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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 14/1940

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 14/1940. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1940 - Heft 14/1940
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro H Jahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlunsen, Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

Nr. 14 3. Juli 1940 XXXII. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 17. Juli 1940

Flugentwicklung.

Die Geschichte über Entwicklung und Bewährung der Flugzeuge und Motoren während dieses Krieges wird, wenn sie einmal geschrieben ist, richtunggebende Bedeutung annehmen. Schon heute lassen die Erfolge unserer Luftwaffe eine noch nie dagewesene Steigerung in der Gestaltung, Herstellung und Bewährung der deutschen Flugzeuge erkennen. Welche Voraussetzungen dieser gewaltigen Steigerung zugrunde liegen, wird einer späteren Zeit vorbehalten sein, darüber zu sprechen.

Wenn man die Fachzeitschriften von Frankreich und England in den letzten Jahren studiert hat, so fiel die große Zahl der Konstruktionen in Flugzeugen und Motoren auf, die in dem einzelnen Land sowie nach dem Ausland als Ueberlegenheit angepriesen wurde. Von den gerühmten Motoren, z. B. Schiebermotoren Perseus, Dagger und anderen, hat man nichts mehr gehört, von den vielen Flugzeugen sind nur vereinzelte Typen in Erscheinung getreten. Ein großer Teil kräfteverzehrender Konstruktionsarbeit wurde umsonst aufgewendet.

Bei uns in Deutschland ist das Gegenteil der Fall. Die in der Mehrzahl auftretenden Konstruktionen kann man beinahe an den Fingern einer Hand abzählen. Hierzu kommt noch ein gewaltiges Hilfsmittel, vielen Fernstehenden weniger begreiflich, für die Großerzeugung jedoch Voraussetzung: Das ist die Normalisierung. Wohl in keinem Land der Welt ist die Normung so weit vorgeschritten wie bei uns. Diese Normung wird nicht nur bei der Luftwaffe, sondern auch im Flugzeugbau für friedliche Zwecke von ausschlaggebender Bedeutung sein. Wir waren das erste Land der Welt, welches hier bahnbrechend von Grund auf ein Normungswerk aufgestellt hat und damit in Flugzeugbau und -industrie führend sein wird.

USA Edward MBM-1 Zweimotor-Sport.

Sterling Edward, San Franzisko, Cal., hat 1939 einen zweisitzigen Kabinentiefdecker mit zwei 50 PS Continental-A50-3-Mo-toren in der Flügelnase fertiggestellt.

Flügel, Profil NACA 23012, stark verjüngt nach den Enden, V-

Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 28.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

USA. Edwards MBM-1 mit 2 Continental-Motoren 50 PS. Aviation

Form. Mittelstück mit dem Rumpf fest verbunden. Ansatzflügel Kastenholm Sperrholz. Flügelnase Sperrholz.

Rumpf und Mittelstück Stahlrohr Duralumin - Kastenholm. Hinten stoffbespannt, vorne Aluminium-plankung. Zwei Sitze nebeneinander, Doppelsteuerung. Fahrwerk von Hand hochziehbar. Betriebsstoffbehälter 135 1.

Spannweite 11,5 m, _Länge 8,25 m, Höhe 2,1 m. ^Fläche 20 m2. Fahrwerk-Spurweite 2,7 m. Leergewicht 535 kg, Fluggewicht 790 kg. Höchstgeschwindigkeit 195 km/h, Reise 172 km/h, Steigzeit 240 m/Min. Reichweite 640 km. Preis 5000 9.

USA Greenwood-Yates (Geodetik) Sport-Zweimotor.

Die vielfach angepriesene geodetische Bauweise führte Georg Yates und Allan Qreenwood dazu, ein Sportflugzeug bei der North Pacific Aircraft Corporation, Portland Ore., bauen zu lassen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

USA. Greenwood-Yates (Geodetik) Sport-Zweimotor.

Aviation

Freitragender Tiefdecker, Flügel und Rümpf in geodetischer Bauweise, bestehend aus diagonal über Schotten und Formringe gelegten Sprucestreifen. Zwei Sitze hintereinander, hochziehbares Fahrwerk. Zwei Menasco-Motoren von je 50 PS.

Rumpf, Flügel sowie Leitwerk stoffbespannt. Baujahr 38/39.

Ital. „F. 5"-Jagdeinsitzer mit Fiat A 74 R. C. 38,

Der neue Jagdtiefdecker „F. 5a, von Caproni Vizzola gebaut, besitzt die gleichguten Flugeigenschaften wie der bewährte Doppeldecker. Gemischtbauweise. Motor Fiat A. 74 R. C. 38, Doppelstern 840 PS in 3800 m; Durchmesser 1,19 m. Fiat-Hamilton constant-speed Verstellpropeller. Vergleiche Flugsport 1937, S. 558.

Flügel durchgehend aus einem Stück, Holzbauweise. Zwei Holme, Sperrholzbeplankung mit Stoffaufleimung. Flügelbefestigung mit Rumpf sechs Schraubenbolzen. Querruder Duralumin-Rahmen-werk stoffbespannt, statisch ausgeglichen. Landeklappen ganz Duralumin. Bei heruntergelassenen Landeklappen können die Querruder um 10° verstellt werden, wodurch der Auftrieb sowie seitliche Stabilität erhöht werden.

Rumpf Ganzmetall, geschweißtes Stahlrohrgerüst mit Duraluminhaut. Führerverkleidung Schiebehaube, vorderer Windschutz Plexiglas, hinterer Luftstromabfluß durchsichtig. Hinter dem Kopf Sturzbügel. Führersitz durch Handrad verstellbar. MG.-Betätigung auf der Steuersäule. Höhen- und Leitwerksflosse freitragend, zwei-holmig ganz Duralumin. Höhenflosse im Fluge verstellbar. Steuerungsbetätigung durch Stoßstangen.

Fahrwerk nach innen zwischen die beiden Flügelholme hochziehbar. Betätigung hydraulisch. Pumpe vom Motor angetrieben. Zur Reserve Handpumpe. Ferner Reserveflasche zum Ausfahren des Fahrwerks. Fahrwerk im ausgefahrenen Zustand arretiert. Blechverkleidung für Verschwindfahrwerk sonderbetätigt, öffnet sich nur beim Aus- und Einfahren. Hierdurch werden bei ausgefahrenem Fahrwerk Starteigenschaften günstiger. Stoßaufnehmerstrebe durch Strebe nach hinten im Dreiecksverband versteift. Fahrwerksachse am Federbein einseitig gelagert. Schwanzrad hochziehbar zwangsläufig mit dem Hauptfahrwerk.

Zw^ei geschweißte Duralumin-Betriebsstoffbehälter. Zusatzbehälter kann eingebaut werden, wodurch die Reichweite auf 1000 km erhöht wird.

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Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Fiat „F. 5."-Jagdeinsitzer mit A. 74 R. C. 38 Doppelstern-Motor. Weltbild

Bewaffnung außer fest eingebauten MG.s näheres nicht bekannt. Ausrüstung Funktelefonie-Empfänger. Einrichtung für Nachtflug.

Spannweite 11,29 m, Länge 7,90 m, Höhe 3 m, Fläche 17,4 m2, Leergewicht 1850 kg, Fluggewicht 2270 kg. Flächenbelastung 130 kg/m2, Leistungsbelastung 3,04 kg/PS. Landegeschwindigkeit 115 km/h, normale Reichweite 600 km, Steigzeit auf 6000 m in 6,3 Min. Gipfelhöhe 9500 m, Start 187 m, Auslauf 193 m.

Jagdeinsitzer Grumman F5F-1 frSkyrocket".

Die Grumman Aircraft Engineering Corp., Bethpage, Long Island, hat im Auftrag der USA-Marine einen zweimotorigen, für Flugzeugträger bestimmten Jagdeinsitzer F5F-1 „Skyrocket" entwickelt, mit dem Anfang April die ersten Leistungsflüge durchgeführt wurden.

Nach dem Grundsatz, die Luftströmung im ersten Flügeldrittel nach Möglichkeit unversehrt zu erhalten, ist die Rumpfnase sehr weit nach hinten gerückt. Infolge der geringen Bauhöhe ist der Kabinenbau entsprechend höher. Höhenleitwerk V-Form, doppeltes Seitenleitwerk als Endscheiben. Heckrad fest, Hauptfahrwerk in die Motorverkleidungen hochziehbar.

Bewaffnung 2 MG.s und 2—4 Kanonen. Zwei Wright-Cyclone-Motoren je 1200 PS. Curtiss-Verstellschrauben.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

USA. Grumman F 5 F - 1 Zeichnung Flugsport

Links: Hier entstehen unsere Stukas. Von oben nach unten: Hochleistungsmotoren Jumo 211 sind bereitgestellt, um in die fertigen Rümpfe der Ju 87 eingebaut zu werden. Mitte: Die Motoren sind bereits in die Rümpfe der Ju 87 montiert. Unten: Hier wird die letzte Hand an die Fertigstellung der Stukas gelegt, die dann das Werk verlassen.

Foto JFM-Fr. OKW

Spannweite 12,7 m, Länge 8,6 m, Flügeltiefe 2,42 m. Fluggewicht 6100 kg. Geschwindigkeit in 5000 m wird mit 700 km/h errechnet. Landegeschwindigkeit 113 km/h.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Grumman F 5 F -1 „Skyrocket", zweimotoriger Jagdeinsitzer der USA.-Marine.

Werkbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Arado Ar 196 Küstenaufklärer. Unten links: Während der Norwegenaktion. Nachschubsicherung durch Arado Ar 196. Man erkennt die vereiste Ostsee, welche den Startbetrieb nicht hindert. Rechts: Küstenaufklärer werden zu Wasser gebracht.

Werkbilder

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

USA. Bell XP-39 Airacobra Jagdflugzeug (siehe Typenbeschreibung „Flugsport" Nr. 9, S. 124) mit eingezogenem Fahrwerk. Archiv Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

BMW 132 Großserienbau. Oben links: Einbau der Räder im hinteren Qehäuseteil. Rechts: Einbau des Laderrades. Unten: Einsetzen der Kurbelwelle. Man beachte die bequem greifbare Anordnung des Schalters für Kranbedienung. Rechts: Zusammenbau von Kolben und Pleuel. Werkbilder

Amerikanische Luftfahrtforschung im Jahre 1939»

(Fortsetzung von Nr. 13/1940, S. 190.) Bericht des Ausschusses für Triebwerksanlagen.

Leistungssteigerung und wirtschaftlicher Kraftstoffverbrauch stehen heute im Vordergrund des Interesses. Daß in den letzten zehn Jahren die Motorleistung nahezu verdoppelt werden konnte, ist hauptsächlich auf die Vergrößerung der Zylinderzahl und des Hubvolumens zurückzuführen, die Entwicklung von Kraftstoffen mit hoher Oktanzahl trug wesentlich zu diesem Erfolg bei. Die Grenze der Leistungssteigerung wird von einer Reihe von Faktoren bestimmt, von denen Kühlung, Warmfestigkeit der Baustoffe, Lagerbelastung u. a. eine Rolle spielen. Eine weitere Leistungssteigerung ist durch Verminderung des Einbau- und Kühlungswiderstandes- und durch eine bessere Wärmeausnützung zu erwarten. Der flüssigkeitsgekühlte Reihenmotor ist infolge seiner kleineren Stirnfläche dem Sternmotor noch immer überlegen, obwohl die Nachteile des letzteren durch verschiedene Maßnahmen auszugleichen versucht wurden. Auf thermischem Gebiet läßt eine Verbesserung der Wärmebilanz noch eine gewisse Leistungssteigerung erwarten, da in den heutigen Motoren nur etwa 30% der Verbrennungswärme nutzbar gemacht werden.

tur ist vom Kraftstoff-Luftgemisch praktisch unabhängig; im übrigen bestehen keine Beziehungen zwischen Klopf- und Frühzündungsverhalten gebräuchlicher Kraftstoffe.

Zur besseren Verteilung im Zylinder soll die eintretende Luft möglichst horizontal eintreten oder zum mindesten stark durchwirbelt sein. Ein Bericht über derartige Versuche ist in Arbeit.

Kraftstoffe, Schmierstoffe, Verbrauch. Zahlreiche Versuche haben die Erhöhung der Klopffestigkeit von Kraftstoffen zum Gegenstand. Auf grund theoretischer Ueber-legungen nimmt die verfügbare Leistung in dem Maße zu, wie die Verdichtung abnimmt, vorausgesetzt, daß die Temperatur der Einlaßluft konstant bleibt. Der Klopfbeginn wird außer von den Klopfeigenschaften des Kraftstoffs von der Konstruktion des Motors bestimmt. Versuchsergebnisse dieser Art sind in R. 655 veröffentlicht. Dagegen bleibt die Form der Verbrennungskammer auf das Klopfen ohne Einfluß; es wurden Motoren mit halbkugelförmigen, flachen und kegeligen Verbrennungsräumen untersucht. Aus Versuchen mit 100 Oktan Kraftstoffen im CFR.-Motor kann gefolgert werden, daß durch die Drehzahl weniger ein Zeiteffekt als vielmehr ein Temperatureffekt ausgeübt wird, indem sich der Wärmeübergang des eintretenden Gemisches ändert. Die Versuche, einen ungebleiten Kraftstoff mit einer OZ von größer als 100 zu schaffen, führten zum Erfolg; der erste Kohlenwasserstoff, der nach einer Spezialbehandlung diese Bedingung erfüllte, war Trime-thylbutan (Triptan). Wurde das Produkt weiter mit einem Gemisch von 90% Iso-Oktan und 10% Heptan (OZ = 90) vermengt, wurde eine OZ von über 99 erreicht. Die Versuche werden fortgesetzt. Festes Oktan schmilzt bei 101° C, siedet bei 106° C und ist in flüssigem, paraffinhaltigem Kohlenwasserstoff leicht löslich. Es laufen Versuche zur Festlegung einer Werteskala für Kraftstoffe mit einer OZ größer als 100.

Verbrennungsforschung. Durch die Entwicklung einer Spezial-Filmkamera mit einer Bildgeschwindigkeit von 40 000 in der Sekunde bei einer Wiedergabegeschwindigkeit von 16 in der Sekunde, wird die normale Beobachtungsfähigkeit 2500fach vergrößert, wodurch der Verbrennungsvorgang einwandfrei beobachtet werden kann. Mittels Schlierenaufnahmen konnte die Zeitdauer einzelner Klopfstöße zu 0,00005 bis 0,00010 s ermittelt werden. Versuchsergebnisse über den Einfluß der Luftbewegung auf das Klopfen enthalten R. 653 und R. 657. In einer kugeligen Bombe wurde die Verbrennung untersucht, wobei Gemische von Benzol, Heptan (OZ = O) und Iso-Oktan (OZ = 100) mit Sauerstoff und Stickstoff verbrannt wurden. Ein Bericht hierüber ist in Vorbereitung. Die Verbrennungsgeschwindigkeit war in allen Fällen dem Druck und der Temperatur des Gemisches verhältig. Für die Gruppe der Kohlenwasserstoffe ist die Verbrennungsgeschwindigkeit am größten für Benzol, am kleinsten für Iso-Oktan mit Heptanzusatz. Durch Zusatz von Tetreae-thyl-Blei zum Heptangemisch änderte sich die Verbrennungsgeschwindigkeit nicht wesentlich. Somit kann angenommen werden, daß die Verbrennungsgeschwindigkeit die Klopfeigenschaften nicht beeinflußt. Die beobachtete Druckzunahme während der Verbrennung war in allen Fällen kleiner als auf Grund theoretischer Erhebungen erwartet werden konnte; diese gingen davon aus, daß die Energieumsetzung in einer dünnen Flammenfront vor sich geht, tatsächlich findet jedoch auch noch hinter der Flammenfront eine Energieumwandlung statt. Da keinerlei Beziehungen zwischen den eine normale Verbrennung bestimmenden Faktoren und dem Klopfen gefunden werden konnten, werden weitere Versuche vorbereitet.

Aehnliche Versuche wurden mit Flugkraftstoffen zur Bestimmung des Frühzündungsverhaltens ausgeführt. Die eine Frühzündung hervorrufende kritische Tempera-

Einen allgemeinen Leistungsvergleich, unter besonderer Berücksichtigung des Kraftstoffverbrauchs, zwischen einem Vergaser- und Einspritzmotor, enthält N. 688. Heutige Motoren arbeiten mit Verdichtungsverhältnissen von 6 bis 7,5, durch weitere Erhöhung könnte der Kraftstoffverbrauch wesentlich herabgesetzt werden. Versuche im Bereich von 7,4 bis 10,2 laufen und ergaben bei n = 1750 U/min, pm = 12,8 kg/cm2 bei Atmosphärendruck der Einlaßluft einen spezifischen Verbrauch von 161,6 g/PS/h; Zylinder luftgekühlt, Verdichtungsverhältnis 9,2. Ueber die Herabsetzung des Verbrauchs bei Höchstleistung wurden weitere Versuche ausgeführt, deren Ergebnisse in einem Report veröffentlicht werden sollen. Vorerst ist eine Leistungssteigerung bei gleichbleibendem Kraftstoffverbrauch durch folgende Maßnahmen möglich: 1. Erhöhung des mittleren Druckes bei praktisch gleichbleibender Drehzahl bis zur Klopfgrenze oder bis zum Vollgaszustand, falls Klopfen nicht auftritt, 2. Erhöhung der Drehzahl bei Konstanthaltung der Zylindertemperatur durch besondere Kühlungsmaßnahmen, 3. Abschirmung der Zündkerzen oder Herabsetzung der Zylindertemperatur, wodurch sich höhere mittlere Drücke erreichen ließen, 4. Erhöhung des Kraftstoff-Luftverhältnisses, wodurch ebenfalls eine Steigerung des pm erzielt werden könnte.

Vorläufige Versuche zur Schaffung von sogenannten Sicherheitskraftstoffen mit hohem Flammpunkt brachten einige Ergebnisse. Heizwert, Leistungsausbeute und Verbrauch sollen möglichst nicht anders liegen als bei handelsüblichem Benzin.

Verschiedene Versuche befaßten sich mit den Eigenschaften und Veränderungen von Flugmotorenölen während des Betriebes und deren Einwirkung auf die Motorbaustoffe. Im besonderen wurde die Bildung von Oel-kohle und das Festfressen der Kolbenringe untersucht, Erscheinungen, die auf die Verwendung von hochraffinierten Oelen zurückzuführen sind. Diese Oele können auch verschieden geartete Korrosionserscheinungen hervorrufen, besonders dann, wenn die gleitenden Flächen nicht einwandfrei bearbeitet wurden. Mit Korrossionserscheinungen an Hauptpleuellagern befaßten sich besondere Untersuchungen. Der bestimmende Faktor ist hier die Temperatur, bei der es zur Bildung von korrodierenden Säuren kommt. Um die verschiedenen Einflüsse auf die Schmierung der Hauptlager systematisch untersuchen zu können, wurde ein geeignetes Modell gebaut, das Drehzahlen, Belastung, Temperatur usw. über einen großen Bereich zu verändern gestattet. In 50-Stun-den - Dauerläufen wurde die Eignung verschiedener Oelsorten für besondere Motorbedingungen untersucht.

Dieselmotoren. Im allgemeinen ist die Leistung eines schnellaufenden Dieselmotors geringer im Vergleich zu einem Otto-Motor; zum Ausgleich käme eine höhere Verdichtung in Frage. Zur genauen Gemischuntersuchung während der Verbrennung wurde ein geeignetes Gerät entwickelt, mittels dessen eine genügend große Kraftstoffmenge während einer 0,0004 s währenden Oeff-nungsperiode entnommen werden konnte. N. 707 enthält Leistungsmessungen bei Verwendung verschiedener Brennöle und Gemische von Benzin, Oel und Alkohol. Messungsergebnisse über den Zündverzug von Dieselölen in einer Bombe und in einem Originalmotor bringt N. 710.

Weitere Versuche befassen sich mit Einspritzaggregaten, insbesondere sollten die Einflüsse verschiedener Faktoren auf die austretende Kraftstoffmenge bestimmt werden. Bei Verwendung von auswärts öffnenden (divergierenden) Injektordüsen war die austretende Menge gleich der durch den Pumpenkolben verdrängten Menge, bei sehr hohen Einspritzdrücken jedoch bleibt die austretende Menge kleiner. Ein Bericht über diese Versuche ist in Vorbereitung. Ausgehend von Versuchen mit Einzylinder-Viertakt-Motoren wurde das Einheitsgewicht eines Neunzylindersternmotors zu 0,725 kg/PS ermittelt, bei N = 500 PS. Aehnliche Versuche an einem Zweitaktmotor. Durch Verkleinerung der Einlaß- und Auslaßquerschnitte sollte ermittelt werden, welchen Einfluß diese Maßnahmen auf die Leistung hatten. Rechnerische Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, daß ein Zweitaktmotor mit Schieberventilen eine größere Luftkapazität zuläßt. Zur Bestätigung dieser Ergebnisse werden Versuche mit einem Schiebermotor vorbereitet.

Flugmotorenlader. Eine Reihe von Ladern für Flughöhen von 0 bis 24,5 km und einen großen Bereich von Ladedrücken wurden rechnerisch untersucht. In Anwendung dieser Ergebnisse auf einen ausgeführten Motor ergab sich ein doppelter Kraftstoffverbrauch in 15,3 km Flughöhe, wenn der Bodendruck durch einen Zentrifugallader aufrecht erhalten werden konnte. Dieser Mehrverbrauch ist zum Teil auf die für den Laderantrieb erforderliche zusätzliche Leistung zurückzuführen. Demgegenüber erhöht sich der Verbrauch bei einem Turbolader nicht so stark, weil dessen Antriebsenergie den Auspuffgasen entnommen wird. Die theoretischen Unterlagen sollen auf den Bereich hochverdichteter Motoren erweitert werden.

Die Konstanthaltung bzw. Erhöhung der Klopfgrenze kann durch Zwischenkühlung der Ladeluft erreicht werden. Theoretische und praktische Untersuchungen befassen sich mit der Konstruktion eines geeigneten

leichten Ladeluft-Zwischenkühlers, der als wichtigste Eigenschaft einen möglichst kleinen Druckabfall aufweisen muß.

Motorkühlung. Für die Entwicklung und Vervollkommnung von NACA-Hauben wurden auch noch im abgelaufenen Jahr erhebliche Anstrengungen gemacht. Die für die Kühlung benötigte Luftmenge muß mit Rücksicht auf den inneren Widerstand klein gehalten werden, die Kühlleistung ist das Produkt aus sekundlicher Luftmenge und dem Druckgefälle, beide Größen richten sich nach der abzuführenden Wärmemenge. Außer der NACA-Haube wurden noch eine Reihe anderer Anordnungen mit mehr oder weniger Erfolg untersucht. Die Ergebnisse lassen schon heute erkennen, daß es durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt, eine Kühlverkleidung so zu bauen, daß nicht ein Leistungsverlust auftritt, sondern sogar zusätzliche Leistung gewonnen wird. (Mere-dith-Effekt.)

Versuche über Bodenkühlung sind in N. 673 beschrieben, konstruktive Angaben über NACA-Hauben enthält R. 662. Vier verschiedene Ausführungen von Nasenspalt-hauben wurden untersucht und die Ergebnisse in N. 720 veröffentlicht. Die günstigste Lage der Austrittsspalten ist das Gebiet des größten Unterdruckes in Nähe der Haubenvorderkante. Der Einfluß der Luftschraube auf die Druckverteilung war Gegenstand besonderer Untersuchungen. Alle diese Fragen sollen in einem in Aussicht genommenen Report behandelt werden. Der Widerstand einer Motorhaube wird stark von der Form des Abflußkörpers beeinflußt. Für eine wirksame Kühlung ist es unerläßlich, daß die austretende Luft unverwirbelt in die freie Außenluft übertritt. Gebläsekühlung erfordert zwar einen größeren Leistungsaufwand, bietet aber eine Reihe von Vorteilen, wie z. B. kleineren Widerstand, größeren Propellerwirkungsgrad und in vielen Fällen verbesserte Kühlung. Die großen Kühlungs-schwierigkeiten bei starken Motorleistungen würden besser durch ein besonderes Kühlgebläse beseitigt werden können. Entsprechende Versuche sind in Vorbereitung.

Im 7X10-Fuß-Windkanal wurden Flächenkühler untersucht, wobei ausreichende Kühlwirkung ohne wesentliche Erhöhung des Widerstandes im Vordergrund stehen. Durch die bisher gebräuchlichen Kühler findet eine merkliche Beeinflussung des Auftriebes statt. Wird die Eintrittsöffnung für die Kühlluft an der Seite des hochgehenden Propellerblattes angeordnet, läßt sich eine um 10% höhere Luftmenge erreichen. Ein Teil der aufgewendeten Energie läßt sich auch bei dieser Kühlerart zurückgewinnen.

Ueber Kühlversuche auf der Vorderseite eines Rippenzylinders wird in R. 674 be-

richtet. Die theoretischen und praktischen Versuche über zweckmäßige Gestaltung von Kühlrippen wurden abgeschlossen. Für ein gegebenes Rippengewicht ist der größte Wärmeübergang bei Magnesiumlegierung zu verwirklichen. Kupfer- und Aluminiumrippen sind nur wenig schlechter. Allen gemeinsam ist die eindeutige Ueberlegenheit über Stahlrippen in bezug auf den Wärmeübergang. Ein zusammenfassender Bericht über diese Untersuchungen ist in Arbeit. Die Untersuchungen über den Oberflächen-Wärmeübergangskoeffizienten wurden einstweilen abgeschlossen und die Ergebnisse in R. 676 veröffentlicht. Im einzelnen wurden die Einflüsse von Rippentiefe, -abstand und -dicke untersucht. In Vorbereitung befindet sich ein Report über den Wärmeübergangskoeffizienten in einem Wright Cyclone - Motor; es werden Beziehungen zwischen der Zylindertemperatur und verschiedenen Betriebsbedingungen abgeleitet. Zur Nachprüfung von im Laboratorium und auf rechnerischem Wege gewonnenen Ergebnissen wurden mit einem elektrisch beheizten Zylinder Flugversuche ausgeführt.

Um Klarheit über die Eignung eines einstufigen Achsialgebläses für Kühlzwecke von Flugmotoren zu erhalten, wurden Rechnungen ausgeführt. Für Drücke in der Nähe von 250 mm WS wären Wirkungsgrade von etwa 80% zu verwirklichen, so daß derartige Gebläse für heutige Stärkeklassen geeignet wären.

Durch das vom NACA entwickelte Verfahren, vorbearbeitete Rippen auf gegossenen Zylinderköpfen zu befestigen, läßt sich die Leistung für ein gegebenes Hubvolumen erheblich steigern. Zwei nach diesem Verfahren hergestellte Zylinder wurden in Einzylinderversuchen geprüft. Bei gleichen inneren Abmessungen bekannter Ausführungen hatten diese Zylinder eine fünffach größere Rippenoberfläche aufzuweisen, die bei gleichbleibender Motorleistung und Zylindertemperatur nur 35% der Kühlluft üblicher Konstruktion notwendig machte. Oder bei gleichbleibenden Werten für Luftmenge und Druckgefälle wäre ohne Erhöhung der Temperatur eine Verdreifachung der Leistung möglich.

Verschiedenes. Ueber Strömungsfragen von Tellerventilen werden in N. 701 Angaben gemacht. Vorläufige Ergebnisse mit Schieberventilen ergaben keinen Unterschied im Strömungscharakter bei teilweise geöffnetem und ganz geöffnetem Schieber.

Die Versuche über die die Kolbentemperatur beinflussenden Faktoren wurden fortgesetzt, Ergebnisse sollen demnächst veröffentlicht werden. Bei Kolbenringen wird heute noch das Festfressen und Nachlassen der Spannung störend empfunden. Versuche

mit einer verbesserten Gußeisenlegierung und mit nitrierten Stählen als Ringwerkstoff sind in Vorbereitung, von denen man sich auch eine Erhöhung der Lebensdauer verspricht.

Ventilzeitenüberschneidung ist ein Mittel zur besseren Entfernung der Restgase und Kühlung der Verbrennungskammer. Ein Versuchsmotor wurde mit 130° Ueberschnei-dung der Oeffnungsperioden von Einlaß- und Auslaßventil untersucht. Die Versuche mit Zweitakt-Einspritzmotoren mit Kerzenzündung wurden fortgesetzt; Leistungssteigerung durch Erhöhung der Frischluftkapazität und der Drehzahl möglich. Bei einem Flugmotor gehen etwa 65% der Kraftstoffenergie als Abgaswärme verloren, es liegt daher nahe, einen Teil dieser Energie zurückzugewinnen. Eine Möglichkeit bestände darin, die durch den Kühler streichende, erwärmte und beschleunigte Luft aus einer Düse zwecks Verrichtung von Vortriebsarbeit austreten zu lassen. Es wurden Berechnungen für die folgenden drei Fälle ausgeführt: 1. Normaler Röhrenkühler, 2. Röhrenkühler mit teilweiser Ausnutzung der

Auspuffwärme und 3. Röhrenkühler, in dessen Austrittsdüse sich die Auspuffgase mit der Kühlluft direkt mischen. Ein Bericht über diese Versuche ist in Vorbereitung.

Ueber die Möglichkeit der Verwendung besonderer Startschubdüsen wurden rechnerische Untersuchungen angestellt. Infolge der verhältnismäßig geringen Mengen an Sauerstoff und Brennstoff käme diese Methode überall dort in Frage, wo eine zusätzliche Starthilfe erforderlich ist. Die Berechnungen sollen in Form eines Reports veröffentlicht werden.

Die strömungsmäßige Verbesserung von im Flugmotorenbau verwendeten Rohrleitungen und Krümmern hatten entsprechende Versuche zum Ziel. Zur Klärung der Ursache der Streifenbildung an Zylinderlaufbüchsen, besonders im rückwärtigen Teil, wurden 50-Stundenläufe ausgeführt. Als Hauptursache für diese Erscheinung kann Korrosion angenommen werden, die wohl in erster Linie auf den Antiklopfzusatz der Kraftstoffe, auf die Oelsorte und die Temperaturverteilung des Zylinders zurückzuführen sein wird. Nicolaus.

(Schluß folgt.)

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

FLUG

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Inland.

Berlin—Kopenhagen Luftlinie der DLH und Dan. Luftverkehrsges. erhält weitere Verbindung, abends ab Berlin, an Kopenhagen 21 h.

Frhr. v. Gablenz, Direktor der Deutschen Lufthansa, zum Oberstleutnant befördert.

Generalmajor Fritz Lob t auf militärischem Posten Fliegertod. Lob, geboren 1895, begann 1913 als Fahnenjunker seine Laufbahn. Ende 1918 wurde er von Generalfeldmarschall Göring wieder in das Reichsluftfahrtministerium berufen.

Frithjof Ursinus f, Flugbaumeister, Dipl.-Ing., geb. 22. 4. 1910, Fliegertod 27. 6. 1940. — Es wird weitergeflogen!

Ausland.

Marschall Balbo f, Generalgouverneur von Libyen, Mussolinis ältester Mitarbeiter, „Faschist der ersten Stunde", Schöpfer der italienischen Luftwaffe, selbst Führer der Geschwader der italienischen Luftwaffe über Länder und Meere, ist bei einer feindlichen Bombenaktion über Tobruk am 28. Juni mit dem von ihm selbst gesteuerten Flugzeug mit Besatzung in Flammen abgestürzt. Die Flieger der nationalsozialistischen deutschen Luftwaffe werden ihn nie vergessen.

Deutscher Ehrenfriedhof Delft. Im Beisein des Militärbefehlshabers für die Niederlande sowie des Reichskommissars Seiß-Inquart fand am 19. 6. in Delft die feierliche Uebergabe eines Ehrenfriedhofes, auf dem 33 gefallene deutsche Flieger beigesetzt sind, an die dortige deutsche Kolonie statt. Auch die Delfter Bevölkerung nahm großen Anteil. Zahlreiche Kranzspenden wurden niedergelegt. In einer Ansprache sagte General Christiansen, die gefallenen deutschen Flieger seien nicht von uns gegangen, sondern lediglich ins zweite Glied zurückgetreten. Ihr unerschütterlicher Mut lebe in den Herzen und der Erinnerung aller fort.

Wright, Duplex Cyclone GR-3350-A2, 18, Zyl. radial luftgekühlt, 1700 PS bei 2300 U/Min in 1950 m Typenprüfung beendet.

Henry Ford hat Bau von 1500 Rolls-Royce-Merlin-Motoren für britische Regierung abgelehnt. Die am 16. 6. eingeleiteten Verhandlungen sind abgebrochen.

30 nordamerik. Flugmechaniker, die den Auftrag hatten, amerikanische Flugzeuge bei ihrer Ankunft zu montieren, haben die spanisch-französische Grenze am 23. 6. überschritten.

Japan, aerodynamische Versuchsanstalt in der Nähe von Tokio projektiert. Windkanal 40 000 PS 15 bis 18 m.

Südafrik. Union bestellte 16 Lockheed Lodestar. Preis 25 000 £ je Zelle. Die im südafrikan. Luftverkehr benutzten 18 Junkers Ju 86 sind für die Verteidigung eingesetzt.

Australischer Luftverkehr 1940, VA Millionen zum Ausbau der Luftlinien bereitgestellt. Die Bevölkerung Australien zählt insgesamt 1% Millionen.

Luftwaffe.

Führerhauptquartier, 15. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht; Paris wurde gestern kampflos besetzt und durchschritten. Ueber dem Schloß von Versailles, in dem 1871 deutsches Schicksal gestaltet und 1919 deutsche Schmach besiegelt wurde, weht die Reichskriegsflagge. — Am 14. 6. griffen Fliegerverbände aller Waffen im Großeinsatz an der Saarfront die Maginot-Linie an. Befestigungswerke, Bunker, Artillerie- und Infanteriestellungen sowie Kolonnen wurden während des ganzen Tages mit Bomben aller Kaliber belegt. — Im Raum Verdun—Metz—Beifort richteten sich wirksame Luftangriffe gegen Truppenansammlungen und Bewegungen auf Bahnen und Straßen. Zahlreiche Eisenbahnzüge wurden zerstört, viele Eisenbahnstrecken unterbrochen. Auch im übrigen Frankreich erzielten unsere Kampfverbände gute Angriffserfolge gegen Flugplätze, wichtige Eisenbahnstrecken und zurückgehende Kolonnen. — Während der Nacht zum 15. 6. unternahm der Gegner die üblichen Einflüge nach West- und Südwest-Deutschland und warf dabei wiederum planlos und ohne militärische Ziele zu treffen Bomben ab.

— Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 43 Flugzeuge, davon wurden 13 im Luftkampf, 9 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Fünf eigene Flugzeuge werden vermißt. Die Verluste des Gegners am 13. 6. erhöhen sich um zehn Flugzeuge auf insgesamt 29, die eigenen um vier Flugzeuge auf insgesamt sechs. — Besonders ausgezeichnet hat sich der Staffelkapitän Hauptmann Balthasar, indem er bisher 20 feindliche Flugzeuge im Luftkampf abschoß und 11 weitere am Boden zerstörte.

Führerhauptquartier, 16. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Oberrhein ist östlich Colmar in breiter Front im Angriff überschritten. Kampfflieger- und Flakverbände unterstützten hier erfolgreich das Vorgehen des Heeres. — Kampf-, Stuka- und Jagdverbände griffen im übrigen an der ganzen Front die rückwärtigen Verbindungen des Gegners in großem Umfange an. An zahlreichen Steilen wurden Marschkolonnen zersprengt und Eisenbahnstrecken durch Bomben unterbrochen. Etwa 30 Züge wurden getroffen, mehrere Munitionszüge flogen in die Luft. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 40 Flugzeuge, davon wurden zwölf im Luftkampf, neun durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Sieben eigene Flugzeuge werden vermißt.

Führerhauptquartier, 17. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Gegen die zurückgehenden feindlichen Kolonnen setzte die Luftwaffe ihr Vernichtungswerk fort. Zahlreiche Loire-Brücken wurden getroffen. Dichte Kolonnen, die sich vor diesen Brücken stauten, wurden mit Bomben und Maschinengewehren angegriffen.

— Die in Burgund und über Langres vorbrechenden schnellen Truppen haben weit nach Süden Raum gewonnen. Zwei Flugplätze mit 39 startbereiten und mit Bomben beladenen Flugzeugen wurden hier genommen. — Im Elsaß unterstützten Kampf- und Sturzkampf verbände sowie Flakartillerie das Heer wirksam im Erd-kampf. — Befestigungswerke und Bunker wurden mit Bomben schwersten Kalibers angegriffen. — Die Verluste des Feindes in der Luft betrugen insgesamt acht Flugzeuge, davon wurden fünf im Luftkampf, drei durch Flak abgeschossen; drei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Führerhauptquartier, 18. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der militärische Zusammenbruch Frankreichs schreitet unter dem Druck unserer rastlosen Verfolgung rasch vorwärts. — Die Luftwaffe setzte den Verfolgungskampf gegen den zwischen der atlantischen Küste und der oberen Loire zurückflutenden Gegner fort. Besonders erfolgreich war ein Luftangriff auf den mit Transport-, Munitionsund Betriebsstoffzügen überfüllten Bahnhof Rennes. Mit gewaltigen Explosionen

flogen ganze Züge in die Luft, unter den Truppen brach eine ungeheure Panik aus. In der Loire-Mündung gelang es, die bisher größte Angriffswirkung auf feindliche Transportschiffe zu erzielen. Gewaltiger Schiffsraum wurde vernichtet oder schwer beschädigt. — Unter den getroffenen, zum Teil als beladen erkannten Schiffen befanden sich zwei Transporter von je 30 000 t, zwei Transporter von je 25 000 t, ein Transporter von 20 000 t, vier Transporter von je über 10 000 t und mehrere kleinere Kriegs- und Handelsschiffe. Neun Schiffe sind gesunken, andere unter Explosionserscheinungen teils vollständig ausgebrannt, teils gekentert. — In der Nacht zum 18. 6. nahmen englische Flugzeuge ihre Angriffe gegen nichtmilitärische Ziele in Nord- und Westdeutschland wieder auf. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern fünf Flugzeuge, ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Führerhauptquartier, 19. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Kampf- und Sturzkampgeschwader wirkten durch Angriffe auf Befestigungen, Feldstellungen, Eisenbahnstrecken, Truppenansammlungen und Kolonnen mit, den Widerstand des in Lothringen eingeschlossenen Feindes zu brechen. Vor Cherbourg wurde ein Handelsschiff von 10 000 t durch Bomben versenkt. — In England griffen deutsche Kampffliegerverbände zahlreiche Flugplätze sowie die Großtankanlagen an der Themsemündung mit Bomben an und setzten diese in Brand. Hierbei zeichneten sich besonders die von Generalmajor Coeler geführten Fliegerverbände aus. — Britische Flugzeuge flogen auch in der Nacht zum 19. 6. in Nord- und Westdeutschland ein, um, wie bisher, ihre Bomben über nichtmilitärischen Zielen ab-zustreuen. Dabei sind etwa 18 Tote unter der Polizei und der Zivilbevölkerung zu beklagen, darunter eine Anzahl Personen, die sich nicht in die Luftschutzkeller begeben hatten. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern sechs Flugzeuge. Fünf deutsche Flugzeuge werden vermißt.

Berlin, 19. 6. 40. (DNB.) Der gestrige Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht gab bedeutende Erfolge der deutschen Luftwaffe gegen feindliche Transportschiffe an der Loire-Mündung bekannt. Wie wir hierzu erfahren, ist an diesen außergewöhnlichen Erfolgen des 17. 6. das bekannte Adlergeschwader unter Führung des Oberstleutnants Loebel entscheidend beteiligt gewesen.

Führerhauptquartier, 20. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Südlich der Loire griffen Kampffliegerverbände den zurückflutenden Gegner auf den Rückzugsstraßen laufend an. Wo sich noch Widerstandsnester bildeten, unterstützte die Luftwaffe das Vorgehen des Heeres. — Westlich Weißenburg wurde die Maginot-Linie erneut durchbrochen. Stuka- und Kampfverbände zerstörten einen großen Teil von Befestigungswerken durch Volltreffer. — Seit 10. 5. haben feindliche, und zwar vorwiegend britische Flugzeuge, fortgesetzt in der Nacht offene deutsche Städte angegriffen. Auch in der vergangenen Nacht fielen diesem Angriff wieder acht Zivilpersonen zum Opfer. — Die deutsche Luftwaffe hat nunmehr mit der Vergeltung gegen England begonnen. — In der Nacht vom 19. zum 20. 6. griffen Kampffliegerverbände das als britisches Rüstungszentrum besonders wichtige Stickstoff-Großwerk Billingham mit zahlreichen Bomben schweren Kalibers an. Starke Brände wiesen bereits auf 50 km Entfernung den nachfolgenden Verbänden den Weg. Weiter wurden Tanklager in Hull in Brand geworfen. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 21 Flugzeuge. Sechs deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Beim Durchbruch durch die Maginot-Linie sowie bei der schnellen Einschließung des Feindes in Elsaß-Lothringen und Burgund zeichneten sich vor allem die von Generalleutnant Ritter von Greim und Generalleutnant von Richthofen geführten Fliegerverbände sowie eine von Hauptmann Steiner geführte Schlachtfliegergruppe aus.

Führerhauptquartier, 21. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe setzte auch am 20. Juni ihre Angriffe auf die Rückzugsstraßen des Gegners fort. Vor dem Pfälzer Wald setzten unsere Stukas wiederum eine Reihe von Werken der Maginot-Linie außer Gefecht und halfen damit, den Widerstand des hier noch haltenden Feindes zu brechen. Bei den Kämpfen im Elsaß, die zur Einnahme von Straßburg, Schlettstadt und Colmar führten, sowie bei der Oeffnung der burgundischen Pforte wurden die Truppen des Heeres in hervorragender Weise durch Flakverbände im Einsatz gegen Erdziele unterstützt. — Kampf- und Stukaverbände griffen am 20. 6. Schiffsziele von La Rochelle und der Gironde-Mündung an und versenkten einen Transporter von 10 000 t sowie ein Hilfskriegsschiff von 4000 t. — In der Nacht zum 21. 6. unternahmen britische Flugzeuge wieder zahlreiche Einflüge nach Nord- und Westdeutschland, um dort ihre Bomben, wie bisher, auf nichtmilitärische Ziele abzuwerfen. Der angerichtete Schaden ist uner-

heblich, dagegen wurden wieder einige Zivilpersonen getötet. — Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern sechs Flugzeuge, davon wurden allein vier durch Flak abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Führerhauptquartier, 22. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Außer großer Beute an Waffen und Kriegsgerät aller Art fielen bei der Wegnahme verschiedener Flugplätze 260 Flugzeuge in unsere Hand. Kampf- und Sturzkampfverbände griffen im Raum westlich Straßburg und südwestlich Weißenburg sowie südlich der Loire feindliche Befestigungen, Truppenansammlungen und Transportbewegungen an. In der Gironde- und Loiremündung wurde ein Handelsschiff von 8000 t versenkt, ein anderes von 4000 t beschädigt und zwei Flugboote vernichtet. — Bei erfolgreichen Angriffen auf militärisch wichtige Ziele an der Ostküste Englands wurden unter anderem auch die Angriffe auf das Rüstungszentrum Billing-ham wiederholt und eine große Anzahl von Treffern erzielt. — In den Nachmittagsstunden wurden bei der holländischen Insel Texel drei von sechs feindlichen Flugzeugen nach kurzem Luftkampf abgeschossen, der Rest zum Abdrehen gezwungen. — Bei einem erfolglosen Angriff von britischen Bomben- und Torpedoflugzeugen auf ein deutsches Schlachtschiff erzielte die Flakartillerie des Schiffes sechs Abschüsse. In den Kampf eingreifende eigene Jagdflugzeuge vernichteten weitere sieben Flugzeuge. — Die feindlichen Flugzeugverluste am 21. 6. betrugen insgesamt 25 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 11, durch Flak 6,

Links oben: Blick auf Paris vom Are de Triomphe. Unten: Von den Waffenstillstandsverhandlungen im Walde von Compiegne am 21. 6. 40. Links: Das Mahnmal des Hasses mit der Reichskriegsflagge verdeckt. Rechts: Die französischen Unterhändler begeben sich in den Verhandlungswagen. Rechts oben: Nach der Besetzung des Flughafens Le Bourget. Mitte: Rückwärtige Verbindungen des

Feindes werden zerstört. Bilder PK-Schmidt-Pleiser-Tietz-Faßhauer-Fremke (Weltbild)

durch Flakartillerie von Kriegsschiffen weitere 6 Flugzeuge abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. — Aus nachträglich eingegangenen Meldungen geht hervor, daß in der Zeit vom 4. bis 20. Juni über die bisher bekanntgegebenen Zahlen hinaus 63 feindliche Flugzeuge vernichtet wurden, so daß die Gesamtzahl der gegnerischen Verluste in diesem Zeitraum 765 Flugzeuge beträgt. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Offensive im Westen durch Flakartillerie vernichteten feindlichen Flugzeuge beträgt bis zum 15. 6. 854 Flugzeuge. — Auch in der Nacht zum 22. 6. unternahmen feindliche Flugzeuge Einflüge nach Nord- und Westdeutschland und griffen erstmals auch die Umgebung von Berlin mit Bomben an. Wie bisher, richteten die abgeworfenen Bomben nur geringen Sachschaden an nichtmilitärischen Objekten an, wohl aber wurde eine Anzahl Zivilpersonen getötet oder verletzt.

Führerhauptquartier, 23. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Zuge der bewaffneten Luftaufklärung vor der französischen Atlantikküste zwischen Saint-Nazaire und der Gironde wurden insgesamt fünf Handelsschiffe zwischen 3000 und 10 000 t durch Bombentreffer stark beschädigt, ein Transporter von 10 000 t und ein weiterer von 4000 t versenkt. — Angriffe von Kampf- und Sturzkampfverbänden richteten sich im Laufe des 22. 6. in der Hauptsache gegen belegte feindliche Flugplätze im Räume nördlich von Bordeaux. Hierbei wurden auf dem Flugplatz Rochefort zehn Flugzeuge in Brand geworfen, zwanzig Flugzeuge bei mehrmaligen Tiefangriffen durch Beschuß zerstört, eine Halle durch Bombentreffer vernichtet. — Die Verluste des Feindes betrugen am 22. 6. insgesamt 49 Flugzeuge; davon sechs im Luftkampf abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt. — In der Nacht zum 23. 6. flogen keine feindlichen Flugzeuge in deutsches Reichsgebiet ein.

Führerhauptquartier, 24. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Tätigkeit der Luftwaffe beschränkte sich gestern auf Aufklärungsflüge über dem Nordseeraum. — Unsere Jäger schössen zwei britische Kampfflugzeuge bei Calais ab. Von etwa 9 britischen Flugzeugen, die am Nachmittage in die Niederlande einzufliegen versuchten, wurden sechs durch Jäger und Flak abgeschossen; unter dem Schutz der Wolkendecke gelangten zwei bis drei von sieben Flugzeugen bis nach Westfalen, wo sie bei dem kleinen Ort Wiescherhöfen Bauernhäuser mit Bomben belegten und die Bewohner mit Maschinengewehren beschossen. Hierbei wurden zwei Zivilpersonen schwer, vier leicht verletzt. Bei Nacht setzte der Feind seine Flüge über Nord- und Westdeutschland fort. Die an zahlreichen Stellen auf nichtmilitärische Ziele abgeworfenen Bomben richteten Sachschaden an und erforderten wieder Todesopfer und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Einige Bomben fielen in ein Kriegsgefangenenlager an der Ostseeküste wobei eine Anzahl Franzosen getötet und verletzt wurde.

Führerhauptquartier, 25. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Der Feldzug in Frankreich hat nach einer Dauer von nur sechs Wochen mit einem unvergleichlichen Siege der deutschen Waffen geendet. Seit heute 1.35 h herrscht Waffenruhe. — Im Zuge der bewaffneten Luftaufklärung vor der französischen Atlantikküste wurde ein britisches Transportschiff von 5000 bis 6000 t erfolgreich mit Bomben angeriffen. Aufklärungsflüge erstreckten sich auf Teile der Nordsee. In der Nacht zum 25. 6. unternahmen deutsche Kampfverbände einige Angriffsflüge nach Mittelengland und belegten Flugplätze und Anlagen der Flugzeugindustrie mit Bomben. — Ein britisches Flugzeug flog bei Tage den Flugplatz Stavanger-Sola an. Vor Abwurf von Bomben wurde es von unseren Jägern abgeschossen. Britische Flugzeuge setzten ihre Einflüge nach Nord- und Westdeutschland auch in der letzten Nacht fort, ohne irgendwelchen Schaden an militärischen Anlagen anzurichten. — Der Flakartillerie unserer Kriegsmarine gelang es, an der Nordseeküste zwei englische Flugzeuge abzuschießen.

Führerhauptquartier, 26. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht zum 26. 6. griffen unsere Kampfflugzeuge in Mittelengland mehrere Flugplätze und Anlagen der Flugzeugindustrie erfolgreich mit Bomben an. — Nachträglich wird bekannt, daß am 24. 6. auf der Höhe von Bayonne auf ein feindliches Transportschiff von etwa 7000 t ein Bombenangriff unternommen wurde, der heftige Detonationen und Brände zur Folge hatte. — Von drei Bristol-Blenheim-Flug-zeugen, die gestern erneut versuchten, den Flugplatz Stavanger-Sola anzugreifen, wurden zwei durch unsere Jäger abgeschossen. Das dritte verschwand, ohne zum Angriff zu kommen. — Die Bombenabwürfe britischer Flugzeuge in der Nacht zum 26. 6. in Nord- und Westdeutschland trafen keine militärischen Ziele und

richteten nur geringfügigen Schaden an. Soweit bisher bekannt, wurden vier Personen getötet.

Führerhauptquartier, 27. 6. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: In der Nacht vom 26. zum 27. 6. griffen deutsche Kampfflugzeuge erneut Hafenanlagen sowie Werke der Flugzeugindustrie in England mit Bomben an. Ein eigenes Flugzeug kehrte nicht zurück. — Britische Flugzeuge setzten ihre Bombenabwürfe in Westdeutschland auch in dieser Nacht fort, ohne militärischen Schaden anzurichten. Mehrere Zivilpersonen wurden getötet oder verletzt. Zwei britische Flugzeuge wurden durch Flakartillerie, ein weiteres durch Jäger abgeschossen.

Italien.

Rom, 14. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Fortsetzung ihrer Aktion hat die Luftwaffe Flugzeugstützpunkte der Zone von Tunis wirkungsvoll mit Bomben belegt. Starke Angriffsaktionen wurden gegen den Flughafen Hyeres durchgeführt, die dortigen Flugzeuge aus geringer Höhe mit Maschinengewehren beschossen und sodann die militärischen Anlagen bombardiert. Weitere Angriffe wurden gegen die Flughäfen von Fayence in der Provence sowie die militärischen Anlagen von Toulon durchgeführt. Ein Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. — Lebhafte Aufklärungstätigkeit über den feindlichen Stützpunkten und Gebieten. — In Italienisch-Nordafrika wurden feindliche, von Panzerwagen unterstützte Angriffe gegen unsere Grenzposten an der ägyptischen Grenze abgeschlagen, durch das prompte Eingreifen der Luftwaffe einige Panzerwagen zerstört, andere beschädigt.

— In Italienisch-Ostafrika haben von Kenia kommende feindliche Truppen am Morgen des 11. 6., von Artilleriefeuer und Bombern unterstützt, von Moyale aus einen Angriff unternommen, der unter leichten Verlusten glatt abgeschlagen wurde. — Unsere Luftwaffe hat Port Sudan, den Hafen und Flugplatz von Aden und den Hilfsflughafen von Moyale mit Bomben belegt. Zwei Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Feindliche Luftangriffe haben in Erythräa leichten Sachschaden verursacht. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen.

Rom, 15. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Die Luftwaffe hat trotz der ungünstigen Wetterlage eine neue und wirksame Bombardierung der militärischen Anlagen von Malta vorgenommen und dabei zahlreiche Erkundungen über den feindlichen Stützpunkten durchgeführt. Ein feindliches U-Boot wurde von unseren Wasserflugzeugen versenkt. — In Italienisch-Nordafrika hat der Feind seine Angriffe mit zahlreichen Panzerkräften gegen unsere Grenzpunkte an der ägyptischen Grenze erneuert. Die Angriffe sind aufgehalten worden. Durch die wirksame Aktion unserer Luftwaffe mit Maschinengewehrfeuer und durch den Abwurf von kleinen Bomben im Tiefflug wurden beträchtliche Ergebnisse erzielt.

— Ueber dem Gebiet von Tunis ist eine rege Erkundungstätigkeit der Luftwaffe entfaltet worden. — In Italienisch-Ostafrika hat die Luftwaffe, abgesehen von zahlreichen Erkundungsflügen jenseits der Grenze, in der Nacht zum 13. 6. in Wellenformationen den Flotten- und Luftflottenstützpunkt von Aden angegriffen, auf die Ziele Volltreffer erreicht und ein feindliches Jagdflugzeug abgeschossen. Einer unserer Apparate ist nicht zurückgekehrt. — In den Nachmittagsstunden wurde alsdann der Flottenstützpunkt von Wajir bombardiert, drei Flugzeuge wurden am Boden zerstört, die Anlagen schwer beschädigt. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Am Nachmittag des 12. 6. und in der Nacht des 13. 6. haben die Engländer die Ortschaft Gobuein und den Flughafen von Assab bombardiert, ohne beträchtlichen Schaden anzurichten. Die feindliche Luftwaffe hat einige nächtliche Flüge über einigen Städten Mittel- und Norditaliens durchgeführt. Einzelheiten darüber werden mit einer Sondermeldung bekanntgegeben.

Rom, 16. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Mittelmeer führen Flotte und Luftwaffe ihre Tätigkeit mit immer wirksameren und besseren Ergebnissen fort. — Gleichzeitig hat unsere Luftwaffe ihren Angriffsgeist bestätigt und überall die Initiative ergriffen. Mit sicherem Erfolg sind zahlreiche Bombardierungen gegen französische Flugzeugstützpunkte und gegen die Hafenanlagen von Korsika, gegen das Arsenal von Burmula (Malta) sowie eine groß angelegte Offensivaktion unter Teilnahme von 70 Jagdflugzeugen gegen die Flughäfen von Cannet des Maures und Cuert Pierrefeu in Südfrankreich durchgeführt worden.

— 40 feindliche Flugzeuge sind, teils in heftigen Luftkämpfen, teils am Boden, vernichtet worden. Ein großes Munitionslager wurde in die Luft gesprengt, und zahlreiche Brände wurden hervorgerufen. Die feindliche Abwehr war bemerkenswert: Fünf unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. —

In Ostafrika haben Einheiten unserer Luftwaffe die Luftflottenstützpunkte von Berbera und Mandera bombardiert. Ueber Massaua wurden zwei englische Flugzeuge bei einem Einflugsversuch abgeschossen. In der Nacht zum 15. 6. hat der Feind die üblichen Einflüge über das italienische Gebiet ausgeführt. Ueber Genua sind einige Bomben abgeworfen worden, die wenigen Schaden anrichteten, aber denen einige Zivilpersonen zum Opfer gefallen sind. Vier feindliche Flugzeuge sind von der Flakartillerie Genuas abgeschossen worden.

Rom, 17. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe hat am gestrigen Tag die Flottenstützpunkte und die Flughäfen von Malta, Korsika und Tunis mit Bomben belegt. Im Luftkampf wurde ein englischer Jäger abgeschossen. — Die feindliche Luftwaffe hat sich auf einige Einflüge, fast immer mit verhältnismäßig wenig Flugzeugen, beschränkt und dabei besonders nachts auf Städte und auf offenes Gelände Bomben abgeworfen. In Savone werden bei der Zivilbevölkerung ein Toter und einige Verwundete gezählt. In Cagliari hat der feindliche Angriff Schaden an einigen Hallen des Flugplatzes angerichtet; sechs Mann des technischen Personals sind tot, etliche dreißig wurden verletzt. In Palermo hat sich die feindliche Fliegerformation beim Start unserer Jagdflugzeuge zurückgezogen und auf den Angriff verzichtet. — In den Alpen immer stärkere Tätigkeit unserer Aufklärungsabteilungen. — In Nordafrika sind zu Lande, in der Luft und zur See Aktionen gegen die englischen Streitkräfte mit günstigem Ergebnis in voller Entwicklung. — In Ostafrika umfangreiche Tätigkeit unserer Luftwaffe gegen Flotten- und Luftflottenstützpunkte im Sudan und in Kenia mit beträchtlichen Ergebnissen: Einige Flugzeuge wurden am Boden zerstört und Schaden an den Anlagen angerichtet; einige Einflüge des Feindes haben Schaden an den Anlagen in Dira Dara an der Bahnlinie verursacht.

Rom, 18. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In der Nacht vom 16. zum 17. sind die Flottenbasis von Bizerta, die militärischen Ziele von Malta und die Flughäfen von Korsika wirksam mit Bomben belegt worden. — In Ostafrika sind zahlreiche Luftoperationen mit Erfolg durchgeführt worden, wobei verschiedene Flottenstützpunkte und militärische Ziele im oberen Sudan mit Bomben belegt wurden. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Drei feindliche Flugzeuge sind am Boden zerstört und ein Jagdflugzeug ist im Luftkampf abgeschossen worden. — Einige Einflüge der feindlichen Luftwaffe blieben ohne nennenswerten Erfolg. Ein Flugzeug wurde von der Flak abgeschossen. Der Feind hat in der Nacht von gestern die Luftangriffe erneuert, wobei nichtmilitärische Ziele getroffen wurden. In Mailand wurden Häuser und ein Schwesternhospiz beschädigt. Zwei Tote und einige Verwundete bei der Zivilbevölkerung. In Ligurien hat eine Flakbatterie vier feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Rom, 19. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Marine-Erkundungsflugzeuge haben ein feindliches U-Boot versenkt. — Unsere Luftwaffe hat feindliche Luftflottenstützpunkte angegriffen und dabei drei Flugzeuge in Brand gesetzt. Feindliche Flugzeuge haben eine landwirtschaftliche Siedlung mit Bomben belegt. Drei Frauen und einige Kinder wurden getötet. — In der gestrigen Nacht hat der Feind unter Bombenabwurf Luftangriffe auf Städte in den Provinzen Liguriens und Piemonts ausgeführt. Opfer sind keine zu beklagen. Der Schaden ist ganz gering.

Rom, 20. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Mittelmeer sind zahlreiche Luftflotten- und Flottenstützpunkte, Bizerta, Ghisonaccia, Borgo, Ajaccio, Campo delPOro, Dalvi, Bonifacio, Porto-Vecchio, von unserer Luftwaffe durch anhaltende Aktionen mit Bomben und Maschinengewehrfeuer belegt worden. Der angerichtete Schaden ist beträchtlich. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Nordafrika werden die Operationen an der Cyrenaika-Grenze unter aktiver Teilnahme der Luftwaffe, die mehrere feindliche Panzerwagen zerstört hat, fortgesetzt. Ein englisches Flugzeug ist im Luftkampf abgeschossen worden, zwei unserer Jagdflugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — In Italienisch-Ostafrika sind die feindlichen Stützpunkte Aden, Zeila, Port Sudan und andere Stützpunkte im Sudan und Kenia mit Bomben belegt worden, die Brände verursachten und Flugzeuge am Boden zerstört haben. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Der Feind hat die Einflüge über Ligurien und Sardinien wiederholt; keine Opfer und keine nennenswerten Schäden.

Rom, 21. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Laufe der Nacht zum 21. wurden die Flottenstützpunkte Bizerta und Malta erneut heftig und ziel-

sicher bombardiert. Unsere Aufklärungsflugzeuge überwachen beständig die Flotten- und Luftflottenstützpunkte am Mittelmeer. — In Nordafrika sind an der Ostgrenze unsere Operationen dauernd im Gange. Obwohl die Operationen auf taktischem Gebiete beschränkt sind, verlor der Feind im ganzen mehr als zehn Flugzeuge und rund vierzig Panzerwagen. Im Verlaufe der Nacht wurden heftige Bombardements, insbesondere über dem Flugstützpunkt Marsa Matruch, ausgeführt, wobei schwere Zerstörungen und ausgebreitete Brände verursacht wurden. — In Ostafrika wurden im Verlaufe eines ergebnislosen Einfluges gegen unseren Luftstützpunkt Lavello zwei englische Flugzeuge abgeschossen. Der Feind hat seine Einflüge über unserem nationalen Hoheitsgebiet merklich eingeschränkt. In der Nähe von Imperia fiel eine einzige Bomben auf freiem Feld nieder.

Rom, 22. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Mittelmeer verstärken Marine und Luftwaffe überall ihre Tätigkeit. Ein Kreuzer, der zu einer Formation gehörte, ist östlich von den Balearen von unseren Bombern getroffen worden. Während des Tages und in der Nacht sind die Flottenstützpunkte von Bizerta und Marseille in rollendem Angriff heftig mit Bomben belegt worden. In Bizerta wurde ein Kreuzer getroffen, das Arsenal beschädigt, Brennstoffdepots in Brand gesetzt. In Marseille ist der angerichtete Schaden nicht geringer. — In Nordafrika ist Marsa Matruch, der Sitz hoher englischer Kommandostellen, durch heftige Flugzeugangriffe dem Boden gleichgemacht worden. Außerdem wurden feindliche Ortschaften und Formationen wirksam getroffen. — Bei einer feindlichen Aktion über Tobruk hat das dortige Marinelazarett einen Volltreffer erhalten. Einige Tote und Verwundete unter den Aerzten, den Krankenpflegern und den im Lazarett Untergebrachten sind zu beklagen. Ein feindliches Flugzeug ist von den Flakbatterien der Marine abgeschossen worden. — In Ostafrika wurden zahlreiche Aktionen gegen die feindlichen Stützpunkte von Port Sudan, Uareb sowie auf kleine befestigte Anlagen und Lager in Kenia ausgeführt. Bei einem feindlichen Angriffe über Diredaua ist ein englisches Flugzeug abgeschossen worden. — Einige feindliche Einflüge über dem nationalen Gebiet, besonders in Oberitalien und Sizilien, sind fast alle ohne Bombenabwurf ausgeführt worden, ausgenommen in Circe (Turin) und in Livorno, wo im Zentrum der Stadt Wohnhäuser getroffen wurden, ohne jedoch Opfer zu verursachen.

Rom, 23. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe setzte ihre Operationen in allen Abschnitten des Mittelmeeres fort. Trotz heftiger Luftabwehr und trotz des langen Ueberseefluges ist ohne jeden Verlust in der Nacht des 22. 6. die Flottenbasis von Alexandria (Aegypten), wohin die englische Flotte geflüchtet ist, mit einer überaus glänzenden Aktion wirksam mit Bomben belegt worden. Ebenso wurde die Flottenbasis von Bizerta mit Bomben belegt. Trotz des schlechten Wetters sind ferner feindliche Schiffe auf der Fahrt im westlichen Mittelmeer, das von den ununterbrochenen und weitreichenden Erkundungsflügen im ganzen Mittelmeerbecken überwacht wird, erreicht und bombardiert worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Nordafrika sind die Aktionen zu unseren Gunsten entschieden worden. Lebhafte Tätigkeit unserer Luftwaffe gegen Panzerwagen und feindliche Formationen. Ein großes, feindliches, viermotoriges Flugzeug wurde abgeschossen. — In Ostafrika haben unsere Dubat (Eingeborenentruppen) ein englisches Flugzeug in Flammen abgeschossen. — Der Feind hat die Stadt Trapani (Sizilien) mit Bomben belegt und dabei ausschließlich private Wohnhäuser getroffen. 20 Tote und 38 Verwundete wurden gezählt, darunter Frauen und Kinder und nur drei Militärpersonen. Unsere Jagdflieger haben die feindlichen Flugzeuge angegriffen und zwei davon abgeschossen.

Rom, 24. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftwaffe, die sich im Verlaufe der Operationen zu Lande trotz der schwierigen Wetterverhältnisse glänzend bewährte, hat ferner am gestrigen Tage ihre Offensivaktion durch Bombenabwürfe auf den Flughafen Micabba (Malta) und das Arsenal von Bizerta fortgesetzt. Zwei unserer Jagdflugzeuge sind nicht zurückgekehrt. — In Nordafrika sind die Bombenabwürfe auf die Stützpunkte von Marsa Matruch und Sidi Barrani wiederholt worden. Ferner wurde eine große Ansammlung von Panzerwagen und englischen Kraftwagen sehr wirksam mit Bomben und anderen Sprengkörpern belegt. Alle unsere Flugzeuge sind in ihre Horste zurückgekehrt. — In Ostafrika sind die Luftflottenstützpunkte von Dschibuti und Berbera und feindliche Truppen in Kenia mit Bomben belegt worden. Einige feindliche Einflüge über Massaua, Assab und Diredaua blieben ohne Erfolg. — Am gestrigen Nachmittag hat der Feind auf die Stadt Palermo einen Bombenangriff

durchgeführt, ohne militärischen Zielen Schaden zuzufügen. Hingegen wurden unter der Zivilbevölkerung 25 Tote und 153 Verletzte gezählt. Ein Flugzeug wurde von unseren Jagdfliegern abgeschossen.

Rom, 25. 6. 40 (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Infolge der Unterzeichnung des Waffenstillstandabkommens sind heute früh 1.35 h die Feindseligkeiten zwischen Italien und Frankreich auf allen nationalen und Ueberseesektoren eingestellt worden. — Bei dem feindlichen Luftangriff auf Tripolis sind Ziele von militärischem Interesse nicht getroffen worden. Die Bomben fielen auf Häuser des alten Judenviertels und verursachten an 20 Opfer. — Ein feindlicher Luftangriff auf Cagliari, bei dem gegen 13 Bomben abgeworfen wurden, hat keinen Schaden an den Häusern angerichtet und nur wenige Personen verletzt. — Zwei Luftangriffe gegen Palermo sind von unseren Jagdflugzeugen, die die feindlichen Flugzeuge zur Flucht zwangen, vereitelt worden. — Der Krieg gegen Großbritannien geht weiter und wird bis zum Siege fortgesetzt.

Rom, 26. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Ostafrika vergebliche englische Luftangriffe auf Asmara und Diredaua. Zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. — Ein versuchter Luftangriff gegen Neapel ist durch das Eingreifen unserer Jagdflugzeuge und der Luftabwehr vereitelt worden, die den Feind in die Flucht schlugen.

Rom, 27. 6. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Bombenformationen haben in mehreren Wellen Malta angegriffen und gegen die dortigen Marine- und Luftflottenziele neuerdings eine heftige Zerstörungsaktion durchgeführt. Alle unsere Flugzeuge sind in ihre Horste zurückgekehrt. — In Nordafrika sind die Luftangriffe gegen Depots und Kraftwagenparks wiederholt worden. Alle Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Feindliche Luftangriffe auf Massaua und Assab sind ohne jedes Ergebnis geblieben.

Flugmodell-Traggerüst. Oben: Mit eingespanntem Modell („Minimoa"). — Mitte: Das Modell wird abgenommen; die rückwärtige Schere hat für den Rumpf einen besonderen Verschlußteil. — Unten: Modell fertig zum Zusammenbau; der Werkzeugkasten mit Hochstartschnur ist herausgezogen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

© Segelflug

Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug jetzt Flugplatz Ainring, Post Freilassing (Oberbayern).

Segelflugschule Fordon, Bromberg, Leiter NSFK Stf. Birr, eröffnet.

Ital. Segelflugrekord, wie aus Littoria berichtet, von Carl Stricher mit 10 h 45 Min auf Olympia-Segelflugzeug aufgestellt.

Segelflugbewegung in China hat Capt. Wei Chao vor 2K Jahren eingeleitet. Im vergangenen Jahre machte Capt. Wei Chao Segelflugvorführungen im Oktober in Chengtu und im Dezember in Chungkiang, für welche ein in Deutschland gekaufter „Rhönsperber" benutzt wurde. Die Vorführungen in Chengtu und Chungkiang machten bei den Zuschauern einen derartig großen Eindruck, daß Capt. Wei Chao von der Regierung beauftragt wurde, in größerem Maßstabe die Entfachung einer Segelflugbewegung für Chinas Jugend vorzubereiten. Zur Zeit werden Flugschulen gegründet, die bereits im April in Betrieb sein sollen. Zunächst sollen 30 Gleitfluglehrer ausgebildet und nach den verschiedenen Universitätsstädten Chinas entsandt werden, um vor allen Dingen unter der studierenden Jugend zu werben. Weiter sollen in diesem Jahre 100 Segel- und Gleitflugzeuge gebaut werden. Nebenstehende Abbildungen zeigen die Vorführungen in Chungkiang.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Flugmodell-Traggerüst.

Tragflügel und Rumpf von Flugmodellen ohne jede weitere Handhabe tragen zu müssen, ist oft als sehr lästig empfunden worden. Man hat meistens beide Hände dazu nötig, und im Gedränge oder in der Eisenbahn empfindet man dies dann um so mehr unangenehm. So lag der Gedanke nahe, ein Gerät zu entwickeln, welches den Transport von zerlegten Flugmodellen erleichtert und außerdem noch die Mitnahme von Ersatzteilen, Werkzeugen und Hochstartgerät ohne weiteres gestattet. Das in der Abbildung gezeigte Transportgerät, das besonders für das Flugmodell „Minimoa" gebaut wurde, entspricht im Aufbau den bekannten Segelflugzeugtransportanhängern. Hier wie dort befindet sich, in der Mitte fest verankert, der Rumpf, zu beiden Seiten die Tragflügel und darunter das abnehmbare Höhenleitwerk. Alle Teile sind in entsprechenden Scheren mit einer Stoffunterlage unverrückbar festgehalten. Die Tragflügel werden durch Gurte, die mittels eines Gummizwischenstückes straff gehalten werden, eingespannt. Am unteren Teil der Tragvorrichtung befindet sich ein Kästchen, das in der einen Hälfte Werkzeuge und Ersatzteile (Leistchen, Batist, ,,Uhu"-Klebstoff) und in der anderen Hälfte die aufgewickelte Hochstartschnur enthält. Somit erfüllt dieses Gerät alle Forderungen nach einfacher und leichter Transportmöglichkeit. Es ist außerdem, technisch gesehen, der Schlußstein beim Modellbau; denn genau so wie beim Bau von Segelflugzeugen noch hinzukommt der Transportwagen, so gehört zu dem fertigen Flugmodell auch das entsprechende „Ein-Handu-Transportgerät. Ein Bauplan für ein Traggerüst, in dem sämtliche Flugmodelle (mit teilbaren Flügeln) eingespannt werden, wird demnächst erscheinen. K. A.

Reichswettbewerb für Segelflugmodelle Wasserkuppe. 5. 7. Anreisetag; 6. 7. 8—12 h technische Prüfung, 13.30 h Eröffnung des Wettbewerbs, 18.30 h Startschluß; 7. 7. 8 h Eröffnung der Startstelle, 12.30 h Schluß des Wettbewerbs; 12.30—13.30 h Flugvorführungen der R.-Sfl.-S. Wasserkuppe; 13.30 h Preisverteilung.

Literatur.

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Unsere Flieger. Luftwaffe, Luftsport, Luftverkehr, Luftfahrttechnik im Bilde. Von H. Orlovius u. H. G. Schulze. M. A. Klieber Verlag, Berlin. Preis RM 3.20.

Beginnend mit dem Tagesbefehl von Generalfeldmarschall Göring: „Kameraden! Der Führer hat gerufen! Eure große Stunde ist da--—", folgt eine kurze

Uebersicht über die Gliederung der deutschen Luftwaffe und eine große Zahl vielfach noch nicht veröffentlichter Abbildungen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Kamerad Berthold, . . . unvergleichlicher Franke . . . Bild eines deutschen Soldaten. Tatsachenroman v. Thor Qoote. Verlag Georg Westermann, Braunschweig. Preis RM 4.80.

Rudolf Berthold, sechsmal abgestürzt, viermal verwundet, Sieger in 44 Luftkämpfen, der trotz zersplitterten rechten Armes noch Sechzehnmal im Luftkampf siegte, der später in Bayern und im Baltikum als Führer der „Eisernen Schar" für Deutschlands Freiheit kämpfte, und der dann von Marxisten zerrissen wurde, als er seine Kameraden retten wollte, hat der Verfasser ein Denkmal gesetzt. Ein lesenswertes Buch, nicht nur für unsere Jugend, sondern für alle, die gerade in der jetzigen Zeit immer wieder sich sagen müssen: Wir müssen und werden siegen!

In treuer Erfüllung seiner Pflicht starb am 27. Juni im Alter von 30 Jahren den Fliegertod im Dienste des Vaterlandes mein geliebter Mann, unser hoffnungsvoller Sohn und herzensguter Bruder, Schwager und Onkel

Flugbaumeister Dipl. Ing.

Frithjof Ursinus

In tiefem Schmerz

Hedwig Ursinus, geb. Klöver Oskar Ursinus und Frau Hedwig, geb. Römer Walter Schumacher und Frau Lotte, geb. Ursinus Werner Ursinus, Oberleutnant der Luftwaffe Günter Ursinus, Gefreiter der Luftwaffe.

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