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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 12/1942

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 12/1942. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1942 - Heft 12/1942
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Illustrierte tlugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8

Bezugspreis für In- und Ausland pro Vierteljahr bei Htäglichem Erscheinen RM 4.50

Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und den Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, n u r mit genauer Quellenangabe gestattet.

nTTIT" 10,"jünM942 XXXlV. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 24. Juni 1942

Neue Waffen.

Die deutschen Flugzeug- und Motorenkonstrukteure sind in den letzten Jahren nicht untätig gewesen. Von neuen Flugzeugen und Motoren hört man bei uns in Deutschland erst, wenn diese an der Front erscheinen. Wir haben es nicht nötig, wie in manchen Ländern, mit Zukunftsideen, man nennt es auch in Europa Bluff, zu operieren. Es genügt uns, wenn die Erfolge unserer Luftwaffe an der Front sich zeigen. Diese Erfolge sind dann, wenn die Konstrukteure die Früchte ihres Schaffens erkennen und den eingeschlagenen Weg bestätigt finden, der beste Ansporn. Viele Leser unserer Zeitschrift werden überrascht gewesen sein, plötzlich den BMW 801 in ebenso neuartigen Flugzeugen mit erheblichen Leistungssteigerungen bereits an der Front in Betrieb zu sehen. Ebenso wie die Flugzeug- und Motorenkonstrukteure sind auf allen Gebieten der Zubehörindustrie die schöpferischen technischen Kräfte tätig, um an der Leistungssteigerung noch mit besseren Wäffen tätig zu sein. Neben der Leistungssteigerung in Qualität hat auch die Leistungssteigerung in der Quantität Schritt gehalten. Auch hier brauchen wir keine Vorschuß 1 orbeeren zu nehmen, sondern die Heimat hat bewiesen, daß sie neben der Entwicklung in der Konstruktion auch in der Herstellung eisern Schritt gehalten hat. Der Luftwaffe stehen die besten Maschinen in solchem Umfange, wie diese für eine Überlegenheit und zur Behauptung des Luftraumes notwendig sind, zur Verfügung.

Lettischer TIefdecker=Zwelsltzer VEF J-17.

Das lett. Baumuster J-17, Holzbauweise, Konstrukteur K. Irbitis, der VEF (Valsts Elektrotechniska Fabrika) für Flug- und Kunst flu g s chulu n g bestimmt, ist eine Weiterentwicklung des VEF J-12. Vgl. „Flugsport" 1937, S. 468).

Flügel Baumaterial lett. Kiefer. Dreiteilig, zweiholmig mit Rippen-und Sperrholzbeplankung. Ansatzflügel V-Form 7°. Flügelmittelstück herausnehmbar. Landeklappen als Spreizklappen im Mittel stück und teilweise in den Ansatzflügeln. Flügelfestigkeit entspricht der Beanspruehungs-

Diese Nummer enthält Patent-Sammlung Nr. 30.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Lett. Tiefdecker Zweisitzer VEF J-17. Werkbild (4)

gruppe S 4 (zweisitziger Kunstflug). Schlitzquerruder sind statisch ausgeglichen, sperrholzbeplankt.

Rumpf mit Rücksicht auf Serienbau aus zwei Hälften, einem Bodenteil und zwei aufgesetzten Oberteilen, sperrholzbeplankt. Sitze mit Doppelsteuerung hintereinander (vgl. Abb.). Fußsteuerung am Boden verstellbar und mit Radbremshebel gekuppelt. Landeklappenbetätigung von beiden Sitzen aus. Plexiglaswindschutzhaube leicht abnehmbar und abwerfbar, so daß das Flugzeug auch offen geflogen werden kann. Windschutzhaube seitlich aufklappbar. Für Instrumentenschulung kann Sicht im hinteren Sitze im Fluge durch Vorhänge abgeblendet werden.

Seitenflosse aus dem Rumpf ende herauswach send. Seitenruder aus-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

geglichen. Höhenflosse ziemlich hoch angeordnet durch eine Strebe nach Rumpf abgefangen. Höhenruder mit Trimmklappe.

Freitragendes festes Einbeinfahrgestell mit

Schraubenfederbeinöl-dämpfung (Ec) Bremsräder mechanisch betätigt. Spornrad voll drehbar. Fahrwerk kann durch Schneekufen ersetzt werden. Als Triebwerk ist vorgesehenVierzylinder-Reihenmotor Walter Major oder Menasco Pirate, 130 PS und Hirth HM 506 mit fester Holzschraube. Zwei Brennstoffbehälter, Aluminium, geschweißt, 100 1 im Flügelmittel-stück, Schmierstoff behäl-ter hinter dem Motor, 91.

Spannweite 10,2 m; Länge 7,9 in; Höhe 2,16 m; Fläche 16,5 m2; Rüstgew, für Schüblings- und Kunstflug 620 kg; Zuladung für Schulungsflug 270 kg; Kunstflug 230 kg; Fluggew. Schulungsflug 890 kg; Kunstflug 850 kg. Flächenbelastung 53,9 kg/m2; Leistungsbelastung 7,4 kg/PS; Höchst-geschw. 235 km/h; Lancle-geschw. mit Landeklappen 70 km/h; Steigzeit auf 2000 m 12,5 min.; Gipfelhöhe 5000 in.

Führersitzanordimng, Doppelsteuerung Instrumentierung, Zweisitzer YEF J-17.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Aer. Macchi C 202.

Das ital. Jagdflugzeug, Baumuster 200 mit Sternmotor, Spannweite 10,6 m, Länge 8 m, Höhe 3,4 m, das auf der Belgrader Ausstellung gezeigt wurde, haben wir im „Flugsport" 1939, Seite 46, beschrieben.

Das vorliegende neue Baumuster Aer. Macchi „C 202" ist eine "Weiterentwicklung des „C 200". An Stelle des Sternmotors ist ein starker flüssig-keitsgekühlter Motor zum Einbau gelangt. Dadurch hat der Rumpf einen kleineren Querschnitt und günstigere Formgebung erhalten. Kühler unter

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ital. Jagdflugzeug Aer. Macchi „C 202'\ Werkbild (2)

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ital. Jagdflugzeug, Muster: „Aer. Macchi C. 202"'.

dem Rumpf in Höhe der Flügelhinterkante; Fahrwerk wie bei der „C 200", seitlich hochziehbar; Spornfahrwerk fest mit Stromlinienverkl ei dun g.

Verschiedene Fallschirmmuster.

Heinrich von S t r y k.

Im Laufe der Jahre haben sich in den einzelnen Ländern, die sich mit der Entwicklung der Luftfahrt beschäftigen, immer wieder Konstrukteure gefunden, die mit mehr oder weniger Sachkenntnis und Erfahrung an der Vervollkommnung der Fallschirme gearbeitet haben und so sind nach und nach eine ganze Reihe brauchbarer Fallschirmsysteme entstanden, von denen die wichtigsten Merkmale einzelner nachstehend beschrieben werden sollen: ■> "1. 30 TS'24 B.

Der Fällschirm 30 I S 24 B ist ein freier Sitzkissen-Fallschirm, welcher fest am Gurt angebracht ist. Die Kappe ist aus Seide und besteht aus 24 Bahnen zu je 4 Feldern. Die Betätigung der Auslösung geschieht durch ein Kabel, welches

an einem Ende 2 Stifte aufweist, die durch zwei Kegel gesteckt werden. Diese Kegel sitzen auf der untersten der 4 Verschlußklappen, während die übrigen 3 Verschlußklappen entsprechende Segelösen aufweisen, die auf die Kegel gesteckt werden. Durch das Einstecken der Stifte in die Bohrung der Kegel wird die Verpackung geschlossen und zusammengehalten.

Das andere Ende des Kabels weist einen Griff in Trapezform auf, welcher in einer kleinen Stofftasche an der linken Brustseite angebracht ist.

Nach dem Absprung wird der Griff gezogen, wodurch die Stifte wiederum aus den Kegeln gezogen werden. Hierdurch wird die Verpackung geöffnet und die 4 Verschlußklappen werden durch 6 Gummizüge auseinander gerissen. Nun schnellt der kleine, unter Federspannung liegende Hilfsschirm heraus und zieht den eigentlichen Fallschirm nach.

Um einen geordneten Ablauf der Fangleinen zu gewährleisten, sind diese in Zickzackform in Schlaufen am Boden des Verpackungssackes untergebracht, aus denen sie in vorgeschriebener Reihenfolge herausgezogen werden. Je 1k der Fangleinen, also 6 Stück, sind in einem D-Ring eingeknotet, welcher am Ende des sogen. Hauptgurtes eingenäht ist. Je 2 dieser Haupt gurte sind zusammengenäht und führen, von den D-Ringen beginnend, vorn an den Schultern vorbei, dann unter dem Gesäß durch und an der anderen Schulter vorbei wieder nach oben und haben am anderen Ende wiederum die D-Ringe mit den Fangleinen.

Die Aufhängung ist also ein geschlossener Kreis, wobei der Mensch in den Gurten sitzt, wie in einer Schaukel.

Eine Reihe zusätzlicher Gurte, Brust-, Bein-, Rücken gurte, bieten die Gewähr dafür, daß der Mensch fest und sicher sitzt und nicht herausrutschen kann.

Dieser Fallschirm wird in Deutschland als Normal-Fallschirm benutzt und dient vor allem dem Flugzeugführer und Beobachter, soweit er sich während des Fluges nicht von seinem Platz fortbewegt.

2. 30 II S 24 B.

Der Fallschirm 30 II S 24 B ist im Prinzip dem 30 I S 24 B sehr ähnlich. Aufbau der Kappe, der Gurte, der Hilfsschirm, der Verpackungssack und die Auslösung sind die gleiche, bis auf folgende Abweichungen.

Anstatt der 4 D-Ringe enden die Fangleinen je zur Hälfte in nur 2 Doppel-D-Ringen, welche sich am Boden des Verpackungssackes befinden. Der eine Teil, also das eine D des Ringes mit den Fangleinen, befindet sich im Innern des Verp.acki; n gs-sackes, während die des anderen D an der Außenseite des Verpackungssackbodens zu sehen ist. : ; ■ :

An den Enden des Hauptgurtes sind 2 große Karabinerhaken eingenäht, welche in die D-Ringe eingeklinkt werden, so daß das Paket auf der Brust des Fliegers hängt.

Da das Fallschirmpaket vom Gurt getrennt ist, befindet sich der Abzugsgriff auf dem Fallschirmpaket selbst. Im Gegensatz zum Fallschirm 30 I S 24 B ist der Fallschirm 30 II S 24 B ein Schirm mit einer Ein-Punktauf hängung, wodurch die Kräfteübernahme beim Entfaltungsstoß verhältnismäßig ungünstiger ist.

Zusammenstellung einiger teclm. Daten einzelner Fallschirmmuster.

           

Kappe

m/s

M

 
 

Her-

 

Kappen

Aus-

Anbringung

tu

   

>>

   
 

stellungs-

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muster

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zu.

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Bemerkungen

 

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Körper

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Diu

Fla

Bah

Sink

Ge

 

a

b

c

d

e

f

 

h

i

k

I

m

1.

Deutschland

30 I S 24 B

Seide

Frei

Sitz

7,5

45,8

24

6,0

10,0

„Kombiniert" =

2.

 

30 II S 24 B

Seide

Frei

Schoß

7,5

45,8

24

6,0

10,7

wahlweise frei

3.

 

27 II S 20

Seide

Gefesselt

Rück. od. Sitz

8,0

50,4

20

5,5

8,0

oder gefesselt

4

 

35 M 18 B

Mako

Kombiniert

Rucken

6,2

31,0

18

6,0

7,5

-') Durchmesser und

5.

 

38 M 18 S

Mako

Frei

Rück. od. Sitz

6,2

31,0

18

6,0

7,9

Fläche cl, Stoffes,

6.

] U. S. A.

Switlik

Seide

Frei

Rücken

7,3

41,4

24

6,4

7,0

also nicht der beschattet. Fläche

7.

England

Irving BP

Seide

Frei

Rücken

7,3

41,4

24

6,5

9,5

8,

Rußland

Irving SP

Seide

Frei

Sitz .

7,3

41,4

24

6,5

9,5

3) Gewicht des

9.

 

Irving LP

Seide

Frei

Schoß

7,3

41,4

24

6,5

9,0

kompletten Fall-

10.

Italien

Salvator

Seide

Kombiniert

Rücken

6,5

37,7

20

7,0

6,5

schirmes mit Gurtwerk

II,

Frankreich

Yinay

Seide

Kombiniert

Rück. od. Sitz

7,0

38,2

24

6,5

8,0

12.

 

Ors

Seide

Kombiniert

Rücken

7,0

38,2

24

6,5

8,0

 

13,

Protektorat

Pak

Seide

Frei

Rücken

7,2

41,0

24

6,0

8,5

 

Auch dieser Fallschirm wird in Deutschland hergestellt und dient vorzugsweise Beobachtern und MG-Schützen, die genötigt sind, sich während des Fluges im Flugzeug zu bewegen. Sie haben nur den Gurt um und klinken den Fallschirm erst ein, wenn eine akute Gefahr besteht.

3. 27 II S 20.

Dieser Fallschirm ist im Gegensatz zu den beiden oben beschriebenen, ein gefesselter Fallschirm. Die Kappe besteht aus nur 20 Bahnen zu je 4 Feldern. Die Fläche der Kappe ist aber trotzdem größer, als die der beiden vorbeschriebenen freien Fallschirme.

Die Fangleinen enden alle zusammen in einem Punkt, am sogen. Haupthaltetau, welches sich in zwei Taue teilt. An den Enden der Taue befinden sich je ein Karabinerhaken, welche in D-Ringe eingeklinkt werden, die sich in Hüfthöhe am Hauptleibgurt befinden. Vom Leibgurt, welcher um die Taille verläuft, gehen zwei Beingurte, Schulter- und Rückengurte ab. Ein Brustgurt vervollständigt das Gurtwerk.

Der Verpackungssack besteht aus einem „Inneren"- und einem „Äußeren"-Verpackungssack. Der Innere ist ein rechteckiger Sack, an dessen Boden die Aufziehleine befestigt ist. In diesem Sack wird der Fallschirm, mit dem Kappenscheitel beginnend, harmonikaartig verpackt. Die Fangleinen werden aufgeschlossen auf die Basis gelegt und nun wird der äußere Verpackungssack übergezogen und durch einen kleinen Stahlnippel, welcher durch eine Schlaufe gezogen wird, verschlossen. Die Schlaufe befindet sich an der untersten Klappe und wird durch Segelösen der anderen 3 Klappen gezogen, so daß der Verpackungssack fest verschlossen ist. Der Verschlußnippel ist an der Aufziehleine befestigt.

Beim Absprung wird nun erst der Nippel aus der Schlaufe gezogen. Der Verpackungssack verbleibt also an der Aufziehleine. Dieser Fallschirm ist ein rein Deutscher. Er wird im Schulbetrieb, bei vorbereiteten Fallschirmabsprüngen und für Ballone benutzt.

4 35 M 18 B und 38 M 18 S.

Diese beiden Fallschirme sind im Aufbau und Ausführung ähnlich. Die Kappe besteht aus 18 Bahnen und ist aus Mako gefertigt. Der Fallschirm 35 M 18 B ist kombiniert, d. h. die Auslösung kann je nach Wahl mit der Aufziehleine oder von Hand erfolgen, während der Fallschirm 38M 18 S nur von Hand ausgelöst wird.

Im Ausbau und in der Arbeitsweise sind die Fallschirme ähnlich dem Fallschirm 30 S 24 B. Der Fallschirm 35 M 18 B hat einen weichen, also rahmenlosen Verpackungssack, während der Fallschirm 38 M 18 S ähnlich wie der Fallschirm 30 I 24 B einen Rahmen aufweist, welcher dem Paket eine gewisse Steifigkeit gibt. Die Gurtführung ist ebenfalls ähnlich wie beim Fallschirm 30 I S 24, also auch mit einer Zwei-D-Punkt-Aufhängung. Allerdings ist die Beingurtführung eine andere. Die Beine sitzen in einer Art Schlaufe, so daß der Stoß nicht nur mit dem Gesäß, sondern mit den Oberschenkeln aufgenommen wird.

Der Fallschirm wird vorzugsweise in Deutschland im Segel- und Sportflugbetrieb als Rettungsgerät verwendet.

5. Switlik.

Der Switlik-Fallschirm besteht aus einer Seidenkappe mit 24 Bahnen und ist als Rückenkissen mit Handauslösung gebaut. Der Verpackungssack ist oval und besteht aus einer steifen Leichtmetallmulde. Über das ganze Fallschirm-Paket ist ein Stoffdeckel gespannt, um dessen Peripherie ein Drahtseil gespannt wird. Das eine Ende des Drahtseiles hat eine Schlaufe, das andere einen Sliphaken mit einem Dorn, welcher, nachdem das Drahtseil herumgelegt ist, durch die Schlaufe gesteckt wird und so das Paket schließt. Das Öffnen dieses Hebelverschlusses geschieht durch ein Drahtkabel, welches zum Abzugsgriff führt.

Der Verschlußdeckel ist mit flachen Stahlfedern ausgerüstet und dient gleichzeitig als Hilfsschirm.

Der übrige Aufbau des Fallschirmes, des Gurtes und der Verpackung ist der gleiche wie beim 30 I S 24 B-Fallschirm.

6. Irving.

Die Irving-Fallschirme entsprechen im Aufbau und Ausführung völlig den Deutschen Standard-Fallschirmen mit freier Auslösung. Es gibt vor allem 3 Muster:

a) S. P. Dieser Schirm ist identisch mit dem deutschen Schirm 30 I S 24 B,

b) L. P. dieser entspricht dem 30 II S 24 B,

c) B. P. dieser Schirm ist wiederum gleich mit dem 30 I S 24 B

nur mit dem Unterschied, daß er nicht als Sitz, sondern als Rückenkissen ausgebildet ist.

Die Irving-Fallschirme werden in der USA als Militärfallschirme benutzt. Darüber hinaus sind sie in fast allen Ländern als Militärfallschirme eingeführt, mit Ausnahme derjenigen Länder, die ihre eigene Fallschirmfabrikation besitzen. Die wichtigsten Länder mit Irving-Fallschirmen sind:

USA, England, Rußland, früher Polen.

7. Salvator.

Die interessantesten Eigenschaften der Salvator-Fallschirme sind:

a) Geringes Gewicht,

b) geringes Volumen.

Er besteht aus einer verhältnismäßig kleinen Seidenkappe, die in einem nahezu rechteckigen Verpackungssack mit 4 Klappen untergebracht ist.

Die Kappe besitzt ein verhältnismäßig großes Scheitelventil, welches durch Gummikabel zusammengezogen wird.

Die Fangleinen enden in belederten Tauschlaufen, welche sich am Boden des Verpackungssackes befinden und direkt am außerordentlich breiten Leibgurt befestigt sind. Der Leibgurt besitzt ein Klapp Verschluß, welcher leicht gelöst werden kann. Der Leibgurt nimmt den ganzen Entfaltungsstoß auf. Durch diese Anordnung hängt der Mensch nicht nahezu senkrecht, wie bei den sonstigen Fallschirmen, sondern stark nach vorne übergebeugt.

Um ein Herausrutschen aus dem korsettartigen Gurt zu verhindern, hat er zusätzlich einen Schulter- und Beingurt.

Der Verschluß des Verpackungsackes geschieht durch eine Schnur, welche die 4 Verschlußklappen in der Mitte zusammenhält. Die Verschlußschnur ist durch ein kleines Messer, ähnlich einem Zigarrenabschneider, durchgezogen. Durch Ziehen des Messers wird die Schnur zerschnitten und der Schirm freigegeben. Gummibänder ziehen die Verschlußklappen auseinander und der mit einer Spiralfeder versehene Hilfsschirm wird frei.

Der Salvator-Fallschirm wird normalerweise als Rückenfallschirm gebaut, jedoch im Bedarfsfalle auch als Sitzkissen. Bei der letzteren Ausführung werden die Tauschlaufen mit den Fangleinen über Gurtenden an dem Leibgurt geführt, so daß das Fallschirmpaket, im Gegensatz zum Rückenschirin, lose herunterhängt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

A. ß. C. D. f.

faehPunkt-Aufhängung Ein>Punkt-Aufhänaung Itvei-PunkMufhänaung Ein-Punkf-Aufhängunq

Schau kelsih Schenkzlsifz Leibsitz

Schematische Darstellung der Aufhängung und des Kräfte-Verlaufs bei verschiedenen Fallschirmen.

1. Kappe, 2. Fangleinen, 3. Verbindungspunkt, 4. Gesäßgurt, 5. Leibgurt, 6. Bein-schlaufen. — Gestrichelte Linie = Kräfte-Verlauf P.

Der Salvator-Fallschirm kann sowohl als freier, als auch als gefesselter Fallschirm benutzt werden, je nachdem, ob an das Messer ein Abzugskabel oder eine Aufziehleine angebracht ist. Er gehört also auch zu der Klasse der kombinierten Fallschirme.

Der Salvator ist der typische Vertreter der italienischen Luftwaffe. 8. Verschiedene.

Außer den vorgenannten Fallschirmen gibt es noch eine ganze Reihe andere Fallschirmtypen, welche aber im allgemeinen einem der Vorgenannten mehr oder weniger nachgebaut sind und über die nichts Wesentliches zu sagen ist. So ist z. B. der französische Vinay- und der tschechische Pak-Fallschirm, ähnlich dem deutschen 30 I S. 24 B. Dem Salvator nachgebaut sind die Modelle Ors und Aerazure, beides französische Fallschirme.

Erwähnenswert wäre der Robur- und der Corona-Fallschirm, beides schwedisch-deutsche Erzeugnisse, welche heute allerdings nur noch in Schweden gebaut werden. Im Prinzip an den 30 I S 24 B angelehnt, liegt ihre Besonderheit in einer kombinierten Auslösung und vor allem in der Ausbildung der Kappe, welche außerdem sonst üblichen Scheitel-Ventil, eine ganze Menge Luftablauflöcher, in der eigentlichen Kappe aufweist, um auf diese Weise den Entfaltungsstoß her abzumildern.

Ferner sei auf den amerikanischen Hoffmann-Fallschirm hingewiesen, der wohl als einziger Fallschirm eine Kappe aufweist, welche, von oben gesehen, nicht kreisrund, sondern dreieckig ist. Besonders bewährt hat sich dieser Schirm bis jetzt nicht.

Eine ganze Reihe mehr oder weniger guter und bedeutender Einzelheiten, und Einzelerfindungen, welche aus Raummangel nicht einzeln aufgeführt werden können, ergänzen die heutigen Fallschirme und machen sie zu einem wertvollen Reitlings gerät.

Flugplatz und Werkstatt.

Radiusdreheinrichtiuig zum Einspannen auf den Support der Drehbank dient zur Herstellung kreisförmiger Querschnitte (Hohlkehlen) an Werkstücken. Die bisherige Herstellungsweise mit entsprechend geformten Schneidkanten der Drehstähle ist ungenau, da sich die Schneidkante während des Arbeitsvorganges abnutzt und die Form ändert.

Die aus der Abb. ersichtliche, von den Junkers Flugzeug- und -Motorenwerken AG. entwickelte Einrichtung zur kreisförmigen Führung eines Drehstahles stellt eine gute Lösung der gestellten Aufgabe dar.

Als Träger des Drehstahles dient ein mit dem Support der Drehbank zu verbindender Kreuzschieber, dessen Bewegungen von einem exzentrisch geführten Zapfen abgeleitet werden. Der Zapfen greift an einem der beiden Schlitten des Schiebers an, wodurch der zweite Schlitten mitgenommen wird. Der exzentrisch bewegte Antriebszapfen ist auf einer unter dem Kreuzschieber in dessen Grundkörper gelagerten Scheibe zur Scheibenmitte verschieb- und feststellbar angeordnet. Der Antrieb der Scheibe erfolgt über ein Schneckengetriebe durch eine Handkurbel.

Die mit der neuen Dreheinrichtimg erzielten Vorteile liegen vor allem darin, daß kreisbogenförmige oder kegelige Ab-drehungen auch in Hohlkörpern oder an versteckt liegenden Stellen von Werkstücken hergestellt werden können, weil

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Radiusdreheinrichtung

Zeichnung Flugsport

es gelang, alle Mittel zur Führung des Drehstahles in einem sehr engen Räume unterzubringen. Des weiteren kann der einmal eingestellte Halbmesser unabhängig yon der Abnutzung oder dem Auswechseln des Drehstahles stets beibehalten werden. Der eingespannte Stahl ist auch ohne weiteres zum Lang- oder Querschneiden zu benutzen, wenn die exzentrische Lage des Drehzapfens unverändert belassen wird. Schließlich ist durch Anordnung von Teilungen auf dem Kreuzschieber die Möglichkeit geschaffen worden, den Fortgang der Dreharbeit an der Stellung eines am Drehzapfen angeordneten Anzeigemittels gegenüber diesen Teilungen mit einem Blick zu verfolgen. Ein auf den beiden Schlitten des Kreuzschiebers angeordneter Nonius gestattet ferner eine genaue Einstellung des Drehradius.

In einem Gehäuse i ist ein mittels der Handkurbel 2 in Drehung zu setzendes Schneckengetriebe 3 eingelagert, mit dessen Schneckenrad durch eine Achse 4 ein Teller 5 fest verbunden ist. Die Schlitten 6 und 7 eines auf das Gehäuse 1 aufgesetzten Kreuzschiebers sind durch einen Drehzapfen 8 beweglich gekuppelt. Der Drehzapfen 8 ist auf dem mit dem Schneckenrad umlaufenden Teller 5 mit seinem Fuße 9 in der Schiene 14 auf geklemmt, so daß er bei Betätigung der Kurbel 2 mit jeder Umdrehung des Tellers 5 einen Kreis beschreibt, dessen Halbmesser der Entfernung der Achse des Tellers 5 von der des Zapfens 8 entspricht. Der Drehzapfen 8 nimmt bei dieser Drehbewegung über die Buchse 10 den Schlitten 7 des Kreuz sc hieb eis mit und versetzt ihn gleichfalls in entsprechende Bewegung, Der Schlitten 7 führt an einem Halter 11 den Drehstahl 12, dessen kreisförmige Bewegung demnach ebenfalls den Halbmesser der Entfernung der Achse des Tellers 5 von der des Drehzapfens 8 aufweist. Dieser Halbmesser ist durch Lösen der Schraube 13 und Verschieben des Zapfens 8 in der Schiene 14 des Tellers 5 einstellbar. Seine Größe ist von einer auf den beiden Schlitten 6 und 7 angebrachten Noniusteilung 15 (Abb. 2) abzulesen. An einer auf dem Schlitten 7 angeordneten Kreiseinteilung 16 und an der Stellung eines am Drehzapfen 8 angeklemmten Pfeiles 17 innerhalb der Kreiseinteilung 16 ist die exzentrische Lage des Drehzapfens 8 zur Achse des Drehstahles 12 ersichtlich, so daß der Fortschritt des Drehvorganges während der Bearbeitung eines Werkstückes anhand dieser Anzeigevorrichtung ohne weiteres überwacht werden kann. Mittels der Leiste 18 des Gehäuses 1 kann die Einrichtung an dem Support jeder Drehbank angeklemmt werden.

Senkeiiirichtung für 90° und 120° Spitzsenkiingen.

Die bisherigen Senkeinrichtungen mit verstellbarem Anschlag, bei denen die gewünschte Senktiefe einstellbar ist, haben den Nachteil, daß sie, verursacht durch das Nachschleifen bzw. das Neueinsetzen eines Senkers eine Ungenauigkeit in der Einstellung aufweisen.

Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen, haben die Arado-Flugzeugwerke G. m. b. H. die in nebenstehender Abbildung ersichtliche Senkeinrichtung für 90° und 120° Spitzsenkungen entwickelt, bei der nicht nur die normale Einstellung der Senktiefe vorhanden ist, sondern bei der auch die Skala auf verschiedene Senkarten und -großen mit Hilfe einer dem Senker und dem Anschlag entsprechenden Lehre justierbar ist. so daß die durch das Schleifen eingetretene Verkürzung des Senkers durch Neueinstellung bzw. Nachstellung der Skala auf einfachste Weise wieder ausgeglichen werden kann. Es wird also der Senkeinrichtung eine entsprechend den jeweiligen Senkungsarten und -großen einstellbare Null-Stellung der üblichen Skala zugegeben.

Zur Vermeidung der unerwünschten Schleifmarken ist zusätzlich eine sogenannte Anschlagbremse angebracht. Diese Anschlagbremse ist auf dem Anschlag

Senkeinrichtung. Werkbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

gleitend aufgeschoben und am unteren Ende jeweils mit einer Spezialgummimasse armiert. Eine am oberen Ende der Anschlagbremse angebrachte Druckfeder schiebt den Anschlagzylinder stets der Werkstoffoberfläche entgegen, wodurch die Bremswirkung beim Auftreten auf der Werkstücksoberfläche unmittelbar erfolgt. (Hersteller Hahn & Kolb, Stuttgart, Königstraße 14.)

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Obfw. Leopold Steinbatz, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Fw. Schleef, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw.; Ltn. Jaekel, Flugzeugf. in einem Sturzkampfgesehw.

Freiherr von Malaperi genannt von Neufville, Hptm., Gruppenkommandeur in einem Sturzkampfgeschw. und Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes, gefallen.

Johannes Brandenburg, Hptm., Staffelkapitän in einem Sturzkampf geschw. und Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes, ist von einem Feindflug nicht zurückgekehrt.

Wilhelm Wilke, Prof. Dr.-Ing., 60. Geburtstag am 18. Juli 1942. Bekannt geworden durch seine Arbeiten bei der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft, Werk Oppau, Schaffung des I. G. Prüfmotors, I. G. Prüfdiesels sowie seine kraft-stofftechnischen und Schmiermitteluntersuchungen.

Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer mit Wirkung vom 1. Juni 1942 an: Zu Generalen der Flieger: die Generalleutnante Vierling, Doerstling, Somme, Fischer; zum General der Flakartillerie: der Generalleutnant Weißmann; zu Generalleutnanten: die Generalmajore von Stuben rauch, Kieffer, Kühne, Seifert, Schlemm; zum Generalstabsarzt: der Generalarzt Dr. Schröder; zu Generalmajoren: die Obersten Fischer, Rauch; zu Obersten: die Oberstleutnante Merhart von Bernegg, Mahrle, Heller, Reichardt, Dangers, Sambach, Jebens, Birfelder, Clauditz, Eckstein, Bachus, Bieck, Mittmann, Rudhart, Gordack, Gehrts, Mettig, Dobratz, Minner, Stockmann, Stelzer, Frielinghaus, Müller (Herbert), von Ludwig, von Schwei nichen, Souchon, Ehrhardt, Burghardt, Schacke, Kobbelt, Jahns, Kuhnow, Mohn, Angermund, Heimes, Welcker, Götze, Prinz zu Bentheim und Steinfurt, Brecht, Kinkelin, von Kornatzki, Prochaska, Windmöller, Armbrecht, Schröder, von Beulwitz, Jaenisch, Henze, Kießling, Schilling, Boesler, Thedieck, Hülm, Braune, Heinrich; zu Oberstärzten: die Oberfeldärzte Dr. Wullen, Dr. Hofer, Dr. Locker, Dr. Maschke, Dr. Michalowsky, Prof. Dr. Steidle, Dr. Köhler, Dr. Schallert, Dr. Pageis, Dr. Meyer-Bojana.

Mit Wirkung vom 1. März 1942 ab: zum Oberstingenieur: der Flieger-Oberstabsingenieur Beith.

Mit Wirkung vom 1. April 1942 ab: zum Generalingenieur: der Oberstingenieur Fischer; zur Oberstingenieuren: die Flieger-Oberstabsingenieure Buchenau, Bergner, Eisenhut, Centhe, Göttmann, Plein ze, Kuhlenkamp, Labunski, Mahnke, Müller (Bruno), Opitz, Pomme, Yoilcker, Wilder, Woeltjen, Wolle, Wunderlich.

Feldluftpost-Staffel auf Anordnung des Führers für Schnell Verbindung ausschließlich zur Benutzung für die kämpfende Truppe und deren Angehörigen, zwischen Front und Heimat aufgestellt. Monatlich kommen vier Feldluftpostmarken unentgeltlich zur Verteilung, zwei für jeden Soldaten und zwei für seine Angehörigen. Die Briefe und Postkarten dürfen ein Gewicht von zehn Gramm nicht überschreiten. Die Ausgabe der Marken an die Truppe muß selbstverständlich gestaffelt erfolgen, damit nicht plötzlich so starke Postmassen anfallen, daß deren Beförderung mit Flugzeugen sich als eine Unmöglichkeit herausstellt. — Dieser Tage sind die ersten Feldluftpostsendungen auf diesem Wege an die Front gegangen.

Georgii, Prof., Leiter der D. F. S., spricht auf Einladung des franz. Sportführers,

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Inland.

Obst. Pascot, in verschiedenen franz. Städten über die Entwicklung des deutschen Segelfluges.

Neue Normblätter: Lg-Normblätter. LgN 166 17 Flugzeugrnusterkarte (Jan. 42), LgN 822 58 Begriffsbestimmungen bei Flugzeugbremsrädern (Jan. 42).

Deutsche Gesellschaft für Dokumentation, die im August 1941 gegründet worden ist, hat einen Beirat eingesetzt, der am 19. 1. 1942 im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem eine Sitzung abhielt, in der über die Aufgaben und Ziele der Gesellschaft berichtet wurde. Die Gesellschaft ist eine Vereinigung zur Erforschung und Organisation der Dokumentation, d. h. der Sammlung, Ordnung und Erschließung von Dokumenten aller Art. Insbesondere sollen die Dokumentationsprobleme auf den einzelnen Fachgebieten in Verbindung mit den wissenschaftlichen Fach verbänden untersucht werden; ebenso soll die Entwicklung und die Förderung der Arbeitsverfahren und der technischen Hilfsmittel der Dokumentation nachdrücklich betrieben werden.

Es wurden Arbeitsausschüsse eingesetzt für: Bibliographien und Referatblätter, Fachzeitschriftenverzeichnisse, Schrifttumsauskunftsstellen einzelner Fachgebiete, Sehrifttumsauskunftsste 11 en allgemeiner Art, Beschaffung ausländischer wissenschaftlicher Literatur, Zeitungsauss chnitts ammlungen, Photographi-sche Vervielfältigungsverfahren, Terminologie der Dokumentation. Eine Reihe weiterer Ausschüsse folgen.

An den Arbeiten der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation beteiligten sich die Reichsbehörden, die Bibliotheken, Archive und Museen, die Herausgeber und Schriftleitungen von Zeitschriften, Bibliographien und Referatblättern, die Schrifttumsauskunftsstellen, insbesondere die der Industrie, sowie die Lieferer von technischen Hilfsmitteln für die Dokumentationsarbeit.

Die Deutsche Gesellschaft für Dokumentation ladet alle an ihren Arbeiten interessierten Stellen zur Mitarbeit an der Lösung der ihr gestellten Aufgaben ein. Mitglieder können Einzelpersonen, Institute, Firmen, Vereinigungen usw. werden; nähere Auskunft erteilt die Geschäftsführung, Berlin NW 7, Dorotheenstraße 40.

Erster Postflug von Lt. von Hiddessen auf Euler-Flugzeug „Gelber Hund" fand am 10. 6. 1912 von Frankfurt nach Darmstadt, weitere Postflüge von Mainz nach Frankfurt am 17. 6. statt. (Vgl. „Flugsport" 1912 S. 514.) Jetzt, nach 30 Jahren, war aus diesem Anlaß im Hause Lichtenstein, Römerberg, Frankfurt a. M., eine kleine Schau eingerichtet worden, in der die ersten Luftpostkarten, interessante Photographien und Modelle des ersten für den Postflug benutzten Flugzeuges „Gelber Hund" gezeigt wurden.

Ausland.

Denkmal in Burgos, Pineda de la Sierra, für Gefallene vom 25. Dez. 1939 des Condor-Geschwaders: Richard Conrad, Bernhard Hentschel, Hermann Schmitz, Kurt Laux, am 15. März 1942 eingeweiht.

Pilatus-Flugzeugwerke AG. (Schweiz) besteht seit 1938 als Studiengesellschaft, Ist jetzt im Februar in St ans am Vierwaldstätter See eröffnet worden, gebaut wird Baumuster SB 2.

USA Flugmotor 42 Zylinder, angeblich 4000 PS, vermutlich Curtiss Wright, bestehend aus 6 hintereinanderliegenden 7-Zylindersternen, in der Konstruktion.

Japanischer Luftangriff auf Dutch Harbour, USA-Marinestützpunkt auf den Aleu-ten, begann am 3. Juni 1. Angriff, Dauer 15 Min., mit vier Kampfflugzeugen, begleitet von 15 Jägern, 2. Angriff soll 6 Stunden gedauert haben. In der Nacht zum 4. erfolgte ein 3. Angriff.

USA Vega Ventura (nebenst. Abb.). Zweimotor-Bomber, entwickelt aus dem Hudson, gebaut von der Vega Airplane Corp., Schwesterfirma der Lockheed Aircraft Corp., Burbank, Kalifornien. Bild Flight

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Luftwaffe.

Führerhptquart., 20. 5. 42. (DNB.) OKW.: Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben deutsche und rumänische Truppen unter dem Oberbefehl des Generalobersten von Manstein, unterstützt von starken Luftwaffen verbänden unter Führung des Generalobersten Lohr und Freiherr von Richthofen, in der Verfolgung des geschlagenen Feindes die Meerenge von Kertsch in ganzer Breite erreicht und die letzten stark befestigten Brückenköpfe beiderseits der Stadt nach erbittertem Widerstand genommen. — In Luftkämpfen verlor der Gegner 323 Flugzeuge. In den Gewässern der Halbinsel wurden 16 Schiffe mit zusammen 13 600 BRT., ein Minensuchboot und 21 kleine Küstenfahrzeuge durch Luftangriffe versenkt. Zehn weitere Schiffe mittlerer Größe wurden durch Bombentreffer schwer beschädigt. — Im Raum von Charkow wurden erneute Angriffe des Feindes in harten Kämpfen abgeschlagen. Die Luftwaffe griff an den Schwerpunkten mit Kampf- und Sturzkampf verbänden wirksam in die Erdkämpfe ein, zerschlug Bereitstellungen des Feindes und vernichtete oder beschädigte 29 Panzer. Der Feind verlor am gestrigen Tage 36 Flugzeuge. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. — Auf Malta wurden Bomben Volltreffer in Abstellplätzen des Flughafens La Venezia erzielt, in Luftkämpfen über Nordfrankreich zwei britische Jagdflugzeuge abgeschossen. — Im Kampf gegen Großbritannien belegten stärkere Verbände der Luftwaffe in der vergangenen Nacht das Hafen gebiet von Hu 11 an der Humbermündung mit Spreng- und Brandbomben. Mehrere Brände wurden beobachtet. Leichte Kampfflugzeuge bombardierten bei einem Tagesvorstoß zur britischen Südküste mit Erfolg Fabrikanlagen. An der Kanalküste schössen deutsche Jäger ohne eigene Verluste aus feindlichen Jagdverbänden sieben Spitfire ab. — Britische Bomber unternahmen in der letzten Nacht mehrere militärisch wirkungslose Stör an griffe auf südwestdeutsches Gebiet. Sie warfen vorwiegend Brandbomben auf Wohnviertel, die Schäden sind unerheblich. Nachtjäger und Flakartillerie brachten elf feindliche Flugzeuge zum Absturz. — Hptm. Baer, Gruppenkommandeur in einem Jagclgeschw., errang am gestrigen Tage seinen 99. bis 103. Luftsieg. — Das Jagdgeschwader 77 hat die Zahl seiner Abschüsse auf 2011 erhöht.

Führerhptquart., 21. 5. 42. (DNB.) OKW.: Im Raum von Charkow dauert die Schlacht an. Die Luftwaffe griff mit starken Kräften und mit großem Erfolg in die Erdkämpfe ein. — Auf Malta wurden Flugplätze des Feindes bei Tag und Nacht mit Bomben belegt. — Vor der Südostküste Englands beschädigten leichte Kampfflugzeuge am Tage ein Handelsschiff mittlerer Größe. — In der Zeit vom 11. bis 20. Mai verlor die britische Luftwaffe 151 Flugzeuge, davon 36 über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Während der gleichen Zeit gingen gegen Großbritannien 42 Flugzeuge verloren.

Führerhptquart., 22. 5. 42. (DNB.) OKW.: Kampfflugzeuge warfen im Ilafen-gebiet von Sewastopol ein Handelschiff in Brand. — In einem Hafen der Kola-Halbinsel beschädigte die Luftwaffe drei größere Frachtschiffe, darunter eines so schwer, daß mit seiner Vernichtung zu rechnen ist. — Nachtjäger brachten in den letzten Tagen an der Ostfront mehrere bolschewistische Bomber und Transportflugzeuge zum Absturz. — Auf Malta wurden die Flugplätze Halfar und Luca bei Tag und Nacht bombardiert. — Weitere Luftangriffe richteten sich gegen einen britischen Luftstützpunkt in Nordafrika.

Führerhptquart., 23. 5. 42. (DNB.) OKW.: Seit zwei Tagen sind nunmehr die deutschen, rumänischen und ungarischen Truppen, von starken Kräften der Luftwaffe unterstüzt, auf der ganzen Front der bisherigen Abwehrschlacht zum konzentrischen Gegenangriff angetreten. — Im Gebiet südöstlich des Ilmensees setzte der Feind seine hartnäckigen Angriffe ohne jeden Erfolg und mit schweren Verlusten fort. Starke eigene Kampf- und Jagdf 1 iegerverbände haben dabei dem Feind auf dem Gefechtsfeld und im Hintergelände schweren Schaden zugefügt. — In der Zeit vom 14. bis 21. Mai verlor die Sowjetluftwaffe 452 Flugzeuge, davon wurden 342 in Luftkämpfen, 65 durch Flakartillerie und 26 durch Verbände des Heeres vernichtet, der Rest am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 45 eigene Flugzeuge verloren. — Das Flakregiment 6 erzielte am 22. Mai seinen 200. F1 ugzeugabschuß im Ostfeldzug. — In Nordafrika wurde ein Vorstoß britischer Aufklärungskräfte zurückgeschlagen. Deutsche Jäger schössen in Luftkämpfen zehn feindliche Flugzeuge ab. — Einzelne britische Flugzeuge

überflogen in der letzten Nacht die Deutsche Bucht und das norddeutsche Küstengebiet, ohne Bomben abzuwerfen.

Führerhptquart., 24. 5. 42. (DNB.) OKW.: Deutsche Jäger schössen über der Marmarica 15 britische Flugzeuge ab; ein eigenes Flugzeug ging verloren. — In Westengland wurden Hafengebiete am Bristol-Kanal bei Tage mit Bomben schweren Kalibers belegt.

Führerhptquart., 25. 5. 42. (DNB.) OKW.: An der Kandalakschabucht vernichteten Sturzkampfflugz eu g e eine wichtige Brücke der Murmanbahn. — Kampfflieger verbände belegten in der letzten Nacht einen Stützpunkt leichter britischer Seestreitkräfte an der Südküste Englands wirksam mit Spreng- und Brandbomben.

Führerhptquart., 26. 5. 42. (DNB.) OKW.: Gleichzeitig hat der von Süden, Westen und Norden her geführte Angriff deutscher, rumänischer und ungarischer Verbände die Bewegungsfreiheit des Feindes erheblich eingeschränkt. Seine dichtgedrängten Massen unterliegen zunehmend den Vernichtungssch 1 ägen unserer Luftwaffe. — Im Seegebiet zwischen Island und dem Nordkap griffen Kampfflugzeuge in der Nacht zum 26. Mai einen stark gesicherten feindlichen Geleitzug an. Ein Handelsschiff von 8000 BRT. wurde versenkt, fünf weitere durch Bombentreffer beschädigt. — In Nordafrika bombardierten stärkere Kampffliegerkräfte militärische Ziele im Raum um Tobruk.

Führerhptquart., 27. 5. 42 (DNB.) OKW.: An der Eismeerfront wurden im Hafen von Murmansk zwei große Handelsschiffe in Brand geworfen. — Bei Fortsetzung der Angriffe auf den feindlichen Geleitzug in den Gewässern zwischen dem Nordkap und Island wurde durch Kampfflugzeuge ein Handelsschiff von 8000 BRT. versenkt, drei weitere wurden in Brand geworfen. — Im Mittelmeer richteten sich wirksame Angriffe gegen Flugplätze auf Malta und im nordafrikanischen Küstengebiet. — Kampfflugzeuge griffen bei Tage die Hafenanlagen von Sout-hampton, bei Nacht kriegswichtige Einrichtungen an der britischen Südwestküste an. — Bei Einzelanflügen an die Küsten Norwegens und Frankreichs verlor der Feind durch Jagd- und Flakabwehr vier Flugzeuge.

Führerhptquart, 28. 5. 42. (DNB.) OKW.: Im Eismeergebiet wurde der Hafen von Murmansk erfolgreich mit Bomben belegt. Ein größeres Handelsschiff wTurde beschädigt. — Bei Luftkämpfen im nordafrikanischen Küstengebiet wurden 14 feindliche Flugzeuge von deutschen und italienischen Jägern abgeschossen. — An der Südküste Großbritanniens versenkten leichte Kampfflugzeuge ein feindliches Vorpostenboot. — Bei einzelnen Anflügen gegen die holländische Küste wurden durch Jäger, Flak und Marineartillerie neun britische Flugzeuge abgeschossen. Störflüge einer Anzahl feindlicher Flugzeuge lösten in Ostpreußen in der vergangenen Nacht Fliegeralarm aus. V er ein zelte Bombenwürfe verursachten nur geringen Schaden. Der Feind verlor zwei der angreifenden Flugzeuge.

Führerhptquart., 29. 5. 42. (DNB.) OKW.: Vor der Kaukasusküste erzielten Kampfflugzeuge Bombentreffer auf einen Sowjet-Zerstörer. — An den Ufern des Ladoga-Sees trafen Kampf- und Sturzkampfflugzeuge große Versorgungslager der Sowjets sowie abgestellte Züge und warfen ein Frachtschiff in Brand. Im Hafen von Murmansk wurde ein großes Handelsschiff durch Bombentreffer beschädigt. — Allein in Luftkämpfen an der karelischen Front verlor der Feind am gestrigen Tage 22 Flugzeuge, darunter mehrere des Musters Hurricane. — Aus dem schon seit Tagen verfolgten und wiederholt von Luft- und Seestreitkräften mit großem Erfolg angegriffenen Geleitzug in den Gewässern des hohen Nordens wurden, wie gestern durch Sondermeldung bekanntgegeben, in der Zeit vom 25. bis 27. Mai 14 Schiffe mit zusammen 96 000 BRT. versenkt und ein bereits beschädigtes Handelsschiff von 6000 BRT. erneut angegriffen und zum Sinken gebracht, so daß sich der bisher vernichtete Hande 1 sschiffsraum auf 114 000 BRT. erhöht hat. — Über der Deutschen Bucht wurden in der vergangenen Nacht einzelne feindliche Störflugzeuge festgestellt. Marineartillerie brachte eines der Flugzeuge zum Absturz.

Führerhptquart., 30. 5. 42. (DNB.) OKW.: Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, ist die große Schlacht um Charkow beendet. Die Luftwaffenverbände des Generalobersten Loehr und des Generals der Flieger Pflugbeil unterstützten im schonungslosem Einsatz die Kämpfe des Heeres in der Abwehr wie im Angriff und schlugen die feindliche Luftwaffe aus dem Felde. — Die Zahl des erbeuteten oder im Kampf vernichteten Kriegsmaterials beläuft sich auf 1249 Panzerkampfwagen, 2026 Geschütze, 538 Flugzeuge und ungezählte Mengen an sonstigen Waffen und Geräten. — An der Einschließungsfront von Leningrad

führte die Luftwaffe schwere Angriffe gegen den Versorgungsverkehr der Sowjets über den Ladoga-See. — Bei Nachtangriffen deutscher Kampfflugzeuge gegen Rüstungswerke der Stadt Gorki wurden Bombentreffer mit nachfolgenden Bränden in Fabrikanlagen beobachtet. — In den Gewässern des hohen Nordens setzten Kriegsmarine und Luftwaffe trotz schlechten Wetters ihre Angriffe gegen den für die Sowjetunion bestimmten Geleitzug fort. Kampfflugzeuge warfen zwei große Frachter in Brand. — In Ostengland bombardierte die Luftwaffe in der Nacht zum 30. Mai den Verladehafen Grimsby an der Humberinündung sowie das Hafengebiet von Great Yarmouth. — Britische Bomber führten in der letzten Nacht abermals einen Angriff auf Groß-Paris durch, der Opfer unter der Zivilbevölkerung vor allem in den Vororten forderte. Sechs der angreifenden Flugzeuge wurden abgeschossen. — Über der Deutschen Bucht wurden zwei weitere britische Bomber zum Absturz gebracht. — Vorpostenschiffe und Geleitfahrzeuge des Befehlshabers der Sicherung der Nordsee haben in 24 Stunden zehn britische Bomber abgeschossen, davon acht bei erfolgreicher Abwehr feindlicher Luftangriffe auf die ihnen anvertrauten Geleite. — Das Jagdgeschwader Udet errang am 28. Mai seinen 2000. Luftsieg.

Führerhptquart, 31. 5. 42. (DNB.) OKW.: Von den Resten des bereits seit Tagen von Luft- und Seestreitkräften wiederholt schwer getroffenen feindlichen Geleitzuges im Nordmeer wurden vier weitere große Handelsschiffe durch Bombenwurf beschädigt. Bei diesen Angriffen kam es zu Luftkämpfen, in deren Verlauf sechs feindliche Jäger der Muster Tomahawk und Hurricane abgeschossen wurden. — In Nordafrika wird der Kampf fortgesetzt. Deutsche und italienische Jagd- und Zerstörerflugzeuge schössen 25 britische Flugzeuge ab. — An der Kanalküste verlor die britische Luftwaffe bei Jagdvorstößen am gestrigen Tage zwei Flugzeuge. — Vor der niederländischen Küste wurden beim Angriff auf ein deutsches Geleit acht feindliche Flugzeuge durch Sicherungsstreitkräfte der Kriegsmarine abgeschossen. — Britische Bomber unternahmen in der vergangenen Nacht einen Terror an griff auf die Innenstadt von Köln, wobei große Schäden durch Spreng- und Brandwirkung vor allem in Wohnvierteln, an mehreren öffentlichen Gebäuden, u. a. auch an drei Kirchen und zwei Krankenhäusern, entstanden. Bei diesen ausschließlich gegen die Zivilbevölkerung gerichteten Angriff erlitt die britische Luftwaffe schwerste Verluste. Nachtjäger und Flakartillerie schössen 36 der angreifenden Bomber ab. Im Küstengebiet wurde außerdem ein Bomber von Marineartillerie zum Absturz gebracht. — Ein Nachtverband unter Führung des Generalleutnants Kammhuber erzielte hierbei seinen 600. Nachtjagdabschuß. Hptm. Streib seinen 25. und 26. und Olt. Knacke seinen 20. Nachtjagdsieg. — An der Ostfront errang Fw. Steinbatz seinen 83. Luftsieg.

Führerhptquart., 1. 6. 42. (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe bekämpfte mit starker Wirkung militärische Ziele in Stadt und Hafen von Sewastopol. — In den Gewässern von Murmansk beschädigten Sturzkampfflugzeuge zwei große Frachtschiffe durch Bombentreffer. — In Nordafrika wurden britische Gegenangriffe unter hohen Verlusten des Feindes abgeschlagen. Deutsche und italienische Jäger schössen am gestrigen Tage in Luftkämpfen 24 britische Flugzeuge ab. — An der Kanal-küste verlor der Feind am gestrigen Tage 19 Flugzeuge. — Zur Vergeltung für den Terrorangriff der britischen Luftwaffe auf die Innenstadt von Köln griffen starke Kampffliegerkräfte in der letzten Nacht den Bischofssitz von Canterbury in Südostengland mit Tausenden von Spreng- und Brandbomben an. Die in geringer Höhe und bei guter Sicht anfliegenden Verbände beobachteten große Brände. — Einzelne britische Flugzeuge unternahmen in der Nacht zum 1. Juni wirkungslose Störflüge in das westdeutsche Gebiet. — Der Kampf gegen die Versorgungsschiffahrt Großbritanniens und der Vereinigten Staaten war im Monat Mai besonders erfolgreich. Kriegsmarine und Luftwaffe versenkten 170 feindliche Schiffe mit zusammen 924 400 BRT. Außerdem wurden 66 Schiffe durch Bomben- oder Torpedotreffer zum Teil schwer beschädigt. — Bei dem britischen Luftangriff auf Köln haben die dort eingesetzten Luftschutzkräfte, ungeachtet eigener Verluste, durch Tatkraft und besonderen Mut eine größere Ausdehung der Brände verhindert.

Führerhptquart., 2. 6. 42. (DNB.) OKW.: Bei Sturzkampfangriffen auf die Hafenanlagen von Jokonga und Murmansk erhielt ein Frachtschiff mittlerer Größe so schwere Treffer, daß mit seiner Vernichtung zu rechnen ist. — Im Kampf gegen Großbritannien führte die Luftwaffe in der letzten Nacht ohne eigene Verluste einen schweren Angriff gegen den Versorgungshafen Ipswich an der Südostküste Englands. Andere Kampfflugzeuge warfen abermals Bomben schweren Kalibers in

das Stadtgebiet von Canterbury. — Bei Vorstößen gemischter Verbände der britischen Luftwaffe zur Küste der besetzten Westgebiete wurden am gestrigen Tage 18, bei Eintrügen einzelner bewaffneter Aufklärungsflugzeuge in den Raum um Köln ein britisches Flugzeug zum Absturz gebracht. — Britische Bomber griffen in der Nacht zum 2. Juni mehrere Orte in Westdeutschland an, vor allem die Wohnviertel in Duisburg und Oberhausen. Bei der Abwehr dieser nur gegen die Zivilbevölkerung gerichteten Terrorangriffe erzielten Nachtjäger und Flakartillerie 37, Marineartillerie 3 Abschüsse. Damit hat die britische Luftwaffe bei ihren Einflügen in die besetzten Gebiete und in das Reichsgebiet am gestrigen Tage und in der letzten Nacht 59 Flugzeuge verloren. — Obfw. Strüning errang in der letzten Nacht seinen 15. und 16. Nachtjagdsieg.

Führerhptquart., 3. 6. 42. (DNB.) OKW.: Im nördlichen Frontabschnitt dauern die heftigen örtlichen Kämpfe im Sumpfgelände des Wolchow an. Gegenangriffe des Feindes scheiterten, wobei unter Mitwirkung von Sturzkampffliegern 32 sowjetische Panzer zerstört wurden. — In den Gewässern des Schwarzen Meeres versenkten Kampfflugzeuge aus einem sowjetischen Geleitzug heraus einen Tanker von 3000 BRT. — Im Hafen von Murmansk trafen Sturzkanipfflugzeuge sechs große Fracht- und Transportschiffe mit Bomben schweren Kalibers. — In der Zeit vom 21. Mai bis 1. Juni verloren die Sowjets 610 Flugzeuge. Davon wurden 496 Flugzeuge in Luftkämpfen, 74 durch Flakartillerie und 14 durch Verbände des Heeres

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ritterkreuzträger: 1. Reihe v. 1. n. r.: Hptm. R. Henne, Oblt. Klien, Lt. Fritz Bliese-ner, Lt. Lukesch. 2 Reihe: Hptm. Otto, Hptm. Dr. Kupfer, Oblt. Platzer, Lt. A. Schmalz. 3. Reihe: Oblt. Hohagen, Lt. Itzen (gefallen), Obfw. Schulz, Obfw.

E. Wagner. Weltbild (12)

abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 53 eigene Flugzeuge verloren. — Die Stadt Canterbury wurde auch in der vergangenen Nacht mit Sprengbomben belegt. — Bei Jagdvorstößen an der Kanalkiiste und Einfiügen einzelner britischer Bomber im Schutze von Wolken in das westliche Reichsgebiet verlor der Feind am gestrigen Tage durch Jagdabwehr und Marineartillerie 20 Flugzeuge. Ein eigenes Jagdflugzeug wird vermißt. — Die britische Luftwaffe unternahm in der Nacht zum 3. Juni Störangriffe gegen mehrere Orte Westdeutschlands. Größere Brandschäden, vor allem in Wohnvierteln und an öffentlichen Gebäuden, sind besonders in Duisburg entstanden. Nachtjäger und Flakartillerie schössen 14 der angreifenden Bomber ab. — Während die britische Propaganda 20 000 Tote als Erfolg des Luftangriffes auf Köln angibt, ist festzustellen, daß als Opfer dieses Angriffs 200 Tote zu beklagen sind.

Führerhptqrt., 4. 6. 42. (DNB.) OKW.: Verbände der deutschen und italienischen Luftwaffe bombardierten Bahnanlagen und Truppenlager im Raum von Capuzzo. — Bei Luftkämpfen im Kanalgebiet verlor der Gegner gestern 24 Flugzeuge. — Stärkere Kampffliegerkräfte bombardierten in der Nacht zum 4. Juni den britischen Seestützpunkt Poole an der englischen Südküste. — Britische Flugzeuge belegten in der letzten Nacht das Gebiet um Bremen und die Stadt selbst vorwiegend mit Brandbomben. Nachtjäger und Flakartillerie schössen zehn der angreifenden Bomber ab. — In der Zeit vom 21. Mai bis 2. Juni verlor die britische Luftwaffe 318 Flugzeuge, von denen 41 durch Einheiten der Kriegsmarine abgeschossen wurden. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien einundfünfzig eigene Flugzeuge verloren. — Das Jagdgeschwader 52 meldete am 1. Juni seinen 2000. Luftsieg. — Hptm. Müncheberg errang am 2. Juni seinen 80., Oblt. Marseille am 3. Juni in Nordafrika seinen 70. bis 75. Luftsieg.

17jähriger Hitlerjunge, Ernst Pfeifer aus Eifelshausen, Dillkreis, Sturm 10/75 Gr. 11, flog in Hirzenhain am 19. 4. bereits 10 Steh, ferner am 1. 6. 1942 10 Std. 22Min. Start 8 h, Landung 19.30 h.

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Durch die geometrische Verwindung des Flügels wird der Punkt des Abreißens der Strömung von dem Ende des Flügels, also vom Querruder, nach der Mitte hin verschoben. Über die Ermittlung der notwendigen geometrischen Verwindung finden Sie eine gute Anleitung in: J. Kleinwächter, Vorlesungen über Flugzeugbau. Abschnitt II. Entwerfen von Flugzeugen. Schrift 3. S. 37.

Fragen über Polarenbestimmung von Flügeln mit Profiländerung, bezugsweise der notwendigen Schränkung haben wir bereits mehrfach beantwortet. (Vgl. „Flugsport" 1937, S. 738.)

Ferner ein graphisches Verfahren zur Bestimmung der Polaren eines geschränkten Flügels. Profilsammlung Nr. 17, Heft 23, 1937.

(Nachsteh. Bücher können, soweit im Inland erschienen, von uns bezogen werden.) Einführung in die Großwetterforschung. Von Prof. Dr. Franz Baur. Zweite verb. Auflage. 53 S. mit 14 Abb. im Text. Kl. 80 Kart. 1,20 RM. (Mathem.-Physik. Bibliothek, Reihe I, Bd. 88). Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin.

Die Großwetterforschung, die sich mit den über große Gebiete der Erdoberfläche und größere Zeiträume erstreckenden Witterungserscheinungen befaßt, ist in dem vorliegenden Büchlein übersichtlich zusammengestel lt. Ausgehend von dem Begriff und der Aufgabe der Großwetterforschung sind im einzelnen behau-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Segelflug

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

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delt: Großwetter und mittlere Luftclruckverteilung, Wärmehaushalt und allgemeiner Kreislauf der Atmosphäre, Witterungsperioden und Wetter-Rhythmen, Geophysikalische Einflüsse auf das Großwetter, Kosmische Einflüsse auf das Großwetter, Die langfristige Wittern ngs vorher sage.

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