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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 19/1939

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 19/1939. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1939 - Heft 19/1939
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburgplatz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro K Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehe«. _nur mit genaue r Ouellenangabe gestattet.

Nr. 19_13. September 1939_XXXI. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 27. Sept. 1939

Gegenwirkung der deutschen Luftwaffe.

Die Welt horcht auf. Schneller als man ahnte, hat die deutsche Luftwaffe ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Das Oberkommando der Wehrmacht berichtet: „Die deutsche Luftwaffe beherrscht den gesamten polnischen Luftraum." Und dabei verfügte Polen über eine hochentwickelte Flugzeugindustrie und recht gut ausgebildete Flieger. Dieses Urteil konnte man im letzten Jahre noch während des Pariser Salons hören. Die polnischen Konstruktionen sind daher mit Recht von der polnischen Heeresverwaltung bevorzugt worden, da man von ausländischen Konstruktionen sich keine Ueberlegenheit versprach.

Indessen, die polnische Luftwaffe war der deutschen nicht gewachsen. Ueberau zeigte sich die Ueberlegenheit der deutschen Flugzeuge und der nach Betätigung drängenden deutschen Besatzungen. Dank der überlegenen Geschwindigkeit hängten die deutschen Kampfgeschwader die polnischen Jäger spielend ab. Die deutsche Ueberlegenheit ist bewiesen. Dabei ist nur ein geringer Teil der deutschen Luftwaffe zur Ostabwehr eingesetzt worden, während der größte Teil an anderen Stellen in Reserve liegt.

Die langjährige Aufbauarbeit unserer Luftwaffe zur Erreichung von unvergleichlichen Spitzenleistungen ist von Erfolg gewesen. Wir können mit Zuversicht allen Angriffen entgegensehen. Unsere Gegenwirkung wird nicht zu überbieten sein.

Ital. /Muskelflugzeug Bianchi.

Muskelflugkonstrukteur Bianchi zählt zu den wenigen Konstrukteuren, die auf diesem Gebiete ernst zu nehmen sind. Die erste ital. Maschine mit zwei Schrauben, welche auch auf dem letzten Mailänder Salon zu sehen war, hat bereits beachtliche Flüge hinter sich*). Der neue Typ ist wieder ein abgestrebter Hochdecker, viel schnittiger und leichter gebaut. Um eine möglichst geringe Bauhöhe (1 m) zu erreichen, ist nur eine dreiflügelige Schraube verwendet. Das Flugzeug wird sicher zum erstenmal die 1000-m-Grenze überschreiten.

*) Vgl. Bossi-Bonomi-Muskelkraftflugzeug „Flugsport" 1937, S. 169, 199. 527 u. 580.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Ital. Muskelflugzeug Bianchi.

USA Rich-Zweimotor-Leichtflugzeug.

Das Rich-Leichtflugzeug ist ein Tiefdecker mit zwei Motoren auf sehr hohen Motorböcken über dem Flügel mit Druckschrauben. Die beiden Motoren sind gegen die Oberseite des Rumpfes verstrebt.

Flügelmittelstück mit dem Rumpf fest verbunden. Ansatzflügel stark V-förmig gestellt. Holzbauweise.

Rumpf Stahlrohr. Kabine sehr geräumig mit Einstieg von back-bord. Höhenleitwerk sehr hoch verlegt. Zwei Seitenleitwerke gegen den Rumpf verstrebt. Dreibeinfahrwerk halb hochziehbar, so daß die Räder in hochgezogenem Zustand noch etwas vorstehen.

Motoren Lycoming 50 PS, Geschwindigkeit 160 km/h.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

USA Rich-Zweimotor-Leicht-flugzeug.

Bild Aviation

USA-Jagdflugzeug NA-50.

Die North American Aviation Inc., Inglewood, Cal., hat den Typ NA-50 für die peruanische Regierung aus der bekannten NA-16-Serie entwickelt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

USA NA-50 Jagdflugzeug. Man beachte unter dem Flügel die Aufhängevorrichtung für 4 45-kg-BombeiL

Rumpf teilweise Stahlrohr, hinter dem Führersitz mit tragender Außenhaut. Die Metallhaut mit inneren Versteifungen in der Nähe des Führersitzes ist zur Kontrolle abnehmbar. Die Stahlrohrkonstruktion im Führersitz ermöglicht großen Raumgewinn für die Unterbringung der bei Jagdflugzeugen notwendigen Hilfseinrichtungen. Die große durchsichtige Führersitzverkleidung gibt gutes Gesichtsfeld.

Flügelschnitt NACA 2300, Flügel dreiteilig, Mittelstück vom Rumpf bei Beschädigungen leicht auswechselbar. Zwei Betriebsstoffbehälter von je 770 1 im Flügelmittelstück gegen Leckwerden besonders armiert mit Neobest. Höhen- und Seitenleitwerk freitragend.

Ausrüstung mit Empfänger und Sendestation, Sauerstoffgerät, Fallschirm. Zwei fest eingebaute MG's. 30-mm-Kaliber, zwei Bombenaufhängevorrichtungen unter dem Flügel.

Motor Wright Cyclone. R-1820-G3 von 840 PS bei 2100 U/min. in 2600 m.

USA Douglas-8A-3N-Einmotor.

Dieser einmotorige Tiefdecker vermutlich als Sturzbomber wird für die niederländische Luftwaffe gebaut und zur Zeit von dem Chefpilot William Coyle eingeflogen.

Besatzung Führer und Schütze. Angeblich mit ausfahrbarem MG.-Turm. Einfaches Verschwindfahrwerk. Motor Pratt & Whitney 900 PS mit dreiflügeliger Schraube. Geschwindigkeit 400 km/h in 3900 m Höhe. Bekanntlich ist seinerzeit das Abnahmeflugzeug, worin sich die franz. technische Abnahmekommission befand, in Kalifornien abgestürzt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

USA Douglas-8A-3N-Einmotor. Archiv Flugsport

Engl. Blackburn-Skua-Jagd- und Sturzbomber.

Die Skua ist der erste Jagd- u. Sturzbomber, der als zweisitziger Eindecker von Blackburn für die Marine gebaut wurde. Ursprünglich war diese Konstruktion, die mit beiklappbaren Flügeln ausgerüstet ist, für Flugzeugmutterschiffe bestimmt.

Landeklappen: Zappklappen, deren Oberkante beim Ausschwenken nach hinten geschoben wird.

Flügel dreiteilig, Mittelstück und Ansatzflügel. Flügelmittelstück abnehmbar. Oberseite des Flügels bildet den Boden des wasserdichten Abteils unter dem Führersitz. Mittelstück zwei Kastenholme von großem Querschnitt. Ansatzflügel T-Holme mit doppelten Stegen nach der Flügelspitze zusammenlaufend. Flügelspitzen abnehmbar. Vor den Querrudern wasserdichte Räume. Flügel und Landeklappen Glattblechbeplankung. Querruder leinwandbedeckt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Schematische Darstellung: des hochziehbaren Fahrwerks vom Blackburn „Skua".

Engl. Blackburn „Skua".

Zeichnungen Flugsport

Rumpf zweiteilig. Rumpfende mit dem ganzen Leitwerk knapp vor diesem abnehmbar. Haupttanks im Rumpfmittelstück zwischen Pilot und Heckschütze.

Führersitz in der Höhe verstellbar. Beobachtersitz fest. Die Formringe innerhalb des Kabinenaufbaues sind bis zum Dach der Kabine durchgeführt, um Schutz bei Ueberschlagen zu gewährleisten. Fußrasten für Seitenruder parallel bewegt, verstellbar. Links

Trimmklappenverstellungs-anzeiger vor dem Führer.

Höhen- und Seitenleitwerk freitragend, Glattblechbeplankung mit Hohlnieten befestigt. Trimmklappen vom Führersitz verstellbar. Höhenruder leinwandbedeckt.

Fahrwerk nach außen in Aussparungen zwischen den Holmen der Ansatzflügel hochziehbar. Ueber dem Drehpunkt a der Stoßaufnehmerstrebe ist ein Hebel angelenkt, an dem die Kolbenstange des hydraulischen Hochziehzylinders angreift. Durch eine besondere Vorrichtung wird das Fahrwerk im ausgefahrenen Zustand mit einem Bolzen c arretiert. Vergleiche die schematische Abbildung

Bewaffnung als Jagdflugzeug zwei bis vier feste MG.s in der Flügelnase.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Engl. Jagd- und Sturzbomber Blackburn „Skua".

Archiv Flugsport

Engl. Jagd- und Sturzbomber Blackburn „Skua".

Ein bewegliches MG. im hinteren Beobachterraum. FT.-Empfangs- und Gebegerät im hinteren Sitz. Ebenso werden von dem Beobachter Landeleuchten,

Navigationsgeräte und

sonstige Marinesignalgeräte bedient.

Die hydraulische Einrichtung zur Betätigung der Landeklappen und des Fahrwerks besteht aus einer vom Motor angetriebenen Pumpe, Preßdruckbehälter und Bedienungseinrichtungen.

Motor Bristol Perseus XII. luftgekühlter Schiebermotor mit Dreiblatt-Versteilschraube. Startleistung 830 PS, Nennleistung 745 PS bei 2400 U/min in 1950 m. Zwei Haupttanks seitlich in der Kabine, ein Reservetank in dem vorderen wasserdichten Abteil.

Spannweite 14,07 m, Flügeltiefe 2,82 m, Länge 11,45 m, Höhe 4,31 m, Spurweite 2,92 m, Fläche 28,8 m2. Als zweisitziges Jagdflugzeug Leergewicht 2490 kg, max. Geschwindigkeit 362 km/h in 1950 m, in Seehöhe 329 km/h, Reisegeschwindigkeit in 4500 m 302 km/h, Landegeschwindigkeit 121 km/h, Dienstgipfelhöhe 6160 m.

USA Douglas-DB-7-Bomben

Douglas DB-7 ist ein Schulterdecker mit zwei Pratt-&-Whitney-R.-1830-SC-3-G-Motoren von je 900 PS in 3660 m Höhe. Ganzmetallbauweise. Motoren mit Verkleidung unter dem Flügel, so daß die Oberseite der Wölbung nicht unterbrochen ist.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

mm

USA Douglas DB-7-Bomber.

Archiv Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Douglas DB-7-Bomber mit Dreirad-Fahrwerk, wie er für Frankreich geliefert wird.

Rumpfnase mit Halbvollsichtkanzel. Kabinenaufbau sehr lang und schmal. Höhenleitwerk leicht V-förmig gestellt.

Dreibeinfahrwerk hochziehbar. Geschwindigkeit 480 km/h. Gipfelhöhe 7200 m voll belastet.

Tanken in der Luft.

Die Flächenbelastung von Langstreckenflugzeugen wird durch die erforderliche Kraftstoffmenge so hoch, daß ein sicherer Eigenstart nicht mehr möglich ist. Durch auftriebserhöhende Mittel, wie Spaltklappen, Doppelflügel usw., ist nur bis zu einer gewissen Grenze eine Verbesserung möglich. Zur Umgehung dieser Schwierigkeiten sind verschiedene Methoden entwickelt worden, von denen der Katapultstart und der Flugzeugstart (Short-Mayo) seit längerer Zeit im praktischen Flugbetrieb erprobt sind; neueren Datums hingegen ist die Kraftstoffübernahme nach erfolgtem Start in der Luft.

Die ersten Versuche zur Kraftstoffübernahme im Fluge wurden

Abb. la. Anflug des Tankers zum Tanken. Der Tanker fliegt mit geringer Geschwindigkeitsdifferenz an die von dem zu tankenden Flugzeug herabge- zu tankendes Flugzeug lassene Fangleine heran.

Ha kenleine

Fangleine

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Abb. lc. Tankvorgang. Das Tankflugzeug hat während dem Einholen und Befestigen des Schlauches das zu tankende Flugzeug langsam überstiegen. Der Kraftstoff fließt nun mit natürlichem Gefälle von Maschine zu Maschine,

Zeichnungen Flugsport

Abb. Ib. Die Fangleine hat sich um die Flügel-Vorderkante des Tankers gelegt und gleitet gegen die Flügelspitze zu ab. Dort hängt sie sich in den Fanghaken, der dadurch ausgelöst wird. Hierauf kann das Ende der Fangleine mit der Hakenleine in das Tankflugzeug eingeholt werden.

Tanker

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Schlauch

im Jahre 1933 in England von Cobham ausgeführt. Nach Gründung der „Flight Refuelling Ltd.u im Jahre 1934 ist das Verfahren laufend verbessert worden; gegenwärtig ist ein Entwicklungsstand erreicht, der eine Einführung beim Atlantikpostverkehr der Imperial Airways möglich macht. Zum Tanken der Short-Flugboote der „C"-Klasse sind vorerst 3 Handley Page „Harrows" mit den notwendigen Einrichtungen versehen worden. Die Hauptschwierigkeit bei dieser Methode besteht darin, eine sichere Verbindung zwischen den beiden Flugzeugen herzustellen, eine Aufgabe, die besonders bei böigem und unsichtigem Wetter nicht so ganz einfach zu lösen ist und an die Flugzeugbesatzungen hohe Anforderungen stellt.

Bei der von Cobham entwickelten sogenannten „Flügelspitzenmethode" läßt das zu tankende Flugzeug zunächst eine mit einem Gewicht versehene Leine aus, die bogenförmig nach unten durchhängt. Das Tankflugzeug nähert sich von hinten-unten und versucht, die Leine mit der Tragflügelvorderkante zu fassen (Abb. la—b). Oft ist ein wiederholtes Anfliegen zum Gelingen des Manövers erforderlich. Längs der Flügelvorderkante gleitet die Leine zur Flügelspitze, wo sie von einem Haken, der sich im Augenblick des Einhakens von der Flügelspitze löst, aufgefangen wird. Der Haken ist an einer kurzen Leine befestigt, mittels derer er in das Flugzeug hineingekurbelt wird. Nunmehr wird an der Leine des zu tankenden Flugzeuges das Konusstück des Kraftstoffschlauches befestigt, der auf ein Signal des Tankflugzeuges hin von dem anderen Flugzeug mittels Hand- oder Motorwinde eingeholt wird. Während dieses Manövers sucht der Tanker das aufnehmende Flugzeug zu überfliegen, so daß er sich jetzt hinten-oben und seitlich befindet

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Tanken in der Luft. Oben Abb. 2 a u. b. Unten Abb. 3 u. 4.

(Abb. lc). Die Kraftstoffübernahme geht nun durch die Schwerkraft vor sich; auf diese Weise können in der Minute etwa 600 1 Kraftstoff getankt werden*). Die Short-Flugboote starten normalerweise mit einem Fluggewicht von 21 000 kg und nehmen nach dem Start noch 4600 1 = 3200 kg Kraftstoff auf. Für diese Menge ist eine reine Tankzeit von etwa 10 Minuten erforderlich.

Das Mundstück des Tankschlauches (Abb. 2b) wird in den Heckkonus (Abb. 3) eingeführt und durch eine hydraulisch betätigte Kupplung konzentrisch gehalten. Bei Ueberschreiten einer bestimmten Beanspruchung tritt automatisch eine Entkupplung ein, um ein Reißen des Schlauches zu verhindern. In dem in Abb. 4 im Rampf-innern verlaufenden Rohr wird die Einholleine zur Winde geführt; die Kraftstoffleitungen sind nicht montiert. n.

*) Bezogen auf eine lichte Weite des Tankschlauches von 2 Zoll; Länge des Schlauches etwa 60 m.

Ehrungen verdienter Kriegsteilnehmer und Beförderungen aus Anlaß des 25. Jahrestages des Kriegsbeginns und der Schlacht von Tannenberg hat der Führer mit dem 27. August vorgenommen. In der Luftwaffe erhalten den Charakter als Generalmajor die Obersten Ritter von Schleich, Freiherr von Bönigk, von Stutterheim, Müller-Mahle, Klein. Mit Wirkung vom 1. August werden befördert zum General der Flieger: der charakterisierte General der Flieger Thomson; zum General der Flakartillerie: der Generalleutnant Hirschbauer; zu Generalleutnanten: die Generalmajore Mayer, Wolff, Zenetti; zu Generalmajoren die Obersten Spieß, von Renz, Richter, Lindner.

Technische Hochschulen Berlin und München setzen ihren Lehr- und Forschungsbetrieb fort. Semester hat am 11. 9. 39 begonnen. An den übrigen Hochschulen werden nur noch die Prüfungen beschleunigt durchgeführt. Die Wehruntauglichen und die von der Wehrmacht noch nicht einberufenen Studenten werden aufgefordert, sofort ihr Studium an einer der genannten Hochschulen aufzunehmen und fortzusetzen.

Nachtpostflugzeug D-AFOP „Karl Hochmuth" in der Nacht vom 31. 8. Strecke Berlin—Hannover—Köln—London beim Abflug in Hannover verunglückt. Ums Leben kam die Besatzung: Flugkpt. Friedrich Ludwig, Flugmasch. Blazevic und Flugzeugfunker Ulbricht, ferner die sich an Bord befindenden Flugkapitäne Richard Schneider, A. Eichkorn und J. Höroldt, die sich dienstlich auf dem Wege nach Köln befanden.

A. Krogmann, bisher Generalsekr. von Generalfeldmarschall Göring, zum ordentl. Mitglied und Vizepräsident des Aero-Club von Deutschland ernannt.

Engl. King's-Cup-Rennen abgesagt.

392,584 km/h über 100 km auf Savoia 7, flog der italienische Pilot Dr. Parodi. Er übertraf damit die Leistung von Arnoux-Frankreich von 372,9 km/h auf Caudron, Klasse 6,5—9 1 Zylinderinhalt.

3o Mailänder Salon infolge internationaler Ereignisse abgesagt.

Fokker-Verkaufsbüro für Douglas, Verkaufsvertrag für DC-5, ausschließlich England, Frankreich und Rußland, abgeschlossen. Bis jetzt wurden von den Typen DC-2 und DC-3 100 Stück verkauft.

Flugverkehr Warschau—Bukarest—Sofia—Athen 4. 9. eingestellt.

Schwedisches Leistungsfliegen, unter Beteiligung der schwedischen Luftwaffe anläßlich des Jubiläums-Flugmeetings des schwed. Aeroclubs, findet vom 8.—10. Sept. in Malmö-Bulltofta statt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

UWDSCHAl

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Inland.

Ausland.

Leichtflugzeug-Dauerflug mit Tanken in der

Luft von 343 h 47 min wurde von den Gebrüdern Hunter u. Humphrey Mooddy in Springfield, Illinois, ausgeführt. Wie die nebenstehende Abbildung zeigt, erfolgte die Versorgung des Flugzeuges mit einem in gleicher Geschwindigkeit fahrenden Auto, wobei der Brennstoffbehälter mit einem Seil gefangen und hochgezogen wurde. Die frühere Höchstleistung betrug 218 h 43 min.

Leichtflugzeug - Dauerflug mit Tanken in der Luft in Springfield, Illinois.

Weltbild

404,936 km/h-Geschwindigkeit über 5000 km erreichte ein sowjetrussisches Flugzeug „Stal 7", Besatzung: Flugzeugführer Baikussow, Quebanow und Met-wejew, bei einem Flug von 12 h 30 min 56 sec auf der 5068 km langen Flugstrecke Moskau—Swerdlowsk—Sebastopol—Moskau.

Moschkowsky, russ. Fliegermajor, der 1937 an einem Nordpolflug teilnahm, mit einem Dienstflugzeug verunglückt.

36-ZyL-Wright, viermal 9 Cyclone-Sterne, in der Entwicklung.

Douglas-DB-7-Bomber, mit Dreirad-Fahrwerk für die franz. Armee, ist der erste in Frankreich eingetroffen. Vergleiche die Abbildung. Motoren, zwei Pratt & Whitney Twin Wasp SC 3-G von je 900 PS. Geschwindigkeit wird mit 480 km/h angegeben.

Luftwaffe.

Tagesbefehl an die Luftwaffe!

Soldaten der Luftwaffe! Kameraden!

Wochen und Monate habt Ihr mit geballten Fäusten und zusammengebissenen Zähnen die unerhörten und unglaublichen Provokationen erlebt, die ein dem Wahnsinn des Versailler Diktats entsprungenes Staatsgebilde dem Großdeutschen Reich zu bieten wagte. Das Maß ist voll! Nicht länger mehr kann das deutsche Volk dem verbrecherischen Treiben zusehen, dem schon Hunderte und Tausende unserer Volksgenossen in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen zum Opfer fielen. Jedes weitere Zögern wäre jetzt gleichbedeutend mit der Aufgabe der heiligen Lebensrechte der deutschen Nation.

Kameraden! Der Führer hat gerufen! Eure große Stunde ist da. Die Luftwaffe — jahrelang wirksamstes Instrument der Friedenspolitik des Führers — hat nun zu beweisen, daß sie in dem entscheidenden Augenblick zur Erfüllung ihrer gewaltigen Aufgaben zur Stelle ist. Grenzenlos ist das Vertrauen des Führers und des deutschen Volkes zu Euch. Als Euer Oberbefehlshaber bin ich stolz und glücklich darüber, denn ich weiß mit felsenfester Gewißheit, daß jeder einzelne unter Euch sich dieses Vertrauens in jeder Weise würdig zeigen wird.

Flieger! In blitzschnellem Zupacken werdet Ihr den Feind vernichten, wo er sich zum Kampfe stellt oder in der Auflösung zurückflutet. Ihr werdet jeden Widerstand zermürben und zerbrechen mit letztem opferfreudigem Einsatz.

Männer der Bodenorganisation! Ihr werdet freudig und gewissenhaft den Einsatz und die Sicherheit Eurer Kameraden in der Luft vorbereiten und gewährleisten.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Flakartilleristen! Ihr werdet jeden Angreifer herunterholen! Jeder Schuß aus Euren Geschützen wird dem Leben Eurer Frauen, Mütter und Kinder, wird dem ganzen deutschen Volke die Sicherheit verbürgen.

Funker! Ihr seid die Träger des raschen und reibungslosen Zusammenwirkens in unserer Waffe. Ihr gebt unserer Waffe die Möglichkeit, den eigenen alles überrennenden Angriff voranzutragen und den feindlichen Gegenstoß rechtzeitig abzufangen und zum Scheitern zu bringen.

Kameraden! Jedem von Euch blicke ich jetzt ins Auge und verpflichte jeden von Euch, alles zu geben für Volk und Vaterland. An Eurer Spitze unser geliebter Führer, hinter Euch die ganze im Nationalsozialismus geeinte deutsche Nation. Da gibt es für uns nur eine Losung: Sieg!

1. September 1939.

Hermann Göring,

Generalfeldmarschall.

Berlin, 1. 9. 39. Oberkommando d. Wehrmacht gibt bekannt: Auf Befehl des Führers und Obersten Befehlshabers hat die Wehrmacht den aktiven Schutz des Reiches übernommen. In Erfüllung ihres Auftrages, der polnischen Gewalt Einhalt zu gebieten, sind Truppen des deutschen Heeres heute früh über alle deutschpolnischen Grenzen zum Gegenangriff angetreten. Gleichzeitig sind Geschwader der Luftwaffe zum Niederkämpfen militärischer Ziele in Polen gestartet. Die Kriegsmarine hat den Schutz der Ostsee übernommen. Im Zuge der deutschen Kampfhandlungen aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen wurde an allen Fronten schon heute die erwarteten Anfangserfolge erzielt.

Die deutsche Luftwaffe hat heute in wiederholten kraftvollen Einsätzen die militärischen Anlagen auf zahlreichen polnischen Flugplätzen, so z. B. Rahmel, Putzig, Graudenz, Posen, Plock, Lodz, Tomaszow, Radom, Ruda, Kattowitz, Krakau, Lemberg, Brest, Terespol, angegriffen und zerstört. Außerdem unterstützten mehrere Schlachtgeschwader wirkungsvoll das Vorwärtskommen des Heeres. In Gdingen wurde der Kriegshafen durch die Luftwaffe bombardiert. Die deutsche Luftwaffe hat sich damit heute die Luftherrschaft über dem polnischen Raum erkämpft, obwohl starke Kräfte in Mittel- und Westdeutschland zurückgehalten wurden.

London, 2. 9. 39. DNB.: Im scharfen Widerspruch zu der von der polnischen Telegraphenagentur im Ausland verbreiteten Darstellung über den Einsatz der deutschen Flieger stellt eine Warschauer Reuter-Depesche jetzt ausdrücklich fest, daß bei dem gestrigen Vorgehen der deutschen Luftwaffe gegen die polnische Hauptstadt nur militärische Ziele mit Bomben belegt worden sind. Obwohl die deutschen Maschinen infolge des polnischen Abwehrfeuers in ziemlich großer Höhe operieren mußten, hätten sich die deutschen Flieger — so heißt es in der englischen Meldung — sehr sorgfältig an den ausdrücklichen Befehl des Führers zur Schonung der Zivilbevölkerung gehalten. Bekanntlich hatte das Reuterbüro vorher schon in einer allgemein gehaltenen Meldung die Beobachtung seiner Berichterstatter in Polen bemerken müssen, daß die deutsche Wehrmacht keine Bomben auf die Zivilbevölkerung abwerfe.

Berlin, 2.9.39. Oberkommando d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe hat heute blitzschnelle und wuchtige Schläge gegen militärische Ziele in Polen geführt. Zahlreiche polnische Flugzeuge wurden im Luftkampf vernichtet. Auf der Erde wurde eine große Anzahl von Militärfliegerhorsten angegriffen, insbesondere bei Gdingen, Krakau, Lodz, Radom, Demblin, Brest-Terespol, Lublin, Luck, Golab, Warschau-Okecie, Posen-Lawica. Die in den Hallen und auf den Rollfeldern befindlichen Flugzeuge gingen in Flammen auf. Ferner wurden an den wichtigsten Bahnlinien Gleisanlagen zerstört sowie Militärtransporte zum Entgleisen gebracht und im Rückmarsch befindliche Marschkolonnen mit Bomben belegt. Die Munitionsfabrik Skarzysko-Kamienna flog nach einem Angriff in die Luft. Nach den Erfolgen des heutigen Tages ist damit zu rechnen, daß die polnische Fliegertruppe in ihrem Bestand aufs schwerste getroffen ist.

Marinefliegerverbände griffen mehrfach den Kriegshafen Gdingen mit Bomben an.

Die deutsche Luftwaffe hat die uneingeschränkte Luftherrschaft über dem gesamten polnischen Raum und steht nunmehr für weitere Aufgaben zum Schutze des Reiches zur Verfügung.

Nach der entscheidenden Wirkung des Einsatzes der deutschen Luftwaffe am 2. September beherrschten die Divisionen der beiden gegen Polen eingesetzten Luftflotten uneingeschränkt den polnischen Luftraum und stehen wieder einsatz-

bereit in ihren Absprunghäfen. Die Einheiten der bisher nicht eingesetzten Luftflotten stehen wie bisher in ihren Fliegerhorsten bereit.

Ueber Warschau wurde am Sonntag, 3. 9., ein Luftkampf ausgetragen, bei dem 7 polnische Flugzeuge und 1 polnischer Ballon abgeschossen wurden. Keine eigenen Verluste.

Berlin, 4. 9. 39. Oberk. d. Wehrm.: Die deutsche Luftwaffe führte im Laufe des 3. Septembers vermehrt ihre Angriffe auf militärisch wichtige Verkehrsanlagen und größere Truppentransporte durch. Der wiederholte Einsatz von Flak und Sturzkampffliegern trug zu dem raschen Erfolg der aus Schlesien vorgehenden Truppen bei. Die Bahnverbindungen Kutnau—Warschau, Krakau—Lemberg, Kielce— Warschau, Thorn—Deutsch-Eylau wurden zerstört. Es sind zahlreiche Zugentgleisungen, Brände und Explosionen von Zügen festgestellt. Der Bahnhof Hohen-salza liegt in Trümmern. In Okecie bei Warschau wurde das dortige Flugzeugwerk schwer beschädigt. Die dort von den Polen bereitgestellten Reserveflugzeuge wurden vernichtet.

Luftangriffe gegen Gdingen und Heia wurden erneuert und brachten hierbei den polnischen Zerstörer „Wicher" zum Sinken. Der Minenleger „Gryf" wurde schwer beschädigt.

Berlin, 4. 9. 39. In der Nacht vom 3. zum 4. 9. machten englische Flugzeuge den Versuch, in großer Höhe über die holländische Grenze kommend, auf deutsches Reichsgebiet vorzustoßen. Die Flugzeuge wurden durch die deutsche Abwehr zurückgetrieben, nachdem es einigen gelungen war, etliche Flugblätter abzuwerfen.

Hierzu wird von holländischer Seite amtlich gemeldet:

Den Haag, 8. 9. 39. Das Pressebüro der Regierung teilt mit, daß in der Nacht zum Montag Flugzeuge ausländischer Nationalität über Holland gemeldet wurden. Die Nationalität der Apparate konnte nicht festgestellt werden, da sie über den Wolken flogen. Es war unmöglich, das Feuer auf sie zu eröffnen. In diesem Zusammenhange macht die niederländische Regierung auf den ernsten Charakter dieser Neutralitätsverletzung Hollands, dessen Neutralität von beiden Parteien garantiert ist, aufmerksam. Sie wird die beiden Parteien auffordern, eine Untersuchung einzuleiten, um festzustellen, ob es ihre Apparate sind, die diese Verletzung begingen. Im Falle einer affirmativen Antwort wird die Regierung verlangen, daß Maßnahmen zur Vermeidung weiterer derartiger Zwischenfälle getroffen werden.

Berlin, 4. 9. 39. Das britische Informationsministerium bestätigte am Montagabend (4. 9.) in einer amtlichen Verlautbarung, daß englische Flugzeuge den Versuch unternommen haben, in der Nacht vom Sonntag zum Montag auf deutsches

Englands Nichtachtung der Neutralität! Im westlichen Norwegen stürzte am Freitagnachmittag (1. 9. 39) erneut ein britisches Militärflugzeug ab, diesmal im Sognefjord. Die drei Flieger wurden gerettet, während die Maschine völlig vernichtet wurde. Links: Die drei britischen Flieger, die sich auf ein Schlauchboot gerettet hatten, werden von dem Ruderboot des Dampfers übernommen. Rechts: Die drei geretteten britischen Flieger an Bord des Dampfers, der ihnen zu Hilfe eilte. Zweiter von links der Kapitän des Dampfers. Weltbild

Reichsgebiet vorzustoßen und daß es diesen Flugzeugen gelungen sei, Flugblätter abzuwerfen. Durch diese Mitteilung bestätigt das Informationsministerium, daß englische Flieger unter Verletzung der holländischen Neutralität in der Nacht zürn Montag Holland überflogen haben.

Berlin, 4. 9. 39. Der dänische Außenminister Münch empfing heute Abend den deutschen Gesandten von Renthe-Fink, um ihm mitzuteilen, daß ein Bombenflugzeug gegen 17 Uhr die dänische Stadt Esbjerg überflogen und dort zwei Bomben habe fallen lassen, die ein Haus zertrümmerten. Eine Erkennung der, Nationalität des Flugzeuges sei nicht möglich gewesen. Die Bombensplitter würden erst noch untersucht.

Der deutsche Gesandte hat sogleich mit aller Klarheit und Bestimmtheit dargelegt, daß es sich um kein deutsches Flugzeug gehandelt h^ben kann, da die deutsche Luftwaffe vom Führer den Befehl erhalten hat, die Unverletzlichkeit des Gebiets der neutralen Länder peinlichst zu achten.

Wie inzwischen festgestellt worden ist, hat sich überhaupt kein deutsches Flugzeug über Jütland befunden. Diese Tatsache ist der dänischen Regierung unverzüglich mitgeteilt worden. Der Bombenabwurf muß daher mit aller Eindeutigkeit als englischer Provokationsversuch vor der Oeffentlichkeit gebrandmarkt werden.

Wilhelmshaven, 5. 9. 39. Nachdem am Sonntag (3. 9) bereits englische Bomber und Aufklärungsflugzeuge sich der deutschen Nordseeküste genähert hatten, aber vorerst noch den außerordentlich stark geschützten Abwehrgürtel gemieden hatten, versuchten bekanntlich am Montagabend gegen 18 Uhr etwa 10 bis 12 zweimotorige englische Bomber von dem modernsten Typ Vickers, einen Angriff auf die Mündungen an der Jade, Weser und Elbe.

Mit unüberwindbarem Angriffsgeist gingen die deutschen Jäger an die englischen Bomber heran und trieben sie systematisch in das Abwehrfeuer der Flak hinein. Insgesamt wurden von den 10 bis 12 englischen Bombern mit Sicherheit 8 abgeschossen, wahrscheinlich aber noch mehr. Darüber hinaus wurde die Besatzung eines englischen Bombers, der sich an dem Angriff beteiligte, gefangen genommen, nachdem der Pilot im Luftkampf getötet worden war. Ohne auch nur den geringsten Schaden anrichten zu können, ist der englische Angriff mit den schwersten Verlusten für den Gegner, der fast völlig aufgerieben wurde, abgeschlagen worden.

Die Angreifer versuchten, sich in südwestlicher Richtung dem Flakfeuer zu entziehen und nahmen Kurs auf holländisches Hoheitsgebiet.

Die Bombenabwürfe richteten keinen Schaden an, da sie im stärksten Abwehrfeuer stattfanden.

Berlin, 5. 9. 39 Am Montagnachmittag (4. 9.) wurden bei einem Luftkampf in der Nähe von Lodz von einer einzigen deutschen Jagdstaffel 4 Bomben- und 2 Jagdflugzeuge der Polen abgeschossen. Darauf versuchte der dort auf der Erde befindliche polnische Fliegerverband, seinen Flughafen beschleunigt zu verlassen. Ein Teil der deutschen Jagdflieger griff die startenden Flugzeuge an. Neun polnische Maschinen blieben kampfunfähig am Boden. Die deutsche Jagdstaffel, die somit insgesamt 15 polnische Flugzeuge vernichtete, kehrte ohne Verluste heim.

Berlin, 5. 9. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe beherrscht den Luftraum. 40 polnische Flugzeuge, darunter 15 im Luftkampf, wurden abgeschossen. In zunehmendem Maße wird durch die Luftangriffe auf feindliche Marsch- und Eisenbahnkolonnen ein planmäßiger Rückzug des Gegners vereitelt.

Berlin, 5. 9. 39 DNB.: In den Luftkämpfen des heutigen Vormittags im Räume Warschau—Lodz wurden 11 polnische Flugzeuge abgeschossen.

Berlin, 5. 9. 39. Der polnische Rundfunk hatte die gesamte Bevölkerung Polens aufgefordert, die Landungen deutscher Fallschirmtruppen abzuwehren. Der englische Rundfunk nimmt diese Nachricht auf und teilt zugleich mit, daß im Verlauf von Kampfhandlungen 31 deutsche Fallschirmjäger vom polnischen Militär gefangengenommen und sofort hingerichtet worden sind. Polen betrachte diese Fallschirmtruppe als Spione und würde sie entsprechend behandeln.

Berlin, 6. 9. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Die Angriffe der deutschen Luftwaffe haben am gestrigen Tage (5. 9.) wiederum starke Störungen der feindlichen Verkehrslinien und rückwärtigen Verbindungen bewirkt. Die Bahnhöfe Zdunska-Wola, Skarzysko, Tarnow und Wreschen brennen. Zahlreiche Bahnstrecken sind unterbrochen. Die polnische Fliegertruppe ist mit Ausnahme einzelner Jäger bei Lodz überhaupt nicht mehr in Erscheinung getreten.

Luftangriffe auf deutsches Hoheitsgebiet fanden am 5.9. an keiner Stelle

statt.

Brüssel, 7. 9. 39: DNB.: Wie die Morgenblätter melden, wurden am Mittwochabend mehrere Flugzeuge „unbekannter" Nationalität über Antwerpen signalisiert. Die Ueberfliegungszeit war 22.10 Uhr. Die Flugzeuge bewegten sich in Richtung Südwesten. Nähere Einzelheiten sind vorläufig nicht bekannt.

Tagesbefehl an die Luftwaffe v. 7. 9. 39 des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Generalfeldmarschall Göring: „Soldaten der Luftwaffe! Nach schnellen, vernichtenden Schlägen ist die Luftherrschaft der Ostfront euer. Kein feindliches Flugzeug vermochte die Verteidigung des deutschen Luftraumes anzutasten. In treuer Kampfverbundenheit und schnell entschlossener Einsatzbereitschaft habt ihr hervorragenden Anteil an dem raschen Vordringen des deutschen Heeres genommen. Ihr habt das Recht, auf die Erfolge stolz zu sein. Ich danke euch und mit mir das deutsche Volk, das mehr denn je in unbeirrbarem Vertrauen auf seine Luftwaffe blickt. Unser Führer und Oberster Befehlshaber ist bei euch an ■der Ostfront. Unter seinen Augen weiter vorwärts. Göring."

Berlin, 8. 9. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Truppen am 8. 9., 17.15 Uhr, in Warschau eingedrungen. Deutsche Panzertruppen haben an der Straße Tomaszow—Warschau feindlichen Widerstand nach kurzem heftigem Kampf gebrochen und sind im raschen Vordringen auf die polnische Hauptstadt. Noch am Vormittag wurde der Ort Mszconow erreicht.

An diesen schnellen und großen Erfolgen hatte die Luftwaffe wieder entscheidenden Anteil. Ihr Masseneinsatz richtete sich gegen die zurückgehende polnische Armee. Sie griff mit Schlacht- und Sturzkampfgeschwadern unmittelbar in den Kampf ein. Marschkolonnen wurden zersprengt, Rückzugswege durch Zerstörung von Brücken und Uebergängen versperrt, Versuche von feinlichen Gegenangriffen schon in ihrer Bereitschaft zerschlagen.

Die Weichselbrücken südlich Warschau sind nachhaltig zerstört. In Warschau sind die Durchgangsstraßen mit Kolonnen angefüllt und verstopft. Die eilige Räumung der Stadt ist im Gange.

Zwei deutsche Flugzeuge wurden über polnischem Gebiet abgeschossen; ein Flugzeug wird vermißt. Das deutsche Hoheitsgebiet wurde auch gestern (7. 9.) nicht angegriffen.

Kopenhagen, 8. 9. 39. DNB.: Aus in der Nacht in Kopenhagen eingelaufenen Meldungen aus Nordschleswig und Südjütland geht hervor, daß sich die englische Flugwaffe schon wieder eine Verletzung der Neutralität Dänemarks hat zuschulden kommen lassen. Dieser neue Uebergriff ist einwandfrei bewiesen.

Berlin, 9. 9. 39. Französische Aufklärungsflugzeuge versuchten heute Erkundungsflüge diesseits der Grenze durchzuführen. Sie wurden durch unsere Jagdflugzeuge und durch Flakartillerie abgewehrt. Drei französische Flugzeuge wurden abgeschossen. Auf einem deutschen Flugplatz landete ein französisches Kampfflugzeug. Drei Offiziere wurden gefangen genommen.

Berlin, 10.9.39. Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe hat die von Warschau nach Ost- und Südost zurückführenden Straßen und Eisenbahnen durch Bombenangriffe blockiert und die in diesem Räume noch vorhandenen Reste der polnischen Bodenanlagen angegriffen. Bei einem Unternehmen gegen Lublin wurden von einem gemischten Kampf- und Zerstörerverband 7 polnische Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen, 8 polnische Flugzeuge am Boden durch Bombenabwurf schwer beschädigt. Zur Unterstützung des Heeres griffen Fliegerverbände im Räume um Radom sowie zwischen Narew und Bug wirkungsvoll in den Kampf ein.

In der Nacht zum 9.9. warfen britische Flugzeuge über einigen Städten Nord- und Westdeutschlands Flugblätter ab. Die Besatzung eines bei Ueberstedt (Thüringen) abgestürzten englischen Kampfflugzeuges wurde gefangen genommen.

USA-Segelfluggelände Chicago für mehrere Chicagoer Segelflugklubs am 20. 8. in Benutzung genommen.

USA-Segelflugveranstaltung Frankfort, Michigan, vom 26. 8. bis 5. 9.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

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Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Belg, internationale Modellwettbewerbe von Arlon und Frasnes abgesagt.

Reichswettbewerb für Motor-Flugmodelle Borkenberge 27. 8., 450 Teilnehmer; erschienen waren viele Neukonstruktionen von NSFK. und HJ. Auffallend war der Einfluß der FAI-Formel, die zur Konstruktion von leichten Modellen geführt hatte. Die neuen Modelle sind kürzer und gedrungener. Spannweite bewegt sich zwischen 1,2—2 m gegenüber 3 m in früheren Jahren. Das leichte Baugewicht ermöglichte die Verwendung größerer Gummimotoren und die Ausnutzung geringer Thermikwinde. Man erkannte auch das Bestreben der Flugmodellbauer, größere Steiggeschwindigkeit zu erreichen. Bei den FAI-Flugmodellen wurde nur die reine Flugzeit gewertet.

Hitlerjunge Kermes (München, Gr. 14) erreichte mit einem FAI-Flugmodell mit Bodenstart eine neue Höchstleistung von 17 min 47 sec und gewann damit die goldene Plakette des Korpsführers des NS-Fliegerkorps, General Christiansen. Eine zweite Höchstleistung gab es in der Klasse für Wasserflugmodelle, in der die alte Bestleistung von 7 min um mehr als das Doppelte verbessert werden konnte. NSFK.-Mann Hebel (Hannover, Gr. 9) erreichte mit seinem Wasserflugmodell die erstaunliche Zeit von 14 min 42 sec. Er erhielt somit die silberne Plakette des Korpsführers. Dieselbe Auszeichung wurde dem Hitlerjungen Otto Aldinger (Stuttgart, Gr. 15) verliehen in der Klasse der Normalflugmodelle mit einer Flugdauer von 12 min 9 sec.

Viel beachtet wurden die Schwingenflugmodelle mit Benzinmotoren, die jedoch ungenügend eingeflogen waren. Der Wettbewerb wurde am 27. 8. vorzeitig beendet.

Literatur.

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Modellbau-Bogen vom Verlag Josef Sperl, Wien 4, Wiedner Hauptstr. 66.

Rumpfmodell „Lerche" von A. Scholz. Preis RM —.80. Gummimotormodell, Spannweite 840 mm, Länge 680 mm, mit Baubeschreibung.

Hochleistungssegelflugmodell „Condor" von Josef Sperl. Pr. RM 1.60. Knickflügel, Spannweite 2050 mm, Länge 1410 mm, mit Baubeschreibung.

Segelflugmodell „Der kleine Reiher" von V. Darmann. Pr. RM —.90. Spannweite 1000 mm, Länge 754 mm, mit Baubeschreibung.

Schülersegelflugmodell „Zögling" von Josef Sperl. Pr. RM —.60. Pfeil- und V-förmig, Spannweite 800 mm, Länge 610 mm, mit Baubeschreibung.

Segelflugmodell „Habicht" von Josef Sperl. Pr. RM —.60. V-Form, Spannweite 900 mm, Länge 680 mm, ohne Baubeschreibung.

Leistungs-Segelmodell „Albatros" von Josef Sperl. Pr. RM 1.—. V-förmig mit Doppelknick nach oben, Spannweite 1300 mm, Länge 920 mm, ohne Baubeschreibung.

Segelflugmodell „Großer Albatros" von Josef Sperl. Pr. RM 1.20. Flügel Doppelknick, V-förmig, Spannweite 2000 mm, Länge 1360 mm. Uebersichtszeich-nung mit Zuschnittblatt, ohne Baubeschreibung.

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