterloo-Brücke, auf einen Bahnhof in Paddington, auf ein Gaswerk in Keimington sowie auf ein weiteres in der Nähe der Commercial-Docks erzielt. Bei letzteren konnten große Brände beobachtet werden. In verschiedenen Städten Südenglands, wie in Portsmouth und Southampton, wurden kriegswichtige Ziele schwer getroffen. — Am 16. November wurden die Angriffe auf London fortgesetzt und verschiedene Orte an der Südostküste Englands mit Bomben belegt. Im Laufe des Tages griffen deutsche Kampfflugzeuge wieder zahlreiche Schiffsziele an. Dabei wurde ein Handelsschiff von etwa 8000 BRT., ein Tanker von 3000 BRT. und ein Frachter von 2000 BRT. versenkt. Zwei weitere Frachter wurden schwer beschädigt. — Die Verminung britischer Häfen nahm ihren Fortgang. — Die britischen Flugzeuge, die in der Nacht zum 17. 11. in Deutschland einflogen, griffen besonders Hamburg, Bremen und Kiel an. An kriegswichtigen Zielen wurde nur sehr geringer Schaden angerichtet. Eine Brandbombe fiel in ein Trockendock, konnte aber sofort gelöscht werden. Ein Lazarett wurde angegriffen, aber die zahlreich abgeworfenen Bomben fielen in den Garten, ohne Schaden anzurichten. Weitere Angriffe richteten sich gegen Wohnviertel und Siedlungen. Es entstanden mehrere Dachstuhlbrände, die aber rasch gelöscht wurden. Ein großer Teil der Bomben fiel in die Elbe oder in freies Gelände. Vierzehn Tote und mehrere Verletzte sind zu beklagen. — In der Nacht zum 16. 11. wurde an der nordfranzösischen Küste ein feindliches Flugzeug von Marineartillerie, in der Nacht zum 17. ein anderes bei Hamburg durch Flakartillerie und ein drittes durch Nachtjäger abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 18. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff in der Nacht vom 16. zum 17. 11. und am 17. 11. London und kriegswichtige Ziele im Süden der britischen Insel sowie Püstungsziele in Mitteleng^nd erfolgreich an. — Im Seegebiet vor der englischen Ostküste gelang es, ein Handelsschiff und einen Minenleger zu versenken, ein anderes Handelsschiff schwer zu treffen. — In der Nacht zum 18. 11. warfen britische Flugzeuge in Westdeutschland an mehreren

    Stellen Bomben. In einem Eisenwerk und in einer Ziegelei entstandene Brände konnten durch den tatkräftigen Einsatz der Werkfeuerwehr sofort gelöscht werden. Ferner waren zwei Friedhöfe und wieder Wohnviertel das Ziel britischer Bombenangriffe. Dabei wurden einige Häuser beschädigt und eine geringe Anzahl Personen verletzt. — In den Luftkämpfen über dem Kanal wurden gestern drei britische Flugzeuge abgeschossen. Sieben deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Ein Jagdgeschwader unter Führung des Majors v. Maitzahn errang am 15. 11. seinen 501. Luftsieg.

    Berlin, 19.11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Angriffe auf kriegswichtige Ziele in England wurden in der Nacht vom 17. zum 18. 11. fortgesetzt. Außer London waren mehrere Orte an der Südküste Englands, darunter vor allem Hafen- und Industriean'agen in Southampton sowie Rüstungswerke in Mittelengland das Ziel der Bombenangriffe. — Kampfflugzeuge des italienischen Fliegerkorps griffen eine Stadt an der Ostküste Englands mit gutem Erfolg an. — Bei Angriffen auf Schiffsziele und Geleitzüge an der britischen Ostküste gelang es, zwei Handelsschiffe mit je 3000 BRT. zu versenken und drei weitere schwer zu beschädigen. — Nächtliche Angriffe einer geringen Zahl britischer Flieger auf deutsches Gebiet waren wirkungslos. — Flugzeugverluste sind nicht eingetreten.

    Berlin, 20. 11. 49. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Zur Vergeltung für die britischen Angriffe auf Wohnviertel in Hamburg, Bremen und Kiel belegten in der Nacht vom 19. zum 20. 11. starke Kampfverbände der Generalfeldmarschälle Kesselring und Sperrle die Zentren der britischen Rüstungs- und Versorgungsindustrie von Birmingham mit Bomben. In rollendem Angriff warfen Hunderte von Kampfflugzeugen über 500 000 kg Bomben, auch der schwersten Kaliber, ab. Die weithin sichtbaren Brände und Explosionen waren noch umfangreicher als bei dem Angriff auf Coventry. — In der Nacht vom 18. zum 19. 11. setzte die Luftwaffe im übrigen ihre Angriffe auf London und andere wichtige Ziele in Süd- und Mittelengland fort. Eine Anzahl von Flugplätzen, wie Marhan, Norwich-Latton und Cranwell wurden mit Bomben belegt und dabei Hallen und Unterkünfte in Brand gesetzt und zerstört. Liverpool, Southampton und andere Häfen an der Kanalküste waren ebenfalls das Ziel deutscher Luftangriffe. — Im Seegebiet vor der englischen Ostküste gelang es leichten Kampfflugzeugen, drei Handelsschiffe mit Erfolg anzugreifen. — In der Nacht zum 20. 11. warfen britische Flugzeuge im Reichsgebiet Bomben auf Wohnviertel und sonstige Ziele ohne militärische Bedeutung. — Der größte Teil der feindlichen Flugzeuge, die gegen die Reichshauptstadt anflogen, wurde durch Abwehrfeuer vorzeitig abgedrängt. Ein Flugzeug warf seine Bomben auf die historische Stadt Potsdam. Der hier wie an anderen Stellen Deutschlands angerichtete Sachschaden ist unbedeutend und beschränkt sich im allgemeinen auf leichte Beschädigungen von Wohnhäusern und Straßen. Wiederum wurden mehrere Krankenhäuser getroffen. — Zwei britische Bombenflugzeuge wurden bei Nacht vor Erreichen ihres Zieles durch Flakartillerie abgeschossen. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 21. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum 20. 11. setzte die Luftwaffe über den bereits gemeldeten Großangriff auf Birmingham hinaus ihre Vergeltungsflüge gegen London fort. Weitere Angriffe richteten sich

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Reichsmarschall Göring auf einem Gefechtsstand an der Kanalküste.

    bild FK-Eiici-Lange-Weltbild.

    gegen die Hafenanlagen von Weymouth, Nordhampton, Bournemouth und andere kriegswichtige Ziele. — Im Laufe des Tages beschränkte sich infolge der Wetterlage die Tätigkeit auf bewaffnete Luftaufklärung. — In der Nacht zum 21. 11. griffen britische Flugzeuge in West- und Nordfrankreich einige deutsche Flugplätze an. Kein einziges Ziel wurde jedoch getroffen. Auch Angriffe auf einige Orte in Westdeutschland waren ohne nennenswerten Erfolg. Lediglich in einem Hüttenwerk wurden eine Werkshalle und eine Gasleitung getroffen. Der entstandene Schaden wurde in kürzester Zeit durch das Eingreifen des Werkschutzes behoben. — Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 22. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte auch in der Nacht vom 20. zum 21. 11. erfolgreich Vergeltungsangriffe gegen London, Birmingham und andere Rüstungswerke in Mittelengland sowie gegen Hafenanlagen und Versorgungsbetriebe in Südengland. Zahlreiche Brände waren die Folge. — Im Laufe des 21. 11. wurde im Zuge der bewaffneten Aufklärung London und kriegswichtige Ziele in Süd- und Südostengland mit Bomben belegt. Eisenbahn- und Fabrikanlagen erhielten Treffer. — Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt. — In der Nacht vom 21. zum 22. 11. flogen keine feindlichen Flugzeuge in deutsches Reichsgebiet ein. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 23. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht vom 21. zum

    22. 11. setzte die Luftwaffe ihre Vergeltungsangriffe gegen London fort und griff wieder Birmingham und Coventry sowie Bristol und Southampton an. Am Tage nahmen die Angriffe auf London, Brighton und andere kriegswichtige Zie1e ihren Fortgang. In Mittelengland bombardierten Kampfflugzeuge mehrere Flugplätze und setzten Hallen und Unterkünfte in Brand. — An der Südküste Englands sowie bei Lincoln wurden Verkehrsanlagen umfangreich mit Bomben belegt. Bei Angriffen auf Geleitzüge erhielten zwei Frachter schwere Beschädigungen durch Bombentreffer. — In der Nacht vom 22. zum 23. 11. griffen britische Flugzeuge in Westfrankreich und Westdeutschland vor allem wieder Wohnviertel an. Entstehende Dachstuhlbrände konnten durch das Eingreifen des Sicherheits- und Hilfsdienstes rasch gelöscht werden. Sieben Zivilpersonen sind getötet, etwa 20 verletzt worden. — Ein feindliches Flugzeug wurde durch Flakartillerie abgeschossen, ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 24. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht vom 22. auf den

    23. 11. setzte die Luftwaffe ihre Vergeltungsflüge gegen London mit großem Erfolge fort und griff mit starken Verbänden erneut die Anlagen der britischen Rüstungsindustrie in Birmingham an. Mehrere hundert Flugzeuge warfen hier in rollendem Angriff über 300 000 kg Bomben. Im Schein der Leuchtbomben und Feuersbrünste war deutlich zu beobachten, daß zahlreiche kriegswichtige Fabrikanlagen zerstört sind. Bei einem in den frühen Morgenstunden des 23. 11. durchgeführten Luftangriff auf die Waffenwerke in Grantham entstanden dort mehrere Brände. Weiter richteten sich Bombenangriffe gegen Portland, Southampton, Portsmouth und andere kriegswichtige Ziele in Südengland. — Das Verminen britischer H'^fen wurde in verstärktem Umfange fortgesetzt. — Im Laufe des 23. 11. warfen Flugzeuge im Zuge der bewaffneten Aufklärung Bomben auf London. — Die Mehrzahl der in der letzten Nacht in das Reichsgebiet einfliegenden britischen Flugzeuge konnte infolge der starken Flakabwehr ihr Ziel nicht erreichen und warf daher die Bomben in freies Gelände ab. In einem kleinen Ort trafen sie Wohnhäuser und verletzten mehrere Zivilpersonen.

    Berlin, 25. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Vergeltungsangriffe der Luftwaffe gegen London dauerten auch in der Nacht vom 23. zum 24. 11. an. Battersea, Southwark und andere Stadtviertel waren ZieTe erfolgreicher Bombenwürfe. Zahlreiche deutsche Kampfgeschwader griffen außerdem, wie bereits gemeldet, in pausenlosem Angriff Southampton mit Bomben aller Kaliber an. In Hafen- und Industrieanlagen brachen ungeheure Brände aus, die bis nach Frankreich hinem sichtbar waren. Auch verschiedene kriegswichtige Ziele an der West-und Südküste Eng1ands wurden erfolgreich bombardiert. — Das Vermmen der britischen Küste nahm seinen Fortgang. — Am Tage griffen deutsche Flugzeuge im Verlauf bewaffneter Aufklärung London und einige Orte an der KanaMste mit Bomben an. — In der Nacht zum 25. 11. warfen britische Flugzeuge in Nord-deutsch^nd einige Bomben, ohne nennenswerte Wirkung zu erzielen. Die MeMung des britischen Tnformationsministeriums, daß in der Nacht zum 24. 11. britische Flugzeuge in Berlin Bahnhöfe mit Bomben belegt haben, ist falsch. Kein einziges

    feindliches Flugzeug hat in dieser Nacht Berlin überflogen. — Ein britisches Flugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen, drei deutsche Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 26. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte auch in der Nacht zum 25. 11. erfolgreiche Vergeltungsangriffe auf London durch. Namentlich im Zentrum der Stadt und auf beiden Themseufern waren heftige Explosionen und Brände zu beobachten. — Andere starke Kampffliegerverbände waren, wie bereits gemeldet, in der gleichen Nacht auf kriegswichtige Ziele in Bristol angesetzt. Mehrere Stunden hindurch griffen sie mit Brand- und Sprengbomben schwersten Kalibers Hafen- und Industrieanlagen sowie Versorgungseinrichtungen an. Im ganzen Gebiet fielen zahlreiche Lagerhäuser mit Rohstoffvorräten und deren Verarbeitungsanlagen den verheerenden Feuersbrünsten zum Opfer. Drei Gasanstalten wurden vernichtet, eine Großmühle durch Feuer zerstört. Der Angriffsraum von Bristol war, wie Augenerkundung am folgenden Tage bestätigte, ein einziger großer Brandherd. — Weitere Angriffe richteten sich in der gleichen Nacht gegen einige andere Städte in den Midlands und in Südengland. Infolge ungünstiger Wetterlage herrschte am 25. 11. tagsüber nur geringe Kampftätigkeit. Kleine Verbände leichter Kampfflugzeuge belegten verschiedene kriegswichtige Ziele in Südengland erfolgreich mit schweren Bomben. — Britische Häfen und Schiffahrtswege wurden planmäßig weiter vermint. — In der letzten Nacht warf der Feind in Nordwestdeutschland an einigen Stellen Bomben, die aber nur in einem Dorfe geringen Sachschaden anrichteten. — Der Gegner verlor gestern zwei Flugzeuge, von denen eines im Luftkampf, eines durch Flakartillerie abgeschossen wurde. Eigene Verluste entstanden nicht.

    Berlin, 27. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei sehr ungünstiger Wetterlage beschränkte sich in der Nacht vom 25. zum 26. 11. und am 26. 11. die Tätigkeit der Luftwaffe auf bewaffnete Aufklärung und Einzelunternehmungen. In Avonmouth riefen nächtliche Bombenangriffe mehrere Brände hervor. — Bei Angriffen auf Geleitzüge wurden bei Falmouth ein Begleitschiff von 7C00 BRT. versenkt, vor der Themsemündung zwei Handelsschiffe mittlerer Größe durch Bombentreffer beschädigt, bei Avonmouth ein kleines Handelsschiff durch Flugzeugkanonen in Brand geschossen. — Auch gestern wurden britische Häfen weiter vermint. — Britische Flugzeuge warfen im Reichsgebiet vereinzelt Bomben. Es wurden einige Wohnhäuser beschädigt und dabei mehrere Zivilpersonen getötet oder verletzt. — Bei erfolglosen Angriffen britischer Flugzeuge auf deutsche Vorpostenboote gelang es,

    Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz: Von links n. rechts: Oben: Maj. Hahn, Hptm. Storp, Maj. Kleß, Maj. Petersen, Obltn. Peltz. — Unten: Hptm. Knapp, Hptm. Kaldrack, Hptm. Nacke, Hptm. Bertram,

    Oberst Angerstein. Weltbild

    wie bereits bekanntgegeben, in der Nordsee einem Boot, ein feindliches Flugzeug abzuschießen. Ein weiteres Flugzeug wurde durch Flakartillerie brennend abgeschossen. — Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 28. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die anhaltend ungünstige Wetterlage schränkte die Tätigkeit der Luftwaffe ein. Trotzdem warfen in der Nacht zum 27. 11. und gestern bei Tage Kampfflugzeuge Bomben auf London und Avonmouth. Ein Kampfflugzeug griff bei eintretender Dunkelheit ein Rüstungswerk bei Burntisland im Tiefflug an und erzielte zwei Volltreffer in einer großen Vorhalle. Weiter wurden Grimsby, der Flugplatz Great-Drieffield und ein Flugplatz bei Lincoln bombardiert. Es gelang, mehrere schwere Treffer zu erzielen. — In der letzten Nacht beschädigten einige britische Flugzeuge in Westdeutschland durch Bombenabwurf eine Anzahl Wohnhäuser. Vier Zivilpersonen wurden getötet, mehrere verletzt. — Vier feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen, fünf eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Italien.

    Rom, 15. 11. 49. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe unternahm wiederholt Aktionen normaler Bombenangriffe sowie auch solche mit Sturzkampffliegern auf die militärischen Ziele von Korfu, Larissa und Argostoli, auf die Landenge des Presbasees, die unterbrochen wurde, auf Artilleriestellungen, auf das Flugfeld von Florina, wo fünf Flugzeuge am Boden zerstört oder schwer beschädigt wurden, auf das Gebiet Joannina-Kalibaki-Metzova, auf den Corcianoabschnitt, auf die Sudabucht (Kreta). Bei den Luftkämpfen wurden dreizehn feindliche Flugzeuge von verschiedenen Typs (z.B. Blenheim und Potez) abgeschossen. Der Abschuß von zwei weiteren Flugzeugen ist wahrscheinlich. Vier unserer Flugzeuge wurden bei den Kämpfen getroffen, konnten aber in den Flughäfen landen. Ein italienisches Flugzeug fehlt. — Unsere Fliegerstaffeln bombardierten wiederholt die Flottenbasis von Alexandria, die Eisenbahnlinie bei Marsa Matruk, das Flugfeld von Bir Ama Smeit, wobei einige Flugzeuge vom Blenheim-Typ am Boden getroffen wurden. Alle unsere Flugzeuge sind von unseren Aktionen zurückgekehrt. Ein Luftangriff auf El Makula hat weder Opfer verlangt noch Schäden verursacht. — In Ostafrika haben feindliche Luftangriffe auf Cherem, Agordat, Gura, Diredaua, Asmara, Assab und die Insel Difnein geringfügigen Schaden angerichtet und leichte Verluste unter den Eingeborenen verursacht. Auf Grund von nachträglichen Feststellungen ergibt sich, daß bei unserem Luftangriff auf Port Sudan, der im Wehrmachtsbericht vom 25. Oktober erwähnt worden ist, ein feindlicher Dampfer versenkt wurde. Ein feindlicher Luftangriff in der Nähe von Monopolis (Provinz Bari) hat weder Opfer noch Schaden verursacht. Ein weiterer Luftangriff auf Bari hat geringen Schaden angerichtet, ein Toter und ein Verwundeter sind zu beklagen.

    Rom, 16. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat in Zusammenarbeit mit den Truppen Straßen sowie feindliche Truppenzusammen-ziehungen bombardiert. Außerdem wurde der Flughafen von Larissa bombardiert, wo zwei Blenheim-Apparate am Boden zerstört und weitere beschädigt wurden, sowie der griechische Flottenstützpunkt Navarino. Bei Luftkämpfen wurden neun feindliche Flugzeuge verschiedenen Typs brennend abgeschossen. — In Nordafrika hat eine unserer Luftformationen die militärischen Stellungen sowie die Anlagen des Flughafens von Marsa Matruk mit Maschinengewehren beschossen. Weitere eigene Flugzeuge haben den Flottenstützpunkt von Alexandrien, den Bahnhof von Marsa Matruk und Maaten Bagush sowie die Eisenbahn neuerdings bombardiert, wobei Brände hervorgerufen wurden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Die feindliche Luftwaffe hat Angriffe auf Bir Sofafi, Sidi Barani, Sollum und Bardia unternommen, ohne Schäden oder Opfer zu verursachen. — Unsere durch die internationalen Kennzeichen deutlich erkennbaren Rote-Kreuz-Flugzeuge sind in Ausübung ihrer Tätigkeit auf der Höhe von Sidi Barani von feindlichen Jägern angegriffen worden. Eines von ihnen wurde versenkt, seine Besatzung gerettet. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe die feindlichen Artilleriestellungen westlich von Gallabat bombardiert. Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Cassala und Assab, ohne Schaden anzurichten, ferner auf Diredaua und Giavello, wobei leichter Sachschaden und keine Opfer verursacht wurden. In der Nacht vom 15. zum 16. unternahm der Feind mit zahlreichen Flugzeugen einen Angriff auf Brindisi. Das sofortige wirksame Eingreifen der Flak verhinderte, daß Bomben auf die Wohnviertel abgeworfen wurden. Zahlreiche Bomben sind ins Meer gefallen oder auf offenes Feld und verursachten kleine Brände, die sofort gelöscht wurden. Ferner wurde ein Haus zerstört. Ein feindliches Flugzeug ist wahrscheinlich abgeschossen

    worden, während zwei andere von der Luftabwehr getroffen wurden. Opfer sind nicht zu beklagen.

    Rom, 17. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat in enger Zusammenarbeit mit den Truppen Straßen, Eisenbahnen, feindliche Stellungen und Artilleriestellungen bombardiert, wobei Brände und Explosionen hervorgerufen, Verbindungsstraßen unterbrochen und Truppenzusammenzienungen getroffen wurden. Ein eigenes Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. — Unsere Luftformationen haben die Hafenanlagen von Suda (Kreta) sowie den Hafen von Alexandria (Aegypten) bombardiert. — In Nordafrika hat unsere Luftwaffe die feindlichen Flugzeugstützpunkte von El Daba und Maaten Bagush bombardiert, wo sich ein ausgedehnter Brand entwickelte, ferner die Anlagen von Marsa Matruk und die Eisenbahnlinie zwischen Marsa Matruk und Bir Amasin. Ein in Fahrt befindlicher Güterzug von etwa 30 Wagen erhielt mehrere Volltreffer durch Brandbomben und wurde außerdem mit Maschinengewehrfeuer bestrichen. Truppenlager sowie etwa 30 feindliche motorisierte Waffen wurden bei Alam el Islaguiya (40 km südlich von Sidi el Barani) im Tiefflug unter Maschinengewehrfeuer genommen und mit Sprengbomben belegt, wobei schwere Schäden und Brände verursacht wurden. Feindliche Flugzeuge, die sofort von der Flak unter gut gezieltes Feuer genommen wurden, haben wahllos Bomben auf Sollum, Bardia, Derna, Bomba und Bengasi abgeworfen, die insgesamt zwei Verwundete, aber keine Materialschäden zur Folge hatten. — Ein feindliches Flugzeug vom Lysandertyp ist von unseren Jägern brennend abgeschossen worden. In der Hitze der Verfolgung ist eines unserer Flugzeuge im Tiefflug am Boden zerschellt. — Von Italienisch-Ostafrika aus hat eine unserer Flugformationen die Anlagen von Port Sudan bombardiert und einen der angreifenden feindlichen Jäger vom Glostertyp abgeschossen. — Feindliche Angriffe auf Decamere, Asmara und Massaua haben weder Opfer noch Schäden verursacht. — Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Bari abgeworfen und dabei zwei Verwundete und fast unbedeutenden Schaden verursacht, ferner auf Monopoli, wo einige Wohnhäuser zerstört wurden und ein Toter zu beklagen ist.

    Rom, 18. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat in enger Zusammenarbeit mit den Truppen in den Abschnitten von Kalibaki und Konitza bei heftigen wiederholten Bombenangriffen Brücken und Verbindungsstraßen unterbrochen. Weiterhin wurden Verteidigungsanlagen und Barackenlager getroffen, wobei heftige Brände und Explosionen ausgelöst wurden. Außerdem wurden feindliche Kraftwagen getroffen und Flakstellungen mit Maschinengewehren beschossen. Weitere Flugzeuge bombardierten den Stützpunkt Korfu. Zwei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Ein feindliches Flugzeug vom Blackbürn-Shark-Typ ist in der Nähe von Sizilien abgeschossen worden. Die aus einem Offizier und einem Unteroffizier bestehende Besatzung wurde gefangengenommen. — Unsere Flugzeuge haben die Flottenstützpunkte Suda (Kreta) und Alexandrien (Aegypten) bombardiert und im Innern des Hafens von Alexandrien ein Schiff getroffen. Ein feindlicher Kreuzer vom Leander-Typ wurde von einem unserer Flugzeuge beim Hafenausgang von Alexandrien mit Torpedos getroffen. — In Nordafrika haben unsere Flugzeuge die Eisenbahn Fuka el Daba und die von Marsa Matruk bombardiert. Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Bengasi geworfen, wobei eine Frau und ein Kind getötet und sechs Personen verwundet wurden, darunter zwei Frauen und ein Kind. Außerdem wurde an Wohnhäusern Schaden angerichtet. Angriffe auf Bardia blieben ohne Folgen. — Feindliche Flugzeuge haben Agordat bombardiert, ohne Opfer zu fordern. Leichte Schäden. Ein feindliches Flugzeug ist in der Nähe des Rudolfsees abgeschossen worden.

    Rom, 19. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftverbände haben heftig die feindlichen Positionen angegriffen, wobei Explosionen verursacht und Truppenansammlungen im Tiefflug mit Maschinengewehren beschossen wurden. Drei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Nordafrika hat unsere Luftwaffe Flughafenan'asfen, die Stellungen und die Barackenlager der Oase Siwa angegriffen und im' Tiefflug beschossen, wobei alle Ziele getroffen und schwerer Schaden verursacht wurde. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Feindliche Flugzeuge haben Tobruk und Bardia erfolglos sowie Sollum, wo es drei Tote und fünf Verwundete gab. bombardiert. — In Ostafrika hat der Feind Luftangriffe auf Agordat, Corondil, Buna und Gherille durchgeführt, die keine schweren Folgen hatten.

    Rom, 20. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat in enger Verbindung mit den Landstreitkräften die feindlichen Truppen im Tiefflug

    angegriffen und mit Maschinengewehren beschossen, wobei Straßen, Barackenlager und Truppenkonzentrationen getroffen worden sind. Außer den drei bereits im italienischen Wehrmachtsbericht vom 19. 11. als abgeschossen angegebenen Flugzeugen sind weitere fünf feindliche Flugzeuge in Flammen zum Absturz gebracht worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Nordafrika hat eine unserer Luftformationen eine starke Gruppe feindlicher Panzerwagen südöstlich von Sidi Barani gesichtet und ihr im Tiefflug zahlreiche Verluste beigebracht, indem sie einen Teil der Panzerwagen zerstörte und den Rest in die Flucht schlug. Unsere Luftformationen haben die zum Schutze eingesetzten englischen Jagdflieger angegriffen und sechs Flugzeuge vom Glostertyp in Flammen abgeschossen. Außerdem sind fünf feindliche Tanks, ein Dutzend Panzerwagen und einige Kanonen vernichtet worden. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihrem Stützpunkt zurückgekehrt. Die Luftformationen haben den Hafen von Alexandria, die Kaianlagen der Insel Ras el Tin, den Flughafen, im Nifisha-See vor Anker liegende Schiffe (südlich von Ismailia), die Eisenbahnanlagen von El Hamman, die Anlagen von El Hassab und von Bir Auani (südöstlich von Marsa Matruk) bombardiert, wobei Brände, Explosionen und sichtbare Schäden entstanden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Feindliche Flugzeuge haben wiederholt Tobruk bombardiert, ohne Schaden zu verursachen, ebenso Bengasi, wobei leichte Sachschäden entstanden und eine Mohammedanerin verletzt wurde. — Unsere Bomber haben feindliche Zeltlager bei Aroma und bei Kascim el Ghirba bombardiert. Feindliche Flugzeuge haben Bardera, Decamere, Agordat, Kheren und Massaua bombardiert. Es hat keine Opfer und nur unbedeutenden Schaden gegeben. — Feindliche Flugzeuge haben versucht, an den westlichen Küsten Süditaliens einzufliegen. Angesichts der sofortigen Reaktion der Flugabwehr haben sie sich zurückgezogen, ohne Bomben abzuwerfen.

    Rom, 21. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat den feindlichen Stützpunkt von Prevesa und militärische Ziele in den Abschnitten von Trikkala und im Gebiet von Kortscha bombardiert. Vier unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Einer unserer Luftverbände hat die militärischen Ziele von Malta angegriffen und dabei den Flughafen von La Venezia, die Befestigungswerke und das Arsenal von La Valetta getroffen, wo ein heftiger Brand verursacht wurde. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Ein englisches Flugzeug vom Wellington-Typ ist zur Landung in Sizilien gezwungen worden. Die siebenköpfige Besatzung, darunter der Vizeluftmarschall Boyd Owen Tudor, ein Major und drei andere Offiziere, wurden gefangengenommen. — In Nordafrika hat unsere Luftwaffe einen neuen glänzenden Erfolg erzielt. Einer unserer Jagdverbände hat eine zahlenmäßig weit überlegene feindliche Jagdformation entschlossen angegriffen. Bei dem Kampf wurden sieben feindliche Flugzeuge brennend zum Absturz gebracht, vier Gloster, zwei Hurricane und eine Blenheim. Drei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Unsere Luftformationen haben die Eisenbahnlinien Alexandria— Kairo und Alexandria—Marsa Matruk, den Flughafen von Bir Abu Batta, südlich von Marsa Matruk, und feindliche Lager längs der Straße Marsa Matruk—Bir Kenays bombardiert. — Feindliche Flugzeuge haben ohne Erfolg Bomben auf den Hafen von Tobruk abgeworfen. — Unsere Flugzeuge haben den Bahnhof von Showak (Sudan), Truppenkonzentrationen in Ghedaref, Lastwagen- und Flakstellungen westlich von Gallabat und auf den Reyan-Berg sowie den Hafen von Aden bombardiert. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Assab abgeworfen, die fünf Tote und neun Verwundete unter den Eingeborenen zur Folge hatten. Ein feindliches Kriegsschiff, das versuchte, sich dem Hafen von Chisimaio zu nähern, ist von unserer Luftwaffe angegriffen und zum Rückzug gezwungen worden.

    Rom, 22. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Trotz der außerordentlich schlechten Witterungsverhältnisse hat unsere Luftwaffe mit den Truppen zusammengewirkt, indem sie einige feindliche Ziele bombardierte. — In Nordafrika haben unsere Luftverbände die Eisenbahnlinie und die feindlichen Stellungen von Marsa Matruk bombardiert. Aus weiteren Feststellungen geht hervor, daß während des Kampfes vom 19. 11. ungefähr zehn feindliche Panzerwagen, darunter vier mittleren Typs, vernichtet und etwa zwanzig Lastwagen beschädigt worden sind. Die dem Feinde zugefügten Verluste sind beträchtlich. — Feindliche Einflüge haben bei Sollum, Bardia, Tobruk und Benghasi stattgefunden. Sehr leichter Sachschaden. — Feindliche Flugzeuge haben die Zone östlich von Sidi Barani und unsere Stellungen inUadi und Makti1a beschossen, wobei weder Opfer noch Schaden verursacht wurden. ~ Irri Aegäischen' Meer haben feindliche Flugzeuge wahllos Bomben

    auf Leros abgeworfen, von denen die Mehrzahl ins Wasser fiel und weder Opfer noch Sachschaden verursacht worden. — In Ostafrika haben unsere Flugzeuge den Flugplatz von Roseires bombardiert, wobei ein Brand verursacht wurde. Im Verlauf des im Wehrmachtsbericht vom Donnerstag gemeldeten Angriffes unserer Luftwaffe auf den Hafen von Aden wurden ein Dampfer und die Anlagen des Flughafens getroffen. — Feindliche Flugzeuge haben Assab bombardiert, wo es keine Opfer gab, jedoch das Eingeborenendorf schwer beschädigt wurde. In Massaua, Decamere, Asmara weder Verluste noch Opfer; in Hargeisa ein Toter und fünf Verwundete, in Asosa (südlich von Kurmuk) acht Verwundete unter den Italienern und Eingeborenen.

    Rom, 23. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat zahlreiche Ziele der gegnerischen Stellungen, insbesondere im Abschnitt von Kortscha, bombardiert und dabei Straßenknotenpunkte, Truppenzusammenziehungen und feindliche Stellungen getroffen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Nordafrika haben feindliche Luftangriffe auf den Golf von Bomba einige Schäden angerichtet. Luftangriffe auf Bardia und Derna richteten keinen Schaden an. Eines unserer am 21. 11. als nicht zurückgekehrt gemeldeten Flugzeuge ist einschließlich des Piloten innerhalb unserer Linien aufgefunden worden. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe den Flughafen von Roseires bombardiert und dabei am Boden ein Flugzeug vom Wellesley-Typ in Brand geworfen sowie ein weiteres beschädigt. Andere Luftformationen haben die feindlichen Stellungen jenseits von Gallabat, wobei ein heftiger Brand ausgelöst wurde, sowie Fort Sudan bombardiert. Unsere Flieger schössen von fünf angreifenden Jägern vom Glostertyp zwei ab und kehrten alle zu unseren Stützpunkten zurück. — Feindliche Flieger haben Cassala bombardiert und ein Feldlazarett in Brand geworfen. — Feindliche Luftformationen haben Bomben auf Bari abgeworfen, wodurch vorwiegend Privathäuser getroffen, eine Frau getötet und fünf Personen, darunter eine Frau und zwei Kinder, verwundet wurden. Kleine Brände wurden sofort gelöscht.

    Rom, 24. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In der Nähe von Pantelleria ist ein Flugzeug des Blenheim-Typs von unseren Jägern erreicht und in Flammen abgeschossen worden. — Im Verlauf eines Offensivfluges über Malta haben unsere Jagdflugzeuge den Feind zum Kampf gestellt und sechs feindliche Flugzeuge brennend zum Absturz gebracht. Anschließend hat eine unserer Bomberformationen die Flughäfen von Micabba und Hal-Far angegriffen, wobei Volltreffer erzielt wurden. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Im Aegäischen Meer sind feindliche Segelschiffe von unseren Fliegern in der Nähe der Insel Samos bombardiert und in Brand gesteckt worden. — Ein feindliches Aufklärungsflugzeug wurde über Chisimaio von unseren Jagdfliegern abgeschossen. Die Besatzung wurde gefangengenommen. Feindliche Flugzeuge haben erfolglos Bomben bei Decamere abgeworfen. — Die feindliche Luftwaffe hat einen Nachtangriff auf Turin und auf Ligurien durchgeführt und Bomben, Brandbomben und Leuchtraketen abgeworfen. Weder Opfer noch Sachschaden.

    Rom, 25. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe bombardierte die feindlichen Stellungen besonders entlang der Küste des Epirus. Feindliche Flugzeuge machten einen Angriff auf Durazzo, wobei es einige Verwundete gab und leichter Schaden angerichtet wurde. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen. Unsere Jäger verfolgten und erreichten ein feindliches zweimotoriges Flugzeug vom Wellingtontyp, das nördlich Malta abgeschossen wurde und ins Meer fiel. Eine unserer Jagdstaffeln machte einen Tiefangriff auf den Flugplatz Micabba, wobei zahlreiche am Rande des Flugfeldes aufgestellte Flugzeuge unter Maschinengewehrfeuer genommen wurden; drei von ihnen gingen sofort in Flamr men auf. Das Feuer breitete sich rasch aus, rief verschiedene außerordentlich heftige Explosionen hervor und nahm einen solchen Umfang, daß es auch an der sizilia-nischen Küste sichtbar war. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Unsere Flugzeuge griffen die Flottenbasis von Alexandria (Aegypten) an, wobei die Ziele im Hafen wiederholt getroffen wurden. Andere Flugzeuge griffen die militärischen Anlagen im Gebiet südlich von Marsa Matruk an. Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Tobruk und Bardia, wobei leichter Schaden entstand und im letzteren Ort einige Personen verwundet wurden. Ferner wurden Bomben auf Derna abgeworfen, wo ein Ferienheim getroffen wurde und fünf Tote und zwei Verletzte zu beklagen sind. Bei Apollonia wurde im Tiefflug ein Lazarett mit Bomben und Maschinengewehrfeuer angegriffen, obwohl die Rote-Kreuz-Zeichen ganz klar erkennbar sind. Ein Verwundeter ist zu beklagen. — Ein Flugzeug vorn' Blenheimtyp wurde von unseren Jagdfliegern östlich Amseat erreicht und in Flammen ab£eT schössen. < ϖ ϖ ;

    Rom, 26,11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat in enger Zusammenarbeit mit den Landstreitkräften über dem ganzen Operationsgebiet zahlreiche Angriffe durchgeführt. Straßenknotenpunkte, Brücken, Kraftwagenkolonnen und feindliche Truppenzusammenziehungen längs des Kalamastales in Arta sowie bei Perati und Erseke sind aus der Höhe, im Tiefflug oder im Sturzflug einem heftigen Bombardement unterzogen worden. Die Forts der Insel Korfu sind wiederholt bombardiert und getroffen worden, wodurch heftige Brände und Explosionen hervorgerufen wurden. Unsere Jäger haben über Durazzo zwei Flugzeuge vom Bleriheimtyp abgeschossen. Feindliche Flugzeuge haben Leros und Stampalia angegriffen. Einige Gebäude wurden beschädigt, darunter nur eines von einigem militärischen Interesse. Weder Tote noch Verwundete. Fünf der angreifenden Flugzeuge wurden von der Flak brennend abgeschossen. — Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Assab abgeworfen, die einen Toten, vier Verwundete und leichte Schäden zur Folge hatten.

    Rom, 27. 11. 40 (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat ohne Unterbrechung ihre Aktionen gegen die feindlichen Anlagen und Truppen durchgeführt. Außerdem wurden alle feindlichen Verkehrswege zum Ziel heftiger Angriffe gemacht. Die Straßenkreuzungen von Perati, Delvinaki und Doljana, die Zentren von Erseka und Minina, die Brücken über den Kalamas bei Perati und Minina würden wiederholt getroffen und unterbrochen. Der Flughafen von Jannina wurde,mit Bomben belegt. — Auf der Insel Korfu wurden das neue Fort, die Hafenanlagen und die Höhen von Corakiana getroffen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge bombardierten Valona, ohne Opfer oder Schaden zu verursachen. — Während einer offensiven Erkundungsaktion über der Insel Malta wurde ein feindliches Jagdflugzeug im Kampf mit unseren Jägern abgeschossen und stürzte ins Meer. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. —. In Nordafrika warfen feindliche Flugzeuge Bomben auf Tripolis, wobei es im Hafengebiet zwei Verwundete und unbedeutenden Schaden gab. Andere feindliche Flugzeuge griffen das Fort Maddalena, ferner Garn ul Grein und unsere benachbarten Stellungen an. Ein feindliches Flugzeug wurde von der Flak getroffen und stürzte in Flammen ab. Ein Mitglied der Besatzung rettete sich mit dem Fallschirm und wurde gefangengenommen. — Nach zuverlässigen Nachrichten wurden bei dem von unseren Fliegerstaffeln mit Bomben schweren Kalibers am 19. 11. auf den Hafen von Alexandria durchgeführten Luftangriff sechs Kriegsschiffe schwer getroffen, ferner die von der feindlichen Flotte benutzten Reparaturwerkstätten der Kanalgesellschaft, die Flughäfen von Heluan und Abu Soehr, in welch letzterem vier Flugzeuge in Brand gerieten, zerstört. — In Ostafrika griffen unsere Flugzeuge die feindlichen Artilleriestellungen westlich von Gallabat an. — Feindlich-s Flugzeuge warfen Bomben auf Massaua und Daghile, ohne Opfer zu fordern. — Zu den fünf feindlichen Flugzeugen, die bei dem im gestrigen Wehrmachtsbericht verzeichneten Luftangriff auf Leros abgeschossen wurden, kommt noch ein sechstes von der Marineflak abgeschossenes Flugzeug hinzu. — Feindliche, über die Schweiz gekommene Flugzeuge warfen Bomben und Brandbomben auf Turin. Einige Gebäude im Zentrum und an der Peripherie der Stadt wurden beschädigt. Ein Brand, der in einer Glasbläserei ausbrach, wurde im Keim erstickt. Viele Bomben fielen* auf freies Feld, wo zwei Bauernhäuser zerstört wurden. Ein Soldat, der Wache stand, wurde getötet, zwei Personen durch Bombensplitter verwundet.

    Rom, 28. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Zwei Luftgeschwader von insgesamt einigen hundert Maschinen haben auf taktischem Gebiet mit den Landstreitkräften zusammengearbeitet und außerdem die folgenden feindlichen Objekte bombardiert: den Flugplatz von Cozani, wo neun Flugzeuge zerstört wurden, von denen fünf verbrannten, den Flugplatz von Florina, wo fünf Jagdflugzeuge vom PZL-Typ in Brand gesetzt wurden, sowie den Bahnhof Florina. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Eine unserer Marineformationen ist gestern nachmittag auf ihrer Fahrt südlich von Sardinien mit einem von Westen kommenden englischen Geschwader in Kontakt gekommen, das sich aus einigen Schlachtschiffen, einem Flugzeugträger und zahlreichen Kreuzern zusammensetzte. Die Flak unserer Einheiten hat zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. — Während sich nach Einstellung des Feuers das feindliche Geschwader rasch nach Südosten entfernte, wurde es etwa 200 km von Sardinien entfernt von einigen unserer von Jägern begleiteten Bomberformationen S 79 erreicht. Ein Flugzeugträger, ein Schlachtschiff und ein Kreuzer wurden von Bomben schweren Kalibers getroffen. Durch eine darauffolgende Luftaufklärung wurde kontrolliert, daß das Schlachtschiff mit einem Brand an Bord still lag. — In den heftigen Luftkämpfen zwischen

    unseren Jägern und den von dem Flugzeugträger aufgestiegenen wurden fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge CR 42 und ein Erkundungsflugzeug sind nicht zu den Stützpunkten zurückgekehrt.

    Segelflug

    Segelflugbetrieb auf Helgoland ist jetzt unter Führung von NSFK.-Truppf. Meyer-Eckhardt, nachdem NSFK.-Qruf. Zahn die Mittel zum Bau eines Segelflugzeuges und einer eigenen Werkstatt genehmigt hatte, begonnen worden. Ein geeignetes Segelfluggelände wurde im Unterland durch Aufschüttung von zwei Starthügeln, die Starts nach verschiedenen Windrichtungen gestatten, geschaffen. Bisher wurden bereits an die 1000 Starts durchgeführt, wobei 22 Männer ihre A- und 7 ihre B-Prüfung machten.

    Elsäss. Segelflieger-Ausbildung z. Z. noch im Altreichsgebiet in den Lagern Stockbrunnerhof, Bohlhof, Wartenberg und Schallodenbach.

    USA Segelflugveranstaltung in Lockport Sept. 40, Veranstalter Lewis School of Aeronautics und 8 andere Vereinigungen. I. Preis Ehrenpreis und 400 $ Shelly Charles. Ferner kamen zur Verteilung 2000 $ und Zusatzpreise an: Stanley Cor-coran, John Robinson, William Putnam, Randall Chapman, Arthur Schultz, Ted Bellak, Helen Montgomery, Don Wise, Edward Laine, George Hall und Laurence Edgar.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Zinnbleilote genormt DIN 1707, Silberlot DIN 1710, Schlaglot DIN 1711.

    Harths 21 Min.-Segelflug auf dem Heidelstein am 13. Sept. 1921 finden Sie von Messerschmitt im „Flugsport" 1921 S. 456—457 ausführlich beschrieben. Wind schwankend zwischen 10—20 m/sec, größte Flughöhe 150 m über Abflugstelle.

    Flügelform nach Harth siehe „Flugsport" 1919 S. 80. — S. 411 vermittelt Reg.-Baumeister Harth seine Ideen über sein Segelflugprofil.

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezoeen werden.)

    Die Deutsche Luftfahrt, Jahrbuch 1940, herausgeg. v. Dr. Heinz Orlovius und Ing. Richard Schulz. Verlag Naturkunde und Tecknik Fritz Knapp, Frankfurt a. M. Preis RM 5.80.

    Der neue Jahrgang 1940 enthält trotz des Krieges alles Wissenswerte über den gegenwärtigen Stand der Reichsluftfahrtverwaltung, der Handelsluftfahrt, des Luftsports und der Luftfahrttechnik, ferner unter Luftwaffe eine Zusammenstellung der Luftkriegsereignisse vom Polenfeldzug bis zum Waffenstillstand mit Frankreich mit einer guten Bilderübersicht der an der Front zur Verwendung gelangenden deutschen Flugzeugmuster.

    Weltrekord — Weltrekord, v. Adalbert Norden. Drei Masken Verlag A.-G., Berlin NW 7. Preis RM 4.80.

    Adalbert Norden vermittelt einen Einblick in die Entwicklung der deutschen Fliegerei durch die Einwirkung der National-Flugspende ab 1913, Vorgänge, die verschiedentlich der Vergessenheit anheim gefallen sind und doch dazu beigetragen haben, zu dieser Zeit das deutsche Flugwesen mit einem Schlage vorwärts zu bringen. Die Weltrekorde von einst sind der Mindestdurchschnitt von heute. Ein Zeitmal für die Männer, die ihr Leben für die Fliegerei opferten.

    Die deutschen Flugmotoren DB 600 (DB 601), bearb. v. Dr. Karl Krieger. (Luftf.-Lehrbüch. Bd. 21.) 38 S. m. 32 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 1.20.

    Ueber den DB 600 oder 601 der Daimler-Benz A.-G. ist verhältnismäßig noch wenig bekannt geworden. Im vorliegenden Buch ist an Hand von Abbildungen der Motor mit seinen einzelnen Bauteilen bis auf die Kraftstoff-Einspritzautomatik ausführlich beschrieben.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Die deutschen Flugmotoren SAM 322, bearb. v. Dr. Karl Krieger. (Luftf.-Lehrbüch. Bd. 19.) 45 S. m. 38 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 1.20.

    Der luftgekühlte Neunzylinder-Stern-Motor mit Lader der Brandenburgische Motorenwerke G. m. b. H. ist in allen Einzelheiten ausführlich beschrieben.

    Jahrweiser für den Deutschen Luftschutz 1941, herausgeg. v. Präsidium d. Reichsluftschutzbundes. Wilhelm Limpert-Verlag, Berlin SW 68. Preis RM 2.—.

    60 Abreißbildblätter mit ausgewählten Bildern aus dem Gebiet des Luftschutzes.

    Deutscher Luftfahrt-Kalender 1941, herausgeg. v. Korpsführer d. NSFK. Wilhelm Limpert-Verlag, Berlin SW 68. Preis RM 2.—.

    Wandabreißkalender, CO Blatt, mit ausgesuchten Bildern aus der Luftfahrt. Auf der Rückseite entsprechende Beschreibungen sowie geschichtliche Gedenktage.

    Tüchtiger selbständiger

    Flug-Modellbauer

    für Versuchsbau zum möglichst sofortigen Eintritt gesucht. Flugzeugbau Rudolf Pause München-Pasinu

    Segel-

    Flugzeugbauer-Meister

    beste Zeugnisse von Flugtechnischer Fachgruppe und Hochschulinstitut für Leibesübung. Industriekenntnisse^ 1. Gleit-Fluglehrer mit Windenschlepp - Genehmigung^ 100 Schulungstage.

    sucht sofort Stellung.

    Zuschriften unter 5000 an den Verlag des „Flugsport". Frankfurt am Main, Hinden-burgplatz 8.

    fm die* Hmfytiindünfy

    eines Unternehmens auf dem Gebiete des Sportflugzeugbaues wird ein

    mit 50000 RM gesucht.

    Es handelt sich um die Herstellung neuer Typen, die durch Patente geschützt sind. Zuschrift, unter 4098 an den „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburgpl. 8

    Wir suchen zum sofortigen Antritt

    1 Leiter des Flugbetriebes

    sowie

    1 erfahren« Montagemelster

    Herren, die in gleicher oder ähnlicher Position tätig waren, bitten wir Bewerbung abzuqeben unter Angabe des Gehaltsanspruches an

    G. Basser, Kom.-Ges.f Flugzeugreparaturwerk, Zwickau (Sachsen), Flughafen.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    rHAKENFELDE^

    Für die Neueinrichtung eines Feinmeßprüffeldes in unserem Werk suchen wir einen guten

    Mechaniker

    oder

    Feinmechaniker

    zur Durchführung von Feinmessungen jeder Art an Luftfahrtbordgeräten. Der Bewerber muß gleichzeitig in der Lage sein, Justierungen und Eichungen von mechanischen und elektrischen Meßgeräten selbständig auszuführen.

    Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften, Angabe der Gehaltsansprüche und des frühesten Eintrittstages sind zu richten an

    Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde GmbH

    Arbeiterannahme Berlin-Spandau, Streitstraße 5/17

    „FLUGSPORT

    „Cellemit"

    Flugzeug - Spannlacke für

    Modell»! S.'flcla und Motoiflugzcuge liefert s>it 1911

    Dr. Quittner & Co.

    Inh. Hans G. Mohr

    Herlin ■ Lichtenberg Ritterguistr. 152 Fernr f 61 25 62

    cn- «nd L Fallsdiirmc

    alli-r Art

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    SClIltOEDEll & ( O,

    Kcrliii-Ncuktflln

    ISergstralle 93-95

    ÄUcsie Fhigzcug-Fallstiiirm-Fnbrik der Well

    L

    Maschinenbau / Elektrotechnik

    Druckschriften kostenlos.

    Das deutsche Segelfliegerlied

    von G. Stn'edingcr, für Gesang mit Klavierbegleitung, darf in keinem Ver» ein od. Familie fehlen. Preis incl. Porto RM 1.15. Zu bezieh, v. Verlag „Flug» sport", Frankfurt/M., Hindenburgpl. 8, Postscheckkonto 7701, Frankfurt a. M.

    .RIVISTA AERONAUTICA1

    Illustrierte monatliche Zeitschrift

    Herausgegeben durch italienisches

    Luftfahrtministeriuni Ministero dell' Aeronautica, Roma

    Enthält Orig.-Abhandlungen üb. den Luftkrieg u. üb. die Luftfahrttech-nik, weitere Nachrichten über den internationalen Luftverkehr auf dem militärischen, wissenschaftlichen u. Handelsgebiet, sowie zahlreiche Buchbesprechungen.

    A b o n Ii e in e Ii t s p r e i s für Italien u. Kolonien it. L. 64,8U für Ausland .... it. L. 144, -

    Ein separates Heft

    für Italien.....it. L. 9-

    für Ausland . . . . it. L. 19,-

    rHAKENFELDEi

    Wir suchen zu baldige m oder späterem Dienstantritt für die Neueinrichtung eines Feinmeßprüffeldes:

    o Meßtechniker

    für mechanische Feinmessungen,

    mit Erfahrungen in der Elektrotechnik und feinmechanischen Gerätekunde. Kennwort (JLWG 41".

    o Ingenieur

    für statische, dynamische und elektrische Messungen.

    Bewerber muß gleichzeitig die Messungen auswerten und auch nach bestimmten Systemen und Schemen technische Berechnungen ausführen können. Kennwort /(LWG 42".

    Schriftliche Bewerbungen mit handgeschriebenem Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften, Angabe der Gehaltsansprüche und des frühesten Eintrittstages unter dem jeweiligen Kennwort erbeten an

    Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde GmbH

    Personalverwaltung Berlin-Spandau, Streitstraße 5/17.

    Der

    ^tFAUS%

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Mod.

    34/28

    1 00 fach praktisch erprobt

    Zugelassen für 400 km/h

    Der sicherste Lehensretter des Fliegers

    Kleine Packung - Geringes Gewicht KOHNKE FALLSCHIRMBAU, BERLIN W 35


    Heft 26/1940

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

    Brief-Adr.: Redaktion und Verlag ..Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenhurg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro K Jahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

    Tele!.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

    Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit Nachdruck verboten" versehen. __nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

    Nr. 26_18^ Dezember 1940 XXXII. Jahrgang

    Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 8. Januar 1941

    Ende 1940.

    Ende 1939 wurde die Friedenshand des Führers zurückgewiesen und uns der Krieg aufgezwungen. Es blieb nur eins, dem Gegner die Waffe aus der Hand zu schlagen.

    Unsere Gegner im Norden und Westen, die Deutschland vernichten sollten, sind niedergeschlagen und entwaffnet. Unsere Luftwaffe beherrscht den Luftraum jetzt nicht nur bis zum Kanal, sondern weit bis in das Innere Großbritanniens.

    Die Aufgaben unserer Luftwaffe haben eine solche Größe und Vielseitigkeit angenommen, daß es unmöglich ist, diese hier näher darzulegen. Einen Ausschnitt aus der Tätigkeit im vergangenen Jahr geben die von uns regelmäßig veröffentlichten Berichte „Luftwaffe" aus den Mitteilungen des Oberkommandos der Wehrmacht. Wenn man diese Berichte im Zusammenhang jetzt wieder nachliest, kann man sich erst einen Begriff über die nachhaltige Einwirkung unserer Luftwaffe machen. Die Tätigkeit unserer Aufklärer, Stukas, Bomber, Jäger, Zerstörer, Torpedoflugzeuge und Transportflugzeuge mit dem heldenhaften Einsatz unserer Fallschirmjäger waren so umfangreich und vielseitig, daß in der kurzen Zeit der aufeinanderfolgenden Ereignisse diese für den Fernstehenderen kaum zu übersehen sind.

    Die Leistungsfähigkeit unserer Luftwaffe ist dann weiterhin im vergangenen Jahr in der Zahl der Maschinen wie der Besatzung ganz gewaltig gesteigert. Die letzten Erfolge in der Luft über England haben eine ganz bedeutende Ueberlegenheit bewiesen.

    Und wie im vergangenen Jahre die Luftwaffenschmieden ihre Leistungen zu steigern vermochten, so muß man jetzt feststellen, daß die Steigerung unentwegt weitergeht.

    Verehrte Leser des „Flugsport"! Bitte sparen Sie unnütze Nachnahmespesen und senden Sie uns die fällige Bezugsgebühr für das I. Vierteljahr 1941: RM 4.50, möglichst auf unser Postscheckkonto 7701 Frankfurt a. M. Nach dem 5. Januar werden wir diese zuzüglich 30 Pf. Spesen durch Nachnahme einziehen.

    Diese Nummer enthält Inhaltsverzeichnis und Patentsammlung Nr. 39.

    Ital. Segelschulflti^zeu^ Cat.-15.

    Dr. Ettore Cattaneo, einer der ältesten ital. Segelflieger (flog schon in Asiago), hat in seinem Segelflugzeugbau, Taliedo, mehrere Flugzeugmuster entwickelt, darunter einen abgestrebten Hochdecker, Cat.-15, welcher als Schulflugzeug bis zur C-Prüfung dient und mit einem IT-Gerät ausgerüstet ist, so daß der Fluglehrer den Schüler dauernd verbessern kann.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Flügel zwei Sperrholzholme, gleichbleibende Flügeltiefe, abgerundete Flügelenden, verdrehungssteife Sperrholzflügelnase, stoffbespannt. Leitwerksträger mit den Flügeln verspannt. Sitze verkleidet, mit Formleisten, Stoffbespannung.

    Spannweite 10,7 m, Länge 5,6 m, Höhe 2 m, Flügelfläche 14,7 m\ Leergewicht 94 kg, Flächenbelastung 11,2 kg'm2, Gleitwinkel 1 : 15, Sinkgeschwindigkeit 1 m/sec.

    UdRSS Jagdeinsitzer 1-16.

    Der von den Sovjets entwickelte Jagdeinsitzer 1-16 mit luftgekühltem 9-Zyl.-Sternmotor „M 25u 750 PS ist durch seine Leistungsfähigkeit in Spanien bekannt geworden.

    Flügel Tiefdecker freitragend. Charakteristisch die weit nach hinten am Rumpf zurückgezogenen Flügelwurzeln münden ca. 30 cm unterhalb des Höhenleitwerkes. Holzbauweise mit Stoffbespannung. Rumpf gedrungen, vorn runder, hinten ovaler Querschnitt. Holzbau-

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    weise, Sperrholzbeplankung. Kopfabfluß vom Führer in das Seitenleitwerk übergehend. Höhenleitwerk und Seitenleitwerk freitragend.

    Fahrwerk große Spurweite, nach innen in den Flügel einziehbar. Sporn fest.

    Bewaffnung vier MQ. außerhalb des Luftschraubenkreises im Flügel.

    Spannweite 10,2 m. Fluggewicht 1450 kg, Höchstgeschwindigkeit 450 km/h, Reise 360 km/h, Steigzeit 4C00 m in 5,2 min, Gipfelhöhe 9000 m, Reichweite 680 km. Flugdauer l3/4 h.

    UdRSS Jagdeinsitzer 1—16.

    Zeichnung Flugsport

    Curtiss P-40 Jagdeinsitzer mit 12 Zyl. V-Allison GV-1760D, 1260 PS. Vgl. Typenbeschreibung „Flugsport" 1939, Seite 354. Zeichnung: Aviation

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Konstruktionsvorschläge zweimotoriger Jagdflugzeuge*

    Als Standardtyp des Jagdflugzeuges hat sich heute der aerodynamisch hochgezüchtete einmotorige Tiefdecker mit Zugschraube durchgesetzt, so daß die in früheren Jahren bestehende Streitfrage: Eindecker oder Doppeldecker, endgültig zugunsten des ersteren entschieden zu sein scheint. Der höheren Horizontalgeschwindigkeit und Steigleistung des Eindeckers stehen größere Wendigkeit, geringeres Gewicht und höhere Festigkeit des Doppeldeckers gegenüber. Diese Vorteile sind es auch, die einige ausländische Luftwaffen dazu bewogen haben, den Doppeldecker als volleinsatzfähiges Jagdflugzeug vorerst noch beizubehalten. Und zwar trifft dies für Italien, UdSSR und USA zu.

    Als Begleitflugzeug für moderne Bomber kommt heute ausschließlich der schnellere Tiefdecker in Frage. Werden in Zukunft die Geschwindigkeiten der Bomber weiter gesteigert, muß auch der begleitende Jäger seine Geschwindigkeit erhöhen, was nur durch weitere aerodynamische Verfeinerung, in erster Linie aber durch Steigerung der Motorleistung erreicht werden kann. Diese Forde*-rung wird sich u. U. nur durch Einbau von 2 Motoren verwirklichen lassen, eine für ein Jagdflugzeug nur mit erheblichen konstruktiven Schwierigkeiten verbundene Aufgabe, was auch darin zum Ausdruck kommt, daß die bisher gebauten zweimotorigen Jäger Einzelerscheinungen geblieben sind und nur geringe praktische Bedeutung erlangt haben. Im folgenden bringen wir einige Konstruktionsvorschläge*) zweimotoriger Jäger.

    Allen diesen Entwürfen gemeinsam ist die weitgehende Konzentration der schweren Motormassen in Nähe des Schwerpunktes und die durch die gegenläufigen Schrauben aufgehobenen Drehmomente. Die erste Lösung (Abb. 1) sieht die etwas ungewöhnliche und praktisch wenig erprobte Fernübertragung der Motorleistung auf die seitlichen Schrauben vor. Den idealen Sicht- und Schußverhält-riissen stehen die erheblichen konstruktiven Schwierigkeiten und der ungenügende Schutz gegen Beschuß entgegen.

    Der Vorschlag nach Abb. 2 ist bereits bei dem Baumuster Fok-ker D 23 zur Ausführung gekommen. Erforderlich sind Dreiradfahrwerk und besondere Leitwerkträger. Die Sicherheit gegen Beschuß ist ausgezeichnet. Es dürfte außerordentlich schwierig sein, die Maschine bei laufenden Schrauben mit dem Fallschirm zu verlassen. Sicht- und Schußverhältnisse beschränkt.

    *) Rivista Aeronautica, Nr. 9, 1940.

    i

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Die dritte Lösung (Abb. 3) verwendet zwei koaxiale, gegenläufige Schrauben, die mittels Voll- und Hohlwelle über ein Getriebe einzeln angetrieben werden. In konstruktiver und fliegerischer Hinsicht dürfte es sich hier wohl um die brauchbarste Lesung handeln, die übrigens bei den bekannten italienischen Wasserrennflugzeugen mit Erfolg zur Anwendung gekommen ist. Sicht- und Schußverhältnisse beschränkt. Gute Sicherheit gegen Beschuß von vorn.

    Die vierte Lösung (Abb. 4) stellt insofern eine Abwandlung der dritten dar, als die gleiche Motor-Schraubenkombination als Druckschraubenantrieb arbeitet. Dadurch bessere Wirkungsgrade, nur geringe Störung der laminaren Grenzschicht von Rumpf und Flügel. Aerodynamisch beste Lösung. Erforderlich Dreiradfahrwerk und Leitwerkträger. Ideale Sicht- und Schußverhältnisse, ungenügender Schutz gegen Beschuß von vorn.

    Pitcairn Sprung-Tragschrauber-Aulo.

    Die Bemühungen, das Flugzeug zu einem Straßenfahrzeug zu entwickeln, sind alt. Mehrere Jahre schon vor dem Weltkriege machte ein schweizer Erfinder von sich reden, der diese Aufgabe mit einem Motorrad lesen wollte. Auch hat es nicht an Vorschlägen gefehlt, das Flugzeug unter Belassung seiner üblichen Rumpfform als Auto auszubilden, indem man die Laufräder steuerbar und mit dem Schraubenmotor kuppelbar machte und die Tragflügel mit Gelenken ausstattete, die sich an den Rumpf anlegen lassen. Etwas Lebensfähiges ist auf dieser Grundlage bisher nicht entstanden. In neuerer Zeit hat man den Tragschrauber zur Lösung der genannten Aufgabe*) herangezogen. So hat Cierva sich auf eine Ausführungsform Patentschutz (DRP. 671 177, s. Patentsammlung des

    *) Ein früherer derartiger

    Vorschlag war, an einem Modell dargestellt, 1932 auf der Dela zu sehen; hier bestand die Vortriebseinrichtung aus auf den Drehflügelenden aufgesetzten Schaufeln, die nach Rohrbach scher Art gesteuert werden sollten: s. „Flugsport" 1932, S. 387.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 1. Pitcairn Sprung-Tragschrauber-Auto „P A 35".

    tu

    „Flugsport" 1939, Nr. 2) erteilen lassen. Mit besonderem Interesse hat sich die mit Lizenzen Ciervas arbeitende, unter Leitung von H. F. Pitcairn stehende Autogiro Co of America in Willow Qrove (Pa) des Flugautos angenommen und bereits mehrere derartige Muster in den Jahren 1^34 und 1936 herausgebracht.

    Vor kurzem ist dort ein neues Sprungstart-Hugauto „P A 36" (Abb. i 1) flugfähig vorgeführt worden. Es ist ein starrflügelloser, zweisitziger,' auf; Straßen fahrbarer Tragschrauber mit zurückklappbaren Drehflügeln und einem 175pferdigen Warner-Sternmotor, der im Gegensatz zu früheren Ausführungen nicht vor, sondern hinter dem Führersitz eingebaut ist, wras schon der besseren Straßensicht wegen erforderlich schien. Das Kühlgebläse saugt aus Oeffnun-gen in der Rumpfspitze hinter der vierflügeligen Vortriebsluftschraube die Luft an. Ein Wechselgetriebe gestattet, entweder den i Propeller oder die Steilschraube auf höhere Drehzahlen zu bringen, letzteres zu dem Zwecke des Sprungstarts.

    Der Motor setzt die Steilschraube zunächst mit übernormaler Drehzahl In Umlauf, wobei die Blattprofile auf Nullauftrieb eingestellt sind, die Steilschraube also leer läuft und Drehwucht speichert. Wird die Steilschraube und die Vortriebsschraube auf volle Drehzahl gebracht, unter gleichzeitiger Vergrößerung des Blatteinstellwinkels, so verbraucht die Steilschraube als Hubschraube die gespeicherte Energie bei einem Hochsprung des Fahrzeugs auf etwa 4—5 m. Währenddem nimmt die Vortriebswirkung um soviel zu, daß am Ende des Sprungs Vor- und Steilschraube zusammen das Fahrzeug a,ls Tragschrauber tragen und fortführen.

    Die Steuerung in der Luft geschieht in der Längsebene durch Rippen der Steilschraubennabe. Zur Unterstützung dieser Höhen-Steuerung und für Qüerruderwirkung sind zwischen dem schlanken Rumpf und außergewöhnlich großen, schräggestellten Seitenflossen Klappen angeordnet. Der Rumpf läuft in eine dritte mittlere Seitenflosse und in ein Seitenruder aus. Die großen Leitwerkabmessungen sollen die vom Propeller und von der Lagerreibung der Steilschraube herrührenden Rückdrehmomente beseitigen. Die Betätigung der Steuerung geschieht mittels Handrades und Fußsteuerung in der üblichen Weise.

    Abweichend von den bisherigen Ausführungen werden bei dem „PA36" hydraulische Gestänge angewandt, nach den ame-rikanschen Patenten Pitcairns und seiner Mitarbeiter Larsen und Ray, siehe in Abb. 2 das Schema und in Abb. 3 einen Schnitt durch die als kippbar zu denkende Nabe dieser Steuerung (amer. Patent 2 183 119).

    Jeder der in 10 und 12 kardanartig gelagerten Drehflügel wird mittels einer weiter unten beschriebenen Einrichtung 14,15,16 durch 0eidruck in die Nullauftriebslage eingestellt und geht bei Aufhören des Oeldrucks in die Lage für Eigendrehung (Autorotation) über. Das Drehmoment der Motorwelle 17 wird über die Kupplung 18, Welle 23, Freilauf 30 und Scheibe 31 auf die Rotorwelle 29 übertragen. Mit der Scheibe ist eine Bremstrommel 33 verbunden, die von dem Hebel 71 über Seil 35 bedient wird. Eine Zahnradölpumpe 39,40 innerhalb des Nabengehäuses sitzt am unteren Ende der Rotorwelle 29. Das Oel läuft aus einem Behälter 42 durch Rohr 43 zu und durch Rohr 46 in einen Dreiweghahn 47 ab. Bei der in Abb. 3 gezeigten Hahn Stellung läuft das Oel über Rohr 50 mit geringem Druck in den Behälter zurück (Rohr 49 ist bei 65 gesperrt). Wird nun die Kupplung 18 mittels des Hebels 61 eingerückt und über das Seil 57 der Hahnhebel 52 gesenkt, so wird unter Absperrung des Rohres 50 das Drucköl in den Kolben 15 zur Wirkung gebracht, um die Drehflügel

    auf Nullauftrieb zu stellen. Gleichzeitig wird das Ventil 65 für die Laufradbremse 64 aus der in Abb. 2 geschlossen gezeichneten Stellung heraus geöffnet. Sobald also der Motor (17) die Rotornabe in Umlauf setzt, werden die Drehflügel auf Nullauftrieb gestellt und die Laufräder 63 gebremst. Schaltet der Pilot die Kupplung 18 nach Erreichen der Hcchstdrehzahl des Rotors aus, so wird die Leitung 16 drucklos, und das Drehflügelsystem stellt sich unter dem Einfluß der Schleuderkraft und eines federnden Organs auf den für die Eigendrehung notwendigen kleinen Winkel ein. Während der Andrehzeit kann sich somit das Fahrzeug nicht von der Stelle bewegen. Wird der zur Bedienung der Rotorbandbreinse dienende Hebel 71 angezogen, so wird ebenfalls die Einrichtung 14, 15, 16 mit Drucköl beschickt, um die Flügel auf Nullauftrieb zu stellen.

    In den Abb. 4—6 ist nach dem später angemeldeten amer. Patent 2 151 216 die Art der EinStelleinrichtung der Flügel gezeigt*). Die Rotorflügelwurzeln 6 sind in Gummi 1 einvulkanisiert. Der Flügelholm endet in einem zugespitzten Ansatz 3, der bei 4 gegen eine Kerbe in einem Führungszylinder 7 anliegt, solange der Flügel Eigendrehungseinstellung (7) hat. Wird er in der vorbeschriebenen Weise aus dieser heraus in die Nullauftriebsstellung (8) gebracht, und zwar dadurch, daß der Kolben 2 von Drucköl beaufschlagt wird, so steigt die Zuspitzung bei 4 gegen die federnde Wirkung der Gummimanschette 1 aus der Ruhelage heraus und auf den Flanken der *) Die Anlenkung der Flügel an die Nabe ist hier etwas anders als zuvor dargestellt.

    Abb. 4—6. Gummilagerung der Drehflügel wurzeln für einen Sprungstart-Trag-schrauber.

    Abb. 2 u. 3. Schema und Nabenkopf einer

    hydraulischen Steuerung für einen Sprungstart-Tragschrauber.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Kerbe 4 hoch. Hört der Oeldruck auf, so bringt die Qummitorsion im Verein mit der Schleuderkraft die umlaufenden Flügel wieder in die normale Eigendrehungslage.

    Dadurch, daß die Flügel nur zwei Einstellungen haben, ist die Sprungstarteinrichtung gegen frühere Konstruktionen Ciervas erheblich vereinfacht worden. Doch wird sich erst noch zeigen müssen, ob hiermit auch ein genügender Grad von Betriebssicherheit erreicht werden kann.

    Ueber die Ausstattung des Fahrzeugs als Auto sind nähere Angaben noch nicht gemacht worden.

    Ferngesteuerte Flugzeugwaffen.

    Als folgerichtige Weiterentwicklung im Kriegsflugzeugbau werden wir in naher Zukunft Flugzeuge mit ferngesteuerten Bordwaffen haben. Im folgenden bringen wir einige Konstruktionen der englischen Firmen Fairey, Boulton Paul und Blackburn*).

    Die Abb. 1 und 2 stellen die Ausführungsbeispiele von Fairey dar, und zwar die Abb. 1 die Gesamtanordnung, Abb. 2 den Schützenstand mit der Visiereinrichtung. Auf dem horizontal drehbaren Turm A sind 4 MG. montiert; der Turm wird mittels des in den äußeren Zahnkranz C eingreifenden Ritzel B gedreht. Die Drehung der Waffen in der vertikalen Ebene erfolgt durch die Schnecke D und den Quadranten E. Durch eine ähnliche Vorrichtung wird der Schützenstand gedreht. Der Sitz ist verstellbar, die Kopfstütze F dient der bequemen Bedienung des Reflexvisiers G. Sowohl die horizontalen wie auch die vertikalen Bewegungen der beiden Türme werden durch die Antriebseinheit H (Elektromotor) ausgeführt. Die eigentliche Verstellung wird jedoch durch das stufenlos regelbare und umsteuerbare Getriebe J bewerkstelligt, das vom Schützenstand aus mittels des Handgriffes K hydraulisch betätigt wird. Eine besondere Anordnung sorgt dafür, daß die Bewegungen in der

    Horizontalen oder Vertikalen einzeln oder gleichzeitig beeinflußt werden können, indem nämlich das Getriebe J die Bewegungen in jeder beliebigen Richtung beschleunigt oder verzögert. Sobald der Druck auf den Handgriff K aufhört, werden sämtliche Bewegungen automatisch gestoppt. Die Uebertragung der Kräfte

    ^_______ auf die Türme erfolgt

    / - Abb. 2. durch besondere Spindeln.

    Die bei der vertikalen Verstellung auftretenden Schwierigkeiten werden durch die voneinander unabhängigen Differentialgetriebe L beseitigt. Dadurch wird es möglich, den Turm bei unverändertem Höhenwinkel zu drehen oder die Waffen vertikal zu richten, ohne daß der horizontale Winkel sich ändert.

    *) Bearbeitet nach englischen Patentschriften.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 3.

    Die Konstruktion von Boulton Paul zeigen die Abb. 3—5, letztere für Großflugzeuge. In allen Abbildungen bedeuten: A Höhenflosse, B Höhenruder, C Seitenflosse, D Seitenruder, E Tragarme (Ausleger), F MG.-Träger. Das Ausführungsbeispiel für ein einzelnes Gewehr oder eine Gruppe von Gewehren zeigt die Abb. 3; Drehbereich von E = 360°, Winkelausschlag von F = 180°, so daß es also tote Winkel praktisch nicht gibt. Eine Erweiterung des Winkels von F würde ein Schießen nach vorn unter den Rumpf hindurch zulassen. Bei der Ausführung nach Abb. 4 schwenkt "der horizontale Arm E um mehr als 180°, während der Träger F um 360° drehbar ist. Schließlich zeigt die Abb. 5 noch eine Ausführung für große Flugzeuge mit zwei Seitenrudern. Der Heckschütze sitzt in der verglasten Kabine, die durch die Verlängerung des Rumpfes über die Höhenflosse hinaus gebildet wird. Auf dem seitlichen Ausleger G sitzt der Arm E, der um 180° gedreht werden kann, während die Waffe wieder wie bei der Ausführung nach Abb. 4 um nahezu 350° verschwenkt werden kann, und zwar entsprechend dem Kreis H. Begrenzung durch Höhenflosse und Flügel. In dem Ausleger G sind die Bedienorgane sowie gegebenenfalls Munitionstrommeln untergebracht.

    Bei der elektrisch gesteuerten Ausführung von Blackburn (Abb. 6) folgt der Turm in seinen Bewegungen automatisch dem Visier. Die Drehungen -des Turmes um eine vertikale und horizontale Achse besorgen zwei Servomotoren. Die 4 MG. sind in dem kugelförmigen Turm A, dessen oberer Teil B zu Kontroll- und Reparaturzwecken abnehmbar ist, ge'agert. Zur Einstellung des Höhenwinkels wird der Turm um die Achse C verschwenkt, und zwar durch eine vom Motor E angetriebene Schnecke, die auf D gelagert ist. Bei horizontaler Drehung gleitet der Turm in dem Profilring F, Antrieb über eine Schnecke vom Motor G aus. Die Schnecke steht mit dem Ring H in Eingriff. Das Teil D dreht sich dabei um eine senkrechte Achse, so daß die untere Schnecke in Eingriff bleibt. Die Drehung des Schützensitzes erfolgt ebenfalls durch den Motor G. Das Reflexvisier ist auf dem Arm J befestigt, dessen Bewegung mit dem Elektromotor E gekuppelt ist. Der Handgriff K ist mit dem Arm J verbunden und trägt die elektrischen Auslösehebel für die Waffen. Bei allen besprochenen Ausführungen ist ein Austausch der Waffen gegen fotografische Kameras möglich.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Abb. 4

    Abb. 6.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ^—FLUG UMDSCHA

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Inland-Ritterkreuz z. Eisernen Kreuz verlieh der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehnnacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, in der Luftwaffe an Hptm. Adolph, Kmdr. ein. Jagdgr.; HptnL Krahl, Führer ein. Jagdgr.

    Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. 12. 1940: zum General d. Flakartillerie: Generalleutnant Ruggera; zu Generalleutnanten: die Generalma:oreVieiiing, Schulz, Dierstling, Süßmann, Koch, Somme, Fischer, Haehnelt, Dr. Weißmann; mit Wirkung vom 1. 11. 1940: zu Generalmajoren: die Obersten v. Dewall, Mensching, v. Hachenburg, v. Egan-Krieger, Langemeyer, Steinkopf, Harting; mit Wirkung vom 1. 12. 1940: zu Generalmajoren: die Obersten Stutzer, Lackner.

    Generalmajor Wolf v. Stutterheim t. Inhaber des Pour-le-merite und des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz, 45 Jahre alt, gestorben, v. Stutterheim kam 1930 nach der Wasserkuppe, lernte Segel- und Motorfliegen, wurde Ortsgruppenleiter

    beim Deutschen Luftsportverband. Später berief der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Wolf v. Stutterheim als Major wieder zum aktiven Dienst. Nach seinem Sturz als Teilnehmer im Olympiasternflug 1935 wieder hergestellt, wurde er Gruppenkommandeur gegen Polen und später Frankreich. Am 15. 6. wurde er im Luftkampf schwer verwundet. Dieser, seiner 18. Kriegsverletzung ist er nun erlegen.

    Mafor Wiek, der Kommodore des bekannten Richthofen-Geschwaders und Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub, ist am 28. 11. von einem Feindflug, auf dem er seinen 55. Gegner abschoß, nicht zurückgekehrt und wird seitdem vermißt.

    (Vgl. unter Luftwaffe Wehnnachtsbericht v. 4. Dezember, S. 459.)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ma;or Wiek.

    Weltbild

    Ausland.

    Lufthansa Südost-Luftverkehrssirecke Schnellverbindung Bukarest—Sofia, werktäglich in jeder Richtung einmal verkehrend, Flugzeit 1 h 40 min, 12. 12. in Betrieb genommen.

    Fachschule für Flugzeugtechniker d. Dornier-Werke A. G., Altenrheln (St. G.),

    vom Erziehungsdepartement d. Kantons St. Gallen konzess. Fachschule für Flugzeugbau mit staatl. Diplomabschluß für Flugzeugtechniker. Kursdauer: 28. 4. 1941 bis 30. 4. 1942. Anmeldeschluß 31. 12. 1940. Aufnahmebedingungen: Diplom als Maschinen- oder Elektrotechniker. Andere Bewerber müssen Aufnahmeprüfung

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Frauen helfen Flugzeuge bauen. Links: Bei der Montage des Jumo 205-Schweröl-motors im drehbaren Rahmengestell. Rechts: Als Nieterin im Flugzeugbau.

    Bilder: JFM

    machen. Prospekte, Anmeldeformulare und Auskünfte durch das Sekretariat der Schule, Dornier-Werke A. G., Altenrhein, St. G., Schweiz.

    Ital. Militärflugzeug auf dem Flug von Rom nach Turin, mit Luftgeschwadergeneral Aldo Pellegrini und Armeegeneral Pietro Pintor, Mitgliedern der ital. Waffenstillstandskommission für Frankreich, an Bord, am 7. 12., Ursache unbekannt, in der Nähe von Acuil abgestürzt. Pellegrini, geb. 20. 8. 1888 in Bologna, trat nach seiner Teilnahme am italienisch-türkischen Kriege 1911/12 zur Luftwaffe über, 1926/29 Kabinettschef des Luftministeriums, 1940 nach seiner Ernennung zum Luftgeschwadergeneral Mitglied der ital.-franz. Waffenstillstandskommission.

    London—Lissabon—Flugverkehr unter dem Druck der Kriegszustände eingestellt.

    Span. Militärflugzeug von englischen Jagdfliegern, welche von einem Flugzeugträger aufgestiegen waren, in der Nähe der Westküste der Balearen abgeschossen. Die drei Insassen kamen ums Leben.

    Franz. Zivilflugzeug mit dem neuernannten französischen Oberkommissar von Syrien, Chiappe, an Bord ist von englischen Militärflugzeugen über dem Mittelmeer abgeschossen worden.

    USA United Air Lines-Verkehrsflugzeug am 4. 12. in der Nähe des Flughafens Chicago, von New York kommend, abgestürzt. 13 Fluggäste kamen ums Leben.

    Schwed. Blindflugschulung von Fliegeranwärtern wurde durch plötzlich einsetzenden Witterungsumschlag empfindlich gestört. Nur einer Maschine gelang es,

    Japan. Riesendrache „Wan-Wan"

    wird als Volkssport für Volkswettbewerb, an dem sich Tausende von Menschen beteiligen, gebaut. Die Abb. zeigt den bunt mit Papier beklebten, vielbekannten Drachen, genannt Wan-Wan, der Prächtige der Luft. Spannweite 24 m. Damit der Wind sich sofort fangen kann, wird der Drachen vor dem Aufstieg mit Bambusstangen abgestützt. Weltbild

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    wieder nach dem Flughafen zurückzufinden, während von den übrigen 3 Maschinen in völlig zerstörtem Zustand aufgefunden wurden und die 2 anderen noch vermißt gemeldet sind.

    Luftwaffe.

    Berlin, 29. IL 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte in der Nacht zum 28. und im Laufe des 28. 11. ihre Vergeltungsangriffe gegen kriegswichtige Ziele im Stadtgebiet von London fort. Neue Brände und starke Detonationen wurden beobachtet. — Stärkere Kräfte griffen in der Nacht zum 28. November, wie bereits gemeldet, Stadt und Hafenanlagen von Plymouth konzentrisch an und verursachten mehrere starke Explosionen sowie größere und kleinere Brände. Außerdem wurden Bahn- und Industrieanlagen einer anderen größeren Stadt in Schottland wirkungsvoll mit Bomben belegt. — In der Nacht zum 29. 11. warfen mehrere britische Flugzeuge in Nord- und Westdeutschland Spreng- und Brandbomben. An einigen Häusern wurden erhebliche Sachschäden verursacht. Dachstuhlbrände konnten bald gelöscht werden. Eine Bombe traf ein Reservelazarett. — Die Verluste des Gegners betrugen gestern insgesamt 13 Flugzeuge, davon 11 im Luftkampf und zwei durch Flak- und Marineartillerie. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 30. 11. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum 29. und am 29. 11. war London wieder das Ziel von Vergeltungsangriffen der Luftwaffe. Es wurden umfangreiche Brände in den Victoria-Docks sowie im Südwesten Londons beobachtet. — Starke Kampffliegerverbände belegten in rollenden Nachtangriffen militärische Ziele in der Hafenstadt Liverpool sowie die Dockanlagen des gegenüberliegenden Birkenhead mit Bomben, darunter eine große Zahl schwersten Kalibers. Gewaltige Explosionen und Brände in den ausgedehnten Lagerhäusern erleuchteten weithin die Nacht. Auch andere kriegswichtige Ziele in Schottland sowie in Süd- und Mittelengland, wie Birmingham, Bristol, Portsmouth und Sout-hampton, wurden mit zahlreichen Bomben angegriffen. — Südlich von Lizard Point griffen Kampfflugzeuge einen Geleitzug an und beschädigten ein Handelsschiff durch schwere Bombentreffer. — Britische Häfen wurden weiter vermint. —■ Durch Angriffe britischer Flugzeuge in Nord- und Westdeutschland in der Nacht zum 30. 11. wurden außer einer kleinen Fabrikan1age wieder mehrere Häuser beschädigt, zwei Personen schwer- und mehrere leichtverletzt. — Vier feindliche Flugzeuge wurden gestern abgeschossen, davon zwei im Luftkampf, zwei durch Flakartillerie. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 1. 12. 40. (DNB) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum 30. 11. unternahm die Luftwaffe einen neuen Großangriff auf London. Welle auf Welle überflog die Stadt und warf Bomben schweren und schwersten Kalibers unter anderem auch auf Paddington, Kensington und Battersea. Gewaltige Brände erleuchteten die Stadt und wiesen den angreifenden Flugzeugen das Ziel. Auch andere kriegswichtige Ziele wie Liverpool, Birmingham und Plymouth wurden mit Erfolg angegriffen. Am Tage beschränkte sich die Tätigkeit der deutschen Flugzeuge auf bewaffnete Aufklärung. Sie stellte fest, daß in Plymouth immer noch starke Brände, besonders in den. Tankan^agen, wüten. London wurde im Verlauf dieser Flüge erneut mit Bomben belegt. An der Kanalküste kam es zu mehreren Luftkämpfen. — In der Nacht zum 1. 12. unternahm die deutsche Luftwaffe einen Großangriff auf einen lebenswichtigen Hafen an der Kanalküste. — Die britische Luftwaffe trat in dieser Nacht nicht in Erscheinung. — In den Luftk^mpfen des gestrigen Tages wurden sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berin, 2. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum Sonntag griffen, wie bereits gemeldet, starke Kampffliegerverbände in rollenden Anflügen die HaFenstadt Southampton mit Bomben shwersten Kalibers an. Ueber 60 große und zahlreiche kleine Brände, die sich im Laufe der Nacht zu einem großen Flammenmeer zusammenschlössen, konnten beobachtet werden. Ein großes Kraftwerk wurde getroffen, am Test-Kai und in anderen Ha*enteilen standen ausgedehnte Lagerhallen in Flammen. In der gleichen Nacht und am Tage überflogen schwere und leichte Kampfflugzeuge London und warfen dort Bomben. — Im übrigen beschränkte sich die Tätigkeit der Luftwaffe, am Tage auf Aufklärung sowie auf Jagdvorstöße, die zu mehreren erfolgreichen Luftkämpfen führten.— In der Nacht zum 2. 12. wurden die Angriffe auf Southampton und andere Städte fortgesetzt, während britische Flugzeuge auch in dieser Nacht wieder nicht in Tätigkeit traten.

    Erst in der Morgendämmerung warfen einige Flugzeuge, von der Nordsee kommend, im Küstengebiet auf Wohnviertel einer Stadt Bomben, die mehrere Zivilpersonen verletzten. — Jagdflieger schössen gestern über Südengland elf feindliche Flugzeuge ab. Zwei eigene Flugzeuge gingen verloren.

    Berlin, 3. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie bereits gemeldet, haben stärkere deutsche Kampffliegerverbände in der Nacht zum Montag die Angriffe auf Southampton fortgesetzt und die noch anhaltenden Brände erweitert. Explosionen in den Lagerhäusern und Hafenvierteln waren weit über den Kanal bis nach Frankreich sichtbar. Die Schwäche der britischen Abwehr erhöhte die Treffsicherheit der Flugzeuge. Auch London, Birmingham und Liverpool wurden mit Bomben angegriffen. — Die Tätigkeit der Luftwaffe am Tage beschränkte sich auf Aufklärung. Dabei wurden südwestlich von Irland ein Handelsschiff durch Bombentreffer versenkt. In der Nacht zum 3. 12. griffen stärkere deutsche Verbände eine Hafenstadt an der britischen Westküste an. — Die nächtliche Tätigkeit der britischen Luftwaffe beschränkte sich auf einige Einflüge in die besetzten Küstengebiete. — Ein deutsches Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 4. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie bereits gemeldet, griffen in der Nacht zum 3. 12. stärkere Kampffliegerverbände die Hafenanlagen von Bristol mit Bomben aller Kaliber an. Bei der allgemein schlechten Wetterlage stießen die Flugzeuge teilweise bis zur tiefliegenden unteren Wolkendecke durch, um die befohlenen Ziele mit Erdsicht anzugreifen. Zahlreiche Beobachtungen bestätigten die gute Trefferlage im Ziel. — Außerdem wurde in dieser Nacht Southampton wiederum mit Bomben belegt. — Im Laufe des Tages griffen leichte und schwere Kampfflugzeuge Flugplätze, Truppenlager, Verkehrsanlagen und Rüstungsbetriebe an. So wurden auf London und auf ein Rüstungswerk in Grantham Bornben geworfen. Auf dem Flugplatz in Shoreham gelang es, Hallen zu treffen und mehrere Flugzeuge am Boden zu zerstören. — Ein Fernbomber griff 400 km nordwestlich Irlands einen großen gesicherten Geleitzug an und brachte dabei ein Handelsschiff von 4900 BRT. durch Volltreffer zum Sinken. — In der Nacht zum 4. 12. fanden trotz der schlechten Wetterlage Angriffe auf verschiedene kriegswichtige Ziele in Mittel- und Südengland statt. —■ Einzelne britische Flugzeuge warfen in dieser Nacht in West- und Südwestdeutschland Bomben, richteten aber nur leichten Gebäudeschaden an, ohne Personen zu verletzen. — Der Kommodore des Jagdgeschwaders Richthofen, Major Wiek, kehrte nach seinem 56. Luftsieg vom Feindflug nicht zurück. Damit hat die deutsche Luftwaffe einen ihrer kühnsten und erfolgreichsten Jagdflieger verloren. Major Wiek, der für seinen heldenhaften Einsatz im Kampf für die Zukunft des deutschen Volkes mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet war, wird im deutschen Volke und vor allem in der deutschen Jugend als Vorbild fortleben.

    Berlin, 5. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum 4. 12. griffen Kampfflugzeuge trotz schlechter Wetterlage London und Birmingham an. In den

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Im Luftkampf mit englischen Jägern, von Kriegsberichtern aufgenommen. Abwehr zweier englischer Jäger im Angriff. Beide werden abgewehrt und ziehen nach unten ab. Die Do 17 fliegt ihren Kurs weiter.

    Bilder PK-Speer-Wcltbild

    Londoner Stadtteilen Paddigton, Kensington und Battersea wurden starke Brände beobachtet. Auch in Birmingham entstanden nach heftigen Explosionen neun große und zahlreiche kleine Brände. Ferner wurden Southampton und einige andere Städte angegriffen. — Am Tage beschränkte sich die Tätigkeit der Luftwaffe auf Aufklärungsflüge. — In der Nacht zum 5. 12. richteten sich Angriffe gegen Süd- und Mittelengland. — Britische Häfen wurden weiterhin vermint. — Einige britische Flugzeuge warfen in der Nacht in Westdeutschland Bomben und beschädigten einige Wohnhäuser. — Gestern wurden drei feindliche Flugzeuge abgeschossen, davon zwei durch Flakartillerie. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 6. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum 5. 12. griffen Kampfflugzeuge London, Birmingham und Southampton an. In allen drei Städten wurden kleinere und größere Brände als Folgen des Bombenabwurfs beobachtet. — Im Laufe des Tages beschränkte sich die Tätigkeit der Luftwaffe auf Einzel-Störangriffe gegen London und einige weitere Ziele in Süd- und Mittelengland. — In der Nacht zum 6. 12. waren wiederum London und Portsmouth das Ziel deutscher Luftangriffe. — Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt. — Einige britische Flugzeuge flogen in der Nacht zum 6. 12. in das westliche Reichsgebiet ein, ohne Bomben abzuwerfen. Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 10 Flugzeuge, davon sechs im Luftkampf. Sieben eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 7. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz schlechter Wetterlage griffen Kampfflugzeuge, wie bereits gemeldet, in der Nacht zum 6. 12. London und Portsmouth an. Zahlreiche Bombentreffer riefen starke Brände hervor. — Im Laufe des Tages führte die Luftwaffe Aufklärungsflüge und einzelne Störangriffe durch. — In der Nacht zum 7. 12. belegten Kampfflugzeuge Bristol und andere kriegswichtige Ziele an der Kanalküste mit Bomben. — Der Feind unterließ in der letzten Nacht jegliche Versuche, in das deutsche Reichsgebiet einzufliegen. — Bewachungsfahrzeuge der Kriegsmarine schössen zwei britische Torpedoflugzeuge ab. — Eigene Flugverluste traten nicht ein. — Von den gestern als vermißt gemeldeten sieben deutschen Flugzeugen sind inzwischen noch zwei zurückgekehrt.

    Berlin, 8. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Wie bereits gemeldet, griffen Kampffliegerverbände in der Nacht zum 7. 12. die Hafen- und Dockanlagen sowie andere kriegswichtige Ziele von Bristol an. In verschiedenen Teilen der Stadt, besonders in der Nähe der Wasserwerke, wurden Explosionen und mehrere Brände beobachtet. — Am 7. 12. beschränkte sich die Tätigkeit der Luftwaffe auf Störangriffe gegen einzelne kriegswichtige Ziele an der Südostküste Englands. — Im Zuge der bewaffneten Aufklärung im Seegebiet ostwärts und nordostwärts von Great Yarmouth wurden zwei Handelsschiffe aus niedrigster Höhe mit Bomben angegriffen. Beide Schiffe erhielten Treffer und gerieten in Brand. — In der Nacht zum 8. 12. flogen britische Flugzeuge in die besetzten Gebiete sowie in Westdeutschland ein und warfen mehrere Bomben ab. An drei Stellen wurden Fabrikanlagen unerheblich beschädigt. Außerdem traten an mehreren Stellen Häuserschäden ein, wobei sechs Personen getötet und mehrere verletzt wurden. Fast alle getöteten oder verletzten Personen befanden sich außerhalb der Schutzräume. —- Vier feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen, davon drei durch Flakartillerie. — Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Berlin, 9. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Als Vergeltung für die englischen Luftangriffe auf westdeutsche Städte führte die deutschen Luftwaffe in der Nacht zum 9. 12. einen Großangriff auf London mit sehr starken Kräften und in rollendem Einsatz von Einbruch der Dämmerung bis zum Morgen durch. Bei guter Beleuchtung warfen Kampfflugzeuge Bomben auch der schwersten Kaliber auf die Stadt und besonders auf lebenswichtige Versorgungsanlagen. An vielen Stellen entstanden gewaltige Brände, die sich im Laufe der Nacht an mehreren Punkten zu einem großen lodernden Feuermeer vereinigten. Gasbehälter flogen mit hoher Stichflamme in die Luft. Erdöllager gerieten unter starken Raucherscheinungen in Brand. — Einzelne britische Flugzeuge warfen in der Nacht in Westdeutschland wieder an mehreren Stellen Bomben. In Düsseldorf, München-Gladbach und einigen anderen Orten wurden Wohnviertel getroffen, einige Häuser in Brand gesetzt und dabei neun Zivilpersonen getötet, siebzehn schwer und vierundzwanzig leicht verletzt. Sämtliche getöteten oder verletzten Personen befanden sich außerhalb der Luftschutzräume. Militärischer oder wehrwirtschaftlicher Schaden ist an keiner Stelle entstanden. — Zwei englische Flugzeuge wurden durch Flakartillerie abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

    Berlin, 10. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Nach dem bereits gemeldeten besonders erfolgreichen Vergeltungsangriff auf London in der Nacht zum 9. 12.

    beschränkte sich die Tätigkeit der Luftwaffe am 9. 12. und in der Nacht zum 10. 12. infolge der ungünstigen Wetterlage auf bewaffnete Aufklärung. — Im Laufe der Nacht zum 10. 12. warfen einige britische Flugzeuge im besetzten Gebiet und in Norddeutschland eine Anzahl Spreng- und Brandbomben, die geringen Gebäudeschaden verursachten. — Der Feind verlor gestern drei Flugzeuge, davon wurden zwei im Luftkampf und eines durch Flakartillerie abgeschossen. Drei eigene Flugzeuge kehrten von dem Großangriff auf London nicht zurück.

    Berlin, 11. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Schlechte Wetterlage beschränkte die Tätigkeit der Luftwaffe auch am 10. und in der Nacht zum 11. 12. auf bewaffnete Aufklärung. In Frinton on Sea wurden Treffer im Hafengelände mit großer Rauchentwicklung, ferner Treffer in einem Fabrikgelände zwischen Folke-stone und Canterbury beobachtet. Vor Harwich wurde ein Handelsschiff mit Bomben und mit Bordkanonen angegriffen. — In der Nacht zum 11. 12. warfen einige feindliche Kampfflugzeuge eine Anzahl von Spreng- und Brandbomben im besetzten Gebiet und in Südwestdeutschland. Außer der erheblichen Beschädigung eines Kinderheimes in einer südwestdeutschen Stadt und leichten Gebäudeschäden in einigen Orten in der Eifel entstand kein nennenswerter Sachschaden. Im Reichsgebiet wurden zwei Zivilpersonen schwer und eine Person leicht verletzt, im besetzten Gebiet ein Kind getötet und zwei Zivilpersonen verletzt. — Flakartillerie schoß gestern zwei feindliche Flugzeuge vom Muster Bristol-Blenheim ab. Eigene Verluste traten nicht ein.

    Berlin, 12. 12. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 11. 12. richteten sich im Zuge der bewaffneten Aufklärung die Angriffe der Luftwaffe in der Hauptsache gegen Schiffsziele. Bei Feuerschiff „Kentish Knock" gelang es, ein Schiff, das von einem Frachter geschleppt wurde, durch Bombentreffer schwer zu beschädigen. Südwestlich Clacton on Sea wurden ein Handelsschiff von 15 000 BRT. versenkt, ein Tanker mit Kanonen und MG. angegriffen und ein weiteres Handelsschiff von 15 000 BRT. beim Angriff aus niedrigster Höhe so schwer getroffen, daß es mit Schlagseite in sinkendem Zustand liegen blieb. — In der Nacht zum 12. 12. griffen starke Verbände kriegswichtige Ziele in Mittel- und Südengland mit gutem Erfolg an. — Einige britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht im besetzten Gebiet und in Südwestdeutschland an mehreren Stellen Spreng- und Brandbomben, durch die aber nur geringer Sachschaden verursacht wurde. Das Kesselhaus einer kleinen Fabrikanlage wurde durch Brand beschädigt. Im besetzten Gebiet wurden ein Franzose und ein Belgier getötet, mehrere Zivilpersonen verletzt. — Flakartillerie schoß vier feindliche Flugzeuge ab, zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

    Italien.

    Rom, 29. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Griech. Front: Rund 300 Flugzeuge unserer Luftformationen haben die Zentren und die Verbindungswege bombardiert und dabei insbesondere in der Zone von Erseke und Sopiki die Ziele wiederholt getroffen, wobei Explosionen und Brände hervorgerufen wurden. In Erseke ist ein Brennstofflager unter MG.-Feuer genommen und in Brand gesteckt worden. In den Luftkämpfen sind vier feindliche Jäger abgeschossen worden. Zwei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. An der Front der 9. Armee hat unsere Flak zwei Flugzeuge brennend abgeschossen. Ein Bomber landete im Flußbett des Devoli; die aus einem Offizier und zwei Unteroffizieren bestehende Besatzung wurde gefangengenommen. Andere Luftformationen haben die Ziele von Korfu bombardiert. Die militärischen Anlagen dieses Stützpunktes wurden von unseren Streitkräften am Morgen des 28. 11. aus kurzer Entfernung einer längeren Bombardierung unterzogen. Dabei wurden folgende Ziele mit offensichtlich zerstörender Wirkung getroffen: die Batterien von St. Salvator, St. Stefano, Cultura und Roda, ferner die Verteidigungsanlagen sowie die Kaserne von Sidari, die Rundfunkstation von Tignola sowie ein Beobachtungsposten. Die feindliche Abwehr war plan- und wirkungslos. Unsere Einheiten haben keinerlei Schaden erlitten. — Eine in der Nähe von Malta gesichtete feindliche Marineformation wurde von unseren Luftstreitkräften erreicht und angegriffen. Ein großes Kriegsschiff erhielt durch eine Bombe schweren Kalibers einen Volltreffer. Bei den folgenden heftigen Luftkämpfen zwischen unseren von Jagdflugzeugen begleiteten Bombern und feindlichen Jägern wurden fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen und vier ernsthaft beschädigt. Ein eigenes Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. Während der Nacht haben unsere Flugzeuge den Hafen von Valetta (Malta) bombardiert. — In Ostafrika blieben feindliche Luftangriffe auf Tessenei ohne Folgen, während in El Uak zwei Personen

    verwundet und in Comar (Metemma) einige Eingeborene verwundet und ein Kind getötet wurden. — Feindliche Flugzeuge versuchten die Städte Brindisi und Tarent zu erreichen. Auf Grund des heftigen Sperrfeuers der Flak konnte der Gegner nur in der Nähe von Brindisi Spreng- und Brandbomben abwerfen, die auf freies Feld und ins Meer fielen.

    Rom, 30. 11. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Zwei Luftgeschwader wurden während des ganzen Tages zu Bomben- und Sprenggranaten- sowie MG.~ Angriffen gegen die bei den in Gang befindlichen Operationen an der albanisch-griechischen Front interessierenden Ziele eingesetzt. Militärische Anlagen, Straßenknotenpunkte, Truppenzusammenziehungen und feindliche Stellungen wurden wiederholt voll getroffen. In Policani wurden Truppenabteilungen wirkungsvoll unter MG.-Feuer genommen. Auf der Straße westlich von Sajada wurden Feldlager und Kraftwagen im Tiefflug angegriffen und wirkungsvoll getroffen. Ueber Shkore wurden drei unserer Bomber von neun feindlichen Flugzeugen vom Gloster-Typ angegriffen. Nach lebhaftem Kampf wurde ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Alle unsere Flugzeuge sind zu den Stützpunkten zurückgekehrt. — Am 27. 11. wurden von unseren Jägern in Luftkämpfen drei feindliche Flugzeuge vom Gloster-Typ und eins vom Blenheim-Typ abgeschossen, dessen Besatzung gefangengenommen wurde. Drei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Während einer Aufklärung in der Nähe von Malta haben unsere Flugzeuge schon aus großer Entfernung das Lodern eines ausgedehnten Brandes festgestellt, das bei der gestern gemeldeten Bombardierung von La Valetta verursacht wurde. — In Nordafrika haben unsere Flugzeuge Artilleriestellungen in der Zone von El Dawaia und Wadi Halazin (60 und 100 km östlich von Sidi Barani) wiederholt mit MG.-Feuer bestrichen. Feindliche Flugzeuge haben erfolglos Bomben auf Sidi Barani abgeworfen. — In Ostafrika haben unsere Flugzeuge feindliche Kraftwagen in der Zone von Menze (nordwestlich von Gubba) mit Sprengbomben belegt und dabei zwei Brände hervorgerufen. Feindliche Bombenangriffe auf Cheren haben leichte Schäden angerichtet. Bei MG.-Angriffen auf den Hafen von Assab wurden sechs Personen verwundet.

    Rom, 1. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika sind feindliche Kraftwagen von einer unserer Staffeln, die einen Offensiv-Erkundungsflug in der Zone von El Auenat durchführte, im Tiefflug beschossen und in die Flucht geschlagen worden. — Zwei feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Montelao (Cyrenaika) abgeworfen, die weder Schäden noch Opfer verursacht haben.

    Rom, 2. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Feindliche Flugzeuge haben ergebnislos Bomben auf unbewohnte Gebiete einiger Inseln des Dodekanes abgeworfen. — In Ostafrika haben unsere Jagdflieger ein Flugzeug vom Wellesley-Typ auf dem Flugplatz von Ghedaref in Brand geschossen. Feindliche Flugzeuge haben in der Zone von Kassala Bomben abgeworfen; unter der Bevölkerung gab es

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Ital. Jagdflugzeug Macchi C. 200. Einführung der gefüllten MG.-Gurte.

    Vgl. Typenbeschr. „Flugsport" 1939 S. 46. Archiv Flugsport

    zAvei Tote und vier Verwundete. Ein feindliches Flugzeug wurde von unserer Flak abgeschossen. Weitere Einflüge haben bei Burac, wo zwei Frauen verwundet wurden, bei Assab und bei Metemma, wo es drei Tote und siebzehn Verwundete gab, stattgefunden.

    Rom, 3. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Griech. Front: Unsere Luftwaffe hat mit den Truppen zusammengearbeitet, indem sie Verbindungsstraßen bombardiert und feindliche Stellungen und Lastwagen im Tiefflug angegriffen hat. Unsere Luftformationen haben das neue Fort und andere militärische Ziele auf Korfu bombardiert. — Im Mittelmeer haben unsere Jagdflieger ein feindliches Flugzeug vom Blenheim-Typ abgeschossen. — In Nordafrika haben unsere Flugzeuge die englische Stellung von Ain el Prinz im Tiefflug angegriffen und beschossen. — In Ostafrika haben feindliche Einflüge auf Adi Ugri und Zula sehr leichten Sachschaden und keine Opfer verursacht. In Metemma ist ein feindliches Flugzeug von unseren Truppen abgeschossen worden. — Feindliche Flugzeuge haben einige Bomben auf Neapel und auf Augusta abgeworfen, die unbedeutende Schäden und einige leichte Brände verursacht haben, die gleich gelöscht werden konnten. Es sind keine Opfer zu beklagen.

    Rom, 4. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Griech. Front: Unsere Luftverbände haben die Aktionen der Truppen unterstützt, indem sie besonders in der Zone westlich von Erseke heftige Bombardierungen durchführten. Unsere Bomber griffen mit Erfolg die Häfen von Prevesa und S. Maura an. Einer unserer Luftverbände hat bei einer Begegnung mit einer feindlichen aus PZL.-Flugzeugen bestehenden Formation über Tirana sechs davon brennend zum Absturz gebracht. Drei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge haben Bomben auf Mirake Elbassan abgeworfen, die zwei Frauen, ein Kind und einen Arbeiter getötet, aber keinen Schaden verursacht haben. — Unsere Torpedoflugzeuge haben in der Suda-Bucht zwei feindliche Kreuzer torpediert.

    Rom, 5. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Griech. Front: Unsere normalen und Sturzflugbomberstaffeln bombardierten, kräftig unterstützt von Jagdfliegern, militärische Anlagen, Straßen, Brücken, Kampfwagen und Proviantkolonnen sowie auf dem Marsch befindliche Truppen. Die Straße Premeti-Perati wurde besonders wirksam und wiederholt angegriffen und an verschiedenen Stellen unterbrochen. Die Stützpunkte von Korfu, Zante und Prevesa wurden mit Bomben belegt. Bei einem Kampf zwischen einer unserer Jagdstaffeln und einer feindlichen Fliegerstaffel wurden fünf feindliche Jagdflugzeuge abgeschossen. Zwei unserer

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Hafen von Alexandria mit einem Teil der engl. Flotte.

    Archiv Flugsport

    Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — Feindliche Einflüge auf Cheren und Ghinda haben weder Opfer noch Schäden verursacht. Ein feindliches Flugzeug wurde von unseren Jägern abgeschossen. — Feindliche Flugzeuge, die über die Schweiz kamen, warfen Bomben über Turin ab. Sie verursachten einen Toten und drei Verwundete in der Nähe eines Krankenhauses. Ferner entstanden einige Brände in einer Färberei, einer Wollspinnerei und einer Teppichfabrik, die sofort gelöscht wurden. Militärische Ziele wurden nicht beschädigt.

    Rom, 6. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Griech. Front: Unsere Luftwaffe hat mit Erfolg Verbindungsstraßen und Truppenansammlungen des Gegners mit Bomben und Maschinengewehrfeuer angegriffen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Die feindliche Luftwaffe hat einige Bomben im Gebiet von Tobruk, wo es zwei Tote und einen Verwundeten gab, und in den Gebieten von Sollum und Sidi-el-Barani abgeworfen, wo es weder Opfer noch Sachschaden gab.

    Rom, 7. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Griech. Front: Unsere Luftwaffe hat trotz sehr ungünstiger Witterungsverhältnisse und der heftigen Bodenabwehr des Feindes zahlreiche Angriffe im Tiefflug durchgeführt und dabei Truppen-, Lastwagen- und Nachschubkolonnen bombardiert und mit MG.-Feuer belegt sowie Fahrstraßen unterbrochen und Hauptverkehrspunkte getroffen. Die militärischen Ziele von Zante und Arta wurden heftig bombardiert. In Erseke wurde ein Munitionslager in die Luft gesprengt. — In Ostafrika haben vier feindliche Flugzeuge vom Wellesley-Typ Burie mit MG.-Feuer beschossen, was einen Toten und einige Verwundete zur Folge hatte. Unsere Jagdflugzeuge haben drei der feindlichen Flugzeuge abgeschossen. Weitere feindliche Flugzeuge bombardierten ein Dorf nordöstlich von Sabderat, wo einige Eingeborene getötet und verwundet wurden, und Gheleba (Cal lam), wo drei Frauen und vier Kinder unter der eingeborenen Bevölkerung verwundet wurden. Feindliche Einflüge auf Metemma und den Engpaß von Sabderat haben weder Opfer noch Schäden verursacht. In Neghelli wurde ein Askari getötet.

    Rom, 8. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Flugzeuge haben militärische Ziele in Prevesa und auf Ithaka bombardiert. — Feindliche Flugzeuge haben Einflüge auf Vallona unternommen. Sie begegneten der sofortigen Abwehr unserer Flak und wurden von unseren Jägern angegriffen. Ein feindliches Flugzeug wurde dabei von unserer Marineflak, ein weiteres brennend von unseren Jägern abgeschossen. Zwei weitere feindliche Flugzeuge, von unseren Jägern verfolgt, verschwanden mit Branderscheinungen an Bord in den Wolken. — In Nordafrika hat eine unserer Jägerformation im Tiefflug zahlreiche feindliche Kraftwagen östlich von Bir Enba mit Maschinengewehrfeuer angegriffen. Einige Kraftwagen konnten die Fahrt nicht fortsetzen. Eines unserer Flugzeuge hat militärische Anlagen des Gegners längs des Uadi el Raml bei Marsa Matruk bombardiert. In Ostafrika hat unsere Luftwaffe etwa zwanzig feindliche Kraftwagen in Mecali Welles nördlich von Kassala, den Bahnhof von Malawiya südlich von Kassala, und ein Wellesley-Flugzeug auf dem Flugplatz von Saraf Said angegriffen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt.

    Rom, 9. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe belegte trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse militärische Ziele von Santa Maura und am Artagold mit Bomben. — Die Ueberreste eines der feindlichen Flugzeuge, die im gestrigen Wehrmachtsbericht als schwer getroffen erwähnt worden waren, sind auf unserem Gebiet gefunden worden. Ein englischer Fliegeroffizier, der mit dem Fallschirm abgesprungen war, wurde schwerverwundet aufgefunden. — Feindliche Verbände griffen den Flughafen von Tripolis und die Orte Gargaresc-Zanzur und Tarhuna an, wobei es einen Toten, fünf Verwundete und einigen Sachschaden gab. Andere feindliche Flugzeuge griffen den Flughafen von Bengasi an, wobei ein Flugzeug und ein Flugzeugschuppen beschädigt wurden sowie erfolglos Ain Gazala. Drei feindliche Flugzeuge wurden von unseren Jägern abgeschossen, ein viertes von der Marineflak. — In Ostafrika gab es feindliche Luftangriffe auf Gallabat und Gherille (Somaliland), die etliche Tote und einige Verwundete zur Folge hatten. Andere Luftangriffe auf Moyale und Mega haben weder Opfer noch Schaden verursacht.

    Rom, 10. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika sind vier feindliche Flugzeuge abgeschossen worden. — Feindliche Luftangriffe auf Assab und längs der Eisenbahn von Djibuti haben keinen nennenswerten Schaden verursacht.

    Rom, 11. 12. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Während des 9. 12. und am gestrigen Tage fanden zwischen den feindlichen und unseren

    Truppen bei Sidi Barani Kämpfe von einer außergewöhnlichen Heftigkeit statt. Unsere Luftwaffe überflog während all dieser Kämpfe das Schlachtfeld und warf dabei Bomben auf die feindlichen Panzerformationen ab, die außerdem mit Maschinengewehrfeuer bestrichen wurden.

    Rom, 12. 12. 40 (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftstreitkräfte haben trotz ungünstiger Wetterlage Bombenangriffe gegen Truppenzusammenzie-hungen im Abschnitt von Berova sowie gegen Schiffe im Innern des Golfes von Patras durchgeführt. — Bei dem vorgestern gemeldeten Luftkampf wurden nicht vier, sondern dreizehn feindliche Flugzeuge abgeschossen, die, wie mit Sicherheit festgestellt wurde, am Boden zerschellten. Sieben eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — (Ostafrika.) Eines unserer Aufklärungsflugzeuge hat, von sieben feindlichen Jägern angegriffen, einen Jäger brennend abgeschossen und ist unversehrt zurückgekehrt. — Feindliche Flugzeuge haben die Gegend von Arghaisa und El-Uak im früheren Britischen Somaliland bombardiert.

    2. Reichswettbewerb f. Saalflugmodelle d. NSFK. 30. 11. u. 1. 12. wurde in der Breslauer Jahrhunderthalle (Höhe 42 m, Spannweite 67 m) von NSFK.-Ober-gruppenführer Sauke eröffnet. Erschienen waren 157 Flugmodellbauer mit 181 in 7 verschiedenen Klassen zur Teilnahme gemeldeten Flugmodellen (Hubschrauber, Tragschrauber, Enten, Tandems undNurflügelmodelle), die alle zusammen nicht mehr als 1 kg wogen. — Leider trat durch die Art der Beheizung der Halle eine starke Verwirbelung der Luft ein, die sehr häufig zur Folge hatte, daß die Flugmodelle aus ihrer vorher auf Kreisflüge eingestellten Bahn geworfen und gegen die Wand gedrückt wurden. Um so höher müssen die tatsächlich erzielten Leistungen bewertet werden. Es waren dies Leistungen, an denen gerade die jüngeren Jahrgänge der deutschen Modellflieger, also die Pimpfe aus den Modellfluggruppen des DJ. und die Angehörigen der Flieger-HJ. größten Anteil hatten,

    Sieger des Wettbewerbes wurde mit einer Punktzahl von 667 der Hitlerjunge Kermeß. Flugdauer 11 min 7 sec. Er erhielt den Wanderpreis und die Goldene Plakette des Korpsführers des NSFK.

    In der Klasse B war zum erstenmal der Versuch gemacht worden, neben den mikrofilmbespannten Saalflugmodellen auch solche mit Papierbespannung auf eine Eignung für derartige Wettbewerbe zu prüfen. Die in dieser Klasse erzielten Flugleistungen übertrafen noch bei weitem die Erwartungen. Die Flugmodelle zeigten sich gegen die Luftbewegung in der Halle nicht so empfindlich wie die mikrofilmbespannten Flugmodelle der Klasse A und AI. Obwohl diese B-Flugmodelle das 4—5fache Gewicht gegenüber den A I-Flugmodellen aufwiesen, erreichten sie Flugzeiten von über 6 min, also 50% der A I-Klasse.

    2. Reichswettbewerb f. Saalflugmodelle d. NSFK., Breslau. Obergrf. Sauke, Chef d. Stabes, spricht während der dem Wettbewerb vorausgegangenen Gruppenführertagung. — Von links nach rechts: NSFK.-Grf. Krüger, NSFK.-Obergrf. v. Bülow, der Chef d. Stabes, NSFK.-Grf. Sieler u. NSFK.-Grf. Schröder. Bilder nsfk. (Riehme)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Beachtliche Flugzeiten erflogen auch die Enten und Tandems der C-Klasse. Sie blieben nur um Sekunden hinter den Besten der A I-Klasse zurück.

    In der Klasse C I ging der einzige hoffnungsvolle Tragschrauber bereits beim Einfliegen zu Bruch. Die von den Wettbewerbern an den Start gebrachten Hubschrauber bestanden durchweg nur aus einem Stab, an dessen beiden Enden je eine gegenläufige Luftschraube angebracht war. Dieser Stab flog, durch die obere Luftschraube gezogen, durch die untere Luftschraube gedrückt, senkrecht bis zur 42 m hohen Hallenkuppel hinauf, um nach Ablauf der beiden Gummistränge aus dieser Höhe herunterzufallen. Die längste „Flugzeit" eines dieser „Hubschrauber" betrug 159 sec.

    Am meisten fanden jedoch bei den Fachleuten die von dem NSFK.-Mann E. v. Holst, Göttingen (NSFK.-Gr. 9), in der Klasse C II gemeldeten Vollschwingenflugmodelle Beachtung, v. Holst, der als Dozent am Zool. Institut, Göttingen, tätig ist und sich bereits über ein Jahrzehnt mit dem Studium des Vogel- und Insektenfluges beschäftigt, ist eigene Wege gegangen. Um ein Heben und Senken des Rumpfes während des Fluges zu vermeiden, erfolgt der Auf- und Abschlag der Schwingen nicht gleichmäßig, sondern der Abschlag der Flügel, die sich dabei auch gleichzeitig um ihre Längsachse drehen, erfolgt durch ein besonderes Ausgleichsgetriebe mit der 3fachen Geschwindigkeit des Aufschlages, v. Holst erzielte als beste Flugleistung mit einem solchen Vollschwingenflugmodell 44 sec. Dabei gelang es dem Flugmodell, Höhen von etwa 6 m zu erreichen. An einem zweiten Flugmodell führte v. Holst den Insektenflug, nämlich den der Libelle, vor. Das Flugmodell besitzt zwei hinterein-anderliegende Flügelpaare, die durch ein besonderes Getriebe gegensinnig arbeiten, z. B. wenn der linke vordere und der rechte hintere Flügel sich aufwärts bewegte, schlug der rechte vordere und der linke hintere Flügel zur gleichen Zeit abwärts. Auch mit diesem Flugmodell wurden Steigflüge bis zu 6 m Höhe erzielt.

    In Anerkennung seiner in den Flugmodell-Entwürfen zum Ausdruck kommenden besonderen technischen Leistungen erhielt NSFK.-Mann von Holst die Bronzene Plakette des Korpsführers.

    Ergebnisse: Modellflieger unter 16 Jahren mit mikrofilmbespannten Normalmodellen: 1. Hitler-Junge Vahlenbreder (Danzig) 454 Punkte; 2, HJ. Pfitzner (Schlesien) 279 P.; 3. Pimpf Wogatz (Nord) 367 P. — Modellflieger über 16 J.: 1. HJ.-Kam.-Führer Mischke (Ostland) 664 P.; 2. HJ. Sämann (Weser-Elbe) 582 P.; 3. HJ.Rottenführer Probst (Schwaben) 525 P. — Modellflieger mit papierbespannten Normalflugmodellen, ohne Altersunterschied: 1. HJ. Domaschke (Elbe-Saale) 378 P.;

    2. HJ. Rudolph (Elbe-Saale) 361 P.; 3. HJ.-Scharf. Balau (Danzig) 357 P. — Modellflieger mit neuartigen Flugmodellen, ohne Altersunterschied: 1. NSFK.-Mann Friz (Schwaben) 637 P; 2. NSFK.-Mann Oswald (Schwaben) 610 P.; 3. NSFK.-Mann Mertins (Ostland) 551 P. — Modellflieger mit Hubschraubern u. a.: 1. HJ. Rieke (Berlin-Brandenburg) 159 P.; 2. HJ. Militky (Elbe-Saale) 157 P.; 3. HJ. Kermeß (Bayern-Süd) 97 P. — Modellflieger mit Schwingenflug-Modellen: 1. HJ.-Kam.-Führer Rösler (Schlesien) 51 P.; 2. NSFK.-Mann v. Holst (Weser-Elbe) 44 P.;

    3. Pimpf Kugler (Bayern-Süd) 42 P. — Bemifs-Flugmodellbauer: 1. NSFK.-Truf. Czech (Mitte) 624 P.; 2. NSFK.-Scharf. Wagener (Nordwest) 492 P.; 3. NSFK.-Truf. Anthöfer (Nordwest) 473 Punkte.

    Schwingenflugmodelle v. Holst auf dem Reichswettbewerb für Saalflugmodelle. V. 1. n. r.: Schwingenflugmodell, Auf- und Abschlag nicht gleichmäßig; Schwingenflugmodell mit zwei hintereinanderliegenden wechselseitig schlagenden Flügeln; Schwingenflugmodell mit Doppelschwingen (Schmetterling). Bilder nsfk.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    2. Reichswettbewerb f. Saalflugmodelle d. NSFK. Breslau. — Links: Start eines Huckepack-Saalflugmodells. Rechts: Bauprüfung der Modelle auf einer Feinwaage.

    Bild NSFK. (Riehme)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Geheimpatent. — Eine Bestimmung wie die des deutschen Patentgesetzes (§ 30, Abs. 5), daß, wenn ein Patent vom Reich für Zwecke der Landesverteidigung nachgesucht wird, es auf Antrag ohne jede Bekanntmachung und auch ohne Eintragung in die Patentrolle erteilt wird, findet sich in allen Kulturstaaten. Eine Einspruchsmöglichkeit ist in diesem Falle nicht gegeben, auch nicht nach Beendigung des Krieges, wenn wie nach dem Weltkriege die Geheimpatente veröffentlicht werden, was wohl anzunehmen ist; an die Stelle des Einspruchs kann dann das Nichtigkeitsverfahren treten. Es liegt in der Natur der Sache, daß über die Zahl der Geheimpatente nichts bekanntgegeben wird; deswegen enthält auch unser Leitaufsatz in Heft 25 keine Angaben hierüber. Legen schon die dort angeführten Vergleichszahlen eine erhebliche Entwicklungssteigerung in der deutschen Flugindustrie dar, wobei noch eine Phasenverschiebung zu berücksichtigen wäre, da das Prüfverfahren länger als ein Jahr dauert, so wird sich erst nach dem Kriege die fruchtbare Tätigkeit des deutschen Erfinders in vollem Umfange feststellen lassen.

    Weltrekordsegelflüge 1922. Am 18. August flog Martens a. Vampyr 1 Std. 6 Min. Landung erfolgte in 9,5 km Entfernung. Vgl. „Flugsport" 1922, S. 260. Hentzen flog am 24. 8. 22 3 Std. 10 Min. Vgl. „Flugsport" 1922, S. 288.

    Segelflugzeug „Konsul", von Botsch und Spies konstruiert, Typenbeschr. und aerodyn. Erwägungen v. Friedrich Hoppe, vgl. „Flugsport" 1923, S. 170—73.

    Buchbinder-Anweisungen beim Binden des „Flugsport"-Jahrgangs 1941. Reihenfolge: 1. Titelblatt mit Inhaltsverzeichnis; 2. „Flugsport"-Hefte Nr. 1—25, S. 1—468 (ohne Beilagen; die Tafeln bleiben jedoch an den gleichen Stellen, wie sie den Nummern beigeheftet sind); 3. Profilsammlung Nr. 20—22, S. 77—88; 4. DIN-Normblätter Luftfahrt Nr. 7, S. 29—32; 5. Report-Sammlung des „Flugsport" Nr. 18 bis 23, S. 71—94; 6. Patentsammlung Nr. 19—39, S, 73—160.

    Segelflugbetrieb auf Helgoland ist in der Notiz „Flugsport" 1940 S. 445 nachzutragen: Die angegebenen über 1000 Starts, 22 A- und 7 B-Prüfungen wurden von Angehörigen der NSFK-Schar und der Flieger-HJ. insgesamt erflogen, die Prüfungen und der größte Teil der Starts auf dem Festland. Das neue Fluggelände auf Helgoland läßt z. Z. erst Flüge bis fast zur A-Prüfung zu.

    Berichtigung. Grünau Baby II B, Veröffentlichung „Flugsport" 1940 Nr. 25 S. 423, muß es in der 6. Zeile richtig heißen „Fluggewicht 240 kg" statt „200 kg".

    Literatur.

    (Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

    Duralumin und die anderen Dürener Leichtmetalle. Werkstoffblätter (Neuauflage) der Dürener Metallwerke A. G., Hauptverwaltung, Abt. 310, Berlin-Borsigwalde, enthalten viele Aenderungen und Zusätze, neue Duraluminnietlegierungen, Gestaltungsrichtlinien für Gesenkpreßteile, wichtige Richtlinien für die Wahl der geeignetsten Legierung u. v. a. m.

    Saalflugzeugmodell „Zeisig1*, v. Joh. Schönleitner, Aichkirchen, Post Lambach, Oberdonau, zu beziehen.

    Spannweite 630 mm, Länge 460 mm, Gesamtgewicht mit Fahrwerk 8,43 g. Flugdauer 4—5 Min.

    Flugzeug-Leichtmetallbau (Der Leichtmetallschlosser). Herausgeg. v. Dr.-Ing. Adolf Erlenbach. 208 S. m. 218 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 4.20.

    Die vorliegende 2. Auflage ist entsprechend dem heutigen Stand der Entwicklung im Flugzeugleichtmetallbau ergänzt und erweitert. Die Abbildungen haben sich auf 218 erhöht. Neu hinzugekommen sind die Abschnitte „Warmbehandlung von Duralumin" und „Oberflächenschutz". Weggefallen sind die Tabellen und Normblätter.

    Mitiweida

    (Maschinenbau / Elektrotechnik _Druckschriften kostenlos.

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    .RIVISTA AER0NAUTICA'

    Illustrierte monatliche Zeitschrift

    Herausgegeben durch italienisches Luf tfahrtministerium

    Ministero dell' Aeronautica, Roma

    Enthält Orig.-Abhandlungen üb. den Luftkrieg u. üb. die Luftfahrttechnik, weitere Nachrichten über den internationalen Luftverkehr auf dem militärischen, wissenschaftlichen u. Handelsgebiet, sowie zahlreiche Buchbesprechungen.

    A b o n n e in e n t s p r e i s für Italien u. Kolonien it. L. 64,80 für Ausland . . . . it. L. 144,—

    Ein separates Heft für Italien . .... it. L. 9,-für Ausland .... it. L. 19,-

    Eingebunden ist der „Flugsport"

    ein Nachschlagewerk von bleibendem Wert!

    4>

    0

    Offerten

    mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen erbeten an

    Anton Flettner

    Ingenieure

    für Entwurf und Konstruktion von Getriebebauteilen. Bevorzugt werden Herren aus dem Flugzeugbau, welche in der Lage sind, sich schnell in ein aussichtsreiches Sondergebiet einzuarbeiten.

    Konstrukteure Techniker

    möglichst aus dem Flugzeugbau für unser Berliner Entwicklungsbüro. Auch strebsamen Herren wird aussichtsreiche Position geboten.

    Zeichner (innen)

    zur selbständigen Anfertigung von normgerechten, sauberen Werkstattzeichnungen nach vorliegenden Entwürfen. 6. m. b. ü, Flugzeugbau, Berlin-Johannisthal Segelfliegerdamm 27

    Gesucht wird für sofort oder später in ausbaufähige Stellung

    1 Ingenieur oder Techniker für Betrieb 1 Teile Konstrukteur od. fechn. Zeichner

    möglichst mit Erfahrungen aus dem Flugzeug- oder Maschinenbau, jedoch auch Anfänger.

    Ausführliche Angebote mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen erbeten an

    Flugzeugbau E. Schneider, Grünau (Riesengebirge).

    „FLUGSPORT

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    Wir suchen für unser Flugzeugkonstruktionsbüro möglichst sofort:

    Selbständige

    Konstrukteure,

    Zeichnungs* Kontrolleure

    und

    Statiker.

    Ausführliche Bewerbungen mit Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Gehaltsanspruch sind einzureichen an:

    BLOHM & VOSS

    FLUGZEUGKONSTRUKTION HAMBURG - FINKENWÄRDER

    r£DIE BETRIEBSSICHEREN"___

    LEICHTMETALL-" ~- ARMATUREN

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    ARMATUREN - AP PARATE - FABRIK

    Preschona

    ADOLF MEYER

    BERLIN-SW.29 ϖ GNEISENAUSTR. 27 ϖ TEL. 66 21 54, 662155, 668553

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    AUTOFLUG

    liefert:

    Fallschirme

    Anschnallgurte

    Schleppziele

    Landekreuze

    Flugzeug-Baustoffe

    und -Zubehör

    Bordinstrumenle

    Bordtelefone

    Fliegerausrüstungen

    Flughafengeräte

    AUTOFLUG

    INHABER*. GERHARD SED LMAYR

    BERLIN-TEMPELHOF

    JULIUS LANCE A.-G.

    Werk

    Fleck- Fallschirmbau Waltersdorf

    Kreis Zittau (Sachsen)

    Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

    baut

    Personen- und Lasten-Fallschirme

    aller Art.

    Status: 18. März 2021