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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 15/1909

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 15/1909. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport

Jllustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger

für die gesamte

„Flugschiffahrt"

(L' Aviation)

Le seul organe allemand traitant particulierement les interets de l'Aviation

unter Mitwirkung bedeutender Fachmänner herausgegeben von Oskar Ursinus, Civilingenieur.

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport" Frankfurt a. M., Bahnhofsplatz 8. Repräsentant pour la France: E. Raphael, Paris, Rue du Faubourg Poissonniere 62. Erscheint regelmäßig am 1. und 3. Freitag jeden Monats.

= Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. ■=— =

Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

Nr. 15. Frankfurt a. M., 16. Juli 1909. Jahrg-. I.

Internationale Luftschiffahrt=Ausstell ung Frankfurt a. Main 1909.

XII.

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Prämüerungsmedaille.

(Entworfen v. Oskar 1'ra.ck, Frankfurt.)

Das große Weik ist vollbracht, man kann ruhig' sagen „vollbracht". Die Ausstellungwirdvon selbst gedeihen. Sie wird wachsen und das werden, was man von ihr erhoffte. Die Befürch.ungen, welche man seiner Ze t, als Dr. Gans-Fabrice mit seinem Ausstellungprojekt nach Frankfurt kam, hegte, sind nicht eingetroffen. Allerdings, die Anstrengungen, welche in der Kürze der Zeit gemacht werden mußten, waren gewaltige. Die vielen hilfsbereiten opferwilligen Männer, die ihre Kraft der IIa zur Verfügung stellten, müssen

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„FL U O S P O R T".

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rühmend genannt werden. Das Präsidium, Geh. Kommerzienrat Dr. L. Gans, Geh. Regierungsrat Dr. Varrentrapp und Walther vom Rath, hat in Gemeinschaft mit dem bisher nie genannten Rechtsanwalt Dr. L. Joseph als Syndikus vorzüglich gearbeitet. Was Major von Tschudi mit seinem Stabe geleistet hat, ist a'len bekannt. Dank seiner energischen zielbewußten Handlungsweise ist manche Klippe umflogen worden.

Am 10. Juli mittags 12 U r fand unter großer Betei igung die Eröffnung statt. Geh. Kommerzienrat Dr. L. Gans begrüßte die Festversammlung und hielt folgende Anspache

Hochverehrte Festversammluns-'

Sie haben sich mit uns hier versammelt, um einem Werke die Weihe zu geben, das in der Eigenart seiner Ausbildung kein Vorbild hat. Zweifel an der r

Möglichkeit seiner Ausführung wurden von allen Seiten laut, als der Frankfurter Verein für Luftschiffahrt zu Beginn dieses Jahres den kühnen Entschluß faßte, den für München gescheiterten Plan aufzunehmen.

Die Aussicht, diese herrliche Halle und das anstoßende Gelände für die Zwecke der I. Internationalen Ausstellung für Luftschiffahrt zu gewinnen, bedingte die Möglichkeit ihrer Vorbereitung innerhalb der zu Gebote stehenden knappen Zeitspanne. Bald zeigte es sich auch, daß unser Plan in weitesten Kreisen großer Sympathie begegnete. Die Regierungen des In- und Auslandes, staatliche und stadtische Behörden und ihre Organe, die Presse aller Kulturstaaten ohne Unterschied der Parteistellung förderten unser Unternehmen in überaus dankenswerter ' Weise. Frankfurts Bürgerschaft gab ihm zunächst die unentbehrliche finanzielle Grundlage. Zahlreiche Firmen haben uns durch leihweise unentgeltliche Ueber lassung von üebrauchs-Gegenständen jeglicher Art große Dienste erwiesen. Mit bewundernswerter Hingabe widmeten sich unsere beruflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der übernommenen Aufgabe. Aussteller meldeten sich in überraschend stattlicher Anzahl und Preise in unerwarteter Höhe wurden für besondere Lei. stungen auf dem Gebiete der Aeronautik und deren Hilfswissenschaften gestiftet, vor allem von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser, von Königl. Behörden, von unserer städtischen Verwaltung, von Vertretern der einschlägigen Industrien und 1 von zahlreichen opferbereiten Freunden der Luftschiffahrt. Für all das uns entgegengebrachte Wohlwollen, für die ebenso tatkräftige wie unermüdliche Unterstützung darf ich hier im Namen der Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung unseren herzlichsten, tiefgefühlten Dank aussprechen.

Dieser Dank richtet sich auch an die ganze hochansehnliche Versammlung, die ich begrüßen zu dürfen den Vorzug genieße.

Die hohen Herrschaften, die unserer Einladung zu entsprechen die Güte hatten, die"in- und ausländischen Vertreter von Behörden, von wissenschaftlichen Korporationen, insbesondere von Luftschiffer-Vereinen und viele Koriphäen auf dem Gebiete der Luftschiffahrt, sowie zahlreiche Freunde, Gönner und Mitarbeiter, haben uns durch ihr Erscheinen eine Ehre erwiesen, welche wir um so höher schätzen, da wir darin die Bekundung des Interesses für unsere Sachen erblicken dürfen. Dieses Bewustsein erhöht die freudige Innigkeit des Willkommens, das ich Ihnen zu entbieten die Freude habe.

Es liegt mir ob, meine hochverehrten Anwesenden, Ihnen in knapper Form Rechenschaft zu geben über die Ziele, welche wir mit dieser Ausstellung verfolgen. Wie jede Ausstellung, soll auch die unsere der Belehrung und Sichtung

dienen. Mehr aber als auf jedem anderen Gebiete ist auf dem unseren Belehrung und Sichtung ein unabweisbares Bedürfnis der Zeit führ den Fachmann sowohl wie für den Laien. Der Fachmann wird die Gelegenheit freudig begrüssen, die

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Hilfsmittel, über welche die Technicli zur Zeit verfügt, zu überschauen und z werten, das bislang Erreichte lebendig vor sich zu sehen, seine eigenen Idee

durch kritischen Vergleich zu klären und aus alledem neue Anregungen zu weiterem Fortschritt zu gewinnen. Für den Laien aber erwächst unserer Ausstellung die bemerkenswerte Aufgabe, ihn hinsichtlich der Meinungen über die Zukunft der Luftschiffahrt den Weg finden zu lassen zwischen dem allzu optimistischen Enthusiasmus, welcher lieber die Phantasie als die rauhe Wirklichkeit zu Rate zieht und dem Kleinmut, dem jeder Mißerfolg neue Nahrung gibt.

Neben den in dieser Halle vereinigten Erzeugnissen mühevoller erfindungsreicher Tätigkeit und wissenschaftlicher Vertiefung sollen besonders experimentelle Vorführungen diesen Weg zeigen. Zum ersten Mal ist es, daß eine Ausstellung dieses Mittel der Belehrung in solchem Umfange bietet.

Was zunächst die ruhenden Ausstellungsobjekte betrifft, dürfen wir, wie bereits erwähnt mit der Beteiligung sehr zufrieden sein. Unser heute erschienener Katalog weist die stattliche Zahl von mehr als 500 Ausstellern auf, ein sehr günstiges Resultat, wenn man berücksichtigt, daß für die Zulassung die Beziehung des ausgestellten Gegenstandes zu dem Gebiet unserer Austeilung stets streng geprüft worden ist. In Bezug auf die reiche Zahl der ausgestellten Modelle konnte eine vorgängige Sichtung nicht erfolgen. Neben einer Fülle von neuen Ideen wird diese Abteilung daher Fragliches enthalten. Aber in manch unreifer Idee schlummert vielleicht der Keim, aus dem noch Bedeutendes entstehen kann.

Die Absicht, mustergültige Leistungen ans Licht zu ziehen, hat in zahlreichen Wettbewerben, für welche Preise zur Verfügung gestellt werden konnten, ihren Ausdruck gefunden. Sie beziehen sich nicht allein auf auszuführende Fahrten aller Art und mit allen möglichen Luftfahrzeugen, sondern ganz besonders auch auf diejenigen Hilfsmittel, welche zur Herstellung gebrauchstüchtiger und zuverlässiger Flugschiffe dienen. Da stehen in erster Linie die Motore, deren Güte und Leistungsfähigkeit bei geringstem Eigengewicht die Vorbedingung für die fernere Entwickelung der Luftschiffahrt ist und die Luftschrauben, deren Bedeutung durch Stiftung eines Preises durch das Kgl. preuß. Kriegsministerium gekennzeichnet wird. Die Materialien zum Bau und die Hallen zur Bergung von Luftschiffen sind höchst bemerkenswerte Objekte des Wettbewerbes unter den Ausstellern. Die Nachrichtenvermittelung durch die Luftschiffe, sei es auf dem Weg der Telegraphie, der Telephonie, der Funkensprache, der Brieftauben oder der Photographie, wird zu bedeutsamen Konkurrenzen führen.

Ganz besonders bahnbrechend hoffen wir für ein Gebiet wirken zu können, das noch sehr der Ausbildung bedarf, das ist die auf die Aeronautik angewandte Meteorologie; schon wie der Nachrichtendienst über die Wetterverhältnisse in einem Umkreis von 150 Kilometern hier organisiert ist, um Gefahren für aufsteigende Luftfahrzeuge vorzubeugen, wird der allgemeinen Beachtung nicht entbehren. Durch die dankenswerte Mitwirkung des königl. preußischen aeronautischen Observatoriums zu Lindenberg und der „Gesellschaft zur internationalen Erforschung der Atmosphäre Uber dem Meere" wird der Teil unserer T^usfelTung, welcher den atmosphärischen Vorgängen gewidmet ist, eine hervor"-" ragende Bedeutung gewinnen.

Noch möchte ich auf die reichhaltige historische und bibliographische Abteilung die Aufmerksamkeit lenken. Unter der Aegide der Senckenbergischen Bibliothek ist durch die bereitwillige Teilnahme einer großen Reihe von Bibliotheken, Behörden und Privaten eine Sammlung zusammengestellt worden, die das größte Interesse erregen dürfte.

Die Grundlage endlich für das Verständnis des Fliegens wird durch eine von der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft veranstaltete Ausstellung von mit Flugorganen ausgetalteten Tieren und Pflanzen veranschaulicht. Was draußen auf dem Flugfelde namentlich bei günstigem Wetter sich der

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Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

dem Abwarten nur gewinnen können. Würden doch schon die räumlichen Verhältnisse eine gleichzeitige Vorführung aller Flugschiffe und -Apparate nicht

gestatten. Zum ersten Male ist auch ein allen modernen Anforderungen ent-spreclienger Drachen-Fesselballon dem großen Publikum zugänglich, sodaß jeder gegen geringes Entgelt Gelegenheit findet, einmal die Welt von oben anzusehen Fahrten in lenkbaren Luftschiffen verschiedenster Art werden leider nur den Begüterten zugänglich gemacht werden können; sie bieten jedoch die gewiß willkommene Gelegenheit, für zahlreiche Besucher, das Wesen des modernsten Verkehrsmittels durch eigene Anschauung kennen zu lernen.

Wir verdanken es der Motorluftschiffahrtstudien-Gesellschaft, daß der Par-sevalballon an den ersten schönen Tagen sofort zur Stelle sein wird. Ein Luftschiff Zeppelin kann erst später eintreffen.

Trotz dem Staunen Uber die Erfolge, die sich Ihren Blicken im Verlaufe dieser Ausstellung darbieten werden, mögen unsere Besucher bei der Beurteilung aller Geschehnisse und Darbietungen stets eingedenk bleiben, daß die Eroberung der Luft bei weitem nicht vollendet ist.

Wir befinden uns eben — und ich glaube, daß dies den Reiz dieser Ausstellung erhöht — erst in den Anfangsstadien einer großen vielversprechenden Entwickelung. Bresche nur ist gelegt und wir Mitlebende dürfen uns glücklich preisen, Zeugen zu sein der Großtaten der Pioniere, die mit Erfolg den Kampf gegen die feindlichen Naturgewalten führen. Was angesichts der überwältigenden Resultate, die bereits erzielt sind, die Pulse höher schlagen macht und uns mit jubelnder Begeisterung erfüllt, ist nicht allein, daß vor unsern Augen das uralte Sehnen der Menschheit sich der Erfüllung zu nähern scheint, es ist vornehmlich auch die verehrungsvolle Bewunderung der selbstlosen und zielbewußten Helden, die ihr Leben in die Schanze schlagen, um der Menschheit neue Bahnen zu erschließen. So war es vor 126 Jahren, als die ersten Luftschiffer, einen Feuerkorb unter sich und über ihren Häuptern ein dünnes Gewebe, sich von der Erde erhoben und damit einen Sturm der Begeisterung entfesselten, der durch alle Lande brauste. — Aehnliches erleben wir in unseren Tagen, da Männer, deren Namen auf Ihrer aller Lippen schweben, mit gleichem Wagemut wie ihre Vorgänger, aber ausgerüstet mit besseren Waffen, das Luftschiff zwingen, der festen Hand des kühnen Steuermannes zu gehorchen.

Und noch ein Anderes ist es, was das gespannte Interesse aller Nationen für die Luftschiffahrt-Probleme erklärt:

Die Lufthülle, welche unseren festen Erdball umgibt, kennt keine Landesgrenzen, sie bietet den Angehörigen aller Völker den freien Tummelplatz zur Betätigung in friedlichem Wettbewerb. Gleiches Streben schlingt ein einigendes Band um die Mitstrebenden; alle Kulturvölker aber sind gleichmäßig bemüht, sich die Luft als Verkehrsmedium Untertan zu machen. Möge dieses gemeinsame Streben, das unsere Internationale Ausstellung verkörpert, ein segensreiches' glückverheißendes Unterpfand des Völkerfriedens sein.

Von diesem Wunsche erfüllt, richte ich besonders warmen Gruß an die auswärtigen Gäste, die uns durch ihre Gegenwart erfreuen und ehren!

Es konnte scheinen, als ob die zahlreichen in diesem Raum ausgestellten kriegerischen Hilfsmittel zur Bekämpfung der Flugschiffe im Widerspruch stehen zu den eben geäußerten friedlichen Hoffnungen. Ich meine, daß dies nicht der Fall ist. Wer den Frieden liebt, muß für die Mittel zur Kriegführung Sorge tragen. Die Waffen, welche die Entwickelung der Luftschiffahrt liefert, sind aber derart, daß ihre Furchtbarkeit gerade bedingt, daß vor ihrer Anwendung stets alle Mittel zur Vermeidung eines Krieges angewendet werden.

Mit der immensen Bedeutung, welche die Luftschiffe in militärischer Beziehung gewinnen, hängt es zusammen, daß die Beschickung unserer Ausstellung durch ausländische Aussteller nicht ganz unseren Erwartungen entsprochen hat

Es ist natürlich, daß so wesentliche Hilfsmittel der Verteidigung des Landes von keiner Regierung aus der Hand gegeben werden können.

Lassen Sie mich, meine hochverehrten Anwesenden, mit dein Wunsche schließen, daß ein günstiger Stern über unserem Unternehmen strahle, dal! ein gütiges Geschick es vos allen Unfällen bewahre und daß es das werde, was wir erstreben und hoffen:

Ein Markstein in der Entwickelung der Luftschiffatrrti Unsere hochverehrten Herren Ehren-Präsidenten haben Herrn Oberbürgermeister Dr. Adickes dazu ausersehen, die Ausstellung zu eröffnen. Ich richte die Bitte an Sie, verehrter Herr Oberbürgermeister, dieses freundlich übernommenen Amtes walten zu wollen.

Rundgang durch die Ausstellung.

Wenn man die Halle von der Westseite betritt, erblickt man zunächst den Stand von August Euler, dahinter den von der Zeitschrift „Flugsport" zu Ehren Lilientlials errichteten Obelisk und dahinter den für uns Flugtechniker nicht gerade vorteilhaft plazierten Ballon „Preußen". Wenn auch mit diesem Ballon seiner Zeit Berson und Süring mit ihren Hochfahrten auf wissenschaftlichem Gebiete interessante Resultate erreicht haben, dürfte diese Ballonhülle an Sehenswürdigkeit in keinem Verhältnis stehen zu dem Platz, welchen man ihm eingeräumt hat. Der Wright-Flieger hätte sich an dieser Stelle entschieden besser ausgenommen. Vielleicht ändert mans noch ab. Es ist nicht ausgeschlossen, daß noch eine große Zahl Ausstellungobjekte kommen werden und der Platz benötigt wird. Man sollte sich nicht scheuen, solche Aenderungen auszuführen.

h. Flugmaschinen.

Größte Beachtung beanspruchen die Fabrikate der Firma

August Euler, Frankfurt a. M., Flugmaschinenwerke. )

Auf dem Stande dieser Firma bemerken wir zunächst einen Zweidecker; die Arbeit ist durchaus erstklassig. Der Flieger ist nach den Erfahrungen im deutschen Automobilbau sorgfältig durchkonstruiert und läßt eine Verfeinerung in allen Detailkonstruktionen gegenüber den französischen Fabrikaten erkennen. Bei den neuen Fliegern von Euler ist man in der Entfernung der Tragflächen gegenüber den französischen zurückgegangen.

Interessant ist die Konstruktion des Chassis mit eingebautem Adler-Motor, welcher trotz seiner soliden Ausführung keinen größeren Raum beansprucht. (Siehe Beschreibung des Motors an anderer Stelle.)

Alle Einzelteile, welche Euler zu seinen Maschinen verwendet, sind Normalkonstruktionen und werden in den Werkstätten der Firma August Euler in Frankfurt und Darmstadt hergestellt. Die Einzelteile werden auch an Konstrukteure, welche Flugmaschinen selbst bauen, abgegeben. Es ist dies ein großer Vorteil, da die

*) In unserem letzten Artikel über die „ILA" in Nr. 14 auf Seite 387 war irrtümlich angegeben, daß die ausgestellten Flieger Voisin-Masclünen seien. Dem entgegen ist zu berichtigen, daß Euler seine Maschinen als Lizenznehmer in allen Teilen selbst fabriziert.

, Einzelteile sich bei Selbstherstellung ei lieblich teurer stellen. Die | Eulerschen Fabrikate lassen erkennen. daß man auf dem Gebiete j des Flugmaschinenbaues einen großen Schritt vorwärts gekommen ! ist. Es gibt wohl kaum französische Maschinen die so sauber ausgeführt sind, wie die von Euler ausgestellten.

Wir sehen weiter auf dem gleichen Stand ein Chassis (partie motrice) mit eingebautem Original-Antoinette-Motor, desselben Typs, wie ihn Latham zu seinem einstündigen Fluge benutzte.

Ferner sind 3 Gleitflieger, wie sie die Firma Euler fabrikationsmäßig in größeren Serien herstellt, ausgestellt.

Beachtenswert ist die saubere und sachgemäße Spannung der Tragflächen. Die vordere untere Seite zwecks Verdeckung der Hauptspanten ist nicht mehr umspannt.

Neben einem Demonstrationsmodell eines durchgeschnittenen Benzinmotors sehen wir noch vorzügliche Aluminium-Gußstücke, deren saubere Ausführung den Fortschritt auf diesem Gebiete zeigen.

Neben den Stand Euler befindet sich ein Modell eines Eindeckers aus den Versuchswerkstätten von

Dr. Gans-Fabrice, München.

Interessant an diesem Flieger sind die seitlichen Flügelenden, welche dreiteilig verstellbar anstelle des Gauchissement bereits , vor der Patentierug der Wrightschen Steuerung vor mehreren Jahren angewendet worden war.

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Internationale Luftschiffarts-Ausstellung Frankfurtern Main. Flieger~von Pega.

Hinter dem Stand von Euler sehen wir den von Zivilingenieur OskarlUrsinus, Frankfurt a. M., arrangierten Kollektivstand der deutsche|n'Flugtechnikervereine. Wir finden hier von dem Ingenierbureau Ursinus ausgestellte Verbindungen von Tragrippenkonstruktionen und Bambusstäben, wie sie mit primitiven Mitteln in vorteilhafterweise hergestellt werden können.

Weiter ein vorzügliches Modell in V« natrl. Größe von Pega, Frankfurt a. M. Das Modell besitzt 30 qm Tragfläche, die Maschine in natürlicher Größe ca 74 qm. Der Abstand der Tragflächen von einander beträgt in natürlicher Größe 1 m Die größte Breite der aus 6 Decken bestehenden Maschine beträgt 20 m. Die Tragdecken sind 2 m tief. Die Gesamthöhe der Maschine beträgt 7 m.

Charakteristisch ist die Konstruktion des vorderen Höhen-steuers, welches aus 4 trapezförmig angeordneten Tragflächen besteht. Beim Anfahren stehen die Tragflächen horizontal. Die nebenstehende Abbildung zeigt die Stellung des vorderen Höhen-steuers beim Anfahren. Während der Fahrt stehen die Tragflächen zueinander ziemlich paralle1. Der Konstrukteur will mit dieser Anordnung vermeiden, daß Luftwirbel bezw. Luftverdünnungen hinter dem Höhenfteuer entstehen. Die Anordnung des Höhen-steuers ist zum Patent angemeldet.

Zum Betriebe soll ein 70 PSMotor vorgesehen werden, welcher drei dreiflügelige Schrauben, die mittlere von 2 m und die beiden unteren von 1.50 m Durchmesser, antreibt.

Besonderes Interesse beanspruchen die vorzüglich ausgeführten Modelle eines Schwingenfliegers von Jahrreis. An der Konstruktion dieses Fliegers ist zu erkennen, daß der Konstrukteur dieses Fliegers der Natur verschiedenes abgelauscht hat. Auf der Unterseite der Flügel sehen wir, daß die Rippen genau dem Insektenflügel nachgeahmt ind. Diese Schwingenflieger-modelle vermögen ca. 30—50 m genau in horizontaler Richtung zu fliegen.

Das von Weckler-Darmstadt ausgestellte Modell besteht aus 2 Haupttragdecken. Die Breite der Maschine beträgt 8,4 m, die Länge 7 m und die Höhe 4 m. Das Gestell ist aus Bambusstäben hergestellt. Für den Betrieb eines zweiflügeligen Propellers ist ein 50 PS Antoinettt-Motor projektiert.

Fortsetzung folgt.

Q. Rotoren.

Erfreulicherweise sind auf der IIa verschiedene neue Konstruktionen von Luftschiff- bezw. Flugmaschinen-Motore, und zwar in erster Linie deutscher Konstruktion, vertreten. Dank der vorzüglichen Entwickelung unserer deutschen Automobilmotore ist es verschiedenen renommierten Firmen verhältnismäßig wenig schwer geworden, einen Flugmaschinenmotor herauszubringen. Wir sehen Motoren von: Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer A.-G., Frankfurt a. M., Ingenieur Max Bucherer, Cöln-Lindenthal, Palous & Beuse, Berlin, Neue Automobil-Gesellschaft, Berlin, SüddeufscneAufomobil-Fäbrik, Gaggenau, Daimler-Motorenwerkej Untertürkheim, Bielefelder Maschinenfabrik vorm. Diirrkopp & Co., Bielefeld und Gebr. Körting Ak.-Ges., Hannover-Körtingsdorf.

Der Motor von Körting, welcher in den Jatho-Flieger eingebaut ist, wird erst in den nächsten Tagen hier eintreffen.

Die Adlerwerk 2 vorm. Heinrich Kleyer, Akt.-Qes., haben mehrere 50 und 100 PS. Motoren ausgestellt. An den bekannten Fundamentalkonstruktionen des Automobilbaues hat man festgehalten und die Verringerung des Gewichtes hauptsächlich durch die Vereinfachung der Konstruktion und Verwendung geeigneter Materialien durchgeführt. Die Betriebssicherheit ist daher eine hohe.

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Der 100 PS Motor ist als sechszylindrige Maschine von 115 mm Bohrung und 135 mm Hub gebaut. Man hat die Sechszylinder-Anordnung wegen der hohen

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Gleichförmigkeit und des erschütterungsfreien Ganges gewählt. Ein besonders bemerkenswertes Konstruktions-Eletuent bildet zunächst der Zylinder. Wie aus

beistehenden Abbildungen ersichtlich, ist der Zylinder A samt Zylinderkopf und VentUkammern B—B aus geschmiedetem Stahl hergestellt. Durch zweckmäßige

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Ventilanordnung ist diese Ausbildung ans einem Stück möglich geworden und damit die Zusammensetzung von Zylinder und Zylinderkopf am Explosionsraum,

p

wie sie bei anderen Maschinen zur Anwendung kommt, vermieden. Es wird dadurch natürlich eine erhebliche Gewichtsersparnis und ein absolutes Dichthalten des Zylinders erreicht. Der Zylinder erhält ferner durch das hochwertige Material eine außerordentlich hohe Festigkeit, so daß die Kompression auf das Höchstmaß gesteigert, also auch die höchste Leistung erzielt werden kann. Durch die Anordnung beider Ventile in dem Zylinderkopf wird jegliche Zerklüftung und Unterteilung des Explosionsraumes vermieden, wodurch ebenfalls die Leistung der Maschine eine entsprechende Steigerung erfährt.

Der Stahlzylinder ist mit einem Kühlmantel C aus Kupferblech umgeben, der in der Mitte Ausgleichwellen gegen Wärmeausdehnungen besitzt. Das Wasser umspült den ganzen oberen Teil des Zylinders und die beiden in dem Zylinderkopf befindlichen Ventilkammern B—B. Der Wassereintritt erfolgt unten am Kühlmantel, während der Austritt an der höchsten Stelle des Zylinderbodens liegt, wodurch jede schädliche Dampfbildung innerhalb des Wasserraumes vermieden wird. Die Anschlußstutzen D sind zugleich als Lagerböcke für eine über die ganze Zylinderreihe sich erstreckende Welle E ausgebildet, auf der die Ba-lanzierhebel F zur Betätigung der Ventile G schwingen. Beide Ventile sitzen in besonderen Ventilkörben H, die durch die Mutter J verschraubt sind. Durch Abnahme der Mutter J kann das Ventil samt Ventilkorb herausgenommen und ausgetauscht werden; diese Ventilauswechslung ist deshalb in sehr kurzer Zeit möglich. Die Zylinderform ist so gestaltet, daß bei einem eventl. Ventilbruch das Bruchstück nicht in den Zylinder fallen kann. Die Bewegung sämtlicher Ventile erfolgt von einer Nockenwelle K aus, und zwar wird die Bewegung auf Stößel L, Stoßstange M und Balanzier J übertragen; der doppelarmige Balanzierhebel wirkt auf das Ventil G. Um den Ventilkorb mit Ventil herausnehmen zu können, wird der Balanzier im Scharnier von der Stoßstange M gelöst und nach Abnahme eines federnden Stahlringes, der den Balanzierhebel auf der Welle achsial sichert, zur Seite geschoben.

Das Motorgehäuse besteht aus einem Oberteil N und einem Unterteil O; das Oberteil bildet den eigentlichen Tragkörper und trägt die Hauptlager P für die Kurbelwelle; sie ist, wie aus der Abbildung zu ersehen, siebenfach gelagert. Im Vorderteil sind in einein Räderkasten die Antriebsräder untergebracht. Die Kurbelwelle überträgt durch Zahnräder die Bewegung auf die Steuerwelle, mit der die Wasserpumpe direkt gekuppelt ist. Eine von der Steuerwelle ebenfalls angetriebene Parallelwelle dient zum Antrieb des Magnetapparates. Der Räderkasten ist nach vorn durch einen Deckel abgeschlossen, an dem bequem abnehmbar die Wasserpumpe Q montiert ist. Es ist hervorzuheben, daß bei der vorliegenden Konstruktion sämtliche Antriebsräder eingekapselt sind, eine Förderung, die für dauernden Betrieb bei schnellaufenden Motoren, also auch für Luftschiffbetrieb unabweisbar ist. Sämtliche Räder arbeiten ständig in einem Oelbad, was einen außerordentlich ruhigen Gang und geringsten Verschleiß zur Folge hat.

Zur Zündung dient ein Bosch-Magnet-Äpparat, Type HD für Sechszylinder-Motoren, der mit Umdrehungszahl der Kurbelwelle läuft. Der für Luftschiffzwecke speziell leicht gebaute Apparat ist mit separatem Verteiler R versehen > dieser Verteiler ist mit der Oelpumpe S auf gemeinsamer Welle montiert und wird durch Schraubenrader von der Steuerwelle aus angetrieben. Die Zündleitung ist außerordentlich sorgfältig verlegt, alle Anschlußklemmen sind isoliert; auch die Zündkerzen sind mit Schutzkapseln umgeben, um jede Funkenbildung zu vermeiden.

Der Schmierung des Motors ist besondere Sorgfalt gewidmet. Es kommt die von den Adler-Automobil-Motoren übernommene patentierte Zirkulations-

Schmierung zur Anwendung. Das Motorgehäuse-Unterteil ist in der bekannten Weise als Ölbehälter ausgebildet, und zwar ist hier durch symmetrische Gestal-

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tung der Oelwanne infolge Abschlusses des mittleren Teiles gegen den Kurbelraum der Einfluß der Schräglage nach Möglichkeit ausgeglichen. Das untere

Räderpaar der Doppelpumpe S entnimmt das Oel dem Siebraum des Motorunterteiles und preßt es nach einem Verteilerrohr, von wo aus es den einzelnen Schmierstellen des Motors unter Druck zugeführt wird. Dem oberen kleineren Zahnradpaar fließt das Oel von einer höher gelegenen Stelle des Untergehäuses zu und wird nach dem Schauglas geführt, wo es jederzeit das richtige Funktionieren der Schmierung anzeigt. Sobald der Oelspiegel unter das Niveau der oberen Oelpumpe gesunken ist, bleibt der Oelstrahl im Schauglas aus und zeigt damit den Zeitpunkt zur Nachfüllung an.

Die Zirkulation des Wassers wird durch die am vorderen Gehäusedeckel angebrachte Zentrifugal-Pumpe Q bewirkt. Der Kühler ist auch hier wieder nach der Konstruktion der Adler-Automobil-Kühler ausgebildet und besteht aus flachen, vertikalen Rohren von sehr geringer Wandstärke, die durch Querrippen versteift werden. Die Vorzüge dieses Kühlersystems, die in dem geringen Gewicht und in der geringen Zahl der Lötstellen liegen, treten auch hier wieder zu Tage. Die Kühlung wird durch einen kräftigen Ventilator, der von der Kurbelwelle aus mittels eines Flachriemens angetrieben wird, unterstützt. Durch exzentrische Lagerung des Ventilators ist der Ventilatorrriemen nachstellbar. An den Aus-puffstutzen ist der Auspufftopf direkt mit kurzen Anschlußrohren angebracht. Er ist mit einem Kühlmantel versehen, so daß keine eventl. schädliche Erhitzung des Auspufftopfes entstehen kann.

Der Vergaser ist als Zentral-Vergaser ausgebildet und direkt an das Saugrohr angehängt. Die Zuführung der Hauptluft und der Zusatzluft erfolgt zentral, so daß infolge der geringen Saugwiderstände eine außerordentlich große Motorleistung erzielt wird.

Die Regulierung des ganzen Motors wird von einem Regulaturbock aus bewirkt, an dem sich die verschiedenen Regulierorgane befinden und zwar Hebel für Einstellung der Vergaserdrossel, Hebel zur Verstellung der Zusatzluft und Hebel zur Verstellung der Zündung. An der Säule des Regulierbocks ist außerdem das Schauglas zur Oelkontrolle angebracht.

Nach den gleichen Grundsätzen ist der 50 PS Vierzylinder-Flugmotor von 100 mm Bohrung und 125 mm Hub gebaut. Die Konstruktion der Zylinder, der Ventilbetätigung und die Ausbildung der Gehäuse ist in ähnlicher Weise durchgeführt, nur ist hier in noch weitergehendem Maße auf äußerste Gewichtsverringerung Wert gelegt. Der Motor kann sowohl für Luftschiff-Betrieb als auch für Flugmaschinen verwendet werden und wird je nach den Anforderungen dieser Betriebsarten in der Ausbildung der Zündungsleitung, in der Verwendung der Auspufftöpfe usw. modifiziert.

Mit den gleichen Zylinder-Abmessungen wird noch ein 70 PS Sechszylinder-Motor gebaut. (Fortsetzung folgt.)

C. Zubehörteile.

Die Firma

Alfred Teves, Frankfurt am Main

welche in Fachkreisen als Lieferantin von Konstruktions-Material bekannt ist, hat in großem Maßstabe für die von ihr vertretenen Werke ausgestellt. Wir sehen auf dem Stand derselben interessante Konstruktionsteile in rohem und bearbeiteten Zustande, Zündapparate, Aluminium etc. für den Motoren- und Flugmaschinenbau. Unter anderem sind dort ausgestellt:

Magnetapparate der Firma Ernst Eisemann & Co, G. m. b. H., Stuttgart, die besonders leichte Apparate für Flugmaschinen konstruiert hat. Es sind unter diesen besonders bemerkenswert die Apparate, welche die Firma an die Gebrüder

Wright liefert und welche von diesen seit Anbeginn bei allen ihren Flugerfolgen ausschließlich verwendet wurden.

Ferner finden wir von den Schweinfurter Präzisions-Kugellager-Werken Fichtel & Sachs, Schweinfurt a. M. einige sehr schöne Modelle von Kugellagerungen, speziell die Lagerung von Propeller-Wellen im Betrieb und wird gerade im Luftschiffbau, wo alles außerordentlich leicht laufen muH und jede Kraftersparnis von höchstem Wert ist, den Kugellagerungen ganz besonderes Interesse zugewandt. Auch das neue doppelreihige Lager, welches die Firma seit einiger Zeit herausgebracht, und das bei allen Konstrukteuren sofort Anklag gefunden hat, ist dort in verschiedenen Exemplaren ausgestellt, wie überhaupt die reichhaltige Kollektion sämtlicher Arten und Anwendungsformen der Kugellagerungen, diese Abteilung des Standes ganz besonders interessant macht.

Von der durch ihre Lieferungen an S. Excellenz den Grafen Zeppelin bekannten Firma Carl Berg A.-G., Eveking i. W. finden wir Rohre, Gußstücke und sonstige aus Aluminium hergestellte Erzeugnisse, wie sie für den Bau von Luftschiffen und Luftschiffmotoren verwandt werden, ausgestellt. Ganz besonderes Interesse aber dürften die von der gleichen Firma ausgestellten Teile und Abbildungen, sowie auch der Motor, Zeichnungen und Photographien des bekannten' am 4. November 1897 gescheiterten Schwarzachen Luftschiffes für jeden Besucher der Ausstellung haben, das der Gründer der Berg'schen Werke, Herr Kommerzienrat Carl Berg, s. Zt. aus eigenen Mitteln erbaut hat.

Von der Maschinenfabrik Eßlingen in Eßlingen und G. Kuhn G. m. b. H., Stuttgart-Berg, werden vorzügliche und fein ausgearbeitete Zylinder- und Grauguß-Abgüsse gezeigt, wie sie für den Motorenbau verwendet werden. Bei diesen verhältnismäßig schweren, aus Gußeißen gefertigten Stücken für Motore kommt es naturgemäß außer auf größte Gewichtsersparnis, auf besondere Haltbarkeit an. Die außerordentlich dünnwandigen Stücke welche dort ausgestellt sind, bieten dem Konstrukteur manches Interessante.

Weiter sehen wir GF Stahlgußstücke der Eisen- und Stahlwerke vormals Georg Fischer. Schaffhausen & Singen, und von der Firma Carl Osthoff, Altenvoerde i. W.

Die „Rapid"-Accumulatoren- und Motorenwerke G. m. b. H., Schöneberg-Berlin, deren Induktions-Spulen in Fachkreisen bekannt sind und sehr viel verwendet werden, stellen solche mit neuem Unterbrecher Patent Josef Gawron für hohe Tourenzahlen aus. Auch den berühmten Edison-Accumulator vertritt diese Finna und hat eine Reihe von Exemplaren zur Ansicht aufgelegt.

Ein interessantes Modell einer vollständig explosionssicheren Lagerung für feuergefährliche Stoffe, wie Benzin, Benzol, Aether usw. stellt die Firma Alfred Teves für die Maschinenbau - Aktiengesellschaft Martini & Hüneke, Berlin, aus. Das vorzüglich übersichtlich gearbeitete Modell zeigt, wie durch Kohlensäure-Abschluß das Benzin aus dem FUllfass in den in der Erde versenkten Hauptbehälter gelangt, und wie es von diesem dann später unter Anwendung von Kohlensäuredruck wieder zur Benutzung an die Gebrauchsstelle geführt wird, ohne irgendwie mit atmosphärischer Luft in Berührung zu kommen. Durch die ständige Lagerung des Benzins etc. unter Kohlensäuredruck ist jede Möglichkeit einer Entzündung ausgeschlossen. Es wird durch diese Einrichtung die Feuersgefahr dieser Flüssigkeiten vollständig beseitigt. Die Lagerung der allergrößten Quantitäten ist seitens der Behörden innerhalb bebauter Wohnviertel in einer solchen Anlage anstandslos concessioniert worden. Diese wichtige Einrichtung haben sich deshalb auch schon sehr viele Werke, große Garagen, Institute und Behörden, die mit diesen feuergefährlichen Flüssigkeiten zu tun haben, zu nutze gemacht und wird es für jeden Besucher der Ausstellung, welcher hiermit zu tun hat, von größter Wichtigkeit sein, sich diese einzig dastehende Anlage anzusehen und sich erklären zu lassen. (Fortsetzung folgt.)

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Der Flugsport in England.

(Originialbericht unseres Londoner Korrespondenten.)

Die am 6. Juli durch den Polarforscher Leutnant Shackleton eröffnete „Ausstellung für Sport und Reise" in der großen Olympia-Halle zu Kensington enthält auch eine aeronautische Abteilung, die sonst von sehr geringer Bedeutung ist, aber doch einiges Interessante zu sehen bietet. Wir erwähnen vor allem die beiden Gleitflieger von Lilienthal und seinem Schüler Pilcher, die von der Aeronautical Society ausgestellt sind. Ferner ist dort ein Dreiflächner von A. V. Roe (größte Spannweite 32 Fuß, Länge 32 Fuß, volle Fläche 620 Quadratfuß, Gewicht mit Flieger und Motor 800 engl. Pf.), mit welchem der Erfinder seit dem 5. Juni auf den Wiesen am Flusse Lea bei Leyton verschiedene kleinere Flüge unternommen hat. Eine Maschine zur „direkten Erhebung" („Helicopter"), in welcher der von Propellern erzeugte Luftstrom durch konkave Deckel nach unten abgelenkt wird, hat nur den Wert eines interessanten Experiments. Einige der hier ausgestellten Gegenstände werden voraussichtlich nach Schluß der Olympia-Ausstellung am 4. September nach Frankfurt a. M. gebracht werden. Dagegen ist der Saul-Quadruplan, mit welchem auf dem Fluggrunde von Dagenham erfolgreiche Versuche gemacht wurden und der auch im Kataloge erwärmt ist, noch nicht zu bemerken. Eine andere Flugmaschine, die ebenfalls augenblicklich in Dagenham erprobt wird, ist ein neuer Monoplan, konstruiert von John Neale.

Die Aeronautical Society wird in den Räumen der genannten Ausstellunghalle am Abend des 14. Juli eine Versammlung abhalten, in welcher Oberst Capper über die „praktische Verwendung der Luftschiffahrt" sprechen, T. G- Nyborg den „gegenwärtigen Stand der dynamischen Flugkunst" einer Kritik unterziehen und A P.Thurston „eine Erfindung zur automatischen Kontrolle der Geschwindigkeit von Flugmaschinen" beschreiben wird

Interessant ist auch die Drachensammlung, welche die „Kite Flying Association" (Verein zur Pflege des Drachenfliegens) in Olympia ausgestellt hat. Dieser Verein hat am 3. Juli auch ein Preisdrachenfliegen veranstaltet (auf der Gemeindewiese von Wimbledon), das einen großen Erfolg hatte. Den Preis gewann ein alter Veteran von 73 Jahren, der seinen Drachen selbst hergestellt hatte. Bei der Preisverteilung waren besonders die Stabilität des Drachens in der Luft und der Erhebungs-winkeh der-Schnur- maßgebend. Ueberhaupt läßt sich beobachten, daß der Drachensport hier immer mehr in Aufnahme kommt, und auch abgesehen von der Bedeutung des Drachens für meteorologische Beobachtungen hebt sich seine praktische Anwendung. Die Reclamedrachen sind alt; aber ue lerdings hört man auch von Booten und Leichtern, wie von Radfahrern, die sich durch Drachen schleppen lassen. Im Seebade macht man sich das Schwimmen durch Drachen bequemer, und selbst die Rettungsleine ist gefährdeten Schiffen durch Drachen zugeführt worden. Ein bekannter Sportsman hat sich in einem Boote in 13 Stunden von Calais nach Dover ziehen lassen. Man sah es auch den in Wimbledon

prämierten Drachen an, daß bei ihrer Herstellung auch wissenschaftliche Erwägungen eine Rolle gespielt hatten.

Augenblicklich rüstet sich nun Dover und überhaupt ganz England, zum Empfange des ersten Fliegers, der das Wagnis der Kanal-Ueberfliegung glücklich bestehen wird, und wenn diese Zeilen in den Druck gehen, wird der Telegraph wohl schon berichtet haben über das Ergebnis des Versuches Lathams, mit seiner erfolgreichen Maschine von seiner neuen Heimat aus die alte zu erreichen. Eine gute Landmarke werden bei dem Fluge die hohen Masten der Station für Marconi-Telegraphie bilden, die von einem Hügel bei Dover aus über den halben Kanal sichtbar sind, und in der Nähe derselben wäre der beste Landungsplatz. Alle Vorbereitungen sind bereits getroffen, und nicht nur die Kriegsmarine ist bereit, bei einem etwaigen Mißlingen helfend einzugreifen, sondern auch der Britische Motorbot-Klub hat acht Yachten zur Verfügung gestellt, die in der Entfernung von je drei engl. Meilen ein Relais über den Kanal bilden werden. Unsere besten Wünsche begleiten den kühnen Pionier der Flugkunst —, obwohl man im Interesse der Sache bei dem augenblicklich herrschenden Wetter fast wünschen möchte, daß er sein Vorhaben verschöbe, bis die Atmosphäre ruhiger geworden ist, als sie im letzten Monat war.

Pariser Brief.

Von unserem Pariser Korrespondenten.

In der letzten Nummer des „Flugsport" konnte bereits kurz die telegraphische Meldung von den neuerlichen bedeutenden Zuwendungen, die der französischen Aviationsbestrebung zuteil ge-*' worden sind, gegeben werden. Der ungewöhnlich große Umfang, die Zweckbestimmung und voraussichtliche Verwendung dieser Schenkungen rechtfertigen indessen eine etwas nähere Beleuchtung dieser' Angelegenheit.

Es war im großen Festsaal der Pariser Sorbonne, wo sich das Concilium der Universität zur Beratung interner Angelegenheiten versammelt hatte, als sich der Vizerektor, Professor Liard, erhob und erklärte, er habe vor Beginn der Tagesordnung eine Mitteilung von eminenter Bedeutung zu machen. Unter atemloser Stille legte der Vorsitzende zwei Schreiben vor, die an die Universität gerichtet waren und in denen zwei Männer, der bekannte Mäcen Henri Deutsch de la Meurthe und der reiche in Paris lebende Grieche Basil Zabaroff, namhafte Summen für die Zwecke der Aviation zur Verfügung stellen. Ersterer stiftet 5(30000 Francs und eine jährliche Subvention von 15000 Francs zur Errichtung und Unterhaltung eines aerotechnischen Instituts; letzterer die Summe von 700000 Francs, deren Zinsen zur Errichtung eines Lehrstuhls für Aviation an der Fakultät der Wissenschaften verwandt werden sollen.

Wiederholt ist an dieser Stelle darauf hingewiesen worden, wie die französischen Aviationsbestrebungen durch eine geradezu

beispiellose Opferwilligkeit immer von neuem Förderung und Stütze finden- Kaum hatte in einem wissenschaftlichen Expose der russische Gelehrte Drzewieski dargelegt, daß für die rationelle Ausnutzung und Förderung der flugtechnischen Fortschritte ein aerotechnisches Laboratorium erforderlich sei, da findet sich wirklich ein Mann, der kurzer Hand durch eine Zuwendung von so beträchtlicher Höhe die Verwirklichung dieses Gedankens für Frankreich ermöglicht. Gewiß, der Petroleum-Magnat Herr Deutsch, kann sich das leisten. Aber es gibt anderwärts auch reiche Männer, die außerdem durch gleiche oder ähnliche Zuwendungen noch wesentlich höhere Zwecke erreichen könnten. Was könnte die deutsche Aviationsbewegung, in der eine solche Summe von Intelligenz und ernstem Streben, von Arbeitskraft und Hingabe sich betätigt, leisten, wenn sie die gleiche verständnisvolle Förderung fände, wie die französische . . .

Natürlich hat auch dieser Vorgang wieder der hiesigen Avia-tionsarbeit einen kräftigen Impuls gegeben und die Kurve der Hoffnungen und Entwürfe nimmt eine rapide steigende Richtung an. Der Held des Tages ist augenblicklich Bleriot! (Zur Vermeidung von Mißverständnissen sei betont, daß es sich weder um einen Scherz, noch um einen Druckfehler handelt). Bleriot, der bisher vom Mißgeschick verfolgt, hat offenbar das Bedürfnis empfunden, sich die ihm aus dem Osiris-Preis zugeteilten 50000 Francs auch wirklich zu verdienen und hat sich zu Taten, zu ganz staunenswerten Taten aufgerafft. Seine neue Ruhmesbahn begann in Issy, wo er mit seinem Eindecker, dessen Dreizylinder-Motor Anzani allerdings mit einer Chronometer-Gleichmäßigkeit arbeitet, ansehnliche Flüge, darunter am vergangenen Sonntag einen solchen von 36 Minuten 55 Sekunden, zu Stande brachte. Er ging dann nach Douai, um an dem dortigen Bewerbe teilzunehmen und hat auch dort gut abgeschnitten, indem er gleich am ersten Tage mit einem 2,5 km-Fluge in 20 Meter Höhe einen der fünf Preise an sich brachte. Das war aber nur das Vorspiel zu der „Sensation". Am vorletzten Sonnabend Nachmittag erhob sich Bleriot mit seiner Maschine, manövrierte längere Zeit über der Stadt Douai und legte in ununterbrochenem Fluge von 47 Minuten 17 Sekunden eine Strecke von 42,277 km zurück. Als er sich allmählich dem Boden näherte, sahen die erschreckten Zuschauer eine dichte Wolke weißen Rauches seiner Maschine entströmen. In der Tat war ein Kurbelstangenkopf des Motors gesprungen und hatte die Gehäuse beschädigt- Das Benzin verbreitete sich über den Aeroplan und fing Feuer. Die Stiefel des Piloten waren, als er landete, gänzlich angekohlt. Er selbst hat Verletzungen nicht erlitten. Noch einen 9 km-Flug vollbrachte Bleriot in Douai, der durch das plötzliche Versagen des Motors jäh abgebrochen werden mußte. Der ungewohnte Erfolg, den Bleriot in Douai errungen, hat in ihm neue weitgreifende Pläne reifen lassen. „Ich kann jetzt daran gehen, einige interessante Leistungen zu versuchen", sind seine eigenen Worte. Er will zunächst sich um den 14000 Francs-Preis für einen Flug von 40 km (!) in gerader Linie auf der Strecke Etampes-Orleans bewerben und außerdem noch vor Ablauf der Veranstaltung in Douai dort-

Nr. 15

„FLUGSPORT"

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hin zurückkehren, um den von Latham aufgestellten Rekord zu schlagen Wie man sieht, haben die überraschenden Erfolge Bleriots Selbstvertrauen bedeutend gestärkt ...

Im Uebrigen wird in Douai, woselbst auch die zu Besuch in Frankreich weilenden russischen Duma-Mitglieder eingetroffen sind, viel getan, um eie reichhaltiges Programm aufrecht zu erhalten. De Rue mit einem Voisin-Zweidecker ist bereits d<rt; außerdem werden voraussichtlich de Caters, Rougier, Gobron, Tissandier u. a. m. dorthin gehen.

In lssy-les-Moulineaux, das sich nunmehr ohne Bleriot beliehen muß, ist es nicht destoweniger recht lebhaft. Ein neuer Zweidecker von Voisin, der von Paulhan gesteuert wird, vollführte einen Flug von 9 km. Er hat einen rotierenden Motor und außerdem hat man ihn mit einem „fünften Rade" ausgestattet, das auch hier seine bekannte Ueberflüssigkeit nicht zu verleugnen scheint. Ogier, der mit einem Regis-Zweidecker experimentiert, ist nach seinem ersten Fluge über 150 m mit der Maschine verunglückt. Der Apparat hatte sich eben zum zweiten Versuch erhoben, als er aus mehreren Meter Höhe jählings auf die Erde stürzte, wo er in bemitleidenswertem Zustande liegen blieb. Glücklicherweise blieb der Pilot unversehrt.

Das „Revanche"-Meeting, das Juvisy veranstaltete, um seine erste Schlappe vergessen zu machen und dem man, zur leichteren Ueberwindung eines berechtigten Mißtrauens, das Wohltätigkeits-Mäntelchen umgehängt hatte, verlief leidlich günstig. Natürlich hat auch hier der „Mann des Tages", Bleriot, mitgewirkt; einen Versuch, den Stundenrekord ausführen, mußte er nach einein Fluge von 50 Minuten 8 Sekunden wegen einer kleinen Panne aufgeben. Auch de Rue führte einige kurze Flüge aus.

Im Lager von Chälons ist Jean Gobron, der jugendliche Sohn eines französischen Senators, eingetroffen, der mit dem Farman-schen Zweidecker recht erfolgreich operierte. Es gelangen ihm mehrere Flüge, von 15 und 11 km, bei deren einem er sogar zwei Passagiere, darunter eine Dame, mit sich nahm. Ebendaselbst steuert Sommer einen Farman-Zweidecker. Ein gelungener Flug von einer halben Stunde hat diesem Piloten die Idee eingegeben, daß er nunmehr in diesen Tagen den von Latham etablierten Flugrekord angreifen könne. Der Engländer Cockburn, der sich in der Handhabung eines Farman-Apparates unterweisen läßt, stürzte mit diesem. Die Maschine wurde dabei ziemlich stark beschädigt.

In Beifort, wo man aus Anlaß des großen Nationalfestes, des 14. Juli, auf einen großen Zustrom von Besuchern rechnet, wird dieser Tage de Rue Vorstellungen geben.

Jetzt geht man mit Eifer an die Vorbereitungen der „Großen Woche der Champagne". Die Spezialkommissare Graf Castillon de Saint-Victor und Paul Rousseau sind in Reims eingetroffen, um in Gemeinschaft mit dem Präsidenten des Komitees, dem Marquis de Polignac, die endgiltigen Bestimmungen bezüglich der Flugbahnanlage zu treffen. Auch die Schuppen für die Aero-plane werden schon in Angriff genommen. Zum ersten Male wird bei deren Konstruktion eine neue Idee Anwendung finden,

die von dem Aviationskomitee ausgeht. Es handelt sich um ein System des Verschlusses. Dieser bestellt aus großen Klappluken, die sich auf den Boden zurückschlagen und so als Fußboden benutzen läßt. Wie es heißt, haben bisher Lathani, Esnault-Pelterie, Tissandier, Demanest, Breguet, Guffroy fest gemeldet; auch der Amerikaner Curtiß wird zu diesem Bewerbe nach Reims kommen.

In Dinard soll auf Betreiben des Hauptmanns Lucas Qerardville ein Aerodrom errichtet werden. Die dortige Gemeinde hat zu diesem Zwecke einen Teil der Rennbahn von Bois-Thomelin zur Verfügung gestellt. Außerdem bewilligt die Stadt eine jährliche Subvention von 10000 Francs an Gerardville unter der Bedingung, daß er alljährlich während der Sommersaison mit einem Wright-Flieger daselbst Flugexperimente anstellt.

Die rührigen Konstrukteure Labaubie & Puthet bauen gegenwärtig einen Tandem-Zweidecker von 10 m Länge und 6 m Spannfläche. Der Apparat, der einen 25 PS Dreizylinder Anzani-

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Fliegerkonkurrenz von Douai. Bleriot in seinem Flieger No. XII.

Motor erhält, ist für einen französischen Sportsman, namens Bou-taric, bestimmt.

Auch'-- einige neue Preise sind wieder für die französische Aviation ausgesetzt worden. Der Aeroklub de Centre in Orleans bestimmte 500 Francs für denjenigen Anfänger, der gleich zu Beginn seiner selbständigen Versuche die Bahn des genannten Klubs fünfmal umkreisen würde. Der Aeroklub de France hat zwei Preise ä 1000 Francs zur Verfügung gestellt erhalten, über deren Bestimmung noch nichts festgesetzt ist. Die Ligue Nationale Aerienne hat einen ihr von Alphonse Falco überwiesenen Betrag von 10000 Francs für denjenigen Piloten bestimmt, der zuerst vom Lager in Chälons abfliegend im Aeroplan das Manöverfeld

von Issy-Ies-Moulineaux erreicht. Die Marquise de Ganay bestimmte einen Preis für den Aviatiker, der, in einer Distanz von etwa 67 km aufsteigend, vor ihrem Schlosse de Courance bei Milly landen würde — gewiß ein verführerischer Preis. Rl.

Preisausschreiben für Luftschrauben (Propeller).

(Nur für Deutsche.)

I. Allgemeine Bestimmungen.

Die ILA in Frankfurt a. M. 1909 veranstaltet einen Wettbewerb für Luftschrauben (Propeller), für den Geldpreise im Gesamtbetrag von 9000 Mk. ausgeworfen sind. Der Preisbewerbung unterliegen wesentlich die aerodynamischen Eigenschaften der Luftschrauben.

Zugelassen sind Luftschrauben bis zu 5 m Durchmesser, die wenigstens 30 kg Schubkraft entwickeln müssen. Die Versuche werden mittelst eines auf Schienen laufenden Wagens vorgenommen, der durch die Luftschrauben angetrieben wird, und Geschwindigkeiten bis zu 20 m See. erreichen soll. Die Anordnung und näheren Details erhalten die Bewerber auf Anfrage. Zum Antrieb der Luftschrauben wird eine Arbeitsleistung von 60 PS bei allen Tourenzahlen zwischen 200 und 1200 Umdrehungen in der Minute an der Schraubenachse zur Verfügung stehen. Geringere Leistungen lassen sich nach Belieben einstellen.

Die Anmeldungen zum Luftschrauben-Wettbewerb müssen bis zum 1. August bei der Ausstellungsleitung erfolgen, über spätere Zulassung entscheidet das Preisgericht. Der Anmeldung sind Angaben über den Propellerschub, die Fahrgeschwindigkeit und die grölte Tourenzahl, für die der Propeller entworfen ist, beizufügen, ferner ist eine Maßzeichnung des Propellers beizugeben, aus der insbesondere die Nabenkonstruktion ersichtlich ist.

Die Paßstücke für den Anschluß eines jeden Propellers an die Achse der Versuchseinrichtung werden den Bewerbern von der Äusstellunesleitung gegen Berechnung der Selbstkosten geliefert. Das Verpassen dieser Stücke (zumeist Achsstümpfe) mit der Propellernabe ist von dem Bewerber vorzunehmen. Auf gute Ausbalanzierung ist dabei sehr zu achten. Die Einlieferung des Propellers an die Ausstellungsleitung hat bis zum 15. August zu erfolgen.

Die Propeller werden vor den eigentlichen Versuchen einer Schleuderprobe (Prüfung der Festigkeit gegen Zentrifugalkräfte) bei dem l,2fachen der maximalen Betriebstourenzahl unterworfen. Für irgend welche Schäden, die bei dieser und auch den nachfolgenden Proben an den Propellern entstehen, wird keine Haftung übernommen.

Die Ausstellungsleitung behält sich das Recht vor, Propeller, die ihr aus irgend einem Grunde für den Wettbewerb nicht geeignet erscheinen, unter Angabe des Grundes von dem Wettbewerb auszuschließen.

II. Versuche üncT Formeln.

Die Fahrversuche mit den einzelnen Luftschrauben werden bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten und Tourenzahlen vorgenommen. Es wird hierbei gemessen der axiale Propellerschub P (Nutzkraft des Propellers), das zum Betrieb des Propellers aufgewandte Drehmoment M, die Relativgeschwindigkeit v der Propellerachse gegen die umgebende Luft und die mimitliche Tourenzahl n bezw. die Winkelgeschwindigkeit u> = ^. Die Entfernung der äußersten

Punkte der Propellerflügel von der Drehachse werde mit r (Radius) bezeichnet; endlich sei f das Gewicht der Raumeinheit der Luft.

Aus diesen gemessenen Größen werden für jeden Versuch die folgenden drei Zahlenwerte abgeleitet:

1. Der Wirkungsgrad des Propellers (d. h. das Verhältnis der gewonnenen Arbeit zu der aufgewandten Arbeit) wird erhalten durch die Beziehung

P- v

2. Als Gütegrad der Raiiniausnutzung bei Beschränkung in den Aussenmassen des Propellers ergibt sich das Verhältnis des Wirkungsgrades des Propellers zu dem Wirkungsgradmaximuin, das ein idealer Propeller von gleichem Aussendurchmesser 2 r bei der beobachteten Fahrgeschwindigkeit v und Schubkraft P erreichen könnte. Wird zur Abkürzung die aus

P, a-

lauter gemessenen Größen gebildete Zahl <f = —* ^—^- eingeführt (g^Erd-

beschleunigung, n = 3,14159 . . — ), so ergibt sich der Gütegrad der Raumausnutzung C zu _____

C = i f'f. + V V, +"fj ■

3. Eine Maßzahl für die Eignung eines Propellertyps zur direkten Kuppelung

ergibt sich in der Größe

T

diese ist das Produkt des Wirkungsgrades mit einer Wertziffer für größte Kraftentfaltung bei gegebenem Drehmoment und ist um so größer, je größer einerseits die Kraftentfaltung, andererseits der Wirkungsgrad ist.

Anmerkung.

Kann bei einer Luftschraube der Durchmesser wie auch die Tourenzahl frei gewählt werden (Uebersetzungsgetriebe zwischen Motor und Luftschraube), so ist diejenige Luftschraube die beste, die den größten Wirkungsgrad rj hat. Ist dagegen durch die räumlichen Verhältnisse ein größter Luftschraubendurchmesser vorgeschrieben, dabei aber die Tourenzahl frei wählbar, so ist diejenige Schraube die beste, die bei der verlangten Leistung, also bei dem entsprechenden Werte cp den größten Wert von C aufweist. Ist direkte Kuppelung der Luftschraube mit einer schnelllaufenden Maschine vorgesehen, dabei aber der Schraubendurchmesser keiner Beschränkung unterworfen, so wägt die Gröse 0 die bis zu einem gewissen Grad sich widersprechenden Forderungen des Schnellaufs und des guten Wirkungsgrades gegeneinander in passender Weise ab.

Die drei Maßzahlen t), C und 8 nehmen für verschiedene Betriebszustände ein und desselben Propellers verschiedene Werte an; dadurch daß man diese Werte als Ordinaten zu der den Betriebszustand charakterisierenden Größe

X = —-— als Abscisse aufträgt, ergeben sich Kurven, die für einzelne Propellertypen charakteristisch sind. Diese Kurven dienen als Grundlage für die Preisverteilung.

III. Preisverteilung.

Ein von der Ausstellungsleitung im Zusammenwirken mit dem Kriegsministerium einzusetzendes Preisgericht wird auf Grund der Versuchsergebnisse drei erste Preise von 2000 Mk. und drei zweite Preise von 1000 Mk. erteilen

a) für die Luftschraube, die den besten bezw. zweitbesten beobachteten Wirkungsgrad i\ aufweist,

b) für die Luftschraube bester bezw. zweitbester beobachteter Raumausnutzung C,

c) für den besten bezw. zweitbesten Schnelläufer, bewertet durch die beobachteten Werte der Größe 6.

Die Feststellung des größten beobachteten Wertes der Maßzahlen i), C. 8 erfolgt dabei in folgender Weise: Besitzt die unter II erwähnte Kurve ein ausgesprochenes Maximum, so wird dies als maßgebend betrachtet, finden sich dagegen die größten Werte an einem Ende der Kurve, so gilt der äußerste direkt beobachtete Wert als maßgebend für die Preisbewerbung.

Liegen die entscheidenden Zahlwerte von zwei (oder mehreren) für die Preisverteilung in Betracht kommenden Luftschrauben sehr nahe aneinander, so-daß der Vorrang des einen oder anderen wegen der unvermeidlichen Versuchs-ungenauigkeiten unsicher erscheint, so behält sich das Preisgericht vor, die Entscheidung nach Gesichtspunkten der praktischen Verwendbarkeit der einzelnen Schraubenkonstruktionen zu treffen.

Die Entscheidungen des Preisgerichts sind endgiltig. Ein ausführlicher Bericht über die Versuchsergebnisse wird später veröffentlicht.

Erläuterungen zu den unter II aufgeführten Formeln.

Die Anforderungen, die man an gute Luftschrauben stellen muß, sind je nach der Verwendungsart zu verschieden, um eine Preisbewerbung nach einer einheitlichen Formel empfehlen zu könneu.

Um für diese erste Luftschraubenkonkurrenz die Aufgabe möglichst einfach zu gestalten, ist beschlossen worden, lediglich aerodynamische Eigenschaften der Schrauben zu prämiieren ; es läge sonst auch nahe, besonders geringes Konstruktionsgewicht zu belohnen, doch besteht hierbei die Gefahr, daß eine Reihe zu schwacher und deshalb gefährlicher Konstruktionen eingeliefert werden.

Was nun die Formeln betrifft, so ist zunächst zu sagen, daß die Werte <], 0 sogenannte dimensionslose Größen sind, d. h. daß ihre Beträge sich unabhängig von dem gewählten Maßsystem und daher auch unabhängig von den Größenverhältnissen des einzelnen Propellers ergeben und somit geeignet sind, die besonderen Eigenschaften verschiedener Propellertypen zu charakterisieren.

P- v

Die erste Formel t\ = j^.— darf als bekannt vorausgesetzt werden, die

zweite wird in folgender Weise erhalten. Das theoretische Wirkungsgradmaximum tritt ein, wenn durch die gegebene Kreisfläche r' n ein in allen Teilen gleichförmiger paralleler Luftstrom hindurchgeschickt wird. Ist die Fahrgeschwindigkeit v und die Geschwindigkeit, die der Propeller dem Luftstrome verleiht w, so wird

sekundlich einer Luftmasse m = (v + wj ϖ r! n die Geschwindigkeit w erteilt,

was eine Kraftentfaltung

P = rrf w = — n r' (v +w) ϖ w !^

g

ergibt. Die hierzu nötige Arbeitsleistung ist, da der Propeller in der in Bewegung gesetzten Luftmasse sekundlich den Weg v -f- w zurückgelegt, P (v + vi).

die Nutzleistung ist Pv, also der theoretische Wirkungsgrad V = y _^ w. 2)

Eliminiert man aus beiden Gleichungen die Grösse w, so ergibt sich, wenn P' £

zur Abkürzung die Grösse cp = --S———— eingeführt wird, der theoretischeWir-

_1_

kungsgradzu r)'= ,, r- ϖ Der Gütegrad C ergibt sich nun als r _ *) .

\ +/'/,+ f * —

Die Wahl der Grösse ö bedeutet — mehr wie die der beiden anderen Güteziffern — eine willkürliche Festsetzung. Wenn es gilt, zwei entgegenstehende Eigenschaften gegen einander abzuwägen, bleibt die Entscheidung offen, welches Gewicht man der einen und der anderen Eigenschaft zuerkennen will. Die vorgeschlagene Formel, die einen brauchbaren Schnelläufertyp ergeben dürfte, ist auf die folgende Art entstanden.

P- I

Die dimensionslose Größe _'i \ % gibt eine Wertziffer für die Kraft-

M-v ¥ " r

entfaltung bei gegebenemDrehmoment/M desMotors und'gegebenerFahrgeschwindig-keit v; die Kraftentfaltung bei gegebenem Drehmoment ist nun am größten bei gewissen, sehr hohen Umdrehungszahlen ; wie eine nähere Untersuchung zeigt, werden gleichzeitig die Wirkungsgrade sehr klein. Um nicht solche extreme Ausführungen zu prämiieren, und gleichzeitig einem Schnelläufer mit gutem Wirkungsgrad mehr Aussicht auf einen Preis zu geben, ist das Produkt der obigen Größe mit dem P-v

Wirkungsgrad 1 -= ~^~r^ als Wertziffer für die Schnelläufer vorgeschlagen.

IV. Preisausschreiben für Luftschrauben (Propeller).

Geheimrat Prof. Dr. Berndt-Darmstadt, Oberingenietir Eberhardt-Berlin, Professor Dr. Finsterwalder-München, Oberleutnant Geerdtz-Berlin, Major Groß-Berlin, Major a. D. Parseval-Berlin, Professer Dr. Prandtl-Göttingen, Hauptmann de le Roi-Berlin.

V. Preisausschreiben für die besten kinematographischen

Zum Zweck genauerer Kenntnis der mechanischen Vorgange beim Tierflug sowie deren Verwertung für die Technik setzt die Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung in Frankfurt a. M. 1909 drei Preise von Mk. 600, 300, 100, zusammen Mk. 1000 aus für die besten photographischen Serienaufnahmen eines Tierfluges.

Gefordert werden Reihen, welche Momentaufnahmen der Flügelbewegung in verschiedener Phase aufweisen. Es soll mindestens eine vollständige Bewegungsperiode auf dem gleichen Film resp. auf der gleichen Platte enthalten sein.

Die Gesichtspunkte der Prämiierung sind:

1. möglichst viele Aufnahmen innerhalb einer Periode der Flügelbewegung;

2. möglichst viele zusammenhängende Perioden.

Bei gleicher Brauchbarkeit entscheidet die Schärfe der Einzelaufnahmen.

Die Anmeldung soll bis zum 15. August, die Einlieferung bis zum 1. September d. Js. erfolgen. Ueber spätere Zulassung entscheidet das Preisgericht. Dasselbe behält sich auch eine Vereinigung der Preise auf einen Bewerber vor. Die Preisverteilung erfolgt nach Schluß der Ausstellung. Das Preisgericht steht unter dem Vorsitz des Herrn Professor Dr. von Grützner in Tübingen. Die anderen Preisrichter werden später veröffentlicht.

Der Jatho-Flieger ist fertiggestellt. Vor einigen Tagen besichtigte Prof-Weber von der Technischen Hochschule in Hannover mit Studierenden den Jatho-Flieger auf der Vahrenwalder Haide. Der neue Jatho-Flieger III ist mit einem 4 Zylinder. 45 PS. Körting-Motor von nur 150 Kilo ausgerüstet und geht in den nächsten Tagen zur Ausstellung nach Frankfurt a. M. ab. Nach Würdigung der Konstruktionseinzelheiten hielt Professor Weber vor der Jatho'schetl Fliegerhalle einen mit vielem Beifall aufgenommenen Vortrag über Luftwiderstand - und Kreiselgesetze und begleitete seine Ausführungen durch zahlreiche wohlgelüngene Versuche mit Drachen-, Gleit- und Kreisel-Fliegern, die später von seinen Hörern mit großem Eifer stundenlang bis zum Aufbruche nach Hannover fortgesetzt wurden. Besonderen Anklang fanden dabei die Kreisel-Flieger, zu denen die gefährliche Waffe der Austral-Neger, der Bnmerang gehört, der nach Beschreiben einer oder mehrerer ganz eigentümlich gestreckter Schleifen zum Anfangspunkte

Preisrichter:

Aufnahmen des Vogelfluges.

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Rundschau.

Inland.

No. 15

„FLUGSPORT."

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der Bahn zurückkehrt. Für das kommende Jahr will Professor Weber die Einrichtung einer Station für bemannte Gleitflieger anregen, worüber später noch ausführlicher an dieser Stelle berichtet wird.

Der Militär-Flugapparat, welcher in einer eigens hierzu auf dem Uebungs-platze der Versuchs-Kompagnie und der Kraftfahrzeug-Abteilung der Verkehrstruppen zwischen der General Papestraße und dem Tempelhofer Felde b. Berlin errichteten Halle gebaut wird, geht jetzt seiner nahen Vollendung entgegen. Der erste Aufstieg wird noch im Laufe dieses Monats stattfinden. Auf dem genannten Uebungsplatze hatte bis vor einigen Jahren die Luftschiffer-Abteilnng ihre Kasernements und ihre große Ballonhalle.

Flugapparat von Jospe, Dresden. Der Student der Technischen Hochschule Jospe hat einen Flugapparat erfunden, den er dem sächsischen Kriegs-ministerium vorführt. Er überflog das Gebäude des Elektrotechnischen Instituts.

Anstand.

Flieger von Prini-Berthaud. Prini-Berthaud, dessen Flieger wir bereits in Nr. 13 des „Flugsport" auf Seite 364-5 ausführlich beschrieben, und welcher bekanntlich eine Spannweite von 9,5 m und eine Gesamttragfläche von 50 qm be-

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Flieger Prini-Berthaud.

sitzt, hat jetzt mit seinen Versuchen begonnen. Beistehende Abbildung zeigt den Flieger auf dem Flugfelde.

Flieger von GoteSCu-in Bukarest. In Bukarest unternahm der Artillerie-Oberleutnant Golescu mit einem auf neuartigen Konstrnktionsprin2ipien beruhenden Aeroplan auf der Reitbahn der Artillerieschule einen Probeflug, der gelang.

Flieger von Yoshinosike Tokaoka in Tokio. In Tokio hat ein junger Japaner einen Flieger konstruiert, welcher mit 80 km Geschwindigkeit fliegen soll.

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„ I- L U OSPO R T.'

No. 15

Patentwesen. Deutschland.

Patentanmeldungen.

77h. J. 10 986. Zerlegbarer Anker für Luftfahrzeuge. Johann Jung II., Alzey, Rheinhessen. 2. 9. 08.

77h. R. 25728. Flügelflieger mit um die Längsachsen drehbaren Flügelenden. Dr. Ulrich von Reden, Franzburg bei Gehrden b. Hannover. 20. 1. 08.

77h. L. 26943. Vorrichtung zum Füllen von Luftballons. Gustav Laub-scheer, Marburg a. L., Ketzerbach 52. 31. 10. 08.

77h. W. 28 875. Antriebsvorrichtung für Luftschiffe, Flugmaschinen u. dgl. mit jalousieartigen, in der Fahrtrichtung hin- und herbewegten Treibflächen. Vincent Wisniewski, Berlin, Unter den Linden 12. 9. 12. 07.

77h. W. 30934. Vorrichtung zur Erhaltung der wagerechten Lage von Luftschiffen. Friedrich Weber, Nürnberg, Rahm 57. 21. 11.08.

77h. M. 34 965. Lenkbares Luftschiff mit Tragfläche unter dem Ballon. Gustav Maerten, Wiesdorf, Niederrhein. 9. 5. 08.

77h. K. 38 077. Steuerung für Luftfahrzeuge. Josef Kontzwald, Hamburg, Graskeller 3. 4. 7. 08.

77h: K. 38 385. Elastische Luftschiffverankerung. Karl Kieninger, Schwäb.-Hall. 10. 8. 08.

77h. H. 41 837. Antriebsvorrichtung für Luftschiffe u. dgl. Francois Henne-bique, Paris; Vertr.: A. Loll, Pat.-Anw., Berlin W. 8. 2. 10. 07.

Patenterteilungen.

77h. 212 689. Luftschiff mit mehreren Gondeln; Zus. z. Pat. 211 606. Sie-mens-Schuckert Werke G. m. b. H., Berlin. 5. 9. 07. S. 25209.

Verschiedenes.

Verzögerung in der Ablieferung von Wright-Fliegern. In Fachkreisen erregt die Nachricht Aufsehen, daß die Serie von 14 Stück Wright'schen Fliegern, die in den Werkstätten der Astra-Gesellschaft hergestellt waren, infolge Fehlkonstruktionen nicht zur Ablieferung gelangen konnten.

Es stellte sich heraus, daß die Pläne, nach denen sie angefertigt worden sind, unrichtig waren. Dadurch erklärt sich auch, daß die ersten, an die Schüler Wrights gelieferten Apparate nicht zum Fliegen gebraucht werden konnten. Dazu kommt noch, daß die von Barriquand & Marre gelieferten Motore nicht zufriedenstellend funktionierten. Das Rätselhafte bei der Sache ist nur, daß die Pläne, die sich jetzt als unrichtig herausgestellt haben, von Wilbur Wright selbst der Gesellschaft „Astra" nach dem Abschlüsse des Vertrages, der die fabriksmäßige Herstellung der Apparate regelt, Ubergeben worden sein sollen.

Infolge dieser störenden Zwischenfälle ist die Gesellschaft „Astra" außer stände, ihren Lieferuugsverpflichtungen nachzukommen.

Dr. Gans-Fabrice, München, welcher gleichfalls einen Wright'schen Flieger bestellt hatte, ist daher nicht in der Lage, im ersten Monat auf der Frankfurter Ausstellung mit seinem Apparat zu fliegen.

Auch die Freunde der Aviatik in Oesterreich werden davon im gewissen Sinne betroffen, denn es ist jetzt unmöglich geworden, daß sie den von den bekannten Flugtechnikern Etrich und Wels bestellten Wright-Apparat, der schon im Juni in Wien hätte eintreffen sollen, selbst im Monat Juli in Betrieb werden sehen können. Wie wir erfahren, ist es den Herren Etrich und Wels, die sich sofort nach dem Bekanntwerden der eben mitgeteilten Vorfälle energisch ans Werk gemacht haben, dennoch geglückt, sich für die nächste Zeit die Lieferung einer Wright'schen Flugmaschine nach Oesterreich zu sichern. Sie haben sich zu diesem Behufe mit Herrn Dr. Gans-Fabrice aus München in Verbindung gesetzt, der als Mitglied des Präsidiums der Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung in Frankfurt a. M. zwei neue, im Bau befindliche, korrigierte Wright- Aeroplane angekauft hat, und es ist ihnen gelungen, die Ablieferung eines dieser Apparate nach Oesterreich noch für Ende August zugesichert zu erhalten.

No. 15

„l'LUOSPORI

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Offizielle Mitteilungen

des

Frankfurter Flugtechnisch. Vereins

Sitz Frankfurt a. Main.

Geschäftsstelle: Bahnhofsplatz 8.

Vorstand:

1. Vorsitzender: Civil-Ing. Paul Schubbert.

2. „ Dipl.-Ing. Karl Aug. Schreiber. Schriftführer: Civil-Ing. Oskar Ursinus.

1. Flugwart: Civil-Ing. Oskar Ursinus.

2. „ Baron Curt Trützschler von Falkenstein. Kassierer: Leutnant a. D. Oskar Klemm. Beisitzer: Ing. Robert de Stoutz.

Ing. Hans Krastel.

Oberleutnant a. D. zur See Dornheim. Sitzungsbericht vom 23. Juni 1909, abends 8 Uhr, Hotel Bristol. Anwesend waren 20 Mitglieder.

Zuerst wird das Protokoll der ersten Sitzung vom 27. Mai 190t) verlesen und einstimmig genehmigt. In Ergänzung dieses Protokolls wurde Herr Oberleutnant Dornheim als 3. Beisitzer vorgeschlagen und die Wahl einstimmig gutgeheißen.

Zu Punkt 1 der Tagesordnung „Festlegung der Satzungen" ist folgendes zu bemerken:

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Frankfurter Flugtechnischer Verein. (Der Abflug.)

Stadtverordneter Ingenieur Schubbert gab zuerst einen kurzen Ueberblick über die Verhandlungen mit dem Frankfurter Verein für Luftschiffahrt und sprach über die Gründe der Ablehnung von Seiten des genannten Vereins.

Böninger bittet, von der Vorlesung der Satzungen abzusehen und die Kontrolle derselben einer Kommission zu Uberweisen, um an Zeit zu sparen. Dieser Vorschlag wird nicht gutgeheißen.

Schubbert schlägt vor, lediglich die Paragraphen zu verlesen, die gegenüber den bereits früher durchgesprochenen eine Aenderung erlitten haben.

Nach eingehender Beratung der Satzungen und nach deren Genehmigung verliest Ursinus die Liste von 15 sich neu angemeldeten Herren wie folgt:

W. Rühl, Eppsteinerstr. 33; Julius Beauvale, Niederrad; Walther Methlow, stud. elektr., Mainzerlandstr. 235; J. N. Busch, Mittelweg 3; Dornheim, Oberleutnant a. D. zur See; Silvia Tarabochia, Ing., Darmstadt, Luisenstr. 16; Ing. Knoop, Cranachstr. 9; Ing. Bauschlicher, Stegstr. 64; Ing. Menken, Adlerwerke; Ing. Müller, Adlerwerke; Ing. Nolte, Adlerwerke; Ing. Lentz, Patentbureau, Darmstadt; Ing. Starke, Darmstadt, Luisenstr. 16; Ing. Romeiser, Gießen; Dipl.-Ing. Grödel.

Die Aufnahme dieser 15 Herren wird beschlossen.

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Frankfurter Flugtechnischer Verein.

(Im Flieger: Poelke, 6,5 m Uber der Abflugstelle.)

Hierauf kommt man zu Punkt 2 der Tagesordnung und hält Ursinus seinen interessanten Bericht über den Besuch der französischen Fliegerwerkstätten.

In den vergangenen Monaten hat sich unter den französischen Flugtechnikern die Begeisterung etwas gelegt. In Issy-Ies-Moulineaux war es ziemlich ruhig geworden. Nur Santos-Dumont holte ab und zu seine Libelle aus dem Schuppen, um sich die Zeit zu vertreiben.

Ebenso ist es in Pau merkwürdig still. Die Schüler Wrights fanden es nicht der Mühe wert, da kein genügendes Zuschauer-Publikum vorhanden war, ihre Uebungen fortzusetzen. Die großen Erfolge Wrights haben die kleineren Erfolge verschiedener französischer Flugtechniker verschwinden lassen.

In den Werkstätten von Antoinette und Esnault-Pelterie war es gleichfalls beängstigend still. Man fing an, den Wert der Eindecker zu bezweifeln. Angesichts der vielen Arbeiten und großen finanziellen Opfer, welche gerade die Antoinette-Gesellschaft den Eindeckern gebracht hatte, war die Situation keine günstige. Da kam Latham, ein junger Engländer, der wegen seines bescheidenen Auftretens sich bereits einen großen Freundeskreis erworben und gab mit seinem Stundenflug den Anhängern der Eindecker einen neuen kräftigen Impuls. Seit dieser Zeit wird auf dem Lager von Chalons sowie auf dem Felde von Buc tüchtig gearbeitet, hier Antoinette, dort Esnault-Pelterie. Es ist erfreulich, daß die neuen Versuche von Erfolg waren. So hat Esnault-Pelterie bereits wieder einige Flüge von 500 m ausgeführt.

Dann besprach Redner an Hand von Photographien die einzelnen Fliegerkonstruktionen.

An den interessanten Vortrag schloß sich eine eingehende Diskussion.

Hierauf brachte Böninger einen Antrag ein, eine Kommission zu wählen zur Begutachtung der verschiedenen eingehenden Flieger, Entwürfe etc. und werden die'.Herren Ursinus, Böninger, Schreiber, Grödel und Müller, letzterer speziell für Motoren, zu dieser Kommission mit dem Recht der Zuwahl gewählt.

Ursinus übernimmt das Amt des Vorsitzenden dieses Prüfungsausschusses Hierauf macht Ursinus noch einige Vorschläge betreffend einer Mitgliedskarte und beschließt man, vorläufig eine provisorische Karte drucken zu lassen, damit die einzelnen Herren Eintritt zu dem Fliegerplatz erlangen können.

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Frankfurter Flugtechnischer Verein.

(Im Flieger: Baron Trützschler von Falkenstein.)

Ferner wird die Haftpflicht der einzelnen Flieger bei Defekten des Flugapparates besprochen und schlägt Ursinus vor, es soll jedef vor Benutzung des Flugapparates eine Kaution stellen.

Böninger spricht sich dagegen aus und empfiehlt nur lediglich die Liquidation der Reparaturkosten an die einzelnen Mitglieder.

Hierauf wisd ferner noch festgesetzt, dali jeden Montag und Mittwoch abends 7 Uhr auf dem Fliegerplatz Gleitversuche abgehalten werden und es soll speziell der Mittwoch als Hauptversammlungsiag gelten. Die ersten Versuche sollen am 25. Juni abends 7 Uhr stattfinden.

Es wird ferner noch beschlossen, Reversformulare drucken zu lassen, die jetler vor dem Fliegen unterschreiben muß.

Schluß der Sitzung 12 Uhr.

Flugversuche am Freitag, den 9. Juli, 10 Uhr Vormittags.

Im Training arbeiteten die Herren: stellvertretender Flugwart Baron Curt Trützschler von'Falkenstein und Bruno Poelke. Baron Trützschler von Falkenstein erzielte Flüge von 25—30 m, Poelke einen Höhenflug von 6 m Uber der Aufstiegstelle.

Für Uebungstage sind Montag und Mittwoch, abends 7 Uhr, bestimmt. Für diese Zeit wird dem Frankfurter Flugtechnischem Verein der Abflughügel im Einverständnis; mit derJAusstellungsleitung freigehalten.

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Offizielle Mitteilungen des Schlesischen Flugsport=Club.

Sitz Breslau.

Vorstand :

1. Vorsitzender: Oberingenieur E. Schräder.

2. „ Ingenieur C. v. Sallwürk. 1. Schatzmeister: Postsekretär E. Solger. Bankkonto: Schles. Bankverein. Propagandaausschuß: Chefredakteur L. Beninatto

Sportsgruppen, zugleich Sportskommission:

1. Maschinenflug; Obmann E. Schräder.

2. Freiflug: E. Schräder, H. Kukol, Frau Metze.

3. Freiballon: v. d. Borne, E. Schräder, H. Wolff.

4. Automobilfahren: Obmann C. v. Sallwürk.

5. Rasenspiele, Florettfechten, Pistolenschießen: Frau von Sallwürk K. Ritzmann, L. Beninatto.

6. Wintersport: C. O. Schlobach, Fritz Heidenreich.

Clublokal: Theater-Restaurant. Sitzung: Jeden Sonnabend 8.30 Uhr. Sonnabend, den 3. Juli. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung 8.30 Uhr. Der angekündigte Vortrag „Im Auto quer durch Deutschland" mußte wegen Ueberhäufung des Vortragenden mit anderen Arbeiten vorläufig abgesagt werden. Besondere Anträge wurden nicht gestellt und deshalb der offizielle Teil der Sitzung bald geschlossen. Ein Teil unserer Mitglieder benutzte noch den Nachtzug nach Nippern, unserem Uebungsfelde.

UnsereTätigkeitinletzterWoche erlitt einige Einbuße durch die ungünstige Witterung, die uns zwang, mit unseren Uebungen einige Tage auszusetzen. Auch der Sonntag brachte außer einigen, in Anbetracht des völlig unbrauchbaren Windes recht achtbaren Flügen des Herrn Metze, keine besonderen Resultate, da unsere besten Flieger aus diesem Grunde auf einen Start verzichten.

Zu den Flugkonkurrenzen in Frankfurt a. M., deren Ausschreibung wir in Nr. 11 der Zeitschrift „Flugsport" veröffentlichten, sind bisher die Meldungen der Herren Fr. Heidenreich, L. Beninatto und F. Metze eingegangen. Diese Meldungen werden durch den Vorsitzenden unseres Wett-flugausschusses, Herrn F.. Schräder, nach Frankfurt weitergegeben und sollen demnächst weitere Details lüerühcr zur Bekanntgabe gelangen.

No. 15

„ F LUOSPOR T.

Seite 439

Preisausschreiben für ein Tischbanner. Das am 1. Juli abgelaufene Preisausschreiben zur Erlangung eines künstlerischen Tischbanners hatte mehrere Einsendungen zu verzeichnen, von denen drei mit denJMottos: „Glänzend", „Nippern", und „Juwel" besonders gefielen. Da indessen alle drei den gewünschten Anforderungen nicht in ausreichendem Maße entspruchen^wurde dem Berufendsten unterjuns für diesen Zweck, Herrn Kunst-

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Schlesischer Flugsport-Club

Oben: Beninatto und Heidenreich einen Doppelflug ausführend. Unten: Heidenreich.

maier Schlombs, die Ausführung eines derartigen Tisch-Klubabzeichens Ubertragen. Herr Schlombs hat das Modell hierzu nahezu vollendet, das zurzeit noch in unserer Halle in Nippern sich befindet und dort von unseren Mitgliedern besichtigt werden kann.

Neuaufnahmen: Herr Seimert, Kreuzstrasse 11. Schräder. v. Sallwürk. Leischner.

Literatur.

Motor-Luftschiffe. Von Ansbert Vorreiter. Mit 43 Abbildungen im Texte und Zeichnungen ausgeführter Luftschiffe auf 4 Tafeln. Preis eleg. geb. M. 2.80. (Richard Carl Schmidt & Co., Berlin W. 62.) Seinem vor kurzem in gleichem Verlag erschienenen Buche über „Motorflugapparate" hat der als SpezialSchriftsteller und Konstrukteur auf dem Gebiete der Motorluftchiffahrt bekannte Autor jetzt eine Publikation über Motor-Luftschiffe folgen lassen.

Offizielle Mitteilungen des Vereins Deutscher Flugtechniker.

Sitz Berlin.

Eh renmitglie der: Gustav Lilienthal, Groß Lichterfelde. Orville Wright, Dayton. Wilbur Wright, Dayton.

1. Vorsitzender: Dr. Fritz Huth, Rixdoif.

2. Vorsitzender: Major von Parseval, Charlottenbury. Schriftführer: O. Schmal-Carbur, Tempelhof. Syndikus: Rechtsanwalt Eschenbach, Berlin. Beisitzer: Diplom-Ingenieur H Dorner, Berlin.

Ingenieur J. Grade, Magdeburg. Ober-Ingenieur H. Rosenstein, Elbing. Ingenieur Max Schüler, Chemnitz. Vorsitzender der technischen Kommission: Ober-Ingenieur Zix, Berlin. Vorsitzender der Platzkommission: Kapitain z. S. a. D. von Pustau.

Ungezwungene Zusammenkünfte.

Wir bringen zur gefl. Kenntnis, dass für unsere Mitglieder in Berlin jeden Freitag ein Stammtisch im Restaurant Heidelberger belegt ist. Wir bitten unsere Mitglieder von dieser Gelegenheit zur ungezwungenen Aussprache Gebrauch zu

Zuschriften sind an die Geschäftsstelle: Berlin W. 35, Schöneberger Ufer 25 zu richten. Zahlungen werden durch Zahlkarte auf das Postschek-Conto Nr. 5332

Dr. F. Huth, I. Vorsitzender. O. Schmal, Schriftführer.

Flugzeuge und Luftfahrt im Deutschen Kaiserreich sowie Fliegerclubs und Luftsportvereine im Jahr 1909

Flugtechnische Literatur.

Zu beziehen vom Verlag des „FLUGSPORT", Frankfurt a. M.

Hilfsbuch für den Luftschiff- und Flugmaschinenbau. Eine übersichtliche Darstellung der verschiedenen Konstruktionen, sowie Anleitung zur Berechnung der Leistungen und des Wirkungsgrades von Luftschiffen, Flugmaschinen aller Art und von Treibschrauben. Von Dr. R. Wegener von Dallwitz. Preis Mk. 4.—

Wie der Vogel fliegt und wie der Mensch fliegen wird von Ingenieur Wilhelm Kress.

Preis Mk. 4.-.

Motorballon und Flugmaschine von Major A. von Parseval, Berlin. Preis Mk. 1.—. Flugapparate von Ingenieur Fritz Rost. Preis geb. M. 1.Ö0.

Der Vogelflug als Grundlage der Fliegerkunst von Otto Lilientha. Preis Mk. 10.—. Leitfaden der Luftschiffahrt und Flugtechnik von Dr. Raimund Nimführ.

—.----- Preis Mk. 12.-.

Luftkrieg von"R. P. Hearne mit einem Geleitwort von Sir H.Maxim. Preis Mk. 6.—. Wie der Vogel fliegt von Milla. Preis Mk. I.—.

Die endgültige Lösung des Flugproblems von Nemethy. Preis Mk. 2.--.

Der Flug, ein auf der Wirkung strahlenden Luftdrucks beruhender Vorgang von

Dr. Emil Jacob, Kreuznach. Preis Mk. 3.—.

Derjpraktische Flugschiffer von Dr. Wegener von Dallwitz. Preis geb. Mk. 3.—.

brosch. Mk. 2.—.

Mechanik des Vogelfluges von Major A. von Parseval. Preis Mk. 5.—.

In die Lüfte empor von Hauptmann von Krogh. Preis Mk. 1.—.

Die Luftschiffahrt von Hauptmann H. Gross. Preis Mk. 0.30.

Die Ortsbewegung der Tiere von Petigrow. Preis geb. Mk. 5.—.

brosch. Mk. 4.—.





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