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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 9/1940

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 9/1940. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1940 - Heft 9/1940
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro %U Jahr bei Htägigem Erscheinen RM 4.50

Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durcb alle Buchhandlungen, Postanstalten und Verlag: Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

Nr. 9 24. April 1940 XXXII. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 8. Mai 1940

Fliegergeist.

Zum Fliegen gehört Begeisterung. So ist es von altersher, und wenn wir zurückdenken an die ersten Anfänge der Segelfliegerei, so wundern wir uns über die Geduld, die wir manchmal aufbringen mußten. Oft hat es wochenlang gedauert, bis das Flugzeug fertig war, und dann nochmals Wochen, bis das richtige Flugwetter einsetzte, und innerhalb weniger Sekunden lag die Maschine zerschlagen am Boden. Viele Kameraden, die voller Hoffnungen eifrig mitgearbeitet hatten, mußten nun wieder warten. — Enttäuschungen gibt es nicht. Dafür sorgt der echte Fliegergeist.

Jetzt sind eine Menge Segelflieger zur Luftwaffe eingerückt, manche nur bei der Flak und manche auch anderswohin. Das Endziel gleich in der Maschine zu sitzen und den Knüppel zu rühren, können die vielen Flugbegeisterten nicht auf einen Schlag erreichen. Auf dem Wege bis zum Steuerknüppel sind viele andere Arbeiten noch zu erledigen. Dazu gehört auch Wacheschieben, Kistenflimmern und anderes mehr. Hier heißt es auch wieder, mit Fliegergeist, Lust und Liebe Soldat zu sein. Auch unser Korpsführer hat im Weltkrieg einmal lange warten müssen und ist endlich als erfolgreicher Pilot am Knüppel gelandet.

Und nun für den Nachwuchs: Wenn wir Flugsport betreiben, dienen wir dem Vaterland. Hierzu gehört eine verschworene Fliegergemeinschaft, wie sie der Führer braucht.

USA Howard DGA Kabinen-5-Sitzer.

Die Howard Aircraft Corp. Chicago, hat ihr Kabinenflugzeug hinsichtlich der Stromlinienform und in den Einzelteilen verbessert.

Dieser Kabinenfünfsitzer ist ein abgestrebter Hochdecker, Fahrwerk verbessert mit freiem Durchgang ohne Achse, Räder Stromlinienverkleidung. Motor Pratt & Whitney Wasp Junior 450 PS.

Rumpf Stahlrohr, Flügel Holzbauweise, stoffbespannt. Elektrisch betätigte Wölbungsklappen. In Konstruktion und Bauausführung wie das Baumuster DQA-11.

Spannweite 11,6 m, Fläche 19,5 nf2. Leergewicht 1110 kg, Flug-

Diese Nummer enthält Patentsammlun.e; Nr. 25, Bd. VIII.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

gewicht 1860 kg. Reisegeschwindigkeit in 3800 m 332,8 km/h, Lan-degeschwindig-keit 88 km/h.

USA Howard DGA Kabinen-5-Sitzer.

Bild: Aero Digest

USA Grumman Modell F4 F-3.

Dieses neue Jagdflugzeug, über welches wir 1939, Seite 589, an Hand einer Skizze kurz berichteten, bringen wir nebenstehend in einer Abbildung. Dieser Jagdeinsitzer war für die Marine, insbesondere auch für die Verwendung bei Flugzeugträgern, bestimmt.

Durch die Verwendung eines Pratt & Whitney 1200-PS-Motors erhält das Flugzeug einen verhältnismäßig großen Rumpfquerschnitt. Fahrwerk in den Rumpf einziehbar. Dadurch ist im Flügel Raum für andere Einbauten frei geworden.

Andererseits fehlen wieder die notwendigen Massen, wie sie bei Einbau von Waffen zur Kräfteaufnahme des Rückstoßes und hierbei auftretenden Schwingungen notwendig sind. Es scheint, daß die vor-

r...... liegende

Grumman-\ Jagdtype mit i zur Lieferung an die kriegführenden Mächte in Europa bestimmt war.

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USA Grumman Modell F4F-3 Jagdflugzeug.

Archiv Flugsport

USA Bell XP-39 Airacobra Jagdflugzeug.

USA Bell XP-39 Airacobra Einsitzer-Jagdflugzeug, Typenbeschreibung „Flugsport" 1939, Seite 480. Ergänzend ist noch nachzutragen: Motor Allison V-12, 1250 PS, flüssig gekühlt, hinter dem Führersitz. Dreiflügelige Luftschraube durch verlängerte Welle angetrieben. Bewaffnung eine 37-mm-Kanone, durch die hohle Schraubenwelle feuernd, vier MQ.s im Rumpf synchron gesteuert. Höchstgeschwindigkeit 640 km/h, Gipfelhöhe 10800 m, Reichweite 1600 km, Reisegeschwindigkeit 520

km/h. Fluggewicht 2700 kg, Flächenbelastung 135,8 kg/m2. Spannweite 10,2 m, Länge 9,02 m.

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USA Bell XP-39 Jagdflugzeug. Kühler in Flügelnase, Luftaustritt Flügeloberseite, Rumpfende hinter Motor abnehmbar. Zeichnung Flizht

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USA Bell XP-39 Jagdflugzeug. Werkbild

USA Curtiss 76-D. Zwei-Motor.

Der Kriegsflugzeugbau in USA wird ganz von den Vorgängen in Europa, insbesondere von dem deutschen Flugzeugbau, beeinflußt. Die Curtiss-Wright Corporation hat ein zweimotoriges Kampf- und Jagdflugzeug, den 76-D, in Ganzmetallbauweise, Mitteldeckerbauart, entwickelt.

Flügel dreiteilig, Mittelstück mit Motoren und Ansatzflügel. Rumpf schlanke Form. Rumpfnase vier feste MG.s 40 Kaliber, Nasenunterteil nach unten aufklappbar mit Trittribüne zum Laden der MG.s. Dahinter Sichtaufbau für Führer und MG.-Schützen für bewegliches MG. Weitere MG.s je zwei auf beiden Seiten im Flügel.

Fahrwerk freitragende Federbeine, nach hinten in die Motor-Verkleidung elektrisch hochziehbar. Ebenso Schwanzrad.

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Segelflugschleppwinde Typ „Rhön".

Die Rhön-Segelflug-Schleppwinde, gebaut als Anhänger und hergestellt von Auto-Pfeifer, Fulda, ist durch ihre Torsionsstabachse (System Porsche) äußerst geländegängig. Die zur Erhöhung der Standfestigkeit an dem Rahmen angeschweißten 4 Füße können für sehr unebenes Gelände auf Wunsch schwenkbar geliefert werden (Abb. 1).

Die Torsionsstabachse ist zum Schwenken eingerichtet. Die Schleppwinde wird mittels einer eingebauten Zahnstangenwinde an der Vorderseite hochgehoben, der in Abb. 2 an der Kette befindliche Bolzen gelöst und die Winde wieder abgelassen. Durch das Ablassen der Winde schwenkt der Arm der Torsionsstabachse nach oben und nimmt die Räder mit. So ist es möglich, die Winde in kürzester Zeit (ca. 2 bis 3 Min.) startfertig auf den Boden zu stellen (Abb. 2). Die Winde steht quer zur Schlepprichtung und gewährt dem Führer eine ausgezeichnete Sicht und durch die 4 Füße eine gute Standfestigkeit in Schlepprichtung (Abb. 3).

Der elektrisch geschweißte U-Trägerrahmen, 1 m breit und 2,15 m lang, trägt, in Schlepprichtung gesehen, links den auf Gummi gelagerten, serienmäßig hergestellten Ford-V8-Industriemotor von 90 PS, Dieser Motor besitzt auch bei Doppelsitzerstarts ein gutes Anzugsvermögen und bei höchster Belastung noch genügend Kraftreserven (Abb. 4). Als Kühler dient ein Kupferlamellenkühler für stat. Motore von 30 1 Inhalt. Neben dem Motor ist eine starke Batterie eingebaut.

Die Kraftübertragung erfolgt über ein serienmäßig hergestelltes Vierganggetriebe und Kardangelenk direkt auf eine gußeiserne Trommel, so daß leistungsmindernde Differentiale oder Kegelräder vermieden sind. Die Achse der Seiltrommel läuft auf Kugellager, ist reichlich stark dimensioniert und gewährleistet hohe Beanspruchungen.

Auf der Seiltrommel befindet sich ein 3,6 mm starkes und 1500 m langes Seil. Für ein gleichmäßiges Auf- und Abwickeln des Schleppseiles sorgt eine automatische Spulvorrichtung (endlose Spindel) (Abb. 5). Die vor der automatischen Spulvorrichtung angebrachte Kappvorrichtung des bekannten Baumusters Jachtmann, Hersteller Baas, Darmstadt, wird vor der Inbetriebnahme herausgeklappt und vom Armaturenbrett aus betätigt (Abb. 5 u. 6).

Führersitz mit Armaturenbrett und Betätigungshebel liegt zwischen dem Motor und der Seiltrommel (Abb. 3 u. 6). Unter dem Führersitz und über der Seiltrommel ist ein Kraftstoffbehälter von 65 1 eingebaut. Ueber dem Kraftstoffbehälter und der Seiltrommel Werkzeugkasten. Himer dem Führersitz aufsteckbarer Windschutz.

Auf dem Armaturenbrett: Seilgeschwindigkeitsmesser, je ein Kühlwassertemperatur-Einlaß- und -Auslaßmesser, Oeldruck- und Oeltemperaturmesser, Ladekontrolle für die Lichtmaschine, Zündschloß und Handanlasser, daneben der Handgashebel (gelb angestrichen) und der Kapphebel (rot angestrichen). Links neben dem Armaturenbrett Handkupplungshebel und unten auf dem Fußbrett, zum Abbremsen der Seiltrommel, Fußbremse (Abb. 6).

Links neben dem Führersitz Behälter für Telefon und an der linken äußeren Ecke der Winde Rohr für Schalenkreuz-Anemometer.

Der Führer der Winde (braucht nicht Autofahrer zu sein) bedient also mit der linken Hand die Handkupplung oder das Telefon, mit der rechten Hand Handgas oder Kappvorrichtung. Dabei ist der Handgashebel so konstruiert, daß er beim Loslassen selbsttätig auf Leerlauf zurückgeht.

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Segelflugschlepp winde Typ „Rhön". 1. Die Winde als Anhänger auf dem Transport. 2. Nach Herausziehen des Bolzens schwenkt der Arm der Torsionsstabachse nach oben und nimmt die Räder mit. 3. Winde im Betrieb quer zur Schlepprichtung. Der sitzende Führer hat nach allen Seiten gute Sicht. 4. Motoreinbau. 5. Spul- und Kappvorrichtung. 6. Armaturenbrett. Werkbilder

Durch die vollkommen geschlossene Bauart gegen Witterungseinflüsse geschützt und verschließbar, kann die Winde auch im Gelände belassen werden. Mindestgeschwindigkeit des Seiles 18,4 km/h, Maximalgeschwindigkeit 88 km/h, Gesamtgewicht der Winde 1058 kg. Die Rhön-Segelflug-Schleppwinde ist seit einem Jahr bei der Techn. Erprobungsstelle für Segelflug, Trebbin, in Betrieb.

Sum-Vergaser und -Triebwerkszubehör,

Außer den vielen Spezialvergasern für deutsche Flugmotoren jeden Volumens baut die Sum-Vergaser-Ges. zwei Modelle für die bekanntesten deutschen Flugmotorenbaumuster.

Sum-Vergaser 729 und 730 (Abb. 1) für Motoren von 4—6,5 1 Hubraum. Bei Argus As 10 C, 240 PS, 12,6 1 Hub räum, werden 2 Vergaser verwendet. Gewicht je 3 kg, Saugrohrdurchmesser 48 mm, Ovalflansch 76 mm, mit Höhenkorrektur, rückenflugtauglich. Dreidüsenregistervergaser, lagenunempfindlich, mit besonders

angeordneter Rückenflugdüse. Die getrennt angeordneten Leerlauf-, Uebergangs-und Hauptdüsen schalten sich nacheinander ein. Im Normalflug bleibt die Rückenflugdüse automatisch ausgeschaltet. Im Rückenflug setzt ein Ventil Leerlauf-,

v Uebergangs- und Hauptdüse außer Wirkung und die Rückenflugdüse schaltet

| sich ein.

% Sum-Vergaser 797, 798 und 762 für Motoren von 3,5—5 1 Hub räum. "■''< Diese Mehrdüsen-Registervergaser haben sich infolge ihres einfachen und übersichtlichen Aufbaues ausgezeichnet bewährt.

Außer der Herstellung von Vergasern gehört zum Arbeitsumfang der Surn-Vergaser-Gesellschaft noch der Bau von Geräten für Triebwerk und Zelle. Wie: Schlauchanschluß-Geräte verschiedener Ausführungen zum Auftanken und Ablassen von Kraft- und Schmierstoffen,

Handpumpen für Kraftstoffeinspritzung zum Motoranlassen in verschiedenen Ausführungen,

Ventile (Abb. 2) zum Ablassen der Kühlflüssigkeit aus dem Kühler während des Fluges,

Preßluftkupplungen für Bord- und Bodenzwecke,

Tankventile (Abb. 3) für den gleichen Zweck für einfache und geschützte Kraft- und Schmierstoffbehälter,

Frostsichere Be- und Entlüftungsventile (Abb. 4) für Schmierstofftanks zur Verhinderung von Beschädigungen durch Tank-Ueber- oder -Unterdrücke und anderes mehr.

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Sum-Vergaser und -Triebwerkszubehör.

Werkbilder

Abb. 2

Abb. I

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

FLUG

UflDSCHAl

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Inland.

Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom 1. 4. 1940:

Zum General der Flieger: Der Generalleutnant Udet;

zu Generalleutnanten: Die Generalmajore Fahnert, Haubold, Martini;

zu Generalmajoren: Die charakterisierten Generalmajore Herwarth, \^on Dit-tenfeld, Cabanis;

zu Obersten: Die Oberstleutnante Lehmann, Maier, von Buche, Dr. Stephan, Pawelke, Schwartzkopff, Wieland, Heidenreich, Schröder, Zollinger, Freiherr von Ledebur, Diakow;

zum Oberst: Der charakterisierte Oberst Würtz.

Lilienthal - Gesellschaft für Luftfahrtforschung, ord. Mitgliederversammlung 1939 am 27. 4. 1940, 11.30 h, Haus der Flieger, Berlin. Im Anschluß Vortrag über technische Untersuchung von Beuteflugzeugen.

Ausland.

Austral. Luftwaffe Luftmarschall jetzt Sir Charles Stuart Burnett.

USA Atlantik-Flughafen

Ausbau in Aussicht genommen La-Guardia-Field, früher unter dem Namen North Beach Flughafen bekannt.

Byrds Südpol-Expedition Curtiss-Condor-Doppel-.decker auf Polarschiff,, North Star" mitgeführt.

Portugal bestellte 12 Grumman G-21B Flugboote bei der Gillies Aviation Corp., USA.

Belgien bestellte 80 Brewster Jagdflugzeuge, von denen 40 bis zum Sommer abgeliefert werden.

Franz. Jagdflugzeug Moräne 406, Motor Hispano-Suiza 12Y 860 PS.

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Moräne 406.

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Engl. Flugzeugerkennungsdienst gibt folgende Merkmale an. Vergleiche die nebenst. Abbildung: Unten links: Franz. Jagdflugzeug Moräne, MS. 406, rechts: Engl. Jagdflugzeug Hurri-cane. Bei beiden Typen verjüngen sich, ebenso wie beim Messerschmitt die Flügel nach den Enden. Moräne erscheint gedrungener, Hurricane schlanker. Die Nase des Me 109 ist mehr ringförmig als die Nase des Moräne oder des Hurricane. Charakteristisch für den Moräne ist der Hängebauch hinter der Schraube. Kühler beim Hurricane in der Mitte des Rumpfes zwischen den Rädern des nach Innen hochgezogenen Fahrwerks. Moräne Kühler auch zwischen den Fahrwerksrädern, nur kürzer und tiefer (hochziehbar). Ausgezogen steht er mehr vor als wie beim Hurricane. Me 109 hat drei kleine Kühler unter der Nase, und unter der Flügelhinterkante.

Höhenleitwerk beim Hurricane Oberkante Rumpf, beim Moräne fast Unterkante Rumpf, beim Messerschmitt über dem Rumpf in halber Flossenhöhe. Flosse und Ruder beim Hurricane abgerundet, beim Moräne gerade Flossen, Vorder-und Hinterkante-Ruder gerade. Me 109 Strebe nach der Rumpfunterkante, Ruder nach hinten abgerundet.

Oben links: Heinkel He IHK, rechts Schwanz des Supermarine-Spitfire.

Engl. Erkennungsdienst.

Bild: The Aeroolane

Schwierig ist, wie der englische Erkennungsdienst sagt, die Erkennung des fieinkel He 111. Wenn man ihn in der Luft sieht, muß man auch die Einzelheiten! in der Konstruktion kennen. Durch das geringe Seitenverhältnis erscheint dij$ Maschine gedrungen. Erkennungszeichen elliptische Fläche des Höhenleitwerks ohne Ausschnitt. In der Luft gesehen erkennt man die starke Verjüngung der Flügel, die den Eindruck einer noch stärkeren Pfeilform gibt. Leichte Verwechslung mit dem Blenheim. Flügel beim Blenheim gerade verjüngt, Höhenleitwerk gerade. Heinkel Tiefdecker, Blenheim Mitteldecker.

Oben rechts: Schwanz der Spitfire, nach hinten gesehen, erkennt man Leitwerk über dem Rumpf liegend. Vorderkante Leitwerk abgerundet, Hinterkante gerade, Seitenruder ausgespart. <■ Ferner charakteristisch für Spitfire von unten gesehen der ausgerundete Flügelübergang zum Rumpf.

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Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Franz. Moräne Jagdflugzeug 406. Weltbild

Luftwaffe.

Berlin, 8. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Laufe des 7. 4. unternahmen deutsche Flugzeuge Erkundungsflüge über der mittleren Nordsee sowie über Nord- und Mittelfrankreich und führten Bewachungsflüge über der Deutschen Bucht und der Westfront durch. Nördlich der Insel Sylt sichtete ein Schwärm Messerschmitt-Flugzeuge 24 britische Wellington-Bomber. Unsere Jäger Schossen zwei britische Flugzeuge ab und zwangen die anderen zum Ab-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Beschußverletzungen an deutschen Flugzeugen haben in vielen Fällen im gegenwärtigen Kriege erfreulicherweise die schwer zu beeinträchtigende Flug- und Steuerfähigkeit bewiesen — ein Beweis für die Güte des deutschen Flugmaterials. Bild links: Sturzkampfflugzeug Ju 87 mit von der polnischen Flak durchschossener Fläche flog glatt weiter und führte seinen Auftrag noch ordnungsgemäß durch. Rechts: Durch Flakbeschuß zerstörte Kielflosse einer Ju 87, die trotzdem ihren Flug fortsetzen und im Heimathafen landen konnte. Bilder jfm.

drehen nach Westen. — An der Westfront kam es wiederholt zu Luftkämpfen. Hierbei schössen unsere Jagdflugzeuge vier feindliche Flugzeuge ab, ein weiteres wurde durch Flakartillerie zum Abschuß gebracht. — Drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Berlin, 9. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In den Abendstunden des 8. 4. griffen deutsche Heinkel-Kampfmaschinen wiederum in Scapa Flow liegende Teile der gegnerischen Seestreitkräfte mit großem Erfolg an. Zwei große Einheiten, darunter ein Schlachtschiff, wurden durch Bombentreffer stark beschädigt, drei weitere schwere Einheiten durch Einschläge in nächster Nähe ebenfalls erheblich beschädigt. Tagsüber wurden ausgedehnte Aufklärungsflüge über der Nordsee bis zum 65. Breitengrad sowie über Nord- und Ostfrankreich unternommen. Zwei britische Flugzeuge, ein Jagdflugzeug und ein Sunderland-Flugboot, wurden abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Berlin, 9, 4, 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Um dem in Gang befindlichen britischen Angriff auf die Neutralität Dänemarks und Norwegens entgegenzutreten, hat die deutsche Wehrmacht den bewaffneten Schutz dieser Staaten übernommen. Hierzu sind heute morgen in beide Länder starke deutsche Kräfte aller Wehrmachtsteile eingerückt, bzw. gelandet. — Auf den Flugplätzen in Jüt-land und Südnorwegen sind deutsche Luftstreitkräfte gelandet.

Berlin, 10. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Die militärischen Maßnahmen zum Schutz der Neutralität von Dänemark und Norwegen wurden am 9. 4. von starken Einheiten des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie von Falkenhorst, von Seestreitkräften unter dem Befehl des Generaladmirals Saalwächter und des Admirals Carls und von zahlreichen Verbänden der Luftwaffe unter Führung des Generalleutnants Geißler in engster Zusammenarbeit durchgeführt. — Die Luftwaffe klärte während des ganzen Tages über Dänemark auf und sicherte den Vormarsch der deutschen Truppen, wrelche im Kleinen Belt bei Middelfahrt, im Großen Belt bei Korsoer und Nyborg und in Gjedser zur Besetzung der Inseln landeten. Kopenhagen wurde bereits in den frühen Morgenstunden kampflos besetzt. — Die von England vorgesehene Besetzung wichtiger norwegischer Stützpunkte sollte sofort im Anschluß an die Anlegung der Minensperre in den norwegischen Hoheitsgewässern stattfinden. Die deutsche Aktion ist diesem Versuch um knapp 10 Stunden zuvorgekommen. Die zu diesem Zweck bestimmten und von Aufklärern festgestellten britischen Seestreitkräfte und Transportschiffe wurden gestern in den späten Nachmittagsstunden von der deutschen Luftwaffe angegriffen und vernichtend geschlagen. Fast alle feindlichen Kriegsschiffe erhielten Volltreffer schweren Kalibers. Im einzelnen wurden getroffen: 4 Schlachtschiffe mit je 2 oder 3 Bomben, 2 Schlachtkreuzer mit je 1 Bombe, 2 Schwere Kreuzer mit 2 bzw. 1 Bombe, 1 Schwerer Kreuzer wurde mit Bombentreffer in Brand gesetzt, 2 Transportschiffe wurden mit 1 Bombe belegt. Jagdfliegerverbände sicherten die Unternehmungen durch Ueberwachung der Westküste Dänemarks und Norwegens sowie der inneren Deutschen Bucht. — Ein britisches Flugboot, Typ Sunderland, wurde abgeschossen. — Die weitere Besetzung Norwegens schreitet schnell und planmäßig fort.

Der norwegische Flugplatz Stavanger, nach dem Bericht d. Oberk. d. Wehrm. mit deutschen Fliegerverbänden belegt. Im Hintergrund das Gebäude der Flugleitung.

Bild PK-Schaller-Weltbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Ii

Berlin, 11. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftaufklärung über Mittel- und Nordfrankreich wurde trotz schwieriger Wetterlage und starker Abwehr fortgesetzt. — Die norwegischen W'ehrmachtsdienststellen in Oslo haben ihre Bereitwilligkeit erklärt, am Luftschutz gegen englische und französische Flieger aktiv teilzunehmen. — Die Luftwaffe führte am 10. April wiederum in verstärktem Umfange Luftaufklärung über der gesamten Nordsee durch und brachte wichtige Meldungen über Stand und Bewegungen feindlicher Seestreitkräfte. — Die zur bewaffneten Aufklärung eingesetzten Kräfte hatten infolge schlechter Sichtverhältnisse nur an zwei Stellen Qefechtsberührung mit dem Gegner. Ein britischer Zerstörer wurde durch Bomben schweren Kalibers getroffen, eine Flak- und eine Scheinwerferbatterie im Gebiet von Scapa Flow durch Bombeneinschläge außer Gefecht gesetzt. — Britische Jagdflugzeuge griffen mehrmals deutsche Aufklärer ohne Erfolg an. Ein britisches Jagdflugzeug vom Muster Hawker-Hurricane wurde vor den Shetlands abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge wTerden vermißt. — Jagdfliegerverbände überwachten Norwegen sowie die dänische Westküste und sicherten mit starken Kräften das norwegische Seeküstengebiet vor feindlichem Einflug. Feindliche Einflüge wurden lediglich über der norwegischen Westküste festgestellt, wo der mit deutschen Fliegertruppen belegte Flugplatz Stavanger durch einzelne britische Kampfflugzeuge im Tiefflug erfolglos angegriffen wurde.

Berlin, 12. 4* 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht (auszugsw. gek.): Ueber-wachungsflüge der Luftwaffe an der dänischen Westküste trafen auf keinen Feind. — In Gegend Drontheim wurde ein Angriff britischer Flugzeuge erfolgreich abgewiesen. Ein am Nachmittag stattfindender Angriff britischer Torpedoflugzeuge blieb ohne jegliche Wirkung. — In den besetzten Räumen um Bergen, Stavanger, Christiansand verlief der Tag ruhig. Feindliche Angriffsversuche haben mit Ausnahme eines erfolglosen britischen Luftangriffs auf Stavanger nicht stattgefunden. Dort wurde ein Vickers-Wellington-Flugzeug durch Flakartillerie abgeschossen. — Einheiten der Luftwaffe unterstützten die deutschen Truppen in Norwegen durch zahlreiche Erkundungs- und Sicherungsflüge. — In den neuerrichteten Luft- und Seestützpunkten sind seit dem 10. 4. mittags zahlreiche Flakbatterien feuerbereit. — Aufklärungsflugzeuge sicherten das Seegebiet vor der norwegischen Küste und stießen bis weit über die nördliche Nordsee zur Erkundung feindlicher Seestreitkräfte vor. Auf Grund der Aufklärungsergebnisse griff ein Kampffliegerverband in den Abendstunden feindliche Kriegsschiffe 200 km nordwestlich Drontheim an. Ein Flugzeugträger wurde durch Volltreffer einer schweren Bombe schwer beschädigt, ein Schwerer Kreuzer durch zwei Bomben getroffen und bewegungsunfähig gemacht. — Die Luftaufklärung über Nord- und Mittelfrankreich wurde am 11. 4. bis Paris ausgedehnt. — Zwei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt.

Berlin, 12. 4. 40 (DNB.) Englische Flugzeuge haben einen kleineren Bahnhof in Schleswig-Holstein mit Bomben angegriffen. Die Wirkung dieses Angriffes war zwar gering; es sind nur ein Sportplatz beschädigt worden und durch die Detonation einer Bombe neben einem Eisenbahngleis die Fenster eines Warteraumes zersprungen. Der Vorgang ist jedoch von anderen Gesichtspunkten besonders bedeutungsvoll. Es ist hier der erste Fall im jetzigen Krieg zu verzeichnen, daß von feindlichen Fliegern eine deutsche Verkehrsanlage angegriffen wurde. Sollte sich durch Wiederholung eines derartigen Versuches herausstellen, daß es sich um ein planmäßiges Vorgehen gehandelt hat, so ist für Deutschland eine gänzlich neue Sachlage in der Führung des Luftkrieges gegen England gegeben. Es werden dann hieraus sofort die notwendigen Folgerungen gezogen.

Berlin, 13, 4, 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Ein am Nachmittag des 12. 4. erfolgter Luftangriff auf den Hafen von Narvik blieb erfolglos. Ein britisches Flugzeug wurde hierbei abgeschossen. — Auf Bergen versuchten die Engländer am Nachmittag des 12. 4. einen Luftangriff mit stärkeren Kräften. Die Abwehr der deutschen Luftwaffe konnte jedoch so rechtzeitig einsetzen, daß nach bisherigen Feststellungen acht feindliche Flugzeuge, davon eines durch Flakartillerie, abgeschossen wurden. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. Ein am späten Nachmittag in mehreren Wellen durchgeführter Luftangriff auf Stavanger blieb ebenfalls erfolglos, ein Feindflugzeug wurde abgeschossen. — Die Luftwaffe führte mehrere Aufklärungsflüge über Nord- und Ostfrankreich bis über Paris durch.

Berlin, 14. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Zerstörer unter

Führung des Comodore Bonte, die die Landung in Narvik und die erste Einrichtung der Truppen gesichert hatten, bestanden in den letzten lagen, unterstützt von deutschen U-Booten und Flugzeugen, schwere Kämpfe gegen die wiederholten Einbruchs versuche der englischen Streitkräfte. Am 13. 4., mittags, führte der Feind abermals einen Großangriff durch. Er setzte zu diesem Zweck ein Geschwader, bestehend aus zwei Schlachtschiffen, Flugzeugträgern, Kreuzern und zahlreichen Zerstörern ein. Trotzdem sind unsere eigenen Zerstörer wieder zum Angriff auf die britische Ueberlegenheit angetreten. Bei diesen schweren Kämpfen wurde der britische Zerstörer „Cossack" von Marine- und Luftstreitkräften in Brand geschossen und strandete. Der Zerstörer „Eskimo" sowie weitere Zerstörer wurden desgleichen schwer beschädigt oder vernichtet. Die Gesamtverluste des Feindes sowohl als unsere eigenen sind noch nicht in vollem Umfange zu übersehen. — Britische Luftangriffe richteten sich am 13. 4. gegen Narvik, Stavanger und Bergen. Hierbei wurde auch die Stadt Bergen mit Bomben belegt. Auf militärische Ziele blieben die Angriffe erfolglos. — Eigene Kampffliegerverbände griffen an verschiedenen Punkten britische Seestreitkräfte an. Zwei feindliche U-Boote wurden, wie bereits gemeldet, durch Bombentreffer vernichtet.

Berlin, 14. 4. 40. (DNB.) Das Oberk. d. Wehrmacht gab am 13. 4. bekannt, daß die Zahl der deutschen Verluste bei den Luftkämpfen am 12. 4. an der norwegischen Küste insgesamt fünf Flugzeuge betragen habe. Inzwischen ist eines von den als verloren gemeldeten Messerschmitt-Flugzeugen in seinen Heimathafen zurückgekehrt.

Berlin, 15. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In Bergen griffen zwei britische Kampfflugzeuge einen deutschen Handelsdampfer mit Bomben an und

Von oben: Deutsche Flieger über Norwegens Küste, deren Schutz sie jetzt

übernommen haben. Deutsches Kampfflugzeug über Norwegen. Gelände auf den Lofoten und in dem von deutschen Truppen besetzten Raum von Narvik. Wasserfall im Trold-Fjord, im Hintergrund der 1045 m hohe Troldtinder.

Weltbild (3)

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Short Sunderland Flugboot wird als Aufklärer und Begleitboot zum Schutz der Schiffsgeleitzüge verwendet; Vgl. Typenbeschreibung „Flugsport" 1940 S. 67. In der Abbildung erkennt man besonders gut den Heckschützen mit vier MG.s. Drei dieser Flugzeuge wurden am 8., 9.

Und 15. 4. abgeschossen. Archiv Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

brachten ihn zum Sinken. Beide Flugzeuge wurden kurz darauf von deutschen Jägern abgeschossen. — Im Räume von Stavanger und Christiansand verlief der Tag ruhig. Bei dem erfolglosen Angriff der britischen Flugzeuge am 13. 4. wurden zwei Vickers-Wellington durch Messerschmitt-Jäger abgeschossen. — Im Skagerrak vernichteten unsere dort operierenden Streitkräfte zwei weitere feindliche U-Boote, so daß sich die Zahl der in den letzten Tagen von See- und Luftstreitkräften versenkten feindlichen U-Boote auf sieben erhöht. — Einheiten der Luftwaffe klärten im Laufe des 14. 4. über der Nordsee und der ganzen norwegischen Küste auf. — Im Westen keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe führte Grenz-überwachungsflüge durch. Ein deutscher Jäger schoß in Gegend Emmerich ein britisches Flugzeug vom Muster Bristol-Blenheim ab. Ein weiteres britisches Flugzeug erhielt nördlich Offenburg Flakfeuer und stürzte ab.

Berlin, 16. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Gegen Narvik führten die Briten am Vormittag des 15. 4. einen erfolglosen Luftangriff durch. — Bei mehrfachen britischen Luftangriffen gegen Stavanger wurden zwei Lockheed Flugzeuge abgeschossen. — Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärung über der Nordsee und an der norwegischen Westküste bis Narvik fort. Ein britisches Flugzeug, das einen Einflug in die Deutsche Bucht versuchte und in der Wesermündung ohne Erfolg-Bomben warf, wurde nordostwärts Helgoland im Luftkampf von einem Angehörigen des Jagdgeschwaders Schumacher, das damit seinen 70. Luftsieg errang, abgeschossen. Ein anderes britisches Flugzeug ist am Westeingang des Skagerrak durch deutsche Jäger zum Absturz gebracht worden. Ein deutsches Flugzeug ist vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

Berlin, 17. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht, Bei Stavanger führte die britische Luftwaffe in der Nacht vom 15. zum 16. 4. erneut Luftangriffe durch, die jedoch keinen militärischen Schaden anrichteten. — Die Luftwaffe setzte am 16. 4. ihre Aufklärung über der mittleren und nördlichen Nordsee sowie an der norwegischen Westküste mit wertvollen Erkundungsergebnissen fort. — Trotz des schlechten Wetters wurden Einheiten der britischen Seestreitkräfte durch deutsche Kampfflugzeuge angegriffen. Ein großes Transportschiff wurde durch Volltreffer schwersten Kalibers getroffen und ein feindliches U-Boot und — wie bereits gemeldet — ein feindlicher Kreuzer 150 km nordwestlich des Mold-Fjordes durch schwere Bombentreffer versenkt. — Bei der Jagdüberwachung an der Südwestküste Norwegens schössen deutsche Jäger am 15. 4. eine Lockheed-Hudson und ein Sunderland-Flugboot ab. Ein deutsches Flugzeug ist vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

Berlin, 17. 4. 40. (DNB.) Bei dem Angriff von deutschen Kampfflugzeugen gegen die britischen Seestreitkräfte und Transportschiffe in den Gewässern bei Harstad nördlich Narvik am 16. 4. 40 erhielt ein Transportschiff, wie bereits gemeldet, einen Volltreffer durch eine Bombe schwereren Kalibers. Mit dem Untergang des Transportschiffes ist zu rechnen. — Es handelte sich hierbei um einen der englischen Transporter, die bei Harstad, 60 km nördlich von Narvik, mit der Ausladung englischer Truppen beschäftigt sind. Der Angriff kam den Engländern sichtlich überraschend. Sie hatten in diesem so weit von den deutschen Stützpunkten in Norwegen abgelegenen Gebiet offenbar nicht mit dem Erscheinen der deutschen Luftwaffe gerechnet. Die Bekanntschaft mit den deutschen Kampfflugzeugen wird den Briten deutlich gemacht haben, daß sie selbst an einer weltentlegenen Stelle nicht ungestört ihre Landungen vornehmen können.

Berlin, 18. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Ein im Laufe des 17. 4. angesetzter britischer Luftangriff gegen Drontheim blieb infolge der rechtzeitig einsetzenden deutschen Abwehr ohne jeden Erfolg. — Stavanger wurde in den Morgenstunden des 17. 4. durch britische Kreuzer aus weiter Entfernung beschossen. Vier eigene Flugzeuge wurden durch Splitterwirkung beschädigt. Deutsche Kampfflugzeuge griffen darauf die beim Angriff beteiligten sowie weiter nördlich stehenden Schiffseinheiten an. Ein Kreuzer erhielt, wie bereits bekanntgegeben, einen Volltreffer schwersten Kalibers und sank sofort. Ferner wurden insgesamt vier Volltreffer schweren und schwersten Kalibers auf Leichte und Schwere Kreuzer erzielt, auch ein Zerstörer erhielt einen Volltreffer schweren Kalibers. Bei den Kreuzern handelt es sich unter anderem um Schiffe der Suffolk-und London-Klasse. Stoppen eines Schiffes, Schlagseite bei einem andern, Zerstörungen an Bord und Oelflecke im Wasser wurden beobachtet. Zwei britische Flugzeuge wurden über Stavanger abgeschossen. — Deutsche Flugzeuge griffen zwei norwegische Torpedoboote in der Gegend nordostwärts Arendal an. Eines

derselben wurde schwer getroffen, auf Strand gesetzt und von der Besatzung-fluchtartig verlassen, die Verfolgung des zweiten aufgenommen. — Auf der gesamten mittleren und nördlichen Nordsee brachte die fortgesetzte Erkundung durch die deutsche Luftwaffe neue wichtige Aufklärungsergebnisse über Stand

und Bewegung feindlicher Seestreitkräfte.--------

Berlin, 19. 4. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Nördlich Narvik wurden feindliche Seestreitkräfte und Transportdampfer, die eine Landungsaktion vorbereiteten, durch Kampfflieger angegriffen und schwer getroffen. Ein feindliches U-Boot wurde durch Bombentreffer sofort versenkt.

Segelflug

NSFK.-Gruppe 5 (Wartheland), Posen, Oberführer Ledy, wurde am 9. 4. besucht vom Korpsführer General der Flieger Christiansen in Begleitung von Gruppenführer Sporleder und Brigadeführer Schröder. Der erste Besuch des Korpsführers galt dem Gauleiter und Reichsstatthalter Greiser, welchem er den Dienstgrad eines NSFK.-Gruppenführers verlieh. Gauleiter Greiser erinnerte bei der Begrüßung seines Waffengefährten aus dem Weltkriege an das gemeinschaftliche Wirken vor 25 Jahren. Am 10. 4. erfolgte die Weiterfahrt zur Besichtigung der anderen NSFK.-Stürme nach Lodsch.

Wiener Segelflug-Frauengruppe-Arbeitswerkststte besichtigte Gruppenführer Krüger der NSFK.-Gruppe 17, wobei die Gruppenführerinnen Tamara Brück und Golda Niehsner über die bisherigen Arbeiten der Fliegerinnen berichteten. Das neueste Segelflugzeug (Grünau Baby 2 A) erhielt den Namen „Günter Groenhoff \ Diesej(T:20 Mitglieder zählende Gruppe, junge Wienerinnen in langen blauen Hosen und kurzärmeligen Blusen, machte einen frischen Eindruck. Sie haben schon allerhand geleistet und geflogen. 1938 war das Fliegerinnen-Standquartier auf dem Waschberg, 1939 das Sommer- und Winterlager auf der Koppel bei Salzburg und zu Ostern ein drittes auf dem Spitzerberg. Selbstgebaut wurden ein „Zögling" und ein „Baby".

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Lycoming-Sportflugmotor „0-145", 50 PS, Typenbeschreibung mit Abbildung finden Sie im „Flugsport" 1938 Nr. 9 S. 207.

Mikrofilm-Lösung, gebrauchsfertig in kleinen Flaschen, für 20—30 Modelle reichend, zu RM —.80, ist bei Uhu-Werk H. u. M. Fischer, o. H.-G., Bühl (Baden), erhältlich.

Miles Masler Geschwindigkeit 800 km ist Laienerzählung.

Literatur«

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Das Flugzeug. Zusammenfassendes Handbuch über Aufbau, Triebwerk, Flugwerk, Ausrüstung, einschl. elektrischer Anlage, Anzeigegeräte, FT.-Anlage sowie über Instandsetzungsarbeiten und Betriebsmaßnahmen herausgeg. v. Theo E. Sönnichsen, bearb. v. Dr. W. Haeder VDL 898 S. m. üb. 750 Abb. u. 12 teils niehrfarb. Tafeln. Verlag Richard Carl Schmidt & Co., Berlin W 62. Preis: Leinen geb. RM 27.—.

Es ist ein großes Verdienst des Herausgebers, für die Herausgabe dieses Handbuches Fachleute gewonnen zu haben, die in der Lage waren, dem angehenden Flieger, Techniker, Flugzeugmechaniker, Elektrotechniker und Ingenieur ein Buch in die Hand zu geben, welches das nötige Verständnis für die Erfassung der Materie vermittelt. Bereits beim Aufschlagen des Buches überraschen die ingenieurmäßigen Skizzen und Zeichnungen nach bekannter Haeder-Manier. Diejenigen Textstellen des Buches, die Instandsetzungsarbeiten, Störungen und praktische Betriebsmaßnahmen behandeln, sind am Rande durch einen schwarzen Strich gekennzeichnet. Ein wirklich gutes Buch.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940




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