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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 17/1942

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 17/1942. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1942 - Heft 17/1942

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8

Bezugspreis für In- und Ausland pro Vierteljahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und den Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, n u r mit genauer Quellenangabe gestattet.

N^TlZ 19. August 1942 XXXIV, Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 2. September 1942

Amerikanisch!

Die angebliche riesenhafte Entwicklung der USA.-Flugzeugindustrie ist in den letzten Jahren von den USA.-Fachzeitschriften in dicken Ausgaben mit bunten Bildern herausgestellt worden. In den breiteren Kreisen mag diese Reklame den Eindruck der Wirklichkeit erweckt haben. Selbst bei

Fachleuten, die auf diesem Gebiete geschäftlich--tätig waren, fand eine

solche Reklame gute Aufnahme. Man sah in den Anzeigen Bilder von ausgedehnten Fabrikanlagen an abgelegensten Stellen mit riesigen Parkplätzen für Tausende von Automobilen für Angestellte und Arbeiter. Daß die Beschaffung des Betriebsstoffes und Gummis einmal eine Rolle spielen würde, damit hat man nicht gerechnet.

Inzwischen hat sich in diesem aufgeblähten Bauprogramm von Flugzeugen aller Art der Materialmangel bemerkbar gemacht, damit soll nicht gesagt sein, daß keine Vorräte für eine längere Zeit vorhanden sind. Auffallend ist jedoch die Maßnahme, die Typenzahl in Jagd- und Kampfmaschinen diktatorisch zu verkleinern. Viele unnütze Konstruktions- und Bauarbeit ist nun, da das Material verschrottet werden muß, umsonst gewesen. Ebenso ist das Transportflugzeugprogramm wieder aufgegeben worden.

Bücker Bü 180 „Student66 mit Kabine.

Das Bücker-Sport- und Reiseflugzeug mit offenen Sitzen haben wir 1938, S. 79, ausführlich beschrieben. Mit der „Bü 180" war ein Flugzeugtyp mit guten Flugeigenschaften, größter Flugsicherheit geschaffen, welches bei kleinen Betriebskosten und gleichzeitig höchster Leistung billig in der Anschaffung war. Die weitere Entwicklung, Ausrüstung mit Kabine und BüM-700-Motor, Leistung max. 80 PS bei 2500 U/min, wurde infolge wichtiger Kriegsaufgaben unterbrochen. Umst. Abb. zeigen die Kabinenausführung der „Bü 180". In einem Dural rahmen sind die Sichtscheiben gefaßt. Auf der Backbordseite im vorderen und hinteren Sitz Schiebefenster.

Spannweite 11,5 m, Länge 7,1 m, Höhe 1,85 m, Flügelfläche 15 m2, Y-Stellung des Flügels 4,5°, Pfeilform 8°. Flächenbelastung 36 kg/m2, Leistungsbelastung 9 kg/PS, Höchstgeschw. 175 km/h, Reisegeschw. 160 km/h, Lancle-geschw. 70 km/h, Steigzeit auf 1000 in in 7,2 min, 2000 m 16,8 min, Gipfel-

Diese Nummer enthält Patentsammlung Nr. 35.

höhe 4500 m, Reichweite 650 km, Kraftstoffverbrauch bei Reisegeschw. 7,5 1/100 km.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Bücker Bti 180 „Student" Kabinenflugzeug. Werkbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Kabinenanordnung des Bücker Bü 180 „Student". Werkbild

Ju K 43 Kampfflugzeug.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ju K 43

Kampfflugz.

Zeichnung

Flugsport

Nachdruck verbot.

Die K 43 ist ein leichter Bomber, der aus dem Fracht- und Verkehrsflugzeug W 34 (Baujahr 1926) entstanden ist. Die Besatzung bestand aus 3 Mann. Als Bewaffnung standen 3 MG. zur Verfügung, von denen zwei oberhalb des Rumpfes drehbar angebracht waren, während mit einem dritten MG, das im Boden eingebaut war, der Raum nach unten bestrichen werden konnte. Die Maße und Leistungen des Baumusters entsprechen denen der W 34. Die Ju K 43 war mit einem luftgekühlten Sternmotor von 500/600 PS ausgerüstet.

Spannweite 17,76 m, Länge 10,27 m, Höhe 3,18 m, Flügelfläche 44 m2, Höchstgeschwindigkeit 247 km/h, Landegeschwindigkeit 115 km/h, Gipfelhöhe 5300 m, Fluggewicht 3200 kg.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ju K 43 mit einem MG.-Stand hinten.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ju K 43 mit zwei MG.-Ständen auf der Rumpfoberseite. (2)

Ju K 47 Jagdzweisitzer.

Der Jagdzweisitzer K 47 wurde 1928 gebaut. Es handelt sich dabei um die erste von Junkers gebaute Glattblechmaschine, einem abgestrebten Mitteldecker. Das Flugzeug war mit einem Jupiter-Motor von 430/480 PS ausgerüstet und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h. Hierdurch war es das damals schnellste Jagdflugzeug. Es stieg in 40 Minuten auf 8000 m Höhe und hatte bei einer Flugdauer von 2,5 Stunden einen Flugbereich von 650 km. Die Bewaffnung bestand außer dem beweglichen, nach rückwärts gerichteten MG. des Beobachters aus zwei starren, durch den Luftschraubenkreis feuernde MG. Charakteristisch für das Baumuster war das

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Jn K 47 Zweisitzer. Die untere Abb. läßt das gute Schußfeld nach hinten als Jagdzweisitzer erkennen. jfm. (2)

zur Rückendeckung eingebaute MG., das in einer drehbaren Wiegelafette gelagert war, die ein erweitertes Schußfeld insbesondere nach oben und durch das doppelte Leitwerk auch nach hinten bot. Mit dieser neuartigen Anordnung der Bewaffnung verband die K 47 ausgezeichnete Flugeigenschaften. Seinen Leistungen entsprechend wurde das Flugzeug im Ausland in größeren Serien gebaut.

Spannweite 12,4 m, Länge über alles 8,55 m, Höhe 2,6—2,8 m, Tragfläche 22,8 m2, Geschwindigkeit 270 km/h, Landegeschwindigkeit 105 km/h, Flug-gewicht 1650 kg.

Konstruktlons=EInzelheitene

Roby Verstell-Propeller für Sportflugzeuge wird in Wichita, Kau., gebaut. Untensteh. Abb. zeigt die Verstellnabe mit den in einem Schaftfutter gelagerten Holzflügeln. Verkaufspreis 150 Dollar. Die Abnahmeprüfung hat die Schraube noch nicht gemacht.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Roby Verstellpropeller. Danforth-Seeflugzeuganker.

Bild Aero Digest Archiv Flugsport

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

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Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Inland.

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Ofw. Beerenbrock, Flugzeugf. in einem Jagclgeschw., Hptm. Hackel, Staffelkapt. in einem Jagdgeschw.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes \ erlieh der Führer an: Ob lt. Schöner t, Staffelkapt. in einem Nacht jagdgeschw., Hptm. Köhnke, Gruppenkommandeur in einem Kampf geschw., Oblt. Hinrichs, Flugzeugf. in einem Kampfgeschw.

Kühl, Hptm., Ritterkreuzträger, JGruppenkommandeur in einem Kampfgeschw., starb am 22. 7. im Osten den Fliegertod.

Schmalz, Lt., Ritterkreuzträger, Flugzeugf. in einem Sturzkampf geschw., Fliegertod, als er in Not befindliche Kameraden retten wollte.

Rudolf Eckardt, Oblt., Ritterkreuzträger, Staffelkapt. in einem Nachtjagd-geschw., vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

Thomsen f, General der Flieger, der als einer der ersten vor dem Weltkrieg die Bedeutung der Luftwaffe des Militärflugwesens erkannte, ist am 5. 8. gestorben. Das vom Führer angeordnete Staatsbegräbnis fand am 10. 8. in Gegenwart von Vertretern von Wehrmacht, Staat und Partei sowie einer Reihe von Militärattaches der befreundeten Staaten, beginnend mit einem Staatsakt im Ehrensaal des Reichsluftfahrtministeriums statt. General der Flieger Kastner-Kirdorf als Vertreter des Reichsmarschalls Hermann Göring würdigte die Verdienste des Dahingeschiedenen. Die Luftwaffe trauert um den Organisator, der den Aufbau der Kriegsfliegertruppen und der Luftstreitkräfte des Weltkrieges schuf, ihr Wachsen und ihr WTerden formte und ihr machtvolles Gedeihen mit sicherer Hand bis zum bitteren Ende des gewaltigen Ringens lenkte. — Auf dem durch den Führer bereiteten Boden sah er mit tiefster Genugtuung, wie die Gedanken, die er, weit vorausschauend, einst gelegt hatte, die Totalität der Luftwaffe zu Lande, zu Wasser und zur Luft in einer Faust, durch die Hand eines seiner alten Jagdflieger glanzvoll in Erfüllung gehen. Und die neue Zeit bedarf seiner. Der Oberbefehlshaber beruft ihn zur Mitarbeit in die Generalität der Luftwaffe. So steht dieser Mann in unserem Erinnern vor uns als der Schöpfer und Organisator unserer Kriegsfliegerwaffe des Weltkrieges, dessen Taten in die Tafeln der Geschichte unserer Waffe eingetragen sind. Nach Beendigung des Staatsaktes erfolgte die Überführung nach dem Invalidenfriedhof.

Beförderungen in der Luftwaffe. Der Führer hat befördert mit Wirkung vom 1. August 1942 zu Generalleutnanten: die Generalmajore: Korten, Osterkamp, Knauß, Franßen, Schwabedissen, Burchard; zum Generalstabsarzt: den Generalarzt Dr. Wenzig; zu Generalmajoren: die Obersten Orellberg, Roth, Aschenbrenner, Riva, Heidrich.

Verordnung über die Errichtung einer Reichsstelle „Forschungsführung des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe"

vom 30, Juni 1942 hat nach Reichsgesetzblatt N 72 vom 6. Juli 1942 folgenden Wortlaut: Um die Erkenntnisse von Wissenschaft und Technik in vollem Umfange für Luftfahrt und Luftrüstung nutzbar zu machen sowie die auf dem Gebiet der Luft-fahrtforscliung arbeitenden Kräfte zusammenzufassen, wird auf Grund des Artikels 2 des Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Luftverkehrsgesetzes vom 29. Juli 1936 (Reichsgesetzbl. I S. 582) verordnet:

§1.

(1) Es wird eine Reichsstelle Forschungsführung des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe" (Forschungsführung) mit dem Sitz in Berlin errichtet.

(2) Die Reichsstelle ist rechtskräftig. Sie ist dem Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe unmittelbar unterstellt und übt ihre Aufgaben und Befugnisse in dessen Auftrag aus.

§2.

Die Leitung der Reichsstelle wird vom Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe bestellt. Sie vertritt die Reichsstelle und führt ihre Geschäfte nach einer vom Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe zu genehmigenden Satzung.

§3.

(1) Der Reichsstelle werden die bisher vom Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Forschung wahrgenommenen Aufgaben übertragen, insbesondere

Vertretung der Gesamtinteressen der Luftfahrtforschung, Planung und Überwachung der Luftfahrtforschung,

Regelung des Einsatzes der zur Verfügung stehenden Mittel, Anlagen und Einrichtungen sowie des Forschungspersonals,

Leitung des Erfahrungsaustausches mit Wissenschaft, Industrie und Wehrmacht.

(2) Die Reichsstelle kann gemeinsame Aufgaben der Luftfahrtforschung selbst übernehmen.

§4.

(1) Die Reichsstelle hat im Umfange ihres Aufgabengebietes Anordnungsbefugnis.

(2) Die Reichsstelle führt ein Dienstsiegel.

§5.

Die Verordnung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Berlin, den 30. Juni 1942.

Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe In Vertretung: Milch.

Lilienthal- und Ludwig-Prandtl-Preis 1942, gestiftet vom Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zur Förderung des Luftfahrgedankens an den höheren Schulen, von der Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrtforschung verliehen.

Lilienthal-Preis, der einem für das Studium der Luftfahrtwissenschaft und -technik besonders begabten Abiturienten einer höheren Schule durch ein Stipendium von 5000.— RM dieses Studium ermöglichen soll, konnte in diesem Jahre ausnahmsweise zwei Abiturienten verliehen werden: Flieger Horst Möring, Krudenburg-Gymnasium in Düsseldorf, Richard Eppler, Mergenthaler-Oberschule Schwäbisch Hall. Anerkennungen erhielten Fahnenjunker-Gefreiter Horst Bech-mann, Georg Reichel und Oskar Gerlach. Die Bewerber hatten sich die Aufgabe gestellt, durch Selbststudium über den Schulunterricht hinausgehende Aufgaben zu lösen und selbständige Wege zu gehen.

Ludwig-Prandtl-Preis 3000,— RM der Thomasschule zu Leipzig zuerkannt für eine Reihe von Untersuchungen und einen kleinen Film über Flugphysik.

Ausland.

USA-Armee-Flugzeugbezeiclinung folgt dem Beispiel der USA-Marine, nach dem Flugzeuge neben den Nummern noch Namen erhalten. Bis jetzt sind folgende genehmigt: Gurtiss Conclor III (C-46); Curtiss Owl I (0-52); North American Mitchell III (B~25c); Republic Thunderbolt (P-47B); Vultee-Stinson Vigilant (0-49A). Conclor III ist die jetzige Ausführung der CW 20 für Truppentransporte. Die Namen North American Apache (P-51), Republic Lancer (P-43), Piper Grasshopper (0-59) waren ursprünglich von den Baufirmen benannt worden und von der USA Army für den offiziellen Gebrauch genehmigt.

Brasil. Flugzeugmotorenfabrik Fabrica Nacional de Motor es, in Baixada Fluminense, 32 km von Rio de Janeiro, welche 7- bis 9-Zylinder-Whirlwind-Moto-ren von 235 bis 450 PS bauen soll, gegründet.

Synthetische Gummiiabriken, welche 40 000 US-t (36 288 t) pro Jahr erzeugen sollen, im Bau. Der jährliche Gummiverbrauch vor dem 7. 12. 1941 betrug in USA 600 000 US-t (544 320 t).

Amerik. Störangriffe auf Japan am 18. 4., wie „Aeroplane" vom 29. Mai 1942 berichtet, wurden von James Doolittle, dem bekannten amerik. Rennpiloten, geleitet.

Neue Luftlinie zwischen der Panamakanalzone und Lima, Peru, eingerichtet worden.

USA Bombengroßflugzeug mit 24 Mann Besatzung bei Peru Massachusetts abgestürzt. 17 Offiziere tot, 3 verletzt, 4 vermißt.

USA-Lufttransport wird von der USA-Armee kontrolliert. Laut Verfügung vom 14. Mai sind alle nicht kriegswichtigen Luftlinien eingestellt. Auch wird mit der Einstellung des Luftpostdienstes gerechnet. Der Betrieb wird von der USA-Armee übernommen werden.

USA General H. H. George am 30. 4. durch ein abstürzendes Jagdflugzeug tödlich verunglückt.

Brewster Flugzeugfabrik am 18. 4. wegen Unzufriedenheit in der Leitung von der USA-Marine übernommen. Auf Anordnung von Roosevelt mußte der Firma die Selbständigkeit wieder zurückgegeben werden.

Flugplatzsicherheitsabteilung 1000 Mann ist von der R. A. A. F. (Royal Austra-lian Air Force), wie „Aeroplane" vom 29. 5. berichtet, gebildet. Diese Einheit ist mit Maschinengewehren und bewaffneten Fahrzeugen ausgerüstet.

Luftwaffe.

Führerhptquart., 30. 7. 42 (DNB.) OKW.: Südlich Rostow unterstützten nach erfolgreich durchgeführter Luftaufklärung starke Kampffliegerkräfte die Angriffe des Heeres. — Im hohen Norden wurden bei Luftangriffen die Versorgungs- und Werftanlagen bei Murmansk sowie ein großes Truppenlager westlich der Kolabucht schwer getroffen. — Im Schutze starker Bewölkung durchgeführte Tages-störangriffe einzelner brit. Bomber auf Städte des Rheinlandes hatten nur geringe Wirkung. — In der vergangenen Nacht griff ein brit. Bomberverband einige Orte der Saarpfalz, vor allem Wohnviertel der Stadt Saarbrücken, an, wobei unter anderem das Gautheater völlig zerstört wurde. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. 7 der angreifenden Flugzeuge wurden abgeschossen, 2 weitere durch Einheiten der deutschen Kriegsmarine über der Deutschen Bucht zum Absturz gebracht. ■— An der Ostküste Englands erzielte ein Kampfflugzeug am Tage Bombenvolltreffer in den Werkanlagen eines Rüstungsbetriebes. Stärkere Kräfte der Luftwaffe griffen in der Nacht zum 30. Juli erneut Birmingham an. Durch Aufklärer wurden in den heutigen Morgenstunden zahlreiche ausgedehnte Großbrände festgestellt.

Führerhptquart., 31. 7. 42. (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe griff in die Verfolgungskämpfe in pausenlosem Einsatz ein, zersprengte zahlreiche Kolonnen und verhinderte, daß der Gegner sich erneut festsetzte. — Auch im Donbogen griffen Kampf- und Schlachtfliegerverbände in die Angriffsoperationen ein. — Im Finnischen Meerbusen bekämpfte die Luftwaffe einen feindl. Flugstützpunkt auf der Insel Lavansaari. — In Ägypten belegten deutsche Kampfflugzeuge in der Nacht zum 30. Juli mehrere Flugplätze bei Kairo mit Bomben schweren Kalibers. In Plal-len und Tanklagern entstanden mehrere Großbrände. Volltreffer zwischen dicht abgestellten Flugzeugen richteten schwere Zerstörungen an. — Von zwei Flugzeugen, die am gestr. Nachmittag norddeutsches Küstengebiet überflogen, wurde eines im Luftkampf abgeschossen. — Weitere 17 brit. Flugzeuge wurden an der Kanal- und norwegischen Küste zum Absturz gebracht. Im Seegebiet von Brighton versenkten leichte Kampfflugzeuge am Tage ein Handelsschiff von 3000 BRT. — In der vergangenen Nacht wiederholte die Luftwaffe mit stärkeren Kräften ihre Angriffe auf kriegswichtige Ziele in Birmingham. Die Aufklärung in den frühen Morgenstunden ergab zahlreiche weitausgedehnte Brände.

Führerhptquart., 1. 8. 42. (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe bekämpfte mit starken Kräften die feindl. Rückzugsbewegungen. — Fliegerverbände griffen bei Tage und Nacht Truppenausladungen und Transporte auf Bahnen, Straßen und Wasserwegen an. Auf der Wolga wurden ein Tanker und 7 Frachter versenkt, 16 weitere Frachter beschädigt. — Nördlich von Rschew scheiterten erneute, mehrfach wiederholte Angriffe der Sowjets in harten Kämpfen. Infanterie brachte hierbei 4 feindl. Flugzeuge zum Absturz. — Im Seegebiet nordwestlich Tripolis versenkten deutsche Kampfflugzeuge am 30. 7. ein feindl. Unterseeboot. — Nach einigen Störflügen am 31. 7. flog der Feind in der vergangenen Nacht in das rheinisch-westf. Industriegebiet ein. Er griff mit Schwerpunkt Düsseldorf an, wo in Wohnvierteln, unter anderem in 2 Krankenhäusern, Brände und Sachschäden entstanden. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Durch Nachtjäger und Flakartillerie wurden 26 der angreifenden Flugzeuge abgeschossen. — Bei Angriffsversuchen eines gemischten Bomber- und Jagdverbandes auf das Gebiet der Somme-Mündung schössen deutsche Jäger am gestr. Tage im Verlauf einer halben

Stunde 16 feindl. Flugzeuge bei einem eigenen Verlust ab. Ein weiteres brit. Flugzeug wurde bei Clierbourg zum Absturz gebracht. — Im Kampf gegen Großbritannien belegten deutsche Kampffliegerverbäncle in der Nacht zum 1. 8. kriegswichtige Hafen- und Industrieanlagen von Hull mit Sprengbomben schweren und schwersten Kalibers. Alle eingesetzten Flugzeuge kehrten zu ihren Einsatzhäfen zurück. — Durch die Luftwaffe wurden im gleichen Zeitabschnitt 30 Handelsschiffe mit 183 000 BRT. versenkt und weitere 17 Handelsschiffe beschädigt.

Führerhptquart., 2. 8. 42. (DNB.) OKW.: Verbände der Luftwaffe unterstützten den Vorstoß des Heeres und richteten außerdem rollende Angriffe gegen die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets. — Starke Nahkampffliegerkräfte griffen in diese Kämpfe mit gutem Erfolg ein. Bei Nachtangriffen auf den Schiffs- und Fährverkehr wurden 5 Wolgaschiffe durch Bombentreffer versenkt, 5 weitere und eine Fähre beschädigt. — Im Finnischen Meerbusen beschädigten Kampfflugzeuge 2 sowj. Frachtschiffe durch Bombentreffer. — In der Zeit vom 21. bis 31. 7. verlor die Sowjetluftwaffe 815 Flugzeuge, davon wurden 641 in Luftkämpfen, 66 durch Flakartillerie und 11 durch Verbände des Heeres vernichtet, die übrigen am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 61 eigene Flugzeuge verloren. — In Ägypten griffen deutsche Kampfflugzeuge in der Nacht zum 1. 8. den Flugplatz Heliopolis bei Kairo an. Mehrere Flugzeughallen wurden in Brand gesetzt und 7 Flugzeuge am Boden vernichtet. — Eine Anzahl brit. Flugzeuge führte im Laufe des gestr. Nachmittags in großer Höhe Störflüge im westdeutschen Gebiet durch. Durch Bombenabwurf auf Wohnviertel einiger Städte entstanden Verluste unter der Zivilbevölkerung und Gebäudeschäclen. 2 Flugzeuge wurden in Luftkämpfen zum Absturz gebracht. — Im Kampf gegen Großbritannien belegte die Luftwaffe in der vergangenen Nacht ohne eigene Verluste kriegswichtige Anlagen von Nor wich mit Spreng- und Brandbomben.

Führerhptquart., 3. 8. 42. (DNB.) OKW.: Zwischen Sal und Don treiben deutsche und rumänische Truppen den Feind nach Osten zurück. Starke Kampffliegerund Zerstör er verbände griffen in diese Kämpfe ein. Die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets im Kuban-Gebiet, besonders die Eisenbahnlinie Baku—Rostow, waren schweren Angriffen ausgesetzt. — Im großen Donbogen wurden erneute sowj. Gegenangriffe abgewiesen und wieder 85 Panzer vernichtet. Sturzkampfund Schlachtgeschw. sowie Flak-Artillerie-Abteilungen der Luftwaffe waren auch an diesen Kämpfen erfolgreich beteiligt. Bei Nachtangriffen auf die Wolgaschifffahrt wurden 2 Tanker und 6 Frachtschiffe versenkt, 9 weitere Frachtschiffe beschädigt. — In Lappland nahmen deutsche Infanterie und Gebirgsjäger, von Sturzkampffliegern wirksam unterstützt, eine vom Feind stark besetzte, ausgebaute Höhe. — Die sowj. Luftwaffe verlor am gestr. Tage 114 Flugzeuge. 5 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Auf Malta wurde der Flugplatz Halfar durch deutsche und italien. Kampfflugzeuge mit guter Trefferlage bombardiert. — An der Ostküste Englands und in den Midlancls bekämpfte die Luftwaffe am gestr. Tage und im Verlauf der vergangenen Nacht kriegswichtige Anlagen in mehreren Orten. — In der Zeit vom 23. Juli bis 2. Aug. verlor die brit. Luftwaffe 248 Flugzeuge; davon 84 über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 78 eigene Flugzeuge verloren.

Führerhptquart., 4. 8. 42. (DNB.) OKW.: Verbände der Luftwaffe griffen zurückflutende feindl. Kolonnen mit vernichtender Wirkung an und bombardierten bei Tag und Nacht feindl. Flugplätze, Transportbewegungen und Eisenbahnanlagen bis zu den Nordausläufern des Kaukasus. — Bei einem nächtl. Luftangriff auf die Wolgaschiffahrt wurde ein sowj. Tanker versenkt. — In Ägypten belegten deutsche Kampfflugzeuge in der Nacht zum 3. 8. und am gestr. Tage brit. Flugplätze und Feldlager bei Alexandrien mit Bomben. In Nordafrika uncl über Malta wurden in Luftkämpfen 9 brit. Flugzeuge durch deutsche Jäger ohne eigene Verluste abgeschossen. — Im Kampf gegen Großbritannien griff die Luftwaffe am gestr. Tage wieder kriegswichtige Anlagen und Flugplätze in den Midlands sowie an der Ost-und Südküste Englands zum Teil im Tiefflug an. Im Seegebiet von Torquay wurden in der vergangenen Nacht durch Kampfflugzeuge auf 3 Handelsschiffen eines brit. Geleits Volltreffer erzielt.

Führerhptquart., 5. 8. 42. (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe griff den auf den Kaukasus zurückweichenden Feind ununterbrochen an und setzte« die ^Bombardierungen von Tran Sportstauungen auf den Bahnlinien mit vernichtender Wirkung fort. 2 Panzerzüge und 24 Transportzüge wurden durch Sturzkampfflugzeuge zer-

schlagen. — Zwischen Sal und Don bahnen Kampf- und Schlachtfliegerverbände den nach Osten vorstoßenden Panzerspitzen den Weg. — Die brit. Luftwaffe unternahm in der vergangenen Nacht mit schwachen Kräften planlose Angriffe auf das rheinisch-westf. Industriegebiet. In einigen Orten entstanden geringfügige Schäden. Ein feindl. Flugzeug wurde abgeschossen. — Leichte deutsche Kampfflugzeuge griffen am gestr. Tage Ziele an der engl. Südküste an und erzielten Volltreffer in kriegswichtigen Anlagen der Stadt Brighton. Außerdem wurde ein Vorpostenboot getroffen. — In der Nacht zum 5. 8. belegte die Luftwaffe Hafenanlagen an der Südwestküste Englands mit Bomben.

Führerhptquart., 6. 8. 42. (DNB.) OKW.: Zerstörerverbände unterstützten in Hoch- und Tiefangriffen die Panzertruppen bei der Erweiterung der Brückenköpfe über den Kuban. — Im großen Donbogen setzte die Luftwaffe während der Nacht ihre Angriffe auf Bahnanlagen im rückwärtigen Gebiet des Feindes fort. — An der Ostfront wurden gestern 108 feindl. Flugzeuge abgeschossen, 6 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Nach Tagesstörfiügen einzelner feindl. Flugzeuge über westdeutschem Gebiet führte die brit. Luftwaffe in der vergangenen Nacht militärisch wirkungslose Angriffe gegen das rheinisch-westf. Industriegebiet. Der in Wohnvierteln einiger Städte angerichtete Schaden ist gering. 5 der angreifenden Bomber wurden durch Nachtjäger zum Absturz gebracht. — An der Süd- und Ostküste Englands belegte die Luftwaffe am gestr. Tage und in der letzten Nacht zum Teil im Tiefflug kriegswichtige Anlagen mit Bomben schweren Kalibers.

Führerhptquart., 7. 8. 42. (DNB.) OKW.: Tag- und Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Transportbewegungen und Eisenbahnanlagen der Sowjets an der Schwarzmeerküste, den Nordausläufern des Kaukasus und am unteren Wolgaknie. — Im Raum von Rschew brachten starke Kampf- und Sturzkampffliegerkräfte sowie Einheiten der Flakartillerie den Verbänden des Heeres bei den schweren Abwehrkämpfen wirksame Entlastung. Der Feind erlitt hohe Verluste an Menschen und Material. — Im Finnischen Meerbusen wurden im Seegebiet von Lavansaari ein sowj. Wachboot durch Bombentreffer versenkt, 4 weitere Boote und ein Minensucher beschädigt. — Im hohen Norden belegte die Luftwaffe sowj. Truppenlager auf der Fischer-PIalbinsel sowie Batteriestellungen südwestlich Murmansk mit Bomben schweren Kalibers. — An der Ostfront wurden gestern in Luftkämpfen und durch Flakartillerie 138 feindl. Flugzeuge zum Absturz gebracht. 8 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Einige brit. Flugzeuge führten im Verlauf des gestr. Tages in großer Höhe Störflüge nach Südwest- und Westdeutschland

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ritterkreuzträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Oblt. Krems, Lt. Beißwenger, Major Zeidler, Hptm. Gaßmann. — 2. Reihe: Hptm. Seifert, Oblt. Stinpel, Obst. Rath, Hptm. Dillev.

Weltbild (8)

durch. — In der vergangenen Nacht richtete die brit. Luftwaffe ihre Angriffe erneut auf Wohnviertel mehrerer Städte des rheinisch-westf. Industriegebietes. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluste. Durch Spreng- und Brandbomben entstanden Sach- und Gebäudeschäden. Nachtjäger und Flakartillerie schössen 7 der angreifenden Bomber ab. — Im Kampf gegen Großbritannien belegte die Luftwaffe am gestr. Tage kriegswichtige Anlagen in Südwestengland mit Bomben schweren Kalibers. In der Nacht zum 7. 8. wurden Hafen- und Rüstungsanlagen in Ostengland und an der Ostküste Schottlands angegriffen. Mehrere große Brände wurden beobachtet. Alle Flugzeuge kehrten zu ihren Einsatzhäfen zurück.

Führerhptquart., 8. 8. 42. (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe griff, den eigenen Panzerspitzen voraus, marschierende Kolonnen sowie Transportbewegungen und Einschiffungen an der Schwarzmeerküste an. — Im großen Donbogen griffen starke Nahkampffliegerverbände in die Erdkämpfe ein und zerschlugen Stauungen feindl. Kräfte an den Übergängen und Fähren des Don. — Die Abwehrschlacht im Raum von Rschew hat sich noch auf weitere Frontabschnitte ausgedehnt. Kampf-geschw. setzten sich in zahlreichen Angriffen gegen sowj. Truppen-, Panzer-und Kraftfahrzeugansammlungen besonders ein. — Im Finnischen Meerbusen wurden auf einem feindl. Wachboot Bombentreffer erzielt. — In Ägypten griffen deutsche und italien. Kampfflugzeuge brit. Batteriestellungen und Kraftfahrzeugansammlungen mit guter Trefferlage an. Deutsche Jäger schössen in Luftkämpfen

13 brit. Flugzeuge ab. Ein eigenes Flugzeug ging verloren. — Im Südwesten Englands belegten leichte Kampfflugzeuge bei Tag kriegswichtige Ziele mit Bomben schweren Kalibers, die Brände und Explosionen zur Folge hatten. In der vergangenen Nacht wurden Hafen- und Rüstungsanlagen an der engl, und schottischen Ostküste sowie im Osten Mittelenglands bombardiert.

Führerhptquart., 9. 8. 42. (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe führte ihre Angriffe gegen die feindl. Rückzugs- und Räumungsbewegungen auf Straßen, Bahnen und auf die Häfen der nordkaukasischen Schwarzmeerküste. Im Hafen von Anapa wurden hierbei 3 sowj. Leichter durch Bombentreffer versenkt und ein Frachtschiff beschädigt. — Im großen Donbogen waren dichtgedrängte Massen des Feindes an den Flußübergängen den vernichtenden Hoch- und Tiefangriffen der Kampf- und Schlachtfliegerverbände ausgesetzt. — An der Ostfront schössen gestern Jagdfliegerverbände und Flakartillerie 82 sowj. Flugzeuge bei 5 eigenen Verlusten ab. — Im Kampf gegen Großbritannien griffen Kampfflugzeuge bei Taer und Nacht kriegswichtige Anlagen im Süden Englands bzw. im Norden und Nordosten der Insel an. Ein brit. Nachtjäger wurde im Luftkampf zum Absturz gebracht.

Führerhptquart., 10. 8. 42. (DNB.) OKW.: Wie durch Sondermeldung am 9. 8. bekanntgegeben, durchbrachen deutsche Infanteriedivisionen, hervorragend unterstützt durch Verbände der Luftwaffe, nach außergewöhnlichen Marschleistungen und in harten Kämpfen bei tropischer Hitze stark ausgebaute Stellungen nördlich des Kuban und nahmen die für die feindl. Rüstungsindustrie wichtige Hauptstadt des Kubangebietes Krasnodar. — Im großen Donbogen wurde eine starke feindl. Armee westlich Kaiatsch eingeschlossen. Den eingekesselten und auf engem Raum zusammengedrängten feindl. Kräften fügten Nahkampfflieger verbände schwere Verluste zu. Außerdem wurden Truppen- und Materialeinschiffungen an der nordkaukasischen Küste durch die Luftwaffe wirkungsvoll bombardiert. Hierbei versenkten Kampfflugzeuge im Hafen von Tuapse ein Handelsschiff von 4000 BRT. durch Bombentreffer und beschädigten ein weiteres schwer. — Weitere Angriffe richteten sich gegen Eisenbahnanlagen südlich Stalingrad. Ein sowj. Panzerzug wurde vernichtet.

Führerhptquart., 11. 8. (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe verstärkte ihre Angriffe gegen die Räumungsbewegungen und Einschiffungen der Sowjets im Küstengebiet sowie in den Schwarzmeerhäfen Tuapse, Noworossisk und Anapa. Hierbei wurden 11 Transportschiffe mit zusammen 12 700 BR.T. versenkt, 9 weitere beschädigt. — Im Raum von Rschew brachten den ganzen Tag über vorgetragene Bombenangriffe der Luftwaffe auf sowj. Stellungen, Panzer- und Truppenansammlungen den Verbänden des Heeres fühlbare Entlastung. — Im hohen Norden erzielte die Luftwaffe Bombentreffer in Anlagen eines Flughafens an der Kola-Bucht sowie in Batteriestellungen westlich der Murman-Bahn. — Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Nachschubverbindungen, Ortschaften und Flugstützpunkte süd- und nordwestlich Moskaus. — An der Ostfront wurden am 9. und 10. 8. in Luftkämpfen durch Flakartillerie und am Boden 195 feindl. Flugzeuge vernichtet.

14 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Bei zunehmender Lufttätigkeit im Mittelmeerraum und über Nordafrika verlor der Feind gestern 16 Flugzeuge. — Einige brit. Flugzeuge führten am gestrigen Tage wirkungslose Störflüge nach West-

deutschland durch. — An der Südküste sowie im Südosten und Osten Englands belegte die Luftwaffe in den Abendstunden und in der vergangenen Nacht kriegswichtige Ziele mit Spreng- und Brandbomben. Zahlreiche Brände wurden beobachtet. Sämtliche Flugzeuge kehrten von ihrem Einsatz zurück.

Führerhptquart., 12. 8. 1942. (DNB.) OKW.: Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben Truppen des Heeres unter Führung des Generals der Panzertruppen Paulus, hervorragend unterstützt durch die Flakartillerie und die fliegenden Verbände der Luftwaffe unter Führung des Generalobersten Freiherrn von Richthofen, im großen Donbogen westlich Kaiatsch die Masse der sowj.-russ. 62. Armee und starke Teile der 1. Panzerarmee vernichtet. In dieser Vernichtungsschlacht wurden bisher 57 000 Gefangene eingebracht, über 1000 Panzerkampfwagen und 750 Geschütze aller Art vernichtet oder erbeutet. Die blutigen Verluste des Gegners sind hoch. — Seit Beginn der Frühjahrskämpfe, der Schlacht auf der Halbinsel Kertsch, bis zur Beendigung der Schlacht am großen Donbogen haben die deutschen und verbündeten Truppen an der Ostfront 1 044 741 Gefangene eingebracht, 6271 Panzerkraftwagen und 10 131 Geschütze aller Art erbeutet oder vernichtet. — In derselben Zeit wurden 4960 feindliche Flugzeuge in Luftkämpfen, 664 Flugzeuge durch Flakartillerie abgeschossen und 432 Flugzeuge am Boden zerstört. — Die Luftwaffe setzte ihre Angriffe auf den sowj. Räumungsverkehr im Küstengebiet sowie in den Schwarzmeerhäfen fort. Ein Bewacher, 2 Transportschiffe und 2 Küstenfahrzeuge wurden durch Bombentreffer versenkt, 6 Transportschiffe und ein Küstenfahrzeug beschädigt. Südlich Stalingrad wurde ein sowj. Panzerzug durch Bombentreffer vernichtet, auf der Wolga ein Frachtschiff versenkt und 3 weitere beschädigt. — Im Finnischen Meerbusen versenkten Kampfflugzeuge 3 feindl. Bewacher und beschädigten mehrere Bewacher und ein Minensuchboot schwer. — Ein bei Tage in die Deutsche Bucht einfliegendes brit. Jagflugzeug wurde im Luftkampf zum Absturz gebracht. — In der vergangenen Nacht unternahm die brit. Luftwaffe neben wirkungslosen Störflügen in das Gebiet der Deutschen Bucht Angriffe auf Wohnviertel mehrerer Städte Westdeutschlands, hauptsächlich auf Mainz und Wiesbaden. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Durch Spreng- und Brandbomben entstanden Sach- und Gebäudeschäden. Nachtjäger und Flakartillerie schössen 11 der angreifenden Bomber ab. — An der Südküste Englands sowie in den Midlands belegte die Luftwaffe bei Tag und in der Nacht zum 12. 8. kriegswichtige Anlagen mit Spreng- und Brandbomben, die schwere Zerstörungen, Brände und Explosionen hervorriefen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ritterkreuzträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Ofw. Höfemeier, Major von Winterfeld (f), Oblt. Sattler (f), Hptm. Keller. — 2. Reihe: Oblt. Sy, Oblt. Rieger (f), Hptm. Bauhaus, Oblt. Jacob. Weltbild (8)

Führerhptquart., 13. 8. 42. (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe bekämpfte erneut mit starken Kräften den Schiffsverkehr im nordkaukasischen Küsten- und Seegebiet sowie in der Straße von Kertsch. Dabei wurden ein Küstenfahrzeug versenkt, mehrere Frachter sowie 3 Transportschiffe in Brand geworfen. — Bei einem Angriff sversuch sowj. Schlachtflugzeuge gegen einen deutschen Flugplatz wurden in Luftkämpfen 28 feindl. Flugzeuge abgeschossen und damit der angreifende Verband fast völlig vernichtet. — Im Raum von Woronesch nehmen die Kämpfe an Heftigkeit zu. Alle von zahlreichen Panzern unterstützten Entlastungsangriffe des Feindes brachen unter schweren Verlusten im Abwehrfeuer der deutschen Truppen und unter den Bombenangriffen starker Kampf- und Sturzkampf flieger ver-bände zusammen. — An der Ostfront wurden am 11. und 12. 8. in Luftkämpfen und durch Flakartillerie 161 sowj. Flugzeuge abgeschossen. 8 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Über Nordafrika schössen 4 deutsche Jäger in Luftkämpfen 12 brit. Flugzeuge ohne eigene Verluste ab. — Die gestern von einem brit. Flugzeug über einer westdeutschen Stadt aus großer Höhe abgeworfenen Bomben blieben ohne Wirkung. — In der Nacht zum 13. 8. wiederholten Verbände der brit. Luftwaffe ihre Terrorangriffe auf das Rhein-Main-Gebiet. Bei der Bombardierung von Wohnvierteln der Stadt Mainz hatte die Zivilbevölkerung, deren Haltung vorbildlich ist, wieder Verluste. Zerstörungen und Brände größeren Umfanges wurden verursacht. Nach bisherigen Meldungen wurden 4 der angreifenden Bombenflugzeuge durch Nachtjäger und Flakartillerie abgeschossen. — Im Kampf gegen Großbritannien belegten Kampfflugzeuge bei Tage und in der vergangenen Nacht Hafen-und Rüstungsanlagen in Süd- und Ostengland sowie in Südschottland mit Spreng-und Brandbomben. Bei guter Treff er läge entstanden Explosionen und zahlreiche Brände.

Segelflug.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Schwedisches Segelfluggelände Alleberg. Ob. 1.: NSFK.-Schulgleiter-38 auf der Startbahn, welche am Ende des höchsten Punktes des Flügels aufgebaut ist. Ob. r.: Grunau-Baby, darunter die rückwärts verlängerte Startbahn. Unt. 1.: Schleppwinde, r.: Rückholwinde. Svensk Motor Tidning

Sieger im fliegerischen Wertkampf von den 4 besten aus 36 HJ.-Gebieten und damit aus 17 NSFK.-Gruppen und NSFK.-Brigade 21 Danzig wurde überlegen das Gebiet 6/Nordmark mit 463,5 Punkten vor dem Gebiet 8/Niedersachsen (438 Punkte) und dein Gebiet 22 / Bayreuth (430 Punkte). Die fliegerischen Leistungen der Jungen waren so ausgezeichnet, daß von den 15 Besten im Stechen ein vierter Flug durchgeführt werden mußte. Das beste Ergebnis erzielte nach dem vierten Flug mit 191 Punkten Schatz vom Gebiet 2/Mark Brandenburg vor Diestl (Gebiet 8/Niedersachsen) mit 179,5 Pkt., Drexhagen (Gebiet 9/Westfalen), Schulte (Gebiet 7/Nordsee) und Niederhumer (Gebiet 29/Oberdonau) hatten die gleiche Punktzahl von 178 aufzuweisen.

Schwecl. Segelfluglager Alleberg bei Falköpingsslätten liegt in Südschweden. Ein schwach hügeliges Gelände mit sanften Hängen, in eine flache Talsenke übergehend. Die Hänge sind etwas kurz, so daß man die Startbahnen, wie die Abb. erkennen läßt, die Hänge um „A"-Prüfungen mit Gummiseil zu ermöglichen, durch künstliche Rampenanbauten verlängert hat.

Trotzdem die Schweden schon 1922 den Segelflugbetrieb auf der Wasserkuppe kennenlernten, steht die schwed. Segelfliegerei noch in den Anfängen. Man schult nach deutschem Muster und verwendet die in Deutschland üblichen Gleitflugzeuge NSFK-Schulgleiter-38 und „Grunau-Baby". Für den Windenschlepp die deutsche Winde Pfeifer, für den Rücktransport hat man sich primitive Rückholwinden mit Elektromotor gebaut. Als Motorschleppmaschine dient die KL 35.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Deutscher Fliegerbund waren zwei verschiedene Organisationen. Der erste „Deutsche Fliegerbund" wurde am 13. Nov. 1910 gegründet, Sitz Frankfurt, ihm gehörten folgende Vereine an: Bayrischer Flugsportklub, München; Fliegerklub, Mainz; Flugtechnischer Verein, Leipzig; Flugtechnische Gesellschaft, Nürnberg-Fürth; Frankfurter Flugsportklub, Frankfurt a. M.; Frankfurter Flugtechnischer Verein, Frankfurt a. M.; Mannheimer Flugsportklub, Mannheim; Schlesischer Flugsportklub, Breslau; Westdeutscher Verein für Flugsegler, Ob er hausen. Veranstaltet die ersten Überlandflüge Frankfurt—Mainz—Mannheim und die ersten Wasserflugwettbewerbe, Heiligendamm u. a. — Ein zweiter „Deutscher Fliegerbund", vollständig unabhängig von dem genannten, wurde mit Unterstützung der Inspektion der Fliegertruppen, Sitz Berlin, vgl. „Flugsport" 1917, S. 220, gegründet und umfaßte die Modellflug-Vereine von Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Dresden, München und Hamburg.

DIN L 5 Kennfarben für Rohrleitungen: Normblatterweiterung:

1) Grundfarbe gelb mit schmalem weißem Ring für Azetylen zum Anlassen von Flugmotoren;

2) Grundfarbe gelb mit schmalem, braunem Ring für Start-Kraftstoffe.

Literatur.

Zarathustra, Palm ström als Flieger. Von Paul C. Ehrhardt. Neu herausgegeben und ergänzt von Paul dem Scherschanten. 88 S. mit 41 Abb. Verlag Hauserpresse Hans Schaefer, Frankfurt a. M. Pr. 2,80 RM.

Palmström als Flieger erschien, wie sich die Flieger aus dem Weltkrieg erinnern können, 1917 mit Erlaubnis des damaligen Inspekteurs Obstlt. Siegert in der Druckerei der Inspektion der Fliegertruppen gedruckt. Das Buch war längst vergriffen. Zarathustra hat in diesen Reimspielen ein Stück des alten Flieger -geistes ein gefangen, für den das Wort gilt: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht."

In der vorliegenden Neuausgabe 1942 ist das historische Buch von Paul dem Scherschanten erweitert und mit Zeichnungen von Wolfgang Goetze neu ausgestattet worden. Ein geeignetes Buch auch für die Nachwuchswerbung.

Energiequelle Windkraft. Von Walther Schieber. Verlag Fackelträger-Verlag KG., Abt. Versandbuchh., Berlin NW 40, In den Zelten ,9.

Ausgehend von den Vorläufern der Windkraftwerke sind versuchte und erprobte Windräder und -Turbinen für die verschiedenartigsten Zwecke beschrieben. Neue Wege der Energieversorgung durch Windkraft sind aufgezeigt. Im Anhang sind Windelektroanlagen für Wasserkraftversorgung behandelt.





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