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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 2/1928

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 2/1928. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Segelflug, Motorflug und Modellflug sowie Luftfahrt und Luftverkehr im Deutschen Reich (Weimarer Republik) im Jahre 1928

Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion u. Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Bahnhofsplatz 8

Telefon: Hansa 4557 — Telegramm-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Bezugspreis f. In- u. Ausland pro K Jahr bei 14täg. Erscheinen Mk. 4.50 frei Haus.

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag. Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten'* versehen, _ nur mit genauer Quellenangabe gestattet._

Nr. 2_18. Januar 1928__XX. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 2. Februar

Wir danken.

Für die vielen Glückwünsche zu unserem zwanzigsten Jahrgang können wir an dieser Stelle weiter nichts sagen als unseren herzlichsten Dank. Noch sind die Berge von Zuschriften nicht gesichtet, aber soviel können wir schon heute übersehen, wir haben eine Menge nützlicher Anregungen erhalten, die wir zum weiteren Ausbau dieser Zeitschrift verwenden werden. Besonders wertvoll war es uns, mit vielen Lesern des „Flugsport", die diesen in den Zeitungsverkaufsstellen, und zwar in den entferntesten Länderteilen bezogen, in Gedankenaustausch zu kommen. Wir werden nun versuchen, unseren Dank dadurch abzustatten, daß wir all den Anregungen folgen. Die vielen Anerkennungsbezeugungen haben uns ermutigt und einen energischen Anstoß gegeben, uns in erhöhtem Maße in die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten und Studium neuer Wege zu vertiefen.

Avia-Eindecker BH 11 und BH 9.

Mit diesen Tiefdeckern wurden kürzlich mehrere Rekorde aufgestellt. Die Flügel sitzen, durch 2 Streben abgestützt, gelenkartig am unteren Rumpfholm. Die Vorderstreben sind mit Einstellschrauben versehen. Für den Transport werden die abmontierten Flügel gegen den Rumpf auf Haken aufgehängt und so mit nur einem Wagen befördert. Die Holzkonstruktion der Flügel ist auf einem Gerüst aufgebaut, welches aus zwei Kastenholmen, Rippen und leichten Leisten besteht. Bis zum Hinterholm ist der Flügel mit Sperrholz bedeckt und ganz mit Stoff bespannt. Die Stützpunkte der Flügelholme und der Streben sind im Innern des Rumpfes durch Stahlbänder verbunden und versteift.

Die Festigkeit ist neunfach für volle Belastung. Die Flügel werden in zwei Größen hergestellt. Eine Ausführung mit 9,72 m Spannweite ist speziell für Schulzwecke, die andere Ausführung mit 10,20 m Spannweite und 14,20 m2 ist speziell für touristische Zwecke bestimmt.

Das Gerüst der Querruder ist aus Stahlrohren geschweißt und dann mit Stoff bespannt. Die Betätigung erfolgt mittels Stangen und Winkelhebel. Der Rumpf ist aus Holz mit Sperrholzbeplankung. Rückwärts läuft der Rumpf in eine vertikale Kante aus. Der Gastsitz ist vorne, in der Nähe des Schwerpunktes. Ein starker Vorsprung hinter dem Führersitz schützt die Besatzung im Falle eines Ueberschlagens am Boden.

Beim Schulflugzeug ist Doppelsteuerung (Knüppel), welche vom Führersitz ausgelöst werden kann, vorgesehen.

Die freitragende Höhenflosse mit Holzgerüst wächst aus dem Rumpfe aus, wird aber auch auswechselbar gemacht. Die Gerüste der Ruder sind aus Stahlrohren geschweißt, beide Ruder mittels Kabel betätigt, welche gut zugänglich sind.

Die vertikalen Füße des Fahrgestells sind aus Holz, die anderen Streben sowie die Querversteifung aus Stahlrohren. Die Radachse ist geteilt, mit Gummi abgefedert und in einer kleinen Tragfläche gelagert. Der Sporn ist aus Blattfedern gebildet.

Hauptdaten: Spannweite 9,72 m, Länge 6,64 m, Höhe 2,53 m, Tragflächennihalt 13,60 m2, Leergewicht 352 kg, Nutzlast 228 kg, Fluggewicht 580 kg, Motor Walter 5 Cyl. 60 PS, Höchstgeschwindigkeit 160 km/Std., Mindestgeschwindigkeit 75 km/Std., Landegeschwindigkeit 60 km/Std., Steigzeit 2000 m in 12 Min., Gipfelhöhe 4000 m, Aktionsradius 4 Std.

Um die zwei neu aufgestellten Streckenrekorde der Leichtflugzeug-Kategorie zu schlagen, hatte die Avia-Fabrik für den 8. Dezember zwei Flugzeuge ihrer bekannten Tiefdeckertype vorbereitet.

Den Einsitzer Avia BH 11 flog Kapt. Cerny, Chefpilot der Skodawerke, das zweisitzige Flugzeug Avia BH 9 führte Kapt. Vlcek mit Ltn. Chrastina als Fluggast. Der Einsitzer hatte 304 kg Betriebsstoff und 22 kg Oel an Bord, der Vorrat des Zweisitzers war 200 kg Benzin und 15 kg Oel. Das Fluggewicht beider Maschinen beim Starten war etwas über 750 kg; trotzdem starteten beide Flieger sehr gut.

Die Meßstrecke war ein Dreieck, eine Runde genau 39,562 km

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Avia B, Ii. 11; Bf Einsitzer, Unten; Avia B, II 9 Zweisitzer.

lang. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Maschinen war 128 km/ Std. für den Zweisitzer und 140 km/Std. für den Einsitzer; sie besserte sich etwas im Laufe des Nachmittags, ließ dann aber wieder nach mit dem Einbruch der Finsternis, wodurch die Orientierung der Flieger sehr verschlechtert wurde.

Endlich gegen 7 Uhr abends landete Kapt. Vlcek nach der 33. Runde mit 1305,546 km zurückgelegter Strecke, wodurch der bisherige Rekord um rund 160 km geschlagen wurde. Zwei Stunden nach ihm vollendete Kapt. Cerny seine 44. Runde und landete auch. Seine Leistung von 1740,728 km ist ebenfalls um rund 160 km besser als die vorherige der französischen Kleinflugzeuge.

Sport- und Reiseflugzeug „Korsa I".

Dieses von Dipl.-Ing. Hugo G. Schmid, Zürich, entworfene Flugzeug ist von „Korsa",, Altstetten-Zürich (Schweiz) gebaut worden. Der Eindecker ist als Zweisitzer für Ferntouristik sowie als Dreisitzer für Passagierflüge von Luftverkehrsunternehmungen bestimmt. Die Insassen sitzen geschützt vom Propellerwind gewissermaßen in einer Kabine, welche, durch Türen zugänglich, durch seitliche Fensterausschnitte vorzügliche Sicht bietet. Die Konstruktion vermeidet alle Kabel und Streben, sogar das Fahrgestell ist nur aus zwei robusten, tor-sions- und biegungsfesten Säulen, welche sorgfältig verkleidet sind und an ihren unteren Enden je ein Rad tragen. Der Flügel in Hoch-deckeranordnung sowie die Dämpfungsflosse sind zweiteilig und gewähren einen raschen Auf- und Abbau. Die Brennstoffbehälter sind im Flügel untergebracht, um bei Bränden die Insassen nicht zu gefährden. Ein Boschanlasser erleichtert das Ingangsetzen des Motors. Dieser ist mit einer „Korsa"-Spezialschraube direkt gekuppelt. Der Vergaser ist für 2000 m Höhenlage einreguliert und zwecks guter Höhenleistung überdimensioniert. Als Baustoffe sind verwendet: ausgelesenes Fichtenholz und schwedisches Stahlblech für die Beschläge.

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Sport- und Reiseflugzeug Korsa 1.

Der Rumpfvorderteil bis hinter die Sitze sowie die Anblasekanten von Flügel und Steuerorganen sind mit Sperrholz beplankt, während alles übrige mit celloniertem Baumwollstoff bespannt ist.

Die erste Maschine wurde im August vergangenen Jahres eingeflogen und hat außerordentlich gute Resultate erzielt, welche die Berechnungsdaten beträchtlich übertrafen.

Motor: Anzani 50 PS, Spannweite 12,00 m, Länge 6,80 m, Fläche 17,40 m2, Leergewicht 300 kg, Zuladung 260 kg, Fluggewicht 560 kg, Abfangsicherheit 9fach, Startlänge 50 m, Startgeschwindigkeit 65 km, Reisegeschwindigkeit 120 km, Höchstgeschwindigkeit 150 km, Landegeschwindigkeit 55 km, Steigfähigkeit 1000 m in 41/2 Min., Gipfelhöhe 5400 m, Aktionsradius bei Vollgas 1000 km, im Sparflug 1200 km, Brennstoffverbrauch 18 1 per Std., d. h. 12 1 per 100 km.

Amerikanischer Mohawk „Pinto"-Eindecker.

Dieser Tiefdecker ist 1927 in der Mohawk Aero Co., Minneapolis, gebaut. Der Rumpf ist aus Stahlrohr. Hinter dem 60 PS Air Cat Motor liegt der Führersitz und schräg dahinter gestaffelt der Passagiersitz, beide in einem Raum vereinigt. Die Steuersäule ruht in einem Kugelgelenk. Die Pedale für das Seitenruder stehen aus dem Boden hervor, ähnlich wie bei Automobilen. Dadurch ist der Führerraum vollständig frei von Seilen.

Die freitragenden Flügel in Holzkonstruktion besitzen Kastenholme mit Sperrholznase, Profil U. S.A. 35. Das Fahrgestell besitzt Halbachsen, an dessen Enden pneumatische Puffer, die andererseits an den Flügeln angreifen, angelenkt sind. Abmessungen; Spannweite 9,2 m, Gesamtlänge 6,6 m, Flügeltiefe max. 1,55 m, Höhe 1,8 m, Leergewicht 320 kg, Nutzlast 120 kg, Maximalgeschwindigkeit 175 km, Reisegeschwindigkeit 140 km, Landegeschwindigkeit 56 km, Steiggeschwindigkeit 240 m pro Min. Aktionsradius 5 Stunden.

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Amerik. Mohawk „Pinto",

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Amerik. 60 PS Mohawk „Pinto".

Amerikanisches „Monocoupe" Kleinflugzeug.

Dieser Kabinenhochdecker, gebaut von den Central States Aero Co., Davenport, Iowa, erreicht mit seinem 5 Zyl. Air Cat Sternmotor 160 km Geschwindigkeit. Landegeschwindigkeit 78 km, Reisegeschwindigkeit 125 km. Aktionsradius 540 km. Leergewicht 290 kg, belastet 640 kg. Der abgestrebte Flügel aus einem Stück hat 9 m

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Amerik. „Monocoupe".

Spannweite bei 1,5 m Tiefe* Während die Flügel in Holzkonstruktion mit Leinwand bespannt sind, ist der Rumpf von 6 m Länge in Stahlrohr ausgeführt. Der Rumpf hat eine Kabine mit Sitzplätzen von 0,63 m Breite, 0,93 m Höhe und 0,63 in Tiefe. Zu beiden Seiten befindet sich eine Einsteigtür. In Höhe des Gesichtsfeldes ist die Kabine mit Cellon-fenstern verkleidet. Der Passagiersitz ist nach hinten gestaffelt angebracht.

Der Air Cat Motor leistet 75 PS und wiegt 100 kg. Die Betriebsstoffbehälter befinden sich in den Flügeln.

Italienisches Teichfuß-Segelflugzeug.

Teichfuss, welcher den deutschen Segelfliegern von Asiago noch in angenehmer Erinnerung ist, hat sich nicht entmutigen lassen und hat fortgesetzt munter weiter gebaut. Nach der Zeit von Asiago hat er zunächst eine Schulmaschine mit Gitterrumpf gebaut und darauf seine Segelfliegerprüfung gemacht.

Hiernach folgte der Bau einer hochwertigen Maschine (siehe die Abb.), ein Hochdecker von 14 m Spannweite, 1,3 m Flügeltiefe und 130 kg Leergewicht. Mit diesem Flugzeug wurden Flüge bis zu 10 km ausgeführt.

Ein- oder Doppeldecker für Hochgeschwindigkeitsflugzeuge.

Folland, der Chefingenieur der englischen Gloster Aircraft Co. Ltd., veröffentlicht in der Hauszeitschrift der genannten Firma über diesen Gegenstand einige Ueberlegungen. Die nebenstehende Skizze zeigt links die Doppeldecker- und rechts die Eindecker-Ausführung.

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Teichfuß-

Segel-Flugzeug.

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Die rechtsstehende Abbildung Supermarine, man beachte den dicken Flügelansatz.

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Gloster Napier.

Supermarine Napier.

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Es ist naheliegend, daß das Flugzeug als Doppeldecker bedeutend fester gebaut werden kann wie als Eindecker. Durch die gelungene Anfügung des Oberflügels an die Köpfe der äußeren Zylinderreihen ergibt sich eine günstige Luftstromführung. Da das Hauptflügelareal auf den Oberflügel verlegt wird, kann der Unterflügel mit geringer

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Wright Whirlwind Motor, Oelpumpen und Magnetanlagen.

Flügeltiefe und auch sehr dünn ausgeführt werden. Der Flügelanschluß des unteren Flügels beim Doppeldecker verursacht bei A weniger Luftwiderstand als der Flügelanschluß des Eindeckers bei B. Weiter bilden beim Doppeldecker die Verspannungsorgane einen größeren Winkel als beim Eindecker. Bekanntlich erzeugen Knotenpunkte mit unter kleinen Winkeln angreifenden Zugorganen größere Widerstände. Vergleiche die Stellen in der Skizze J, J\ L und K.

Auch ergeben sich beim Doppeldecker günstige Verhältnisse für die im Propellerstrom liegenden Kühlerteile.

Wright Whirlwind-Bau in Deutschland.

Wie uns aus Amerika mitgeteilt wird, wird der Wright-Whirlwind in Kürze in Deutschland in Lizenz gebaut. Wir haben diesen Motor bereits mehrfach im „Flugsport" beschrieben, zuletzt in Nr. 23, 1927. Da zur Zeit die Instruktionsbücher über diesen Motor nicht zu haben sind, bringen wir, um mehrere Anfragen zu erledigen, in dieser Nummer zur Ergänzung unserer früheren Beschreibung einige Schnittzeichnungen dieses Motors.

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Laufradbandage.

Oft is't eis schwierig, auf feuchten Flugplätzen! Flugzeuge an den Start zu bringen. In vielen Fällen muß das Flugzeug quer über den Platz gefahren werden, wobei das schwere Flugzeug gewöhnlich bis an die Achsen einsinkt. Um- diese Schwierigkeiten zu beheben, hat die West-Australische Luftlinie leicht lösbare

Laufradbandage für sumpfige Flugplätze.

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Bandagen für die 'Räder vorgesehen. Diese bestehen aus daubenartig angeordneten Holzklötzen, die mittels zwei Riemen auf die Räder aufgeschnallt werden (siehe die Abbildung). Hat das Flugzeug den Sumpf passiert und! ist am Startplatz angekommen, werden die Bandaigen selbstverständlich abgenommen. Wie sichert man Schlitzschrauben? Bei verschiedenen Befestigungen, wo der Schraub enkopf nicht vorstehen darf, werden im Flugzeugbau Holz- und Metallschrauben mit versenktem Kopf und Schlitz verwendet. Um ein Lockern durch die starken Vibrationen zu vermeiden, ergibt sich oft die Notwendigkeit, diese Schrauben) irgendwie zu sichern. Bei Holzsdhraiuben zum Beispiel mit rundem Kopf genügt es, einen Feder ring unterzulegend Bei versenkten Holzschrauben hingegen muß man zu anderen Behelfen greifen. Man kann z. B., wie die Skizze zeigt, am Ende des Schlitzes einen Nagel schräg ins Holz schlagen. Man kann auch die Schraubenschlitzendeni etwas in das Holz eiinbördeln, so daß ein Drehen vermieden wird. Bei versenkten Met anschrauben kann man durch einen kleinen Stemmeißel Material in den Schlitz hineintreiben, so daß sich die Schraube nicht direhen kann. Die letzte Art der Sicherung findet man oft bei Magneten angewandt.

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Klemm-Daimler Leichtflugzeug L 20. Oben: Die Flugschüler machen Belastungsprobe. Mitte: Flugzeugtransport auf der Landstraße, Unten: L 20 über Land,

Gummi im Flugzeugbau. Die B. F. Goodrich Co. bringt, wie „Autemotive Industries" vom.8. Oktober meldet, unter der Marke „Aeroboard" einen neuen Baustoff für Flugzeuge auf den Markt, der bei gleicher Festigkeit wi3 Holz namentlich wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegen die Aufnahme von Feuchtigkeit und gegenüber dem Angriff durch Seewasser Vorteile bieten soll. Der Baustoff wird durch Pressen von Gummi in Formen hergestellt und soll sich namentlich für Flugboote eignen.

Der Superwal über die Alpen nach Genua. Den ersten Alpenflug im neuen Jahre mit Passagieren führte der Pilot Wagner der Dornier-Werke am 2. Januar 1928 mit einem Großflugboot, dem viermotorigen Dornier-Superwal, durch. Der Flug führte von Friedrichshafen über das Rheintal, den Splügenpaß und Mailand nach Genua. Die 360 km lange Strecke wurde in zwei Stunden zurückgelegt. Das für den italienischen Luftverkehr bestimmte Großflugböot wurde der „Sana", Societa Anonyma Navigazione Aerea, Genua, welche seit 3 Jahren die Luftverkehrs-Linie Genua—Rom—Palermo mit Dornier-Wal-Flugbooten betreibt, übergeben.

Abteilung iür Flugtechnik der Fernschule in Jena. Die Unte nichtsimethod'e der

Fernsebule Jena haben wir verschiedentlich, ohne daß 'das Institut davon Kenntnis hatte, beobachtet. Wir haben Unterrichtsbriefe miit von Schülern eingesandten Aufgaben, welche diese zurückerhielten, gesehen und' haben f est g est eilt, daß diese Aufgaben seitens des, Instituts sehr gewissenhaft durchgesehen wurden. Auf jeden Fall ist die FernschuTe Jena Anfang ern, weiche sich mit der Flugtechnifk vertraut machen wollen, nur zu empfehlen. Durch den brieflichen Unter riebt gibt sie dem Lernenden einen sorgfältig ausgewählten, leicht verständlichen und jedes erforderliche Arbeitsgebiet; behandelinden Lehrstoff in die Hand, durch den er in ständigem Schriftwechsel mit dler Schule von Semester zu Semester fortschreitend seine Kenntnisse iimimer mehr erweitert und vertieft.

Ausland,

Markierung der Luftwege. Das amerikanische Air Information Building hat Anweisungen für das Anbringen von Luftwegweisern herausgegeben, und zwar soll jede Stadt gezwungen werden, ihren Namen auf einem großen Gebäude oder einer gut sichtbaren Stelle anzubringen. Günstig ist, wenn das Gebäude in der Nähe einer Eisenbahn liegt. Schindel und Holzdächer sind zu vermeiden. Die Chromgelb angestrichenen Blockbuchstaben sollen auf schwarzem Hintergrund angebracht sein. Wenn das Dach mehr als 30 Grad Neigung hat, so muß die Schrift auf zwei Dachseiten angebracht werden. Die Breite der Buchstaben, z. B. ,,M" oder „W", sollten zwei Drittel ihrer Höhe haben, die anderen Buchstaben im gleichen Verhältnis. Die Buchstaben sollen nicht kleiner als 1,8 m sein. Abkürzungen müssen klar sein. Neben dem. Namen der Stadt ist ein Pfeil, nach dem Lufthafen der Stadt zeigend, mit Entfernungsangabe anzubringen. Des Nachts sind die Buchstaben zu beleuchten.

100 PS Cirrus-Motor. Die ADC Aircraft Ltd. wird ein neues Modell ihres Cirrus-Motors, gesteigert auf 100 PS Leistung, herausbringen. Das Modell ähnelt in seinem Aufbau dem bekannten Cirrus 80 PS.

Amerikanisches Schraubenflugzeug. In Nr. 24 (1927) berichtete Herr F. Schiefer über den Bau dieses Schraubenflugzeuges. Nachstehende Abbildung zeigt diese Maschine während des Versuches.

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Amerik, Schraubenflugzeug,

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Chamberlin versucht den Dauerflugrekord zu brechen. Trotz zeitweiligen Regens machte am 13. 1. 28 Chamberlin einen Versuch, die deutsche Höchstleistung im Dauerflug zu überbieten. Er flog mit der überlasteten Maschine mit nur 130 km Stundengeschwindigkeit in geringer' Höhe, ca. 300 m, orientiert durch die Flugfeldscheinwerfer, die ganze Nacht. Um 11 Uhr anderen Tages benachrichtigte er durch Zettelabwurf die Sportorgane von dem Leckwerden verschiedener Benzin- und Oelbehälter und Verölen des Instrumentenbrettes. Leider mußte-er 2 Uhr nachm. landen. Der deutsche Rekord der Junkersflieger Risticz ^und Edzard beträgt 52.23 Stunden. Chamberlin ist um 31 Minuten hinter dem deutschen Rekord geblieben.

In der Sitzung der F. A. 1. in Paris, die von 17 Nationen beschickt war, wurden u. a. folgende Beschlüsse gefaßt:

Die „Große goldene Medaille" für 1927 wird dem amerikanischen Ozeanflieger Lindbergh verliehen. Im Laufe der Sitzung wurden ferner die Veranstaltungen des Qordon-Bennett-Wettfliegens auf den 30. Juni in Detroit festgesetzt.

Der Schneider-Pokal für Wasserflugzeuge soll derjenigen Nation endgültig zugesprochen werden, die bei fünf Beteiligungen dreimal siegreich aus dem Kampf hervorgeht.

Außerdem wurde die Ausschreibung eines internationalen Verkehrsflugzeug-Wettbewerbes beschlossen, für den der französische Aeroclub 100 000 Franken ausgesetzt hat und bei dem ein etwa 4000 km langer Flugweg innerhalb von acht Tagefn zurückgelegt werden soll. Dieser Wettbewerb, zu dem nur Flugzeuge mit einem oder mehreren Fluggästen zugelassen werden, soll mit einer großzügigen Propaganda für die Lufttouristik verbunden werden. Auf der Konferenz in Brüssel (26.—29. Juni) sollen die Einzelheiten dieses Wettbewerbes erörtert werden.

Um die Betrugsfälle bei Höhenrekorden zu vermeiden, wurde beschlossen, daß bei den Rekordflügen, bei denen der Barograph das für die Beurteilung entscheidende Instrument ist, also für Höhenflüge und für Distanzflüge in gerader Linie, der Barograph nur anerkannt wird, wenn er dem Piloten durch die nationale Sportbehörde geliefert wurde und in seinen lebenswichtigen Teilen für den Piloten unzugänglich ist.

Dem zeitgemäßen Wunsche des Deutschen Luftrates, auch die lokalen Segelflugrekorde in die Rekordlisten aufzunehmen, wurde stattgegeben. Um einem unerwünschten Anwachsen von unbedeutenden Segelflugrekorden an einer möglichst großen Zahl verschiedener Orte vorzubeugen, wurde aber auch gleichzeitig bestimmt, daß ein Ort erst dann als Segelflugplatz in die Rekordliste aufgenommen wird, wenn ein mindestens einstündiger Segelflug dort ausgeführt wurde. Gleichzeitig wurde die Höchstzahl der von der F. A. I. anzuerkennenden Segelflugplätze eines Landes mit zehn festgesetzt.

Wie wir erfahren, ist die Lieferung der Werkstoffe für Gruppe A bereite seit einigen Wochen im Gange; es empfiehlt sieh daher im eigenen' Interesse eine möglichst baldige Bestellung bei der Staat liehen Haupts teile für den naturwissenschaftlichen Unterricht (Postscheckkonto: Berlin Nr. 43352). Es genügt die Angabe de.ir Anschrift, Schule und Teilmehmerzahl in den einzelnen Gruppen. Weniger als 5 Modelle werden aus technischen Gründen nicht abgegeben. Die Bauvorlage (siehe Tafel I in Nummer 1 des „Flugsport") enthält eine genaue Bavanleitung, einen Aufsatz über Gleit- und Segelflug und eine Anleitung zum Einfliegen des Modelles; sie wird außerhalb d'eis Wettbewerbs von dier Staatlichen Hauptstelle zum Preise von —.20 RM je Stück abgegeben. Eine Bekanntmachung über den Wettbewerb erfolgte für die preußischen Schulen durch dlie Provinzialschulkolle-gien bzw. Regierungen im November vorigen Jahres.

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Nr, 2

„F LUQSPORT"

Seite 53

Berichtigung.

In dem Artikel Schul-Segelflugzeug „Zerstörer", Nr. 26, S. 507, 1927, ist zu setzen statt 50 richtig 500 Flüge.

Literatur.

(Die hier besprochenen Bücher können von uns bezogen werden.)

All the World's Aircrafi 1927, heraus gegeben von dem Redakteur des Aero-plane, C. G. Grey. Preis zwei Guimeen (40 RM). Verlag Sampson Low, Southwark Street, London.

Soeben ist der Jahrgang 1927 von Greys international berühmt gewordenem Jahrbuch erschienen. Dieses neue Jahrbuch mit seinem ungemein reichen Inhalt ist wieder eine Spitzenleistung der englischen Fachpresse. Der erste Teil: ist dem Luftverkehr gewidmet. Im zweiten Teil sind sämtliche modernen Flugzeuge aller Nationen mit ihren Leistungen an Hand von sauberen Skizzen und Abbildungen beschrieben. Im dritten Teil finden wir sämtliche neueren Flugmotoren der verschiedensten Länder ausführlich behandelt. Der vierte Teil bringt die Beschreibung der Luftschiffe. —ϖ Die vorliegende Ausgabe reiht sich würdig dien früheren Erscheinungen auf diesem Gebiete an.

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