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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 8/1925

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 8/1925. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Segelflug, Motorflug und Modellflug sowie Luftfahrt und Luftverkehr im Deutschen Reich (Weimarer Republik) im Jahre 1925

Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger

für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion u. Verlag „Flugspor t", Frankfurt a. M., Bahnhofsplatz 8

Telefon: Hansa 4557 — Telegramm-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Nr. 8 22. April 1925 ■ XVII. Jahrg.

Bezugspreis für In- und Ausland pro H Jahr Mk. 4,50 frei Haus.

Für das Inland zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten, für das Ausland durch den Buchhandel und Verlag nach besonderer Preisstellung Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

Deutsche Luftfahrt-Ausstellung München 1925.

Endlich findet wieder einmal nach langjähriger Pause eine deutsche Flugzeug-Schau statt. Die letzte im November 1914 vom V. D. M. und K. A. C. geplante Internationale Luftfahrt - Ausstellung . ALA konnte infolge des Krieges nicht stattfinden.

Am 15. Juli wird im Rahmen der Deutschen V erkehrs-Ausstellung die in München stattfindende Luftfahrt-Ausstellung eröffnet. — Die Organisation dieser

Luftfahrt-Kollektiv-Ausstellung liegt in den Händen des Verbandes Deutscher Luftfahrzeug-Industrieller. Sie wird so ausgestaltet, daß ein alles umfassendes abgeschlossenes Bild über den Stand und die Leistungsfähigkeit der deutschen Luftfahrzeug-Industrie gegeben wird. Es gelangen die neuesten Typen zur Ausstellung und zwar vom kleinsten Sport-Flugzeug und Schul-Flugzeug bis zur größten, mehrmotorigen Verkehrsmaschine. Die verschiedenartigsten Konstruktionen in Metall und Holz, Ein- und Doppeldecker, sowie Hoch- und Tiefdecker für Land und Wasser werden Gelegenheit geben, sich über den Stand der deutschen Luftfahrttechnik, die Verkehrssicherheit der Maschinen und über die Bedeutung sowie Zukunftsrnöglichkeiten der Luftfahrt zu informieren. Neben den Flugzeugen selbst und ihrer Innenausstattung werden Mo-

Segelflug, Motorflug und Modellflug sowie Luftfahrt und Luftverkehr im Deutschen Reich (Weimarer Republik) im Jahre 1925

DasBild auf dem Titelblatt „Kraniche am Nil" (Aus Bengt Berg „Mit den Zugvögeln nach Afrika) veröffentlichen wir mit Genehmigung des Verlages Dietrich Reimer, Berlin,

toren, Instrumente und sämtliche Zubehörteile zu sehen sein. Ferner wird der Ausstellung" eine wissenschaftliche Abteilung angegliedert, in welcher Flughafen-Anlagen, die Bodenorganisation mit ihren Hilfsmitteln, Verkehrsübersichten und Statistiken sowie die notwendigen Forschungsarbeiten gezeigt werden. Auf der Ausstellung wird die gesamte maßgebende deutsche Luftfahrzeugindustrie vertreten sein. Wir finden unter den Ausstellern die Firmen Albatroswerke A. ü., Aquila G. m. b. H. mit Heinkel-Flugzeugen, Bahnbedarf A. G., Bayerische Motorenwerke, Casparwerke A. G., Daimler Motoren Ges. in. b. H., Deutscher Aero Lloyd A. G., Dietrich Flugzeugwerke A. 0.. Dorther Metallbauten G. m. b. FL, Focke-Wulf Flugzeugbau A. G., Optische Anstalt Goerz, Luftverkehr Hammer & Co., Junkers Flugzeugwerk A. 0., Junkers Luftverkehr A. G., Junkers Motorenbau G. m. b. H., Luft-Fahrzeug-Ges. m. b. H., Flugzeugbau Messerschmitt, Rohrbach Metallflugzeugbau G. m. b. H., Siemens & Halske, Stahlwerk Mark A. G., Steffen & Heymann, Süddeutscher Aero Lloyd A. G., Udet Flugzeugbau G. m. b. H., Heinicke Fallschirm.

Da die Ausstellungshalle für Luftfahrt mit 4200 nr überdecktem Boden während des Juni unbenutzt bleibt, plant die Akademische Fliegergruppe München in Gemeinschaft mit dem Münchener Verein für Luftfahrt eine

Segeflugschau.

Diese Vorschau soll aufklärend und besonders auch werbend wirken und die Idee des Segelfluges, sowie Verständnis für die damit verbundene mühevolle Arbeit tiefer ins Volk hineintragen. Es gibt heute wohl kaum jemanden, der noch nichts von den Erfolgen unserer Segelflieger in der Rhön, bei Rossitten oder bei Asiago gehört hat, aber die Wenigsten können sich eine rechte Vorstellung von einem Segelflugzeug, von dessen Wirkungsweise und Bedeutung machen. Deshalb wäre es ganz besonders begrüßenswert, wenn eine reiche Beschickung der Ausstellung erfolgt.

Es ist bereits gelungen, günstigste Bedingungen für die Aussteller zu erwirken. So würden diesen für Platzmiete und für An- und Abtransport keinerlei Kosten erwachsen. Die Versicherung ist zwar vom Aussteller selbst zu tragen, jedoch würden sich keine großen Lasten ergeben, weil die Halle insgesamt versichert wird und nur eine

gemeinsame Wache damit betraut zu werden braucht.

Es brauchen keineswegs bloß fertige Maschinen geliefert zu werden, sondern auch Modelle, Zeichnungen, Baumaterial, Konstruktionsteile, insbe-

lialle für Luftfahrt auf der Deutschen Verkehrs - Ausstellung 1925. Luftfahrt-Kollektiv-Ausstellung. Veranstalter: Verband Deutscher Luftfahrzeug-Industrieller.

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sondere Rippen für verschiedene Profile, Holmteile, die die verschiedenen Bauweisen erkennen lassen, Bauteile, an denen Festigkeitsproben vorgenommen wurden usw. sind sehr willkommen, da gerade aus solchen Teilen gewöhnlich das meiste zu ersehen ist.

Meldungen mit Kostenvoranschlag sind zu richten an: Akademische Fliegergruppe München e. V., z. H. Gg. Manigold, München, Technische Hochschule.

Waketts Warbler-Eindecker.

Diese zweisitzige Maschine erhielt beim australischen Kleinflugzeug-Wettbewerb den 2. Preis für Zuverlässigkeit, Steigfähigkeit und Demontierbarkeit. Das Flügelgerippe der kleinen Maschine besteht aus Spruce-Kastenholmen mit Rippen aus Ahorn. Die Rumpf-Längs-

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Waketts Warbler-Eindecker.

träger, Streben und Querversteifungen sind ebenfalls aus Spruceholz. Verspannt ist der Rumpf mit Klaviersaitendraht. Das Vorderteil ist mit Ahornfournier beplankt. Der übrige Rumpf hat imprägnierte Stoffbespannung.

Der Motor ist, wie die Maschine, von Wakett entworfen und gebaut. Er leistet bei einem Volumen von 1490 cm3 und 40 kg Gewicht ca. 40 PS. Die Abmessungen der Maschine sind folgende: Spannweite 12,2 m, Länge 6 m, Höhe 2,28 m, Geschwindigkeit 160 km/std, mit Passagier ca. 132 km/std, Landegeschwindigkeit 60 km/std.

Aviönette Lachassagne 18 PS.

Die Entwicklung des Leichtflugzeuges ist in Frankreich durch militärische Gegenströmungen unterdrückt worden. Man baut und konstruiert in erster Linie für den Krieg. Trotzdem lassen sich verschiedene Konstrukteure, Idealisten, nicht entmutigen und suchen in der Entwicklung des Leichtflugzeuges vorwärts zu kommen. Vor allen Dingen sind es Georges Houard, der Herausgeber des „Les Ailes", sowie Henry Bouche, Herausgeber der „L'Aeronautique", welche ab und zu den übersprudelnden militärischen Phantasien einen Dämpfer aufsetzen und die Forschungsarbeit ermutigen. Das nur nebenbei.

Zur Zeit experimentiert Lachassagne mit einem Leichtflugzeug mit verstellbarem Flügelprofil. Während die Arbeiten von fachmännischer Seite günstig beurteilt werden, will das „Service Technique" von dieser Sache nichts wissen und verspricht sich keinerlei Fort-

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Avionette Lachassagne 18 PS.

schritt. Die Versuchsmaschine mit verstellbaren Flügeln ist mit 8,3 m2 Tragdeckinhalt gebaut. Zum Betriebe dient ein alter überholter Zweizylinder-Darracq-Motor. Die Tragdecks in leichter V-Form gestellt besitzen einen minimalen Einfallswinkel von zwei Grad, veränderlich bis auf fünf Grad. Die bewegliche Flügelkonstruktion besteht aus zwei Teilen, einem festen aus Metall und einem beweglichen aus Holz. Bespannung Leinewand. Der ovale mit Fournier bedeckte Rumpf ist 8 m lang. Das Höhensteuer besitzt gleichfalls wie der Flügel veränderliche Wölbung, und zwar wird der sonst als Dämpfungsfläche dienende Teil in seiner Lage verändert.

Spannweite 6 m, Länge 4,70 m, Höhe 1,45 m, Inhalt 8,30 m2, Leergewicht 135 kg, Nutzlast 75 kg, Betriebsstoffinhalt 15 kg, Gesamtgewicht 225 kg, Belastung pro m2 ungefähr 28 kg, pro PS 11,250 kg.

Amerikanisches '[Loening- Amphibien-Flugzeug.

Die amerikanische Marine hat bei der Loening Corp. Co. 10 Flugzeuge in Auftrag gegeben, die für Land- und Wasserbetrieb bestimmt sind. Dieses Land- und Wasserflugzeug nähert sich der Flugbootkonstruktion und wäre mit Zugschraube nicht möglich gewesen zu konstruieren, wenn nicht ein Liberty-Motor mit obenliegender Kurbelwelle und hängenden Zylindern zur Verwendung gelangen konnte. Der Liberty-Motor leistet bei 1700 Touren 400 PS und gibt dem Flugzeug eine Geschwindigkeit von 200 km. Leerge-

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Amerikanisches Loening-Amphibien-Flugzeug.

wicht 1500 kg, belastet 1800 kg. Aktionsradius 110 km bei einer Bemannung von drei Personen.

Bleriot-Mehrsitzerjagdflugzeug B 117.

Das Flugzeug dient als Jagdflugzeug zur Begleitung der Bombenflugzeuge in großen Höhen. Bleriot hat von seinen bisherigen Konstruktionsbedingungen abgehend freitragende Flügel von sehr hohem

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2 Motoren Bleriot B 117.

Flügelquerschnitt nach deutschem Muster verwendet. Das Tragdeck ist dreiteilig, bestehend aus einem Mittelstück mit Rumpf und Motoren, sowie freitragenden Ansatzflächen.

Spannweite 23 m, Länge 15,50 m, Tragdeckinhalt 93 m2, Leergewicht 2860 kg, Nutzlast 1340 kg, Gesamtgewicht 4200 kg, Belastung pro m2 45 kg, pro PS 5,2 kg, es sollen folgende Leistungen erreicht werden: Geschwindigkeit in 4000 m Höhe 190 km, Gipfelhöhe 6000 m.

Nacht-Curtiss-Postflugzeug Carrier Pigeon*

Für den Verkehr zwischen New York—San Franzisko haben die Curtiss-Werke in Dayton, Ohio, einen Doppeldecker gebaut, welcher mit dem normalen 400 PS Liberty-Motor 12 eine Geschwindigkeit von ca. 200 km bei einer Landegeschwindigkeit von 80 km erzielt. Das Flugzeug einstielig, in seinem statischen Aufbau an den

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Curtiss-Postflugzeug.

alten Hansa Brandenburg erinnernd, besitzt einen sehr hohen Rumpf, welcher genügend Raum für die Aufnahme der Fracht gestattet. Das Fahrgestell ist unter dem Rumpf unter Weglassung einer durchgehenden Achse ausgespart. Dieses Flugzeug würde sich demnach auch sehr gut als Torpedoflugzeug eignen. Die Gipfelhöhe beträgt 5000 m.

Höhensteuer und Verwindungsklappen besitzen die gleichen Ausmaße, so daß sie ausgewechselt werden können. Ebenso läßt sich die linke Verwindungsklappe mit der rechten vertauschen. Dasselbe gilt vom Seitenruder. Der Frachtraum für die Post liegt ziemlich tief im Schwerpunktsmittel. Die Verstauung erfolgt durch eine seitliche Tür, sowie von oben. Die Abmessungen sind folgende: Leistungsbelastung 5,5 kg/PS, Flügelschnitt U. S.A. 27, Gewichte, Leergewicht 1400 kg, belastet 2250 kg, Gesamtlänge 8,5 m, obere Spannweite 12, untere 12,3 m, Gesamthöhe 3,6 m, Flügeltiefe 1,95 m, Flügelabstand 2,03 m, Motor Liberty 12, 400 PS, 1700 Umdrehungen, Metallschraube Reed, Durchmesser 3 m, Steigung 2,12 m. Betriebsstoffverbrauch 0,24 kg/PS/Std.

Für Werkstatt und Flugplatz*

Moderner Flughallenbau. In Nr. 4 des „Flugsport" wurde unter der Ueber-schrift „Luftverkehrsgedanken" der Bau von Flugplatzanlagen kurz, aber treffend gestreift. Die moderne Flughafenanlage stellt heute Ansprüche, die eine besondere Gestaltung der Bauten erfordern, Wie soll nun der moderne Flughafen aussehen?

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1. Es soll möglichst am Zugang zum Hafen das allgemeine Verwaltungsgebäude stehen, ausgestattet mit folgenden Räumen: L Empfangsraum für die Fluggäste, 1 Verwaltungsbüro, 1 Betriebsbüro, 1 Wetterstation, 1 Radiostation, 1 Flugleiterbüro möglichst unmittelbar neben Radio und Wetterstation, 2 Werkstätten mit Materialraum, Autogaragen, Sanitäterraum, Postbüro, Gepäckraum, sowie Beobachterturm mit Scheinwerfereinrichtung für die Nachtlandungen.

2. Anschließend, jedoch aus Gründen der Feuersicherheit in einem entsprechenden Abstand, die Flughallen. Die Flughalle soll nicht allzu große Abmessungen aufweisen, es genügt, wenn 4—6 Flugzeuge untergebracht werden können, so daß jede Linie oder Verkehrsgesellschaft ihre eigene Halle hat. Daneben ist es erforderlich, daß für Gäste oder besondere Veranstaltungen Hallen vorhanden sind.

3. Eine moderne Flughalle soll so gebaut werden, daß sie ohne weiteres auch das größte Verkehrsflugzeug aufnehmen kann, und gerade dieser Umstand bereitet im allgemeinen infolge der Torkonstruktion' große Schwierigkeiten, besonders da, wo mit dem Baukapital sparsam umgegangen werden muß. Im allgemeinen werden die Tore auf der Längsseite der Halle angebracht, und die Flugzeuge werden unter oft schwierigen Rangiermanövern mit Hilfe von Rollschuhen und anderen Behelfsmitteln an ihren Standort gebracht. Im Kriege, wo genügend Menschenmaterial zur Verfügung stand, war dieser Uebelstand nicht

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schlimm, anders heute, wo der Luftverkehr zu einem erwerbsmäßigen Unternehmen wird. Da heißt es unter allen Umständen die Betriebskosten auf ein Minimum beschränken. Hierunter fällt in erster Linie die Verminderung des Hallenpersonals. Diesen Anforderungen wird eine Neukonstruktion der Flughallenbau-firma A. & K. Dietrich durch ihre Flugzeugtransportbahn DRP Nr. 47 527 gerecht. Eine Beschreibung dieser Bahn erfolgt weiter unten, sie rechtfertigt den scheinbaren Widerspruch hinsichtlich der Abmessungen in Absatz 2 und 3.

4. Die Abmessungen der Flugzeuge schwanken in den Spannweiten zwischen 10 und 28,55 m, in den Längen zwischen 5 und 15 m und ist es deshalb sehr schwer, die richtigen Abmessungen für die Halle zu bestimmen. Diese Schwierigkeit brachte die Konstruktion der Transportbahn, denn mit dieser werden die Flugzeuge in der Längsrichtung in die Halle eingefahren und kann auf den Transportwagen auch ein Junkersgroßflugzeug mit 28,50 m Spannweite durch ein Tor von 16 m Breite eingefahren werden. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, hierbei das Tor auf die Giebelseite zu legen, denn dann kann eine Halle von 20 X 32 m zwei Junkersgroßflugzeuge und zwei Junkers-Limousinen F 13 aufnehmen, oder aber 6—8 Verkehrsflugzeuge, was bei einem Tor auf der Längsseite unmöglich oder aber mit Schwierigkeiten verknüpft ist.

5. Bei allen heute gebräuchlichen Verkehrsmitteln, wie Eisenbahn und Auto, sind die Größenabmessungen ziemlich bestimmte Maße, nicht so bei dem erst im Entstehen begriffenen Flugzeugbau. Aus diesem Grunde sind feststehende Hallen aus Eisen oder Eisenbeton noch nicht empfehlenswert. Denn was heute noch als ausreichend groß genug erscheint, kann morgen schon zu klein sein. Deshalb ist immer noch die Holzhalle das Gegebene, besonders wo heute sehr beachtenswerte Konstruktionen vorhanden sind. Die Außenwände erhalten zweckmäßig Holzschalung mit Ruberoidverkleidung, auf der durch einen entsprechenden Anstrich eine schöne architektonische Wirkung erzielt werden kann. Auch kann man eine Holzhalle mit einer sogenannten Prüßwand (massive Backsteinwand von 6 cm Stärke) umgeben, die auf der Außenseite einen Spritzwurf (Putz) erhält.

Die Flugzeugtransportbahn DRP Nr. 47 527 besteht aus einem 4achsigen Transportwagen von 4,50 m Länge, der auf einem Schienengleis gefahren wird. Die Achsenlagerungen sind Kugellager. An der Abflugstelle befindet sich eine Rampe, von der das Flugzeug ohne weiteres in das Gelände abfliegen kann. Zum Ein- bezw. Herausbringen genügt ein Arbeiter. Durch die Gleisanlage wird das Flugzeug zwangsläufig an seinen Standort gebracht und sind Beschädigungen der Tragflächen oder Schwanzflossen ausgeschlossen.

Inland.

Nachträge zum Deutschen Rundflug 1925.

1. Für den Deutschen Rundflug 1925 stellen sich noch Orter und Führer zur Verfügung. Näheres bei der Geschäftsstelle.

2. Es werden folgende vom Luftrat genehmigte Nachträge bekanntgegeben: Zu § 24 des II. Teiles der Ausschreibung für den Deutschen Rundflug:

„Im Interesse der Bewerber wird gestattet, daß bei dem Deutschen Rundflug neue Führer als Ersatz für ausgefallene auch noch während des Wettbewerbes gegen Zahlung eines Nenngeldes von 100 Mk. genannt werden."

d. 25. 3. 25.

Zu Nr. 11 des I. Teiles der Ausschreibung für den Deutschen Rundflug: „Der Wechsel des Besitzers vor dem Wettbewerb und bei Erbanfall im Wettbewerb ist statthaft." d. 6. 4. 25.

3. Vom Luftrat genehmigte Ausschreibung einer vom Verlag der „Nachrichten für Luftfahrer" gestifteten goldenen Stoppuhr:

„Wer von den Flugzeugführern der Gruppe A die Flugstrecke der ersten Schleife am ersten Tage und am schnellsten (zwischen Starterlaubnis Berlin und Ueberfliegen der Ziellinie Berlin) zurücklegt, erhält den Preis; im Zweifels-

falle entscheidet die geringste Motorleistung. — Wenn der Preis von der Gruppe A nicht gewonnen wird, geht er sinngemäß auf Gruppe B über, wenn eventuell auch dort nicht gewonnen, auf Gruppe C." d. 6. 4. 25.

4. In Anbetracht der großen Zahl von Nennungen zum Deutschen Rundflug (bis jetzt 86 Flugzeuge) ist die Beurkundung auf den nahe abflugsejjtig von Berlin gelegenen Flugplätzen besonders schwierig. Es empfiehlt sich daher, die Flugzeuge außer durch ihre Zulassungsnummer noch in ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu kennzeichnen. Es wird daher empfohlen, daß die Flugzeuge der Gruppe A das Leitwerk weiß lassen, die der Gruppe B es rot und die der Gruppe C es blau färben. Die rote und blaue Farbe sollen nicht so dunkel gehalten werden, daß sie für schwarz gehalten werden. Im übrigen sind farbige Anstriche statthaft, soweit dadurch nicht die Ausmachung der Kennzeichen erschwert wird.

Berlin, den 7. April 1925. Aero-Club von Deutschland

Der geschäftsführende Vizepräsident, v. Tschudi.

Tiefdeckerbauart-Patent. Wie die Junkers Luftverkehr A.-G. Nachrichtenstelle Berlin mitteilt, hat das Reichsgericht ein Urteil gefällt, das eines der wichtigsten Patente auf dem Gebiete des Flugzeugbaues betrifft, das DRP 310 619 vom Jahre 1917—18. Durch das Urteil wurde eine Nichtigkeitsklage gegen dieses Patent abgewiesen. Das in vollem Umfange aufrecht erhaltene Patent schützt Junkers seine auch bei dem neuen Junkerschen Großverkehrsflugzeug G 23 benutzte Tiefdeckerbauart.

Ein neues Segelflugzeug der Technischen Hochschule Hannover. Mitglieder der Hannoverschen Hochschulgemeinschaft, einer Vereinigung von Freunden der Technischen "Hochschule Hannover, haben durch Stiftungen den Bau eines neuen Segelflugzeuges ermöglicht, das an Stelle des bei den Segelflugvorführungen beim Zugspitzenflug im Febr. d. J. zu Bruch gegangenen Flugzeuges „Greif" tritt und der Akademischen Fliegergruppe die Teilnahme an den Flügen in Rossitten im Mai d. J. ermöglichen wird. Der Entwurf stammt von dem Lehrstuhl für Aerodynamik, Herrn Professor Dr. Pröll, in Hannover; eingebaute selbstschreibende Meßgeräte verschiedenster Art werden Beobachtungen wähend des Fluges gestatten. Die Fertigstellung und Uebergabe des in den Werkstätten der Hannoverschen Waggonfabrik A.-G. (HAWA) gebauten Flugzeuges benutzt die Hannoversche Hochschulgemeinschaft zur Veranstaltung eines Segelflugtages.

Merkblatt für die Abhaltung von Luftfahrtveranstaltungen und den Abwurf von Flugblättern in den Provinzen Rheinland und Westfalen.

Nach § 11 des Luftverkehrsgesetzes vom 1. August 1922 (R. G. Bl. I. S. 681 ff.) sind öffentliche Veranstaltungen im Dienste des Wettbewerbs oder der Schaulust, woran Luftschiffe, Flugzeuge oder Ballone beteiligt sind (Luftfahrtveranstaltun-gen) genehmigungspflichtig.

Der Preuß. Minister für Handel und Gewerbe und der Preuß. Minister des Innern haben die Oberpräsidenten ermächtigt, solche Luftfahrtveranstaltungen, soweit sie nicht über ihren luftpolizeilichen Ueberwachungsbezirk hinausgehen, selbständig zu genehmigen. Für meinen Ueberwachungsbezirk (Provinz Rheinland und Westfalen) werde ich die Genehmigung von der Erfüllung folgender Bedingungen abhängig machen:

1. Die Veranstaltung darf nur der Schaulust dienen. Ein Wettbewerb darf nur mit Genehmigung der preuß. Zentralbehörde stattfinden. Vergl. Ziffer 3.

2. Um die Gefahr einer nicht sachgemäßen Leitung zu vermeiden, sollen Luftfahrtveranstaltungen möglichst von Luftfahrtvereinen oder Firmen, die selbst Flugzeuge besitzen, geleitet werden. Der Veranstaltungsleiter hat auf eine straffe Flugordnung hinzuwirken. Die Verkehrsregelung im Flughafen und die Flughafenbetriebsordnung sind genau einzuhalten. Luftfahrzeugbesatzungen haben die Weisungen des Leiters der Veranstaltung zu befolgen und sind namentlich auf folgende Punkte hinzuweisen:

a) Kunstflüge in einer geringeren Höhe als 1000 m sind streng verboten. Das Ueberfliegen von Menschenansammlungen darf nur in solcher Höhe geschehen, daß das Flugzeug beim Aussetzen des Motors unter keinen Umständen Menschenleben gefährdet.

b) Der Start darf erst stattfinden, wenn der für die Leitung Verantwortliche den Abflug freigegeben hat. Sind gleichzeitig mehrere Flugzeuge beim Landen begriffen, so muß das höher fliegende dem tiefer fliegenden den Vorrang lassen.

c) Flugzeugführer, die durch leichtsinniges Fliegen die Veranstaltung gefährden, ist der Start zu verbieten. Bei Verstößen gegen das Luftverkehrsgesetz vom 1. 8. 22 (R. Q. Bl. I. S. 681 ff.) wird strafrechtlich vorgegangen werden.

3. Die Anträge sind der Polizeibehörde des Ortes, an dem die Luftfahrtveranstaltung stattfinden soll, mindestens 3 Wochen vor dem beabsichtigten Termin vom Veranstalter vorzulegen. Kann der Termin einer Veranstaltung nicht genau bezeichnet werden, so ist der Zeitpunkt ungefähr anzugeben. Luftfahrtveranstaltungen, die sich nicht auf den Luftbereich Rheinland-Westfalens beschränken, oder bei denen ein Wettbewerb stattfinden soll, und Ballonveraustaltungen sind auch weiterhin von der Genehmigung der Zentralbehörde abhängig. Die Anträge für solche Veranstaltungen sind 6 Wochen vor dem Termin der Polizeibehörde des Ortes, an dem die Veranstaltung ihren Anfang nimmt, einzureichen.

4. Jedem Antrage — für Ballonveranstaltungen ausgenommen — sind beizufügen:

a) ein Verzeichnis der bei der Veranstaltung Verwendung findenden Flugzeuge (Typ, Zulassungsnummer) und Flugzeugführer. Es werden nur Veranstaltungen genehmigt, bei denen Flugzeuge und Führer Verwendung finden, die gem. §§ 3 und 4 des Luftverkehrsgesetzes amtlich zum Luftverkehr zugelassen sind. Während der Veranstaltung dürfen nur diese Flugzeuge und deren Führer Flüge ausführen. Jeder anderweitige Flugbetrieb (insbesondere Werkstatt- und Schulflüge) hat zu unterbleiben, solange die Veranstaltung dauert.

b) ein Programm der Veranstaltung, aus dem zu ersehen ist, wer die Veranstaltung leitet (vergl. Ziffer 2 und 2b), welche Vorführungen (Passagierflüge, Luitkämpfe, Kunstflüge, Fallschirmabsprünge) geplant sind und welche Flugzeuge und Flugzeugführer sie ausführen sollen.

Veranstaltungen, für die nicht mindestens 3 Flugzeuge gemeldet sind, werden von mir nicht genehmigt werden.

c) eine Karte 1 : 25 000 mit eingezeichnetem Flugplatze, auf dem die Veranstaltung stattfinden soll. Bei Veranstaltungen auf amtlich zugelassenen Flugplätzen bedarf es der Beifügung der Karte nicht.

d) eine Bescheinigung einer Versicherungsgesellschaft, daß sich der Veranstalter durch Abschluß einer Haftpflichtversicherung gem. § 29 des Luftverkehrsgesetzes vom 1. 8. 22 gegen jeden durch die Veranstaltung entstehenden Schaden, für den er gesetzmäßig haftet, versichert hat. Für die Veranstaltung als solche ist eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Es genügt nicht, wenn die Verwendung findenden Flugzeuge bezw. deren Halter oder Führer für sich schon eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben, denn es handelt sich nicht nur um Schäden, die von Flugzeugen verursacht werden, sondern auch um solche, die durch andere Ereignisse entstehen können.

e) Wenn Fallschirmabsprünge bei der Veranstaltung gezeigt' werden sollen, muß angegeben werden, welches Fallschirmsystem zur Verwendung gelangt, wer die Absprünge ausführt und ob der Fallschirmabspringer durch eine Prüfung nachgewiesen hat, daß er die Handhabung des Fallschirmes beherrscht. Eine beglaubigte Abschrift der betr. Bescheinigung ist beizufügen.

5. Bei Anträgen auf Ballonveranstaltungen gilt die Ziffer 4 a, b, d und e sinngemäß.

6. Der Abwurf von Flugblättern aus Luftfahrzeugen bedarf in Preußen der Genehmigung des Regierungspräsidenter, in dessen Bezirk der Abwurf erfolgen soll. Ein entsprechender Antrag ist vom L u f t f a h r z e u g h a 11 e r unter Beifügung von 2 Stücken des Flugblattes der Ortspolizeibehörde zur Weitergabe an den Regierungspräsidenten vorzulegen.

Aus sicherheitspolizeilichen Gründen dürfen Flugblätter während einer Luftfahrtveranstaltung über dem Fluggelände und dem Publikum nicht abgeworfen werden.

Münster i. W., den 6. 2. 25. Der Oberpräsident der Provinz Westfalen.

Ausland.

Dornier-Flugzeug in Kopenhagen. Anläßlich der kürzlich in Kopenhagen stattgefundenen Luftverkehrs-Konferenz benutzten die Vertreter des Deutschen Aero-Lloyd zu ihrer Reise dorthin ein neues deutsches Verkehrsflugzeug der Type Dornier Komet III, das für die Strecke Berlin—Kopenhagen nur 2% Std. Flugzeit benötigte.

Fokker zum Ehren-Ingenieur ernannt. Am 17. März hat das Königliche Holländische Institut für Ingenieure eine Versammlung abgehalten, bei welcher Gelegenheit Herr Fokker, der holländische Flugzeugkonstrukteur, zum Ehrenmitglied dieses Instituts ernannt wurde. Nach dieser ehrenden Auszeichnung hat Fokker eine Vorlesung gehalten über Entwicklung der Flugzeuge, besonders die der Verkehrsflugzeuge, während und in den Jahren nach dem Kriege. Nach Ablauf der Versammlung begaben sich alle Teilnehmer nach dem Flugplatz Schiphol, wo die gegenwärtigen Fokker-Flugzeuge nebst Einzelheiten der Konstruktion ausgestellt waren.

In West-Australien sind die meteorologischen Verhältnisse bedeutend günstiger, wie in dem mittleren und nördlichen Europa. 95% der Luftrouten sind vollständig klar. Wenn Wolken auftauchen, so sind es höchstens Haufenwolken in großer Höhe. Das Gelände weist in Westaustralien, wo sich die Hauptluftlinien befinden, nur wenige-Bodenerhebungen auf. Die Luftlinien führen vielfach über ausgedehnte unbewohnte Gegenden. Die Telegraphenleitungen liegen an den Straßen und können von den Fliegern bei Notlandungen zum Anschluß mitgeführter Feldtelephone benutzt werden. Die Sichtfähigkeit, oft bis 150 km, ist außerordentlich gut.

Vereinsnachrichten.-.

Bericht über die Tagung des Deutschen Modell- und Segelflug-Verbandes am 22. Februar 1925 in Frankfurt a. M.

Gegen 10 Uhr eröffnet Prof. Dr. Georgii die Sitzung und teilt nach Begrüßung der anwesenden Vertreter der Verbandsvereine mit, daß die Verlegung des Verbandstages in den Februar geschehen sei, um es dem dienstlich in Italien weilenden Präsidenten des Verbandes, Dr. Kotzenberg, zu ermöglichen, seinem Wunsche gemäß persönlich an der Tagung teilzunehmen. Da es Dr. Kotzenberg nicht möglich war, anwesend zu sein, wird beschlossen, ein Begrüßungstelegramm an ihn nach Rom zu richten.

In kurzen Worten gedenkt Prof. Dr. Georgii sodann derer, die für den Segelflug ihr Leben gelassen haben. Die Versammlung ehrt ihr Andenken, durch Erheben von den Sitzen.

Anwesend sind: Aachen, Braunschweig, A. F. Darmstadt, Fv. Dresden, Elberfeld, Fv. und Af. Frankfurt, Gersfeld, Gießen, Fv. Hamburg, Kissingen, Leipzig, Pforzheim, Fv. und Af. Stuttgart, Zeitz mit insgesamt 35 Delegierten. Außerdem Admiral Herr, Dr. Graf Ysenburg, Martens, Dr. Raethgen.

Den Geschäftsbericht gibt Prof. Dr. Georgii. Der Verband umfaßt 42 Vereine, außerdem liegen Neuanmeldungen vor. Die Mitgliederzahl wird auf 1500 geschätzt. Redner geht dann auf die Krise des Segelfluges im vergangenen Jahr ein, betrachtet die Gefahr, daß eine Anzahl der besten Segelflieger dem reinen Segelflug wieder untreu werden und stellt sodann als Ergebnis des Jahres fest, daß zwar keine nach außen besonders hervorragenden Höchstleistungen zu verzeichnen waren, dafür aber die Basis bedeutend vergrößert wurde. Die Zahl der Segelflug treibenden Mitglieder sei wesentlich gestiegen, was z. B. daraus hervorgehe, daß die Zahl der im Wettbewerb erschienenen Maschinen im Vergleich zu den gemeldeten in einem günstigeren Verhältnis gestanden habe als in früheren Jahren.

Nach einer Würdigung der im letzten Jahr abgehaltenen Wettbewerbe, bei denen insbesondere auch der russische Wettbewerb wegen der gezeigten Neukonstruktionen hervorgehoben wurde, sprach Redner über den im vergangenen Jahre gegründeten Deutschen Luftrat, forderte, daß sich alle Verbandsvereine auf den Boden des Deutschen Luftrats stellen müßten und verlangte, daß für alle Veranstaltungen dessen Genehmigung eingeholt werden müßte. Er bittet die Vereine, sich gegebenenfalls an die Geschäftsstelle des Verbandes zu wenden, von wo das Weitere veranlaßt würde. Seine weiteren Ausführungen galten der Rhön-Rossitten-Gesellschaft.

Die Kassenprüfung, der nächste Punkt der Tagesordnung, mußte bis zum Erscheinen des Kassierers verschoben werden. Die anschließenden Neuwahlen ergaben als geschäftsführenden Vorstand Professor Dr. Georgii, als Schriftführer Dr. Amthor; die Versammlung ermächtigt sie, einen geeigneten Herrn als Kassierer zuzuwählen. Die Anschrift des Verbandes ist jetzt Hamburg 9, Deutsche Seewarte.

Der folgende Punkt der Tagesordnung, Stellung zum DLV, führte zu einer lebhaften Aussprache. Dem Vorschlag von Admiral Herr, Aufgehen des DMSV in den DLV als selbständige Abteilung, werden von verschiedener Seite erhebliche Bedenken entgegengebracht, insbesondere wegen des Zusammenarbeitens mit den DLV-Vereinen. Es wird nach längerer Debatte beschlossen, am Nachmittag einen Vermittlungsvorschlag von Prof. Dr. Georgii zu besprechen.

Dr. Graf Ysenburg berichtet sodann über Zweck und bisherige Tätigkeit der Rhön-Rossitten-Gesellschaft, insbesondere über den ersten Segelflugkursus auf der Wasserkuppe unter der Leitung von Dipl.-Ing. Martens. Es wird nochmals ausdrücklich hervorgehoben, daß Auswahl und Einberufung der Schüler nur durch die Rhön-Rossitten-Gesellschaft erfolgt, daß die Vereine sich an die Ver-bandsgeschäftsstelle wenden müssen und daß eigenmächtiges Vorgehen ohne Erfolg bleibt. Herr Martens spricht sodann über den Kursus, für welchen 14 Flugzeuge zur Verfügung stehen. Wichtig ist eine sorgfältige Auswahl der Leute, welche von den Vereinen zum Kursus gesandt werden. Zur Auslese der Geeigneten soll ein Fragebogen dienen. Anmeldungen haben entweder an die Rhön-Rossitten-Gesellschaft (Frankfurt a. M., Robert-Mayer-Str. 2) oder an die Geschäftsstelle des Verbandes zu erfolgen. Die Verbandsgeschäftsstelle teilt den Vereinen die Einberufung mit.

Sodann wurde beschlossen, als Segelflugprüfung C einen Flug von mindestens 5 Minuten über Startstelle zu verlangen. Die Einführung dieser Prüfung wurde beschlossen. Wer bereits im Besitz der B-Prüfung ist, braucht die C-Prü-fung nicht zu machen.

Das Verbands-Segelflugzeug „Anna" darf nur von solchen Herren geflogen werden, die bereits die B-Püfung haben.

Dem inzwischen erschienenen Kassenwart Herrn Roloff wurde nach Prüfung der Bücher und Belege Entlastung erteilt. Der Kassenbestand beträgt z. Zt. Mk. 599.—, eine Reihe Vereine sind noch mit den Beiträgen für 1924 ganz oder teilweise im Rückstand.

Zu der nunmehr folgenden Aussprache über den Rhön-Wettbewerb führt Ing. Ursinus zunächst aus, daß es nötig sei, neue Wege zu suchen. Er fordert einen Preis für Kraftflug ohne Motor, bei welchem von ebener Erde ohne fremde Hilfe und unter Mitnahme etwaiger Startvorrichtungen gestartet werden müsse. In der Debatte werden Bedenken vorgebracht, der Anreiz zur Wiederaufnahme als aussichtslos erkannter Ideen betont, aber der Antrag wird schließlich mit der Maßgabe angenommen, daß der Preis für eine längere Zeit als für den Rhön-Wettbewerb ausgesetzt wird.

Nach der Mittagspause wird die Stellung des DMSV zum DLV derart geregelt, daß beide Verbände sich verpflichten, ihre Ortsvereine zu veranlassen, ein Ortsgremium zu schaffen, welches ein einheitliches Arbeiten gewährleistet. Die Geschäftsführung des Ständigen Ausschusses für Gleit- und Segelfing im DLV soll ein Herr übernehmen, der eine enge Zusammenarbeit mit dem DMSV gewährleistet. Der DMSV verMeibt weiter korporatives Mitglied des DLV. Admiral

Herr ist damit vorbehaltlich der Genehmigung des DLV einverstanden. Dieser Beschluß wird von der Versammlung einstimmig angenommen.

In der darauf folgenden Fortsetzung der Besprechung des Rhönwettbewerbes wurde beschlossen, einen Junioren- und einen Seniorenwettbewerb durchzuführen, bei welchem verschiedene Gesichtspunkte maßgebend sein sollen. Für die Teilnahme am Senioren-Wettbewerb ist der Ausweis C Vorbedingung, für die Junioren der Ausweis A, sie dürfen jedoch nicht Motorflieger sein.

Der für die Rhön vorgesehene Leichtflugzeug-Wettbewerb soll mit dem von Fulda ausgeschriebenen Wettbewerb für Leichtflugzeuge und Segelflugzeuge mit Hilfsmotor verbunden werden, welcher von Fulda ausgehen und die Wasserkuppe berühren soll.

Unter dem letzten Punkt der Tagesordnung „Verschiedenes" wurde der Beschluß gefaßt, in Zukunft keine Schaufliegen mit Segelflugzeugen zu gestatten, damit nicht das Segelflugzeug zum Schauobjekt herabgewürdigt wird.

Ein Antrag auf Abschluß einer Unfallversicherung sämtlicher Verbandsmitglieder wird wegen zu hoher finanzieller Belastung der Vereine abgelehnt, es soll die Frage aber im Auge behalten werden.

Dagegen wird beschlossen, dem in Pforzheim gestürzten Herr Mann eine Beihilfe zu leisten, zu welchem Zweck eine Umlage von 50 Pfennigen pro Mitglied erhoben wird, gegen welche Herrn Mann sofort aus der Verbandskasse eine namhafte Summe vorgeschossen wird.

Wegen einer Beteiligung an einer Ausstellung in Köln sind Anfragen und Anträge an Dr. Graf Ysenburg zu richten.

Aufgenommen wurden Ortsgruppe Bamberg des DLV und Fliegergruppe der Maschinenbauschule Gießen.

Anträge auf Ausschaltung der Berufsmodellbauer bei Wettbewerben des Verbandes sowie Verbot der Teilnahme gekaufter Modelle wurden, nachdem in einer Sitzung der Modellbauer keine Einigung erzielt wurde, von der Versammlung abgelehnt, da jedes gutfliegende Modell zur Förderung des Fluggedankens beitrage. Ueber den diesjährigen Verbandsmodellwettbewerb wird nicht beschlossen, er wird möglicherweise wieder in Bad Kissingen stattfinden.

Nachdem sämtliche Punkte der Tagesordnung besprochen sind, schließt der Vorsitzende Prof. Dr. Georgii gegen 7 Uhr die Verbandstagung.

Protokoll: Schaaf.

Für die Richtigkeit: gez. Georgii, Vorsitzender. Dr. Amthor, Schriftführer.

Modell-Propaganda-Schaufliegen. Die „Interessengemeinschaft für Segelflug Dessau" veranstaltete am 5. 4. 25 im Verein mit dem Leipziger Flugverein in Dessau ein Propaganda-Schaufliegen. Zahlreiche Zuschauer hatten sich zu diesem Fliegen eingefunden, und es war Gelegenheit geboten, wunderbare Flüge zu sehen. Kropf-Leipzig erreichte mit seinem Tandem-Modell die größte Flugdauer mit 37 Sekunden. Aber auch die Dessauer mit ihren Zugschrauben-Rumpfmodellen konnten beachtenswerte Flüge zeigen. Zeitweise zogen 4, auch 5 Modelle über den Häuptern der Zuschauer dahin. Das prächtige Wetter half, daß der Tag ein voller Erfolg wurde.

Modell-Wettfliegen der MAG. Die Mitteldeutsche Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Modell- und Segelflugverbands veranstaltet am Sonntag den 17. 5. 25 in Dessau das erste diesjährige offizielle Modellwettfliegen innerhalb der MAG. Veranstaltender Verein ist die „Interessengemeinschaft für Segelflug" Dessau. Am Start nehmen fast sämtliche Modellflugsport betreibenden Vereine Mitteldeutschlands teil. — Gestartet wird mit Stabmodellen Zug- oder Druckschraube nach Verbandsbauvorschrift. Po.

Eingesandt

(Ohne Verantwortung der Redaktion.) In der Nummer 4 Ihrer geschätzten Zeitschrift auf Seite 64 befindet sich in der Beschreibung über: „Das neue deutsche Verkehrsflugzeug, Dornier Komet III folgender Satz: „Die innere lichte Höhe des Raumes beträgt 1,72 m, gibt also für mittelgroße Personen volle Stehhöhe, eine Annehmlich-

keit, die bisher nur von einigen wenigen großen mehrmotorigen Flugzeugen, jedoch nie von einem einmotorigen Passagierflugzeug gezeigt wurde." — Wir gestatten uns, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß die für 8 Passagiere eingerichtete Kabine unseres Verkehrsflugzeuges F. V. mit 360 PS Rolls-Royce-Motor, das im Jahre 1923 gebaut wurde, bereits eine lichte durchgehende Stehhöhe von 1,85 m besaß.

Amsterdam, den 6. März 1925. N. V. Nederlandsche Vliegtuigenfabriek.

Klarstellung. Wir werden gebeten, festzustellen, daß die mit „W. Ii." gezeichnete Notiz in unserer vorigen Nummer über die beiden Unfälle Espenlaubs nicht von Herrn W. "Hüttmann (Observatorium Krietern) stammen. Der Vorsitzende des .Modell-, Gleit- und Segelflugausschusses der Breslauer Luftschaft, Herr W. Hüttmann, teilt uns mit, daß er die Fassung der genannten Notiz nicht billigen könne und daß er daher nicht wünscht, mit dem Verfasser identifiziert zu werden.

Lullbilder des fflieinlandes, Rheinhessens und der Pfalz

erbittet Unterzeichneter dringend für ' große Jahrtausend-Ausstellung.

Schriftliche Mitteilungen über Format, auch Aufnahmegegenstard, bitte umgehend ein«

zusenden an: _Walter Laue, Ingenier, Köln, Kasinostrafee 3.

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