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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 13/1939

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 13/1939. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1939 - Heft 13/1939
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Briöf-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburgplatz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro X Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

TeleL: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

Nr 13 21. Juni 1939 XXXI. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 5. Julj_1939

Fliegerische Arbeit.

Die Legion Condor ist am 6. 6. vor dem Führer vorbeimarschiert. Den Abschluß bildete die Heldenehrung im Lustgarten.

Die Leistungssteigerung im Flugzeugbau und Fliegerei geht zuversichtlich unaufhaltsam vorwärts. Man muß schon mitten in der Sache drinstehen, um alles miterleben zu können.

Jetzt haben die Veranstaltungen des NSFK. begonnen. Der Ostland- und nordostdeutsche Rundflug sind zur Zufriedenheit des Korpsführers, General der Flieger Christiansen, verlaufen.

Jetzt folgen weitere Veranstaltungen des NS.-Fliegerkorps: 18. 6. bis 2.7. Zielstrecken-Segelflug-Wettbewerb 1939. Flugstreckenführung: Flugplatz Freiburg i. B. — Offenburg — Karlsruhe — Mannheim — Wertheim a. M. — Bad Kissingen — Meiningen — Erfurt — Bad Frankenhausen — Magdeburg — Süd-Brandenburg — Berlin-Rangsdorf — Finowfurt — Stettin/Altdamm.

23.—25. 6. Westdeutscher Rundflug, Streckenführung: Konstanz

— Friedrichshafen — Karlsruhe — Worms — Traben-Trarbach — Koblenz — Wasserkuppe — Gotha — Kassel — Bremen — Münster

— Geseke — Köln.

23. 7.-6. 8. Rhön-Segelflug-Wettbewerb 1939 (20. Rhön)*).

Weltkongreß der Luftfahrtpresse.

In Rom trafen sich vom 5. bis 13. 6. etwa 400 Luftfahrtjournalisten aus 22 Nationen. Betreut von der unübertrefflichen, herzlichen Gastfreundschaft Italiens gestalteten sich die Tage zu einem tiefen, nachhaltigen Erlebnis. In zahlreichen Vorträgen wurden neben Standesund Organisationsfragen alle Gebiete der Luftfahrtjournalistik eingehend behandelt. Darüber hinaus wurden die Beziehungen der Luftfahrt zur

*) Ueber weitere kleinere Veranstaltungen in der gleichen Zeit vgl. Flugsport Nr. 1, 1939, Seite 21.

Verehrte Leser des Flugsport! Bitte sparen Sie unnütze Nachnahmespesen und senden Sie uns die fällige Bezugsgebühr für das III. Vierteljahr 1939, RM 4.50, möglichst auf unser Postscheckkonto 7701 Frankfurt a. M. Nach dem 5. Juli werden wir diese zuzüglich 30 Pf. Spesen durch Nachnahme einziehen.

Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 10, Bd. VIII, und Reportsammlung Nr. 14

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Einzug der „Legion Condor" in Berlin 6. 6. Der Führer nimmt vor der Techn. Hochschule den Vorbeimarsch der „Legion Condor" ab. Neben dem Führer der letzte Befehlshaber der Legion Condor, Generalmajor Dr. Freiherr v. Richthofen.

Kunst, zur Technik, zur Wirtschaft und zum Rundfunk herausgestellt. Energisch wurde das Sensationsbedürfnis der Presse in seine Schranken verwiesen. Höhepunkt der Tagung war der Besuch von Quidonia und die erstaunlichen Vorführungen der italienischen Kunstflugstaffel, dem der Duce persönlich beiwohnte. Das hohe Interesse, das Mussolini als Journalist und Flieger dem Kongreß entgegenbrachte, fand seinen Ausdruck darin, daß er die Leiter der Delegationen an Bord eines schweren 3-motorigen Bombers über sein Land flog.

Eine Ausstellung von Flugpostmarken mit wertvollem neuen und alten Material, eine Ausstellung über das Thema Flug und Kunst in

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Heimkehr der „Legion Condor". Der feierliche Staatsakt im Lustgarten. Der Führer spricht. Hinter dem Führer Generalfeldmarschall Göring. Zu beiden Seiten rieht man auf Schildern, die von Hitlerjungen getragen werden, die Namen der in Spanien gefallenen deutschen Helden. Weltbild 2.

einer unerhörten Kühnheit der Komposition, eine leider von Deutschland sehr spärlich beschickte Flugphotoschau, ein Konzert von Musikstücken, die von fliegerischem Geiste inspiriert sind unter Molinari (u. a. Beethoven, Wagner, Mussorgsky), eine Theateraufführung des Ikarus Mythos zeigen neben zahlreichen gesellschaftlichen Veranstaltungen die farbenprächtige, den Flug total sehende Ausweitung des Kongresses. Ein Empfang beim Botschafter von Mackensen und ein Zusammensein der deutschen Delegation mit den italienischen Kollegen standen im Zeichen herzlicher deutscher Freundschaft in Rom. 1940 soll der Kongreß in Berlin, 1941 in Amsterdam und 1942 anläßlich der großen Weltausstellung wieder in Rom stattfinden.

Beim Sternflug ist der Erfolg der Siebel Werke, Halle, deren Bau-rnuster „Hummel" den ersten und dritten Platz belegte, besonders hoch zu werten.

Der Kongreß wird als Anfang einer internationalen Luftfahrtjournalisten-Gemeinschaft bedeutsam und wegweisend in die Geschichte des Flugwesens eingehen. Er hat Fragen aufgeworfen, deren Diskusion noch nicht abgeschlossen ist und deren Erledigung sich fruchtbringend für die Völker auswirken wird. Der Dank der deutschen Teilnehmer an ihre Gastgeber in Rom ist um so herzlicher, als die italienischen Staatsmänner der deutschen Luftfahrt schon in einer Zeit großes Interesse entgegenbrachten, als Versailles noch die fliegerischen Kräfte gefesselt hielt. So konnte beim Abschied der verdienstvolle und umsichtige Leiter der deutschen Delegation, Oberregierungsrat Dr. Or-lovius, den Dank der Teilnehmer in einem aufrichtigen Bekenntnis zur deutsch-italienischen Freundschaft zusammenfassen. Dr. Haanen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Vom ; Weltkongreß der Luftfahrtpr-esse* Oben: ~F!tfgzeugpara4e ϖ Guidoniä. -Unterk Mitglieder der deutschen Delegation in Guidonia. X Dr. Orlovius.

Bilder: Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Vom Weltkongreß der Luftfahrtpresse. Bild: Flugsport

Der Duce sieht den Kunstflug von 30 Flugzeugen.

Holland. Segelflugzeug V-20.

Das Muster V-20 der N. V. Vliegtuigbouw, Deventer (Holland), soll verwendet werden als Uebungsmaschine für Thermik-, Wolken-, Blind- und einfachen Kunstflug.

Gemessene Leistungen: Sinkgeschw. 0,70 m/sec bei 56 km/h, Gleitwinkel 1 : 23 bei 72 km/h, mit ausgefahrenen Bremsen: Sinken 1,50 m/sec bei 55 km/h, minimal Fluggeschw. etwa 45—48 km/h.

Flügelumriß nahezu elliptisch, mit Wurzelprofil G-535 bis zum Stiel-Anschluß: von da gestrakt auf NACA M-6 (= G-676) am Ende. Geometrische Schränkung der Profilskelettsehnen gleich null. Jeder Flügel hat 2,5° V-Stellung zwecks Spiralstabilität.

Große, lange Querruder, mit mäßigem Differential angetrieben. Querruder in der Länge geteilt, wobei jeder Teil gesondert angetrieben wird. Beim hochgehenden Querruder macht der äußere Teil einen größeren Ausschlag als der innere. Diese Anordnung ergibt eine außerordentliche Rollwendigkeit. Kleine normale Querruderausschläge, somit geringe Handkräfte.

Der Rumpf wurde absichtlich sehr lang gewählt, um, zusammen mit großen horizontalen Schwanzflächen, gute Flugeigenschaften zu geben, für Führergewicht von 50—100 kg. Die Trimmklappe kann dann im Fluge benutzt werden, um auf verschiedene Geschwindigkeiten zu trimmen. Es stellt sich jedoch heraus, daß im Flugzeugschlepp nicht besonders nachgetrimmt zu werden brauchte. Es kann freihändig geschleppt werden mit 90—120 km/h bei normaler Trimmung (auf 60 km/h im freien Fluge).

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Holland. Segelflugzeug V-20. Werkbild

Die Sturzflugbremsen sind bei 60 km/h vollkommen ausbalanciert und geben, voll ausgefahren, einen Gleitwinkel von ungefähr 1 : 10. Einfluß auf Trimmung ist nicht vorhanden und die Wirkung ist augenblicklich und sanft, auch bei plötzlichem Schließen oder bei teilweise ausgefahrenem Stand.

Sicheres Lastvielfache: n = 4,5 über dem ganzen Abfangbereich im Sturzflug 200 km/h, sowohl mit als auch ohne ausgefahrene Sturzflugbremsen.

Für Rückenflug: n = 2,25, über dem ganzen „negativen" Abfangbereich im Sturzflug 200 km/h.

Flügel, ein Holm mit langem Diagonal (bis zum Stiel), Rippen am Holm geteilt, Fachwerkaufbau. Kastenholm mit viel Schotten. Sperrholznase parallel ausgezogen (zwecks Vereinsreparaturen!) — einfache Anschlußbeschläge. Bremsklappen sind oben und unten an durchgehende S-förmige Träger aus Stahlrohr angeschlossen, welche auf einem gemeinsamen Torsionsrohr angeschweißt sind. Diese sehr billige Bauart ergibt einfachen Einbau im Flügel. Das Torsionsrohr ist, neben den S-Trägern, in zwei verstärkten Rippen gelagert ^SS^^^£S^ und geht durch bis zum Rumpfanschluß. Bedienung im Sitzraum durch Handhebel, ohne Sperrklinke oder Feststelleinrichtung, während des Anschwebens kann jetzt frei „gespielt" werden mit den Bremsen, da Handkraft praktisch null ist.

Holland. Segelflugzeug V-20.

Zeichnung Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Querruder Torsionsnasen und Kasten. Dämpfungsfläche voll sperrholzbeplankt, mit verstärkter Nase zum Anheben des Rumpfes. Rumpfan Schluß auf drei konische Bolzen. Höhenruder- und Trimmklappen-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Holland. Segelflugzeug V-20. Links mit ausgefahrenen Bremsklappen.

Werkbilder

hebel kuppeln automatisch. Seitenruder mit Sperrholztorsionsnase und Diagonale.

Kielfläche mit Rumpf zusammengebaut, voll sperrholzbeplankt. Im Führersitz durchgehende Innenbeplankung. Flügelstiel aus Profilrohr — 80X40X1 — und oben und unten gelenkig angeschlossen.

Sitzausschnitt 840X540 mm — Haube sehr weit heruntergezogen, bis 100 mm unter Schulterlinie. Gute Sicht — auch nach unten und schräg rückwärts. Haubengerippe aus Stahlrohr 5X1 mm zusammengeschweißt, Cellon mit Cellonnietstreifen aufgenietet. Das Flugzeug kann mit oder ohne Haube ohne Aenderungen der Flugeigenschaften geflogen werden.

Bei Normalgeschwindigkeit „rauscht" die Haube etwas — noch vor dem Ueberziehen wird sie ganz still — auf höhere Geschwindigkeiten gedrückt, fängt sie an zu heulen, linear mit Fahrt zunehmend.

Spannw. 15,40 m, Länge 7,10 m, Flügelfläche 14,1 m2, Flügel-Schlankheit = b2/F 16,8, Dämpfungsfläche horiz. 0,98 m2, Höhenruder 1,00 m2, Querruder je 1,1 m2, Kielfläche 0,2 m2, Seitenruder 0,99 m2, Leergewicht 160 kg, Fluggew. max. 275 kg.

Handley Page „Hampden".

Eine kurze Beschreibung des Handley Page Hampden Bombers mit einigen Bildern haben wir 1938 Seite 431 veröffentlicht.

Die Maschine ist inzwischen in ihrem Aufbau auf Serienherstellung zugerichtet worden. Beauftragt sind die Baufirmen Short, Harland, English Electric Co. und in Kanada die Canadian Central Aircraft Corporation. Flügel dreiteilig, mittlerer Flügel mit dem Rumpf aus einem Stück. Landeklappen Typ Friese mit Schlitz pneumatisch betätigt Ansatzflügelbefestigung am Mittelstück mit vier Bolzen, Querruder über die ganze Länge des Ansatzflügels mit Schlitzen mit Flettner-Trimmklappen. Ein Hauptholm in I-Konstruktion. Hilfsholme für die Nase, an welchen die Schlitzklappen montiert sind und Trägerholm für das Querruder. Alles mit Glattblech bedeckt. Das Mittelstück des Flügels ist in der Rumpfbreite bis zum Vorderholm ausgespart, daß es von vorn bei abgenommener Rumpfnase in den Rumpf hineingeschoben werden kann.

Rumpf sehr schmal und hoch, hinter dem Flügel quadratisch. 4 Mann Besatzung, Führer, Beobachter, gleichzeitig Bombenschütze, Funker und MG.-Schütze. Führerverkleidung Schiebehaube nach hin-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Handley Page Hampden Bomber.

Archiv Flugsport

teri. Bombenschütze in der Rumpfnase drehbarer Sitz, daneben MG.-Stand. In greifbarer Nähe Hebel für die Bombenabwerfeinrichtung und Photogerät. Hinter dem vorderen Beobachtungsraum Navigationsraum und Laufgang unter dem Führersitz hinweg nach den hinteren, oberen und unteren MG.-Ständen. Besondere Heizungs- und Belüftungsvorrichtung in dem Laufgang sowie an allen Posten Sauerstoffversorgung.

Rumpf dreiteilig, durchsichtiges Nasenstück, im Mittelstück Hauptaufenthaltsraum, Leitwerksträger bestehend aus zwei Schalenhälften mit senkrechten Trennfugen.

Feste Leitwerksfläche, zwei Seitenleitwerksflächen und Ruder. Zwei Bristol „Pegasus" XVIII Motoren überkomprimiert von je 975 PS,

Startleistung 1000 PS, Dreiblatt de Havil-land Schrauben.

Betriebsstoffbehälter 3000 in den Flügeln, Oelbehälter 1461 hinter den Motoren.

Fahrwerk, je zwei Federbeine mit dazwischenliegendem Lauf- lu4^---—t v

rad mit Brem-^Bg^gmmMieiffit sen, nach hinten nSt—^L3-m k

hinter die Motorverkleidung hochziehbar.

Ebenso Schwanzrad.

Handley Page Hampden Bomber.

Zeichnung Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Handley Page Hampden: Oben links: Rumpf scha-lenhälfte des hinteren Rumpfteiles. Oben rechts: Hochziehfahrwerk. Mitte: Uebersichtsskizze der Einzelstücke. Am mittleren Rumpfstück und hinteren Leitwerksträger-rumpfteil erkennt man die Trennstellen der beiden Rumpfhälften. — Unten links: Versteifung des oberen mittleren Rumpfteiles. Unten rechts: Unterer Rumpfteil mit Uebergang zum Flügel.

Flieht

Spannweite 21,03 m, Länge 16,33 m, Höhe 5,28 m, Fläche 62 m2, Leergewicht 5354 kg, Fluggewicht normal 8525 kg, max. 9550kg.

Flächenbelastung 137 kg/m2, Leistungsbelastung 4,4 kg/PS. Leistungen mit 8525 kg

Fluggewicht (mit 9550 kg Fluggewicht): Max. Geschwindigkeit in 4700 m 427 km/h, Reise 350 km/h (341 km/h), Lande- 117 km/h, Steigzeit auf 4600 m 18 min 9 sec Startlänge mit 15 m Hin-

(27 min 2 sec), Gipfelhöhe 6900 m (5950 m),

dernis 500 m (740 m), Reichweite 600 bis 3000 km (800 bis 3200 km).

Bristol Beaufort Torpedo-Bomber.

Dieser Typ wurde während des Empire Airdays in Northolt gezeigt. Gebaut von Bristol Co. Zweimotor, Mitteldecker, als Torpedo-und Bombenträger. Am Ende des Rumpfaufbaues runde drehbare MG.-Kup-pel. Ganzmetallbauweise eingerichtet für Serienfabrikation mit Unterlieferanten. Flügel vierteilig, die äußeren Ansatzflügel leicht

Bristol Beaufort Torpedo-Bomber.

Zeichnung Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Bristol Beaufort Torpedo-Bomber mit zwei Bristol Taurus Schieber-Motoren.

Werkbild

V-förmig gestellt. Querruder mit Gewichtsausgleich, Landeklappen hydraulisch betätigt. Unter den Motoren nach hinten hochziehbares Fahrwerk. Schwanzrad hochziehbar.

Zwei Taurus doppelreihige Schiebermotoren, 14 Zyl., je 1000 PS, Sterndurchmesser 1,17 m. Hinter den Motoren regelbare Kragenklappenverstellung. Aggregate für pneumatische und elektrische Betätigung. Besatzung Führer, Beobachter, Schütze und Funker. Spannweite 17,2 m, Länge 13,2 m, Höhe 4,25 m. Geschwindigkeit annähernd 500 km/h. Bombenmagazin innerhalb des Rumpfes am Boden.

Englische Ueberdruckkabinen-PIugzeugprojekte.

Die Zeitschrift „Aeroplane" veröffentlicht drei Flugzeugprojekte der „General Aircraft Ltd." mit Ueberdruckkabinen.

Die Rümpfe sind vollkommene Drehkörper und auf Grund von Messungen mit dem Modell des Luftschiffes R 101 entworfen worden. Alle drei Entwürfe haben Druckkabinen, einziehbare Dreiradfahrwerke und Fowlerflügel. Für die Kabinenaufladung ist ein besonderes Aggregat, bestehend aus 2 luftgekühlten Motoren von je 25 PS, vorgesehen, das außerhalb der Druckkabine im Rumpfende untergebracht ist. Entwurf I und II sind Tiefdecker, Entwurf III ist als Hochdecker vorgesehen. Die Leistungen und Abmessungen von I und III stimmen überein.

Tiefdeckeranordnung gewährt, größere Sicherheit bei Notlandungen, nicht zuletzt durch die Ausbildung eines Luftpolsters kurz über dem Erdboden. Bei dem immer mehr zur Anwendung kommenden Dreiradfahrwerk bietet jedoch der Hochdecker Vorteile: größere Bodenabstände der Luftschrauben, bessere Sicht aus der Kabine und günstige Be- und Entlademöglichkeiten.

Abmessungen und errechnete Leistungen: Entwurf I: Spannweite 35 m, Länge 25 m, Flügelfläche 148 m2, Seitenverhältnis 8 3:1, Profildicke, Wurzel 16%, Spitze 9%. Rüstgewicht 14 200 kg, zahlende Last 1000 kg, Fluggewicht 21 700 kg.

Triebwerk: 4 Bristol „Herkules IVc" Schiebermotoren, 14 Zyl. in Doppelsternanordnung. Startleistung 4X1400 PS bei n = 2800 U/min; Dreiblattpropeller konstanter Drehzahl, 3,8 m-er.

Höchstgeschwindigkeit in H = 1400 m 425 km/h, Reisegeschwindigkeit in 11 = 900 m 400 km/h, Reisegeschwindigkeit bei 75% N in H = 3050 m 380 km/h. Gipfelhöhe viermotorig 8400, dreimotorig 5900 m, zweimotorig (einseitig) 2000 m. Steigzeit auf 3650 m: 10,9 min, Reichweite in H = 3650 m bei 320 km/h 4400 km, bei 260 km/h 4700 km.

Entwurf II und III: Spannweite 28,75 m, Länge 22,4 Flügelfläche 102 m2, Seitenverhältnis 8,1:1.

Rüstgewicht 8400 kg, zahlende Last 700 kg, Fluggewicht 13 000 kg. Triebwerk: 2 Bristol „Herkules 4c", Startleistung 2X1400 PS bei n = 2800U/min; Dreiblattpropeller konst. Drehz. 3,8 m Höchstgeschwindigkeit in H = 1400 m 370 km/h, Reise-geschw. in H = 3050 m 325 km/h, Reisegeschw. bei 75% N in H = 1500 m 310 km/h. Dienstgipfelhöhe 6100 m zweimot, 900 m einmotorig. Reichweite in H = 3600 m bei 290 km/h 3800 km, in H = 1500 m bei 310 km/h 800 km.

Entwurf I. Engl. Ueberdruck-Flugzeugprojekte.

The Aeroolane

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Entwurf IL Entwurf III.

Engl. Ueberdruck-Flugzeugprojekte.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

^QNSTRUKTIONS INZELHEITEM

Bristol Sternmotoren Luftkühlung.

Bristol hat hauptsächlich für die Perseus luftgekühlten Schieber-Stern-Motoren Versuche in den verschiedensten Richtungen angestellt, um die Wärme abzuführen. Notwendig erwies sich eine gesonderte Abführung der Wärme von dem ringförmigen vor dem Motor liegenden Auspuff-Sammelrohr. Zu diesem Zweck wurde der Auspuffsammel-ring mit einem besonderen Kühlmantel umgeben. Ein Teil der in der Stirnseite des Motors einströmenden Luft tritt bei a, vgl. die untenstehende Abb. 3, in den Ringmantel ein, umströmt das Ringsammel-rohr c und tritt bei b wieder aus.

Die seit 1932 durchgeführten Versuche ergaben insgesamt bessere Wärmeabführung und günstigere Kühlverhältnisse für die dahinter-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Abb. 1 u. 2. Bristol Motoren Kühlverkleidung. Archiv fiukspo:

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

liegenden Zylindersterne. Hierbei wurden verschiedene Modelle mit verschieden großen Kanälen zwischen Auspuffsammeiring und Luftmantel versucht. Bei Verwendung in den Tropen ergab sich eine Vergrößerung der Kühlluftmenge um 15%. Luftmantel aus Duralumin in 5 Stücken, leicht abnehmbar.

Abb. 4 zeigt die Anordnung der Bristol Luftleitbleche für die präzise Kühlung der Zylinder. Der Abstand, vgl. nebenstehende Abb., kann je nach der Außentemperatur von 2,5 bis 5 mm von Hand eingestellt werden.

Curtiss Hawk 75,

TOT

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939 Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Einziehfahrwerk zum Einschwenken in den ,Flügel nach hinten oben, wobei das Rad um j 90° um die Achse des Federbeins gedreht werden muß. In der nebenstehenden Abbildung, Ansicht von unten auf den Flügel, ist rechts das Federbein hochgezogen, das Laufrad um 90° in der Ebene geschwenkt, dargestellt. Die Verdrehung des Federbeins um 90° wird durch Abrollen des Kegelrades K 1 um ein feststehendes Kegelrad K 2 erreicht. (Vgl. die Seitenansicht links in der Abbildung.) Das Fahrwerk wird mittels des Gestänges g ein- und ausgefahren. Die senkrechte gestrichelte Linie ist die Unterseite des Tragflügels. Ueber Einziehfahrwerke vgl. „Flugsport" 1937 S. 515—517.

FUJG

imSCHAl

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Inland.

Internationale Rekordanerkennungen. Klasse C, 4. Kategorie. Geschwindigkeit über 100 km (Deutschland).

Flugzeugführer: Max Brandenburg. Flugzeug: Storno 3, D-YNER. Motor: Zündapp Z 9-090, 1,8057 1. Strecke: Rotenburg—Delmenhorst, den 19. April 1939, 185,204 km/h.

Geschwindigkeit über 1000 km (Deutschland).

Flugzeugführer: Max Brandenburg. Flugzeug: Storno 3, D-YNER. Motor: Zündapp Z 9-090, 1,8057 1. Strecke: Bremen—Schwessin, den 26. April 1939, 187,746 km/h.

Ital. Jagdstaffel Führung Oberst Reglieri auf Einladung des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generalfeldmarschall Göring nach Zwischenlandungen in Schleißheim und Merseburg in Döberitz als Gäste des Jagdgeschwaders Richthofen eingetroffen.

Fritz Achterberg t» Dipl.-Ing., ist am 12. 6. vorm. bei einer Notlandung mit einem Privatflugzeug bei Angermünde tödlich verunglückt. Der zweite Insasse wurde nur leicht verletzt. Achterberg trat 1935 34jährig in die Geschäftsleitung der Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke ein. 1937 wurde er Mitglied des Vorstandes und Betriebsführer, wobei er sich für die beschleunigte Entwicklung des Schwerölflugmotors besonders einsetzte. Mit besonderer Energie trieb er die Erprobungsfernflüge mit der Ju 86 Schwerölflugmotoren von Dessau nach

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

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Start zum Nordostdeutschen Rundflug. Der Korpsführer des NSFK. General der

Flieger Christiansen, links Oberführer Hiss.

Weltbild

Bathurst vorwärts, an denen er als zweiter Flugzeugführer neben seinem Freund Flugkapitän Untucht teilnahm.

Was Acliterberg beim Aufbau der deutschen Luftwaffe durch Zusammenfassung aller Kräfte geleistet hat, ist nur in eingeweihten Kreisen bekannt geworden. Line echte Führerpersönlichkeit! Alle seine Kameraden und Freunde werden ihn nie vergessen! —

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

3-

V

Fritz Achterberg t.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Vom Freundschafts- und Verkehrs-Erkundungsflug Berlin—Tokio. Dir. d. DLH., Freiherr v. Gablenz, bei

der Ankunft in Hsinking. ^ie Einrichtung einer Flugstrecke Berlin—Tokio gehört zu den nächsten Aufgaben der Lufthansa.

Archiv Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Von Generalfeldmarschall Göring ging bei den Junkers-Werken folgendes Telegramm ein:

„Tief erschüttert über die Nachricht von dem tragischen Tod des Herrn Direktor Achterberg übermittle ich Ihnen und den Junkers-Werken meine tiefempfundene Anteilnahme. Sie selbst wissen, wie unersetzlich dieser Verlust nicht nur für Sie, sondern auch für mich und die ganze deutsche Luftfahrt ist. Ich werde diesem so überaus verdienten und wertvollen Mitarbeiter stets ein ehrendes Andenken bewahren. G ö r i n g, Generalfeldmarschall."

Nordostdeutscher Rundflug dieses Jahr veranstaltet an Stelle des großen Deutschlandfluges, begann programmgemäß am 10. 6. in Rangsdorf. Zugelassen waren 60 Sportflugzeuge, davon 40 vom NS.-Fliegerkorps und 20 von der Luftwaffe. Flugstrecke 1300 km Rangsdorf — Stettin — Wismar — Brandenburg — Kottbus — Görlitz über das Riesengebirge nach Breslau. Noch schwieriger wie die Geschicklichkeitsprüfung in Hindernislandungen in Rangsdorf waren die Orteraufgaben, wobei in der Nähe von Schweidnitz in der Nähe eines Flugplatzes eine andere freie Landefläche als Flugplatz getarnt, in seinen Größenabmessungen erkundet werden sollte. Es gab hier allerhand Verlustpunkte.

Sieger im Wettbewerb wurde die Luftwaffenbesatzung Oberltn. Lorch mit Ltn. Münzeberg vom Kampfgeschwader Hindenburg auf Focke-Wulf Stieglitz, Bramo-SH-14a-Motor, welche die goldene Hermann-Göring-Plakette des NS.-Fliegerkorps gewann. Ferner wurden Zweiter Hauer-Reiter von der NSFK.-Stan-darte 33 Jägersdorf auf Bücker-Jungmann, Hirth-Motor HM 6 R, Dritter Ltn. Mößner Ltn. Hülse von der Luftkriegsschule Gatow auf Focke-Wulf-Stieglitz.

Ostlandflug, 20. und 21. 5., Sieger die Dresdener Besatzung Obertrf. Goetz und Oberstmf. Hinz auf KL 35 B mit Hirth-Motor. Sie erhielten die Goldene Plakette des Korpsführers und den Ehrenpreis der Stadt Königsberg.

Elly Beinhorn-Rosemeyer von ihrem Alleinflug nach Bangkok auf der Rückkehr in Teheran gelandet, hielt Vortrag vor der Deutschen Kolonie.

Spanienkreuz in Gold mit Brillanten wurde von Generalfeldmarschall Göring während der Empfangsfeierlichkeiten für die Spanienfreiwilligen den früheren Befehlshabern der Legion Condor, General der Flieger Sperrle, General der Flieger Volkmann und Generalmajor Freiherrn von Richthofen überreicht.

Abwerfen von Gegenständen aus Luftfahrzeugen nach den gesetzlichen Bestimmungen (§ 80 Luft-VO.) — außer Ballast — verboten. Gesuchen um Ausnahmen von diesem Verbot, die bei den Luftämtern anzubringen sind, kann grundsätzlich nur in besonders begründeten Einzelfällen stattgegeben werden, wenn das Abwerfen die öffentliche Sicherheit und Ordnung in keiner Weise beeinträchtigt, Abwerfen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken dient und durch das Abwerfen die öffentliche Sicherheit und Ordnung in keiner Weise beeinträchtigt werden.

Was gibt es sonst Neues?

Walter Rethel, Obering., 1. Juli 25 Jahre Flugzeugbau. 1914 Chefkonstr. Kondor, 1920 Fokker, 1925 Arado, jetzt Konstrltr. Messerschmitt. Vorkriegsflieger-Treffen Frankfurt a. M. 29.—30. Juli. King's Cup Rennen, Start Birmingham Flugplatz, 2. 9. Handley Page Ltd. 30jähriges Bestehen 17. 6. Fokker G. 1 Serie von holländischer Regierung bestellt. Major Mayo, techn. Berater der Imperial Airways.

Ausland.

Internationale Normentagung ISA (International Federation of the National Standardizing Associations)

vom 26. 6. bis 8. 7. 1939 in Helsingfors in Finnland. Die ISA, die ihre letzte Hauptsitzung bekanntlich im Juni 1938 in Berlin abhielt, faßt die Nationalen Normenausschüsse von 20 Ländern zusammen. Ziel ist die Angleichung der nationalen Normen, um den Warenaustausch von Land zu Land zu erleichtern.

In Helsingfors werden folgende 16 ISA-Komitees tagen: Federringe. — Beratung über Größen, Toleranzen und technische Lieferbedingungen.

Holzschrauben. — Weiterbehandlung der Vorschläge der Tagung in Berlin 1938

über Größen und Gewinde. Wälzlager. — Größen, Toleranzen für Kugel- und Rollenlager, Lagergehäuse.

Schiffbau. -— Bestimmungen über Poller, Rettungsboote, Lufttanks und Lotsenleitern, Ankerketten, Trossen, Fenster, Lastbäume, Kohlenluken, Reeling usw.

Technische Zeichnungen. — Vereinheitlichung der Bestimmungen für die Ausführung von Zeichnungen, u. a. Sinnbilder, Maßeintragung, Schraffierungen.

Wellenenden. — Passungen von Wellenenden für Kupplungen, Riemenscheiben, Zahnräder usw.

Keile. — Toleranzen für Keile, Keilstahl und Keilnuten.

Normaldurchmesser. — Feststellung von Normaldurchmessern unter 1 mm und über 500 mm.

Petroleumprodukte. — Weiterbehandlung der in früheren Sitzungen aufgestellten Vorschläge: Regeln für die Untersuchung der Säurezahl, Verseifungszahl und die Menge an fester Asche und Verunreinigungen, Beförderung, Lagerung und Verteilung.

Werkzeuge. — Gewindebohrer und Spiralbohrer, Toleranzen für Werkzeugstahl und Schleifscheiben.

Meßdüsen. — Aenderungen früherer Beschlüsse über Meßdüsen.

Terminologie. — Aufstellung eindeutiger Begriffsbestimmungen für technische Wörter und Ausdrücke, Vorbereitung der Veröffentlichung eines internationalen technischen Wörterbuches.

lextilwesen. — Umrechnungstabellen für Garnnummern, mechanisch-technische Prüfungsmethoden, Konditionierungsbestimmungen.

Werkzeugmaschinen. — Werkzeugbefestigung an Fräsmaschinen, Wellenenden für elektrische Kraftübertragung, Umlaufzahl und Antrieb, T-Nuten, Bewegungsrichtungen der Bedienungsteile.

Polstermaterial. — Beratungen über den zweiten internationalen Vorschlag für Prüfungs-, Güte- und Lieferbestimmungen für Polstermaterial aus Tierhaaren oder Tierhaarmischungen für Tapezierer- und Sattlerzwecke.

Siebe. — Weiterbehandlung der in früheren Sitzungen aufgestellten Vorschläge.

Es werden etwa 300 Vertreter aus 21 Ländern erwartet. Der Deutsche Normenausschuß wird ebenfalls durch verschiedene Fachleute vertreten sein.

Sir Philip Sassoon t, engl. Unterstaatssekr. im Air Ministry, im Alter von 50 Jahren am 3. 6. gestorben.

Engl. Weekend-Flug nach Ungarn als Gegenbesuch der Ungarn in England 24.-29. 6.

Louis Weiller von der Societe Gnome soll angeblich Lizenzen nach dem Ausland verkauft haben. Diese Affäre hat der französ. Tagespresse ausgiebigen Stoff gegeben.

Fluglinie Paris—Bukarest der Air France mit Zwischenlandungen in München, Budapest und Arad. Verkehr täglich in jeder Richtung. Seit 12. 6. in Betrieb.

Ital. Luftwaffe im Spanienkrieg nahmen teil 5699 Offz., Uffz. u. Mannschaften, 312 Zivilpersonen. Ausgeführt wurden 86 420 Flüge, Sprengstoff ab wurf 11 584,4 t, 1 042 712 Patronen verfeuert, 266 Luftkämpfe, 5318 Bombenflüge, 2170 Erkundungsflüge, 155 Bombenangriffe: 224 rotspan. Schiffe getroffen, 903 Flugzeuge abgeschossen, weiterhin auf Flugplätzen 40 zerstört. Eigener Verlust 86 Flugzeuge, 175 Tote, 192 Verwundete.

Bloch 161, 37 Tonner, Viermotor für 33 bis 35 Fluggäste in der Konstruktion.

Franz. Luftministerium bestellte zwei Lockheed 14 für 11 Fluggäste für die

Denkmal für den nationalspanischen General Mola, welcher vor 2 Jahren tödlich abstürzte, an der Unfallstelle in Alcocero. Der mittlere Bogen trägt den Namen General Molas, die übrigen die seiner Kameraden.

Weltbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Linie „Air—Afrique", die von dem Luftministerium subventioniert wird. Höchstgeschwindigkeit 400 km/h, Reise 360 km/h, Reichweite 1850 km.

Spanien Luitverkehr der Deutschen Lufthansa wieder im Betrieb. „Visa special" nicht mehr erforderlich. Reisepaß muß Vermerk der zuständigen Polizeibehörde „gültig für Reisen nach und durch Spanien" enthalten. Z. Zt. werden folgende Flughäfen in Spanien angeflogen: Madrid, Barcelona, Burgos, Malaga, Sevilla, Saragossa, Cadiz, Palma de Mallorca, Vitoria und Pollenza.

Douglas DC 6 soll ein Verkehrsflugzeug mittlerer Größe, 4 Wasp Junior Motoren, 14 000 kg Fluggewicht, werden.

Thomas Smith überfällig, verwendete Maschine soll eine Aeronca gewesen sein.

Consolidated will Atlantik-Flugversuche auf der Strecke New York—Bisca-rosse und New York—Terre Neuve—Großbritannien machen, vermutlich mit dem neuen Consolidated Modell 31.

Segelflug

Italien. Segelflug untersteht RUNA. Ausbildungsplan 5 Klassen. 1. Klasse theoretische u. prakt. Ausbildung, Gleitflugzeugbau. Klasse 2 Schulung A u. B, soweit Gelände vorhanden ist. Klasse 3 Schulung A u. B. mit eigenem Schulgelände, gleichzeitig Ausbildung von Lehrern für Gleit- und Segelflugschulen. Klasse 4 Schulung C u. D, Segelflugschule Asiago nach festgesetzten Lehrgangsplänen. Klasse 5 Schulung C u. D in Sezze Littoria, ebenso Sonderschulung vor Wettbewerben.

Engl, nation. Segelflug-Wettbewerb in Camphill, 8.—16. 7, Derbyshire, Veranstalter British Gliding Association.

16 Std. M Min. segelte Manduech bei Tunis am 28. 5. Damit wurde der fianz. Dauerrekord, den Neßler bisher mit 16 Std. 5 Min. hielt, um 25 Min. geschlagen.

II. Schweiz, nationale Segelflugmeisterschaft 1939, 23.-29. 4. 1939, Flugplatz Bern-Belpmoos, Veranst. Berner Aero-Club. Teilnehmer: Spalinger, Gr. Baden, S. 18; Waithard, Gr. Baden, S. 19; Godinat, Gr. Zürich, Spyr III; Guenat, Gr. Neu-chatel, S. 18; Widmer, Gr. Gränichen, S. 18; Haberstich, Gr. Brugg, S. 18;

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Jochen Kühn landete am 28. 5. auf einer Mü 13 in der Reichsgartenschau in Stuttgart nach Zurücklegung von 106 km. Ueber den Flug berichteten wir bereits im „Flugsport" Nr. 12 S. 317. Ursprünglich wollte Jochen Kühn auf dem Flugplatz landen. Als er jedoch in der Höhe über der Gartenschau kreiste, lockten ihn die grünen Flächen, und bald landete er inmitten prächtiger Gärten auf dem Edelrasen — ohne Eintrittskarte!

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Schäfer, Gr. Basel, Bussard; Hohl, Gr. Lenzburg, S. 15; Derendinger, Gr. Gren-chen, S. 15K. Höchstleistungen 5 Std. 58 Min. (Widmer); Höhe 1860 m (Waithard); Strecke 161 km (Godinat). Insgesamt 99 Starts. Gesamtflugdauer 17 Std. 6 Min. Gesamtstrecke 1385,4 km. Schweiz. Segelflugmeister wurde Rolf Waithard und erhielt den Wanderpreis des Eidg. Luftamtes. Dann folgten Godinat, Spalmger, Guenat, Derendinger.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Kompaß-Absaugsteuerung.

In den letzten Jahren gewann die Steuerung der Flugmodelle mittels Kompaß immer mehr Verwendung; denn die mangelhafte Richtungsstabilität der Modelle ist ohne mechanische Beeinflussung nicht zu beseitigen. Die Ausführungen sind mehr oder weniger geschickt. In allen Fällen bedient man sich der elektrischen Ueber-tragung. Diese Art der Steuerung bringt viele Störquellen mit sich, z. B. mangelhafter Kontaktdruck, Kleben der Nadel an den Kontakten oder zu großer Luftdruck auf Ruder oder Störklappe. Außerdem ist diese Steuerung durch die Batterie zeitlich gebunden und verursacht bei jedem Flug Unkosten. Ich habe

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Vom Reichswettbewerb für Segelflugmodelle auf der Wasserkuppe 27.—29. 5. 39. Herold Modell mit Kompaß-Absaugsteuerung. In der Abb. links Mitte erkennt man den nach den Flügelenden führenden Luftkanal mit der Oeffnung für den zylindrischen Steuerungsschieber. Rechts unten Oberscharführer Hillebrecht.

Archiv Flugsport

ein Modell gebaut, bei dem die Druckunterschiede am Tragflügel ausgenutzt werden.

Beiderseits des Rumpfes befindet sich in der Flügelnase ein 450 qmm großer Schlitz. Der Abstand zwischen beiden beträgt 300 mm. Diese Schlitze sind durch zwei sich kreuzende Kanäle mit zwei am Flügelende liegenden Schlitzen verbunden. Letztere haben 1860 mm Abstand und sind 380 qmm groß. Beide Kanäle können während des Fluges geöffnet oder geschlossen werden. Das geschieht durch einen Drehschieber, welcher von einer 120 mm langen Magnetnadel gesteuert wird. In normaler Flugrichtung sind beide Kanäle geschlossen. Weicht das Modell vom Kurs ab, so wird einer der beiden Kanäle geöffnet. Jetzt wird die Luft vom am Flügelende liegenden Schlitz durch den geöffneten Kanal aus dem am Flügelübergang liegenden Schlitz gesogen. An dem äußeren, im hinteren Teil des Flügels liegenden Schlitz ist im Notfall die Luft verwirbelt. Im Fall der Absaugung lösen sich die Wirbel auf. Ueber dem Flügelteil tritt eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit ein, der Auftrieb vergrößert sich und bringt das Modell durch Querlage wieder in die gewünschte Flugrichtung. Man könnte die Wirkung noch vergrößern, wenn man durch einen Stauschlitz die Luft im anderen Kanal in entgegengesetzter Richtung strömen ließe. Jedoch würde dann die Steuerkraft der Magnetnadel überlastet. Die Kurseinstellung erfolgt durch Verdrehen der Kompaßnadel mit dem Drehschieber.

Der Drehschieber besteht aus zwei untereinander liegenden Hohlzylindern, durch welche die Drehschieberwelle in achsialer Richtung führt. An jedem Zylinder befinden sich zwei gegenüberliegende Oeffnungen, deren Breite gleich Vi des Zylinderumfanges ist. An der spitzengelagerten Drehschieberwelle sind die Kompaßnadel, der Anschlag (verhindert Gegenkursfliegen) und zwei Scheiben, die den rechteckigen inneren Querschnitt des Zylinders ausfüllen. Die Oeffnungen beider Zylinder liegen genau untereinander. Bei Kursflug schließen die Ränder der 90° versetzten Scheiben mit den achsialen Kanten der Zylinderöffnungen ab und versperren somit beide Oeffnungen. Dagegen steht bei mehr als 45° Kursabweichung eine Scheibe quer zur Oeffnung (diese bleibt also versperrt), während in der anderen Oeffnung nur die Dickte der Scheibe steht, die Luft also beiderseits der Scheibe vorbeiströmt.

Einige Daten des Modells: Spannweite 2500 mm, Fläche 62 qdm, Gewicht 2100 g, Flügelprofil Gö 535, mittlerer Einstellwinkel 2°, Einstellwinkel an den äußeren Schlitzen 6°.

Inzwischen haben viele Flüge das einwandfreie Arbeiten der Steuerung bewiesen. W. Herold.

National, u. internat. Modell-Wettbewerb Ostende, Flugplatz Steene, 2. 7. Offen für Belgier und Ausländer im Besitz der Sportlizenz. Im internat. Wettbewerb sind Modelle aller Kategorien, Motor- und Segelflugmodelle, soweit sie der Formel der FAI. 1939 entsprechen, zugelassen. Nennungsschluß 15. 6. Preise im internat. Wettbewerb: 1. Großer Preis der Stadt Ostende in Bronze. Kunstgegenstand, Wert 675.— Fr. 2. Pr. 400.— Fr., 3. Pr. 300.— Fr., 4. Pr. 250.— Fr., 5. Pr. 150.— Fr., 6. Pr. 100.— Fr.

Literatur.

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Luftmacht Deutschland. Luftwaffe — Industrie — Luftfahrt. Von Heinz Bongartz. Mit einem Geleitwort d. Reichsmin. d. Luftfahrt u. Oberbefehlshabers d. Luftwaffe Generalfeldmarschall Hermann Göring. 180 Abb. Essener Verlagsanstalt G. m. b. H., Essen. Preis RM 9.60.

In diesem Buch werden zum erstenmal Einzelheiten über die geheimen Anfänge der deutschen Luftmacht sowie über den gewaltigen Aufstieg seit 1933 bis heute der Oeffentlichkeit vermittelt. Die großdeutsche Luftwaffe ist Wirklichkeit geworden. „Ohne den Nationalsozialismus", sagte Generaloberst Milch, „gäbe es unsere stolze Luftwaffe nicht. Die Wichtigkeit dieser unserer machtvollsten Waffe hat der Führer als einer der ersten erkannt. Schon lange vor 1933 hat er in Gesprächen mit mir seine Gedanken über die damals noch nicht vorhandene deutsche Luftmacht dargelegt. Ihre Schaffung übertrug er seinem stärksten Manne, unserem Generalfeldmarschall Göring. Die deutsche Luftwaffe ist in ihrem Werden und in ihrem Aufstieg von nationalsozialistischem Wollen und nationalsozialistischer Leistung getragen worden. Und sie kann deshalb nur eines sein: nationalsozialistisch, eine dem Nationalsozialismus verschworene Gemeinschaft". Am 2. 2. 33 hatten sich die großen Flieger des Krieges zusammen-

gefunden. Hierbei wurde die zufällig stattfindende Festsitzung des Aero-Clubs zu einem denkwürdigen Ereignis für den Wiederaufstieg der deutschen Luftfahrt; denn noch unter dem Eindruck der allgemeinen Freude über den Anbruch einer neuen fliegerischen Blüte für Deutschland verpflichtete Hermann Göring in Milch und Udet, in Loerzer und Christiansen seine ersten Mitarbeiter. In dieser Stunde traten die alten Kameraden zusammen, scharten sich um den letzten Kommandeur des Richthofengeschwaders, den Sieger in 22 Luftkämpfen und Träger des Ordens pour le merite, der im November 1918 im Stiftskeller zu Aschaffenburg seinen auseinandergehenden Kameraden zugerufen hatte: „Stolz auf das, was wir gemeinsam geleistet haben, wollen wir weiter zusammenstehen. Ich werde nicht ruhen und rasten, Kameraden, bis unser Geschwader und die deutsche Luftfahrt wieder auferstanden ist." Ueber die Entwicklung der Luftwaffe und Flugzeuge, die gewaltigen Anstrengungen, vermittelt das Buch viele bisher unbekannte Vorgänge. Das Buch ist eine der besten Erscheinungen über die Entwicklung der Luftmacht Großdeutschlands.

„Albsperber" Segelflugmodell. Bauplan und Baubeschr. von Karl Schmid. (Schreibers Flugmodell-Baupläne Nr. 5.) Verlag J. F. Schreiber, Eßlingen a. N. Preis RM 1.50.

Rumpfmodell, Flügel mit Knick nach oben, 2200 mm Spannweite, 1480 mm Länge, Gewicht mit Papierbespannung 1200 g, mit Seidenbatist 1500 g. Wettbewerbsmodell, ausführliche Baubeschreibung.

Flugmodell JS-7 „Ostland" mit Verbrennungsmotor von Joachim Schmidt, bearb. von Curt Möbius. (Schreibers Flugmodell-Baupläne Nr. 7.) Verlag J. F. Schreiber, Eßlingen a. N. Preis RM 1.50.

Rumpfmodell mit Verbrennungsmotor, Spannweite 2066 mm, Länge 1275 mm. Wettbewerbsmodell.

Das große Radio-Bastelbuch und Rundfunk-Praktikum. Herausg. von Otto Kappelmayer u. Jacob Schneider. 320 S. m. 222 Abb., 40 Taf. u. Tab. (Deutsche Radio-Bücherei, Bd. 6.) 16. Auflage. Verl. Deutsch-Literarisches Institut J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis kart. RM 5.50, Leinen RM 6.80.

Die vorliegende Neuauflage ist die 16. Die Radiotechnik hat sich im letzten Jahrzehnt in außerordentlich schnellem Tempo entwickelt. Im heutigen Zeitalter muß jeder mit dem Wichtigsten vertraut sein. Alle Fragen der Ausbreitungsbedingung der Rundfunkwellen, Verbesserung alter Empfänger und in der Neuauflage besonders der Kurzwellenempfang, sind ausführlich behandelt. Wer sich in diese Materie vertiefen will, muß basteln, und dazu ist dieses Buch ein ausgezeichneter Ratgeber.

So sah ich unsere Südsee. Von Senta Dinglreiter. 280 S., 42 Abb., 1 Karte, v. Hase öl Koehler Verlag, Leipzig C 1. Preis RM 2.85.

Die bekannte Verfasserin ist von einer Studienfahrt aus der Südseewelt zurückgekehrt. Es ist an der Zeit, daß wir über das Mandatsgebiet Neuguinea mit den vielen Inseln wieder etwas hören und diesem näher gerückt werden. Man vernimmt die Sagen und Urgründe der wilden Sitten der Kopfjäger und bekommt einen Ueberblick über den heutigen Stand der Entwicklung. Ausgezeichnete Photographien vermitteln ein lebenswahres Bild.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

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