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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 19/1942

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 19/1942. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1942 - Heft 19/1942
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift

und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8

Bezugspreis für In- und Ausland pro Vierteljahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50

Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und den Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

Nr, 19 16. September 1942 XXXIV. Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 30. September 1942

Seitenwege.

Der Drachenflug hat, wenn man die Entwicklung des Flugwesens in den letzten 30 Jahren! überblickt, heute einen außerordentlich hohen Stand erreicht. Er wird auch in der Weiterentwick 1 ung in Geschwindigkeit und Höhenieistung wohl von keiner anderen Flugart so leicht übertroffen werden.

Die vielen Arbeiten und Ideen auf anderen Seitenwegen wie Schwingen- und Schwirr fing haben bis heute zu keiner wesentlichen Anwendung geführt. Nur der Hubschrauber ist nach verschiedenen Richtungen entwickelt worden und hat seine Nutzanwendimg gefunden.

Die Bemühungen, mit geringster Kraft zu fliegen, werden auf dem Gebiet des Muskelfluges erfaßt, wobei die aufzubringende Energie durch Menschenkraft rund ZU PS beträgt.

Bei der anderen Flugart, dem Segelflug, der von der flugbegeisterten deutschen Jugend der Welt geschenkt wurde, wird die Energie, die sich hier in der Natur unter den verschiedensten Verhältnissen bietet, ausgenutzt.

Zurückgeblieben ist trotz der vielen Bemühungen der Schwingenflug. Man denke an die vielen Patentanmeldungen vor 30 Jahren. Diese Flugart kann, wie es scheint, nur in der Luft experimentiert werden. Die Segelflugentwicklung ist hierfür ein Beispiel. Die Aufgabenaufstellung in der Rhön-Segelflugausschreibung 1920 eilte der Zeit weit voraus. Erst mußte die eine Aufgabe, das Segelflugproblem, gelöst werden. Damit ist uns die Möglichkeit gegeben, Versuche von Schwingen aller Art auf ihre Vortriebs- und Auftriebsmögliehkeit mit geringstem Leistungsbedarf zu studieren. Vielleicht ist es vorteilhaft, aus Sieherheitsgründen zunächst, erst mit kleinen Flügeln, die nach und nach vergrößert werden, zu arbeiten. Als Antrieb wird hier Menschenkraft vorzuziehen sein, da der Mensch mit seinem Gefühl ein gutes Instrument sein wird, um zu fühlen, unter welchen Verhältnissen die angetriebenen Schwingen die geringste Kraft erfordern, und welche Bewegung am günstigsten ist. Deshalb sind Versuche in dieser Richtung, um überhaupt Unterlagen zu schaffen, außerordentlich zu begrüßen.

Diese Nummer enthält Patentsammhmg Nr. 37.

Versuchsflüge mit Arno Vogel-Schwingenflugzeug.

Schwingenflugmodelle sind schon seit 1909 auf der IIa in Frankfurt am Main geflogen. 1920 erschien Senator Zeise (vgl. „Flugsport'4 S. 209/1933) auf der Wasserkuppe zum ersten Rhönwettbewerb mit einem Segelflugzeug mit Yortriebsschwingen. Dieses Flugzeug ging leider vorzeitig in die Brüche. Ferner ließ sich Dr. Brustmann, nachdem seine Versuche 1925 („Flugsport" S. 369/1925) mit einem Schwingenfahrrad keine Erfolge brachten, von A. Lippisch einen gleitfähigen Schwingenhochdecker konstruieren, mit dem Werner Krause und Fritz Stamer Gleitschwingenflüge ausführten und dabei den Gleitflug auf das doppelte verlängerten („Flugsport" S. 372/1930).

Seit jener Zeit sind wesentliche Fortschritte auf diesem Gebiet nicht gemacht worden. Versuche zur Bestimmung des Leistungsbedarfs von Schwingenflugmodellen wurden verhältnismäßig wenig durchgeführt. Die Hauptsache war, zunächst zu untersuchen, ob der Leistungsbedarf bei Schwingenflugmodellen geringer ist als bei Drachenmodellen. Solche Untersuchungen wurden von Arno Vogel, Plauen, 1941 (vgl. „Flugsport" S. 221/1941), welche auch einen sehr einfachen Schwingenmechanismus, der beim Aufschlag ein möglichst widerstandsfreies Durchschneiden der Luft gestattet und beim Abschlag eine Auf- und Vortrieb erzeugende Wirkung ermöglicht, durchgeführt. Die Moclellfhigversuche von Arno Vogel ergaben beim Drachenmodell 5,2 mkg/sec und beim Schwingenflugmodell nur 4,1 mkg/sec Leistungsbedarf.

Vogel entschloß sich nun, seine Schwingen in natürlicher Größe für Menschenflug zu versuchen. Er baute seine Schwingen mit Antriebsvorrichtung durch Beine unter Mithilfe von Dr. Karl Förster NSFK. und Martin Förster FLHJ. in einen Schulgleiter 38 ein. Vgl. die nebenstehende Abb. Bei den Flugversuchen galt es festzustellen, wie sich die Wirkung der Schwingen auswirkte und die Gleitflugentfernung vergrößert wurde. Die Versuchsmaschine wurde von Flugzeugführer Stubaf. Pult, NSFK.-Stan-darte 37, Chemnitz, zunächst mit festgestellten Schwingen im Gleitflug und dann zum Vergleich mit Betätigung der Schwingen, ohne jegliches

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Arno-Vogel-Schwingenversuchsfmgzeug. Man erkennt an dem Rumpf des Schulgleiters 38 das angebrachte Antriebsgestänge und an dem abgeschnittenen Flügelende die Hebelanordnung für die Schwingen. Unten: Gleitflug mit festgestellten Schwingen. Gesamtfläche 14 m2. Gew. 108 kg. Bilder Dr. Förster (5)

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Arno-Vogel-Schwingenversuchsflugzeug. Erster Flug.

vorhergegangenes Training geflogen, wobei trotz der Betätigung der Trethebel durch Beine und Betätigung des Knüppels durch Hand eine gute Längs- und Querstabilität festgestellt wurde.

Die Flugergebnisse waren folgende: 18. 8. 42 Gleitflug: Querruder mit Seitenruder gekuppelt, Flugdauer 14 sec.

18. 8. Schwingenflug: Fluglage gut, Rechtskurve, 18 sec.

18. 8. Schwingenflug: Streckenverbesserung beobachtet, 18 sec.

19. 8. Schwingenflug: Zur Erzielung eines rascheren Abschlages der Schwingen wird längs der Zugstangen ein Gummiseil gespannt. Ergebnis: Streckbewegung bequemer, Aufschlag ist zu langsam, 17 sec.

19. 8. 3 Gleitflüge: 1. SW-Wincl 2—4, Flugzeit 12 sec, Flugstrecke 159 m.

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Arno-Vogel-Schwingenversuchsflugzeug. An Stelle der Seitenruderpedale sind Hebel, die mit den Beinen nach vorn getreten werden und die Kraft durch Gestänge und Winkelhebel betätigen, angebracht.

2. Gleitflug: SW-Wind 3—5, Flugzeit 13 sec, Flugstrecke 163 m. 3. Gleitflug: SW-Wind 3—5, Flugzeit 12 sec, Flugstrecke 168 m,

19. 8. Schwingenflug: Ohne Seilvorspannung, rascher Schwingenaufschlag, größere Kraftanstrengung beim Abschlag, SW-Wind 3—5, Flugzeit 18 sec, Flugstrecke 200 m, Streckenvergrößerung 37 m.

20. 8. 2 Schwingenflüge: Versuch mit geringerer Seilspannung. Aufschlag immer noch zu langsam. Flugergebnisse dadurch ungünstig. 1. Schwingenflug : Wind 2—4, Flugdauer 10 sec, Schwingenflugstrecke 175 m. 2. Schwingenflug: SW-Wind 3—4, Flugdauer 10 sec, Flugstrecke 165 m.

20. 8. Gleitflug: SW-Wind 0—2, Flugdauer 9 sec, Flugstrecke 152 in. 20. 8. Schwingenflug: Ohne Gummiseil, Flugergebiiisse werden besser.

SW-Wind 1—3, Flugdauer 12 sec, Flugstrecke 192 m, Streckenvergrößerung 40 m.

20. 8. Gleitflug: SW-Wind 0—1, Flugdauer 12 sec, Flugstrecke 215 m.

20. 8. Schwingenflug: Ohne Gummiseil. Startstelle liegt einige Meter höher. SW-Wind 0—1, Flugzeit 19 sec, Flugstrecke 258 m, Streckenvergrößerung 43 m.

Wegen einsetzenden Gewittersturmes und starken Regens konnten weitere Versuche nicht mehr durchgeführt werden.

Schwingenflugversuche wie die von Vogel und Brustmann sind außerordentlich wichtig. Nur auf diesem Wege ist es möglich. Schritt für Schritt das Problem zu lösen und Unterlagen über Leistungsbedarf herauszuarbeiten. Schwingen können nur in der Luft versucht werden.

Ju 46 Katapultflugzeug.

Wie die K 43, so ist auch die Ju 46 aus der W 34 entstanden. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwickluiig zum Katapu ltflugzeug, das auf den Schii el Idanipfern „Europa" und „Bremen" mit guten Erfolgen eingesetzt wurde. Als Motor diente ein 600 PS starker BMW-Hornet-Sternmotor.

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Postflugzeug Ju 46, das auf den Dampfern „Europa" und „Bremen" als Nach- und Zubringerflugzeug für die Post erfolgreich eingesetzt wurde. Werkbild OFM.

Spannweite 17,80 m, Länge 11,10 m, Höhe 3,90 m, Tragflächeninhalt 44,00 m2, Geschwindigkeit 224 km/h, Landegeschwindigkeit 115 km/h, Gipfelhöhe 4700 m, Fluggewicht 3400 kg.

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Ju K 53.

Werkbild OFM.

Ju 53 K Militärflugzeug.

Die K 53 ist die letzte von Junkers im Ausland gebaute Militärmaschine, die aus dem Kurier- und Postflugzeug A 35 entstanden war. Das Baumuster fand als Aufklärer und leichtes Kampfflugzeug Verwendung. Die Besatzung bestand aus 2 Mann. Als Bewaffnung dienten zwei starre, durch den Luft-schraubenkreis feuernde MG und ein bewegliches Zwillings-MG. Als Triebwerk wurde der bewährte Junkers-Motor LV von 280/310 PS eingebaut. Durch Auswechseln des Fahrgestells gegen Schwimmer konnte die K 53 in kurzer Zeit zum Wasserflugzeug umgebaut werden. Ferner konnte sie mit Schneekufen ausgerüstet werden.

Spannweite 15,94 m, Länge 8.215 m, Höhe auf Stand 3,5 m, Tragfläche 29,76 m2, Geschwindigkeit in 2000 m Höhe 195 km/h, Laiidegeschw. 100 km/h. Fluggewicht 1500kg, Gipfelhöhe 6400m.

jll K o3. Zeichnung Flugsport

USA DougIas-A-20-A.

Typ A-20-A ist von der Douglas Aircraft Co. als Angriffs-Bomber in Ganzmetallbauweise gebaut.

Flügel freitragend, vierteilig, Mitteldeckeranordnung, vergleiche die Teilbauskizze (Abb. 6).

Rumpf aus zwei Hälften, Glattblechschalenbau mit Innenversteifungen, Einfaches Flöhen- und Seitenleitwerk freitragend.

Fahr werk hydraulisch hochziehbar.

Douglas-A-20-

A-Angriff sbombe r wird in ca. 500 Ein-zelstücken hergestellt. Nach dem ersten Baumuster wurden perspektivische Zeichnungen von den Einzel-stücken unter Zuhilfenahme von

photographischen Aufnahmen angefertigt. Damit sollte den Arbeitern das komplizierte Studium von Blau-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Abb. 2 ii. 3. USA Douglas A-20-A.

pausen erleichtert werden. Ebenso wurden neben den für den Bau nötigen Schablonen und Baugerüsten der Einzelteile Ansichtsmodelle der Einzelstücke hergestellt.

Nachstehende Abbildung 6 zeigt die Auflösung des Douglas-A-20-A in die Einzelherstellungsteile, Abbildung 4 und 5 z. B. Zeichnung und Schablonen einer inneren Flügelklappe.

Spannweite 18,6 m, Länge 14,6 m, Höhe 5,35 m.

Abb. 5. a obere Haut, b Nasenhaut, c untere Haut, cl Stoffbespannung, e, f, g Yersteifer, Ii Rohr, i Gußstück.

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Abb. 4. Baugerüst. Oben: Bau im ersten Stadium; unten: Encl-baustadium.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Inland.

Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Oblt. Marseille, Staffelkpt. in einem Jagdgeschw.

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Hptm. Braendle, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeschw., Hptm. Steinhoff, Gruppenkommandeur in einem Luftgeschw., Obstlt. Sigel, Kommodore eines Sturzkampfgeschw., Hptm. Zemsky, Gruppenkommandeur in einem Sturzkampf-geschw., Hptm. Druschel, Gruppenkommandeur in einem Schlachtgeschw., Obst. Bormann, Kommodore eines Kampfgeschw.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Major H. Keppler, Gruppenkommancleur in einem Kampfgeschw., Oblt. Schmitz, Flugzeugf. in einem Kampfgeschw., Oblt. Fuß, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw., Fw. A. Hafner, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw., Hptm. Wandel, Stffkpt. in einem Jagdgeschw.

Adalbert Karbe, Hptm., Ritterkreuzträger, Stffkpt. in einem Kampfgeschw., am 20. 7. Heldentod im Kampf gegen Großbritannien.

Oblt. Marseille schoß mit seiner „Me 109" an einem Tage 16 Feindflugzeuge ab. vormittags im ersten Einsatz 4, im zweiten 8 und im dritten nachmittags 4. Es ist dies die größte Abschußzahl, die je ein Jagdflieger an einem Tage erzielt hat.

150 Abschüsse errang Major Gollob, Träger des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

150 Abschüsse, Oblt. Graf, Stffkpt. in dem von Major Gollob geführten Jagdgeschw., das seinen 3000. Luftsieg errang, Eichenlaubträger mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Beförderungen in der Luftwaffe. Durch den Führer mit Wirkung vom 1. Sept. 1942 zu Generalstabsärzten: die Generalärzte Dr. Schmidt (Friedrich), Dr. Gebler; zu Generalmajoren: die Obersten Meister und Hornung.

Ausland.

Graf Julius Karolyi, Schwiegersohn des ungarischen Reichs Verwesers, Präsident des Ungarischen Aeroverbandes, 36 Jahre alt, stürzte am 2. 9., 17 h, bei Erd in die Donau tödlich ab.

Italien. Lazarettschiff „Aquileia" am 3. 9., 14 h, 70 Meilen von der Küste der Cyrenaika von engl. Flugzeugen mit Maschinengewehrfener beschossen nnd darauf aus geringer Entfernung ein Torpedo abgeschossen, ohne daß jedoch das Schiff getroffen wurde, Bereits am 29. 7. wurde das Lazarettschiff „Gitta di Trapani'', welches gleichfalls das Rote Kreuz trug, von engl. Flugzeugen bombardiert.

Brit. Flugzeuge bombardierten die afghanische Stadt Host am 30. 7. 20 Häuser und eine Moschee wurden zerstört. 3 Personen getötet.

Engl. Bombenangriff auf indische Stadt nördlich von Lucknow, 8 brit. Flugzeuge, erfolgte, wie aus Rangun gemeldet wird, am 16. 8. Es entstanden Brände, wobei Bewohner ums Leben kamen.

Austr. Flugzeugfabrikation betrug nach einer Mitteilung des austr. Luftfahrtministers 14 000 Flugzeuge, Wert 10 Mi 11. Pfund. Für 1942 sollen 20 Mill. Pfund bewilligt sein.

Kanadische Fliegerausfoildungskurse sollen von 24 auf 28 Wochen Ausbildungszeit verlängert sein.

Luftwaffe.

Fiihrerhptquart, 27. 8. 42. (DNB.) OKW.: Westl. Stalingrad wurde der Gegner unter starkem Einsatz der Luftwaffe mit hohen Verlusten abgewiesen; dabei wurden 40 Panzer vernichtet. — Jäger und Flakartillerie brachten am 25. und 26. 8. 153 Sowjetflugzeuge zum Absturz. 4 weitere wurden am Boden zerstört. 9 eigene Flugzeuge sind vom Flug gegen den Feind nicht zurückgekehrt. — Leichte deutsche Kampff 1 ugzeuge griffen in Ägypten Kraftfahrzeugansammlungen und Artilleriestellungen der Briten mit guter Wirkung an. — Einzelne brit. Flugzeuge flogen gestern nach West- und Nordwestdeutschiand ein. In der Nacht führten einzelne Sowjetbomber milit. bedeutungslose Flüge über Ostdeutschland durch. Durch planlos abgeworfene Spreng- und Brandbomben entstanden nur geringe Schäden. — Tag- und Nachtangriffe der Luftwaffe verursachten in kriegswichtigen Anlagen Süd- und Südost-Eng 1 ands Zerstörungen und ausgedehnte Brände.

Fiihrerhptquart., 28. 8. 42, (DNB.) OKW.: Westl. Stalingrad griffen starke Kampf- und NahkampffIiegerkräfte in die Erdkämpfe vernichtend ein. — Außerdem wurden Stalingrad und die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets bei Tag und Nacht bombardiert. 2 große Wolgafrachter und ein Tanker wurden in Brand geworfen. — Südwestl. Kaluga und bei Rschew wurden an mehreren Stellen A n gr if f s vo r be r e i tun gen des Feindes im Zusammenwirken mit Luft w a f f e n v e r b ä n -den zerschlagen. — Die Sowjetluftwaffe verlor am gestr. Tage in Luftkämpfen und durch Flakartillerie 101 Flugzeuge, 7 weitere wurden am Boden zerstört. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. — Bei Einflügen in die besetzten Westgebiete wurden gestern in Luftkämpfen 15. durch Vorpostenboote 3 brit. Flugzeuge ohne eigene Yerluste abgeschossen. — Nach wirkungslosen Tagesstörflügen über West-und Nordwestdeutschland führten Verbände der brit. Luftwaffe in der Nacht zum 28. 8. Angriffe, vor allem auf die Stadt Kassel, durch. Die Zivi 1 bevö 1 kerung hatte Verluste. In Wohnvierteln entstanden Sach- und Gebäudeschäden. Durch Nachtjäger und Flakartillerie wurden nach bisherigen Meldungen 35 der angreifenden brit. Bomber zum Absturz gebracht. — In der Zeit vom 14. bis 27. 8. verlor die brit. Luftwaffe 315 Flugzeuge, davon 52 über dem Mittelmeer und. in Nordafrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 63 eigene Flugzeuge verloren. — Bei Tage und in der vergangenen Nacht griff die deutsche Luftwaffe kriegswichtige Anlagen an der Südküste Englands sowie in Mittel- und Ost engl and mit Spreng- und Brandbomben an.

Fiihrerhptquart., 29. 8. 42. (DNB.) OKW.: Bei Tag- und Nachtangriffen der Luftwaffe auch gegen die rückwärtigen Bahnlinien erlitten die Sowjets wieder schwere Yerluste. Auf der Wolga wurden 2 Tanker in Brand geworfen und 12 Frachtschiffe beschädigt. — Südwestl. Kaluga griff der Feind mit starken, von Schlachtfliegern unterstützten Infanterie- und Panzerkräften an. Die Angriffe wurden von Yerbänden des Heeres und der Luftwaffe in vorbildlichem Zusammenwirken in harten Kämpfen abgeschlagen. — Auch bei Rschew brachen erneute Angriffe starker feindl. Kräfte im Gegenstoß deutscher Truppen und im zusammengefaßten Angriff von Kampf- und Sturzkampfgeschwadern zusammen. — Im Finnischen Meerbusen belegten Kampfflugzeuge einen Inselflugplatz mit Bomben und beschädigten 5 feindl. Be wacher. — In Nordafrika und über der Insel Malta

wurden in Luftkämpfen 3 brit. Flugzeuge ohne eigene Verluste abgeschossen. --Verbände der deutschen Luftwaffe griffen in der Nacht brit. Flugplätze südl. Alexandria mit Bomben schweren Kalibers an. In Flugp 1 atzan 1 agen und zwischen abgestellten Flugzeugen entstanden ausgedehnte Brände. — Bei wiederholten feindl. Luftangriffen auf ein deutsches Geleit im Mittelmeer wurden durch Bordwaffen 7 von 24 angreifenden brit. Bombenflugzeugen abgeschossen. Der Geleitzug erreichte unbeschädigt seinen Bestimmungshafen. — 2 brit. Flugzeuge, die am 28. 8. nach Westdeutschland und über die Deutsche Bucht einflogen, wurden im Luftkampf zum Absturz gebracht, 5 weitere bei Einflügen in die besetzten West-gebiete abgeschossen. — In der vergangenen Nacht führten Verbände der brit. Luftwaffe Stör an griffe auf süd- und s üd w es tdeu ts dies Gebiet. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. In Wohnvierteln einiger Städte entstanden Sach- und Gebäudeschäden. Nachtjäger und Flakartillerie schössen nach den bisherigen Meldungen 32 der angreifenden Bomber ab. — Im Kampf gegen Großbritannien griffen deutsche Flugzeuge bei Tag und Nacht kriegswichtige Anlagen in Südwest- und Nordosteng 1 and mit beobachteter guter Wirkung an.

Führerhptquart., 30. 8. 42. (DNB.) OKW.: Im Raum von Stalingrad durchstießen Infanteriedivisionen und Schnelle Verbände, durch starke Kräfte der Luftwaffe unterstützt, stark ausgebaute Stellungen und brachen in harten Kämpfen tief in das feindl. Befestigungssystem ein. — Bei Rschew versuchte der Feind auch gestern unter Einsatz starker Kräfte die Front zu durchbrechen. Unter Mitwirkung der Luftwaffe wurden alle Angriffe, zum Teil im Gegenstoß, abgeschlagen. — Seit dem 30. 7. wurden in dem Kampfraum um Rschew 1572 Sowjetpanzer abgeschossen, teils von Flieger- und Flakverbänden der Luftwaffe zerstört oder im Nahkampf vernichtet, 547 Flugzeuge bei 25 eigenen Verlusten zum Absturz gebracht und zahlloses Material durch das deutsche Abwehrfeuer und die Angriffe der deutschen Luftwaffe zerstört. Die blutigen Verluste des Feindes sind außergewöhnlich hoch. — In der vergangenen Nacht führten Sowjetbomber, zum Teil in großer Höhe. Störflüge über Nordostdeutschland durch. — Durch planlose Bo mbeiiabwürfe entstanden an einigen Stellen geringe Schäden. — In Nordafrika wurden durch deutsche und italien. Jagdflugzeuge und durch Flakartillerie 12 brit. Flugzeuge abgeschossen. — Im Seegebiet von El Daba wurde ein brit. Zerstörer durch Bombentreffer schwer beschädigt. — Deutsche Kampfflugzeuge versenkten südl. Korfu ein brit. Unterseeboot. — Bei Einflügen brit. Verbände in die besetzten Westgebiete wurden gestern m Luftkämpfen 5 feindl. Flugzeuge ohne eigene Verluste zum Absturz gebracht. — Im Kampf gegen Großbritannien griffen deutsche Flugzeuge bei Tage Industrie- und Versorgungsanlagen in Süd- und Ostengland sowie Schiffsziele an der engl. Kanalküste an. Ein brit. Handelsschiff von 5000 BRT. und ein Geleitboot wurden durch Volltreffer versenkt. Ein weiteres Geleitboot blieb schwer beschädigt liegen.

Führerhptquart., 31. 8. (DNB.) OKW.: Nachtangriffe der Luftwaffe riefen in Stalingrad ausgedehnte Brände hervor. Außerdem wurden Eisenbahnziele und Flugplätze des Feindes ostwärts der Wolga mit guter Wirkung bekämpft. — Kampfflugzeuge belegten bei Tag und Nacht kriegswichtige Anlagen in Ostengland und in den Mi dl an ds mit Spreng- und Brandbomben. — Am 29. 8. errang Major Gollob, Kommodore eines jagdgeschw., an der Ostfront seinen 150. Luftsieg.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Eichenlaub träger v. 1. n. r.: Maj. Gollewe, Hptm. Steinhoff, Hptm. Brändle.

Hptm. Zemsky. Weltbild (4)

Führerhptquart, 1. 9. 42. (DNB.) OKW.: Starker Einsatz der Luftwaffe trug zur Zermürbung des feindl. Widerstandes bei. Schwere Bombenangriffe wurden in der vergangenen Nacht gegen Stalingrad und mehrere Flugplätze ostwärts der Wolga geführt. — Nordwestl. Medyn und bei Rschew scheiterten neue von Panzern unterstützte Angriffe des Feindes. Kampf- und Sturzkampffliegerverbände brachten den in hartem Abwehrkampf stehenden Truppen wirksame Entlastung.

— Auf dem Ladogasee wurde ein sowj. Kanonenboot durch Luftangriff vernichtet.

— Im hohen Norden wurden in der vergangenen Nacht milit. Anlagen von Archangelsk bombardiert und mehrere große Brände ausgelöst. — Die Sowjetluftwaffe verlor im Verlaufe der beiden letzten Tage in Luftkämpfen und durch Flakartillerie 182 Flugzeuge, 15 weitere wurden am Boden zerstört. In der gleichen Zeit gingen 11 eigene Flugzeuge verloren. — In den letzten beiden Nächten belegten deutsche Kampffliegerverbände mehrere brit. Flugplätze südl. Alexandrien und nordwestl. Kairo mit Bomben schweren Kalibers sowie Tausenden von Brandbomben. In den Flugplatzanlagen und zwischen abgestellten Flugzeugen wurden Explosionen und starke Brände beobachtet. — Im gleichen Zeitraum versenkte die Luftwaffe 14 Handelsschiffe mit 109 000 BRT. und beschädigte weitere 12 Handelsschiffe ohne Größenangabe. — An feindl. Kriegsfahrzeugen versenkte die Luftwaffe einen Kreuzer, 4 Zerstörer, ein Unterseeboot, ein Torpedoboot, ein Schnellboot, einen Bewacher und ein Geleitboot. Beschädigt wurden 2 Flugzeugträger, 12 Kreuzer bzw. Zerstörer, 4 Schnellboote, ein Sturmlandungsboot, ein Geleitboot. — Außer den empfindlichen Kriegsschiffsverlusten verlor die feindl. Schiffahrt somit im Monat August insgesamt 125 Schiffe mit zusammen 808 100 BRT. Weitere 35 Schiffe mit zusammen etwa 200 000 BRT. wurden torpediert bzw. durch Bombentreffer beschädigt.

Führerhptquart., 2. 9. 42. (DNB.) OKW.: Ein Aufklärungsflugzeug versenkte im Wolgadelta südl. Astrachan einen Sowjettanker durch Bombenwurf. — Süd-westl. Kaluga und bei Rschew wurden mehrere örtliche Angriffe der Sowjets abgewiesen und Bereitstellungen durch Artilleriefeuer und Angriffe der Luftwaffe zerschlagen. — Auf dem Ladogasee wurden durch Bombentreffer ein Sowjet-Torpedoboot versenkt und 2 Transportkähne beschädigt. — Kampfflugzeuge griffen bei Tag und Nacht einen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt nordwestl. Moskau an. Explosionen und Großbrände wurden beim Abflug erkannt. — In der vergangenen Nacht flogen Sowjetflugzeuge in das Generalgouvernement und nach Ostpreußen ein und griffen hauptsächlich Wohnviertel der Stadt Warschau an. Es entstanden mehrere Brände. — Im Zusammenhang mit den Kämpfen in Ägypten wurden am 31. 8. und 1. 9. in Luftkämpfen durch deutsche und Italien. Jäger 51, durch Flakartillerie 4 brit, Flugzeuge abgeschossen. —i Bei Tageseinflügen einzelner Flugzeuge in die besetzten Gebiete verlor die brit. Luftwaffe gestern 2 Jagdflugzeuge. — In der vergangenen Nacht griff die brit. Luftwaffe mehrere Orte der Saarpfalz an. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. In Wohnvierteln, vor allem in Saarlautern, entstanden Sach- und Gebäudeschäden. 2 der angreifenden Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht. — Leichte deutsche Kampfflugzeuge erzielten in einem Truppenlager an der engl. Südküste Bombentreffer schweren Kalibers. — In der Nacht wurden kriegswichtige Anlagen in den Midlands und in Nordostengland mit Spreng- und Brandbomben belegt und mehrere Brände verursacht.

Führerhptquart., 3, 9. 42. (DNB.) OKW.: Vor Noworossijsk wurden ein Motorboot und ein Räumboot durch Bombenwurf versenkt. — Vor Stalingrad warfen deutsche und rumänische Truppen in engem Zusammenwirken mit der Luftwaffe den Feind aus stark befestigten Bunkerstellungen. — Kriegswichtige Anlagen in und um Stalingrad sowie Schiffsziele auf der Wolga waren das Ziel schwerer Luftangriffe. — Auch im Raum von Rschew scheiterten von starken Infanterie-uncl Panzerkräften geführte feindl. Angriffe. Hierbei wurden von Verbänden des Heeres und durch zusammengefaßten Einsatz von Kampf- und Sturzkampfflieger-verbänden 109 Sowjetpanzer vernichtet. — An der Eismeerfront bekämpfte die Luftwaffe sowj. Batteriestellungen auf der Fischerhalbinsel sowie einen Flugstützpunkt bei Murmansk. — Die Sowjetluftwaffe verlor am 1. und 2. 9. in Luftkämpfen und durch Flakartillerie 184 Flugzeuge, ein weiteres wurde am Boden zerstört. 8 eigene Flugzeuge kehrten vom Flug gegen den Feind nicht zurück. — An der ägyptischen Front schössen deutsche und italien. Jagdflieger gestern 21 brit. Flugzeuge ab. Ein deutsches Flugzeug ging verloren. — In der Nacht zum

2. 9. bombardierten deutsche Kampffliegerverbände mehrere brit. Flugplätze nordwestl. und nordöstl. von Kairo. — Nach wirkungslosen Tagesstörflügen in großer Höhe über Westdeutschland griffen Verbände der brit. Luftwaffe in der vergangenen Nacht die Stadt Karlsruhe an. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Besonders in der Innenstadt entstanden Sach- und Gebändeschäden. Nach bisherigen Meldungen wurden 6 der angreifenden Bomber zum Absturz gebracht. — Bei Tiefangriffen erzielten gestern leichte deutsche Kampfflugzeuge Bombentreffer schweren Kalibers auf Industrie- und Verkehrsanlagen der Insel Wight und der engl. Südküste. In der Nacht zum 3. Sept. wurden kriegswichtige Ziele in Mittelengland bombardiert.

Führerhptqrt., 4. 9. (DNB.) OKW.: Deutsche und rumänische Truppen haben am 1. Sept. im Zusammenwirken mit Verbänden der Kriegsmarine und Luftwaffe von der Krim aus die Straße von Kertsch überschritten, trotz zähen feindl. Widerstandes die feindl. Küstenverteidigung durchbrochen und im raschen Vordringen am gestr. Tage die Verbindung mit den vom Osten angreifenden rumänischen Truppen hergestellt. — Bei einem feindl. Luftangriff gegen einen deutschen Flugplatz im mittleren Frontabschnitt wurden 24 von 37 der angreifenden Flugzeuge zum Absturz gebracht, der Rest zum Abdrehen gezwungen. — In Ägypten richteten sich Angriffe der deutschen und italien. Luftwaffe gegen feindl. Truppen, Kraftfahrzeugansammlungen, Flugplätze und Nachschubverkehr. In Luftkämpfen wurden 25 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — Im Laufe der gestr. Nacht wurden über der Deutschen Bucht 2 brit. Flugzeuge zum Absturz gebracht. — Leichte deutsche Kampfflugzeuge erzielten gestern Volltreffer in Industrie- und Verkehrs-anlagen an der engl. Südküste. -- Oblt. Marseille, Staffelkapt. in einem Jagdgeschw., errang am 2. 9. an der ägypt. Front seinen 125. Luftsieg, nachdem er in Luftkämpfen des vorangegangenen Tages 16 brit. Gegner bezwungen hatte.

Führerhptqrt., 5. 9. (DNB.) OKW.: Im Hafen von Noworossijsk wurden 2 Transportschiffe durch Bombenwurf beschädigt. — In Tag- und Nachtangriffen setzte die Luftwaffe die Zerstörung von Verkehrs- und Flugplatzanlagen ostwärts der Wolga fort. — Nordwest! Medyn und südostwärts Rschew scheiterten wiederholte, von Panzern und starken Luftverbänden unterstützte Angriffe der Sowjets. — Bei Nacht wurde ein feindl. Flugstützpunkt mit guter Wirkung bombardiert. — Im Finnischen Meerbusen wurde ein sowj. Minensuchboot durch Bombenwurf beschädigt. An der Ostfront wurden am 3. und 4. 9. 182 feindl. Flugzeuge in Luftkämpfen und durch Flakartillerie zum Absturz gebracht, 5 weitere am Boden zerstört. 14 eigene Flugzeuge werden vermißt. — In der vergangenen Nacht führten die Sowjets Störflüge über dem Generalgouvernement und über Ostdeutschland durch. Planlose Bombenabwürfe verursachten einige Verluste unter der Bevölkerung. Es entstand geringer Sachschaden. Der Feind verlor ein Flugzeug. — Die brit. Luftwaffe führte in der Nacht zum 5. 9. einen Terrorangriff auf Wohnviertel der Stadt Bremen. Aus großer Höhe geworfene Spreng- und Brandbomben trafen u. a. mehrere Kirchen und Krankenhäuser schwer. Nachtjäger und Flakartillerie schössen 11 der angreifenden Bomber ab. — Im Kampf gegen Großbritannien griffen deutsche Flugzeuge, zum Teil im Tiefflug, Industrie- und Verkehrsanlagen an der engl. Süd- und Süd-ostkiiste an. — Oblt. Graf. Staffelkapt. in einem Jagdgeschw., errang am 4. 9. an der Ostfront seinen 150. Luftsieg.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ritterkreuzträger v. 1. n. r.: Oblt. L. Becker, Oblt. Kiel, Hptm. R. Müller,

Oblt. Bischoff. Weltbild (4)

Führerhptqrt., 6. 9. (DNB.) OKW.: Die erbitterten Kämpfe im Raum von Stalingrad halten an. Auch gestern scheiterten unter Mitwirkung der Luftwaffe Entlastungsangriffe sehr starker feindl. Kräfte von Norden. Hierbei wurden 84 Panzer vernichtet. Stalin gr ad, Flugplätze ostwärts der Wolga und N ach s chub v e r b in dun -gen der Sowjets wurden bei Tag und Nacht bombardiert. 2 Wolgaschlepper wurden durch Bombenwurf beschädigt. — Im Raum von Woronesch wurden bei feindl. Luftangriffen auf deutsche Flugplätze 27 Flugzeuge in Luftkämpfen ohne eigene Yerluste abgeschossen. — Südwestl. Kaluga und südostwärts Rschew brachen wieder feindl. Angriffe zusammen. Mehrere Flugplätze des Feindes wurden überraschend angegriffen und dabei 20 sowj. Flugzeuge am Boden zerstört. — Ein weiteres Minensuchboot wurde im Finnischen Meerbusen durch Bombentreffer beschädigt. — An der Eismeerfront bombardierten Kampfflugzeuge den Kriegshafen Murmansk sowie Eisenbahnanlagen mit guter Wirkung. — In der Zeit vom 25. 8. bis 4. 9. verlor die Sowjetluftwaffe 1062 Flugzeuge. Davon wurden 812 in Luft-kämpfen, 175 durch Flakartillerie und 33 durch Yerbände des Heeres abgeschossen, die übrigen am Boden zerstört. In der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 49 eigene Flugzeuge verloren. — In Nordafrika bekämpfte die deutsche und italienische Luftwaffe brit. Stellungen, Panzeransammlungen und Flugplätze. Nach Yolltreffern wurden Explosionen und Brände beobachtet. Über dem nordafrikan. Kampfraum sowie über Kreta wurden durch deutsche und italienische Jäger und durch Flakartillerie 20 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — Bei Einflügen in die besetzten Westgebiete wurden in Luftkämpfen 10, in der Nordsee und im Kanal durch Einheiten der Kriegsmarine 2 brit. Flugzeuge zum Absturz gebracht. — Deutsche Flugzeuge griffen gestern Industrie- und Yerkehrsanlagen an der engl. Südküste und in Ostengland an.

Führerhptqrt., 7. 9. (DNB.) OKW.: In der Schlacht um Stalingrad gewannen deutsche und rumänische Truppen in schweren Kämpfen weiter Boden. Der Feind erneuerte unter Einsatz starker Infanterie- und Panzerverbände seine schweren Entlastungsangriffe von Norden gegen die deutsche Riegelstellung. Alle Angriffe wurden blutig abgewiesen und 108 feindl. Panzer vernichtet. Panzer- und motorisierte Infanteriedivisionen, unterstützt durch Flieger- und Flakverbände, haben hieran entscheidenden Anteil. — Tag- und Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen das Stadtgebiet. Außerdem wurden im Verlauf der Nacht Flugplätze ostwärts der Wolga bombardiert. — Bei nächtlichen Bombenangriffen wurden Flugplatzanlagen nord westl. Moskau sowie der Nachschub verkehr des Feindes wirksam getroffen. — Auf dem Ladogasee wurden durch Bombentreffer ein Bewacher und ein Schlepper versenkt, ein weiterer Be wacher und 3 Schlepper beschädigt. — Kampf- und Sturzkampfflugzeuge bekämpften auch gestern brit. Artilleriestellungen im mittleren Abschnitt der Front in Ägypten, Panzer- und Kraftfahrzeugansammlungen sowie einen Flugplatz am Arabergolf mit guter Wirkung. Deutsche Jäger schössen in Luftkämpfen 15 feindl. Flugzeuge ab, ein weiteres feindl. Flugzeug wurde im See gebiet südl. Korfu zum Absturz gebracht. — Nach einzelnen wirkungslosen Tagesstörf 1 ügen griffen Yerbände der brit. Luftwaffe in der vergangenen Nacht Westdeutschland an. Die Zivilbevölkerung hatte Yerluste. In Wohnvierteln mehrerer Orte, vor allem in Duisburg, entstanden Sach- und Gebäudeschäden. Nach bisherigen Meldungen wurden 11 der angreifenden Flugzeuge abgeschossen. Weitere 7 verlor der Feind bei Einflügen in die besetzten Westgebiete. — Leichte deutsche Kampfflugzeuge bekämpften am gestr. Tage kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittelengland sowie Hafenanlagen an der engl. Nordostküste mit Bomben schweren Kalibers. In der Nacht bombardierten Kampfflugzeuge Werftanlagen in Sunder 1 and, zahlreiche Explosionen wurden beobachtet.

Führerhptqrt., 8. 9. (DNB.) OKW.: Im Raum von Noworossijsk finden noch Kämpfe mit den sich erbittert wehrenden feindl. Gruppen statt. Zerstörerflugzeuge bekämpften in Tiefangriffen Kolonnenverkehr der Sowjets auf der Küstenstraße südostwärts der Stadt. — Jagdflieger schössen aus angreifenden feindl. Flieger-verbänden 27 Flugzeuge ab. — Im Festungsgebiet von Stalingrad unterstützten starke Kampf- und Nahkampff 1 iegerkräfte die Kämpfe des Heeres. Die Wolgabrücken südl. der Stadt wurden bei Tag und Nacht bombardiert. — An der Einschließungsfront von Leningrad wurden mehrere feindl. Angriffe, zum Teil im Gegenstoß, unter Mitwirkung der Luftwaffe abgeschlagen. — Die Sowjetluftwaffe verlor am 6. und 7. 9. in Luftkämpfen, an denen auch italien., kroatische und ungarische Jäger beteiligt waren, 125. durch Flakartillerie 40 Flugzeuge, 3 weitere wnr-

den am Boden zerstört. 5 eigene Flugzeuge werden vermißt. — In Nordafrika erzielten deutsche Kampfflugzeuge Volltreffer in feindl. Panzer- und Kraftfahrzeugansammlungen sowie auf brit. Flugplätzen südl. von Alexandrien und im Raum von Suez. — Bei Einflügen in die besetzten Westgebiete und bei einzelnen Tagesangriffen gegen Westdeutschland wurden 3 brit. Flugzeuge abgeschossen. — Im Kampf gegen Großbritannien belegte die Luftwaffe in der vergangenen Nacht kriegswichtige Anlagen in Ostengland mit Bomben schweren Kalibers.

Führerhptquart, 9. 9. 42. (DNB.) OKW.: Vor der Schwarzmeerküste versenkten Kampfflugzeuge ein Transportschiff von 500 BRT. — Bei Nacht wurden das Stadtgebiet sowie sowj. Flugplätze ostwärts der Wolga bombardiert. — Im Raum von Rschew fanden auch am gestr. Tage keine größeren Kampfhandlungen statt. In der Zeit vom 30. 7. bis 6. 9. wurden hier durch Heer und Luftwaffe 2126' Panzer vernichtet. — Auf dem Ladogasee wurden 3 sowj. Kanonenboote durch Bombentreffer schwer beschädigt. — Im Hohen Norden griffen Kampfflugzeuge einen Flugstützpunkt an der Kola-Bucht und das Hafengebiet von Murmansk an. Jagdflieger schössen in diesem Raum 26 feindl. Flugzeuge ohne eigene Verluste ab. — Die Sowjetluftwaffe verlor am gestr. Tage in Luftkämpfen mit deutschen und kroatischen Jägern und durch Flakartillerie 137 Flugzeuge. 4 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Bei Einflügen in die besetzten Westgebiete und bei vereinzelten Tagesstörflügen über Westdeutschland wurden in Luftkämpfen 10 brit. Flugzeuge abgeschossen. — Im Laufe der Nacht griffen Verbände der brit. Luftwaffe südwestdeutsches Gebiet an. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Vor allem in Wohnvierteln entstanden Sach- und Gebäudeschäden. Nach bisherigen Meldungen wurden 3 der angreifenden Bomber abgeschossen. — In der Zeit vom 28. 8. bis 8. 9. verlor die brit. Luftwaffe 252 Flugzeuge, davon 120 über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 59 eigene Flugzeuge verloren. — Kampfflieger griffen bei Tag und Nacht Rüstungswerke und milit. Anlagen an der engl. Südküste sowie in Mittel- und Ostengland an. Ein brit. Motorschiff von 300 BRT. wurde durch Bombentreffer versenkt.

Ubergabe von 6 Schulgleitflugzeugen von dem Appellplatz der Arado-Flug-zeugwerke; Wittenberg, an den NSFK.-Sturm 11/36 der Standarte Halle, fand am 1. 4. 1942 statt, wo sie von OStbf. Hinz übernommen wurden. Die Flugzeuge wurden von den Werkslehrlingen, die der Flieger-Hitlerjugend angehören, außerhalb der Arbeitszeit in je 800 bis 1000 Baustunden gebaut.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Segelflug

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Übergabe von 6 Schulgleitern der Arado-Flugzeugwerke. Werkbild

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Unter Nutzlast versteht man Gewicht von Fluggästen, Fracht, Munition, Bomben (ohne Betriebsstoff- und Kühlwassergewicht).

Drachenbauarten mit vielen Skizzen finden Sie im „Flugsport" 1930 S. 358. Junkers „Junior A-50" Ganzmetall 80/88 PS, Typenbeschreibung mit Über-sichtszeichnung und Abb. „Flugsport" 5, 1930 veröffentlicht.

Literatur.

VDI-Richtlinien Schweißen von Kunststoffen. YDI 2007. 4 S. Preis 0,50 RM. VDI-Verlag G. m. b. H., Berlin NW 7.

Beschrieben ist das Schweißverfahren von Polyvinylchlorid, Fließpunkt 200° C. Zur Verwendung gelangten elektrisch beheizte und gasbeheizte Schweißgeräte. Sicherheitsfaktor von ausgeführtem Schweißen 0,6 bis 0,9.

Schulgleiter 38.Herausg. Korpsf. des NS.-Fliegerkorps. Bearb. von v. Ramspeck, NSFK. Ostubaf., Zeichnung Thomas Abeking. 1,55 RM. Verlag Surag, Offenburg (Baden).

Enthält in farbiger Manier 6 Abb. in Zellglaskunstdruck, abklappbar, so daß der Schulgleiter in Einzelteile zerlegt wird, und der Aufbau auch für Anfänger sehr gut zu erkennen ist.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

In letzter Erfüllung seiner Pflicht als Soldat und Ingenieur starb den Fliegertod unser lieber Kamerad und Alter Herr

Dipl.-Ing.

Feldwebel

Hermann Röthardt

K.O.A. Flugzeugführer

Sein umsichtiges Handeln und sein großes Können machten ihn zu einem unserer Besten. Die großen Verdienste als Führer der Gruppe und sein fliegerischer Einsatz werden uns immer Vorbild bleiben.

Flugtechnische Fachgruppe Stuttgart bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt e.V.

Kameradschaft „Graf Zeppelin'- N.S.D.St.B. a. d. Technischen Hochschule Stuttgart.

Stuttgart, im August 1942.

Für Unternehmen der Flugzeugindustrie

im südlichen Allgäu werden zum möglichst baldigen Eintritt gesucht Flugzeugbauer, Dreher, Fräser, Schlosser, Klempner, Schweißer, Werkzeugmacher, Kontrolleure. Bewerbungen erbeten unter Fr. 67 654 an ALA, Berlin W 35.

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