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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 20/1939

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 20/1939. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1939 - Heft 20/1939
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburgplatz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro X Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlas Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen. _nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

Nr. 20_27. September 1939_XXXI. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 11. Oktober 1939

Eurasien.

Unsere Luftwaffe hat ihre Aufgabe in dem Feldzug gegen Polen blitzartig gelöst dank der unvergleichlichen Leistungen unserer Flieger und dank dem hohen Stand der Entwicklung unserer Flugtechnik und Luftfahrtindustrie. Während unsere Luftwaffe nun auf Luftwacht steht und für alle Zukunft einsatzbereit sein wird, werden Wissenschaft und Technik bestrebt sein, die friedliche Betätigung der Fliegerei zum Wohl Europas, vor allen Dingen auch der kleineren Völker Europas, der neutralen Staaten, und die Verbindung mit dem Fernen Osten einzusetzen. Die politischen Hindernisse sind beseitigt. Die Feindseligkeiten an der mongolischen Front sind eingestellt. Der japanisch-chinesische Raum drängt nach wirtschaftlicher Ordnung. Ueberau fühlt man den Drang zu einer gemeinsamen, alles umfassenden eurasischen Betätigung. Ein ungeheures Arbeitsfeld für deutsche Flugtechnik und Luftverkehr als völkerverbindendes Mittel in diesem Riesenraum! Ohne die Fliegerei würde eine Lösung dieser Aufgaben unmöglich erscheinen. Wenn erst die Völker auf diese Weise einander näher gerückt sind, wird eine bisher unmöglich erschienene Hebung des Standards in diesem weiten Raum möglich sein.

Große Entfernungen sind zu überbrücken, viele unerschlossene Gebiete der Menschheit zugänglich zu machen. Für deutsche Flugtechnik und Industrie ergeben sich große Aufgaben.

Schweiz. Mehrzweckeflugzeug C. 36.

Dieser Zweisitzer ist von den Eidg. Konstruktionswerkstätten, Thun, für militärische Zwecke gebaut und befindet sich zur Zeit in der Erprobung. Freitragender Tiefdecker, Ganzmetallbauweise, 2 Sitze hintereinander. Hintere Beobachtersitzverkleidung aufklappbar.

Verehrte Leser des Flugsport! Bitte sparen Sie unnütze Nachnahinespesen und senden Sie uns die fällige Bezugsgebühr für das IV. Vierteljahr 1939, RM 4.50, möglichst auf unser Postscheckkonto 7701 Frankfurt a. M. Nach dem 5. Okt. werden wir diese zuzüglich 30 Pf. Spesen durch Nachnahme einziehen.

Diese Nummer enthält Reportsammlung Nr. 16 u. Patentsammlung Nr. 15. Bd. VIH.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Schweiz. Mehrzweckeflugzeug C. 36.

Werkbild. K.W,

Motor Hispano-Suiza 12Y mit Ratier-Verstellschraube mit hohler Nabe, windflügelgesteuert. Kühler unter dem Rumpf.

Zwei Seitenleitwerke für Schußfeld nach hinten. Fahrwerk fest, Streben und Räder Stromlinienverkleidung.

Bewaffnung 1 Motorkanone und 2 fest eingebaute MGs., ferner im Flügel 2 ungesteuerte MGs. und im hinteren Sitz für den Beobachter ein bewegliches MG.

Abmessungen und Leistungen werden noch nicht bekanntgegeben.

Engl- Jagdflugzeug Martin-Baker.

Engl. Martin-Baker-Jagdflugzeug, gebaut von der Martin-Baker Aircraft Co., Higher Denham. Konstrukteur Martin hat sich erboten, in einer Fabrik von 2000 Arbeitern wöchentlich 20 Maschinen herauszubringen.

Tiefdeckerbauart, Ganzmetall. Sehr langer Rumpf, Sitz Hinterkante Flügel. Rumpfende senkrechte Schneide. Seiten-rüder weit nach unten gezogen. \ Rumpf Stahlrohr, für die Formgebung

aufgelegte Formholzleisten. Bewaffnung u . *ϖ fest eingebaute MG.s.

ϖ Motor Napier Bagger 1000 PS, Kühl-

luftaustritt auf der Rumpfunterseite.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Engl. Jagdflugzeug Martin-Baker. Man beachte die Rumpfnase mit den Luftzu- und -abführungen für den Napier-Dagger-Motor und die Oeffnung für den Oelkühler in dem linken Fahrwerksbein.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Engl Jagdflugzeug Martin-Baker.

Bild: Fliffht

Fahrwerk fest. In der Hose des linken Fahrwerks Oelkühler. Spannweite 10,2 m, Länge 10,35 m.

USA, Bell ,9Airacudau Kampfflugzeug.

Unter der Typenbezeichnung Bell „Airacuda" hat die Bell Aircraft Corporation, Buffalo, ein Kampfflugzeug, wohl als Zerstörer gedacht, für die USA-Luftwaffe entwickelt. Dieser Tiefdecker besitzt zwei überkomprimierte, flüssig gekühlte Allison Motoren mit hinter dem Flügel liegenden Dreiblatt-Druckschrauben.

Flügel freitragend. Motoren und Motor Verkleidung liegen vollständig auf der Flügeloberseite.

Rumpf Ganzmetallbauweise mit MK. in der Rumpfnase, MG.-Nester zu beiden Seiten des Rumpfes hinter der Flügelhinterkante. Fünf Mann Besatzung.

Von dem Dreirad-Fahrwerk gegenüber dem Bell P-39, vergleiche Flugsport Nr. 11, 1939, Seite 280, scheint man wieder abgekommen zu sein. Normales Fahrwerk, nach hinten hochziehbar.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

USA. Bell „Airacuda" Kampfflugzeug. Bild: Aero Digest

Engl. Flugboot Short, Klasse „G" 32 t Golden Hind.

England hat in den letzten Jahren zwei Flugbootklassen entwickelt. Zuerst die C-Klasse, wie Cabot, Caribou, Connemara, Clyde, Caledonia, Cambria usw., die auf größeren Luftverkehrsstrecken in den Kolonien eingesetzt wurden.

Die G-Klasse, von Short Brothers gebaut, sind vergrößerte Flugboote, 32 km schneller, mit vergrößertem Navigationsraum, und zum erstenmal in der Oeffentlichkeit erschienen mit dem Golden Hind, während die beiden anderen, Grenville und Grenadier, sich noch im Bau befinden.

Die G-Boote sind in ihren Ausmaßen um etwa das l,15fache größer. Wesentliche Unterschiede zeigen sich in der Hauptsache im Boot, welches noch eine zweite Stufe erhalten hat.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Konstruktionseinzelheiten des engl. Flugboots Short Klasse „G" 32 t Golden Hind. Links: Kielversteifung des Bootes.

Zeichnung: Flight

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Holm und Flügelkonstruktion, links sieht man die eingebauten runden Tanks.

Den Aufbau des Kielbodens zeigt die obenstehende Abbildung. Die Längsversteifungen werden durch T-förmige Profile mit einer Verdickung an der Unterseite gebildet. Und zwar so, daß ein Abstand zwischen Glattblechhaut und Schotten gehalten wird. Die Längsprofile mit Verdickung an der Unterseite werden nur auf der Unterseite des Bootes im Kiel verwendet. An den Seitenwänden sind Z-Profile mit Unterbrechungen für die Formversteifung benutzt.

In der Lehne des Führersitzes befindet sich ein Warnboxerhorn, durch welches blockierte Steuerungsteile beim Herunterklappen entsichert werden.

Flügel mit Short-Schiebelandeklappen*), Gitterträgerholme, Flanschen T-Schnitt, rohrartige Streben, die mit Beschlägen an den T-Trägern vernietet sind. Vergleiche die Abbildung. Versteifung zwischen den Holmen durch Rippen und Kastenholme gegeneinander mit Drähten verspannt, und in gewissen Abständen durch Diagonalrohre versteift. Vier Motoren vor der Flügelnase, wie bei

*) Landeklappen werden durch Rollen, die in einer Kurvenbahn laufen, geführt. Siehe die Beschreibung und Skizze der Short-Landeklappe Flugsport Nr. 9, S. 189r Jahrg. 1936.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Engl. Flugboot Short - Klasse „G" 32 t Golden Hind.

Transport-Hilfs-fahrwerk mit Streben gegen Flügel abgestützt. Maßstab 1 : 400. Zeichnung Flugsport

den Empire-Booten. Im Grundriß runde Betriebsstoffbehälter in den Flügeln.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Engl. Flugboot Short-Klasse „G" 32 t Golden Hind. Bild: The Aeropiane

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Morane-Saulnier 406 C. Serienfabrikation in den Breguet-Werken. Diese Maschine war ursprünglich mit 860-PS-Hispano-Suiza-Motor ausgerüstet und sollte später einen Motor von 1200 PS erhalten. — Bestückung: 1 MK. und 2 MGs. im Flügel. Spannweite 10,7 m, Länge 8 m, Höhe 2,7 m. Vgl. auch „Flugsport" 1938, S. 680.

Werkbilder

Die seitlichen Stützschwimmer sind seitlich sehr tief und weiter nach den Flügelspitzen zu, gegenüber den C-Booten, gerückt.

Bei der G-Klasse ist für die Ueberwachung der Motoren mit sämtlichen dazu nötigen Instrumenten ein besonderer Raum, ähnlich wie beim Do X, vorgesehen, der von einem Ingenieur besetzt ist.

Besatzung Kapitän und 1. Offizier (Flugzeugführer), Ingenieur, Funker und Navigator.

Sechs Betriebsstoffbehälter 16 000 1. Das Verteilersystem auf die vier Motoren ist ziemlich kompliziert.

Golden Hind Langstreckentyp für 5150 km Reichweite. Grenadier für mittlere Reichweite 3200 km für 12 Fluggäste und Post. Grenville kurze Strecken, 1600 km für 24 Fluggäste.

Hinter dem Führerraum steuerbord Navigationsraum, backbord Funkerraum.

Vier Bristol Hercules IVC Schiebermotore, Gesamtstartleistung 5520 PS. Dreiblatt-Konstant-Speed-Luftschrauben.

Spannweite 41 m, Länge 31,4 m, Fläche 201 m2, Leergewicht 17 500 kg, Fluggewicht 33 340 kg, Flächenbelastung 166 kg/m2, Leistungsbelastung 6 kg/PS. Höchstgeschwindigkeit 337 km/h, Reisegeschwindigkeit in 1500 m 290 km/h, Reichweite 5150 km.

Ergebnisse der internationalen Normungsarbeiten hat der Deutsche Normenausschuß in seinen „DIN"-Mitteilungen veröffentlicht. Auf Einladung des Finnischen Normenausschusses hatten 12 Länder etwa 120 Vertreter (darunter 38 deutsche) zu der Hauptsitzungsreihe der Internationalen Föderation der Nationalen Normen-Vereinigungen (ISA) nach Helsinki entsandt. Die nächste Normentagung findet 1940 in Italien statt.

Am Schluß der Tagung führte der Präsident des Finnischen Normenausschusses u. a. folgendes aus: Mit Freude kann schon jetzt festgestellt werden, daß die Normungsarbeit während der letzten Zeit zunehmendes Verständnis gefunden hat und die Wirtschaft aus eigener Initiative zur Erzielung größter Wirtschaftlichkeit und Leistungssteigerung nach den Normen greift. Wenn man heute über Verbesserungen auf technischem und wirtschaftlichem Gebiete spricht, so wird als eins der wichtigsten Mittel zur Erreichung des Erfolges die Normung genannt.

Die Tagung hat wieder in vielen technischen Einzelheiten Fortschritte in der Angleichung der Normen der verschiedenen Länder gebracht, die auch heute für Deutschlands Ausfuhr von großer Bedeutung sind.

DLH-Strecke Berlin—Danzig—Königsberg 21. 9. wieder aufgenommen. 8.20 ab Berlin, 10=20 an Danzig, 10,35 ab Danzig, 11.20 an Königsberg. Gegenmaschine: Ab Königsberg 12.50, an Danzig 13.35, ab Danzig 13.50, an Berlin 16 Uhr.

Deutsche Luftfahrt-Sammlung nach Umgestaltung und Angliederung einer Abteilung „Neuzeit" am 15. 9. 1939 wieder eröffnet. Vgl. Abb. S. 497.

Lilienthal-Gesellschaft Hauptversammlung 11.—13. 10., Wien, verschoben.

Paul Daimler, ältester Sohn d. Gottlieb Daimler, 70 Jahre alt.

Dr. Otto Röhm t» Ehrensenator d. Techn. Hochschule Darmstadt, kgl. bulgar. Gen.-Konsul, gestorben. Röhm, geb. 14. 3. 78, Mitbegründer der Firma Röhm & Haas, Darmstadt, ist durch seine Forschungsarbeiten aufvdem Gebiete der Kunstharze, aus denen das Plexiglas entwickelt wurde, bekannt geworden.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

UNDSCHÄl

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Inland.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Deutsche Luftfahrt-Sammlung wieder eröffnet. Aus dem Raum der Junkers-Werke.

Großdarstellung von Fallschirmspringern in Aktion. Weitbild

Ausland«

Engl. Flugzeugträger „Courageous" wurde, wie die britische Admiralität mitteilt, von einem feindlichen U-Boot versenkt. Der Flugzeugträger „Courageous" hatte eine Wasserverdrängung von 22 500 tons und war zur Aufnahme von 52 Flugzeugen bestimmt. Im Jahre 1938 bestand die Besatzung aus folgenden Geschwadern: Geschwader Nr. 800, Marinejäger; Geschwader Nr. 810, Torpedo-Bomber; Geschwader Nr. 820, Aufklärer; Geschwader Nr. 821, Aufklärer.

Italien—Niederländisch-Indien—Australien, regelmäßiger Personen- und Postflugverkehr, ist 19. 9. durch ein holländisches Flugzeug aufgenommen worden. Flüge zweimal wöchentlich, Montag und Donnerstag.

Ital. Luftverkehr. Aufgehoben ^ wurden folgende fc-Luftlinien: Rom— Berlin, Rom—Tunis —Tripolis, Rom— Neapel—Palermo— Tunis, Venedig—

Wien—Budapest,

Venedig—Budapest. Wieder eröffnet sind die kürzlich aufgehobenen Linien: Rom—Neapel, Sardinien— Malta—Tripolis u.

Rom—Brindisi— Athen—Rhodos.

Brit. Flugzeugträger „Courageous" 18. 9. 39 versenkt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Flugpostsendungen werden nicht mehr angenommen nach Frankreich, England,. Irland, Belgien, Holland, Deutschland, Schweiz, Protektorat, Skandinavien, baltische Staaten, Baltikum, Rußland, Ungarn, Tunis, Algier. Südamerikanische Post geht mit dem Flugzeug nur noch bis Lissabon.

Schwed. Fluglinie Stockholm—Tallinn jetzt wieder in Betrieb genommen.. Die Fluglinien Stockholm—Abo—Helsinki und Stockholm—Riga—Moskau sind noch im Betrieb. Nach dem Westen besteht nur die Linie Kopenhagen—Amsterdam, die auf der Strecke Stockholm—Kopenhagen unterbrochen ist.

Rumän. Flugwettbewerb Bukarest um den Großen Preis der FARR (Federa-tia Aeronautica Regala a Romaniei), Genauigkeitsflug über 1156 km Strecke, Sieger Kapt. Abeles auf Klemm Kl 35 B mit 100-PS-Hirth-Motor HM 504. Er erhielt den Pokal sowie den Preis von 80 000.— Lei. 3. Preis Peter Stamatescit auf Klemm Kl 35 B mit Hirth HM 504 20 000.— Lei.

NiederL-Westindien, Fluglinie Curacao—Paramaribo, allwöchentlich ein Flugzeug der KLM in beiden Richtungen.

Luftwaffe.

Am 10. und 11. 9. flog der Führer nach der Front. Am 11. mitten hinein in das Operationsgebiet zwischen Lodz und Warschau. Landung erfolgte auf einem der Feldflugplätze, wenige Kilometer hinter der Front, einem ausgedehnten Stoppelfeld, Landeplatz einer Zerstörerformation. Der Kommandant kann zur Begrüßung dem Führer voll Stolz die Ergebnisse des gestrigen (10. 9.) Feindfluges melden: Diese Formation hat an einem Tage 44 polnische Flugzeuge vernichtet und dabei zahlreiche weit östlich gelegene polnische Flugplätze zerstört. Voll Freude hört der Führer diese Meldung tapferen deutschen Fliegertums. Am Nachmittag erst verläßt der Führer wieder die vorderen Linien. Noch einmal schließt sich ein Frontflug an, der einen umfassenden Ueberblick gibt.

Berlin, 10. 9. 39. Während eines Feindfluges war heute ein Flugzeug einer deutschen Bombenstaffel gezwungen, hinter den polnischen Linien in Dyskow bei Tluszcz notzulanden. Um seinem in Bedrängnis geratenen Kameraden zu Hilfe zu kommen, landete ein anderes Flugzeug der gleichen Staffel neben dem notgelandeten Kameraden mitten zwischen den Polen, die durch Bombenabwürfe der übrigen Flugzeuge der Staffel in Schach gehalten wurden. Die Besatzung des notgelandeten Flugzeuges steckte dieses in Brand, um es nicht in die Hände der Polen fallen zu lassen. Dem zu Hilfe geeilten Flugzeug gelang es dann, die Kameraden an Bord zu nehmen, glatt wieder zu starten und den eigenen Fliegerhorst mit ihnen zu erreichen.

Berlin, 11. 9. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe hat die Straßen und Eisenbahnlinien ostwärts und nordostwärts Warschau und in den Räumen Lemberg und Lublin-Chelm wiederholt mit Erfolg angegriffen und Kolonnen und Truppentransporte dort zerschlagen. In Lemberg wurde der Westbahnhof zerstört.

Im Westen Avurde der geräumte Flugplatz Saarbrücken von französischer Artillerie beschossen. Drei französische Flugzeuge wurden über Reichsgebiet abgeschossen.

Berlin, 12. 9. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Verbände der Luftwaffe wurden wie am Vortage zur Unterstützung des Heeres bei Kutno und zur Störung der rückwärtigen Verbindungen des Gegners ostwärts der Weichsel mit gutem Erfolg eingesetzt. Eine Sturzkampfgruppe hat die Ostausgänge von Warschau abgeriegelt. Der Bahnhof Bialystok wurde zerstört.

Luftangriffe auf das Reichsgebiet im Westen ereigneten sich gestern nicht.

Berlin, 12. 9. 39. (DNB.) Die Kampfverbände der deutschen Luftwaffe haben polnische Trupp.enansammlungen bei Kutno-Klodawa und Krosniewice-Hobal-Gostynin erfolgreich bekämpft. Mehrere Verbände griffen das Eisenbahndreieck von Praga sowie die aus Warschau nach Radyzin, Tluszcz, Siedice und Deblin führenden Eisenbahnlinien an. Brennende Bahnhöfe, unterbrochene Bahnstrecken, schwer beschädigte Eisenbahnbrücken, zerstörte Straßenkreuzungen und Straßenbrücken, explodierte Munitionstransporte, zersprengte Marsch- und Lastkraftwagenkolonnen sind das Ergebnis dieser Angriffe.

Die Gegenwehr der polnischen Fliegertruppe wird immer schwächer. Um ihr aber auch die letzten Möglichkeiten zum Eingreifen zu nehmen, wurde die Luftwaffe auch gegen die Reste der Bodenorganisation eingesetzt. Bei den An-

griffen auf die Flugplätze Rodek, Deblin, Luck und Lemberg wurden 34 polnische Flugzeuge auf den Rollfeldern zerstört, zwei Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen.

Berlin, 13. 9. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff auch gestern erfolgreich Straßen, Brücken und Eisenbahnen ostwärts der Weichsel an. Im Bahnhof Krystynopol brennen drei Züge. Der Flugplatz Luck wurde schwer beschädigt, die Flugzeugfabrik Biala-Podlaska in Brand geschossen. 14 feindliche Flugzeuge wurden zerstört, davon zwei im Luftkampf. Die Luftaufklärung brachte ausgezeichnete und für die Führung wertvolle Ergebnisse.

Luftangriffe auf deutsches Reichsgebiet im Westen fanden nicht statt.

Berlin, 13. 9. 39. Trotz ungünstigen Wetters haben die an der Ostfront eingesetzten Verbände der deutschen Luftwaffe tatkräftig die Kampfhandlungen des Heeres unterstützt. Ferner wurden die Eisenbahnlinien Bialystok—Wolko-wysk, Slonim—Baranovice, Bialystok—Brest, Brest—Pinsk durch Bombenabwürfe verschiedentlich unterbrochen. Auf die Bahnhöfe Oleszyce-Horniec, Wlodawa wurden schwere Treffer erzielt. Bei Radymno, nördlich Przemysl, wurden zwei feindliche Kampfflugzeuge abgeschossen.

Berlin, 14. 9. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Trotz ungünstiger Wetterlage griff die Luftwaffe mit Erfolg den Ostrand von Warschau und rückwärtige polnische Verbindungsstraßen an. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen.

Moskau, 14. 9. 39. (DNB.): Die Telegraphenagentur der Sowjetunion teilt mit: In den letzten Tagen häuften sich die Fälle von Verletzungen der sowjetrussischen Grenze durch polnische Militärflugzeuge. Die Grenzverletzer versuchten sogar, in das innere sowjetrussische Gebiet einzudringen. Am Dienstag (12. 9.) verletzten polnische Militärflugzeuge die sowjetrussische Grenze in den Distrikten von Chepetovka (Ukraine) und Jikovitchi (Weißrußland). Sowjetrussische Jagdflugzeuge zwangen die polnischen Flugzeuge zur Rückkehr auf polnisches Gebiet. Indessen werden noch weitere Grenzverletzungsfälle gemeldet. So stießen am Mittwoch (13. 9.) mehrere polnische Bombenflugzeuge in den Distrikten Krivine und Yampol (Ukraine) auf sowjetrussisches Gebiet vor. Eine zweimotorige polnische Maschine wurde von sowjetrussischen Jagdflugzeugen gestellt und zur Landung auf sowjetrussischem Gebiet gezwungen. Die dreiköpfige Besatzung

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Oben: Eine Sturzkampfstaffel startet zum Feindflug. Unten: Wie in Spanien, so verleihen auch jetzt wieder unsere Sturzkampfflieger ihren Bomben Namen.

Bilder: PK. Borchmann (oben) — Stempka (unten) — Weltbild.

wurde festgenommen. Am selben Tag verletzten drei polnische Bombenflugzeuge die sowjetrussische Grenze in dem Distrikt Mozyr in Weißrußland. Auch in diesem Falle wurde die Landung der Grenzverletzer durch sowjetrussische Jagdmaschinen erzwungen und die drei Besatzungen, insgesamt 12 Mann, festgenommen. — Wie von amtlicher Seite zu diesen Grenzverletzungen der Polen verlautet, legt man in Moskau diesen Zwischenfällen eine ernste Bedeutung bei.

15. 9. 39. Generalfeldmarschall Göring begab sich am 15. 9. vormittags in seinem Flugzeug zu den Frontflugplätzen im Räume der in Galizien kämpfenden Südarmee. Er überzeugte sich von der durchschlagenden und verheerenden Wirkung der Bombenangriffe auf die polnischen Flugplätze. Neben anderen Frontverbänden sprach der Generalfeldmarschall insbesondere den Männern der bisher erfolgreichsten, von Hauptmann Gentzen geführten Jagdgruppe, Dank und Anerkennung aus. Mit Stolz tragen zahlreiche Offiziere und Mannschaften dieser Jagdgruppe von gestern ab das Eiserne Kreuz.

Berlin, 15. 9. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Am 14. September griff die Luftwaffe trotz schlechter Wetterlage Bahnlinien und Bahnhöfe mit Erfolg an und unterstützte den Kampf des Heeres gegen die um Kutno eingeschlossene feindliche Armee durch Bomben- und Tiefangriffe. Die noch im Hafen Heisternest liegenden polnischen Kriegsschiffe wurden durch Bomben versenkt.

Luftangriffe auf deutsches Reichsgebiet fanden im Westen nicht statt.

Berlin, 16. 9. 39 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Jagdgruppe des Hauptmanns Gentzen hat in den letzten Tagen 74 polnische Flugzeuge vernichtet, davon 28 im Luftkampf, den Rest auf der Erde.

Berlin, 16. 9. 39 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Auch am 15. 9. vereitelte die Luftwaffe den Versuch der letzten polnischen Transportbewegungen gegen die Ostgrenze. Im Westen fanden Luftangriffe auf deutsches Reichsgebiet nicht statt.

Berlin, 16. 9. 39 (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz ungünstiger Wetterlage wurde von Kampfverbänden der deutschen Luftwaffe durch weitere wirkungsvolle Unterbrechungen verschiedener Bahnlinien und starke Beschädigungen mehrerer Bahnhöfe der Rückzug der Polen außerordentlich erschwert. Auch vereinzelt auftretende Marsch- und Transportkolonnen ostwärts der Weichsel wurden mit Bomben und MGs. angegriffen und versprengt, Straßen und Straßenkreuzungen erheblich zerstört.

Im ukrainischen Raum wurden auf dem Flugplatz Luck 11 Flugzeuge am Boden zerstört, zwei in der Luft abgeschossen. Ueber Brody sind 8 polnische Flugzeuge nach kurzem Kampf brennend zum Absturz gebracht, 3 Flugzeuge am Boden vernichtet worden. Weitere 7 polnische Flugzeuge sind bei den Operationen des Heeres unversehrt in unsere Hände gefallen. Damit hat der Gegner am heutigen Tage 31 Flugzeuge, und zwar hauptsächlich Jäger, verloren. Die an sich schon geringe feindliche Jagdabwehr ist dadurch weiterhin erheblich geschwächt worden.

Berlin, 17. 9. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Die Säuberung Ostgaliziens schritt am 16. 9. weiter fort. Lemberg ist von drei Seiten umstellt, polnischen Kräften zwischen Lemberg und Przemysl der Rückzug nach Südosten verlegt. Nördlich der San-Mündung dringen unsere Truppen in Richtung Lublin weiter vor. Deblin wurde genommen. 100 unzerstörte Flugzeuge fielen dort in unsere Hand. Bei Wlodawa, südlich Brest, haben sich die vordersten Aufklärungstruppen der aus Ostpreußen und der aus Oberschlesien und der Slowakei angesetzten Armeen die Hand gereicht.

Der Versuch abgesprengter polnischer Truppen, über Siedice nach Südosten zu entkommen, endete mit der Gefangennahme von 12 000 Mann. 80 Geschütze, 6 Panzerwagen und 11 Flugzeuge wurden außerdem erbeutet.

Bei weiter ungünstiger Wetterlage nahm die Luftwaffe ostwärts der Weichsel durch wiederholte Angriffe auf Truppenansammlungen und Marschkolonnen dem zurückflutenden Gegner die Möglichkeit, seine Verbände zu ordnen. Die Rundfunksender Wilna und Baranowicze wurden durch Luftangriffe zerstört.

Im Westen erlitt der Feind bei einigen Stoßtruppunternehmungen in der Gegend von Zweibrücken erhebliche Verluste. Ein feindlicher Fesselballon wurde abgeschossen. Luftangriffe auf das Reichsgebiet fanden nicht statt.

Berlin, 17. 9. 39. OKW.: Wie ein im Handelskrieg eingesetztes U-Boot meldet, hat es am 14. 9. während der gemäß Prisenordnung vorgenommenen Untersuchung des englischen Dampfers „Fanadhead" zwei angreifende Flugzeuge des englischen

Flugzeugträgers „Ark Royal" zum Absturz gebracht und die Ueberlebenden (zwei Offiziere) der abgeschossenen Flugzeuge gerettet.

Bukarest, 17. 9. 39. Auf dem Flughafen von Czernowitz sind am 16. 9. vormittags bis 13 Uhr etwa 60 polnische Zivilflugzeuge gelandet. Um 17 Uhr trafen auch zahlreiche Militärflugzeuge ein. Augenblicklich liegen auf dem Flughafen Czernowitz etwa 200 polnische Flugzeuge, von denen etwa die Hälfte militärische Apparate sind. Auf dem Flughafen führt eine rumänische Militärkommission die Uebernahme und Entwaffnung der polnischen Flugzeuge durch.

Berlin, 18. 9. 39. (DNB.) OKW.: Der Feldzug in Polen geht seinem Ende entgegen.

Die Luftwaffe griff die südwestlich Wyszogrod eingeschlossenen polnischen Kräfte wirksam an. Polnische Fliegerkräfte traten an der ganzen Front nicht mehr in Erscheinung.

Die deutsche Luftwaffe hat damit die hier im Osten gestellte Aufgabe im wesentlichen erfüllt. Zahlreiche Einheiten der Fliegertruppe und Flakartillerie sind zusammengezogen und stehen für anderweitige Verwendung bereit.

Im Westen keine nennenswerten Kampfhandlungen. Bei Saarbrücken wurde ein französisches Flugzeug von einem deutschen Jäger abgeschossen. Luftangriffe auf deutsches Hoheitsgebiet haben am 17. 9. nicht stattgefunden.

Saarbrücken, 18. 9. 39. Auf dem Saarbrücker Friedhof wurden zwei über deutschem Reichsgebiet abgeschossene französische Fliegeroffiziere, Kpt. Jaques Rosignol und Ltn. Jean Sueur, beide vom 2. Aufklärungsgeschwader Nr. 551, mit militärischen Ehren beigesetzt.

Riga, 18. 9. 39. DNB.: Wie von amtlicher lettischer Seite mitgeteilt wird, sind im Laufe der letzten 24 Std. auf lettländischem Hoheitsgebiet eine ganze Reihe polnischer Heeresflugzeuge gelandet. Eine amtliche Zahl steht noch nicht fest, doch dürfte sie zwanzig wesentlich übersteigen. Die Flugzeuge wurden von den lettischen Behörden beschlagnahmt und die polnischen Besatzungen interniert.

London, 18. 9. 39. DNB.: Wie die britische Admiralität mitteilt, ist der britische Kreuzer „Courageous", der nach dem Kriege zu einem Flugzeugträger umgebaut worden war, einem feindlichen Unterseeboot zum Opfer gefallen. Die Ueberlebenden wurden von Zerstörern und Handelsschiffen aufgenommen. Der frühere große Kreuzer und jetzige Flugzeugträger „Courageous" hat eine Wasserverdrängung von 22 500 To. und war zur Aufnahme von 52 Flugzeugen bestimmt.

Berlin, 19. 9. 39. (DNB.) OKW.: Die Schlacht an der Bzura ist zu Ende. Die Luftwaffe hat gestern nur noch einzelne Angriffsflüge durchgeführt. Im übrigen war ihr Einsatz an der Ostfront nicht mehr nötig.

An der Westfront im Räume von Saarbrücken an einzelnen Stellen schwache Artillerie- und Spähtrupptätigkeit. Beim Gegner wurden vielfach Schanzarbeiten beobachtet. Kampfhandlungen in der Luft fanden nicht statt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Bei Wilhelmshaven abgeschossenes englisches Flugzeug.

Die von der britischen Admiralität bekanntgegebene Versenkung des Flugzeugträgers „Courageous" ist durch Meldung des angreifenden deutschen U-Bootes bestätigt worden.

Berlin, 20. 9. 39. (DNB.) OKW.: Die Zahl der Gefangenen hat sich gestern allein an der Bzura auf 105 000 Mann erhöht und wächst ständig an. Das erbeutete Kriegsmaterial ist unübersehbar.

Der Einsatz der Luftwaffe beschränkt sich an der ganzen Front auf Auf-klärungstätigkeit.

Berlin, 21. 9. 39. (DNB.) OKW.: Bis zum Nachmittag des 20. 9. war die Zahl der Gefangenen auf 170 000 gestiegen. 320 Geschütze und 40 Kampfwagen wurden erbeutet.

Im Westen wurden drei Fesselballone und acht feindliche Flugzeuge abgeschossen. Sonst keine Ereignisse.

Berlin, 22. 9. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Westen nur vereinzelte Stoßtruppunternehmungen. Ein französisches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen.

Führerhauptquartier, 22. 9. 39. Der Führer begab sich am 22. 9. zu den siegreichen Truppen der Nordarmee, die durch ihren Vormarsch über Bug und Narew und den Stoß auf die Bahnlinie zwischen Minsk und Warschau einen wesentlichen Anteil an dem raschen und siegreichen Ende der Umfassungsschlacht in Polen hatte. Der Flug führte über Danzig, die Marienburg und das südliche Ostpreußen, mitten hinein in das Operationsgebiet der letzten Woche.

Berlin, 22. 9. 39. Die deutsche Regierung und die Regierung der UdSSR, haben die Demarkationslinie zwischen dem deutschen Heer und der Roten Armee festgelegt. Die Demarkationslinie verläuft entlang den Flüssen Pisia, Narew, Weichsel und San.

Bern, 22. 9. 39. (DNB.): Der Pruntruter Zipfel (20 km südöstlich von Beifort) wurde, wie erst jetzt bekannt wird, am Mittwochnachmittag von zwei französischen Flugzeugen, die aus verschiedenen Richtungen kamen, überflogen. Die eine französische Maschine, wie man annimmt ein Bomber, erschien über der Stadt Pruntrut von Alle (also von Nord@sten) her und entfernte sich in Richtung Besancon. Das andere französische Flugzeug flog von Delle (französischer Grenzort nordwestlich von Pruntrut) her in den Pruntruter Zipfel. Es überflog den schweizerischen Zollposten Boncourt, wo es beschossen wurde, und trat dann den Rückflug an.

Berlin, 23. 9. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Feldzug in Polen istbeendet.

Auszugsbericht Luftwaffe: Nach den Befehlen des Generalfeldmarschalls Göring (Chef des Generalstabes Generalmajor Jeschonnek) wurden zwei starke Luftflotten unter den Generalen der Flieger Kesselring und Lohr gebildet und zur Führung des Luftkrieges gegen Polen eingesetzt. Diese beiden Luftflotten haben die polnische Fliegertruppe restlos zerschlagen, den Luftraum in Kürze beherrscht. In engster Zusammenarbeit mit dem Heere haben in ununterbrochenen Einsätzen Schlacht- und Sturzkampfflieger Bunkerstellungen, Batterien, Truppenansammlungen, Marschbewegungen, Ausladungen und so weiter angegriffen. Durch ihre Todesverachtung haben sie dem Heere unendlich viel Blut erspart und zum Gesamterfolg in höchstem Maße beigetragen.

Die Flakartillerie nahm den deutschen Luftraum unter ihren Schutz und wirkte besonders im Anfang des Feldzuges mit an der Vernichtung der polnischen Fliegertruppe. Im ganzen sind rund 800 Flugzeuge vernichtet oder vom Heere erbeutet, ein letzter Rest außer Landes geflüchtet und interniert.

Segelflugzeugbau in Japan.

Segelflugzeugbau in Japan betrug im Jahre 1937 89, im Jahr 1938 184, im Jahr 1939 von Januar bis Mai 76, insgesamt 349 Segelflugzeuge, ausgenommen Militär- und Exportaufträge.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Segelflug

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Die Abmessungen der wichtigsten japanischen Segelflugzeuge sind folgende:

Itoh C6: Spw. 17 m, Länge 17,03 m, Fläche 17 m2, Seitenverhältnis 17, Leergew. 180 kg, Fluggew. 255 kg, Flächenbelastung 15 kg/m2, Sinkgeschw. 0,63 m/sec, Gleitwinkel 23.

Itoh Dl (Zweisitzer): Spw. 18,21 m, Länge 7,21 in, Fläche 18,70 m2, Seitenverhältnis 17,7, Leergew. 220 kg, Fluggew. 370 kg, Flächenbel. 19,8 kg/m2, Sinkgeschw. 0,71 m/sec, Gleitwinkel 24,5.

HikariRokko 2: Spw. 15,32 m, Länge 5,95 m, Fläche 14,5 m2, Seiten-verh. 16,2, Leergew. 176 kg, Fluggew. 251 kg, Flächenbel. 17,3 kg/m2, Sinkgeschw. 0,68 m/sec, Gleitwinkel 25.

Hikari Rokko 1 (Zweisitzer): Spw. 16 m, Länge 7,12 m, Fläche 20,60 nr, Seitenverh. 12,4, Leergew. 210 kg, Fluggew. 360 kg, Flächenbel. 17,5 kg/m2, Sinkgeschw. 0,81 m/sec, Gleitwinkel 21,5.

Satoh T. C: Spw. 15,60 m, Länge 6 m, Fläche 15 m2, Seitenverhältnis 16,2, Leergew. 150 kg, Fluggew. 225 kg, Flächenbel. 15 kg/m2, Sinkgeschw. 0,66 m/sec, Gleitwinkel 24.

Nippon Ohtori: Spw. 13,20 m, Länge 6,41 m, Fläche 13,10 kg/m2, Seitenverhältnis 13,3, Leergew. 125 kg, Fluggew. 200 kg, Flächenbel, 15,30 kg/m2, Sinkgeschw. 0,70 m/sec, Gleitwinkel 24,5.

Nippon Washi (Zweisitzer): Spw. 19 m, Länge 8 m, Fläche 23 nf, Seitenverhältnis 15,7, Leergew. 210 kg, Fluggew. 360 kg, Flächenbel. 15,7 kg/m2, Sinkgeschw. 0,72 m/sec.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Japan. Segelflugzeug Typ Satoh T. C. Archiv Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Abzeichen für Militärflugzeuge. Frankreich: Auf den Flügeln Kokarde blauweiß-rot (von innen nach außen gezählt: innerer Punkt blau, darauffolgender Ring weiß, äußerer Ring rot), auf dem Seitenruder senkrechte Streifen blau-weißrot (vom Scharnier an gezählt). Bei den Marine-Kriegsflugzeugen ist so groß wie die Kokarde noch ein schwarzer Anker übergemalt, ferner auf dem Seitenruder ein Anker auf der Mitte des weißen Streifens.

Großbritannien: Kokarde rot-weiß-blau (von innen nach außen gezählt) auf Tragflächen und Rumpf.

Belgien: Kokarde in Landesfarben schwarz-gelb-rot (von innen nach außen) auf Tragflächen, auf Seitenruder senkrechte Streifen schwarz-gelb-rot (vom Scharnier an).

Niederlande einschl. Kolonien: Kokarde auf Rumpf und Tragflächen, bestehend aus drei farbigen Sektoren rot-weiß-blau (im Uhrzeigersinn gezählt) mit kleiner, orangefarbener Scheibe in der Mitte. Auf dem Seitenruder waagerechte Streifen rot-weiß-blau (von oben nach unten).

Rumänien: Kokarde blau-gelb-rot (von innen nach außen) auf den Tragflächen, auf Seitenruder senkrechte Streifen blau-gelb-rot (vom Scharnier an).

Schweiz: Weißes Kreuz in rotem Feld auf Tragflächen und Seitenruder.

Türkei: Rotes Quadrat, weiß umrandet, auf Rumpf und Tragflächen, auf Seitenruder weißer Halbmond und Stern in rotem Feld.

USSR: Fünfzackiger roter Stern auf den Tragflächen, teilweise auch auf beiden Seiten des Rumpfes.

V. St. A.: Rote Scheibe in fünfzackigem, weißem Stern auf blauem Grunde in Form einer Kokarde auf den Tragflächen, auf Seitenruder rotweiße Querstreifen, davor senkrechter blauer Streifen.

Höhen- und Seitenruder statisch und aerodynamisch ausgeglichen. Ruder statisch ausgeglichen, wenn durch vorstehende Lappen oder Rücklage der Ruderachse um diese sich die Luftkräfte aufheben. Nur kleine Drücke in der Steuerleitung. Aerodynamischer Ausgleich, meist nur Gewichtsausgleich, um flatternde Ruder zu vermeiden.

Fallschirmsinkgeschwindigkeit 5 bis

7 m/sec. Fallgeschwindigkeit eines Menschen bei nicht entfaltetem Fallschirm 50—55 m/sec.

Literatur.

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Physikalische und chemische Vorgänge bei der Verbrennung im Motor.

Heft 9 d. Schriften d. Deutschen Akademie d. Luftfahrtforschung. Verlag R. Olden-bourg, München. Preis RM 30.—.

Wie können die Kraftstoffe im Motor am vorteilhaftesten ausgenutzt werden? Hierzu ist genaue Kenntnis der physikalischen und chemischen Vorgänge bei der Verbrennung im Motor Voraussetzung. Vorerst ist die wirkliche Kenntnis der tatsächlichen Vorgänge bei der motorischen Verbrennung noch ziemlich ungeklärt. Hier müssen noch viele Probleme gelöst werden. Viele Vorträge und Aussprachen lassen erkennen, wie weit man in die Materie eingedrungen ist und wo dringend neue Forschung betrieben werden muß. Eingehend ist das bekannte Klopfen, welches bei stark beschleunigtem Verbrennungsablauf eintritt, behandelt worden, vor allem die zwei grundlegenden Fragen: „Unter welchen Bedingungen geht die normale Verbrennung in die klopfende Verbrennung über?" und „Ist die klopfende Verbrennung eigentlich eine Detonation oder ist sie die Selbstzündung eines Teils der Ladung?". Abschließend behandelt der Motorenbauer die Frage, wie durch fortschreitende konstruktive Gestaltung das Entstehen der schädlichen Klopferscheinungen immer mehr verhindert werden konnte und welche Literleistungssteigerungen bei Verbrennungsmaschinen möglich sind.

Taschenbuch für den Maschinenbau, herausgeg. v. Prof. H. Dubbel. 7. Aufl., 2 Bd., 1542 S., etwa 3000 Abb. Verlag Julius Springer, Berlin. Preis RM 19.80.

Die neue 7. Auflage ist, mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Ingenieurs, der sich schnell einen Ueberblick über fernliegende Fachgebiete verschaffen will, vollständig neu durchgearbeitet worden. Das Kapitel Flugtechnik hat Prof. Dr.-Ing. A. Pröll mit großer Liebe ausführlich behandelt. Neu aufgenommen sind Strömungslehre, Schweißkonstruktionen, bearbeitet v. Dipl.-Ing. Richard Hänchen, Bauelemente des Flugzeuges, bearbeitet v. Prof. Dubbel, Berlin. Hervorzuheben sind die exakte und übersichtliche Behandlung des Stoffes und die sauberen, in einheitlicher Manier hergestellten Abbildungen. Wer den Dubbel noch nicht kennt, wird diesen, wenn er ihn erst einmal benutzt hat, nicht mehr missen mögen.

Rundfunk! Wer lernt mit? Von Gustav Büscher. Verlag Deutsch-Literarisches Institut J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis RM 1.80.

Als Fachmann ist es manchmal schwer, Laienfragen über die Fortpflanzung kurzer oder langer Wellen, über Vorgänge im Empfänger selbst oder das Fernsehen und vieles andere mehr, zu beantworten. Verfasser gibt an Hand von ausgezeichneten, zum Teil drastischen Bildern leicht verständliche und anschauliche Erläuterungen, wie man sie im Unterricht und im täglichen Leben braucht.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

100 praktische Rundfunkwinke von Ing. Otto Kappelmayer. Deutsch-Literarisches Institut J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis RM 1.80.

Oft kommt man in die Lage, irgendwelche Reparaturen auszuführen, um Störungen zu beseitigen. In wissenschaftlichen Büchern herumzusuchen, führt oft nicht zum Ziele. Das vorliegende Büchlein ist hierfür ein praktischer Ratgeber.

Schalttechnische Verbesserungen an älteren Empfängern von Ing. Otto Kappelmayer. Deutsch-Literarisches Institut J. Schneider, Berlin-Tempelhof. Preis RM 1.—.

Bei der fortschreitenden Entwicklung im Rundfunkempfängerbau ergibt sich die Notwendigkeit, alten Rundfunkgeräten etwas nachzuhelfen. Man steht vor der Frage, wie muß ich vorgehen. Verfasser hat in vorliegendem Büchlein alles Wissenswerte über Verbesserungen zusammengefaßt und praktische Ratschläge gegeben.

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