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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 8/1940

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 8/1940. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1940 - Heft 8/1940
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M„ Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro V« Jahr bei 14tägigem Erscheinen RM 4.50

Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlas: Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ,,Nachdruck verboten" versehen.

nur mit genauer Quellenangabe gestattet.___

Nr. 8_10. April 1940_XXXII. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 24. April 1940

Flugzeug-Export und Luftverkehr.

„Was können wir exportieren. Wenn wir uns in Kanada, in USA und anderen neutralen Ländern Flugzeuge bauen lassen, was können wir dann noch exportieren? Wenn der Kriegsraum sich in Zukunft noch weiter ausdehnt als die Linie von Luxemburg bis zur Schweiz, so könnten wir irgendwelchen neutralen Ländern, die sich auf unsere Seite stellen, eine beträchtliche Anzahl nicht mehr ganz moderner Bomber liefern. Aber das ist doch kein Exportgeschäft!"

So schreibt eine führende, bekannte englische Fachzeitschrift.

Was würden wir als Fachzeitschrift in Deutschland schreiben? Wir brauchen keine Kriegsflugzeuge aus Amerika zu beziehen. Wir könnten sie auch nicht gebrauchen, da die Anforderungen, welche unsere Luftwaffe an Flugzeuge stellt, viel größer sind, und wir keine Veranlassung haben, unsere Erfahrungen den ausländischen Lieferanten zu vermitteln. Aber das ist gut so!

Unsere Flugzeugindustrie ist so leistungsfähig, daß sie nebenbei die Friedensflugzeugentwicklung nicht nur weiter führen, sondern auch Flugzeuge aller Art exportieren kann. Und dann kaufen viele Länder vor allen Dingen die deutschen Flugzeuge, weil sie besser sind wie die unserer Gegner.

Zahlungsschwierigkeiten gibt es für die Auslandsbezieher nicht. Wir nehmen Zahlung in für unsere Auslandskäufer bequemen und reellen Werten und unterstützen damit den Export unserer Käufer.

Der deutsche Luftverkehr zeigt eine erfreuliche Entwicklung. Berlin kann den stärksten Luftverkehrsbetrieb in Mitteleuropa aufweisen. Der Auslandsluftverkehr der DLH erstreckt sich von Bergen bis Athen. Hierbei werden 16 verschiedene Länder vom deutschen Luftverkehr angeflogen.

In der Nord-West-Richtung fliegen deutsche Verkehrsflugzeuge 3101 km, in der Ost-West-Richtung 2498 km. Und das alles während des Krieges!---

Messerschmitt-Kampfflugzeug „Jaguar".

Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem Hochgeschwindigkeits-Jagdeinsitzer Me 109 hat Prof. Messerschmitt erstmalig ein schweres Kampfflugzeug geschaffen, das kürzlich bereits mit Erfolg über der

Diese Nummer enthält Profilsammlung Nr. 20.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

I

Messerschmitt-Kampfflugzeug „Jaguar". Archiv Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Messerschmitt-Kampfflugzeug „Jaguar" für Langstreckeneinsatz, 4 Mann Besatzung.

Archiv Flugsport

Nordsee eingesetzt werden konnte. Ueber das neue Flugzeugmuster können wir folgende Angaben machen:

Dieses Kampfflugzeug ist für Langstreckeneinsatz bestimmt und hat 4 Mann Besatzung.

Flügel freitragend in der bekannten Messerschmitt-Ganzmetallbauweise mit Vollsicht-Bugkanzel. Freitragendes Leitwerk mit End-scheiben-Seitenleitwerk. Fahrwerk und Spornrad hydraulisch einziehbar. Zwei wassergekühlte Motoren.

Jagdeinsitzer Messerschtniit Me 109.

Das Flugzeug Messerschmitt Me 109 ist ein Jagdeinsitzer, der es durch seine hohe Geschwindigkeit ermöglicht, jedes andere Flugzeug zu verfolgen und anzugreifen.

Ueber die Ueberlegenheit der Messerschmitt Me 109 gegenüber dem angeblich besten englischen Jagdflugzeug „Spitfire" haben wir im „Flugsport'4 1940 S. 79 u. 80 berichtet. Vgl. auch daselbst die Abb. über die Fertigung.

Bei der Konstruktion und der aerodynamischen Durchbildung wurde besonderer Wert darauf gelegt, die hohen Leistungen mit

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Messerschmitt-Jagdeinsitzer Me 109. Archiv Flugsport

Flugeigenschaften zu vereinigen, die den Piloten im Luftkampf so wenig wie irgend möglich belasten und außerdem für Start und Landung keine außergewöhnlichen Flugplätze beanspruchen.

Durch die Verwendung von Vorflügeln und Landeklappen hat die Me 109 Landeeigenschaften, die auch die Benutzung von kleineren Plätzen zulassen. Bis zum letzten Augenblick der Landung reagiert sie noch auf alle Steuer.

Das Flugzeug ist mit starren Waffen ausgerüstet. Davon sind Maschinengewehre im Rumpf, durch den Propellerkreis schießend, und Kanonen in den Flächen eingebaut. Außerdem besitzt die Me 109 ein Funkgerät für den Sprechverkehr von Flugzeug zu Flugzeug, als auch zur Verständigung vom Flugzeug zum Boden.

Die freitragenden Flächen haben trapezförmigen Umriß mit leicht abgerundeten Randkappen. Die abnehmbaren Tragflächen sind mit drei Bolzen am Rumpf angeschlossen. Zur Verringerung der Landegeschwindigkeit und Verkürzung des Starts sind zwischen Rumpf und Querruder Landeklappen angeordnet.

Die einholmigen Tragflächen sind in Ganzmetallbauweise ausgeführt. Holm und Beplankung übernehmen gemeinsam die Biegekräfte; die Verdrehkräfte werden allein von der Beplankung aufgenommen. Zur Aussteifung und Weiterleitung der Kräfte dienen Rippen und Längsprofile.

Der Rumpf ist in Schalenbauweise ausgeführt. Die Beplankung aus Duralblech nimmt die Biege-und Verdrehkräfte auf; sie ist örtlich durch angebördelte Spanten und durch Längsprofile versteift.

Der verstellbare Führersitz ist durch eine gut zu belüftende Kabine vollkommen geschützt. Das Kabinendach ist abwerfbar ausgebildet.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Messerschmitt-Jagdeinsitzer Me 109.

Archiv Flugsport

Die Seiten- und Höhensteuerflossen sind aus Duralblech in Schalenbauweise gefertigt. Seitenruder, Höhenruder und Querruder bestehen aus Dural-Qerippen, die mit Stoff bespannt sind.

Die Höhen- und Quersteuerung ist als Knüppelsteuerung ausgebildet. Das Seitenruder wird durch Pedale betätigt. Zur Uebertra-gung der Steuerkräfte dienen Stoßstangen und Drahtzüge.

Das Fahrgestell besteht aus zwei freitragenden, seitlich in die Tragflächen einschwenkbaren Federbeinen. Die beiden Räder sind einzeln bremsbar, und zwar durch Oeldruckbremsen. Die Betätigung erfolgt durch Fußspitzendruck auf die Seitensteuerpedale, an die die Druckzylinder angegossen sind. Das Ein- und Ausschwenken des Fahrgestells erfolgt hydraulisch.

Beim Versagen der hydraulischen Anlage kann das Fahrgestell durch einen mechanischen Notzug ausgeschwenkt werden.

Die Bewaffnung besteht aus starr eingebauten und nach vorne gerichteten Waffen. Davon schießen die über dem Motor eingebauten Maschinengewehre synchronisiert durch den Luftschraubenkreis. Die Kanonen im Flügel sind ungesteuert. Es hat sich erwiesen, daß im Kampf gegen moderne Metall-Flugzeuge die Wirkung der Kanonen von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Die Me 109 ist mit einem flüssigkeitsgekühlten V-Zwölfzylinder-640—1100-PS-Daimler-Benz-Motor, dem DB 601, augerüstet. Als Luftschraube wird eine dreiflügelige VDM-Verstellschraube benutzt.

Spannweite 9,9 m, Länge 8,7 m, Flügelinhalt 16,4 m2, Leergewicht 1580—2010 kg, Fluggewicht 1955—2540 kg.

Engl. Bristol-Blenhelm I.

Der erste Bristol-Bomber, der Bristol 142, von dem bereits 1934 das Rumpfstück auf dem Pariser Salon ausgestellt war, wurde 1935 fertig. Vgl. Flugsport 1935, S. 423. Ende 1935 kaufte Lord Rother-mere einen Bristol 142, in dem an Stelle der Aquila-Schiebermotoren zwei Mercury VI-S eingebaut wurden, und der den Namen „Britair First" erhielt. (Vgl. Flugsport 1936, S. 269.)

Später wurde der Flügel höher gerückt als Mitteldecker, um unter den durchgehenden Flügelholmen mehr Raum für Bomben zu schaffen, Typ Blenheim I. Um mehr Raum für den Beobachter zu schaffen, entstand 1938 der langnasige Bristol-Blenheim Mark IV

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

(Flugsport 1938, S. 610 und 674). Einzelheiten des Blenheim I, der von den Bristol-Werken, Filton, gebaut wird, wurden 1937 bekannt,

Die vorstehende Skizze zeigt die Ausführungsform des Blenheim I mit der kurzen, aerodynamisch ungünstig geformten Rumpfnase. Vor dem hinteren MG.-Turm erkennt man die Oeffnung für Fallschirmausstieg. Verschiedene verwendete Profile und Knotenpunkte sind in der Abbildung noch einmal danebengezeichnet, ebenso die Anordnung der Landeklappenverstellung.

Flügel freitragend, dreiteilig. Mittelstück mit durchgehenden Holmen. Oberkante Holm bis zum Dach etwa 1 m. Holme Stahlflanschen. Stege Alclad-Blech mit aufgenieteten Verstärkungsprofilen. Ansatzflügel mit ähnlichen Holmen. Blechrippenstege mit runden Löchern ausgespart. Flügelspitzen abnehmbar. Spreizklappen zwischen Rumpf und Querruder. Ganzmetallbau. Betätigung durch ein längs der Hinterkante laufendes Torsionsrohr. Querruder Metallgerippe, stoffbespannt, Trimmklappen.

Rumpf dreiteilig. Am Mittelstück hinterer Rumpfteil in Schalenbauweise, verschraubt und vernietet. Rumpfvorderteil in Stahlrohr, unten Glattblech, oben mit Sichtfenstern verkleidet. In der Rumpfnase schräge Sichtfenster für Bodenbeobachtung. Führersitz mit einfacher Steuerung (Doppelsteuerung nur versuchsweise durchgeführt). Seitliche Sichtfenster aufschiebbar als Notausgang.

Höhen- und Seitenleitwerk Metallgerippe. Flossen mit Alclad, Ruder stoffbespannt. Trimmklappen, Höhenruder fest, Seitenruder verstellbar. Fahrwerk Radlagerung gabelförmig zwischen zwei Federbeinen nach hinten hydraulisch in die Motorverkleidung einziehbar. Im hochgezogenen Zustand ragen die Räder noch etwas aus der Verkleidung hervor. Spornrad einziehbar.

Betriebsstoffbehälter von je 630 1 außerhalb des Rumpfes im Flügelmittelstück.

Bewaffnung einziehbarer Bristol-MG.-Turm hinter dem Flügel Rumpfoberseite. MG.-Schütze zugleich Funker. Ein fest eingebautes MG. im linken Flügel außerhalb des Luftschraubenkreises. Bombenaufhängung im Rumpf unter dem Flügelholm, Auslösung elektrisch vom Bombenschützen, zugleich Navigator, rechts neben dem Flugzeugführer sitzend.

Spannweite 17,16 m, Länge 12,12 in, Höhe 3 m, Fläche 43,64 m2. Leergewicht 3363 kg, Fluggewicht 5462 kg. Höchstgeschwindigkeit 450 km/h in 4500 m. Landegeschwindigkeit 115 km/h. Steigzeit 4500 m

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Engl. Bristol-Blenheim Bristol-Mercury VIII 840 PS.

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in 8,8 Min. Dienstgipfelhöhe 9150 m. Reichweite 1600 km. Flugdauer 5 h.

Eiskufen für Schwimmerflugzeuge. Ueber Flugzeug-Skis berichteten wir in Nr. 2, Seite 25, 1940. Der Einsatz von Wasserflugzeugen wird bei eintretender Vereisung der Binnengewässer und Haffe stark behindert. Selbst die Fliegerhorste an der Küste müssen ihre Maschinen weit auf See hinausschleppen, um einen eisfreien Startplatz zu finden. Aber auch dann, wenn das Wasser eisfrei ist, besteht bei strenger Kälte die Gefahr, daß Querruder und Leitwerk durch Spritzwasser vereisen.

Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen und Schwimmerflugzeuge auch auf vereisten Flächen startfähig zu machen, wurden von den Heinkelwerken Eiskufen für schwere Seeflugzeuge entwickelt und erprobt. Ein mit solchen Eiskufen ausgerüstetes Heinkel-See-Mehrzweckeflugzeug führte erstmalig im März 1939 in Schweden Start- und Landeversuche durch. Dabei wurden die Kufen auf verschneitem Eis, das eine wechselnde Oberflächenbeschaffenheit aufwies, unter verschiedenem Fluggewicht erfolgreich erprobt. Die mit einer hydraulisch wirkenden Eisbremse ausgestatteten Eiskufen werden unter die Schwimmer des Flugzeuges angeschraubt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Wm

Heinkel-See-Mehrzweckeflugzeug mit Eiskufen.

Werkbilder

An sich ist die Verwendung von Eiskufen nicht neu. Jedoch hat die von den Heinkelwerken geleistete Arbeit deshalb besondere Bedeutung, weil es hier erstmalig gelang, auch für schwere Flugzeuge, die ein Fluggewicht von annähernd 10 t erreichen, solche neuartigen Kufen aus Leichtmetall mit Erfolg anzuwenden.

Die als Start- und Landehilfen für die He 1.15 verwandten Eiskufen halten diesen Torpedoträger auch während strenger Frostperioden stets voll einsatzfähig.

PLUG

Inland.

Jahresergebnis 1939 der Deutschen Lufthansa.

Zum besseren Verständnis des Leistungs- und Beförderungsergebnisses der Deutschen Lufthansa muß im Jahre 1939 daher zwischen der Zeit bis zum Aus-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

brach des Krieges und den eigentlichen Kriegsmonaten (Sept. bis Dez.) unterschieden werden.

In den ersten acht Monaten des Jahres 1939 hat sich der Verkehr der Lufthansa weiter gut entwickelt. Im europäischen Dienst ist die Flugleistung bis Ende Aug. 1939 um 10,3 v. H. angestiegen, wobei sich das Beförderungsergebnis um 38,2 v. H. gegenüber der gleichen Zeitspanne des Vorjahres verbessert hat. Die Ausnutzung der angebotenen Verkehrsleistung durch Fluggäste, Post und Fracht hat demnach in den ersten 8 Monaten stark zugenommen.

Es besteht kein Zweifel, daß sich diese erfreuliche Entwicklung auch im Gesamt-Jahresergebnis ausgedrückt hätte, wenn nicht die Lufthansa nach dem Ausbruch des Krieges ihren Flugdienst Ende Aug. vorübergehend hätte ganz einstellen müssen. Gegen Ende Sept. wurde zunächst eine Strecke wieder in Betrieb genommen, der dann noch einige weitere Verbindungen folgten. Trotzdem blieb das bis Ende Dez. 1939 wieder beflogene Streckennetz, verglichen mit dem normaler Zeiten, sehr klein.

Infolge der günstigen Entwicklung in den Monaten Jan. bis Aug. 1939 kommt im Gesamtergebnis des europäischen Dienstes für das vergangene Jahr der Lei-stungs- und Verkehrsabfall während der letzten vier Monate nicht entsprechend zum Ausdruck. Die Jahres-Flugleistung im europäischen Verkehr liegt 1939 mit 14 251 000 km um 19,6 v. H. unter derjenigen des Vorjahres. Demgegenüber wurde mit 10 838 000 t/km ein fast gleich hohes Beförderungsergebnis wie im Vorjahre (1938: 10 908 000 t/km) erzielt. Der Rückgang im Beförderungsergebnis beträgt also nur 0,6 v. H.

Die Jahres-Beförderungszahlen für 1939 im europäischen Verkehr sind folgende:

Fluggäste 243 000 (i.V. 255 000)

Gepäck 408,2 t (i.V. 388,2 t)

Fracht 1026,2 t (i.V. 1321,6 t)

Post 5 913,2 t (i.V. 5 288,8 t)

Die außereuropäischen Dienste haben sich ebenfalls in den ersten 8 Monaten erfreulich entwickelt. Diese Dienste mußten jedoch fast restlos mit Beginn der Feindseligkeiten eingestellt werden. Im Südatlantikverkehr liegt das bis zur Einstellung des Dienstes erzielte Beförderungsergebnis über demjenigen der entsprechenden Zeitspanne des Vorjahres. — Besonders gut hat sich die Oststrecke Berlin—Teheran—Kabul eingeführt. Bis zur Einstellung des Dienstes auf dieser Strecke im Aug. beträgt die Beförderungsleistung 197 000 Tonnenkilometer, das sind gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres 145 v. H. mehr. Die Beförderungsleistung auf der Oststrecke liegt damit auch noch um 28 v. H. über dem Gesamtergebnis des Jahres 1938.

Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. April 1940: Zum Oberst den Oberstleutnant des Generalstabes Punzert, die Oberstleutnante Römer, Schützek und Weil

Personalveränderungen im NS.-Fliegerkorps. Der Korpsführer des NSFK., General der Flieger Christiansen, hat mit Wirkung vom 1. 4. 40 NSFK.-Guppen-führer Sporleder zum Stabsführer des NSFK. ernannt. Der bisherige Stabsführer des NSFK., Gruppenführer Krüger, ab 1.4.40 Führung Gruppe XVII (Ostmark).

Oberst Fuchs, Kommodore d. Löwen-Geschwaders, erh. Ritterkreuz z. EK.

Dr.-Ing. e. h. Johann Schütte f, geb. 26. 2. 1873 j

in Osterburg bei Oldenburg, ist im Alter von 67 Jah- / i

ren in Dresden gestorben. Nach längerer Tätigkeit v 1

im technischen Betrieb des Norddeutschen Lloyd wurde Schütte 1904 ordentlicher Professor für Schiffs- ^w ' ^ bau an der T. H. Danzig, von wo er nach Lostrennung Danzigs vom Reich nach der T. H. Berlin-Charlottenburg übersiedelte. 1909/10 baute er bei der Firma Lanz in Mannheim ein starres Luftschiff zunächst in Holz und dann später 20 Schiffe in Duralumin. Seit 1919 war er Vorsitzender der WGL. und seit 1930 der Schiffsbautechnischen Gesellschaft.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Geheimrat Prof. Dr.-Ing. Schütte t-

Dr.-Ing. e. h. Brandenburg, Ministerialdir., bisher beurlaubt, jetzt vom Reichsverkehrsminister mit besonderen Forschungsaufträgen auf dem Gebiete des Verkehrswesens betraut.

Staatsrat Dr. Krebs, Oberbürgerm. der Stadt Frankfurt a. M., wurde vom Korpsführer des NSFK., General der Flieger Christiansen, die Goldene Förderer-Nadel des NS.-Fliegerkorps verliehen.

Unholtz, Generaldirektor, 1. 4. 40 25 Jahre VDM.

Prof. Georgii, Leiter der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug, wurde in Anerkennung seiner Verdienste um den Aufbau des portugiesischen Segelflugwesens das neugeschaffene portugiesische Segelfliegerabzeichen verliehen.

Dipl.-Ing. Kenne! 1. 4. Dozent f. Aerodyn. u. Luftfahrzeugbau Staatl. Ingenieurschule Konstanz.

Ausland.

Ital. Flugwesen Haushaltungsplan 1940/41 3 261 678 Lire, davon 2 965 400 Lire Militärflugwesen und 185 650 Lire Zivilflugwesen.

Holland. Jagdflugzeuge vom Typ Fokker G 1 stellten am 28. 3. morgens ein englisches Flugzeug vom Typ Bristol-Blenheim, feuerten zunächst Warnungsschüsse ab, darauf antwortete das englische Flugzeug mit MG.-Stößen, worauf die holländischen Flieger das Feuer eröffneten und das englische Flugzeug in Brand schössen. Vier Mann der Besatzung wurden gerettet, während der fünfte beim Absprung umkam.

Sir Edward Ellington, bisher Generalinsp. der engl. Luftstreitkräfte, auf Veranlassung des brit. Luftfahrtministeriums von seinem Posten zurückgetreten. Der Rücktritt wird in Zusammenhang mit dem Selbstmord des Geschwadert. Graham Blomfield gebracht, welcher wegen falscher Siegesmeldungen vor ein Kriegsgericht gestellt worden war. Die Generalinspektion übernimmt Luftmarschall Sir Edward Ludlow-Hewitt. Luftmarschall Portal wurde Oberkommandierender des Bombenkommandos und Luftmarschall Gossage Mitglied des Luftpersonalrates.

Engl. Hannibal auf dem Flug von Jiwani nach Sharja am 1. 3. vier Mann Besatzung mit vier Fluggästen ins Meer gefallen. Reste wurden an der iranischen Küste angeschwemmt.

Dublin Flughafen (bei Collinstown) in Betrieb genommen.

American Export Airlines bei United Aircraft Co drei dreimotorige Sikorsky-Flugboote für Atlantikdienst New York—Lissabon—Rom bestellt. 11 Mann Besatzung, 16 Fluggäste, Geschwindigkeit 280 km/h.

Chines. Verkehrsflugzeug auf der Linie Mukden—Peking am 19. 3. in der Nähe von Pingku, 70 km von Peking, mit 6 Insassen verunglückt.

Deutsche Flugzeuge auf Neuguinea wurden auch für den Lufttransport eingesetzt. Als kürzlich ein Plantagenbesitzer auf Neuguinea ein neues Personenauto brauchte und erfuhr, daß der Transport bis zu seiner Besitzung 21 Tage in Anspruch nehmen würde, forderte er kurzerhand ein Flugzeug zur Beförderung an. Eins der auf Neuguinea befindlichen Junkers-Flugzeuge, eine G 31, brachte ihm das Auto in einer Stunde. Ungeheure Zeit- und Geldkosten werden in diesem Lande, wo sonst Eisenbahnen und Straßen durch schwieriges Gelände, gefährlichen Dschungel und unwegsame Gebirge gebaut werden müßten, durch den Lufttransport gespart. Raupenschlepper, Goldbaggerteile, Schleif- und Fräsmaschinen, Ausrüstungen für Sägewerke und Werkstätten werden auf Neuguinea seit Jahren durch Junkers-Flugzeuge an ihren Bestimmungsort gebracht, die so einen nicht geringen Anteil an der wirtschaftlichen Erschließung des Landes haben.

Ohnehaltflug Bogota—Lima zwischen den Hauptstädten von Kolumbien und Peru führte der kolumbianische Flieger Concha Venegas aus. Auf diese Weise war es zum ersten Male möglich, Zeitungen, die am Morgen in Bogota erschienen waren, noch am gleichen Tage in dem 2260 km entfernten Lima zu verkaufen. Flugkpt. Concha Venegas, der sich für die Durchführung dieses Fluges für ein Flugzeug vom Typ Junkers-Ju 34 entschied, legte den Flug auf der Route Bogota—Cali—Ipiales—Guayaquil—Machala—Chiclayo—Lima zurück. Das Flugzeug, das dem Geographisch-Militärischen Institut von Kolumbien gehört, war mit einem 660-PS-BMW-Hornet-Motor und einer Junkers-Luftschraube ausgerüstet. Die Tatsache,; daß der gesamte Flug über die unwirtlichen Höhen des Andenmassivs führte und daß es sich bei dem verwendeten Flugzeugtyp um ein Muster aus dem Baujahr 1926 handelt, unterstreicht in wirkungsvoller Weise die Bedeutung dieses Fluges.

Luftwaffe.

Berlin, 21. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge griffen am 20. 3. gegen Abend einen durch Kreuzer, Zerstörer und Flugzeuge stark gesicherten britischen Geleitzug in der Höhe von Scapa Flow sowie ein bewaffnetes Handelsschiff im Englischen Kanal erfolgreich an. Der Geleitzug wurde zersprengt. Neun Kriegs- und Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von ca. 42 000 Tonnen sind versenkt worden. Zwei weitere Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von ca. 11 000 Tonnen wurden schwer getroffen, eines der feindlichen Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. — Am Vormittag des 20. 3. wurden einzelne britische Aufklärungsflugzeuge in der Nähe der ost- und nordfriesischen Inseln gesichtet und von der deutschen Abwehr abgewiesen. Die Verluste der britischen Fliegertruppe bei ihren Angriffsversuchen gegen die Insel Sylt in der Nacht vom 19. zum 20. 3. haben sich nach den abschließenden Feststellungen auf drei Flugzeuge erhöht.

Berlin, 22. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte trotz ungünstiger Wetterlage bis in die nördliche Nordsee auf.

Berlin, 23. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die deutsche Luftwaffe führte am 22. März trotz heftiger feindlicher Jagd- und Flakabwehr zahlreiche Aufklärungsflüge über Frankreich durch. An der Westfront flogen einige feindliche Aufklärungsflugzeuge in das deutsche Grenzgebiet ein. Ein englisches Flugzeug wurde in der Gegend von Cleve durch ein Messerschmitt-Jagdflugzeug in großer Höhe gestellt und zum Absturz gebracht. — Am 22. 3. und in der Nacht vom 22. zum 23. 3. wurde die Verletzung neutralen Hoheitsgebietes durch feindliche Flugzeuge mehrfach festgestellt, und zwar die Verletzung niederländischen Hoheitsgebietes um 12.22 Uhr, 22.31 Uhr und 23.14 Uhr, belgischen Hoheitsgebietes um 0.47 Uhr und luxemburgischen Hoheitsgebietes um 1.11 Uhr.

Berlin, 24. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungstätigkeit über Frankreich fort. — Bei der Grenzüberwachung im Westen wurde im Luftkampf in Gegend Zweibrücken ein französischer Aufklärer von deutschen Jägern abgeschossen.

Berlin, 25. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte trotz sehr ungünstiger Wetterlage Aufklärungsflüge über Ost-Frankreich durch. — In der Nacht vom 23. zum 24. 3. flogen zahlreiche feindliche Flugzeuge nach Nordwestdeutschland und in den Abschnitt Mosel—Rhein ein. Ein Vickers-Wellington-Langstreckenflugzeug wurde durch Flakartillerie abgeschossen. — Beim Rückflug verletzte der Gegner in acht Fällen niederländisches Hoheitsgebiet zwischen 22.45 und 2.45 Uhr.

Berlin, 26. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In Gegend Saarbrücken fand zwischen Messerschmitt-Jagdfliegern und französischen Morane-Flugzeugen ein Luftkampf statt, in dessen Verlauf ein feindliches Flugzeug abgeschossen wurde. —■ In der Nacht vom 24. zum 25. 3. unternahm die deutsche Luftwaffe einige erfolgreiche Erkundungsflüge nach Nord- und Ostfrankreich, ohne auf Gegenwehr zu stoßen. Feindliche Flugzeuge flogen um die gleiche Zeit nach Nord- und Südwestdeutschland ein, wobei sie teils auf dem Hin-, teils auf dem Rückflug mehrfach niederländisches, belgisches, luxemburgisches und schweizerisches Hoheitsgebiet verletzten.

Berlin, 27. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz feindlicher Jagd- und Flakabwehr erzielten die zur Aufklärung über Frankreich eingesetzten deutschen Flugzeuge wichtige Erkundungsergebnisse. — In der Nacht vom 25. zum 26. 3. flogen mehrere feindliche Flugzeuge in Nord- und Westdeutschland ein. Hierbei wurde erneut in mehreren Fällen dänisches, niederländisches, belgisches und luxemburgisches Hoheitsgebiet bei Ein- und Ausflügen verletzt. — Im Laufe des 26. 3. versuchten feindliche Flugzeuge mehrfach, die deutsch-französische Grenze zu überfliegen. Deutsche Jagdflugzeuge vertrieben den Gegner und schössen ohne Verluste ein britisches Hurricane- und ein französisches Morane-Flugzeug ab.

Berlin, 28. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Bei erfolglosen Angriffen einzelner britischer Flugzeuge auf Vorpostenboote in der Deutschen Bucht wurde durch deutsche Jagdflugzeuge ein britisches Bristol-Blenheim-Flugzeug abgeschossen. Von den feindlichen Flugzeugen, die in der Nacht zum 28. 3. abermals unter Verletzung dänischen, holländischen, belgischen und luxemburgischen Hoheitsgebietes über die deutsche Grenze ein- und ausflogen, wurde ein britisches Flugzeug durch unsere Flak brennend abgeschossen. Ein Teil der Besatzung wurde gefangen genommen.

Berlin, 29. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfflugzeuge

griffen in den Abendstunden des 28. 3. unter schwierigsten Wetterbedingungen einen britischen Geleitzug im Seegebiet der Shetlands erfolgreich an. Der Geleitzug wurde zersprengt. Sechs große Handelsschiffe erhielten Treffer, ein Schiff geriet in Brand, und ein Bewachungsfahrzeug wurde versenkt. Alle eingesetzten Kampfflugzeuge kehrten unversehrt zurück. — Tagsüber wurde in verstärktem Maße über der Nordsee, Großbritannien und Frankreich aufgeklärt. Die Flüge erstreckten sich bis nach den Orkney- und Shetlandinseln. Sie erbrachten trotz heftiger Gegenwehr wertvolle Erkundungsergebnisse. Zwei Aufklärungsflugzeuge sind vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

Berlin, 30. 3. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungsflüge trotz ungünstiger Witterung bis in die Abendstunden über der Nordsee, gegen die britische Ostküste und über Frankreich fort. — Hierbei wurde ein feindlicher Geleitzug nördlich Flamborough Head angegriffen. Ein den Geleitzug sichernder Kreuzer wurde durch Bombentreffer beschädigt, ein Handelsschiff versenkt und ein anderes getroffen. Ein deutsches Flugzeug kehrte von diesem Unternehmen nicht zurück. — An der Westfront kam es zu Luftkämpfen zwischen deutschen und französischen Jagdflugzeugen. Drei feindliche Jäger vom Muster Morane erhielten schwere Treffer und mußten unmittelbar hinter der feindlichen Linie notlanden. Ein deutsches Jagdflugzeug wurde abgeschossen. — Eines der am Vortage als vermißt gemeldeten Aufklärungsflugzeuge ist von einem deutschen U-Boot in der Nordsee treibend gesichtet worden. Die Besatzung wurde an Bord genommen, das Flugzeug versenkt.

31. 3. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

Berlin, 1. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Südlich Saarbrücken, über französischem Boden, kam es am Nachmittag des 31. 3. zu verschiedenen größeren Luftkämpfen zwischen deutschen und französischen Jagdflugzeugen. Trotz zahlenmäßiger Uebeiiegenheit der Franzosen schössen die deutschen Jäger ohne eigene Verluste sieben Morane-Flugzeuge ab. — Tagsüber wurde über Ostfrankreich und der Nordsee bis zu den Shetland-Inseln aufgeklärt. Die eingesetzten Flugzeuge kehrten mit wertvollen Ergebnissen unversehrt zurück.

Berlin, 1. 4. 40. (DNB.) Am 31. 3. fanden über der französischen Front mehrere größere Luftkämpfe statt. Deutsche Jagdflugzeuge, die zur Grenzüberwachung eingesetzt waren, stießen an verschiedenen Stellen auf Jagdflugzeuge des neuesten französischen Musters. Insgesamt kämpften 25 Messerschmitt-Flugzeuge gegen 36 Moräne. Die deutschen Jäger trugen einen großen Erfolg davon. Sie schössen ohne einen einzigen Verlust sieben französische Jagdflugzeuge ab. Im einzelnen spielten sich folgende Kämpfe ab: Bei Püttlingen standen in zwei Treffen acht Messerchmitt-Flugzeugen acht Morane-Flugzeuge gegenüber. Dabei wurde eine Morane-Maschine über dem Ort Püttlingen zum Absturz gebracht. Aus einer weiteren Morane-Maschine rettete sich der Flugzeugführer durch Fallschirmabsprung. Ein Luftkampf fand südlich von Saargemünd statt, und zwar griffen neun Messerschmitt-Flugzeuge zwanzig Morane-Flugzeuge an. Ein französisches Flugzeug schlug brennend in der Nähe von Saargemünd auf, ein anderes montierte infolge der Beschußwirkung in der Luft ab. Ueber Mörchingen kam es zum Kampf zwischen acht deutschen und acht französischen Jägern. Ein französischer Flugzeugführer sprang nach Beschuß im Fallschirm ab. Ein französisches Flugzeug geriet in der Luft in Brand. Ein drittes französisches Flugzeug trudelte und stürzte zu Boden, da anscheinend der Führer tödlich getroffen war.

Berlin, 2. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftaufklärung über der Nordsee und gegen Ostfrankreich wurde am 1.4. in verstärktem Maße fortgesetzt. Dabei kam es zu wiederholten Luftkämpfen zwischen einzelnen deutschen Aufklärungsflugzeugen und feindlichen Jägern. Ein Dornier-Aufklärungsflugzeug schoß ein französisches Jagdflugzeug vom Muster Curtiß, ein anderes Aufklärungsflugzeug schoß eine Moräne ab. Ein englisches Aufklärungsflugzeug, das in die Deutsche Bucht einzufliegen versuchte, wurde von einer Rotte Me 109 abgeschossen. — Ein deutsches Aufklärungsflugzeug kehrte vom Feindflug nicht zurück.

Berlin, 3. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 2. 4. wurde die Luftaufklärung über der gesamten Nordsee, der englischen Ostküste bis zu den Shetland-Inseln und über Ostfrankreich fortgesetzt. Ein deutsches Aufklärungsflugzeug mußte nach einem Luftkampf mit drei britischen Jägern auf See notlanden. Die Besatzung wurde von einem anderen deutschen Aufklärungsflugzeug aufgenommen. — In den Abendstunden wurden erneut britische Seestreitkräfte in Scapa Flow angegriffen. Obwohl die Wetterlage ungünstig und die Abwehr sehr stark war, gelang es, mehrere Schiffe durch Bombentreffer bzw. Bombeneinschläge in nächster Nähe zu beschädigen. — Im Westen kam es an verschiedenen Stellen zu

Luftkämpfen. Dabei wurden drei feindliche Jagdflugzeuge abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Berlin, 4, 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der nördlichen Nordsee und vor der britischen Ostküste wurden am Nachmittag des 3. 4. durch deutsche Kampfflugzeuge britische Kriegsschiffe, Geleitzüge und bewaffnete Handelsschiffe angegriffen. — Trotz wiederholter Luftkämpfe mit britischen Jägern und heftiger Flak ab wehr von den Kriegs- und Handelsschiffen gelang es den deutschen Angreifern, einen nachhaltigen Erfolg zu erreichen. Schwer getroffen wurden ein Zerstörer, ein Vorpostenboot und zwei Handelsschiffe (mit einer Gesamttonnage von 7000 Tonnen), drei Vorpostenboote und ein Handelsschiff mit 5000 Tonnen wurden durch die Brandwirkung der Bomben zerstört. Durch Bombentreffer wurden ferner beschädigt ein Vorpostenboot und diei Handelsschiffe (mit einer Gsamttonnage von 17 000 Tonnen). — Zwei deutsche Flugzeuge mußten notlanden. Die Besatzungen sind gerettet. Ein Flugzeug wird vermißt. Ein englisches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen.

5. 4. 40 u. 6. 4. 40. Oberk. d. Wehrmacht keine Bekanntmachungen über Luftwaffe.

Berlin, 7. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe führte am 6. 4. Luftaufklärung über Nord- und Mittelfrankreich durch. Ein deutsches Dornier-Aufklärungsflugzeug wurde hierbei von vier Curtiss-Fugzeugen angegriffen. Das Aufklärungsflugzeug setzte sich so lange zur Wehr, bis der Gegner aus Brennstoffmangel von ihm ablassen mußte. Es landete wohlbehalten in seinem Heimathafen. — Am Spätnachmittag des 6. 4. flogen mehrere feindliche Flugzeuge nordwestlich Trier über luxemburgisches Gebiet nach Deutschland ein und über luxemburgisches Hoheitsgebiet auch wieder zurück.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Abgeschossene englische Flugzeuge. Von

oben nach unten:

1. Englisches Flugzeug Typ Vickers „Wellington" Ostersonntag von der deutschen Flak abgeschossen. Fünf Mann der Besatzung konn- ^ ten sich retten. Der zweite Pilot, Sergeant ^£ Douglas Wilson, kam in den Flammen ums Leben.

2. Der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 23. März meldete: „Ein englisches Flugzeug wurde in der Gegend von Cleve durch ein Messerschmitt-Jagdflugzeug in großer Höhe gestellt und zum Absturz gebracht." — Das Bild zeigt die Reste der von dem deutschen Jäger abgeschossenen englischen Maschine bei Lobith (Holland) an der deutsch-holländischen Grenze.

3. Trümmer des englischen Flugzeuges, das am 28. 3. 40 von deutscher Flak über der Eifel abgeschossen wurde.

4. Mittelstück eines abgeschossenen engl. Vickers „Wellington".

5. Ein deutscher Offizier untersucht die Ueberreste der abgeschossenen englischen Maschine. Rechts oben erkennt man das völlig ausgebrannte Gerippe der Vickers „Wellington". PK-Weitbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

1633 Leistungsabzeichen in Silber wurden bis zum 1. Januar 1940 an folgende Länder verliehen:

Deutschland.......1232

Polen..........190

England......... 57

Frankreich........42

Schweiz......... 27

USA........... 25

Ungarn .......... 18

Columbien .........

Dänemark .........

Griechenland ........

Brit.-Indien........

Lettland.........

Protektorat Böhmen und Mähren

1 1 1 1 1

_1

1634

Jugoslawien .

Finnland . . Afrika (Union)

Holland . . .

Rumänien . .

Litauen . . .

Estland . . ϖ

Schweden . .

Aegypten . .

Brasilien . .

38 Goldene Leistungsabzeichen wurden bis 1. Januar 1940 an folgende Länder verliehen:

Deutschland........ 31

Amerika USA........ 3

Afrika (Union) .......

Aegypten.........

England.........

Frankreich........

1 1

1

J_

38

Spitzenleistungen im Segelflug der NSFK.-Standarte 75 Frankfurt a. M. an

erster Stelle im Reich wurden nach einer Mitteilung des Korpsführers des NS.-Fliegerkorps, General der Flieger Christiansen, vollbracht. Nach den Endergebnissen für das Jahr 1939 steht die NSFK.-Standarte 75 Frankfurt a. M. der Gruppe 11 (Hessen-Westmark) mit 44 735 Starts vor sämtlichen NSFK.-Einheiten des Reiches an erster Stelle. Es entfallen allein auf den Sturm 1/75 Frankfurt a. M. 10 064 Starts, ein Ergebnis, das überhaupt erstmalig in einer Einheit während eines Jahres erreicht wurde. NSFK.-Sturm 1/77 Darmstadt konnte sich mit 8080 Starts an zweite Stelle setzen, womit die NSFK.-Gruppe 11 (Hessen-Westmark) die beiden besten Stürme des gesamten Korps aufzuweisen hat. Insgesamt wurden in der Gruppe 77 972 Starts ausgeführt, auf die 1857 abgelegte Prüfungen entfallen. — Welche gewaltige Leistung und welche Unsumme von Arbeit in diesen nackten Zahlen steckt, wird noch besonders unterstrichen durch die Tatsache, daß der volle Flugbetrieb im vergangenen Jahr nur bis August durchgeführt werden konnte, während durch Ausbruch des Krieges der gesamte Segelflug in den letzten Monaten des Jahres 1939 starke Einschränkungen erfahren mußte. Nur unter großen Opfern, nur unter Ueberwindung mannigfachster Schwierigkeiten war es den Männern der Einheiten möglich, den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten.

Ital. Segelflugbetrieb 1939 der R. U. N. A. (Reale Unione Nazionale Aeronau-tica) ist beträchtlich erweitert. 1938 nur 2 Segelflugschulen, 1939 10 Schulen und zwei für Fortgeschrittene. Schulgleiter erhöhten sich von 22 auf 44; Schleppwinden von 5 auf 29.

Gleiterstarts 1938 3954 und 1939 77 338. Ausgebildet wurden bis zur „A" 104, bis zur „B" 946. Mit 870 Schleppflügen konnten 46 „C"-Prüfungen abgelegt werden. Ital. Segelflugrekorde stiegen auf 8 h 21 min und 102 km und auf 650 m Höhe.

Privaten Segelfliegern stellte die R. U. N. A. zur weiteren Ausbildung und Durchführung von Höchstleistungen Maschinen leihweise zur Verfügung. Für die Ausführung von Höchstleistungsflügen waren Preise, welche während des ganzen Jahres gewonnen werden konnten, ausgeschrieben.

Im Motorflugbetrieb erhöhte sich die Zahl der Schulen von 39 auf 58, die Zahl der Schulmaschinen von 366 auf 453. Zahl der Flugstunden 37 259, d. s. 17% mehr als 1938.

Ital. Segelflugzeug Cat B. p. Zweisitzer, gebaut in den „Officine Aeronautiche di Taliedo", Mailand, nahm Wettbewerb Asiago 1939 teil. — Spannweite 18,10 m, Länge 16 m, Fläche 20,75 m2. Leergewicht 230 kg, Zuladung 170 kg.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Deutsche Flugmodell-Höchstleistungen. Stand vom 1. April 1940. Gegenüber dem Stand vom 1. Januar 1940 hat sich folgendes geändert: Klasse: Saalflugmodelle mit Gummimotor. Handstart-Dauer: HJ. Mischke, Königsberg, 12 min 27 sec.

Saalflugmodell des Königsberger Hitlerjungen Joachim Mischke flog in der Ostpreußenhalle Königsberg 12 min 27 sec. Damit wurde die bisherige Bestleistung um 2 min überboten. Spannweite 730 mm, Gummiantrieb, Baustoffe: Balsaholz, Mikrofilm, Gewicht 3 g.

Literatur«

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Instrumentenkunde von Ing. Helmut Bürkle. (Luftfahrt-Lehrbücherei Bd. 17.) 192 S. m. 231 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 4.—.

Vorliegendes Buch vermittelt die notwendigen Fachkenntnisse der Flugzeuginstrumente, Selbststeueranlagen und anderes, wobei in den Beschreibungen der einzelnen Geräte auch auf die physikalischen Grundlagen eingegangen wird. Ein praktisches Hilfsbuch für alle, welche sowohl im Werk als auch bei der Behandlung von Flugzeugen mit diesen Instrumenten in Berührung kommen.

Werkstoffkunde im Flugzeug- und Motorenbau von Obering. Karl Liebig. (Luftfahrt-Lehrbücherei Bd. 3.) 108 S. m. 15 Abb. 2. Aufl. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis RM 2.50.

Die Werkstoffkunde ist ein außerordentlich umfangreiches Gebiet geworden, bei dem nicht nur die Kenntnis der einzelnen Werkstoffe, sondern auch deren Auswahl und Behandlung unerläßlich ist. In der vorliegenden 2. Auflage sind behandelt: Leichtmetalle, Eisen und Stahl, Nichteisenmetalle wie Kupfer, Blei, Zinn, Zink, nichtmetallische Werkstoffe wie Holz, Leim, Leder, Bespannstoffe, Kunststoffe, Kautschuk und alles, was auf diesem umfangreichen Gebiete vorkommt.

Mit Bomben und MGs über Polen. PK-Kriegsberichte der Luftwaffe. Von Josef Grabler. 294 S. m. 61 Abb. Verlag C. Bertelsmann, Gütersloh. Preis RM 2.85.

Bekanntlich wurde im Polenfeldzug zum erstenmal die gesamte Kriegsberichterstattung in einer Formation zusammengefaßt. Die Berichter waren nicht mehr Zivilisten, die nur vom Hörensagen ihre Arbeit verrichteten, sondern sie nahmen an den Aufklärungs- und Angriffsflügen selbst teil. Grabler, welcher den polnischen Feldzug in der Luft mit erlebte, gibt in diesem Buch eine Auswahl von 59 Wortberichten einer Luftwaffenformation. Die Männer haben ausgezeichnet verstanden ihre Erlebnisse und Eindrücke lebenswahr zu schildern. Der Leser erlebt die spannenden Momente der Sturzkampfflugzeugbesatzungen, wie sie ihre Bomben in die Ziele bringen, wie die MG-Leute mit ihren Zerstörern die letzten polnischen Jäger vernichten, wie die Flugzeugführer ihre eigene abgeschossene Maschine in Brand stecken, wie sie sich durch die feindliche Linie wieder zur

Truppe durchschlagen.--Ein spannendes und belehrendes Buch, zugleich ein

Dokument über die Leistungsfähigkeit unserer Luftwaffe.

Flugeigenschaften von Helmut Wenke. (Prakt. Theorie i. d. Flugtechnik, Bd. 9.) 124 S. m. 64 Abb. Verlag Dr. M. Matthiesen & Co., Berlin SW 68. Preis kart. RM 4.—, geb. RM 5.60.

Ein durch die Luftfahrtbehörde abzunehmendes Flugzeug muß bestimmte Mindestflugleistungen und Flugeigenschaften besitzen. In den meisten Fällen sind, um dieses Ziel zu ererichen, noch umfangreiche theoretische und praktische Untersuchungen sowie Flugversuche notwendig. Das vorliegende Buch behandelt die Flugeigenschaftsmessungen und enthält die behördlichen Messungen sowie Erläuterungen der verschiedenen Eigenschaftsbegriffe. Die einzelnen Meßverfahren und Richtlinien hierzu sind beschrieben und teilweise angedeutet. Für Flugzeugführer und Ingenieure, welche sich auf diesem Gebiete betätigen müssen, ist dieses Buch unerläßlich.

Schwert am Himmel. Fünf Jahre deutsche Luftwaffe. Herausgeg. v. Dr. H. Orlovius, Oberreg.-Rat im RLM. Band 3/4 der Adler-Bücherei. Verlag Scherl, Berlin SW 68. Preis RM 2.—.

Im "I. Teil „Werden und Bewährung der deutschen Luftwaffe" sind die Er-

eignisse von 1918—1933 kurz wiedergegeben; dann erlebt man den Aufbruch der Luftwaffe von 1933—1935 und dann die Vollendung des Aufbaues der Luftwaffe bis heute, die Waffentaten der Legion Condor, die Erringung der Luftherrschaft in Polen, unsere siegreichen Kämpfe gegen England und Frankreich. Der 2. Teil behandelt „Gliederung und Einsatz der deutschen Luftwaffe", während der 3. Teil „Rund um die deutsche Luftwaffe" über verschiedene Ereignisse und sonstiges Wissenswerte in bezug auf Fliegerei und Luftwaffe berichtet. Das vorliegende Buch kündet von dem Geist, den unsere Luftwaffe beseelt, den der Führer und sein Feldmarschall ihr gaben. Ein selten inhaltsreiches und preiswertes Buch mit vielen Abbildungen, in dem sogar der Eingeweihte allerlei Neues findet.

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