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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 8/1935

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 8/1935. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion u. Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis f. In- u. Ausland pro % Jahr bei 14täg. Erscheinen RM 4.50 frei Haus.

Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag. Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit «Nachdruck verboten' versehen, ___ nur mit genauer Quellenangabe gestattet._,

Nr. 8_ 17. April 1935_XXVII. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 30. April 1935

Mehr Luftverkehrsentwicklung.

Der Menschheit auf unserer Erde scheint es wirklich sehr schlecht zu gehen. Hungersnot, Pestilenz, Erdbeben ist nichts. In einem Land klagt man, daß der augenblickliche Vorrat an Brandbomben völlig unzureichend sei. In einem anderen, daß die fliegenden Schlachtschiffe und ihre Anzahl mit ihrer Reichweite von 5000 km noch nicht genügen. In einem dritten müsse die ganze Luftflotte erneuert werden. In einem vierten verdreifacht und so weiter.

Man scheint den Zeitpunkt nicht erwarten zu können, wo sich die Menschheit gegenseitig ganz vernichtet hat.

Wenn man das Riesenmaß der aufzuwendenden Kräfte, den Mut und die Mittel für friedliche Zwecke, für den Luftverkehr und anderes anzusetzen versuchte, so würde mit einem Schlage Gewaltiges erreicht. Durch einen billigen, planmäßigen Luftverkehr der ganzen Welt, durch Schaffung von billigen Flugzeugen in unwegsamen Gegenden würde mit einem Schlage Handel und Wandel gehoben. Bisher unausnutzbare Gegenden, ferne Länder würden erschlossen und die Menschen durch die Raumschaffung einander näher gebracht.

Veranstaltungen 1935.

| 12. Mai: Deutsche Kunstflugmeisterschaft Stuttgart.

! 19. Mai: Coupe Deutsch de la Meurthe, Aero Club de France.

25. Mai: Empire Air Day, England.

26. 5. — 2. 6.: Deutsche Luftfahrt-Werbewoche. I 27. 5. — 2. 6. : Deutschland-Flug.

; 28.—30. 5.: Sahara-Sternflug.

j 1.—15. 6.: Luftfahrt-Ausstellung, Lissabon.

i 9. u. 10. 6.: Pfingstmodellwettbewerb, Wasserkuppe.

i 29. 6.: Royal Air Force Display, Herodon.

29. 6. — 14. 7.: Elmira-Segelflugwettbewerb, U. S. A.

* 20.—21. 7.: Wettflug Deauville—Cannes—Deauville um den „Großen Preis" des

Aero-plubs von Frankreich.

* 21. 7. — 4. 8.: 16.'RhönsegelflU'g-Wettbewerb Wasserkuppe. 10.—20. 8.: Alpen-Rundflug (Oesterr. Aero-Club).

1 24—30. 8.: 4. Italien-Rundflug.

} 4.—18. 9.: Intern. Segelflug-Wettbew. a. d. Jungfrau.

6.-7. 9.: Engl. King's Cup. I 12.—28. 10.: Intern. Luftfahrt-Ausstellung, Mailand.

I

1

Segelschwingenflieg Dr. Martin Sultan.

Dr. Martin Sultan, den älteren Segelfliegern aus der Rhön 1920/21 bekannt, hat ein Muskel-Segel-Schwingenflieg gebaut.

Wie die nebenstehenden Abbildungen erkennen lassen, liegt vor den abgestrebten Tragflächen vorn das Höhenleitwerk, dahinter ein Seitenleitwerk mit den Vortriebsschwingen, Führersitz vor der Flii-gelnase. Rumpf Holzkonstruktion, vorn ein Stoßrad, in der vorderen Strebenreihe 2 kleine Laufräder.

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Werksfoto Sultan.

Segelschwingenflieg Dr. Martin Sultan. Links Schwinge von der Oberseite gesehen. Rechts unten Schwinge Unterseite. Rechts oben Anordnung von Führersitz

und Fahr werk.

Die Schwingen haben zusammen 3 m Spannweite und an den Flügelspitzen einen Ausschlag von 1,9 m. Die Schwingenkoustruktion ist aus nebenstehender Abbildung zu erkennen.

Die Antriebsvorrichtung zeigt nebenstehende schematische Skizze, und zwar werden die sehr starken Gummiseile, welche den Niederschlag bewirken, vermittels eines umgekehrten Flaschenzuges durch Ausstrecken beider Füße beim Hochschlag der Flügel gespannt. Für den Aufschlag der Flügel bzw. Spannung werden 1% Sek. benötigt. Durch Training ist es möglich, mehrere Minuten bei Betätigung der Schwingen rund 2 PS zu leisten.

Die Schwingen, welche ursprünglich aus Eschenrippen angefertigt waren, hielten die Beanspruchung nicht aus. Jetzt hat Sultan Ton-kinrohre verwendet, welche sich als außerordentlich elastisch erwiesen. Die Maschine macht einen sehr guten Eindruck. Auf die Versuche darf mau gespannt sein. werksioto suitan.

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Segelscliwingcnflieg Dr. Martin Sultan. Oben Ansicht schräg von vorn. Mitte Ansicht von vorn. Vortriebsschwingen in größter Hubstellung. Unten Seitenansicht, Rumpf unbespannt. Antriebsschwingen in größer Hubstellung.

Potez 542 Bord-Katapult-Flugboot.

(Hierzu Tafel I.)

Die französische Marine verlangte um das Jahr 1930 ein leichtes, zweisitziges Bordflugzeug für Katapultstart für Kriegsschiffe, robust, um auch bei schwerer See zu wassern und wieder an Bord gehißt zu werden. Außerdem mußten die Flügel zurückklappbar sein, das Flugzeug leicht reparierbar und schnell zu demontieren. Minimalgeschwindigkeit mit Rücksicht auf den Katapultstart 83 km, Fluggeschwindigkeit über 140 km/h.

Potez löste die Aufgabe durch die Schaffung seines Flugbootes Typ 542, welches eine Minimalgeschwindigkeit von 72 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h mit den vorgeschriebenen militärischen Ausrüstungen erreichte. Charakteristisch für diesen Typ ist die stark geneigte Motorachse. Motor Hispano Suiza 9 Od, ziemlich weit vorn liegend, durch das Boot in bezug auf die Bugwelle günstig gelagert. Durch die gute wassertechnische Ausbildung des Bootes erreichte man eine Startzeit bei ruhiger See 10 Sek., bei schwerster See 60 Sek. Flügel und Rumpf mit Rücksicht auf die an Bord befindlichen Mittel Holzbauweise.

Flügel halbdickes Profil, zwei gegen das Boot abgestrebte Flügelstümpfe mit zurückklappbaren abgestrebten Flügelenden. Weiterhin zwei abgestrebte seitliche Stützschwimmer. Kastenholme mit Sperrholzrippen mit Leinwand bedeckt.

Konstruktion von Höhen- und Seitenleitwerk kann man aus der Zeichnung Tafel I erkennen. Höhenleitwerksflosse am Boden verstellbar.

Boot zweistufig, fünf Längsholme mit Formenrippen und Querschotten. Hierdurch wird das Boot in fünf wasserdichte Räume abgeteilt. Rumpfboden besonders doppelt abgeschottet. Von vorn nach hinten: Kollisionsraum, dahinter Raum für den Betriebsstoffbehälter, anschließend Führerraum, Beobachterraum und Raum für einen zweiten Betriebsstoffbehälter. An den Führerraumschotten sind die Streben für den Motoraufbau und Flügelmittelstück befestigt.

Führersitz in Höhe verstellbar, in beiden Sitzen starke Kopf- und Rückenpolster mit Rücksicht auf den plötzlichen Ruck beim Katapultstart. Hohe Windschirme, die gleichzeitig als Wasserschutz dienen. Mittlerer Teil des Rückenschutzes, unter dem Kopfpolster abklappbar,

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Bord-Katapultfl-ugzeug Potez 542. Oben am Kran. Mitte Start. Unten Flügel zurückgeklappt. Hierbei wird ein Teil vom hinteren Flügel-mlittelstück nach oben geklappt.

Werksfoto Potez.

dient dann gleichzeitig als Trittbrett, um zu dem Hißstropp beim Anhängen in die Hißringe zu gelangen. Der Beobachtersitz im hinteren Raum ist, um Raum zu gewinnen, zurückklappbar.

Ausrüstung: Empfangs- und Gebestation, Einrichtung für Lichtbild und Film sowie MG.

Spannweite 13 m, mit zurückgeklappten Flügeln 5,37 m, Länge 10,03 m, Höhe 3,26 m, Flügelinhalt 24,30 m2. Leergewicht 1059 kg, Gesamtgewicht 1500 kg. Leistungsbelastung 5 kg/PS, Flügelbelastung 61,7 kg/m2. Max. Geschwindigkeit i. Seehöhe 222 km/h, in 2000 m Höhe 217 km/h. Landegeschwindigkeit 72 km/h. Steigfähigkeit auf 2000 m in 6' 15", auf 5000 m in 28'. Gipfelhöhe 6500 m. Aktionsradius mit mittlerer Geschwindigkeit 500 km, mit Zusatzbetriebstoff 750 km.

Pratt & Whitney Doppelstern 14 Zyl. Twin Wasp 850 PS und Twin Wasp Junior 700 PS.

Die neuen Wasp-H-Typen, 550 PS, 146 mm Bohrung und Hub, Gesamtvolumen 23,8 1, haben wir bereits im „Flugsport" Nr. 6 ausführlich besprochen.

Eine weitere Leistungssteigerung bei geringstem Stirnwiderstand ist durch die neuen Doppelsternmotorentypen, welche hauptsächlich im Auftrage der USA-Marine entwickelt wurden, erreicht. Diese neuen zweireihigen Sternmotoren werden in zwei Größen gebaut. Der „Twin Wasp Junior" 700 PS bei n = 2500, 131,6 mm Bohrung und Hub, Gesamtvolumen 27,8 1, Sterndurchmesser 1,144 m, Länge 1,362 m, Gewicht 462 kg, und der „Twin Wasp" 800 PS n = 2400, 139,7 mm Bohrung und Hub, Gesamtvolumen 32,7 1, Sterndurchmesser 1,216 m, Länge 1,446 m, Gewicht 543 kg. Kurbelgehäuse dreiteilig, Teilstelle in der Zylinderreihenmitte. Kurbelwelle dreifach gelagert aus-balanziert. Je ein Hauptpleuel mit sechs Nebenpleueln. Stahlbüchsen mit Bronzelager. Kolben aluminiumgeschmiedet mit inneren Rippen, drei Kolben- und ein Oelabstreifring.

Zylinder stahlgeschmiedet, mit eng aneinanderliegenden Kühlrippen. Aluminium-Zylinderköpfe warm aufgeschraubt. Ventilsitze geschmiedete Bronze warm eingeschrumpft. Ventilhebel und Stößelstangen mit Innenschmierung, wie bei den Wasp-H-Typen.

Jeder Zylinderstern hat ein eigenes Nockengetriebe, beim vorderen Stern vorn liegend und beim hinteren Stern hinten liegend. Die Zylinderköpfe der hinteren Reihe sind mit Rücksicht auf die Kühlung etwas anders ausgebildet.

Hinterer Teil Kompressor mit Verteiler für alle 14 Zylinder. Weiter am hinteren Teil Vergaser, Eclipse-Anlas-ser sowie Doppelmagnete, Oel- und Betriebsstoffpumpen.

Im vorderen Teil Planetenuntersetzungsgetriebe wie beim Wasp H (s. Flugsp. Nr. 6, S. 126). — Auspuff in einem Sammelring, im Querschnitt Leitschaufelform, um günstigste Luftabströmung von den Zylindern herbeizuführen.

Twin Wasp Junior

WedcsfotO' Pratt & Whitney.

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Twin Wasp Junior 700 PS Pratt & Whitney. Werksfoto Pratt & Whtoey.

Luftschraubenwellenuntersetzung beim Twin Wasp 3 :2 und bei dem Twin Wasp Junior 4 : 3.

Bei Vergleichsläufen mit dem einreihigen Hörnet ergaben sich Vorteile bei Erreichung von höheren Kurbelgeschwindigkeiten. Schwierigkeit in der Gasgemischverteilung ergab sich nicht bei den zweireihigen Typen. Auffallend war die größere Weichheit und Vibra-tionslosigkeit. Durch die kleineren Zylinderdurchmesser ist eine Verringerung der Stöße auf den Propeller und durch die geringere Beanspruchung konnten diese leichter gebaut werden.

Die Fabrikationskosten des einreihigen zum zweireihigen Motor betrugen bisher 9 : 14. Durch die geringere innere Beanspruchung kann die Betriebsdauer zwischen den Ueberholungen bei den 2-Reihen-Typen verlängert werden, so daß die Anschaffungskosten sich wieder ermäßigen.

Mit der Konstruktion des Motors und Versuchsarbeit wurde gleichzeitig die Luftkühlung durch geeignete Leitbleche studiert und somit Schwierigkeiten mit der Kühlung der hinteren Zylinderreihe vermieden. Durch Anordnung von verstellbaren NACA-Ringen wurden gleichzeitig Einrichtungen geschaffen, die eine Regulierung der Luftstromzuführung in Reise- und Steigflug bei verschiedenen Außentemperaturen ermöglichten, wobei die günstigsten Luftwiderstands-verhältnisse berücksichtigt werden konnten.

Die etwas größere Baulänge bringt fast keine Nachteile; hingegen der 20% geringere Sterndurchmesser eine Widerstands Verringerung um 35%. Durch den geringeren Durchmesser wird gleichzeitig die Sicht bedeutend verbessert.

Französischer Oelkühler „La Precision Moderne".

Voraussetzung bei der Konstruktion war, selbsttätige Regulierung bei ansteigenden Temperaturen, größte Widerstandsfähigkeit bei zunehmendem innerem Druck bei niederen Temperaturen (bis 10 Atm.), leichte Reinigungsmöglichkeit durch einfaches Auseinandernehmen der Kühlzellen.

Der Kühler besteht aus den zusammengesetzten Kühlerzellen a, b und c aus geschweißtem Aluminium, die unter Zwischenlage von Dichtungen auf ein Rohr d aufgeschoben und durch eine Schraube e zusammengepreßt werden. Die gerippten Scheiben b sollen das Oel an dem Inneren der Kühlzelle entlang führen. Eintritt des Oeles bei f, Austritt bei g. Der selbsttätige Regler ist im Endstück i eingebaut. Er besteht aus einer mit einer leicht siedenden Flüssigkeit gefüllten Mein-

7ranz. Oelkühler Typ A. 2/ von La Precision Moderne,

Paris. Zeichnung „Flugsport".

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

brane k, welche in dem Austrittsstück m aufgehängt ist und unten einen Ventilteller 1 trägt, der bei zunehmenden Temperaturen den Ventildurchfluß drosselt.

Bei Anlassen des Motors wird kaltes Oel die Membrane k umspülen, so daß der Ventilteller 1 den Durchtritt zu dem Zirkulationsrohr freigibt. Bei zunehmender Oeltemperatur wird sich die Membrane k ausdehnen und vermittels des Ventiltellers 1 die Oeffnung zum Zirkulationsrohr d verschließen, so daß das Oel durch die Kühlzellen strömt.

Zap-Klappe mit Luftstromablenkung,

Die Zap Development Corporation, Dundalk, Baltimore, USA, hat unter Nr. 22159 und 22160 ein engl. Patent, datiert vom 8. 8. 32 und 21. 7. 1933, erhalten. Es handelt sich um eine Anordnung des Querruders über der Flügelhinterkante über der Landeklappe, um die Luftströmung auf der Oberseite des Flügels zu beeinflussen. Aus der Patentschrift geben wir an Hand der Abbildungen folgendes auszugsweise wieder.

Die Querruder 29 (Abb. 1), auf Böcken 30 gelagert, werden unter Vermittlung des Hebels 31 der Zugstange 34 und Seilzügen vom Führersitz aus verstellt. Gleichzeitig kann der Hebel 118 (Abb. 2) mit der Achse gehoben und gesenkt werden, so daß eine gleichzeitige Verstellung der Ruder eintritt. Für die Feststellung, bezugsweise Betätigung,

Abb. 3

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Abb. 2

Areiiiv „Flugsport"

Zap-Klappe mit Luftstromablenkting

sind zwei Ausführungsbeispiele in der Patentschrift gezeigt. Einmal mit einem Knickhebel (Abb. 1), der durch eine Schraube betätigt wird, und das andere Mal durch einen Schwinghebel (Abb. 3), der sich in einer Kulisse bewegt. Abb. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform, und zwar wird beim Ausschlag der Klappe zur Bedingung gemacht, daß die Hinterkante der Klappe senkrecht unter der Hinterkante des Flügels stehen bleibt.

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Inland.

Der Führer beim Jagdgeschwader Richthofen.

In seiner Eigenschaft als oberster Befehlshaber der Wehrmacht stattete der Führer und Reichskanzler zum ersten Male seit Bestehen

J|U|

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Presse-Uli. Hoff mann,.

Jagdgeschwader Richthofen (3 Staffeln, je 3 Ketten, je 3 Flugzeuge). Eine Staffel des Döberitzer Richthofen-Geschwaders.

Start ZU einem Uebungsflllg. Presse-111. Hoffmann,

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Presse-Mi. Hoff maiin.

Der Führer mit dem Reichsminister der Luftfahrt und General der Flieger Hermann Göring beim Abschreiten einer Fliegerabteilung.

der Reichsluftwaffe einem Verband der jungen deutschen Luftstreitkräfte in Döberitz und Staaken am 28. 3. einen Besuch ab.

„Geschwader Immelmann" und „Geschwader Boelcke" in der Luftwaffe.

Das Reichsluftfahrtministeri'um gibt bekannt:

Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag des Reichsministers der Luftfahrt, General der Flieger Göring, dem Fliegergeschwader in Mecklenburg die Bezeichnung „Geschwader Immelmann" und dem Fliegergeschwader in Niedersachsen die Bezeichnung „Geschwader Boelcke" verliehen, um neben dem unvergeßlichen größten Jagdflieger Deutschlands, Freiherrn v. Richthofen, auch die gleich ruhmvollen Namen seiner beiden Kameraden in der neu erstandenen Reichsluftwaffe fortleben zu lassen. Der Führer 'hat den Erlaß vollzogen in der Gewißheit, daß die Geschwader Immelmann und Boelcke, durchdrungen von der hohen Bedeutung der ihnen übertragenen Ueberlieferung, sich in Geist und Leistung der damit verbundenen besonderen Verpflichtung stets gewachsen zeigen.

Die Mitteilung von dem Erlaß ist inzwischen durch eigenhändiges Schreiben des Reichsministers der Luftfahrt an die Mutter Immelmanns und die Eltern Boelkes gegangen, wobei General Göring seiner besonderen Freude darüber Ausdruck gab, der Uebermittler dieses auch die Hinterbliebenen ehrenden Erlasses sein zu können. Das Schreiben Görings an den Vater Boelckes, Prof. Boelcke in Dessau, hat folgenden Wortlaut:

„Sehr geehrter Herr Professor! Unser Führer und Reichskanzler hat auf meinen Vortrag befohlen, daß in unserer neuerstandenen Luftwaffe das Fliegergeschwader Faßberg den Namen Boelcke zu führen hat. Es erfüllt mich als Kamerad Ihres Sohnes und als Reichsminister der Luftfa'hrt mit stolzer Freude, Ihnen als dem Ersten von diesem Erlaß, dessen Abschrift ich beifüge, Kenntnis geben zu können.

Mit Deutschem Gruß und Heil Hitler

Ihr ergebener

Göring, General der Flieger.

Reichsminister der Luftfahrt General der Flieger Göring hat den Oberbefehl über die Flakartillerie übernommen. Aus diesem Anlaß fand am 1. 4. vormittags auf dem Truppenübungsplatz Döberitz in feierlicher Form die Ueber-nahme der beiden Flak-Abteilungen Döberitz und Lankwitz statt. Auf dem Gelände des Hasenheidener Berges standen die Abteilungen in Paradeaufstellung.

Um 1,1 h traf Reichsminister General Göring mit seinem Stab ein. Der Befehlshaber des Luftkreises Berlin meldete die angetretene Truppe, die im Anschluß an die nun folgende Besichtigung von General Göring in einer Ansprache begrüßt wurde. In dieser gab General Göring seiiner 'Freude über die ausgezeichnete Verfassung der Truppe Ausdruck. Er dankte dem Heere für die bisherige Betreuung der Flak-Artillerie, die am heutigen Tage mit den Luftstreitkräften in der Reichsluftwaffe zu einem einheitlichen Ganzen zusammengeschlossen werde, jederzeit bereit, in der Verteidigung des deutschen Luftraumes für die Sicherheit der deutschen Nation mit leidenschaftlicher Hingabe Leib und Leben einzusetzen. Die Ansprache schloß mit einem Sieg-Heil auf den Führer, Vaterland und Volk. Im Anschluß an die Ansprache erfolgte der Vorbeimarsch der beiden Flakabteilimgen au ihrem neuen Oberbefehlshaber General der Flieger Göring.

Streckenführung „Deutschlandflug 1935". Wie bereits im „Flugsport" Nr. 7 mitgeteilt, findet in der Zeit vom 27. Mai bis 2. Juni 1935 der „Deutschlandflug" statt. Die Streckenführung des Wettbewerbes liegt jetzt in ihrer vorläufigen Form, wie nachstehend aufgeführt, fest:

1. Flugtag.

Berlin-Tempelhof Abflughafen, Dresden (Zwangslandung für Verbände 1, Wendemarke für Verbände II), Görlitz Zwangslandung f. a. Verb., Neiße Zwangslandung f. a. Verb., Cosel Wendemarke f. a. Verb., Ratibor Wendemarke f. a. Verb., Gleiwitz Zwangslandung f. a. Verb., Kreuzburg Wendemarke f. a. Verb., Breslau Zwangslandung f. a. Verb., Guben (Zwangslandung f. a. Verb. u. Uebernachtung).

2. F 1 u g t a g.

Guben Abflughafen, Frankfurt a. d. 0. Wendemarke f. a. Verb., Schneidemühl Zwangslandung f. a. Verb., Rummelsburg Wendemarke f. a. Verb., Lauenburg (Zwangslandung f. Verb. I, Wendemarke f. Verb, II), Danzig Zwangslandung f. a. Verb., Hohenstein Wendemarke f. a. Verb., Allenstein Zwangslandung f. a. Verb., Orteisburg Wendemarke f. a. Verb., Lyck Wendemarke f. a. Verb., Inster-burg Zwangslandung f. a. Verb., Tilsit Wendemarke f. a. Verb., Rossitten Wendemarke f. a. Verb., Cranz Wendemarke f. a. Verb., Königsberg i. Pr. (Zwangslandung f. a. Verb. u. Uebernachtung).

3. F 1 u g t a g.

Königsberg i. Pr. Abflughafen, Stutthof Wendemarke f. a. Verb., Stolp Zwangslandumg f. a. Verb., Swinemünde Wendemarke f. a. Verb., Stettin Zwangslandung f. a. Verb., Hamburg Zwangslandung f. a. Verb., Kiel (Zwangslandung f. Verb. I, Wendemarke f. Verb. II), Flensburg Zwangslandung f. a. Verb., Westerland Wendemarke f. a. Verb., Büsum Wendemarke f. a. Verb., Wesermünde Wendemarke f. a. Verb., Bremen (Zwangslandung f. a. Verb. u. Uebernachtung).

4. Flii'gtag.

Bremen Abflughafen, Dortmund Zwangslandung f. a. Verb., Duisburg Wendemarke f. a. Verb., Gladbach-Rheydt Wendemarke f. a. Verb., Erkelenz Wendemarke f. a. Verb., Aachen (Zwangslandung f. Verb. I, Wendemarke f. Verb. II), Köln Zwangslandung f. a. Verb., Bonn Wendemarke f. a. Verb., Koblenz Wendemarke f. a. Verb., Trier Wendemarke f. a. Verb., Saarlouis Wendemarke f. a. Verb., Saarbrücken Zwangslandung f. a. Verb., Mannheim (Zwangslandung f. Verb. II, Wendemarke f. Verb. I), Heidelberg Wendemarke f. a. Verb., Karlsruhe Wendemarke f. a. Verb., Stuttgart Zwangslandung f. a. Verb., Offeniburg Wendemarke f. a. Verb., Freiburg i. B. (Zwangslandung f. a. Verb. u. Uebernachtung).

5. F 1 u g t a g.

Freiburg i. B. Abflughafen, Konstanz Zwangslandung f. a. Verb., Bad Tölz Wendemarke f. a. Verb., München Zwangslandung f. a. Verb., Passau Wendemarke f. a. Verb., Regensburg Zwangslandung f. a. Verb., Wunsiedel Wendemarke f. a. Verb., Meiningen Zwangslandung f. a. Verb., Erfurt (Zwangslandung f. a. Verb. u. Uebernachtung).

6. F 1 u g t a g.

Erfurt Abflughafen, Chemnitz Wendemarke f. a, Verb., Leipzig Wendemarke f. a. Verb., Halle-Schkeuditz Zwangslandung f. a. Verb., Halle Wendemarke f. a. Verb., Magdeburg Wendemarke f. a, Verb., Brandenburg Wendemarke f. a. Verb., Berlin-Tempelhof Ziel-Flughafen.

Die Gesamtstrecke beträgt ungefähr 5500 km.

Deutsche Kunstflugmeisterschaft 1935.

Der Präsident des DLV hat die Fliegerlandesgruppe IX, Württemberg, mit

der Durchführung' des Wettbewerbs beauftragt. Aus der Ausschreibung geben wir auszugsweise folgendes wieder:

Flugzeugführer und -führerinnen müssen dem Deutschen Luftsport-Verband angehören und den Flugzeugführerausweis der Kunstfluggruppe K 2 besitzen. Die Flugzeuge müssen den Festigkeitsanforderiingen der Klasse K 2 entsprechen.

Der Wettbewerb findet am IL und 12. 5. 1935 auf dem Flughafen Stuttgart-Böblingen und auf dem Bedarfslandeplatz Stuttgart-Cannstatt (Wasen) statt. Am 11. Mai werden die Ausscheidlingskämpfe auf dem Bedarfslandeplatz Stuttgart-Cannstatt oder auf dem Flughafen Stuttgart-Böblingen ausgetragen, der eigentliche Wettbewerb um die Deutsche Kunstflugmeisterschaft am 12. Mai auf dem Bedarfslandeplatz Stuttgart-Cannstatt. Untersterlhallen für Flugzeuge befinden sich nur auf dem Flughafen Stuttgart-Böblingen.

Die Bewerber müssen spätestens am IL 5. 1935, 14 Uhr, auf dem Flughafen Stuttgart-Böblingen eingetroffen sein. An diesem Tage findet um 15 Uhr eine Besprechung der teilnehmenden Flugzeugführer statt.

Derjenige Bewerber, der im Wettbewerb um die Deutsche Kunstflugmeisterschaft die höchste Punktzahl erhält, wird Inhaber des Titels „Deutscher Kunstflugmeister" und erhält einen Ehrenpreis. Vorbedingung für die Erlangung des Titels „Deutscher Kunstflugmeister" ist, daß der Bewerber nicht nur an dem eigentlichen Wettbewerb, sondern auch an dem Ausscheidungskampf teilnahm. Haben mehrere Bewerber die gleiche Höchstpunktzahl erreicht, so haben sie einen Ausscheidungskampf auszutragen, dessen Einzelheiten durch die Wettbewerbsleitung festgesetzt werden.

Die Beurteilung der Leistungen beim Ausscheidungskampf und beim Wettbewerb um die Deutsche Kunstfingmeisterschaft erfolgt durch drei Punktrichter, deren Namen spätestens acht Tage vor Beginn der Veranstaltung veröffentlicht werden. Die Punktrichter müssen durch die Oberste Luftsportkommission anerkannt sein.

Es gelangen folgende Geldpreise zur Verteilung: RM 2000.— für den Ersten, RM 1500.— für den Zweiten, RM 1000.— für den Dritten, RM 700.— finden Vierteil, RM 500.— für den Fünften, RM 300— für den Sechsten, RM 500.— für die im Wettbewerb als Beste bewertete Fliegerin.

Als Bewerber gilt der am Wettbewerb teilnehmende Flugzeugführer. Nennungen müssen durch die Bewerber bis zum l._ 5. 1935 bei der Fliegerkindes-gruppe IX, Stuttgart, Olgastr. 18, eingegangen sein. Die Nennungen müssen außer dem Namen des Bewerbers die Angabe des Musters und Eintra-gungszeichens des für den Wettbewerb vorgesehenen Flugzeuges enthalten.

Die Veranstaltung zerfällt in A) Ausscheidungskampf und B) Wettbewerb um die Deutsche Kunstflugmeisterschaft.

A. Ausscheidungskampf.

Diejenigen Bewerber, welche im Ausscheidungskampf die ersten 6 Plätze belegen, werden zum Wettbewerb um die Deutsche Kunstflugmeisterschaft zugelassen. Die Bewerber müssen jedoch mindestens 50 Punkte im Ausscheidungskampf erhalten haben. Im Ausscheidungskampf hat jeder Bewerber die vorgeschriebenen Kunstflugbewegungen in der angegebenen Reihenfolge in möglichst kurzer Zeit auszuführen. Die Reihenfolge und die Höchstpunktzahl der Flugbe-wegungen des Ausscheidungskampfes ist folgende: 1. 2 Rollenkreise, von denen der eine rechts herum, der andere links herum geflogen werden muß; die Rollenkreise dürfen sowohl in rechten als auch in linken Rollen geflogen werden, jedoch muß der begonnene Rollenkreis im gleichen Drehsinn durchflogen werden: 30 Punkte. 2. 2 Loopings aus der Rückenlage in die Rückenlage (Räder nach außen): 8 Punkte. 3. Eine liegende geschlossene 8 in Rückenlage: 15 Punkte. 4. Eine Schraube, bestehend aus 5 aufeinanderfolgenden gesteuerten Rollen: 15 Punkte. 5. 2 Loopings nach vorn (Räder nach innen): 20 Punkte. 6. 2 Fächer-Tunis (rechts oder links): 10 Punkte.

B. Wettbewerb um die Deutsche Kunstflugmeisterschaft.

Jeder Bewerber hat zusammen mit der Nennung dem Veranstalter ein Programm einzusenden, in welchem die von ihm beim Wettbewerb beabsichtigten Kunstflugbewegungen aufgeführt sind. Dieses Programm darf im Höchstfalle 12 Flugbewegungen enthalten. Der Veranstalter teilt dem Bewerber mit, welche Höchstpunktzahl für die einzelnen aufgeführten Flugbewegungen zuerkannt und welche Aenderungen für notwendig erachtet werden. Der Bewerber hat spätestens bis zum 11. 5. dem Veranstalter mitzuteilen, welche der von ihm vorge-

schlagenen Flugbewegungen im Wettbewerb ausgeführt werden. Beim Wettbewerb dürfen höchstens 8 Flugbewegungen ausgeführt werden.

Alles weitere, Höchstpunktzahlen, welche in Anrechnung gebracht, Erläuterungen über die einzelnen Kunstflugfiguren, siehe in der Ausschreibung (mit künstlerischem Titelblatt), welche bei der Fliegerlandesgruppe IX, Württemberg, Stuttgart, Olgastr. 18, erhältlich ist.

Gegen die Entscheidung des Preisgerichts gibt es eine Berufung an die

Oberste Luftspörtkommission, die innerhalb von 10 Tagen nach Verkündung

der Preisgerichtsentscheidung unter gleichzeitiger Einsendung einer Gebühr

von RM 100.— eingelegt sein muß.

Zur Einstellung in die Luitwaffe teilt das Reichsluftfahrtministerium u. 10. 4. mit: „Seit der Bekanntgabe des Aufbaues einer deutschen Luftwaffe und der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht häufen sich beim Reichs'luftfahrtmini-sterium die Gesuche um Einstellung in die Luftwaffe oder um Vormerkung dafür derart, daß schon aus Mangel an Personal ihre Beantwortung durch das Ministerium nicht mehr durchführbar ist. Alle Gesuche werden deshalb an die Luftkreiskommandos zur Bearbeitung abgegeben. Es liegt also zum Vermeiden von Zeitverlust im eigenen Interesse der Gesuchsteller, sich nur an eine dieser Stellen oder an eine Reichswehrwerbestelle zu wenden. Luftkreiskommandos befinden sich in Königsberg, am Stadtgarten 61/63; Berlin W 35, von-der-Heydt-Straße 12; Dresden, Bismarckstr. 16/18; Münster i. W., Hansaplatz 2; München, Prannerstr. 20; Kiel, Düsternbrookerweg 98. Der Sitz der nächsten Reichswehrwerbestelle kann bei der Ortsbehörde erfragt werden."

Ausschreibung eines Wanderpreises der Kroll-Wirtschaftsbetriebs-G. m. b. H. Aus Anlaß des ersten Zusammentretens des nationalen Reichstags im Krollbau am Königsplatz in Berlin am 21. März 1933 hat die Kroll-Wirtschaftsbetriebs-G. m. b. H.

einen Wanderpreis, verbunden mit einer Geldspende von RM 1000.— dem Herrn Reichskanzler zur Verfügung gestellt.

1. Im Auftrag des Herrn Reichskanzlers und mit Genehmigung der Obersten Luftsportkommission schreibt der Deutsche Luftsport-Verband den Kroll-Wan-derpreis aus.

Der Preis ist erstmalig offen für die Zeit vom 21. 3. 1934 bis zum 20. März 1935, von da an jeweils für ein weiteres Jahr.

2. Um den Preis können sich nur Angehörige (Ortsgruppen, oder Einzelmitglieder) des Deutschen Luftsport-Verbandes bewerben. Die Sfl.-Führer müssen im Besitz einer gültigen Sportlizenz der Obersten Luftsportkommssion sein.

3. Der Preis einsphl. des Geldbetrages fällt demjenigen Bewerber zu, der mit einem motorlosen Flugzeug von Berlin aus nach einem Start mittels Auto- oder Windenschlepp die längste Strecke, mindestens aber 100 km, zurücklegt.

Die Auslösung des Segelflugzeuges darf nicht in größerer Höhe als 300 m über dem Erdboden erfolgen.

4. Endgültig geht der Wanderpreis in den Besitz des Bewerbers über, der den Preis zum 3. Male oder zweimal nacheinander gewinnt.

5. Die Bewerbungen um den Preis sind unter Beifügung der Unterlagen (Bescheinigung über Start- und Landung, Barograph, Vermessung der Entfernung) an den Deutschen Luftsport-Verband, Abteilung Segelflug, Berlin, einzureichen.

Mit dieser Stelle ist auch der gesamte Schriftverkehr betr. den KrollWanderpreis zu führen.

6. Das Preisgericht setzt sich zusammen aus einem Vertreter des Reichsminlste-riums der Luftfahrt, des Stifters und des Deutschen Luftsport-Verbandes. Der Vertreter des Reichsministeriums der Luftfahrt führt den Vorsitz im Preisgericht.

Gegen die Entscheidung des Preisgerichts gibt es eine Berufung an die Oberste Luftspörtkommission, die innerhalb von 10 Tagen nach Verkündung der Preisgerichtsentscheidung unter gleichzeitiger Einsendung einer Gebühr von RM 100.— eingelegt sein muß.

Brecht, Oberflugmaschinist von der DLH, vollendete anfangs vorigen Monats 1 Million Flugkilometer. Er erhielt die goldene Lufthansa-Ehrennadel. Fritz Brecht wurde 1916 Soldat und kam im Februar 1917 als Monteur zur Fliegertruppe. In den Jahren 1918/19 gehörte er dem Geschwader Sachsenberg in Kurland an und kam 1921 zum Luftverkehr. Als Maschinist war er zunächst beim Lloyd Ostflug in Königsberg, später beim Junkers-Luftverkehr (in Berlin und schließlich in Schweden bei der ABA tätig. Im Jahre 1926 trat er in den Dienst der Deutschen

Flugsport 1935 XXVII. Jahrgang

Potez 542 Bord-Katapultflugboot

Tafel I

Maßstab 1 : 50

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Schnitt A Ansicht vom Beobachter sitz nach vorn.

Schnitt B Ansicht nach hinten.

Wierkszeichniuiig Potez.

|Schnitt C Ansicht, vom Führersitz.

A Schottentür. B Höhenmesser. C Funkstation. E Antennenrolle. F Antennenaustrittsrohr. G Kartentisch. H Lichtbildgerät. J Gashebel. :;

L Katapultzapfeiv.

Uebersichtsplcin

1.200000

0 1 fl, a *t 5 fe 7 6 9 1Q 11 12. Kn

Dülmen Maus Dülmen

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Verbands-Fliegerschule Borkenberge.

Archiv »Flugsport .

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Lufthansa. Brecht ist zur Zeit der Oberflugmaschinist der ju 52 des Reichswehrministers Generaloberst von Blomberg, der den Millionär persönlich empfing und ihn herzlich be-oiückwünschte.

Borkenberge.

Verbandssegelfliegerschule. Lehrginge 1935. Ausbildungskosten.

Flugplatz Borkenberge bei Dülmen, Westfalen, Eisenbahnstrecke Wanne - Eickel Hbf. — Münster, Westf., mit Station Dülmen Hbf. (Schnellzughaltestat.). Bisenbahnstrecke Dortmund Hbf. — Gronau mit Station Dülmen-Ost. Von Dülmen aus 6 km Fußmarsch über sehr gute Straßen zum Platz. Außerdem Autodroschken am Bahnhof.

Fahrtermäßigungen:

Teilnehmer an den Schulkursen erhalten auf Grund des Einberufungsschreibens 50% Ermäßigung für die Deutsche Reichsbahn.

Kosten:

für Unterkunft je Lehrgang RM 5.—, Verpflegung je Tag RM 1.80 zuzügl. 10% für Bedienung. Ein Wäschepfand von RM 5.— wird nach Beendigung des Lehrganges bei vollständiger und einwandfreier Rückgabe der Wäsche zurückgezahlt.

A. Lehrgänge für Anfänger:

Eintrefftag Kursusdauer Abreisetag ^

1. Ausbildung

im Hangstart,

6.

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35

7.

4-

-27. 4.35

27. 4.35

Dauer 3

Wochen.

11.

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35

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5.-

- 1. 6. 35

1. 6.35

Schulgeld für

 

15.

6.

35

16.

6.-

- 6. 7. 35

6. 7.35

DLV-Mitglieder

70 RM

20.

7.

35

21.

7.-

-10. 8.35

10. 8.35

Nichtmitglieder

120 RM

24.

8.

35

25.

8.-

44. 9.35

14. 9.35

   

28.

9.

35

29.

9-

49.10. 35

19.10. 35

Q

B. Lehrgänge für Anfänger und Vorgeschulte:

Ausbildung im Hangstart und Windenschlepp, Dauer 5 Wochen.

Schulgeld für DLV-Mitglieder 100 RM Nichtmitglieder 150 RM

C. Lehrgänge für Vorgeschulte mit A-Prüfung:

Ausbildung am Hang und im Windenschlepp, Dauer 2 Wochen.

Schulgeld für DLV-Mitglieder 60 RM Nichtmitglieder 90 RM

D. Lehrgänge für Fortgeschrittene mit B-Prüfung:

Ausbildung im Hang- und Windenstart, evtl. Flugzeugschlepp, Dauer 2 Wochen.

Schulgeld für DLV-Mitglieder 60 RM

Nichtmitglieder 90 RM

E. Lehrgänge für Trainingsflieger mit C-Priifung und Motorpiloten mit gültigem Schein:

Ausbildung im Winden- und 'Flugzeugschlepp.

Schulgeld für DLV-Mitglieder 75 RM Nichtmitglieder 150 RM

8 Flgzg.-St. = 32 Windenst.

Fe Lehrgänge für Winden- und Flugzeugschlepp:

Schulgeld für DLV-Mitglieder 75 RM Nichtmitglieder 150 RM

Einzelflüge werden je nach Schleppzeit berechnet.

6.

4.35

7.

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-11.

5. 35

11.

5.35

IL

5. 35

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6. 35

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- 2,

11. 35

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4.—13.

4. 35

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5. 35

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6. 35

6.

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5. 35

12.

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5. 35

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5. 35

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6. 35

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-15.

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6. 35

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6-

-29.

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29.

6. 35

6.

7. 35

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7.-

-20.

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20.

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20.

7. 35

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- 3.

8. 35

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10.

8. 35

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24.

8. 35

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- 7.

9. 35

7.

9. 35

14.

9. 35

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-28.

9. 35

28.

9. 35

28.

9. 35

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-12. 10. 35

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10. 35

19. 10. 35

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11.35

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11.35

2.

11.35

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-16. 11.35

16,11.35

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4.35

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-27.

4. 35

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5. 35

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1.

6. 35

10.

6. 35

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6.-

-22.

6. 35

22.

6. 35

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6. 35

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6-

-13.

7. 35

13.

7. 35

27.

7. 35

28.

7.-

-10.

8.35

10.

8. 35

17.

8. 35

18.

8.-

-31.

8. 35

31.

8.35

7.

9. 35

8.

9-

-21.

9. 35

21.

9.35

21.

9. 35

22.

9-

- 5.

10. 35

5.

10. 35

12.10.35

13.10.-

-26.10. 35

26. 10. 35

2.

11.35

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11-

-16.11.35

16.11.35

15.

4. 35

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4-

-27.

4. 35

27.

4. 35

18.

5.35

19.

5.-

- 1.

6. 35

.1.

6.35

8.

6. 35

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6-

-22.

6. 35

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6. 35

29.

6. 35

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6.-

-13.

7. 35

13.

7. 35

27.

7. 35

28.

7.-

-10.

8. 35

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9. 35

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9. 35

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G. Lehrgänge für Blind- und Kunst- Eintrefftag Kursusdauer Abreisetag

flug (amtl. Führerschein bzw. amtl. 20. 4. 35 21. 4.- 5. 5. 35 5. 5. 35

Führerschein und 10 Segelflugstun- 25. 5. 35 26. 5.— 9. 6. 35 9. 6. 35 *

den, Möglichkeit zur Ablegung der 15> 6> 35 16> 6>_3a 6> 35 30> 6< 35 3

Sfl.-Kunstflugprüfung): ^ J 35 7_ 7>_2L ?> 35 2L 7 36 »

Schulgeld für 3. 8.35 4. 8.—18. 8.35 18. 8.35 jj

DLV-Mitglieder 100 RM 24.. 8.35 25. 8.— 8. 9.35 8. 9.35 5

Nichtmitglieder 150 RM 14. 9.35 15. 9.-29. 9.35 29. 9.35 'S

28. 9.35 29. 9.—13. 10.35 13.10.35 g 19.10.35 20. 10.— 3. 11.35 3.11.35 2.11.35 3. IL—17. 11.35 17.11.35

Die Schule gewährt für geschlossene Gruppen von mindestens zehn Personen eine Ermäßigung von 10% auf das Schulgeld.

Hornberg,- Am 17. 3. 35 wurden 15 Thermikflüge von % bis 2% Std. bei völlig bedecktem Himmel ausgeführt. Den letzteren Flug macute das „Musterte" mit Wolf Hirth am Steuer, nachdem Karl Baur (Fledermaus) die guten Barte entdeckt hatte. Der Schulbetrieb ist auf dem Hornberg seit 2. März wieder in vollem Gange. Jeden Monat finden Kurse der verschiedenen Arten statt. Lehrpläne durch die Verbandssegelfliegerschule Hornberg, Post Schwab. Gmünd.

Das Luftamt Darmstadt ist 'gemäß der „Zweiten Verordnung über den Aufbau der Reichsluftfahrtverwaltung" vom 28. 3. 35 aufgelöst, so daß in Zukunft nur noch 15 Luftämter bestehen. Die Bezirke des Luftamtes Darmstadt sind teilweise den Luftämtern Frankfurt a. M. und Stuttgart zugewiesen worden.

Reichsluftfahrt-Ministeriums-Bau, Berlin, wird zwischen Leipziger- und Prinz-Albrecht-Straße am 15. 4. begonnen. Das Gebäude wird am ehemaligen Herrenhaus in der Leipziger Straße beginnen und bis zur Wilhelmstraße reichen, wobei das frühere Preußische Kriegsministerium mit dem Umbau einbezogen wird.

Was gibt es sonst Neues?

Befehlshaber Luftkreis III, General Schweickhardt, nach Königsberg i. Pr. versetzt. Den Befehl im Luftkreis III hat der General der Flieger Wachenfeld übernommen.

Martha Mendel segelte 11 Std. 28 Min. auf „Rhönadler" in der Nähe von Kirchheim. (Sehr ordentlich!)

Joan Meakin ließ sich auf einem bei Schempp gekauften Segelflugzeug „Wolf" am 10. 4. vom Hornberg, Brüssel über den Kanal nach England schleppen.

Liesel Bach hat sich eine Fieseier „Schwalbe" mit 260 PS Walter-Motor zugelegt.

Pou-du-ciel darf auf den französischen staatlichen Flugplätzen fliegen.

Ausland.

Schweiz. Aero-Club Sektion Zürich hat für seine Sportflugzeugführer zwei Bücker-„Jungmann"-Flugzeuge zum Training angeschafft. Die erste Maschine mit HM-4-Motor ist bereits abgeliefert.

Neuartige Waffen werden bei der USA-Luftmacht eingeführt. Zu erwähnen sind Stratosphärenflugzeug-Abwehrgeschütze, die, senkrecht in die Luft schießend, ihre dreiviertelpfündigen Geschosse fast 17 000 m in die Höhe schleudern könnten; fliegende Schlachtschiffe, von denen schon früher gemeldet wurde. Es sind dies große, mit kleinen Maschinenkanonen bestückte Flugzeuge mit einem Aktionsradius von 5000 km. Sie sind sowohl zu Erkundungsflügen über den Ozean als auch als Bombenflugzeuge verwendbar.

1200 Millionen Lire für die ital. Luftflotte weiden zur vollständigen Erneuerung und Modernisierung nach einem Dekret im italienischen Reichsgesetzblatt vom 10. 4. bereitgestellt. Hiervon entfallen für den laufenden Haushalt 600 Millionen Lire und für die nächsten Jahre je 300 Millionen Lire. Dieses Programm soll bis 1937 erledigt sein.

Sikorsky S 42 ist hinsichtlich seiner Reichweitensicherheit, insbesondere für die Strecke Francisco—Honolulu, geprüft worden. Bei einem Probeflug von Miami aus, dessen Entfernung größer war als Francisco—Honolulu, waren bei der Landung noch für 800 km Betriebsstoff vorhanden.

USA-Flottenmanöver Juni 1935 auf dem Dreieck Hawai—Alaska—Puget Sound nehmen 500 Marineflugzeuge teil, darunter 45 neue Seeflugzeuge mit einem Aktionsradius von 4800 km, sowie vier Flugzeugmutterschiffe.

USA-Fallschirmspringer „Baby" Floyd Davis t, welcher die Artistennummer des „fliegenden Menschen" nachahmen wollte, wobei sich der Fallschirm nicht öffnete, ist am 31. 3. auf dem Flugplatz Michigan tödlich abgestürzt.

Holländisches Verkehrsflugzeug „Leeuwerik" auf der neu eröffneten Luftverkehrslinie Amsterdam—Prag verunglückt. Ums Leben kamen »die vierköpfige Besatzung, die Flugzeugführer Soer und Prillewitz, Bordfunker van der Klein, Bordmechaniker Welms, sowie 2 Fluggäste.

Japanisches freiwilliges Fliegerkorps ist gebildet. Hierbei sind 150 leichte Trainingsflugzeuge von der Staatl. Gesellschaft zur Förderung der Luftfahrt bestellt. Die Zahl der vorhandenen 36 Flugplätze soll auf 58 erhöht werden.

Rund-um-die-Welt-Flug von Light und Wilson beendet. Der Flug führte über Grönland, Faröer-Inseln, Europa, Asien. Von Manila nach Vancouver—San Francisco, Los Angeles—New York.

De Havilland hat seit April eine Produktion von wöchentlich 13 130-PS-Gipsy-Major und 8 200-PS-Gipsy-Six.

Portugiesische Luftfahrtausstellung Lissabon vom 1.—15. Juni.

Internat. Aero-Show Stockholm 15. Mai—1. Juni 1936.

Von Muslands~,.Flugsportf'~£esern.

Südwest-Afrika, den 21. 2. 1935.

Sehr geehrter Herr Ursinus! Weit über zwei Jahre lese ich mit Begeisterung Ihren „Flugsport", den mir Herr Haacke, ein jüngerer Farmer meiner Nachbarschaft, gütigst überläßt, so daß ich über alle Neukonstruktionen wohl unterrichtet bin. Als langjähriger Autofahrer und Motorennarr tut es einem in der Seele weh, seinen Wagen auf Straßen, 'die keine sind, so malträtieren zu müssen, daß aus einem schönen neuen Wagen innerhalb Jahresfrist, meistens schon früher, ein klapperndes Vehikel wird. Aus diesem Grunde strebe ich danach, in den Besitz eines Autogiros zu kommen, Welches ich als das gegebenste Verkehrsmittel für Afrika ansehe. Alle Tragflächenflugzeuge mit ihrer Start- und Landestrecke, mögen sie noch so kurz sein, sind im Nachteil, wenn sie irgendwo zur Notlandung gezwungen sind. Verlangt wird 1. ein Zweisitzer-Autogiro mit einem Motor unter 100 PS, welcher sparsam im Verbrauch ist und einen Aktionsradius von ca. 400 km besitzt; ferner 2. ;eine 3- bis 4sitzige Limousine, deren Motoren nicht mehr als 20 1 Benzin für 100 km Weg benötigt. Die Geschwindigkeit spielt bei beiden Typen keine so große Rolle wie in Europa. Als Laie glaube ich, daß man 120—150 km/h fordern kann. Aktonsradius so groß wie möglich, mindestens aber 500 km. Als Anhalt für die Dienstgipfelhöhe gebe ich an, daß das flache Land im Durchschnitt 1000 m. ü. M. liegt und daß Gebirgsmassive bis zu 2600 m ü. M. zu überwinden sind. Für unser äußerst trockenes Höhenklima in der kalten Zeit,

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Foto Pneitsch.

.e Bodenformation in der Mitte und im Norden von Südwest-Afrika.

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Bilder aus Südwest-Afrika. Oben: liier kann nur ein Autogiro 'landen. Unten: Pitsh Moth als Flugdroschke im Flughafen Windhook während der Regenzeit

1933/34. F0,to Presch.

welches dn der Regenzeit mit tropischer Feuchtigkeit sprunghaft wechselt, kommt nur eine Metallkonstruktion (vielleicht mit Leinwandbespannung?) in Frage. Ich glaube bestimmt, daß Afrika ein dankbares Absatzgebiet für Autogiros werden wird, denn schlechte Wege und die Riiesenentfernungen sprechen dafür. Die kitzlichste Frage bleibt die des Preises. Ich kann es immer noch nicht einsehen, warum ein Flugzeug teurer als ein Auto sein soll. Wenn man an den komplizierten Aufbau des Chassis (Motor, Getriebe-Differential) denkt, müßte es umgekehrt sein. Ein mittlerer Wagen kostet hier £ 300.—.— bis £ 350.—.— (Chevrolet, Ford 8, Terraplane, Willys), bessere Marken wie Buick, Willys-Knight, Stndebaker £ 400.—.— bis £ 500.—.—, und das wären auch die Preise, die man hier für 2—4sitzige Autogiros anlegen würde.

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Die Antipoden Segelflugkameraden in Neu-Seeland haben den Rhöngeist in sich

aufgenommen. , mo Napiers A.-Ci.

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Schulgleiter des Napier Aero Club. Im Sitz Husheer.

Foto Napiers A.-Cl.

Wenn Kinder etwas auf dem Herzen haben, dann sollen sie den Vater um Rat und Tat bitten. Auch ich tue dasselbe und wende mich an Sie, den „Rhönvater" und Pionier des Flugsports, mit der Bitte, diese Zeilen wohlwollend aufnehmen und auswerten zu wollen zum Wohle des Sports und der deutschen Industrie. Mit deutschem Gruß Ihr ergebener Walter Pretsch.

Neuseeland, den 25. Februar 1935. Ueber die Arbeiten der Segelflugkameraden in Neuseeland, Napier-Aero-Club, haben wir bereits im „Flugsport" berichtet. Bekanntlich haben sich die fleißigen begeisterten Männer einen Schulgleiter nach Angaben im „Flugsport" gebaut und hiernach auch ihren Gleitschulbetrieb organisiert. In einem Schreiben an den Herausgeber teilt der Napier-Aero-Club folgendes mit:

Der Doppelsitzer-Anfangsg'leiter unseres Vereins hat sich nun schon sehr brauchbar gezeigt. In den Weihnachtsferien haben wir in 4 Tagen 186 mal gestartet, ohne den kleinsten Bruch. Nach den „Flugsporf-Nummern, die ich von Ihnen erhielt, war es mir möglich, auszurechnen, daß einige Sachen aerodynamisch nicht richtig gebaut waren, unter anderem war die Dämpfungsflosse zu klein. Wenn wir eine größere gebaut haben, werden wilden Gleiter auch in größeren Höhen sicher fliegen können. Wir wollen uns eine Maschine mit kleiner Sinkgeschwindigkeit bauen, welche in leichtem Wind (Seewind) und in der Thermik des heißen Sandes unseres Flugplatzes von ungefähr Meereshöhe fliegen soll.

Mit vielen Grüßen und besten Wünschen Torvald P. Husheer.

Argentinien.

Ihr „Flugsport" ist sogar bis in den argentinischen Urwald gedrungen.

Klaudat.

Luftfahrt und Luftverkehr sowie Luftwaffe im Dritten Reich 1935

Lehrmeister im Segelflug. „Gannets", Rotgänse, eine Seevogelart auf Neu-Seeland.

Foto Napiers A.-Cl.

Literatur.

(Die hier besprochenen Bücher können von uns bezogen werden.)

Völkerrechtlicher Schutz der friedlichen Personen und Sachen gegen Luftangriffe. Das geltende Kriegsrecht. Von Dr. jur. Alex Meyer. Ost-Europa-Verlag, Königsberg i. Pr. und Berlin W 35. Preis RM 12.—.

Im Weltkriege vertraten die Kriegsparteien den Standpunkt, daß Luftangriffe nur gegen „militärische Ziele" zulässig seien, ohne daß jedoch über den Begriff „militärisches Ziel" volle Klarheit bestand. Auch nach dem Kriege ist die Frage „Was ist militärisches Objekt?" bisher stark umstritten geblieben. Das vorliegende Buch über den völkerrechtlichen Schutz der friedlichen Personen und Sachen befaßt sich daher in erster Linie mit der Erörterung dieser so wichtigen Frage und hat sie wohl erstmalig eingehend systematisch erörtert. Die vorgeschlagene Löisung (S. 82), als militärische Objekte nur diejenigen Objekte anzusehen, welche in einem adäquaten ursächlichen Zusammenhang zu dem Erfolg der Kampfhandlungen stehen, dürfte eine branchbare Lösung sein, wenn auch nicht verkannt werden darf, daß auch bei dieser Begriffsumgrenzung in der Praxis Zweifelsfälle bestehen bleiben werden. Dies ist jedoch auch in dem Buch anerkannt. Im übrigen gibt das vorliegende Buch unter Berücksichtigung der inländischen und ausländischen einschlägigen Rechtsquellen eine erschöpfende Darstellung der gesamten völkerrechtlichen Regeln, welche zum Schutz der friedlichen Personen und Sachen nach geltendem Kriegsrecht bestehen.

Seaplane Design, by William Nelson. Preis Sh. 21.—. McGraw-Hill Book Company, Inc. New York and London.

Verfasser, Lieutenant Commander (Construction Corps) U. S. Navy, New York, hat in vorliegendem Werk alle die grundlegenden Voraussetzungen, welche beim Bau und der Konstruktion von Wasserflugzeugen zu berücksichtigen sind, zusammengestellt, soweit sie sich vom Landflugzeug unterscheiden. Die reine Aerodynamik und Statik des Tragwerkes ist nicht berücksichtigt, da diese in der Literatur an anderen Stellen behandelt ist. Nach einem kurzen Ueberblick über die Geschichte der Entwicklung des Wasserflugzeugbaues ist in den einzelnen Kapiteln behandelt: Wasserverdrängung, Schwimmstabilität, Wasserwiderstand, Schwimmerformen und -abmessungen, Schwimmeranordnung, Modellversuche von Schwimmern und Booten, Start des Seeflugzeuges, Seeflugzeug-Beilastungs-b ©Stimmungen, wasserdichte Unterteilungen der Schwimmer und Boote, Gewichte, Konstruktionseinzelheiten, Formgebung, Spantenrisse, Vertäuen, schleppen und an Land bringen der Seeflugzeuge, Skizzen von typischen Amphibien und Skizzen von typischen Flugbooten. Man findet in diesem Buch gute Angaben über Schwimmwerkskonstruktionen aus der Praxis, besonders im Metallbau, die sonst noch nirgends veröffentlicht 'sind.

Der Kilometerstein. Klotzmärsche, Lieder für die Landstraße, Musik zum Tageslauf und allerlei Unsinn. Von Gustav Schulten. Ludwig Voggenreiter Verlag, Potsdam, Wörther Str. 18. Preis brosch. RM 1.35, gebd. RM 1.95.

Das Gemeinschaftsleben auf Märschen, in Quartieren, an Lagerfeuern ist das schönste, was die Jugend erlebt. Das wichtigste dabei ist, hier den richtigen Ulk zu organisieren. Das vonliegende Büchlein gibt hierzu eine musterhafte Anleitung. Jeder, der den Trieb in sich fühlt, die Kameraden in Stimmung zu bringen, sollte das Buch in seiner Tasche haben.

Berichtigung.

In dem Artikel „Pratt & Whitney Wasp H-Typen", Flugsport Nr. 6 auf Seite 126, ist in der Tabelle „Man unterscheidet folgende Wasp-Typen" statt „Oktan" Liter gedruckt worden. Der Leser wird schon an der Zahl den Fehler bereits erkannt haben.

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im Flugzeugbau tätig, mit Fachschulbil-dung. Eingearbeitetim Leichtmetallbau, Spezialist in der Verarbeitung v. Elektron, Dural, Hydronalium, sowie Tank-u. Kühlerbau, sucht Stellung als Meister. Angebote erbeten unter 3405 an d. Exp. des „Flugsport", Frankfurt-M., erbeten.





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