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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 21/1939

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 21/1939. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1939 - Heft 21/1939
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburgplatz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro 34 Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

Telef.: 34384 — Telecr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstaltcn und Verlac Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenaneabe gestattet.

Nr. 21

11. Oktober 1939

XXXI. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 25. Oktober 1939

Deutsche Luftfahrtindustrie.

An den überraschenden Erfolgen unserer Luftwaffe in Polen haben neben dem hohen Ausbildungsstand unserer Flieger und ihrem Schneid die von ihnen geführten Flugzeuge — somit die deutsche Luftfahrtindustrie — Anteil. Die einzelnen Flugzeugtypen, Jagd- und Aufklärungsflugzeuge, Bomber und Sturzbomber, haben sich ausgezeichnet bewährt.

Die Steigerung der Wirkung unserer deutschen Luftwaffe war besonders augenfällig in den Angriffswaffen, und war die Ursache, weshalb die Abwehrwaffen weniger in Erscheinung traten. Trotzdem wurden im September 72 feindliche Flugzeuge an der Westfront abgeschossen. Außerordentlich überraschte die Angriffswucht unserer Sturzkampfflugzeuge, die sehr bald für alle möglichen Aufgaben eingesetzt wurden.

Es ist nicht Aufgabe dieser Zeitschrift, in wehrpolitischer Hinsicht die Leistungsfähigkeit und Leistungssteigerung zu umreißen. Viel wichtiger ist es, jetzt immer wieder daran zu erinnern, daß vermehrte Konzentration der einzelnen Kräfte, von der Betriebsführung an bis zum letzten Stift, etwas Selbstverständliches sein muß.

Unsere Flugzeug- und Motorenindustrie hat Großes geleistet. Ihr Ansehen ist im Ausland bedeutend gestiegen. Deutsche Maschinen und Flugzeuge haben Weltruf erlangt. Deutsche Flugzeuge werden bevorzugt. Fortgesetzt werden Flugzeuge auf dem Luftwege nach dem Ausland abgeliefert. Unsere Luftfahrtindustrie kann noch mehr leisten.

Mit dem bisher Erreichten können und werden wir uns nicht zufriedengeben. Forschung und Entwicklung werden zu neuen Leistungssteigerungen führen. Daneben strömt neuer Nachwuchs heran, der durch Schulung und Ausbildung zum baldigen Einsatz im Betrieb vorbereitet wird. Damit ist die Gewähr gegeben, daß ein Nachlassen in der Leistungssteigerung der deutschen Flugzeug- und Motorenindustrie unmöglich wird.

Diese Nummer enthält Patent-Sammlung Nr. 16.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

USA. Bellanca „Cruisair", Kabinendreisitzer, Typ 14—9.

Werkbild

USA Bellanca Cruisair Dreisitzer Kabine, Typ 14-9.

Die Bellanca Aircraft Corporation, Newcastle, Delaware, USA, hat einen einmotorigen Kabinentiefdecker entwickelt, der seine Typenprüfung mit dem Certificat Nr. 716 erfüllt hat. Charakteristisch für diesen neuen Typ sind die Endscheiben an dem Höhenleitwerk, welche verhindern sollen, daß die Maschine ins Trudeln gerät.

Flügel-Profil Bellanca ,,B". Zwei Spruceholme, mit Sperrholz bedeckt, oben und unten vom hinteren Flügelholm über den Vorderholm bis zur Flügelnase. Rippen vom hinteren Holm einschließlich Querruder sowie Flügelspitzen mit Leinwand bedeckt. In der linken Flügelwurzel Betriebsstoffbehälter 90 1, in der rechten Gepäckraum. Querruder statisch und dynamisch ausgeglichen. Flügelbefestigung am Rumpf mit vier Bolzen.

Rumpf Stahlrohr geschweißt. Zwischen den Flügelholmanschlüssen stärkere, die Flügelkräfte aufnehmende Stahlrohre. Motorbock abnehmbar. Führersitz Doppelsteuerung. Rechte Seite abnehmbar. Auf den Seitenruderpedalen Bremspedale für das Fahrwerk. Höhen-trimmklappenverstellung durch Kurbel über dem Kopf des Führers.

Seitenleitwerk Flosse Stahlrohr, mit dem Rumpfgerippe verschweißt. Höhenleitwerksfläche gegen Rumpf und feste Flosse verstrebt. Seiten- und Höhenruder Stahlrohr, letzteres mit Trimmklappen.

Hochziehbares Fahrwerk, Oleostoßauf nehmerstrebe, Oel- und Federtype, Knickstrebe nach hinten. Goodrich-Palmer-Bereifung mit Bremsen. Im hochgezo-genen Zustand liegen die Räder vor dem Hinterholm, noch halb hervorstehend (nicht verkleidet). Hochziehen durch Handkurbel, zwischen den beiden Führersitzen liegend. Elektrischer Warnanzeiger

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

USA. Bellanca „Cruisair", Kabinendreisitzer, Typ 14—9. Unten links: Hochziehbares Fahrwerk. Rechts: Führerraum mit Instrumentenbrett. Werkbilder

rote Lampe auf dem Instrumentenbrett, ferner mechanischer Anzeiger auf der Flügeloberseite.

Kabine 2,2 m lang, 0,96 m breit und 1,1 m hoch, drei rote Lackledersitzt, einer davon hinten. Einstieg auf der rechten Seite. Lehnen müssen dabei nach vorn geklappt werden. Anordnung der Sichtfenster aus der Abbildung erkenntlich.

Motor Le Blond Fünfzylinder-Stern, Doppelzündung, 90 PS bei 2250 U/min, NACA-Haube in zwei Hälften, leicht abnehmbar, üel-behälter 2 1 vor dem Brandschott.

Spannweite 10,3 m, Höhe 1,875 m, Länge 6,42 m, Fläche 14,9 m2, Leergewicht 470 kg, Fluggewicht 770 kg. Max. Geschwindigkeit

Heinkel Jagdeinsitzer fie 112 wurden am 27.9. 11 Maschinen nach Rumänien

überführt und abgeliefert. Werkbild

210 km/h, Reisegeschw. 192 km/h, Landegeschw. 75;5 km/h. Steigfähigkeit 225 m/min, Gipfelhöhe 4200 m, Reichweite 670 km.

Preis mit Le-Blond-Motor, hochziehbarem Fahrwerk 3795 $. Besondere Ausrüstung: Wendezeiger Pioneer (0554 kg) 125 $. Steigmesser Pioneer (0,86 kg) 90 $, Höhenmesser Pioneer (0,59 kg) 180 $. Navigationslichter Grimes (0,68 kg) 30 $, besondere Luxuslackierung (2,3 kg) 95 $. Kabinenheizung (1,2 kg) 45 $, Zusatzbetriebsstoffbehälter für die rechte Flügelseite (4,6 kg) 80 $.

Heinkel He 115 Torpedoflugzeug.

Das See-Mehrzwecke-Flugzeug He 115 (vgl. Typenbeschr. „Flugsport" 1938 S. 710) hat durch seine am 19. 3. 1938 aufgestellten 8 neuen Welthöchstleistungen zum erstenmal seine Leistungsfähigkeit bewiesen. Seit der Zeit bekundete das Ausland für diese Maschine lebhaftes Interesse. Schweden bestellte eine ganze Serie von Maschinen, von denen die zehnte vom Typ He 115 dieser Tage von Rostock-Marienehe nach Schweden überführt wurde. Weitere Lieferungen erfolgen in den kommenden Wochen.

Das Torpedo-Flugzeug He 115 ist für die Luftwaffe der skandinavischen Länder durch seine Fähigkeit, auf Eis und Schnee landen und starten zu können, besonders verwendungsfähig. Längere Eis-

1

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Heinkel He 115 Torpedoflugzeug aus einer Serienlieferung für Schweden. Aufnahme auf dem Wasserflughafen Marienehe. Werkbild

erprobungen, die Anfang 1939 im hohen Norden mit Maschinen von der Bauart He 115 stattfanden, haben die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Heinkel-Seeflugzeuges in den besonderen klimatischen Verhältnissen Skandinaviens bewiesen. Die Ausführung als Torpedo-Maschine, Torpedo im Rumpf, zeigt die nebenstehende Abbildung.

Spannweite 22,15 m, Länge 17,025 m, Höhe 6,325 m, Flügelinhalt 86,7 m2. Leergewicht 5305 kg, Fluggewicht 9100 kg.

Bei dem Flug am 19. 3. 38 erreichte bekanntlich dieses Flugzeug auf einem Flug über 2000 km mit 2000 kg Nutzlast die Geschwindigkeit von 329 km/h, über 1000 km sogar 331 km/h.

Fiat CR. 25 Zweimotor-Bomber.

Der Fiat CR. 25 war als Bomber konstruiert, wird wegen seiner hohen Geschwindigkeit und Wendigkeit als Langstreckenerkun-dungs- und als Begleitflugzeug benutzt.

Flügel freitragend, dreiteilig. Mittelstück mit Fahrwerk und Motoren an den Ansatzflügeln mit vier Bolzen befestigt. Flügelaufbau zwei Metallholme. Im Mittelstück Gitterträgerbauweise mit Rohrstreben. Nach den Flügelenden ausgesparte Stegbleche. Querruder Ganzmetall, sehr lang, zweiteilig, am Mittelstück getrennt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Ital. Zweimotor-Bomber Fiat CR. 25. Werkbild

Rumpf dreiteilig-, mit Rücksicht auf leichte Auswechslung bei Reparaturen. Stahlrohrgerippe mit Profilauflagen zur Formgebung aus Elektron. Führer- und Reserveführersitz hintereinander. Daneben ein schmaler Verbindungsgang nach dem Hinterteil des Rumpfes.

Fahrwerk nach hinten hydraulisch hochziehbar. Wird hochge-zogen durch zwei runde Blechverkleidungen abgedeckt.

Höhenleitwerk fest am Rumpf. Höhen- und Seitenruder ausgeglichen mit verstellbaren Trimmklappen. Steuerbetätigung durch doppelte Kabelzüge.

Bombenmagazin im mittleren Teil des Rumpfes. Zusatzbomben-auslösevorrichtungen können zwischen Rumpf und Motoren unter den Flügeln angebracht werden. Bewaffnung zwei MG.s vor dem Führersitz. Im hinteren Teil des Rumpfes ein nach oben ausfahrbarer MG.-Turm, von welchem im Sturzflug nach hinten sowie nach vorn gefeuert werden kann.

Zwei Doppelreihen-Sternmotoren Fiat A. 74 RC 38 von 840 PS in 3800 m Höhe. Untersetzt, überkomprimiert. Sterndurchmesser 1,19 m. NACA.-Haube mit verstellbaren Kragenklappen.

Spannweite 15,80 m, Länge 13,50 m, Höhe 3,4 m, Höchstgeschwindigkeit in 4500 m Höhe 460 km/h, Landegeschwindigkeit 125 km/h. Steigzeit auf 4000 m 7 min, auf 6000 m 13 min. Theoretische Gipfelhöhe 9800 m, praktische Gipfelhöhe 9400 m, mit einem Motor 4300 m. Reichweite 1900 km.

Niederl. Bomber Fokker T-9.

Das zweimotorige Ganzmetall-Bombenflugzeug mit 2 Bristol-Hercules-Motoren ist für die Luftwaffe in Niederländisch-Indien gebaut worden.

Flügel Schulterdeckeranordnung, freitragend, Motoren unterhalb des Flügels vor der Flügelnase. Ansatzflügel leicht V-förmig gestellt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Niederl. Bomber Fokker T—9.

Werkbild

Rumpf 3 Gefechtsstände, einer in der Rumpfnase mit hoher, flacher Sichtkanzel. Langer Kabinenaufbau für Führer und hinteren MG.-Schützen mit Gesichtsfeld über dem Flügel. Ferner ein MG.-Stand auf der Rumpfunterseite. Höhenleitwerk auf der Rumpfoberseite. Doppeltes Seitenleitwerk für Schußfeld nach hinten. Verschwindfahrwerk nach hinten oben in die Motorverkleidung.

Franz. Bomber Bloch 135-B. 4.

Der von der SNCA. de Sud-Ouest entwickelte viermotorige schwere Bomber in Ganzmetallbauweise ist für 4 Mann Besatzung bestimmt.

Flügel freitragend in Tiefdeckeranordnung, Spreizklappen. 4 Motoren in der Flügelnase.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Franz. Bomber Bloch 135-B. 4. Archiv Flugsport

Rumpf Schalenbauweise, doppeltes Seitenleitwerk. Fahrwerk nach hinten in die Motorverkleidung hochziehbar.

Bestückung: 1 bewegliches MG. in der Rumpfnase, 1MK. 20mm auf der Rumpfoberseite, 1 MG. auf der Rumpfunterseite hinter dem Flügel. Bombenbehälter für 1200 kg.

Spannweite 21,3 m, Länge 15,3 m, Flügelinhalt 60,6 m2.

Leergewicht 5850 kg, Fluggewicht 9935 kg, Flächenbelastung 163 kg/m2. Höchstgeschwindigkeit in 5000 m Höhe 525 km/h, Gipfelhöhe 10 000 m, Reichweite je nach Belastung 1300—2000 km.

Franz. Bloch 174 Zweimotor-Bomber.

Bloch 174, scheinbar eine Weiterentwicklung des Bloch 170, gebaut von der SNCA. de Sud-Ouest, ist ein schneller Bomber, Ganzmetall.

Flügel als Mitteldecker, freitragend, mit Landeklappen zwischen Motoren und Rumpf und der Hälfte des Ansatzflügels.

Schlanker Rumpf mit langem Kabinenaufbau. Drei Mann Besatzung. Ein MG. nach hinten mit halber Sichtkanzel in der Rumpfnase. Höhenleitwerk über dem Rumpf. Doppeltes Seitenleitwerk.

Hochziehbares Fahrwerk nach hinten in die Motorverkleidung. Zwei Motoren Gnome-Rhone 14 N von 940 PS.

Franz. Bloch 1/4 Zweimotor-Bomber.

Archiv Flugsport

ii

Jap. Mitsubishi-Frachtflugzeug mit zwei Kinsei-Mitsubishi-Sternmotoren von 900 PS soll zu einem Weltrundflug starten. Typenbeschreibung dieses Flugzeugs, vgl.

„Flugsport" Nr. 17, 1939, Seite 445. Archiv Flugsport

Spannweite 17,924 m, Länge 11,729 m, Höhe 3,60 m, Fläche 41,10 m2, Leergewicht 4468 kg, Fluggewicht 6782 kg. Normale Flughöhe 5100 m, Gipfelhöhe 10 000 m. Höchstgeschwindigkeit wird mit 520 km/h angegeben.

FLUG UMDSCHÄl

Inland.

Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer mit Wirkung vom 1. 10. 39:

Zum General der Flieger die Generalleutnante Kitzinger, Grauert und Wimmer;

zum General der Flakartillerie Generalleutnant Weise;

zu Generalleutnanten die Generalmajore Mohr, Danckelmann, Schmidt;

zum Generalmajor der Oberst Menzel;

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Siebel Si 202 „Hummel". In der serienmäßigen Herstellung ist die ohnehin gute Sicht der Kabinenfenster noch durch ein weiteres Fenster hinter den Sitzen erweitert worden. Das höher

gehaltene Fahrgestell ermöglicht eine kürzere Startstrecke. Die Abmessungen sind jetzt folgende: Spannweite 10,63 m, Länge 6,38 m, Höhe 1,94 m. 2-1-Zündapp-Reihenmotor 50 PS. Vgl. Typenbeschreibung „Flugsport" 1939,

Seite 91. Werkbild

Zu Obersten: der charakterisierte Oberst Osterkamp, der Oberstleutnant des Generalstabes Dipl.-Ing. Schimpf, die Oberstleutnante Creutzberg, Lohmann, Rüt-gers, Junck, Steindorf, Berger-Eickstedt, von Massow, Frommherz, Brakert, Leon, Henke, Hamel, Hörmann von Hörbach, Werner Langemeyer, Koeppen, Graf, Kli-mitsch, Zimmerl, Riedl, Schöbitz, Steidler.

Focke-Wulf Auslandslieferungen: 3 Mehrzwecke-Flugzeuge FW 58 nach Rumänien, 2 weitere nach Bulgarien auf dem Luftwege. In Kürze kommen zur Ablieferung 20 Flugzeuge FW 44 „Stieglitz" nach Ungarn für die ungarische Luftwaffe. Ein holländischer Auslieferungsauftrag von FW 58 erfolgt demnächst.

Lufthansa-Flugverkehr Berlin — Kopenhagen, Berlin — Stockholm, Berlin — München—Venedig—Rom, Berlin—Wien—Budapest, Budapest—Belgrad—Sofia mit Anschluß nach Saloniki am 4. 10. wieder aufgenommen. Start in Berlin aus organisatorischen Gründen nicht auf Flughafen Tempelhof, sondern auf Sportflugplatz Rangsdorf.

I. G. Karl Schmidt & Co., Solingen, am 1. 10. 39 die Abteilung Flugzeug- und Sportbedarf der Firma Dr. W. Kampschulte & Cie., Solingen, übernommen.

Prof. Dr.-Ing. Adolph Nägel f 17.9. gestorben. Nägel ist den Hörern der Technischen Hochschule Dresden, wo er drei Jahrzehnte lang als ordentlicher Professor für Wärmekraftmaschinen, Pumpen- und Gebläsebau wirkte, ein Begriff geworden. 1934 wurde er Mitglied des Senats der Lilienthal-Gesellschaft und 1936 ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung.

Dr. Walter Kruspig t, Wehrwirtschaftsführer, Vorsitzender des Vorstandes der Rhenania-Ossag Mineralölwerke AG., am 16. 9. verunglückt. Sein Name ist durch sein Wirken in der Rhenania-Ossag Mineralölwerke AG., für die sein Hinscheiden ein großer Verlust bedeutet, in der Entwicklungsgeschichte verzeichnet.

Ausland.

„Italienisch-Transkontinentale Luftlinien" (LATI) aus der Abteilung der Ala Littoria für Atlantikluftverkehr hervorgegangen. Kapital der Gesellschaft % Million Lire, welches auf 40 Millionen Lire erhöht werden kann. Flugstrecke Kapverdische Inseln ist bereits in Betrieb. Demnächst soll der Dienst bis Rio de Janeiro mit dreimotorigen Landflugzeugen durchgeführt werden.

13 554 m Höhe erreichte am 26. 9. ein italienisches Wasserflugzeug, welches mit luftdichter Kabine ausgerüstet war. Der Flug dauerte knapp 2 Stunden. Mit diesem Höhenflug ist die USA.-Höhenleistung von 11 753 m, welche 1929 aufgestellt wurde, überboten worden.

Island landete engl. Militärflugzeug mit 9 Mann Besatzung 26. 9. in der Nähe des Handelsplatzes Raufarhöfn (Nordspitze Islands). Das Flugzeug wurde gemäß den Neutralitätsbestimmungen von der Regierung beschlagnahmt. Trotz abgegebenen Ehrenworts des Kommandanten wurde das Flugzeug wieder in aller Stille flugklar gemacht und flog der Küste entlang, wo es nochmals eine Zwischenlandung vornahm und dann verschwand.

Ueberfliegen von Belgien sind die Bestimmungen vom 28. 8. 39 durch neue ersetzt. Nebenstehende Abbildung zeigt die Durchflugschneise, welche nur in der Tageszeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang unter 500 m Höhe und bei niedriger Wolkendecke so tief, daß sie jederzeit gesehen werden können, benutzt werden dürfen. Bedingung ist, vor Beginn des Fluges bei dem Propaganda-Ministerium die Durchflugerlaubnis einzuholen. Aus den Bestimmungen sei nur erwähnt, dem Durchfluggesuch sind beizufügen: Charakteristiken des Flugzeuges, Anzahl und Stärke der Motoren, Hoheitsabzeichen, Zeit des Ueberfliegens, Ausgangsflughafen und Ziel.

Die Verfügung enthält noch Bestimmungen über das t Verbot des Ueberfliegens von Sperrgebieten u. a.

*-\

: Auskunftsstelle: Das Pro-

y:" paganda-Ministerium befindet sich seit 1.9.: 52, Avenue des Arts, Brüssel.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Flugkarte Belgien.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Ryan-Tiefdecker YPT-16 für Militärschulbetrieb auf dem Lindbergh-Field,

San Diego Kalifornien. Archiv Flugsport

B = Belgien als Erkennungszeichen für die belgischen Ortschaften in der Nähe der Grenze ist ein weißes Leinentuch mit einem großen B ausgespannt oder dieses Zeichen auf gekalktem Boden zwischen Ortschaft und Grenze angebracht, welches nachts beleuchtet wird. *

Moskau—Sofia-Fluglinie mit Anschluß nach Rom soll nach Verhandlungen des bulgarischen Gesandten Antonow und des bulgarischen Obersten Boidew, welche sich zur Zeit in Moskau befinden, eingerichtet werden.

Kanadische Flughäfen am Atlantik sollen als militärische Flughäfen ausgebaut und drei weitere neue Flughäfen in den Provinzen New Brunswick, Nova Scotia und Prince Edward Island eingerichtet werden.

Kanadische Luftverkehrsstatistik verzeichnet Ende 1938: 734 private Flugzeugführer, 226 Personenverkehrs-Flugzeugführer, 165 Personenverkehrs-Flugzeugführer mit begrenzter Lizenz, 130 Frachtverkehrsflugzeugführer, 643 Flugingenieure; 70 Privatflugzeuge, 518 Verkehrsflugzeuge und 115 Flughäfen.

Lindbergh Field, San Diego, zum Ausbau 750 000 $ angesetzt. Vorgesehen sind Erweiterung des Fluggeländes, Einrichtungen für Seeflugzeuge, 40 neue Scheinwerfer und eine neue 660 m lange Startbahn.

Pan American Airways Luftlinie nach Neu-Seeland geplant über die Strecke San Francisco, Los Angeles, Honolulu, Canton Island, Fidschi-Inseln, Noumea auf Neu-Kaledonien, Auckland. Postbeförderung Beginn 15. Sept. vorgesehen.

USA. Cleveland Luftrennen, Sieger wurde Roscoe Turner auf Laird L-RT-Rennflugzeug, mit dem er auch im Vorjahr das Bendix- und Thompson-Rennen gewann. (Vergleiche die Uebersichtszeichnung und Beschreibung dieser Maschine

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

USA. Laird L-RT-Rennflugzeug von Roscoe Turner, mit dem er das Cleveland-Luftrennen gewann. Bild: Aero Digest

„Flugsport" 1939, S. 691.) Eine weitere Abbildung bringen wir auf S. 515. Turner erreichte mit seinem 1200-PS~Flugzeug eine Geschwindigkeit von 454, 688 km/h. Flugstrecke betrug 480 km, die auf einer Rundstrecke von 16 km ausgetragen wurde. Zweiter und Dritter wurden Tony und Earl Ortman. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Turner im vergangenen Jahr betrug 455 km/h.

USA. Konstruktionswettbewerb für Bomber, Schul- und Jagd-Flugzeuge. Ergebnisse nach Mitteilung des USA.-Kriegsministeriums vom 16. 8. Viermotor. Bomber: Consolidated Aircraft Corp., Boeing Aircraft Co. Zweimotor. Bomber: Glenn Martin, North American Aviation, Douglas Aircraft Co. Flugzeuge für Anfangs- und fortgeschrittene Schulung: North American Aviation, Vultee Aircraft Div. Curtiss Airplane Div. Zweimotor. Jagdflugzeuge: Lockheed Aircraft Corp. Grumman Aircraft Engineering Corp.

2460 m Höhe mit größter Zuladung, 14 000 kg, erreichten Mai. Haynes und Capt. Old auf Boeing B-15 am 31. 7. anläßlich des 30jähr. USA.-Armeejubiläums auf dem Wright Field in Dayton. Der Weltrekord wurde bisher von dem Russen Nioukhtikov auf Eindecker Bolkhovitinow mit einer Höhe von 2000 m mit 13 000 kg Zuladung, aufgestellt am 20.11.36 in Tschelcovo, gehalten.

USA. Militäranfänger-Schulung wurde in letzter Zeit anschließend an den ersten Alleinflug statt Doppeldecker Tiefdecker benutzt. Die Schüler sollen von Anfang an an diese Bauart und an ein weiches Fliegen gewöhnt werden. Nach Versuchen in Schulbetrieben mit einer Ryan-Staffel, Typ YPT-16, entschloß man sich, diesen Flugzeugtyp als Schulmaschine einzuführen.

Ryan YPT-16, ein verspannter Tiefdecker, ist die Typenbezeichnung des Ryan ST als Militärschulflugzeug und zeigt in seinem Aufbau, wie die umstehende Abbildung erkennen läßt, kaum merkliche Unterschiede. Ganzmetall-Schalenrumpf, Flügel Spruceholme, Metallrippen, leinwandbedeckt, Flügelnase mit Leichtmetall bedeckt. Geschwindigkeit mit Vierzylinder Menasco 210 km/h.

Luftwaffe.

Berlin, 23.9.39. Oberk. d. Wehrmacht: Im Westen nur an einzelnen Stellen schwache Artillerietätigkeit. Bei Saarbrücken wurde ein französisches Flugzeug durch Flakfeuer zur Landung gezwungen, die Besatzung gefangen genommen. Ein deutsches Flugzeug im Luftkampf abgeschossen.

Berlin, 23.9.39. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat folgenden Tagesbefehl erlassen:

„Die I./Flakregiment Nr. 22 hat in einem Gefecht bei Ilza am 8. u. 9. 9. mit hervorragender Tapferkeit an der Abwehr stärkster, an Zahl um das Vielfache überlegener feindlicher Kräfte teilgenommen. Zahlreiche Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, an der Spitze der Kommandeur, starben dabei den Heldentod. Jhrem heldenhaften Einsatz bis zum letzten war es zu verdanken, daß das Gefecht siegreich beendet wurde.

Ich spreche hiermit der Abteilung für ihren mannhaften Einsatz Dank und höchste Anerkennung aus. Mit Stolz aber gedenkt die ganze Luftwaffe jener tapferen Männer, die in heldenhaftem Kampfe geblieben sind. Sie sollen uns ein leuchtendes Vorbild sein!"

Bern, 23.9.39. Wie die Agentur „Schweizer Mittelpresse" ergänzend mitteilt, wurde eines der französischen Flugzeuge, die das Gebiet von Pruntrut überflogen, beschossen, so daß es bei Delle notlanden mußte.

Es handelt sich um ein Bloch-Bombenflugzeug. Im übrigen nehme man an, daß sich die beiden Flugzeuge nach einem heftigen Luftkampf, der sich im Oberelsaß abgespielt haben soll, verirrt hatten.

Luxemburg, 24,9.39. (DNB.): Ein französisches Aufklärungsflugzeug überflog am Sonnabend (23. 9.) 16.30 Uhr luxemburgisches Hoheitsgebiet, als es von einem Flug über das deutsche Moselgebiet nach Sierck zurückkehrte. Die Maschine flog in einer Höhe von nur 100 m. Von unterrichteter Seite in Luxemburg wird mitgeteilt, daß es sich nicht um einen einmaligen Ausnahmefall handelt, sondern daß derartige Verletzungen der luxemburgischen Neutralität durch französische Flieger schon des öfteren vorgekommen sind.

Berlin, 25.9.39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In wiederholtem Einsatz hatten Sturzkampfflieger militärisch wichtige Ziele in Warschau mit Erfolg angegriffen.

Im Westen an einzelnen Stellen Spähtrupp- und Artillerietätigkeit auf beiden Seiten. Acht französische Flugzeuge wurden im Luftkampf abgeschossen.

Berlin, 26. 9. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Im Westen Artillerie-Störungsfeuer

und geringe Spähtrupptätigkeit. Französische Flugzeuge haben — wie einwandfrei erkannt wurde — belgisches Gebiet überflogen.

In Luftkämpfen wurden fünf französische Flugzeuge und zwei Fesselballone, durch Flakfeuer ein französisches Flugzeug abgeschossen.

Berlin, 27.9.39. Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff militärisch wichtige Ziele in Modlin an.

Im Westen nur geringe Gefechtstätigkeit. Der Feind schanzt auf der ganzen Front. Zwei französische Flugzeuge wurden im Luftkampf über Freiburg und Sigmaringen abgeschossen.

Deutsche Luftstreitkräfte griffen gestern englische Seestreitkräfte, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer und Zerstörer in der mittleren Nordsee mit Erfolg an. Außer einem Flugzeugträger, der zerstört worden ist, wurden mehrere schwere Treffer auf einem Schlachtschiff erzielt. Unsere Flugzeuge erlitten keine Verluste.

Brüssel, 27.9.39. (DNB.): Wie hier von unterrichteter Seite verlautet, hat die luxemburgische Regierung sich bereits zweimal veranlaßt gesehen, bei der französischen Regierung Protest wegen klar erwiesener Ueberfliegung des luxemburgischen Hoheitsgebietes durch französische Flugzeuge zu erheben. Durch die Ueberfliegen von Esch und von Mondorf haben sich französische Flugzeuge zweimal des Bruches der Neutralität Luxemburgs schuldig gemacht.

Berlin, 28.9.39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Stadt Warschau, die sich gestern bedingungslos ergeben hat, wird nach Erledigung der notwendigen Vorbereitungen voraussichtlich am 29. 9. besetzt. Heute vormittag hat auch der Kommandant von Modlin die Uebergabe der Festung angeboten.

Im Westen keine wesentliche Kampfhandlungen. Bei einem Luftkampf über Saarbrücken wurde ein feindliches Flugzeug zum Absturz gebracht.

Ein schwerer britischer Kreuzer wurde bei der Isle of May von einer Kampfstaffel mit Erfolg angegriffen. Eine 250-kg-Bombe schlug im Vorschiff ein. Die May-Insel liegt am Eingang des Firth of Förth, an der schottischen Ostküste.

Von den am Vortag angegriffenen schweren britischen Seestreitkräften ist ein Flugzeugträger durch eine 500-kg-Bombe, ein Schlachtschiff durch zwei 250-kg-Bomben am Vor- und Mittelschiff getroffen worden.

Hauptquartier der Luftwaffe, 28.9.39. (DNB.): Am Tage der Kapitulation von Warschau erließ Generalfeldmarschall Göring folgenden Tagesbefehl:

Soldaten der Luftwaffe, Kameraden!

Die polnische Armee, der eine von englischem Größenwahn bestimmte Kriegshetze die Aufgabe zugedacht hatte, in deutsches Land einzufallen und bis Berlin zu marschieren, ist in wenigen Tagen in Grund und Boden zerschmettert worden. Mit ihr mußte die polnische Fliegertruppe, noch bevor sie wirkungsvoll hätte eingesetzt werden können, den gleichen Weg gehen. Blitzschnell hat das deutsche Schwert zugeschlagen. Ich bin stolz, daß die deutsche Luftwaffe an diesem Erfolg entscheidend mitgewirkt hat. Durch Euren entschlossenen Einsatz habt Ihr vom ersten Tage an den feindlichen Luftraum beherrscht. Keinem polnischen Flugzeug gelang es, deutsches Hoheitsgebiet zu überfliegen. Die deutsche Heimat war in Sicherheit! Unserer tapferen Erdtruppe habt Ihr bei ihrem Vordringen vorbildliche Waffenhilfe geleistet. Desgleichen habt Ihr tatkräftig die eingesetzten Teile der Kriegsmarine in ihrem siegreichen Kampfe unterstützt. In einem Siegeszug ohnegleichen habt ihr einen Gegner niedergeworfen und vernichtet, der Großdeutschland in frevlerischem Leichtsinn herausgefordert hatte. Einzig dastehend in der Geschichte sind die Leistungen der deutschen Wehrmacht.

Ihr, meine Kameraden von der Luftwaffe, also des jüngsten Teiles der Wehrmacht, habt in todesmutigem Einsatz bewiesen, daß Ihr Bannerträger alten deutschen Soldatengeistes und zugleich der alle Widerstände bezwingenden Idee nationalsozialistischen Kämpfertums seid. Ob Ihr als Aufklärer den großen Zielen der Armeeführung dientet, ob Ihr als Jagdflieger den Gegner mit stählernem Vernichtungswillen angegriffen habt, ob Ihr als Schlachtflieger Euren Kameraden auf der Erde den Weg zum Siege bahntet, ob Ihr als Kampfflieger die Bastionen feindlichen Widerstandes vernichtet habt, ob Ihr mit Euren Stukas allen Bollwerken des Feindes Tod und Verderben brachtet, ob Ihr in der Luft oder am Boden kämpftet, ob Ihr am Flakgeschütz der Armee und dem ganzen Volk die Sicherheit gabt oder ob Ihr am Funkgerät für die Verbindung aller Kampftruppen sorgtet, ob Ihr als Transportgruppen in unermüdlichem Tag- und Nachteinsatz den erforderlichen Nachschub für Luftwaffe und Heer brachtet — Euch allen gilt mein Dank. In ehrfürchtiger Trauer neigen wir uns vor den Opfern, die unsere

Waffe bringen mußte, aber auch im hehren Stolz, denn wir wissen: Mit uns fliegen und fechten die Kaineraden, die wir verloren. Ihr Tod ist uns nicht drückende Bürde, ihr Opfer ist uns heilige Verpflichtung.

Als wir in diesen Krieg für Deutschlands Freiheit zogen, wußte ich, daß ich mich auf meine Luftwaffe verlassen konnte. Kameraden, wie ich Euch allen im Geiste ins Auge sah, als wir diesen uns aufgezwungenen Krieg begannen, um Euch zu verpflichten, das Letzte für Volk und Vaterland zu geben, so drücke ich jedem von Euch jetzt die Hand als Oberbefehlshaber seinen Soldaten, als Kamerad seinen Kameraden. Nach deutscher Soldatenart binden wir jetzt nach errungenem Sieg den Helm fester. Welche Aufgaben uns auch erwachsen mögen, welche Befehle uns auch unser Führer und Oberste Befehlshaber gibt: Vorwärts für unser ewiges Deutschland!

Berlin, 29.9.39» Oberk. d. Wehrmacht: Die Festung Modlin hat unter dem Eindruck der deutschen Angriffe sowie als Folge der Zermürbung durch Artilleriefeuer und Bombenabwürfe bedingungslos kapituliert. Die Einzelheiten der Ueber-gabe werden nach Weisung der Heeresgruppe Nord durch das vor Modlin eingesetzte Korpskommando festgelegt.

Im Westen Erdkampftätigkeit wie bisher.

Im Luftkampf wurden bei Weißenburg ein französisches, bei Osnabrück ein britisches Flugzeug abgeschossen.

Berlin, 29. 9.39. Heute morgen griffen sechs britische Kampfflugzeuge deutsche Seestreitkräfte bei Helgoland ohne jedes Ergebnis an. Auf dem Abflug nach Westen wurden sie von deutschen Jägern gestellt. In einem kurzen Luftkampf wurden fünf britische Flugzeuge abgeschossen; sie sind über See abgestürzt.

Amsterdam, 29.9.39. (DNB.): Von amtlicher niederländischer Seite wird mitgeteilt, daß in der Nacht zum Donnerstag die holländische Neutralität durch britische Flugzeuge verletzt worden sei. Wie eine amtliche Untersuchung ergeben habe, seien in dieser Nacht fremde Flugzeuge, die in sehr großer Höhe flogen, in ost-westlicher Richtung über Holland geflogen. Da in verschiedenen Orten des Landes Flugblätter britischen Ursprungs gefunden worden seien, könne angenommen werden, daß es sich um zurückkehrende britische Flugzeuge gehandelt habe. In dem Bericht heißt es weiter, die britischen Flugzeuge seien an verschiedenen Stellen Hollands durch Flaks beschossen worden.

Berlin, 30. 9. 39 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Zwei Schwärme von zusammen zwölf britischen Kampfflugzeugen versuchten, in das deutsche Hoheitsgebiet an der Nordostküste einzufliegen. Ein Schwärm griff in der Deutschen Bucht Zerstörer ohne jeden Erfolg an. Die britischen Flugzeuge wurden durch Flakfeuer vertrieben. Bombentreffer wurden nicht erzielt. Den anderen Schwann stellten deutsche Jagdflieger in der Nähe der ostfriesischen Inseln Wangeroog und Langeoog. Im Luftkampf wurden von sechs britischen Flugzeugen fünf abgeschossen. Die Besatzungen zweier deutscher Jagdflugzeuge, die auf See notlanden mußten, wurden unverletzt durch deutsche Kriegsschiffe gerettet.

Berlin, 30. 9. 39. (DNB.): Den Engländern war auch heute das Kriegsglück wenig hold. Schon am frühen Morgen schössen deutsche Jäger zwei englische Kampfflugzeuge ab, die sich zu weit in die Nordsee vorgewagt hatten. Am Vormittag versuchten fünf britische Kampfflugzeuge bei Saarbrücken, die deutsche Grenze zu überfliegen. Sie wurden sämtlich von einem deutschen Jagdverband abgeschossen. Derselbe Verband brachte mittags bei Bitsch ein französisches Flugzeug zum Absturz.

Insgesamt haben die Franzosen im Laufe des ersten Kriegsmonats 37 Flugzeuge durch die deutsche Jagd- und Flakabwehr verloren.

Die Engländer verloren im Luftkampf und durch Flakbeschuß 27 Flugzeuge. Außerdem wurden, wie schon gemeldet, der Flugzeugträger „Courageous" torpediert und ein zweiter Flugzeugträger durch einen schweren Bombentreffer zerstört. Es steht fest, daß die Zahl der hierbei vernichteten Flugzeuge die angegebene Verlustziffer um ein Vielfaches überschreitet.

Berlin, 1. 10. 39. Oberk. d. Wehrmacht: Im Osten geht die Uebergabe von Warschau und Modlin planmäßig vor sich.

Im Westen wurden zwei französische und zehn britische Flugzeuge, über der Nordsee zwei britische Kampfflugzeuge zum Absturz gebracht. Wir verloren zwei Flugzeuge.

Berlin, 2. 10. 39 (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Gestern vormittag sind die ersten deutschen Truppen ohne Zwischenfälle in Warschau eingerückt, die Besetzung Pragas wurde gestern beendet.

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Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Interessen-Abgrenzung Deutschland—Rußland. Weitbiid-Qiiese.

Seite 520_„PLUQSPORf" Nr. 2l/l939, Bd. 31

Der letzte Stützpunkt polnischen Widerstandes, die befestigte Halbinsel Heia, hat sich gestern bedingungslos ergeben, noch bevor der von Heer und Kriegsmarine gemeinsam vorbereitete Angriff durchgeführt wurde. Im Westen nur örtliche Artillerie- und Spähtrupptätigkeit. Ein britisches Aufklärungsflugzeug wurde östlich Paderborn abgeschossen.

Berlin, 3.10.39. Oberk. d. Wehrmacht: Im Laufe des 2. Oktober rückten weitere deutsche Truppen in die Festung Warschau ein. Die Zählung der Gefangenen sowie der in Warschau und Modlin erbeuteten umfangreichen Bestände an Waffen und sonstigem Kriegsgerät dauert noch an. Im Westen nur geringe Artillerie- und Flugzeugtätigkeit.

Berlin, 4.10.39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Westen herrschte außer schwacher feindlicher Artillerietätigkeit in Gegend Saarbrücken fast völlige Ruhe.

Berlin, 5.10.39. (DNB.). Oberk. d. Wehrmacht: Im Westen nur geringe Artillerie- und Luftaufklärungstätigkeit.

Berlin, 6. 10. 39. (DNB.): Am 30. 9. 39 wurde als Ergebnis einer Jagdabwehr die Vernichtung von zusammen 14 feindlichen Flugzeugen an der Westfront und über der Nordsee gemeldet. Die genaue' Ueberprüfung des Verlaufs der Luftkämpfe an diesem letzten Tage des ersten Kriegsmonats hat nachträglich einwandfrei ergeben, daß die Verluste der Engländer und Franzosen nicht nur 14, sondern 23 Flugzeuge betragen, von denen 21 über der Westfront und 2 über der Nordsee vernichtet wurden. Die eigenen Verluste beziffern sich dagegen nur auf 5 Flugzeuge.

Ohne die hohen Verluste, die den Engländern noch bei der Zerstörung bzw. Versenkung der beiden Flugzeugträger entstanden sind, haben unsere westlichen Gegner im Monat September insgesamt 72 Flugzeuge durch Jagd- und Flakabwehr verloren, von denen auf die Engländer 27 und auf die Franzosen 45 Flugzeuge entfallen.

Die Luftkämpfe, die sich mit Unterbrechungen fast über den ganzen Tag erstreckten, wurden von unseren Jägern mit ganz besonderem Schneid durchgeführt. So wurde, wie zum Teil bereits berichtet, ein geschlossener Verband von 5 feindlichen Flugzeugen restlos vernichtet, aus einem anderen Verband von nicht weniger als 37 feindlichen Flugzeugen 8 derselben abgeschossen, der Rest zur Umkehr gezwungen.

Berlin, 6. 10. 39. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Westen nur geringe Artillerie- und Luftaufklärungtsätigkeit.

Segelflug

Russ. Segelfiugleistungen wurden von der F. A. I. als Rekorde anerkannt: Entfernungsflug in gerader Linie, Segelfliegerin O. Klepikova, 6.7.39, Strecke 794 km von Moskau nach Otradnoie in der Nähe von Stalingrad. Die bisherige Höchstleistung war von Victor Rastorgoueff auf „GN-7" mit 652,256 km von Mos-kau-Tuschino nach Iarygenakaya am 27.5.1937 aufgestellt worden. Ferner wurde der Zielsegelflug von P. Savtzov 415 km von der F. A. I. anerkannt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Deutsche Flugmodell-Höchstleistungen. Stand vom 1. Oktober 1939. Gegenüber dem Stand vom 1. Juli 1939 hat sich folgendes geändert: Klasse: Rumpfflugmodelle mit Gummimotor.

Bodenstart-Dauer: H. Kermeß, München-Pasing, 17 Min. 47 Sek. Klasse: Rumpfwasserflugmodelle mit Gummimotor.

Wasserstart-Dauer: H. Hebel, Hannover, 15 Min. 42 Sek.

Literatur.

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Handbuch des Segelfliegens. Herausgeg. von Wolf Hirth. Mit einem Geleitwort von General der Flieger Christiansen,.. Korpsführer des NSFK. 177 Abb, 2, verb. u. erweit. Auflage. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939

Wenn einer sich der Segelfliegerei verschrieben hat und die Entwicklung nicht nur von Anfang bis heute mit durchlebt, sondern auch darin gearbeitet und Leistungen vollbracht hat, so ist es Wolf Hirth. Die vorliegende 2. Auflage des „Handbuches des Segelfliegens" ist vollständig neu durchgearbeitet. Neu hinzugekommen sind die Kapitel: Wetterkunde für Segelflieger, Wellenbewegungen im Lee, Kartendarstellung der Segelflugmöglichkeiten über Deutschland von Dr. F. Höhndorf, Segelfluggelände von Wolf Hirth, Wettbewerbe und die Bewertung von Segelflugleistungen von J. Kunz, Wettbewerbs-Vorbereitungen und -Erfahrungen von P. Krekel, Segelflieger und Fallschirm von M. Beck. Die übrigen Kapitel sind durchgesehen und dem neuen Stand entsprechend ergänzt. Die vielen Mitarbeiter in diesem Werk haben wirklich, um allen Kameraden ihre Erfahrungen zu vermitteln, ihr Bestes gegeben. Wer ernsthaft sich mit dem Segelflug beschäftigen will, muß dieses Buch gelesen haben.

Luftfahrt. Eine Einführung in das Gesamtgebiet. Unter Mitarb. d. RLM., NSFK., Reichsjugendf. u. and. amtl. Stellen bearb. u. herausgeg. v. Reichsinstitut f. Berufsausbildung i. Handel u. Gewerbe (Patsch). 2. Aufl. 255 S. ,mit rd. 300 Abb. Best.-Nr. 10 800. Verlag B. G. Teubner, Leipzig-Berlin. Preis RM 3.20.

In der vorliegenden 2. Auflage sind entsprechend der fortschreitenden Entwicklung die Abschnitte: Wetter, Luftverkehr, Bodenorganisation und Flugsicherung, Luftgefahr und Luftschutz vollständig neu bearbeitet worden. Neu hinzugekommen sind die Abschnitte: Die deutsche Luftwaffe, Werkstoffe im Luftfahrzeugbau, Der deutsche Luftsport, Luftfahrtmedizin, Reichsluftfahrtverwaltung und Luftrecht, Wege zur deutschen Luftfahrt. Das vorliegende Buch ist geradezu ein Musterbeispiel der Zusammenfassung des Wissenswertesten aus der Luftfahrt, und zwar zusammengestellt von den Sachbearbeitern der Regierung, der einschlägigen Organisationen und Verbände, welche in der Luftfahrt an führender Stelle tätig sind. Ganz hervorragend ist die Auswahl und geordnete Zusammenstellung der sauberen Abbildungen, die zeichnerische Darstellung mit ihrer Beschriftung unter größter Raumausnutzung, wie es nur von einem Deutschen Ausschuß für Technisches Schulwesen (DATSCH) geschaffen werden konnte. Es gibt wohl kein Buch im Ausland auf dem Gebiete der Luftfahrt, welches sich in einer solchen Exaktheit der Zusammenfassung der Materie an die Seite des vorliegenden stellen kann. Es ist nicht nur ein volkstümliches Buch, sondern ein wirklich praktisches Nachschlagebuch auf allen Gebieten.

Und es lohnt doch! Von Katja Heidrich. Verlag von Hase & Koehler, Leipzig Cl. Preis RM 3.80.

Katja Heidrich, Sportfliegerin, zeichnet in packender Sprache eine Persönlichkeit, die durch entschlossenen Kämpfergeist, echter Vaterlandsliebe, selbstverständlicher Kameradschaft versuchte, sich durchzusetzen. Es ist der Geist der vorwärtsstrebenden Jugend, der echte deutsche Geist, die unbedingte Voraus-.. Setzung für die Erreichung aller großen Ziele. Die Welt muß es immer wieder wissen: Der ungebrochene Lebenswille des deutschen Volkes wird es nie zulassen, daß ihm sein Platz an der Sonne genommen wird.

Pour le merite - Flieger mit 20 Jahren. Von Rolf Italiaander. Gustav Weise Verlag, Berlin. Preis RM —.95.

Während unsere Kriegsflieger in Polen ganz hervorragende Leistungen vollbracht haben, dürfen wir uns mit Ehrfurcht der Fliegerhelden aus dem Weltkrieg, die den unverwüstlichen Fliegergeist schufen und das Fundament unserer Fliegerei begründeten, erinnern. Dieses vorliegende Büchlein mit seinem geringen Preis wird immer, wenn wir unserer Jugend etwas geben wollen, ein würdiges Geschenk sein.

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Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1939




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