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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 24/1942

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 24/1942. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1942 - Heft 24/1942
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Illustrierte flugtechnische Zeitschritt und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adr.: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt a. M., Hindenburg-Platz 8

Bezugspreis für In- und Ausland pro Vierteljahr bei 14täglichem Erscheinen RM 4.50 Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und den Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit ,,Nachdruck verboten" versehen, nur mit genauer Quellenangabe gestattet.

Nr, 24 25. November 1942 XXXIV, Jahrgang

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 9. Dezember 1942

Holzflugzeugbau.

Auch der Holzflugzeugbau erfordert besonders geschickte Handwerker. Die Holzbearbeitung war in den alten Zeiten Domäne des Zimmermanns, des Böttchers, des Schreiners, des Bootsbauers, des Holzschnitzers, die auf ihrem Gebiet je nach Feinheit der Arbeit als Lehrling besonders ausgebildet wurden.

Ein Berufsbild für Lehrlinge im Holzflugzeugbau ist bereits im vorigen Jahre geschaffen worden.

Die Holzflugzeugbauer in den Fliegerschulen waren bisher Männer, die sich selbständig in den Segelflugzeugbau mit List und Tücke eingearbeitet hatten und einen Befähigungsnachweis an der Segelfliegerschule erbringen mußten, d. h. sie konnten sich nur behaupten, wenn sie den an sie gestellten Anforderungen genügten. Dieses alte Reservoir an Nachwuchskräften, die auch einmal Segelflugwerkmeister werden wollen, wird nach einigen Jahren erschöpft sein.

Indessen darf die Entwicklung des Segelflugzeugbaues nicht stillstehen. Schulgleiter und Leistungssegelflugzeuge von heute werden in zehn Jahren in aerodynamischer und baulicher Hinsicht anders aussehen müssen.

Der Segelflugzeugbau ist gegenüber dem Schreinerhandwerk immer fälschlicherweise als Bastelarbeit betrachtet worden. Diese Ansicht ist grundverkehrt. — Im Gegenteil — der Segelflugzeugbauer ist der Feinmechaniker der Schreinerei, diese Tatsache kommt auch in dem Berufsbild für Holzflugzeugbau zum Ausdruck.

Durch die Schaffung von veredelten Kunstharzpreßhölzern, Lagerhölzer, die unter hohem Druck verdichtet werden, sind durch die Kunst-harzleimung dem neuzeitlichen Holzflugzeugbau neue Wege geebnet. Die Anforderungen an den Holzflugzeugbauer steigern sich daher fortgesetzt.

Auf dem Fundament des Segelflugzeugbaues ist es notwendig, ein wenn auch kleines Handwerkerreservoir von ausgebildeten Kräften zu schaffen. Auf anderen Gebieten der Industrie werden die Feinmechanikerholz"

Diese Nummer enthält Patent-Sammlung Nr. 42 Bd. IX und Merkblatt 3—4 Knicken von Holzstäben.

arbeiter gesucht. Ganz abgesehen davon, daß in Flugforschungslaboratorien aller Art solche Holzfeinmechaniker benötigt werden.

Ital. Macchi Flugboot M. C. 77.

Das einmotorige Flugboot mit 4 Mann Besatzung ist für Fernaufklärung und Bombenwurf bestimmt.

Flügel freitragend, Schulterdeckeranordnung mit Landeklappen, Querruder mit Ausgleichsklappen, Holzbauweise.

Bootsrumpf Ganzmetallweise, stark gekielt, eine Stufe, unter den Flügelenden je ein Stützschwimmer mit zwei Streben gegen den Flügel verspannt. Im Rumpfbug und auf der Rumpfoberseite hinter dem Flügel ein Drehturm mit je einem MG., ein weiteres MG. mit Drehkranz hinter dem Führersitz innerhalb des Motorstrebenbockes.

Höhen- und Seitenleitwerksflosse gegen Rumpf verspannt, jedoch im Flug verstellbar.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Macchi Flugboot M. C. 77. Werkbild

Motor Isotta-Fraschini-Asso 750 R mit 850/910 PS mit Dreiflügel-Ver-stellschraube.

Spannweite 17,7 m; Länge 12,6 m: größte Höhe 3,94 m; Flügelinhalt 50 m2, Leergewicht 3000 kg, Zuladung 1800 kg, Fluggewicht 4800 kg; Flügelbelastung 96 kg/m2; Leistungsbelastung 5,3 kg/PS; Höchstgeschw. 303,5 km/h; Wasserungsgeschw. 112 km/h; Gipfelhöhe (theoretisch) 5500 m.

Engl Avro „Lancaster68, Viermotor.

Avro „Lancaster I", Baujahr 1941, mit Rolls Royce Merlin 12 Zylinder 1300 PS, ist aus dem Avro „Manchester" (vgl. „Flugsport" S. 232/42) entwickelt. 7 Mann Besatzung, Höchstgeschw. 450 km/h.

Avro „Lancaster" Viermotor Rolls Royce.

Svensk Motor Tidning

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Avro „Lancaster" Viermotor.

Ganzmetallbauweise mit Glattblechhaut. Flügel freitragend,

The Aeroplane

Mittelcleckeranorcl-nung, rechteckiges Mittelstück, Ansatzflügel nach den Enden sich gleichmäßig verjüngend, Landeklappen bis in die Ansatzflügel reichend.

Rumpf vgl. Abb., verhältnismäßig weil über die Flügelvorderkante vorstehend mit 3 MG.-Ständen.

Leitwerk mit ovalen Enclscheiben. Die äußeren Motoren sind tiefer angeordnet als die inneren und im

Grundriß gesehen rückwärts gegen die mittleren gestaffelt.

Fahrwerk in die Motorenverkleidung der inneren Motoren hochziehbar.

Spornrad fest.

Spannweite 33 m, Länge 22 m.

Avro „Lancaster" Viermotor. Zeichnung Flugsport

-2000

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

„BMW 801" Fertigmontage der Motoren ist in einem Montagegestell und gleichzeitig in einem Fahrwerk schwenkbar gelagert, somit sind alle Teile leicht

zugänglich. Werkbild

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

BMW 801 Triebwerk wird nach der Fertigmontage und Aufnahme in einem einfachen Triebwerkwagen zum Versand gebracht. Vorder- und Hinterachsenrollen sind durch ein Torsionsrohr drehsteif miteinander verbunden. Werkbild

Stufenlos regelbares Verstellgetriebe. System Junkers Pat. Nr. 710 463.

Bei der Regelung von Einspritzbrennkraftmaschinen ist es erforderlich, die Einstellbewegungen selbsttätiger Regler oder bestimmter Handhebel auf die För-dermengenverstelleinrichtung der Brennstoffeinspritzpumpen zu übertragen. Zu diesem Zweck wurde ein Verstellgetriebe geschaffen, dessen Übersetzungsverhältnis stufenlos geändert werden kann. Dieses Getriebe ist Gegenstand des DRP 710 463. Gemäß der Erfindung ist das Verstellgetriebe als Ausgleichgetriebe ausgebildet und so gestaltet, daß durch Veränderung seines Übersetzungsverhältnisses die miteinander in Eingriff stehenden Verzahnungen über den ganzen Verstellbereich hinweg keine Abstands- oder Mittelpunktsänderung erfahren.

Die Kraftübertragung erfolgt dabei, wie aus Abb. 1 und 2 hervorgeht, von einem Zahnsegment 2 über ein Ritzel 5 und einen innen und außen verzahnten Kranz 6 auf eine oder mehrere Zahnstangen 7, 8, wobei das Ritzel 5 auf dem einen Ende eines mit dem Segment 2 durch einen Zapfen 11 verbundenen Hebels 10 gelagert ist, während das andere Ende des Hebels 10 mit einer Kulisse 13 ver-

sehen ist und von einem im Gehäuse 4 befestigten Zapfen 12 gehalten wird. Das Ritzel 5 steht einerseits mit dem Segment 2 und andererseits mit der Innenverzahnung des Kranzes 6 in Eingriff, während die Außenverzahnung des Kranzes 6 mit den Zahnstangen 7, 8 zusammenwirkt, die am Fördermengenverstellglied der Einspritzpumpen angreifen. Die Änderung des Übersetzungsverhältnisses erfolgt durch Verschiebung des in die Kulisse 13 hineinragenden Zapfens 12 in einer Nut 14 des Gehäuses 4.

Abb. 1 u. 2. Stufenlos regelbares Verstellgetriebe, System Junkers, Pat. Nr. 710 463.

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f3 f5 11 10 9

Schnellverschlußkasten, ein Kleinteilbehälter für Nieten und sonstige kleinste Teile, der beim Umwerfen sich selbsttätig schließt, so daß die Teile nicht herausfallen können, ist von Blohm & Voß entwickelt worden. Bisher verwandte man transportable oder festangebrachte, offene Behälter, welche meistens durch Wände in einzelne Mulden unterteilt sind. Festangebrachte Kästen können wohl nicht umgeworfen werden, können jedoch beim Fortschreiten der Arbeit nicht mitwandern. Der neue ortsbewegliche Kleinteilbehälter besitzt eine selbst-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Abb. 1 u. 2.

Schnellverschlußkasten

tätige Verschlußeinrichtimg, die beim Herunterfallen oder Umkippen des Behälters in Tätigkeit tritt. Abb. 1 zeigt diesen Behälter als halbkreisförmig gebauten Kasten, welcher durch zwei Deckel geschlossen werden kann. Im Inneren des Behälters befinden sich Mulden, welche durch halbkreisförmig geformte Zwischenwände gebildet werden. Die beiden Deckel stehen unter Federspannung, welche das Bestreben haben, diese zu schließen. Hieran werden sie durch Fühlerhebel gehindert, die unter dem Boden des Behälters angebracht sind, Abb. 5 unten. Kommt die Unterlage für diese Fühlerhebel durch Herunterfallen oder Umkippen des Behälters nicht mehr zur Wirkung, so schnellen die Deckel unter Einwirkung der Federn selbsttätig in die Yerschlußlage. Damit beim Anheben und Transportieren des Behälters dieser geöffnet bleiben kann, ist ein Handgriff über eine in senkrechter Richtung verschiebbare Stange in Wirkungszusammenhang mit den Fühlerhebeln vorgesehen. Im angezogenen Zustand des Handgriffs ist daher die Öffnungsstelle der Fühlerhebel gesichert und es wird verhindert, daß sich die Deckel schließen, wenn der Behälter am Handgriff aufgehängt oder befördert wird.

Dieser ortsbewegliche Schnellverschlußkasten kann nach einer beliebigen Seite umgeworfen werden oder auch von seiner Auflage herunterfallen, ohne daß das kleinste Teilchen heraus- oder durcheinanderfällt, Abb. 2. Der Schnellverschlußkasten wird wieder aufgestellt und durch einen Handgriff geöffnet. Alle Teile belinden sich nach wie vor sortiert in den Behältermulden. A. Schwinke.

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Inland.

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Lt. Josef Wurmheiler, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw., Generalmajor Ramcke (Fallschirmjäger).

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Oblt. Peteani, Flugzeugf. in einer Nahauf klärer gr., Ofw. Franke, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw., Ofw. Köster, Flugzeugf. in einem Nachtjagdgeschw., Lt. Scheffel, Staffelkapt. in einem Zerstörergeschw., Hptm. Hachfeld, Gruppenkommandeur in einem Zer-störergeschw., Uffz. Schwaiger, Schwarmf. in einem Jagdgeschw., Oblt. Heinclorff, Flugzeugf. und Beobachter in einer Aufklärungsgr., Lt. Krupinski, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw., Lt. Strüming, Flugzeugf. in einem Nachtjagdgeschw., Lt. Miethig, Staffelf. in einem Jagdgeschw., Ofw. Schilling, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw., Hptm. Könne, Staffelkapt. in einem Sturzkampfgeschw., Fw. Siegler, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw., Uffz. Knappe, Flugzeugf. in einem Jagdgeschw.

Karl Barth, Hptm., Ritterkreuzträger, Staffelkapt. in einem Kampfgeschw., große Verdienste um die Verwendung von Torpedoflugzeugen, erzielte mit 7 Torpedos 6 Treffer, ein Schiffsraumverlust von 36 000 BRT., vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

Ingenhoven, Major, Gruppenkomma n-deur in einem Kampfgeschw., Ritterkreuzträger, vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

Hans Fuß, Lt. in einem Jagdgeschw., Ritterkreuzträger, 71 Luftsiege, an den Folgen einer im Osten erlittenen Verwundung in einem Berliner Lazarett gestorben.

Theo Croneiss, ff-Brigadef., Wehrwirt-schaffst., Major der Luftwaffe, erfolgreicher Jagdflieger an den Dardanellen während des Weltkrieges, Vorsitzender im Vorstand der Messerschmitt AG., am 7. 11. 1942 in München unerwartet gestorben. Sein Einsatz für die Fliegerei war sein Lebenswerk. Seine Zeitgenossen werden diesen stets hilfsbereiten Förderer und Fliegerkameraden nie vergessen.

Theo Croneiss Weltbild

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Arnold Ernsting Dipl.-Ing. Fliegertod, war bei der Aktflieg Darmstadt 1926—30. Ein vorbildlicher Kamerad.

Generalf eld mär schall Milch sprach in einem Vortrag bei der Tagung der Deutschen Arbeitsfront am 17. 11. in Berlin den deutschen Rüstungsarbeitern seine Anerkennung aus. Durch Haltung und Vorbild müsse der deutsche Arbeiter die ausländischen Kräfte mitreißen, damit auch sie ihr Letztes hergäben zur Erfüllung ihrer Pflichten. Die Leistungen des deutschen Arbeiters seien so hervorragend, daß zum Beispiel die schon bisher gewaltige Rüstung für die Luftwaffe in der letzten Zeit habe verdoppelt werden können.

Hanna Reitsch Eisernes Kreuz 1. Klasse. Der Führer hat der Fliegerin Flug-kapt, Hanna Reitsch in Anerkennung der besonderen Verdienste, die sie sich unter stetem Einsatz ihres Lebens um die Entwicklung des deutschen Fluggeräts erworben hat, das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Reichsmarschall Hermann Göring hat der tapferen Fliegerin Anerkennung und Glückwünsche ausgesprochen. Durch diese Verleihung wurde zum erstenmal eine deutsche Frau mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Beförderungen in der Luftwaffe durch den Führer mit Wirkung vom 1. 8. 1942 zu Oberstingenieuren die Flieger-Oberstabsing. Hans Scholz, Dr. Hans Högel, Artur Paul, Eberhard Beißwenger; mit Wirkung vom 1. 10. 1942 B. Alpers, Hel-muth Abendroth.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Links:

Hanna Reitsch erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse.

Weltbild

Rechts: Bordwart reinigt den Lauf der Bordkanone eines Messerschmitt-Jagdflugzeuges.

Weltbild

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Ausland.

Buscaglia, Major, Kommandeur eines italien. Torpedoflugzeugverbandes, vernichtete im Verlauf von 31 Torpedoaktionen 2 schwere Kreuzer, 2 Hilfskreuzer, einen Netzleger und 6 Dampfer mit 101 800 BRT.; vom Feindflug am 12. 11. 1942 nicht zurückgekehrt.

Japan. Luftwaffe und Marine versenkte nach Agentur Domei am 11. 11. bei der Salomoninsel Guadalcanar 5 feindl. Kreuzer und einen Zerstörer, während 3 feindl. Kreuzer und 3 Zerstörer schwer beschädigt wurden. Außerdem versenkten die Japan. See- und Luftstreitkräfte 3 feindl. Transporter. 90 feindl. Flugzeuge wurden im Verlauf der Operationen abgeschossen. — Japan. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge griffen in der Zeit vom 10. bis 12. Nov. kleinere amerikan. Flotteneinheiten an, die in das Seegebiet der Salomon-Inseln vorgestoßen waren. Im Verlauf dieser Operationen wurden der amerikan. Schwere Kreuzer „San Francisco" sowie ein amerik. Zerstörer schwer beschädigt.

Sikorsky Hubschrauber. Dreiflügelige Hubschraube von 8,5 m Durchmesser für Auf- und Vortrieb, daneben sind noch zwei kleinere zweiflügelige Hilfshub-schrauben vorhanden. Die Schrauben werden bei dem Versuchsflugzeug vom 90-PS-Antriebsmotor über einen mehrfachen Bandantrieb bewegt, der es ermöglicht, die Lage der Hubschrauben zu ändern. Das Gesamtgewicht des Flugzeuges betrug bei den Versuchsflügen rund 600 kg. Verlangt wird, daß der Hubschrauber von einem Platz aus aufsteigen kann, der kleiner ist als 225 m2. Bei einem Ver-

suchsflug bewegte er sich über einem noch nicht 40 a großen Gelände etwa 65 min lang, bei einem zweiten Flug an anderer Stelle 92V2 min lang in der Luft. Diese Leistungen sollen an anderer Stelle in Amerika noch nie erreicht worden sein. Eine Abb. dieses Yought-Sikorsky-Hubschraubers YS 300 haben wir im „Flugsport" S. 398/1941 veröffentlicht.

Luftwaffe.

Führerliptquari, 5. 11. 42. (DNB.) OKW.: Kampfflieger vernichteten im Hafengebiet von Tuapse 3 Handelsschiffe mit zusammen 5800 BRT. Nahkampfflieger griffen den feindl. Nachschub an. — Truppenansammlungen und Versorgungslager der Sowjets im Räume zwischen den Flüssen Kuma und Terek sowie Eisenbahnzüge südl. von Astrachan wurden von der Luftwaffe bombardiert. — Schwere Luftangriffe richteten sich gegen Stützpunkte des Feindes westl. des Wolga-Knies und Batteriestelhmgen ostwärts des Stromes. — Kampfflieger bombardierten trotz schlechter Wetterlage einen wichtigen Nachschub- und Verkehrsknotenpunkt der Sowjets. — In der Zeit vom 10. bis 31. Okt. wurden an der Ostfront 615 feindl. Flugzeuge vernichtet, hiervon 535 in Luftkämpfen und 61 durch Flakartillerie der Luftwaffe. Der Rest wurde am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 56 eigene Flugzeuge verloren. — Die Schlacht in Ägypten ist an der ganzen Front weiter im Gange. Kampffliegerkräfte führten laufend Bombenangriffe gegen die brit. Panzerverbände und Artilleriestellungen. Am 3. und 4. Nov. schössen deutsche und italien. Jagdflieger in erbitterten Luftkämpfen gegen zahlenmäßig überlegenen Feind 30 Flugzeuge ab. 4 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Im Nordmeer versenkte die Luftwaffe ein Handelsschiff von 7000 BRT. und beschädigte 2 große Frachtschiffe.

Fühererhptquari, 6. 11. 42. (DNB.) OKW.: Im Frontabschnitt von Tuapse wurden in schweren, von der Luftwaffe wirksam unterstützten Angriffskämpfen zahlreiche feindl. Kampfanlagen genommen und Gegenangriffe abgewiesen. — Im Raum des oberen Terek sind deutsche und rumänische Truppen im Zusammenwirken mit Nahkampffliegerkräften gegen verbissenen Widerstand des Feindes weiter im Angriff. Allein in diesem Abschnitt wurden gestern 35 Sowjetflugzeuge abgeschossen. — Die Bahnen ostwärts der Wolga wurden den ganzen Tag von Kampffliegern angegriffen. — Die Luftwaffe griff feindl. Stellungen und Fahrzeugkolonnen südl. Ostaschkow an. Der Bahnhof Ostaschkow wurde bei Tag und Nacht bombardiert. — Auf dem Ladogasee versenkte die Luftwaffe einen Dampf -Schlepper und 2 Frachtkähne. Ein Kanonenboot, ein Flakschiff und 6 Versorgungsfahrzeuge wurden beschädigt. — Kampf- und Sturzkampfflieger setzten die Bombardierung von Murmansk und der Murmanbahn mit guter Wirkung fort. In den Gewässern des Nordmeeres wurde ein Handelsschiff von 6000 BRT durch Bombentreffer versenkt, ein zweites größeres Erachtschiff schwer beschädigt. — Kampfflugzeuge führten gegen verschiedene Orte in Südostengland Tagesangriffe durch.

Führerhptquart, 7. 11. 42. (DNB.) OKW.: Bei der Abwehr feindl. Gegenangriffe ostwärts Alagir wurden in hartem Kampf 30 Sowjetpanzer und durch die Luftwaffe ein Panzerzug vernichtet. Truppenbewegungen auf der georgischen Heerstraße wurden von Aufklärungsflugzeugen mit Bomben belegt. — Im Raum von Stalingrad fanden örtliche Kämpfe statt. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge griffen Batteriestellungen und Ortschaften ostwärts der Wolga an. — Truppen-bereitstellunffen und Transportbewegungen der Sowjets im Quellgebiet der Dwina und Wolga wurden von der Luftwaffe bekämpft. — Auf einem Flugplatz nordwestl. Moskaus entstanden nach einem Nachtangriff starke Brände. — In Ägypten dauern die schweren Kämpfe an. Deutsche und italien. Luftstreitkräfte griffen in rollendem Einsatz motorisierte Kräfte des Feindes zwischen Marsa Matruk und El Alamein an. Im Mittelmeer schoß Bordflak der deutschen Kriegsmarine in den letzten Tagen 5 feindl. Flugzeuge ab. — Einzelne brit. Flugzeuge flogen am Tage unter Wolkenschutz in das nordwestdeutsche Gebiet und in die Deutsche Bucht ein. Die Bevölkerung hatte geringe Verluste. Hierbei und über den besetzten Westgebieten wmrden 6 feindl. Flugzeuge zum Absturz gebracht.

Führerhptquart., 8. 11. 42. (DNB.) OKW.: Im Westkaukasus und am Terek-Abschnitt wurden mehrere Gegenangriffe unter blutigen Verlusten für den Feind abgewiesen und Bereitstellungen durch Artilleriefeuer und Luftangriffe zer-

schlagen. — An der Don-Front schlugen deutsche und verbündete Truppen im Zusammenwirken mit deutschen Schlachtfliegern und rumänischen Kampfflugzeugen mehrere Yorstöße des Feindes ab. — Zusammengefaßte Luftangriffe starker Kampffiiegerverbände gegen Eisenbahnziele im Raum um Ostaschkow führten zur Vernichtung von mehreren Transportzügen und Versorgungslagern des Feindes. — Bei Nacht wurden Stadt und Bahnhof Kalinin angegriffen. — Die Luftwaffe versenkte auf dem Ladogasee einen Motorfrachter und 2 Frachtkähne,

3 Fahrzeuge wurden beschädigt. — Im Frontabschnitt von Marsa Matruk hat der Feind mit überlegenen Panzerkräften seine Angriffe fortgesetzt. Die deutsche und italien. Luftwaffe unterstützte die Kämpfe auf der Erde und griff feindl. Kräfte und Nachschubwege an. — Bei Angriffen der brit. Luftwaffe gegen die besetzten Westgebiete und bei Vorstößen gegen Nordwestdeutschland verlor der Feind

4 Flugzeuge.

Führerhptquart, 9. 11. 42. (DNB.) OKW.: An der unteren Don-Front setzten deutsche und rumänische Luftstreitkräfte ihre Angriffe gegen Feldstellungen und Truppenunterkünfte fort. — Nachschubbahnen der Sowjets im mittleren Frontabschnitt wurden durch Luftangriffe wiederholt unterbrochen. — Bei der Bekämpfung der Versorgungsschiffahrt für Leningrad versenkte die Luftwaffe auf dem Ladogasee 3 Fahrzeuge. — Im Raum um Marsa Matruk vernichteten deutsche Schlachtflieger mehrere brit. Panzer und zerstörten Kraftwagenkolonnen des Feindes. — Die amerikan.-brit. Flotteneinheiten und Truppentransporte in den Gewässern nördl. Algier wurden seit dem 6. Nov. bei Tag und Nacht von deutschen u. italien. Kampffliegerverbänden angegriffen. Nach bisher vorliegenden Meldungen trafen Bomben schweren Kalibers 6 Kriegsschiffeinheiten und 4 Handelsschiffe. — An der Kanalküste schössen Jagdflieger am gestrigen Tage ohne eigene Verluste aus einem gemischten brit. Verband 12 Flugzeuge, darunter 2 viermotorige Bomber ab. 7 weitere Flugzeuge verlor der Feind bei einzelnen Störflügen im Seegebiet um Frankreich und über der Deutschen Bucht.

Führerhptquart., 10. 11. 42. (DNB.) OKW.: Im mittleren und nördl. Frontabschnitt setzten starke Kampfflieger-Kräfte in zusammengefaßten Angriffen die Bekämpfung des feindl. Nachschubverkehrs fort. Stark belegte Bahnhöfe wurden zerstört, mehrere Züge und Versorgungslager getroffen. — Bei Nacht warfen Kampfflieger Anlagen des Bahnhofs Toropez in Brand. — In Nordafrika schössen Kampflliegergeschwader 5 brit. Jagdflugzeuge ab. — Kampffliegergeschwader und Unterseeboote errangen bei den weitvorgetragenen Tages- und Nachtangriffen gegen die amerikan.-brit. Flottenstreitkräfte und Transportschiffe vor der franz. nordafrikan. Küste neue Erfolge. Kampfflieger warfen einen Kreuzer in Brand und beschädigten einen weiteren Kreuzer durch Bombentreffer. Außerdem wurden 8 große Handelsschiffe, darunter em Fahrgastschiff von 19 000 BRT. und ein Transporter von 10 000 BRT. mehrfach schwer getroffen. — Brit. Bomber warfen in der vergangenen Nacht Spreng- und Brandbomben auf einige Orte Nord- und Nord-w^estdeutschlands. Die Bevölkerung hatte geringe Verluste. Bei diesen Angriffen und bei Tagesanflügen an die Küste der besetzten Westgebiete verlor der Feind 20 Flugzeuge, darunter auch mehrere viermotorige Bomber.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Eichenlaubträger. V. 1. n. r.: Oblt. Clausen, Oblt. F. C. Müller, Obstlt. Sigel,

Oblt. Tonne. Weltbild (4)

Führerhptquart, 11. 11. 42 (DNB.) OKW.: An der Don-Front wiesen rumänische Truppen feindl. Angriffe ab. Schlachtflieger griffen in die Erdkämpfe mit Erfolg ein. — Kampf- und Sturzkampfflieger setzten ihre Angriffe gegen Truppenbereitstellungen und Bahnanlagen fort. — An der ägypt. Front verlor die brit. Luftwaffe 4 Flugzeuge. — Deutsche und italien. Jagdflieger schössen in Luftkämpfen gegen überlegene feindl. Luftstreitkräfte vom 5. bis 10. Nov. 27 feindl. Flugzeuge ab. — Deutsch-italien. Luftstreitkräfte bekämpften weiterhin die ame-rik.-brit. Landungsflotte an der Küste Nordafrikas. Ein Flugzeugträger und ein großes Handelsschiff erhielten Treffer. Kampfflieger schössen 3 feindl. Jagdflugzeuge ab.

Führerhptquart, 12. 11. 42 (DNB.) OKW.: Kampfflugzeuge griffen feindl. Stellungen, Bahnanlagen und Küstenflugplätze an. — Artillerie des Heeres und Flakartillerie der Luftwaffe versenkten auf der Wolga 5 größere Übersetzboote und Frachtkähne. Artilleriestellungen und Nachschubverbindungen ostwärts des Flusses wurden durch Luftangriffe schwer getroffen. — An der gesamten übrigen Ostfront keine Kampftätigkeit außer starken Angriffen der Luftwaffe auf Transporte, Truppenquartiere und Nachschublager des Feindes. Nachhaltige Wirkung wurde erzielt. — Ein Nachtangriff auf den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Tors-hok rief große Brände hervor. — In Nordafrika schössen deutsche Jagdflieger 5 brit. Flugzeuge ab. — Bei Tag- und Nachtangriffen der Luftwaffe gegen amerik.-brit. Schiffseinheiten vor Algier wurden ein Flugzeugträger, ein Kreuzer und ein großes Handelsschiff mit Bomben schweren Kalibers getroffen. Der Hafen von Algier sowie ein mit feindl. Flugzeugen stark belegter Flugplatz in der Nähe der Stadt waren das Ziel weiterer Bombenangriffe. In der Bucht von Bougie wurden in rollendem Einsatz 2 Transporter mit zusammen 16 000 BRT. versenkt und 12 große Handels- und Fahrgastschiffe zum Teil schwer beschädigt. In demselben Gebiet wurde ein Flugzeugträger, ein Schwerer Kreuzer und 2 Zerstörer getroffen. Sämtliche Flugzeuge kehrten von diesen Angriffen zu ihren Stützpunkten zurück.

Führerhptquart, 13.11. 42 (DNB.) OKW.: Die Luftwaffe bekämpfte den feindl. Nachschub auf Bahnen und Straßen. — Im Golf von Bougie versenkten deutsche und italien. Kampffliegerverbände bei fortlaufenden Tag- und Nachtangriffen einen Transporter von über 10 000 BRT. sowie ein kleines Handelsschiff und beschädigten 14 Handelsschiffe, davon einzelne so schwer, daß mit ihrem Untergang gerechnet wird. — Außerdem wurden bei Sturz- und Tiefangriffen schwere Bombentreffer auf 2 große Kriegsschiffeinheiten, einen Kreuzer und 3 Zerstörer erzielt. — Schnelle Kampfflugzeuge, bombardierten am Tage die Hafenanlagen von Bougie und den Flugplatz Maison Blanche bei Algier.

Führerhptquart, 14. 11. 42. (DNB.) OKW.: Kampfflugzeuge bombardierten Stadt und Hafen Tuapse. — In Stalingrad wurden feindl. Gegenangriffe abgewiesen und Bereitstellungen durch zusammengefaßtes Artillerie- und Flakfeuer und durch Sturzkampfflieger zerschlagen. — Deutsche und rumänische Luftstreitkräfte flogen bei Tag und Nacht Angriffe gegen feindl. Truppenansammlungen. — Die Luftwaffe setzte ihre schweren Angriffe gegen das rückwärtige Gebiet des Feindes fort. — Die Sowjets verloren in der Zeit vom 1. bis 10. Nov. 282 Flugzeuge, davon 218 in Luftkämpfen, 33 durch Flakartillerie der Luftwaffe und 11 durch Verbände des Heeres. Der Rest wurde am Boden zerstört. Im gleichen Zeitraum gingen 18 eigene Flugzeuge verloren. — Kampfflugzeuge bombardierten brit. Kolonnen auf dem Halfaya-Paß. — In den Gewässern von Bougie versenkten Kampfflieger ein Handelsschiff von 6000 BRT. 2 feindl. Kreuzer und 5 große Transporter wurden mehrfach getroffen. Die Vernichtung eines Kreuzers ist wahrscheinlich. Verladeeinrichtungen und Lagerhallen des Hafens Bougie wurden zerstört.

Führerhptquart, 15. 11. 42 (DNB.) OKW.: Im Stadtgebiet von Stalingrad wurden feindl. Gegenangriffe abgewiesen. Die Luftwaffe unterstützte die Kämpfe wirksam durch Angriffe auf Artilleriefeldstellungen und Flugplätze der Sowjets ostwärts der Wolga. Feldstellungen und Ansammlungen des Feindes am unteren Don wurden im Sturz- und Tiefflug angegriffen. — Durch Kampf- und Sturzkampfgeschwader wurden Bahnhöfe und Züge des Feindes bei Tag und Nacht schwer getroffen. — Im Gebiet um Bougie wurden ein Flugplatz sowie der Hafen wirksam angegriffen, vor Bougie 2 große, vollbeladene Transporter durch Bombenwurf beschädigt. Ein feindl. Unterseeboot wurde durch Bomben vernichtet. Jagd-und Zerstörerflugzeuge schössen vor der tunesischen Küste 3 feindl. Flugzeuge ab.

Führerhptquart., 16. 11. 42. (DNB.) OKW.: 5 Flugzeuge warfen ein Frachtschiff im Kaspischen Meer in Brand und beschädigten 2 Transporter. — Die Ausweichbewegungen in der Cyrenaika verlaufen planmäßig. Deutsche und italien. Kampf- und Zersörerverbände griffen feindl. Kolonnen mit guter Wirkung an. In Luftkämpfen mit überlegenen feindl. Fliegerverbänden wurden 3 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — An der Küste Algeriens wurden Hafen und Flugplatz Bone bombardiert. — Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, wurden im gemeinsamen Kampf der italien. und deutschen Luftwaffen und der italien. und deutschen Marinen in der Bekämpfung des feindl. Geleitzuges gegen die nord-afrik. Küste im westl. Mittelmeer folgende Erfolge erzielt: Yernichtet oder beschädigt wurden insgesamt 89 Einheiten, und zwar: 14 Handels- und größere Transportschiffe mit insgesamt 102 000 BRT. versenkt. Ein großer Tanker (etwa 10 000 BRT.) wurde torpediert und in sinkendem Zustand zurückgelassen. 7 Handelsund größere Transportschiffe mit insgesamt 71 000 BRT. wurden so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust mit Sicherheit gerechnet werden kann. — Somit wurde eine Gesamtsumme von 183 000 BRT. wertvollsten feindl. Fracht-, Tankerund Transportraums vernichtet. Lliervon sind bereits 8 Schiffe mit 76 000 BRT. in der Sondermeldung vom 14. Nov. bekanntgegeben. — Weitere 35 Handels- und Transportschiffe mit insgesamt 234 000 BRT. wurden beschädigt, teilweise so schwer, daß mit ihrem längeren Ausfall für TransportzwTecke zu rechnen ist.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Ritterkreuzträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Lt. Novotny, Fw. Mevissen, Uffz. Gratz, Oblt. Schoenert. 2. Reihe: Ofw. Broich, Oblt. Sengschmitt, Lt. Hemmer, Oblt. Nemece. 3. Reihe: Oblt. Barkhorn, Oblt. Quednau, Fw. Grislawski, Lt. Weißmann.

Weltbild (12)

Führerhptquart, 17. 11. 42. (DNB.) OKW.: Im Kaspischen Meer versenkte die Luftwaffe einen Tanker, 2 Tankschiffe wurden beschädigt. — Kampfflugzeuge setzten die Angriffe auf die Bahnlinien ostwärts der Wolga mit gutem Erfolg fort. — In der Cyrenaika bekämpften Kampfflieger wirksam brit. Kolonnen. Feindl. Marschkolonnen auf der Küstenstraße ostwärts Bone und im südl. tunesischen Grenzgebiet erlitten durch unsere Luftangriffe schwere Verluste. — Einzelne brit. Flugzeuge flogen in der Abenddämmerung in das nordwestdeutsche Grenzgebiet. Durch Bombenabwurf hatte die Bevölkerung geringe Verluste. — Vorpostenboote sowie Flakartillerie der Luftwaffe und Kriegsmarine schössen an der Atlantik-und Nordseeküste 7 feindl. Flugzeuge ab.

Fiihrerhptquart, 18. 11. 42. (DNB.) OKW.: Im Kaspischen Meer versenkte die Luftwaffe 3 Schiffe, darunter einen Tanker. — Hafenanlagen und Betriebsstofflager in Bone sowie der Flugplatz Maison Blanche bei Algier wurden erneut bombardiert. In Luftkämpfen an der tunesischen und libyschen Küste verlor der Feind 5 Flugzeuge, 3 eigene Flugzeuge werden vermißt. — Einzelne feindl. Flugzeuge flogen in der vergangenen Nacht in das deutsche und dän. Küstengebiet ein. Bei einem Angriff feindl. Bomber auf eine Stadt an der franz. Atlantikküste hatte die Bevölkerung Verluste. Nachtjäger schössen einen, Marineartillerie 2 brit. Bomber ab.

Führerhptquart, 19. 11. 42. (DNB.) OKW.: Neue schwere Angriffe der Sowjets ostwärts Alagir wurden blutig abgewiesen, Truppenansammlungen durch Artilleriefeuer und Luftangriffe zerschlagen. Kampf- und Schlachtflieger bekämpften außerdem trotz schlechter Wetterlage sowj. Batterien und Eisenbahn-ziele mit guter Wirkung. — Rumänische Truppen wehrten an der Don-Front mehrere Angriffe ab, wobei rumänische Luftstreitkräfte dem Feinde erhebliche Verluste zufügten. Neue Kämpfe sind hier im Gange. — In der Cyrenaika wurden im Kampf gegen brit. Flottenstreitkräfte im Seegebiet von Derna ein Kreuzer und ein Zerstörer durch Luftangriff schwer getroffen. — Die deutsche und italien. Luftwaffe bombardierte die Hafenanlagen von Bone und motorisierte feindl. Kräfte an der algerisch-tunesischen Küste. — Bei Angriffen der brit. Luftwaffe gegen Küstenorte der besetzten Westgebiete hatte die franz. Bevölkerung starke Verluste. 3 feindl. Flugzeuge wurden abgeschossen.

Segeifhig-Weltrekord 45 h 28 min 5 sec im Einsitzer NSFK.-Stubf. Vergens von der Reichs-Segelfliegerschule Spitzerberg b. Wien aufgestellt.

Bulgarische Segelflugschau, bei der junge Flieger den Stand ihrer Ausbildung zeigten, fand am 1. 11. in Anwesenheit des Oberbefehlshabers der bulgarischen Luftwaffe, General Airandoff, statt. Die Ausbildung ist durch einen deutschen Segelfluglehrer, Stubaf. Schmargen, erfolgt. Gleichzeitig fand die Einweihung des ersten Segelflugzeuges statt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Segelflug

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Segelflugschule Campina (zwischen Bukarest und Kronstadt).

Einweihung des neuen Unterkunftsgebäudes. Arch

Archiv Flugsport

Französische Segelflieger Pierre Decroo und Foucaud auf Segelflugzeug „Castel 242'", Zweisitzer, am 18." 10. 11 h 29,45 min in Sains-Auban (Basses-Alpes).

USA Segelflugausbildung Mitte dieses Jahres von der Luftwaffe, welche bisher den Segelflug geringschätzig betrachtete, in größerem Umfange begonnen.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1942

Rückstoßfreier Abschuß für Flugzeugkanonen, bei dem der Rückstoß nach engl. Vorschlag durch ein Gegengeschoß aufgenommen wird, ist schon im Weltkrieg mehrfach vorgeschlagen worden.

Festigkeitswerte für Sperrholzplatten: Birke DIN L 182, Buche: DIN L 183 sind nach ermittelten Häufigkeitswerten in Zukunft folgende:

Dicke mm Zugfestigkeit (mindestens) kg/cm2

längs quer

0,6 700 500

0,8— 1 700 550

1,2— 5 700 600

6—16 700 600

Literatur«

Aerodynamik des Flugmodells. Tragflügelmessungen 1. Von Ing. F. W. Schmitz. Verlag C. J. E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin. 160 S., 92 Abb., 5 Tafeln. Preis 10,— ?M.

Verfasser früher an der Hochschule Bonn, jetzt Studienrat von der Abt. Luftfahrt bei der staatl. Hauptstelle für naturwissenschaftlichen Unterricht, hat mit seltenem Fleiß und Ausdauer unter schwierigsten Verhältnissen eine Aufgabe gelöst uncl eine Arbeit geleistet, welche mit dem Ludwig-Prandtl-Preis 1941 ausgezeichnet wurde. Die von Schmitz durchgeführten Tragflügelmessungen überdeckte Spänne der Reynoldszahlen des Modellfluges reicht von Re = 21 000 bis 168 000. Es wurden 5 Profile durchgemessen, die so ausgewählt wurden, daß ihre Ergebnisse möglichst große Gegensätze zeigten, um das Problem der Profileigenschaften in diesem Re-Zahlbereich zu umgrenzen. Mit den Polaren der gemessenen Profile konnten erstmalig Flugleistung und Stabilität von Flugmodellen in diesem Re-Zahlen-Bereich erfaßt werden; damit sind neue Grundlagen zur Beurteilung von Versuchen im Freiflugkanal und im Trudelwindkanal gegeben. Aus diesen Versuchen lassen sich dann durch Zwischenschaltung der am gleichen Profil gemessenen Polaren großer Re-Zahlen weitergehende Schlüsse für das große Flugzeug ziehen, als dies bisher möglich war. Hierin liegt neben der Erweiterung des physikalischen Bildes die Bedeutung der Messungen für die allgemeine Filmwissenschaft.

Die bisher als störend empfundenen Gegensätze zwischen den Strömungsgesetzen des großen Flugzeugs und den Erfahrungstatsachen des Modellflugs wurden zu einem wesentlichen Teil geklärt und die Ursachen begründet. Damit wurde die neue Brücke geschlagen zwischen der Flugphysik und dem Flugmodellbau im Sinne des „Ludwig-Prandtl-Preises".

Gleichzeitig wurde bewiesen, daß der Modellflug weniger dem großen Flugzeug, sondern mehr dem Lilienthal sehen Vorbild, dem Vogelflug, nahesteht, weil Vogel und Flugmodell im Bereiche gleicher Reynoldsscher Zahlen fliegen.

Im Rahmen dieser Besprechung ist es leider nicht möglich, auf die vielen Erkenntnisse dieser erfolgreichen Arbeit hinzuweisen.

Oberfläche und Dauerfestigkeit. Von Dr.Tng. habil. Heinrich Wiegand. Verlag Dipl.-Kfm. Erwin Müller, Berlin. 83 S. 60 Abb. Preis 5,— RM.

Hoch legierte Werkstoffe mit hohen Festigkeitseigenschaften sind besonders oberflächenempfindlich. Die Oberflächenbehandlungsverfahren solcher Werkstoffe, wie sie besonders im Motorenbau verlangt werden, verlangt eine genaue Kenntnis der Anwendung und Auswirkung der verschiedenen Werkstoffe, die in vorliegender Arbeit an Hand von Zeichnungen und Abb. leicht verständlich erläutert ist.





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