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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 17/1940

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 17/1940. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1940 - Heft 17/1940
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8 Bezugspreis für In- und Ausland pro K Jahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

Telef.: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Postanstalten und Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist. soweit nicht mit ..Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Ouellenangabe gestattet.

Nr. 17 14. August 1940 XXXII. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 28. August 1940

Leichtflugzeugbau.

Der Leichtflugzeugbau wird sicher in Zukunft, um den Nachwuchs im Gestalten zu üben und in den Anfängen der Werksarbeit zu schulen, weiter betrieben werden.

Bevor jedoch geeignete Konstruktionen von ein- und zweisitzigen Leichtflugzeugen entwickelt werden, muß die Motorenfrage gelöst sein. Die Nachfrage nach bestgeeigneten Leichtflugzeugkonstruktionen von Selbstbauern ist sehr groß. Es hat jedoch keinen Zweck, ein Flugzeug zu konstruieren, wenn nicht wirklich gute, leichte, betriebssichere und billige Motoren zur Verfügung stehen. In der Gesamtheit ist die Lösung der Leichtflugzeugfrage Zielsetzung des Korpsführers des NS.-Fliegerkorps.

Die Konstruktion von Leichtflugzeugen wäre mit Rücksicht auf Schulung im Konstruieren von den Flugtechnischen Fachgruppen auszuführen. Die hierzu notwendigen Berechnungen müßten, um die Bedeutung einer ingenieurmäßigen Rechnung zu verstehen, auch den Flugzeughandwerkern und Flugzeugselbstbauern zur Belehrung zugänglich gemacht werden, damit diese selbst erkennen, daß mit oberflächlichem Wissen es unmöglich ist, ein zeitgemäßes Flugzeug zu gestalten.

Bei Leichtflugzeugüberlandflügen wird in Zukunft, schon mit Rücksicht auf die Sicherheit anderer in der Luft befindlicher Flugzeuge, Blindflug und alles was dazugehört, verlangt werden müssen. Die Flugzeuge müssen daher auch mit den nötigen Einrichtungen ausgestattet sein.

FAG Hamburg, Zweisitzer.

Als erste Eigenkonstruktion brachte die Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft (angegliedert der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt, E. V.) an der Ingenieurschule der Hansestadt Hamburg ein zweisitziges Leichtflugzeug heraus, das als Schulungs-, Uebungs-und Reisemaschine geeignet ist. Die werkstattmäßige Ausführung lag in Händen der Firma F. H. Schule G. m. b. H., Hamburg 26.

Erprobt wurde die Maschine in Hamburg. Besonderer Wert wurde auf gute Flugeigenschaften gelegt und nicht auf unbedingte Höchstleistung in der Geschwindigkeit. Nach der Erprobung in Hamburg ist folgendes hervorzuheben:

Diese Nummer enthält Reportsammlung Nr. 22 und Patentsammlung Nr. 31.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

FAQ-Hamburg Zweisitzer, Eigenkonstruktion mit Breuer-Sternmotor 43 PS.

Gute Start- und Landeeigenschaften

Abgestimmte Knüppelkräfte und Ruderwirkungen im Langsam-und Schnellflug

Gute Stabilität bei festem und losem Ruder Harmloses Verhalten im überzogenen Flugzustand Günstige Lagerung des Motors; bei den gebräuchlichen Umdrehungen sind in der Kabine nur leichte Schwingungen wahrzunehmen.

Diese guten Eigenschaften des Flugzeuges wurden bei den Vorführungen der Fachgruppen und Arbeitsgemeinschaften in Göttingen und Adlershof besonders bestätigt.

Der freitragende, trapezförmige Tiefdeckerflügel besteht aus einem Hauptholm mit Torsionsnase, einem Hilfsholm und Fachwerkrippen in Holzbauweise. V-Form 6° und Pfeil-Form 10°. Hinter dem Hauptholm ist der Flügel stoffbespannt. Bequeme Kabine mit Doppelsteuerung und hinter den Sitzen liegendem Gepäckraum. Abwerfbare Haube. Im Bereich der Kabine besteht der Rumpf aus einem mit Sperrholz verkleideten Stahlrohrgerüst, Rumpfende in Holzschalenbauweise. Der Rumpf ist vorne annähernd viereckig mit gerundeten Ecken, und wird hinten fast kreisrund.

Freitragendes Höhenleitwerk mit einteiligem Ruder und vom Führersitz aus verstellbarer Trimmklappe. Antrieb der Ruder durch Seile. Höhenflosse am Boden einstellbar. Flossen Holzgerippe, sperrholzbeplankt, Ruder Holzgerippe, stoffbespannt.

Einbeinfahrwerk mit Faudi-Stoßdämpfern und Niederdruckbereifung 420 X 150. Spurweite 1,50 m. Räder bremsbar.

Triebwerk: Breuer-Sternmotor 9-091 AI von 43 PS bei 2400 U/min. Direkt angetriebene Holzluftschraube von 1,80 m -0r. Der Einbau eines Zündapp-Motors von 60 PS ist vorgesehen. Kraftstoffbehälter von 50 1 Inhalt hinter dem Brandschott.

Spannweite 11 m, Länge 7,35 m, Höhe 1,90 m, Fläche 13,4 m2,

FAQ-Hamburg Zweisitzer. Links Kabinenansicht: Abwerfbare Klapphaube, Doppelsteuer und Sitzanordnung. Rechts: Rumpf schale in der Helling. werkbiider

Werkbild

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Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

FAQ-Hamburg: Zweisitzer. Zusammenbau der Fläche in der Helling.

Werkbild

Leergewicht 320 kg, Fluggewicht 520 kg, Flächenbelastung 38,8 kg/m2, Leistungsbelastung 12,0 kg/PS. Höchstgeschwindigkeit 160 km/h, Reisegeschwindigkeit 140 km/h, Landegeschwindigkeit 68 km/h, Startstrecke 90 m, Landestrecke 80 m. Steigzeit auf 1000 m 7 min, auf 2000 m 17 min, Dienstgipfelhöhe 3800 m. Reichweite 500 km, Kraftstoffverbrauch ca. 10 1/100 km.

Mehrzwecke-Träger-Flujjzeug Fieseier Fi 167.

Fi 167 der Gerhard-Fieseler-Werke, Kassel, hauptsächlich für Flugzeugträger entwickelt, kann ein Torpedo oder zwei Bomben von je 500 kg und gleichzeitig unter jedem Flügel noch zwei kleinere Bomben mitführen. Reichweite mit dieser Belastung 650 km, bei Ausrüstung mit einem Zusatzkraftstoffbehälter an Stelle der Hauptlast als Aufklärer ,1300 km.

In zwei Ebenen verspannter, zweistieliger, dreiteiliger Doppeldecker. Tragwerk Duralfachwerk mit zwei Holmen und dreiteiligen

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Fieseier Mehrzweckeflugzeug: Fi 167. Werkbild

Rippen, teils metall-, teils stoffbedeckt. Außenflügel zur Platzeinsparung auf Flugzeugträgerschiffen in wenigen Sekunden zurückklappbar. Selbsttätiger Vorflügel, rechteckiger Flügelumriß mit abgerundeten Flügelecken. Unterflügel als Knickflügel ausgebildet mit als Spaltklappen ausgebildeten hydraulischen Landeklappen. Querruder und Landeklappen Metallbau mit Stoffbespannung. Im Oberflügelmittelstück Schlauchboot, in Unterflügelmittelteilen Auftriebsbeutel, die bei einer Wasserung mit Kohlensäure aufgebläht werden.

Rumpf Schalenbauweise, ovaler Querschnitt, hinter dem Motor Führer- und Beobachterraum. Zum Einsteigen für zweiköpfige Besatzung Fußrasten und Einsteigklappen. Beobachterstand durch einen Spant vom Führersitz getrennt, mit Klappsitz. Ueberdacht sind die Sitzräume durch eine nach hinten offene Plexiglashaube, die im Falle eines Notausstieges vom Führer durch Handauslösung abgeworfen werden kann.

Leitwerk, durchgehende Höhenflosse, Höhenruder mit Trimmklappen, Bügelkante innen und Außenausgleich. Seitenflosse gegen Höhenflosse beiderseits durch Strebe abgefangen. Seitenruder mit Hilfsruder. Höhen- und Seitenruder Metallgerippe mit Stoffbespannung. Selbsttätige Sturzflugsicherung gegen Ueberbeanspruchung beim Sturzflug, welche die Landeklappen bei Ueberschreiten einer gewissen Geschwindigkeit einfahren und bei Unterschreiten entsprechend wieder ausfahren läßt. Mit Hilfe der Höhenrudertrimmung kann die Maschine für jede Beladung getrimmt werden.

Fahrwerk geteilt, verkleidet. Bei Notwasserung kann das Fahrgestell abgeworfen werden. Betätigung durch Druckknopf, wobei die zur Befestigung am Tragwerk dienenden Springbolzen ausgestoßen werden. Abgestrebter Stützbock in Schalenbauweise. KPZ-Ring-federstrebe mit Oeldämpfung, Laufräder mit Oeldruckbremsen, Parkbremse, Spornrad, ferner für Landung auf Deck in der Mitte des Rumpfhinterteils Landehaken, der in das quer über das Schiffsdeck gespannte Landeseil einhakt und so die Landung abbremst.

Motor Daimler-Benz DB 601 B, 810 PS Dauerleistung, mit VDM-Verstellschraube und Schwarz-Einsatzblättern, in zwei gepreßten Elektronträgern, abnehmbar, am Rumpf befestigt. Kühlstoffkühler verbleibt bei Motorwechsel im Rumpf. Hauptkraftstoffbehäl-

Fieseler Mehrzweckeflugzeug Fi 167. Rechts: Schattenriß.

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Fieseier Mehrzweckeflugzeug Fi 167. Werkbild

ter 660 1 im Rumpfvorderteil mit Schnelltankentleerung. Zusatzbehälter 640 1 an Stelle der Rumpfabwurfbewaffnung.

Bewaffnung: 1 starres und 1 bewegliches Mü im Beobachterstand.

Spannweite 13,5 m, Länge 11,4 m, Höhe 4,8 m, Flügelstreckung 5,2 m, Flügelfläche 45,5 m2.

Focke-Wulf Fw 187 Zerstörer.

Focke-Wulf Flugzeugbau, Bremen, hat mit dem Baumuster Fw 187 einen schnellen, wendigen und kampfkräftigen Zerstörer herausgebracht. Tiefdecker, freitragend, in Qanzmetallschalenbauweise.

Flügel dreiteilig mit abnehmbaren Außenflügeln. Flügelmittelstück vierholmig, Flügelnase abklappbar, Außenflügel dreiholmig. Am Flügelmittelstück Spreizklappen, hydraulisch betätigt. An den Außenflügeln unterteilte Querruder.

Rumpf ovaler Querschnitt in Qanzmetallschalenbauweise, vier verschraubte Bauteile mit Qlattblechbeplankung.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Focke-Wulf Zerstörer Fw 187. Werkbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Focke-Wulf Zerstörer Fw 18'/. werkbüd

Höhen- und Seitenleitwerk freitragend. Höhenflosse Schalenbauweise, blechbeplankt. Höhen-, Seiten- und Querruder Metallgerippe mit blechbeplankter Torsionsnase, das übrige stoffbespannt. Ruder ausgeglichen, mit verstellbarer Trimmkante.

Fahrgestell nach hinten oben in die Motorgondeln einziehbar. Ein- und Ausfahren mit Oeldruck bei gleichzeitiger Unterstützung durch Kraftspeicher, im Notfall durch Eigengewicht und Kraftspeicher. Spornrad schwenk- und einziehbar. Eingezogen steht das Rad noch etwas hervor.

Zwei wassergekühlte 12-Zylinder-V-Motoren mit hängenden Zylindern. Dreiblatt-Verstelluftschraube.

Bewaffnung starre MG und Kanonen beiderseits in der Rumpf-seitenwand, außerhalb des Schraubenkreises vorbeifeuernd. Im Beobachterstand ein bewegliches MG.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Focke-Wulf Zerstörer Fw 187, Werkbild

Patronen-Oasanlasser für Flugtnotoren.

Die British Thompson Comp. Ltd. hat einen Flugmotoranlasser herausgebracht, der durch hochexplosive Gase, die eine Patrone liefert, in Tätigkeit gesetzt wird. An Hand der Zeichnung gelangen die Gase unter Druck zur Ventilkammer 2, welche mit den Turbineneinlaß- und Auslaßkammern verbunden ist. Die Ventile, welche starr auf einer Spindel sitzen, stehen in Anlaßstellung. Von der Einlaßkammer expandieren die Gase durch die Düse 8, wobei sie durch

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Engl. Patronen-Gasanlasser für Flugmotoren.

Zeichnung Flugsport

die Schaufeln 9 des Turbinenlaufrades nach dem Anlaß strömen. Das Drehmoment wird über ein auf der Laufradwelle sitzendes Zahnrad auf die mit dem Zahnrad 16 verkeilte Welle 17 übertragen und die mit der Antriebskupplung 21 verbunden ist. Die Verbindung erfolgt durch Klauen, die in die Klauen an der angetriebenen Kupplungshälfte ' eingreifen, welche mit der Motorwelle verkeilt ist. Ein rund um die Kupplung _gelegtes.;Solenoid 30 greift in die Hälften ein und ist in den Stromkreis der Qlühkerzen zum Entzünden der Patronen eingeschaltet. Um ein Ueberdrehen des Turbinenlaufrades für den Fall zu vermeiden, daß der Motor zündet bevor die Energie der Patrone ihre Energie voll hergegeben hat, wird durch die Kupplungshälfte 21 eine Klaue eingeschaltet. Ein Abzug 36, der sich durch eine Plattfeder gegen Teil 21 stützt, greift am Ende des Hebels 41 an, wobei die Feder 43 die Scheibe 44 gegen das untere Ende des Hebels 41 drückt. Die Scheibe ist auf der Ventilspindel aufgeschraubt, so daß die Stellung der Ventile genau eingestellt werden kann. Wird der Solenoid 21 eingerückt, so wird der Auslöser 36 durch die Feder zurückgezogen. Wenn der Motor zündet und die Kupplungshälfte 21 ausgeschaltet wird, wird der Auslöser 36 ausgeschaltet und gibt den Hebel 41 frei, wobei die Feder 43 alsdann das Einlaßventil schließt und das Auslaßventil öffnet, so daß die von der Patrone entwickelten Gase von der Turbine nach dem Auspuff strömen.

UMSCHÄ

Inland.

Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz durch den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, am 2. 8. an Ltn. v. Schwerin und Oberfeldw. Renz; am 3. 8. an Oberst v. Hippel, Kmdr. ein. Flak-Rgt.; Oberst Hintz, Kmdr. ein. Flak-Rgt.; Obstltn. Loebel, Kommod, ein. Kampfgeschw.; Maj. Galland, Kmdr. ein. Jagdgr.; Obltn. Krauß i. ein. Aufklärungsgr.

Am 29. 7. an Oberst Schumacher, Kommod, ein. Geschw.; Mai. Hagen, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Sigel, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Frhr. v. Dalwigk, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Ennccerus, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Hitschhold, Kmdr. ein. Stuka-Gr.; Hptm. Lindmayr, Staffelkpt. i. ein. Jagdgeschw.; Hptm. Thiem, Staffelkpt. i. ein. Schlachtgr.; Obltn. Frhr. Grote, Staffelkpt. i. ein. Schlachtgr.; Obltn. Peitsmeyer, Staffelkpt. i. ein. Schlachtgr.; Obltn. Götze, Batteriechef i. ein. Flakregt.

Nutzung der Flugplätze, insbesondere der Rollfelder der Luftwaffe, selbst wenn auch nicht alle Ländereien aus technischen Gründen landwirtschaftlich ausgenutzt werden konnten, ergab einen Ertrag von 60% der früheren Leistung. Durch Nutzung von toten Ecken und Rändern des Rollfeldes erntete (nach der „RDT") die Luftwaffe im Jahre 1939 auf ihren Flugplätzen 121 000 dz Kartoffeln, 77 000 dz Getreide, 3800 dz Hanf, 3440 dz Flachs und 1900 dz Grassamen. Außerdem wurde Zucht-Fasernessel gebaut und in geringem Umfang auch Obst und Gemüse zur unmittelbaren Verpflegung der Truppen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Heinkel-Nachtjäger He 113.

Messeurlaub (Leipzig 25.—29. 8.) für die Luftwaffe gemäß Regelung d. Reichsministers f. Luftfahrt u. Oberbefehlshabers d. Luftwaffe, soweit nicht dienstliche Gründe entgegenstehen, für Angehörige der ausstellenden Industriefirmen und Spezialeinkäufer des Groß- und Einzelhandels sowie Geschäftsinhaber möglich.

Fluglinie Berlin—Stuttgart—Barcelona 7. 8. eröffnet.

Ritterkreuz wird, nach Anweisung des OKW., über dem Pour le Merite und sonstigen Halsorden getragen.

Ausland.

Santoro, ital. Divisionsgeneral, zum Luft-Geschwadergeneral ernannt. Ital. Luftwaffe, Verluste bis zum 30. 6. betrugen: Gefallen oder vermißt 75, verwundet 103.

Spanische Fliegerabordnung besuchte Mailand im Juli.

F. A. I., Bukarest, unter Leitung der Fürstin Bibesco, zentrale Nachrichtenstelle für gefangene und gefallene Flieger (Boulevard Lascar Catargui 8), eingerichtet.

USA-Flugzeugindustrie-Produktionskapazität soll nach Mitteilung des amerik. Unterstaatssekretärs im Jahre 1939 5850 Flugzeuge betragen haben. Man rechnet für das Jahr 1940 mit einer Steigerung auf 14 000, 1941 auf 25 000 Flugzeuge, Verkehrs- und Sportflugzeuge inbegriffen. Nach Angaben der USA-Luftwaffe soll die Produktion an Militärflugzeugen im Jahre 1939 2141 Flugzeuge betragen haben.

Canad. Associated Aircraft Ltd., Ottawa, welche Ende April den Bau englischer Flugzeugbaumuster aufgenommen hatte, hat die Fabrikation, nachdem die notwendigen Zubehörteile ausgeblieben sind, eingestellt und sich für den Bau von USA-Flugzeugen umgestellt.

USA North American NA-35

Militär - Schulflugzeuge wurden 1600 Stück zur Schulung in Kanada bestellt. USA North American NA-35.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Luftwaffe.

Berlin, 26. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe griff britische Flugplätze in Mittelengland und die Funkanlagen von Dover an. — Unsere Kampf- und Sturzkampfflugzeuge haben, wie bereits bekanntgegeben, trotz schlechter Wetterlage einen bedeutenden Erfolg im englischen Kanal erzielt. — Aus einem durch See- und Luftstreitkräfte stark gesicherten Geleitzug von 23 Schiffen konnten elf Handelsschiffe mit einem Gesamtinhalt von 43 000 BRT. versenkt werden, drei weitere Handelsschiffe mit zusammen 12 000 BRT. wurden in Brand geworfen oder so schwer beschädigt, daß mit ihrem Totalverlust

zu rechnen ist. Außerdem gelang es, einen Zerstörer in Brand zu werfen und einen anderen schwer zu. beschädigen. Südlich der Insel Wight wurde ferner ein Handelsschiff von 8000 BRT. versenkt, so daß an einem Tage allein durch Angriffe der Luftwaffe ein Gesamtverlust für den Feind von 63 000 BRT. angenommen werden kann. Bei diesen Angriffen auf den englischen Schiffsverkehr kam es verschiedentlich zu heftigen Luftkämpfen. Im Kanal griff ein zahlenmäßig überlegener britischer Jagdverband unsere Flugzeuge an und verlor dabei acht Flugzeuge vom Muster Spitfire sowie eine Hurricane, während nur zwei deutsche Flugzeuge dabei abgeschossen wurden. — Die britische Luftwaffe setzte auch in der Nacht zum 26. 7. ihre Einflüge in Nord-, West- und Mitteldeutschland fort. Militärischer Schaden wurde nicht angerichtet. Auch der Sachschaden an nichtmilitärischen Objekten ist unbedeutend. Im Laufe der Nacht wurden vier feindliche Flugzeuge durch Flakartillerie, eines durch Nachtjäger abgeschossen. Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 23 Flugzeuge, von denen 19 im Luftkampf, der Rest durch Flak abgeschossen wurde. Neun deutsche Flugzeuge werden vermißt.

Berlin, 27. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz weiterer Verschlechterung der Wetterlage klärte die Luftwaffe bis zu den Shetland-Inseln und über der gesamten Ostküste von Schottland und England auf. — Unsere Kampfflugzeuge griffen die Hafenanlagen von Cardiff, Aberthow und Hastings an. Zahlreiche Brände wurden beobachtet. Weitere Angriffe richteten sich gegen den Eisenbahnknotenpunkt Tunbridge Wells und die großen Erdöllager von Tharnes-liaven. — Britische Flugzeuge unternahmen in der Nacht zum 27. 7. Einflüge nach West- und Südwestdeutschland. Die wenigen abgeworfenen Bomben richteten keinen Schaden an. Ein britisches Flugzeug wurde im Luftkampf, eines durch Flak abgeschossen. — Ein eigenes Flugzeug ging im Luftkampf über dem Kanal verloren, ein weiteres wird vermißt.

Berlin, 28. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Trotz Fortdauer der schlechten Wetterlage gelang es der Luftwaffe, im Kanal und an der Ostküste Englands einen Hilfskreuzer von 7000 BRT., zwei Zerstörer und ein Handelsschiff von 5000 BRT. zu versenken. Ein weiterer Zerstörer und zwei Handelsschiffe wurden durch Bombentreffer so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Ferner wurden die Hafenanlagen von Swansea und mehrere Flugplätze in Cornwall mit Bomben belegt. — Bei den nächtlichen Eintrügen britischer Flugzeuge in Norddeutschland wurden nur wenige Bomben abgeworfen. Sie richteten keinen Schaden an. — Fünf britische Flugzeuge wurden über dem Kanal abgeschossen, zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. — Ein mit dem Roten Kreuz gekennzeichnetes unbewaffnetes Seenot-Flugzeug ist bei dem Versuch, eine über See abgestürzte Flugzeugbesatzung zu retten, von den Engländern abgeschossen worden.

Berlin, 29. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Im Laufe der bewaffneten Luftaufklärung kam es am 28. 7. über dem Kanal an mehreren Stellen zu Luftkämpfen. — Sechs feindliche Flugzeuge und ein eigenes wurden dabei abgeschossen. — In der Nacht zum 29. 7. warfen britische Flugzeuge in Nord- und Westdeutschland nur wenige Bomben, ohne Schaden anzurichten. Nur in Hamburg fiel eine Bombe in ein Wohnviertel. Durch Eingreifen der Luftschutzorga-nisation konnte jedoch größerer Schaden verhindert werden. Beim Einflug nach Holland wurden zwei feindliche Flugzeuge durch Jäger und eines durch Flak, in Nordfrankreich und Norddeutschland je ein Flugzeug durch Flak abgeschossen, so daß die Gesamtverluste des Gegners gestern elf Flugzeuge betrugen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Berlin, 30. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Sturzkampfver-Mnde griffen den Hafen von Dover an. Vier dort liegende Schiffe mit einem Gesamtinhalt von 32 000 BRT. wurden so schwer getroffen, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. — Bei diesen Angriffen kam es zu heftigen Luftkämpfen mit feindlichen Jagdverbänden, in deren Verlauf zwölf britische Flugzeuge vom Muster Spitfire und drei vom Muster Hurricane sowie drei eigene abgeschossen wurden. — Im Zuge der bewaffneten Aufklärung im Kanal und an der englischen Ostküste gelang es ferner, einen Kreuzer von etwa 10 000 t und ein Handelsschiff von 1000 BRT. zu versenken, ein weiteres Handelsschiff schwer zu beschädigen. — Britische Flugzeuge flogen in der Nacht zum 30. 7. in Nord- und Westdeutschland ein. Mit ihren Bomben tiafen sie ausschließlich nichtmilitärische Ziele. So wurden in Düsseldorf fünf Häuser stark beschädigt. Entstandene Dachbrände

konnten durch Einsatz des Luftschutzes rasch gelöscht werden. Bei Offenbach am Main wurden zwei Wohnhäuser schwer, zwei andere leicht beschädigt.

Berlin, 31. 7. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Schlechtwetterlage erzwang eine Einschränkung der Tätigkeit unserer Luftwaffe. Trotzdem wurden neben Aufklärungsflügen an der Ost- und Südküste Englands die Flugzeugfabrik in Filton sowie die Hafenanlagen von Swansea und Plymouth in der Nacht zum 31. 7. mit Bomben angegriffen. — In der Nacht zum 31. 7. flogen nur wenige britische Flugzeuge nach Westdeutschland ein. Durch die Bombenabwürfe wurde Sach- oder Personenschaden nicht angerichtet. Zwei einfliegende Flugzeuge wurden durch unsere Jäger abgeschossen. — Wie nachträglich bekannt wird, sind am 29. 7. insgesamt 21 britische Flugzeuge abgeschossen worden.

Berlin, 1. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Durch die Wetterlage war die Tätigkeit der Luftwaffe auch am 31. 7. stark beeinträchtigt. Bei der bewaffneten Aufklärung im Kanal und im Seegebiet westlich der Scilly-Inseln wurden einzeln fahrende bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit Bomben angegriffen. Mit schwächeren Kräften durchgeführte Nachtangriffe richteten sich gegen Schiffsziele und Anlagen in südenglischen Häfen sowie gegen feindliche Scheinwerferstellungen. Explosionen und Brände wurden beobachtet. — In den Abendstunden kam es in der Höhe von Dover zu Luftkämpfen zwischen britischen Spitfire-Jagdflugzeugen und deutschen Messerschmitt-Jägern. Ohne eigene Verluste gelang es hierbei, fünf britische Jagdflugzeuge und zwei Sperrballone abzuschießen. — Beim Einfliegen einzelner britischer Bombenflugzeuge im Laufe des Tages in norwegisches, dänisches und holländisches Gebiet wurden drei weitere feindliche Flugzeuge abgeschossen. — Die von feindlichen Flugzeugen in der Nacht zum 1. 8. in Nord- und Westdeutschland abgeworfenen Bomben richteten nur geringen Schaden an. Ein in größerer Höhe über den Wolken fliegendes feindliches Flugzeug warf eine Anzahl von Bomben in das Stadtinnere von Hannover, weitab von jeder militärischen Anlage. Hierbei wurden mehrere Häuser schwer beschädigt, einige Personen getötet und verletzt. — Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern acht Flugzeuge, zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Berlin, 2. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Kampfverbände griffen am 1. 8. einzelne kleinere Geleitzüge sowie mehrere einzeln fahrende bewaffnete feindliche Handelsschiffe vor der Humber-Mündung, im St. Georgskanal und vor Yarmouth mit Bomben an. Hierbei wurde ein Handelsschiff versenkt sowie zwei weitere Handelsschiffe, ein Tanker und ein Minensuchboot durch Treffer schwer beschädigt. Ein weiterer besonders wirkungsvoller Angriff wurde auf eine Flugzeugfabrik in Norwich durchgeführt. Die aus niedriger Höhe geworfenen Bomben schweren Kalibers lagen in den Werkanlagen und riefen starke Brände und mehrere Explosionen hervor. — Ein Flugzeug hat am 31. 7. in norwegischen Gewässern ein feindliches U-Boot vernichtet. — Im Laufe des gestrigen Nachmittags versuchten acht britische Bombenflugzeuge des Musters Bristol-Blenheim einen Angriff auf den Flugplatz Querqueville bei Cherbourg. Durch rechtzeitig einsetzende Jagd- und Flakabwehr gelang es, alle acht Flugzeuge abzuschießen, und zwar drei durch Messerschmitt-Jagdflugzeuge, fünf durch Flakartillerie. Eigene Verluste sind hierbei nicht eingetreten. Bei einem versuchten Angriff auf holländisches Gebiet wurden zwei' weitere Bristol-Blenheim-Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen. — In der Nacht zum 2. 8. flogen wiederum britische Flugzeuge nach Westdeutschland ein. Die abgeworfenen Bomben richteten keinen militärischen, jedoch zum Teil beträchtlichen Häuserschaden in der Umgebung von Köln an und töteten und verletzten einige Zivilpersonen. — Die feindlichen Flugzeugverluste am 1. 8. betrugen insgesamt 10 Flugzeuge; ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Berlin, 3. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: An der Ostküste Englands vor Harwich und der Themsemündung sowie vor den Hebriden wurden am 2. 8. mehrere bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit Bomben belegt. Drei der angegriffenen Schiffe mit zusammen 16 000 BRT. wurden versenkt. In der Nacht zum 3. 8. wurden einzelne Angriffe auf Tanklager und Flakstellungen in England durchgeführt. Im Tanklager Thameshaven wurden hierbei ausgedehnte Brände beobachtet. — Einige am Tage in Holland und Nordfrankreich eingeflogene feindliche Flugzeuge stießen überall auf wirksame Jagd- und Flakabwehr, so daß sie ihre Bomben ungezielt ins Gelände warfen. Bei Luftkämpfen über der Ijssel-See und im Seegebiet von Ijmuiden gelang es, zwei Bristol-Blenheim-

Flugzeuge, bei Le Havre ein weiteres Flugzeug des gleichen Musters durch Flakartillerie abzuschießen. — Nach Nord- und Westdeutschland in der Nacht zum 3. 8. eingeflogene britische Flugzeuge warfen ihre Bomben wiederum nur auf nichtmilitärische Ziele ab. Sie zerstörten Wohnhäuser und töteten und verletzten Zivilpersonen. In Ehra, Kreis Gifhorn, in dessen weiterer Umgebung keinerlei militärische Ziele liegen, ist ein bäuerliches Anwesen durch eine Anzahl Sprengbomben zerstört worden. Die vierköpfige Bauernfamilie, darunter zwei Kinder im Alter von eins bis zwei Jahren, wurde getötet, zwei weitere Personen schwer verletzt.

Berlin, 4. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte am 3. 8. über dem Seegebiet zwischen dem Kanal und den Hebriden auf. In der Nacht zum 4. 8. belegten unsere Kampfflugzeuge den Oelhafen von Stanlow bei Liverpool mit Bomben. Zahlreiche Brände wurden hierdurch verursacht. Ferner wurden Flakstellungen bei Canday Island und Swansea angegriffen. — Britische Flugzeuge flogen während der Nacht zum 4. 8. in Nord- und Westdeutschland ein. Trotzdem sie mehr Bomben als in den letzten Nächten warfen, war der — ausschließlich an nichtmilitärischen Zielen — angerichtete Schaden noch geringer als bisher.

Berlin, 5. 8. 40. (DNB,) Oberk. d. Wehrmacht: Die Luftwaffe klärte am 4. 8. über England, Schottland und dem vorgelagerten Seegebiet auf. Hierbei wurde ein Handelsschiff am Ausgang des St. Georg-Kanals, etwa 100 km. südwestlich Pembrokes, versenkt. — In der Nacht zum 5. 8. griffen unsere Kampfflugzeuge die Schiffswerft Sheerneß, die Tanklager und Flakstellungen bei North-Killing-holm sowie Flakstellungen bei Thameshaven an. — Einige britische Flugzeuge flogen in der Nacht in Westdeutschland ein und warfen einige Bomben. Neben geringfügigem Gebäudeschaden wurde ein Bauerngehöft im Kreise Borken in Brand gesetzt. Eine Zivilperson kam ums Leben.

Berlin, 6. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Am 5. 8. kam es über dem Kanal wiederholt zu Luftkämpfen. Hierbei schoß ein deutsches Aufklärungsflugzeug zwei britische Jagdflugzeuge neuester Bauart ab. Sechs weitere feindliche Jäger wurden im Kampf mit unseren Jägern zum Absturz gebracht. In der Nacht zum 6. 8. griffen deutsche Flugzeuge verschiedene englische Häfen an. — Britische Flugzeuge flogen in der Nacht in Nordwestdeutschland ein und warfen Bomben ab. Der angerichtete Sachschaden ist gering; Menschenleben sind nicht zu beklagen. — Der Feind hat seit Kriegsbeginn an eigenem oder ihm nutzbaren Handelsschiffsraum verloren: durch Kampfhandlungen der Kriegsmarine

3 725 547 BRT., durch Kampfhandlungen der Luftwaffe 1 261 313 BRT., insgesamt

4 986 860 BRT. — Außerdem sind durch die Luftwaffe seit Kriegsbeginn Handelsschiffe mit einem Gesamtinhalt von etwa 1,5 Millionen BRT. beschädigt worden.

Berlin, 7. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Unsere Kampfflugzeuge griffen Flugplätze bei Tynemouth und St. Äthan sowie die Flugzeugwerke von Vickers-Armstrong in Chester und Anlagen der Rüstungsindustrie in Swansea mit Bomben an. — Britische Flugzeuge, die in der Nacht zum 7. 8. in Holland und West-

Deutsche Kampfflugzeuge über den Kanal-Inseln. Zur englischen Inselgruppe im Kanal, in der Nähe der französischen Küste, gehören mehrere fast unbewohnte Inseln. Die beiden größten von ihnen, Guernsey und Jersey, wurden bekanntlich

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

von deutschen Truppen besetzt.

Bild PK.-Dietrich (Weltbild)

deutschland in geringer Zahl einflogen, warfen an verschiedenen Stellen Bomben, ohne nennenswerten Schaden anzurichten.

Berlin, 8. 8. 40. (DNB.) Oberk. d. Wehrmacht: Deutsche Flugzeuge legten in der Nacht zum 8. 8. vor mehreren englischen Häfen Minen aus und griffen verschiedene Rüstungswerke sowie Flak- und Scheinwerferstellungen an. So wurden in Leyland Motorenwerke, bei ehester die Motorenwerke von Vickers-Armstrong, bei Yeovil Flugzeugwerke, bei Plymouth Industrieanlagen, ferner Flak- und Scheinwerferstellungen bei Manchester, Cardiff, Dorchester und Plymouth mit Bomben belegt. — Der Feind flog in der Nacht zum 8. 8. mit einigen Flugzeugen in Nord- und Westdeutschland ein und warf Bomben, ohne wesentlichen Schaden anzurichten. In einem Essener Vorort sowie in Datteln wurden Wohnhäuser beschädigt. Die entstandenen Brände konnten durch Einsatz des Luftschutzes schnell gelöscht werden. Eine Scheune brannte nieder. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen.

Italien.

Rom, 27. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Flottenstützpunkt von Malta ist im Laufe der Nacht heftig bombardiert worden. Außer dem bereits gestern in Nordafrika als abgeschossen gemeldeten Qloster-Flugzeug ist ein zweites Flugzeug des gleichen Typs ebenfalls vernichtet worden. — Von den anderen Fronten ist nichts Wesentliches zu berichten.

Rom, 28. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Der Flottenstützpunkt von Alexandria ist bombardiert worden. — Unsere Luftgeschwader haben gestern im östlichen Mittelmeer auf große Einheiten der englischen Flotte wiederholte und außerordentlich wirkungsvolle Bombenangriffe ausgeführt.

Rom, 29. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Jenseits der Cyrenaika-Qrenze haben unsere Fliegerformationen feindliche Panzerwagenabteilungen unter Maschinengewehrfeuer genommen und mit Sprengkörpern angegriffen, wobei zahlreiche Panzerwagen schwer getroffen wurden. — Zwei feindliche Flugzeuge vom Bristol-Blenheim-Typ wurden im Luftkampf abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge sind" nicht zurückgekehrt.

Rom, 30. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In der vergangenen Nacht haben zahlreiche Formationen unserer Luftwaffe wiederholt einen feindlichen Geleitzug im östlichen Mittelmeer, der von Kriegsschiffen, darunter ein Flugzeugträger, begleitet war, mit Bomben belegt. Verschiedene Einheiten sind schwer getroffen worden. Ein Schiff wurde in Brand gesteckt. — Im Verlaufe eines Luftkampfes zwischen unseren Bombern und feindlichen Jägern, die von dem Flugzeugträger aufgestiegen waren, ist ein feindliches Flugzeug abgeschossen worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Der Hafen von Aden ist wirksam mit Bomben belegt worden, ein Schiff hat einen Volltreffer erhalten.

Rom, 31. 7. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Flieger in Ostafrika haben den Hafen von Aden erneut bombardiert und dabei Volltreffer auf zwei Schiffe und ein großes Brennstoffdepot erzielt. — Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Während eines vom Feind versuchten Angriffes auf Assab ist ein Blenheim-Bomber von unserer Luftabwehr abgeschossen worden.

Rom, 1. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Es ist festgestellt worden, daß während der Luftaktion vom 28. 7. gegen feindliche Einheiten im östlichen Mittelmeer ein englischer Zerstörer versenkt worden ist. — Während eines Aufklärungsfluges über Malta hat eine unserer Jagdstaffeln eine feindliche Staffel angegriffen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Ostafrika haben wir wirksame Luftaktionen auf Wajir, wo ein Kraftwagenlager erfolgreich im Tiefflug beschossen wurde, sowie auf dem Flughafen von Buna unternommen, wo drei Flugzeuge am Boden getroffen und schwer beschädigt wurden. Der Feind hat Cassala bombardiert, wobei nur leichte Schäden verursacht wurden.

Rom, 2. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Ein feindliches Flottengeschwader, das von Gibraltar kam und aus zwei Schlachtschiffen, zwei Flugzeugträgern und kleineren Einheiten bestand, ist von unseren Fliegerverbänden südlich der Insel Formentera (Balearen) erreicht und trotz starker Flakabwehr heftig mit Bomben belegt worden. Mit Sicherheit wurden einige Einheiten, darunter ein Schlachtschiff, auf dem ein deutlich erkennbarer Brand entstand, mit Bomben schweren Kalibers getroffen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — In Ostafrika hat unsere Luftwaffe Batanä (Sudan) bombardiert

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Ital. Bombenstaffel in Nordafrika im Angriff. Archiv Flugsport

und im Gebiet von Cassala eine Panzerwagenabteilung im Tiefangriff beschossen, wobei acht Wagen zerstört und die fliehenden Mannschaften unter Maschinengewehrfeuer genommen wurden. — Die feindliche Luftwaffe hat Diredaua ohne irgendwelchen Erfolg bombardiert. Ferner wurden in Giavelle, Asmara und Massaua Bomben abgeworfen, die an einem leeren Flugzeugschuppen einige Schäden verursacht haben. Ein italienischer und ein eingeborener Soldat wurden getötet und einige verwundet. Zwei feindliche Flugzeuge sind von unseren Jägern abgeschossen worden.

Rom, 3. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Aus sicheren Feststellungen ergibt sich, daß der durch unsere kürzliche Bombardierung hervorgerufene Brand in Haifa noch nach drei Tagen andauerte. — Im Sudan hat unsere Luftwaffe die Eisenbahnanlage von Port Sudan bombardiert, wobei ein Lager in Brand geriet, sowie den Flughafen von Gebeit, wo schwerer Schaden angerichtet und etwa zehn Flugzeuge am Boden getroffen wurden. In Kenia wurden in der Nähe von Buna Truppen- und Kraftwagenansammlungen mit Bomben und Maschinengewehrfeuer belegt. — In Nordafrika haben feindliche Flieger Bardia überflogen, ohne Materialschaden anzurichten. Es gab einige Verluste unter den Truppen. — Während eines feindlichen Einfluges über den Lufthafen von Cagliari,

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Ital. Bombenangriff auf Marsa Matruk. Archiv Flugsport

der nur ganz leichten Materialschaden, einen Toten und drei Verletzte zur Folge hatten, wurden zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Die Besatzung des einen Flugzeuges wurde gefangengenommen.

Rom, 4. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere ostafrikanischen Luftgeschwader haben im Sudan Erkowit und die Flughäfen von Summit und Haiya bombardiert, wodurch eine große Flugzeughalle in Brand geriet. Außerdem wurde der Eisenbahnknotenpunkt Haiya getroffen. — In Kenia wurde ein Autopark südlich Wajir bombardiert. In Englisch-Somali ist der Hafen von Zeila wirkungsvoll bombardiert worden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. — Ein feindlicher Luftangriff auf den Hafen von Derna in Nordafrika hat nur ganz geringen Schaden angerichtet.

Rom, 5. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Nordafrika hat eine unserer Kampf- und Jagdstaffeln einen heftigen Kampf gegen eine zahlreiche feindliche Formation aufgenommen, die versuchte, unsere an der Cyrenaika-grenze in Bewegung befindlichen libyschen Truppen zu bombardieren. Bei dem unsererseits außerordentlich heftig geführten Kampf wurden zehn feindliche Flugzeuge, darunter sieben Gloster und drei Blenheim, abgeschossen. Außerdem wurde etwa ein Dutzend feindlicher Kraftwagen getroffen und in Brand gesteckt. Ein weiteres englisches Jagdflugzeug ist von unseren Bombern abgeschossen worden, die in der Nähe von Marsa Matruk eine wirkungsvolle Bombardierung durchgeführt haben. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. — Einer unserer Luftwaffenverbände hat den Hafen von Berbera bombardiert und dabei einen Volltreffer auf ein Schiff erzielt. Ein feindlicher Luftangriff auf Massaua hat nur leichte Schäden im Hafen verursacht und vier Tote und etwa dreißig Verwundete, darunter elf Askaris, gefordert. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen, ein drittes ist wahrscheinlich abgeschossen worden. —ϖ In Cassala wurde ein feindliches Flugzeug von der Flak abgeschossen.

Rom, 6. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Im Verlauf einer bewaffneten Aufklärung im Luftraum von Malta haben unsere Jagdflieger feindliche Jagdflugzeuge gestellt und ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — In Ostafrika ist eines unserer Aufklärungsflugzeuge nicht zurückgekehrt.

Rom, 7. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: Unsere Luftstreitkräfte haben zum dritten Male das Oelzentrum von Haifa bombardiert. Dabei wurden weitere Brennstoffbehälter in Brand geworfen und die Hafenanlagen getroffen. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. — Nachrichten aus zuverlässiger Quelle zufolge, hat der beim ersten Angriff auf Haifa verursachte Brand mehrere Tage gedauert. Bei der zweiten Bombardierung wurde die Shell-Raffinerie zerstört. — In Nordafrika sind feindliche Zeltlager südlich von Sollum sowie die Eisenbahnlinie Alexandria—Marsa Matruk mit Bomben belegt worden. Ein viermotoriges englisches Flugzeug vom Sunderlandtyp wurde von unseren Jagdfliegern bei Tobruk abgeschossen; die aus acht Mann, darunter drei Offiziere, bestehende Besatzung wurde gefangengenommen. — In Ostafrika wurden die Flug- und Seestützpunkte von Aden und Derborn wirksam bombardiert. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen.

Rom, 8. 8. 40. (DNB.) Hauptquartier d. Wehrmacht: In Ostafrika haben unsere Bombenformationen den Flugplatz von Wajir angegriffen, drei Flugzeuge am Boden zerstört und schweren Schaden und Brände an den Flugplatzanlagen verursacht. Ein feindliches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen. Feindliche Luftangriffe auf Diredaua und Massaua haben unbedeutenden Schaden angerichtet. — Im östlichen Mittelmeer ist ein von Kriegsschiffen begleiteter feindlicher Qeleitzug von fünf Dampfern von unserer Luftwaffe mit Bomben belegt worden. Zwei Dampfer sind getroffen und ernsthaft beschädigt worden.

© Segelflug

Segel-Flugschule Albatros.

Von W o 1 f H i r t h. Als ich mich dieser Tage an die schöne Woche in E1 m i r a (USA) im Juni 1939 erinnerte, fiel mir auch die Erzählung eines amerikanischen Segelflieger-Kameraden ein, der einige Zeit auf einer kleinen Insel, ich glaube es1 war das „Wake Island" im Stillen Ozean, zugebracht hatte.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1940

Dort, auf dieser Stecknadelspitze mitten in der enormen Wasserwüste, treffen sich Albatrosse zur Paarungszeit, Vögel, die das Jahr über auf einem Gebiet von Tausenden von Kilometern umherstreiften.

Wie sie das winzige Inselchen finden, ist auch eines der ungelösten Naturgeheimnisse, das dem Flugfachmann noch viel größer zu sein scheint, als dem reinen Festlandmenschen, vollends dann, wenn der Flieger schon einmal versucht hat, ohne Funkgerät und andere Instrumente als den Kompaß, eine Insel im Ozean anzusteuern.

Das mühelose Fliegen selbst dagegen, das den Albatros so berühmt gemacht hat, ist heute kein Geheimnis mehr. Prof. Idrac hat uns durch seine genauen Beobachtungen und Vermessungen aufgeklärt. Trotzdem dürfen wir ruhig darüber staunen, daß es Vögel gibt, die bei 3/4 m Spannweite und einem Gewicht von 6—7 kg 4000 km weit einem Schiff gefolgt sind oder die 10 000 km von ihrem Geburtsort, an dem sie beringt worden sind, erlegt wurden.

Noch weitere Eigentümlichkeiten haben die Albatrosse, die freilich mit dem Fliegen nichts zu tun haben. Der amerikanische Forscher William Beebe beschreibt sehr ausführlich einen Albatrostanz, der „fast menschlich" wirke und der oft, nicht nur bei der Balz, vorgeführt werde.

Doch nun zum Bericht von Mister P., der zu den Dünen und dem flachen Sandstrand hinausgewandert war, um dort mit den erstaunten Augen des Segelfliegers folgendes wahrzunehmen:

„Die Albatrosse, die das Jahr über oder vielleicht gar jahrelang nur Wasser als Flugplatz kannten, kamen bei leichtem Seewind auf den Sandstrand zu und versuchten eine Bauchlandung, ohne ihre Beine vorzustrecken. Sie berührten den Boden mit ziemlich viel Fahrt und fabrizierten anständige Ueberschläge.

Obwohl die Neuankommenden von der Luft aus diese wenig eleganten Landungen beobachteten, machten sie doch denselben Fehler. Sie überschlugen sich, schüttelten ihr Gefieder und bewegten sich dann im Fußmarsch weiter.

Eines Tages konnte ich eine Albatrosmutter beobachten, die ihr Junges (die Albatrosse haben nur ein Junges) zum ersten Start geleitete. Es war an einer leicht geneigten Düne mit anschließend weit vorgelagertem Sandstrand. Fast ganz unten an der Düne begann das Albatrosküken seine Flügel zu dehnen und zu spreizen. Vorsichtig fühlte es den Wind und übte so eine Zeitlang, bi^ plötzlich ein leichter Windstoß es wenige Zentimeter hochhob und einige Meter weit gleiten ließ. Glatt setzte es wieder auf, blieb verwundert stehen und marschierte dann munter bergan, sofort begann dasselbe Spiel, diesmal flog es schon 20 cm hoch und 15 m weit. Inzwischen hatten sich weitere Flugschüler eingefunden, teils auch „Fortgeschrittene" ohne Lehrer, die schon höher flogen und ihre „A"-Prüfung ablegten. Sehr interessiert sah unser junger Albatros zu und beschloß, es auch von weiter oben zu versuchen. Wieder ließ er sich minutenlang auf dem Boden wiegen. Er „pendelte" und sammelte Mut. Dann plötzlich hob ihn ein Windstoß ab, nicht viel, nur wieder so einen halben Meter etwa. Schon ganz selbstsicher segelte er talwärts. Es kam aber nochmals eine Bö, diesmal eine stärkere, die ihn im Handumdrehen so 3 m hochhob. Da ich in nächster Nähe stand, konnte ich genau sehen, wie er aus dieser noch ganz ungewohnten Höhe steil herunter sah und wie er sofort unsicher wurde. Nach kurzem Zögern und Schwanken faltete er die Flächen, schloß vermutlich die Augen und wartete, „bis es krachte". Es gab auch einen ordentlichen „Plumps" in den Sand und dann war zunächst Ruhe. Bald aber regte sich „der Bruch", der Jüngling stand, freilich sehr unsicher und torkelte dann ein paar Schrittchen seitwärts und dann vorwärts, um sich von neuem einige Sekunden zu besinnen. Ich sah kurz zur Mutter Albatros, die sehr aufmerksam und zweifellos besorgt zu ihrem Sprößling herunterblickte, der nun vollends zu sich kam.

Und nun kam etwas so komisches, so verblüffend Menschliches, daß ich vergnügt zu lachen begann.

Wie dem Flugschüler nämlich klar geworden war, was sich ereignet und wie feig er sich benommen hatte, drehte er langsam schamhaft den Kopf und schielte nach oben „zum Start", ob man ihn wohl von dort beobachtete? Und wieder staunte ich: „Man" beobachtete ihn nämlich nicht, sondern hatte den Kopf in eine ganz andere Himmelsgegend gerichtet. Auch die übrige Flugschule nahm keine Notiz von dem jungen Bruchpiloten, der, als er zur Ueber-zeugung gekommen war, daß niemand etwas gesehen hatte, sich nochmals ordentlich den Sand aus den Federn schüttelte, kehrt machte und wieder den Hang hinaufstapfte. Er ist sicher noch ein großer Flieger geworden, der heute in brausender Fahrt über den großen Ozean kreuzt."

Literatur.

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.)

Menschen im Werk. Aus der größten deutschen Waffenschmiede. Herausg. Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke A.-G., Dessau. Verlag C. Dünnhaupt, Dessau. Preis RM 2.85.

Luftwaffenschmiede — hier entstehen Flugzeuge. Sie sind das Werk vieler Hände, in engstem Zusammenwirken aller geschaffen. Menschen im Werk der größten deutschen Luftwaffenschmiede, der Junkers Flugzeug- und -Motorenwerke, haben, wie Dr. Koppenberg sagt, dieses Buch geschrieben und bringen in schlichter Form ihre geistige Haltung und Empfindung zum großen Geschehen der neuen Zeit zum Ausdruck. Die lebenswahren Aufnahmen haben mitgeholfen, das Buch lebendig zu gestalten. Eine selten schöne Schrift.

Alarm! Deutsche Flieger über England. Von Joachim Matthias. 184 S., 27 Abb. Steinteer-Verlage, Berlin SW 68. Preis RM 2.85.

Die Herrschaft über die Nordsee gehört jetzt der deutschen Luftwaffe. England ist keine Insel mehr. Matthias gibt in seinem Buch eine spannende, lebenswahre Schilderung der Ereignisse über den Einsatz der deutschen Luftwaffe über der Nordsee. Man erlebt die Luftschlacht über der Deutschen Bucht, bei der 36 Blenheim-Bomber heruntergeholt wurden, Großangriffe auf britische Schlachtschiffe, auf Geleitzüge, feindliche U-Boote, auf Scapa Flow und anderes mehr.

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