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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 5/1944

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 5/1944. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1944 - Heft 5/1944
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adresse: Redaktion und Verlag „Flugsport", Frankfurt am Main, Hindenburg-Platz 8

Bezugspreis für In- und Ausland je Vierteljahr bei z. Z. monatlichem Erscheinen 2,40 RM Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 7701 Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und den Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, n u r mit genauer Quellenangabe gestattet,

Nr. 5 17. Mai 1944 XXXVI. Jahrg.

Die nächste Nummer des „Flugsport" erscheint am 14. Juni 1944

Großflugboot Blohm & Voss, BV 222 „Wiking".

Mit den sechsmotorigen Flugzeugen Blohm & Voss BV 222 „Wiking", einer Konstruktion des erfolgreichen und bekannten Chefkonstrukteurs der Abteilung Flugzeugbau der Hamburger Firma, Dr.-Ing. Richard Vogt, hat Blohm & Voss der deutschen Luftwaffe ihre derzeit größten Seeflugzeuge geliefert. Die Maschinen haben sich bereits an allen Fronten im Einsatz bewährt. Tausende von Verwundeten und mehrere Divisionen wurden mit den Flugbooten über große Entfernungen befördert, unzähliges Material transportiert.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Großflugboot Blohm & Voss BV 222 „Wiking"

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Großflugboot Blohm & Voss BV 222 „Wiking"

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Blohm & Voss BV 222 setzt zur Wasserung an. v-.'erkbiid (4)

Das Boot ist mit sechs BMW-Motoren Bramo 323 oder sechs Junkers Jumo 207 ausgerüstet, die ihm große Reichweite und Geschwindigkeit verleihen.

Der Bootskörper weist zwei Stockwerke auf; neben der Besatzung können auf einem Fluge 100 feldmarschmäßig ausgerüstete Soldaten oder rund 10 Tonnen Güter aufgenommen werden. Die Maschine hat eine Spannweite von 46 m, eine Länge von 37 m, das Fluggewicht beläuft sich auf ca. 50 Tonnen.

Die starke Bewaffnung der BV 222 „Wiking" mit Kanonen und MGs macht sie an allen Fronten zu einem gefürchteten Gegner; erst unlängst konnte eine Besatzung den Abschuß einer viermotorigen Lancaster für sich verbuchen.

Junkers Flugzeuge mit Überdruckkammern.

Die Möglichkeit der Steigerung der Flugzeuggeschwindigkeit infolge der geringen Luftdichte in größeren Höhen sucht man nicht nur in der Zivilluftfahrt sondern jetzt auch im Kriege auszunutzen. Der Höhenflug stellt eine Reihe von technischen Anforderungen, die zu erfüllen, erst in letzter Zeit gelungen sind. Hauptaufgabe war hierbei zweckmäßiger Höhenschutz für die Besatzung und Sicherstellung der notwendigen Zustellung von Lade- und Kühlluft für den Motor.

Die Jagd nach Höhenrekorden verzeichnete keine wirklichen sichtbaren konstruktiven Entwicklungen. Für den Stratosphärenflug ist in den vielen Ländern verhältnismäßig wenig getan worden. Höhenrekorde bis zu 17 000 m

Höhe wurden ausschließlich mit anderen Mitteln, mit einfachen Sauerstoffgeräten in Verbindung mit geheizten Anzügen, später mehrfach mit Überdruckanzügen ausgeführt. Die letzteren eigneten sich weder für eine allgemeine Verwendung in der Militär- noch für die Zivilluftfahrt, weil sie der Besatzung jede Bewegungsfreiheit nahmen. Die Motoren dieser Flugzeuge waren mit Gebläse ausgerüstet. Die Flächenbelastung wurde durch Vergrößerung der Flügel verringert. Um gute Steigleistungen zu erzielen, erhielten die Flugzeuge besonders für den Steigflug gebaute Luftschrauben. Bei diesen Flügen nahm man so viel Kraftstoff mit, wie gerade zum Erreichen von Rekordhöhen notwendig war.

Auch der im Jahre 1929 erreichte Höhenweltrekord von 12 739 m war mit einfachsten Mitteln mit einer Junkers W 34 ausgeführt worden. Trotz Verringerung des Leergewichtes und Vergrößerung der Tragflächen um 4 m2, Einbau einer einfachen Heizung und Verwendung von Sauerstoffgeräten erkannte man sehr bald, daß wenn man den Stratosphärenflug erfolgreich durchführen wollte, Flugzeuge mit einer drucksicheren Kammer entwackelt werden mußten. Es wurde daher 1927/28 die Ju 49 entwickelt, welche 1931 die ersten Flugversuche machte.

Die Ju 49 haben wir im „Flugsport" 1942 auf Seite 243 an Hand von Übersichtzeichnungen, Photographien und Typenbeschreibung veröffentlicht. Zur Ergänzung bringen wir als Nachtrag mehrere Schnittzeichnungen der Höhenkammer, damit auch die Fernstehenden einen Begriff von der Vielseitigkeit und Schwierigkeit der zu lösenden Aufgabe bekommen.

Das Flugzeug war mit einem besonderen Höhenmotor Junkers L 88 a von 800 PS ausgerüstet, der ein Gebläse für 10,3 km Höhe besaß. Luftdicht verschlossene Magnete und Spezial-Zündkerzen schützten die elektrische Anlage dieses Motors gegen die in großer Höhe geringere Isolation. Als Lader verwendete man ein Schleudergebläse, dessen zwei Stufen einzeln regelbar waren. Vor Eintritt in den Motor wurde die verdichtete und stark erhitzte Luft durch einen Ladeluftkühler rückgekühlt. Als Wasserkühler diente ein Lamellenblock-kühler, der unter einem Überdruck von 0,7 Atmosphären arbeitete. Um eine ausreichende Kältebeständigkeit des Kraftstoffes zu erreichen, mischte man dem Benzin einen hohen Prozentsatz Toluol bei. Als Luftschraube verwendete man zunächst eine vierflügelige Holzschraube von 5,6 m Durchmesser, die für günstigste Steigflugleistungen in der Gleichdruckhöhe des Motors berechnet war. Mit den Vorarbeiten für den Einbau einer Verstell-Luftschraube war bereits begonnen worden. Um die Sicht nach unten, die durch die geschlossene Kammer behindert wurde, zu verbessern, stellte man Versuche mit einem Sehrohr an, das durch das Flügelmittelstück hindurchging und das vor dem Flugzeugführer angebracht war. Das Sehrohr war dem in U-Booten gebräuchlichen ähnlich. Die Motorbedienung erfolgte von der Kammer aus über ein Gestänge, das man durch Stopfbuchsen abdichtete.

Links: Ladeluftkühler mit Ölkühler unter dem Rumpf und den Flächen der Ju 49. Rechts: Eine Versuchsausführung der Höhenkammer mit dem Stratosphärenflugzeug Ju 49.

Auf der linken Seite Einstiegschottentür. jfm (6)

Das Fahrwerk mußte wegen des großen Durchmessers der Luftschraube ungewöhnlich hoch sein. Damit der Flugzeugführer sich leichter mit den Sonderaufgaben des Höhenfluges vertraut machen konnte, war das Baumuster so konstruiert worden, daß es leicht zu fliegen war und nur geringe Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Flugzeugführers stellte. Großer Wert wurde deshalb auf hohe Stabilität um die Längs- und Hochachse und auf gute Flugeigenschaften in der Nähe des überzogenen Flügelzustandes gelegt.

Während der gesamten, sich über viele Jahre erstreckenden Erprobung ereignete sich mit der Ju 49 nicht ein einziger Unfall. Reich waren die Erfahrungen, die während dieser Flüge gewonnen wurden und die den Wissenschaftlern und Konstrukteuren in gleichem Maße zugute kamen.

Während die Ju 49 erprobt wurde, baute Farman in Frankreich, ganz unabhängig davon, gleichfalls ein Höhenflugzeug mit einer Druckkammer. Es handelte sich hierbei aber, von der Kammer abgesehen, weniger um eine Neukonstruktion, sondern um den Umbau des Farman F 190, der mit einem besonderen Höhenmotor ausgerüstet wurde. Dieses und ein später gebautes Flugzeug verunglückten bei der Erprobung.

Eine beachtliche ausländische Konstruktion war ein 1936 in Belgien gebautes Höhenflugzeug Renard 35. Dieses für 20 Fluggäste bestimmte Flugzeug stürzte jedoch bei seinem ersten Probeflug ab.

Im Jahre 1938 begannen die Franzosen Versuche anzustellen mit einer abgedichteten, also möglichst undurchlässig gemachten Kabine. Auf diese Weise konnte man den Sauerstoffgehalt der Luft der Kabine steigern, während der Druck innen und außen der gleiche blieb. Das hierbei benutzte Flugzeug war ein Farman F 2234, vgl. „Flugsport" 1939, S. 122, das auf Postflügen nach Südamerika eingesetzt wurde. Die künstlich Sauerstoff angereicherte Kammer war als Erholungsraum für die Besatzung gedacht, während Flugzeugführer, Bordmonteur und Funker außerhalb saßen und Sauerstoffgeräte verwendeten.

Die Amerikaner begannen erst 1935 mit den ersten Vorbereitungen für ein Höhenflugzeug, nachdem es ihnen 1929 gelungen war, einen Höhenweltrekord mit 11 930 m aufzustellen, den sie im gleichen Jahr an Deutschland wieder abgeben mußten. Die Versuche wurden anfangs mit Flugzeugen ohne Druckkabine durchgeführt und dienten nur zur Sammlung von Erfahrungen. Erst im Jahre 1937, also sechs Jahre nach den ersten Versuchsflügen des deutschen Höhenflugzeuges Ju 49, rüsteten sie eine Lockheed 14 mit einer Höhenkammer aus und erprobten sie unter der Bezeichnung Lockheed XC 38. Bei diesem Muster war die Höhenkammer nicht als besonderer Druckkörper im Rumpf eingebaut, sondern sie bildete selbst einen Teil des Rumpfes. Es gelangen Flüge bis zu 9000 m Höhe, in deren Verlauf der Kabineninnendruck etwa einer Höhe von 3500 m entsprach.

Die Erfolge mit dem Junkers-Flugzeug Ju 49 hatten in mehreren Ländern Anlaß zu ähnlichen Versuchen gegeben. Die Schwierigkeiten, die hierbei überwunden werden mußten, waren sehr groß. Der spätere Bau von druckfesten Kabinen für Militärflugzeuge stellte noch wesentlich größere Anforderungen an Konstrukteur und Wissenschaftler. Hier waren die Fragen über das Schicksal der Besatzung in der Kammer bei Schußschäden und plötzlichem Druckabfall lange ungeklärt. Die schlechte Sicht aus der Höhenkammer und die Notwendigkeit, die Waffen von der Kammer aus automatisch zu bedienen, wirkten sich auf die Entwicklung sehr hemmend aus.

Aber auch mit diesen Fragen hatten sich die Junkers-Werke schon sehr früh befaßt. Kaum waren die Versuche mit der einmotorigen Ju 49 abgeschlos-

Höhenkammer der Ju 49. Geräte und Instrumente. 1. Außenwand, 2. Innenwand, 3. Befestigungsösen, 4. Ringspante, 5. Halsspant, 6. Sichelspant, Kopfteil, 7. Sitzspant, 8. Sichelspant, unten, 9. Türspant, 10. Tür, 11. Klappfenster, 12. feste Fenster, 13. Trocknungsgerät für Fenster, 14. Wärmeschutzschicht, 15. Aussparung für Flügelholm, 16. Höhenkammerbe-festigung, 17. Sehrohr, 18. Trocknungsgerät für Sehrohr, 19. Steuersäule, 20. Höhensteuerungsdurchführung, 21. Quersteuerungsdurchführung, 22. Seitensteuerungsdurchführung, 23. Seiten-rudertrimmung, 24. Höhenflossentrimmung, 25. Instrumentenbrett für Flugzeugführer, 26. Kompaß, 27. Borduhr, 28. Höhenmesser, 29. Fahrtmesser, 30. Längsneigungsmesser, 31. Wendezeiger 32. Drehzahlmesser I. Getriebestufe, 33. Drehzahlmesser, Motorwelle, 34. Höhenkammer-

druckniesser, 35. Schalendruckmesser, 36. Thermometer-Wasser vor dem Kühler rechts, 37. Verdichterdruckmesser, 38. Öldruckmesser für Getriebe, 39. Öldruckmesser für Motor, 40. Druckölzulauf für Verdichter, I. Stufe, 41. Druckölzulauf für Verdichter, II. Stufe, 42. Meßgerät für Öldruck-Kupplung, I. Stufe, 43. Meßgerät für Öldruck-Kupplung, II. Stufe, 44. Meßgerät für Öldruck im Verdichtersumpf, 45. Kraftstoffdruckmesser, 46. Thermometer-Öl im Motorsumpf, 47. Thermometer-Öl im Verdichtersumpf, 48. Thermometer-Wasser vor dem Kühler links, 50. Thermometer-Verdichterluft vor dem Kühler, 51. Thermometer-Verdichterluft hinter dem Kühler, 52. Thermometer-Außenluft, 54. Kühlwasserdruckmesser, 55. Ölvorrats-messer, 56. Kraftstoffvorratsmesser, linker Tank, 57. Kraftstoffvorratsmesser, rechter Tank, 58. Pumpe für Öl- und Kraftstoffvorratsmessung, 59. Anlaßflaschen-Manometer, 60. Differenzdruckmesser Kammer-Außenluft, 61. Instrumentenbrett für zweiten Mann, 64. Öldruckmesser für Motor, 66. Öldruckmesser für Verdichter, II. Stufe, 68. Thermometer-Kammertemperatur, 69. Belüftungsmeßgeräte, 70. Schreibgerät, Belüftungsmenge, 71. Schreibgerät, Kammerclruck, 72. Manometer-Durchführungen, 73. Tachometer-Durchführungen, 74. Thermometer-Durchführungen, 75. Preßluft-Durchführungen 76, elektrische Kabel-Durchführungen, 77. Fettlei-tungs-Durchführungen, 78. Manometerleitungs- und Kabel-Durchführungen, 79. Brand- und Ölhahn, 80. Wasser-Ablaß, 81. Handpumpenbetätigung für Kraftstoffdruck, 82. Ölkühler-Durchflußregelung, 83. Wasserkühler-Klappenbetätigung, 84. Höhengashebel, 85. Betätigung I. Verdichterstufe, 86. Betätigung, Normalgas, 87. Betätigung Verdichter II. Stufe, 88. Kontrollschalter für Sehrohrheizung, 89. Kontrollschalter für Fahrtmesserdüsenheizung, 90. Kurzschlußschalter, 91. Anlasser, 92. Fettpresse, 93. Feuerlöschbetätigung, 95. Überdruckventil, a) für Außenhaut, b) für Innenhaut, 96. Verständigungsgerät, 97. Beleuchtung für Instrumentenbrett, 98. Schalter für Instrumentenbrett-Beleuchtung, 99. Feuermeldegerät, 100. Handventil für Pumpe für Öl- und Kraftstoffvorratsmessung, 101. Rückschlagventil, 102. Absperrhahn für Belüfterluft, 103. Ölfilter, 104. Luftzuführungsschläuche, 105. Reserve-Sauerstoffflasche mit Dosierungsventil, 106. Druckhalteventil (selbsttätig), 107. Druckregelventile (handbetätigt), a) für Außenwand, b) für Innenwand, 108. Überdruckventil, 109. Vorderer Klappsitz, 110. Hinterer Klappsitz, 111. Armlehne, 112. Rückengurte, 113. Sitzgerüst, 114. Handgriffe, 115. Fußboden, 116. Polsterung, 117. Luftleitung für Fenstertrocknung (mit Absperrhahn), 118. Luftleitung für Kreiselbetätigung (mit Absperrhahn), 119. Kreiseldruckregelventil, 120. Luftleitung für Vorratsmessung. E_. F^_:

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

sen, als man mit dem Bau eines zweimotorigen Höhenflugzeuges mit Überdruckkammer begann. Die mit dem einmotorigen Flugzeug gewonnenen Erkenntnisse sollten auf ein mehrmotoriges Baumuster übertragen werden.

Große Spannweite und hohes Seitenverhältnis des Flügels waren charakteristisch für das Versuchsflugzeug. Um die Startleistung zu verbessern, wurden die Flügelhinterkanten mit einem ausfahrbaren Hilfsflügel (Fowler-Flügel) ausgerüstet. Dieser wurde so angeordnet, daß die Querruder mit den Landeklappen rückwärts geschoben wurden. Einer aerodynamisch günstigen Formgebung der Kühlwasseranlage schenkte man besondere Beachtung. Für diese Zwecke wurde ein Düsenkühler entwickelt, den man an der Vorderseite des Motors anbrachte und der mit dem Triebwerk eine Einheit bildete. Durch Klappen konnte die Kühlleistung geregelt werden.

Bei der Entwicklung der Höhenkammer suchte man die Sicht dadurch bedeutend zu verbessern, daß man den ganzen vorderen Teil der Höhenkammer aus Kunstglas herstellte. Der hintere Teil der Kammer bestand dagegen aus Elektronblech. Für die ersten Versuchsflüge wurde eine geschlossene Metallkammer verwendet, in der man durch Bullaugen dem Flugzeugführer die notwendige Sicht verschaffte.

Bombentrefferbilder mit der Leica.

Mancher wird sich schon gefragt haben, wie kommen die Aufnahmen aus der Luft, die sogenannten Zielbilder, beim Einsatz unserer Stukas zustande, um so mehr, da bei Sturzflug und unter der Einwirkung der feindlichen Jäger keine

Zeit bleibt, die Aufmerksamkeit auf die Kamera zu richten. In der Praxis haben sich nun insbesondere bei der Verwendung der Leica-Kamera Aufnahmemöglichkeiten entwickelt, die ein einfaches Arbeiten ermöglichen. Nachstehend sind die verschiedenen Möglichkeiten an Hand von Abb. 1—3 dargestellt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Abb. 1—3. Aufnahmemöglichkeiten mit der Leica-Kamera.

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Abb. 4—6. Bombentrefferbilder mit der Leica.

Wenn die Ju 87 nach dem Bombenwurf wieder hochzieht, photographiert der Bordfunker seitlich nach hinten durch das Kabinenfenster über das Leitwerk hinweg die im Ziel explodierenden Bomben. Ist die Abwehr — Jäger und Flak — sehr stark, so wird der Bordfunker kaum photographieren können.

Abb. 4: Bei der Robot-Kamera werden vor dem Start Belichtung und Geschwindigkeit eingestellt, der Federaufzug gespannt und das Gehäuse in einer dafür vorgesehenen Öffnung an der Tragfläche der Ju 87 mit Blickrichtung nach vorn einmontiert. Die Magnetauslösung der Kamera erfolgt durch den Funker.

Abb. 5: Die Motor-Leica, die mit einem Schutzgehäuse versehen ist, ist an der Bauchseite des Flugzeugrumpfes — Objektiv in Flugrichtung — kurz vor dem Spornrad angebaut. Durch Auslösung des Magnets vom Funkersitz beginnt sie wie eine Filmkamera, 4 Aufnahmen je Sekunde, zu laufen.

Abb. 6: ... Ein Bildergebnis! Die schnelle Bildfolge bannt alle Vorgänge auf den Film. Neben dem angegriffenen Ziel sind gleichzeitig das Fahrgestell der einmotorigen Ju 87 und die eben ausgelöste Rumpfbombe zu sehen. Hier werden Fahrzeuge einer Sowjetkampfgruppe angegriffen.

Selbsttätige Prüfmaschinen sollen verhältnismäßig billig in der Anschaffung, allgemein verwendbar und ohne viel Aufwand umstellbar sein. Nachstehend 2 Beispiele für solche mit festen Lehren arbeitenden Einrichtungen, die von den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken entwickelt wurden.

Die Abb. 1 zeigt den Aufbau einer Rollenprüfmaschine, welche die Außendurchmesser in die Klassen „gut", „Ausschuß" und „Nacharbeit" trennt. Der Fertiger legt seine Teile nach der Bearbeitung nicht in den Förderkasten, sondern zunächst in die Einlaufrinne a der Prüfmaschine. Die Gut- und Ausschußkästen b und c sind verschlossen; die darinliegenden Teile können nur von einem Überwacher entnommen werden. Dagegen ist der Nacharbeitskasten d offen; aus ihm können die zu starken Teile wieder herausgenommen und nachgearbeitet werden. Die im Kasten liegende Stückzahl wird durch ein Zählwerk festgehalten. Durch die Verwendung von Rachenlehren ist bei denkbar billigem Aufbau der Maschine eine genügend hohe Meßgenauigkeit vorhanden.

Die Einrichtung arbeitet wie fotet: Die Werkstücke werden aus der Einlaufrinne

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Links Abb. 1: Aufbau einer Rollenprüfmaschine zum Prüfen von Außendurchmessern a) Einlaufrinne für Prüfstücke, b) Gutkasten, c) Ausschußkasten, d) Nacharbeitskasten, e) Tisch, f, h) Rachenlehren, g, i) Auswerfer, k) Belastungsgewicht.

Unten Abb. 2 u. 3: Prüfmaschine mit Drehtisch für kurze Rollen. Links: Zuführungsseite; rechts: Prüfseite. — a) Drehtisch, b) Auswechselbare Rachenlehre, c) Auswerfer, d) Abstreifer.

JFM (3)

auf einen Tisch e gehoben und rollen entweder von selbst oder in einem Käfig geführt in die Ausschußlehre f. Fallen die Teile durch die Lehre, so gelangen sie damit in den Ausschußkasten, bleiben sie jedoch in der Lehre hängen, so werden sie von einem Auswerfer g wieder angehoben und rollen zur nächsten Prüfstelle. Die toleranzhaltigen Werkstücke müssen durch die Gutlehren fallen, während die zu dicken Werkstücke durch einen Aus werf er i wiederum angehoben werden und dann in den Nacharbeitskasten rollen. Um bei der Prüfung immer die gleiche Meßkraft zu erhalten werden die Prüflinge mit einem im Gewicht verstellbaren Belastungsstempel k durch die Rachenlehre gedrückt. Bei Umstellung auf andere Abmessungen kann der Lehrensatz in einfacher Weise ausgewechselt werden. Wenn die runden Werkstücke im Verhältnis zu ihren Durchmessern nicht zu lang, also genügend standfest sind — z. B. Buchsen, Rollen u. a, m. — kann die in Abb. 2 u. 3 gezeigte Karusselprüfmaschine angewendet werden.

Auf einem Drehtisch a stehend, müssen die Prüflinge zuerst die Gut- und dann die Äusschußrachenlehre durchlaufen. Bleiben sie in einer dieser Lehren hängen, so dreht sich der Tisch unter dem Werkstück weiter. Die Teile fallen dann, unterstützt durch einen Auswerfer c, durch Aussparungen des Tisches in den entsprechenden Nacharbeits- oder Gutkasten. Zu schwache Teile, die also beide Rachenlehren durchlaufen, werden schließlich durch einen Abstreifer d dem Ausschußkasten zugeführt.

Auch bei dieser Prüfmaschine werden die Gut- und Ausschußkästen verschlossen, wenn sie zwischen den Fertigmaschinen aufgestellt wird. Die Prüfmaschine läßt sich, da als Meßmittel feste Lehren verwendet werden, ebenfalls in wenigen Augenblicken auf andere Abmessungen umstellen, sofern diese im Durchmesserbereich von 5 bis 45 mm liegen. Mit dieser Prüfmaschine lassen sich in einer Stunde etwa 4000 Teile prüfen. Diese Leistungsangabe ist jedoch nur für den Einsatz der Prüfmaschinen in den Endprüf stellen wichtig; denn bei ihrer Einschaltung zwischen die einzelnen Arbeitsgänge soll die Prüfung lediglich nicht länger dauern als die Fertigung des Werkstückes. Der niedrige Preis gestattet die Anwendung dieser Einrichtung schon bei einer geringen Stückzahl; die Grenze der Wirtschaftlichkeit für ihren Einsatz dürfte bei 50 Stück liegen.

Fühlhebelmeßnadel für Parallelmeß- und Anreißgeräte wurde von den Arado-Flug-zeugwerken, an Stelle der starren Tastnadel eingeführt.

Der Grund für die Abschaffung der alten, starren Konstruktion lag in den verschiedenen, nachfolgend erläuterten Mängeln. Die Einstellung der Tastnadel auf einen gegebenen Meßpunkt erfolgt im allgemeinen rein gefühlsmäßig. Dadurch ist es praktisch unmöglich jeden Meßvorgang mit dieser Nadel in immer gleichbleibendem Druck bzw. Meßgenauigkeit auszuführen. Ist der Auflagedruck so groß, so biegt sich die Nadel durch, ist er zu gering, so liegt sie nicht genügend auf. Es bleibt stets ein Behelfsverfahren, ob nun der Prüfer durch mehrmaliges Abheben und Beobachten des Lichtspaltes oder durch das übliche Hindurchschieben eines Papierstreifens zwischen Nadelspitze und Meßstelle versucht, die erforderliche Meßgenauigkeit zu erzwingen.

Von Arado wurde ein Tastgerät geschaffen, welches die Form einer Reißnadel hat, dessen Spitze jedoch beweglich gelagert ist und die in ihrer Verlängerung als Zeiger wirkt, der die Meßgrößenänderung anzeigt.

Die Nadelspitze 1 (s. Abb.) bildet das eine Ende eines doppelarmigen und am Nadelschaft 2 schwenkbar gelagerten Hebels 3. Das andere Ende 4 ist entgegen der Spannung einer Feder 5 auf eine Nullmarke 6 einstellbar, die an einem Anschlag 7 des Schaftes 2 angebracht ist. Der Auflagedruck der Spitze 1 wird durch den stets gleichen Wert der Feder 5 bestimmt. Er kann beim Messen an der Stellung der Einstellmarke des Hebelendes 4 zu der Nullmarke 6 auf dem Anschlag 7 festgestellt werden. Der Querschnitt der Nadelspitze ist keilförmig bzw. messerschneideartig. Dadurch läßt sie sich auch für Bohrungsmessungen verwenden. Damit man die Nadel auch zum Anreißen benützen kann, ist das Hebelende 4 durch eine im Anschlag 7 vorgesehene Stellschraube 8 und eine im Schaft 2 befindliche Schraube 9 auf die Nullmarke 6 feststellbar. Die Nadel läßt sich zu jedem Meß- bzw. Anreißgerät passend herstellen.

Bei der Einstellung wird die Spitze der Fühlhebel-Meßnadel auf den Prüfling gesetzt und der Noniusschieber des Höhenmeßgerätes solange verschoben bis der Zeiger der Meßnadel auf die Nullmarken einspielt. Ist dieses geschehen, so kann das Meßergebnis an dem

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Fühlhebelmeßnadel.

Werkbild Arado

Maßstab des Höhenmeßgerätes abgelesen werden. Für die Messsung des oberen Begrenzungspunktes einer Bohrung o. dgl. wird die Nadel so in den Halter des Meßgerätes eingespannt, daß die keilförmige Auflagefläche der Nadelspitze oben liegt.

Infolge der durch das Hebelübersetzungsverhältnis gesteigerten Empfindlichkeit wird der Anzeigebereich von Nonius und Skalenteil des Parallelmeßgerätes wesentlich erweitert, die bei einer 50teiligen Noniusskala und einem Hebelübersetzungsverhältnis von z. B. 1:5 sogar die Genauigkeit der üblichen Meßuhren übertrifft. Hierzu kommt noch, daß bei ausgesprochener Massenfertigung und kurzer Meßzeit eine Zeigerhebelkonstruktion mit nur 2 Einstellmarken zuverlässiger ist und den Messenden weniger ermüdet als der ständige herumkreisende Meßuhrenzeiger.

Splinthebezange nach Arado (Schutzrechte angemeldet) zeigt untenstehende Abb. Die Schenkel 1 und 2 der Zange sind durch den Bolzen 3 zueinander beweglich gelagert. Das Kopfende des Schenkels 1 ist bei 7 dornartig geformt, während der Kopf des Schenkels 2 einen anderen dornartigen Ansatz (6) trägt, welcher für die Aufnahme der Splintöse vorgesehen ist und bei geschlossener Zange fest an dem Dorn liegt.

Die Handhabung des Werkzeuges ist einfach: Nachdem die Zange geöffnet und die Splintöse von einem der Dorne 6 oder 7 so aufgenommen wurde, daß einer der beiden Dorne aus der Öse herausragt, werden die Schenkel 1 und 2 zusammengedrückt. Die Dornenden liegen nun fest aneinander. Ein Abgleiten der Öse von den Dornen ist verhindert. Die ganze Zange wird geschwenkt, wobei das jeweilige Werkstück z. B. die Kanten der Mutter, den Kopfteil 4 bei der Wulst 5 abstützt. Der Splint ist herausgehoben. Ein Zerreißen des Splintes ist nicht möglich, da er ja bei diesem Vorgang nur auf Zugbelastung beansprucht wird.

Splinthebezange.

Werkbild Arado

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FLUG

Inland.

Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Obst. Heilmann, Kommandeur eines Fallschirmjägerregiments.

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Generaloberst Otto Deßloch, Chef einer Luftflotte.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Hptm. Höckner, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., Oblt. Josef Peters, Beobachter i. e. Kampfgeschw., Hptm. Szameitat (f), Staffelkapt. i. e. Nacht jagdgeschw.,- Oblt. H. A. Meyer, Staffelf. i. e. Schlacht-geschw., Oblt. Ludigkeit, Staffelkapt. i. e. Sturzkampfgeschw., Ofw. Weible, Flugzeugf. i. e. Kampfgeschw., Lt. Schack, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Oblt. Roesch, Staffelkapt. i. e. Kampfgeschw., Lt. R. Wagner Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Wosnitza, Flugzeugf. i. e. Sturzkampfgeschw., Ofw. Norz, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Oblt. Braunegg, Flugzeugf. u. Beobachter i. e. Nahaufklärer-Gruppe, Oblt. Weiß, Staffelkap. i. e. jagdgeschw., Hptm. Gobert, Staffelkapt. i. e. Kampfgeschw., Oblt. Huecke, Flugzeugf. i. e. jagdgeschw., Fw. Meyering, Flugzeugf. i. e. Schlachtgeschw., Ofw. Ehrenberger, Flugzeugf, i. e. Jagdgeschw., Hptm, Lau, Staffelkapt. i. e. Schlachtgeschw., Hptm. Feilerer, Gruppenkommandeur i. e. Nachtjagdgeschw., Fahnenjunker-Fw. Moller, Flugzeugf. i. e Schlachtgeschw., Ofw. Rollwage, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Lehnert, Bordfunker i. e. Kampfgeschw., Ofw. Scherfling, Flugzeugf. i. e. Nachtjagdgeschw., Obtl. Debus, Beobachter i. e. Nahaufklärungsst., Maj. Specht, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., Hptm. Zöllner, Staffelkapt., i. e. Kampfgeschw., Oblt. Dähne, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw.,

Ofw. Schuck, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Hptm. v. Eckel-Streiber, Staffelkapt. i. e. Jagd-geschw., Hptm. Puschmann, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Oblt. Heuer, Flugzeugf. i. e. Fernaufklärerst, Oblt. Pipan, Staffelkapt. i. e. Schlachtgeschw., Oblt. Bermadinger, Staffelkapt. i. e. Kampfgeschw., Lt. Lipfert, Staffelf. i. e. Jagdgeschw., Oblt. J. Dreher, Flugzeugf. i. e. Kampfgeschw, Lt. Lindner, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Christmann, Beobachter i. e. Kampfgeschw., Ofw. Hampe, Flugzeugf. i. e. Kampfgeschw., Major H. Schmidt, Gruppenkommandeur i. e. Kampfgeschw., Hptm. Hinkes, Flugzeugf. i. e. Transportgeschw., Lt. Valet, Flugzeugf. i. e. Transportgeschw., Lt. Neumüller, Flugzeugf. i. e. Schlachtgeschw., Ofw. Morgenstern, Bordfunker i. e. Schlachtgeschw., Ofw. Würfel, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Lt. Münster, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Hptm. Hoffmann, Gruppenkommandeur i. e. Nacht jagdgeschw., Hptm. Frey, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Fw. Trümmer, Bordfunker i. e. Schlachtgeschw., Oblt. Dose, Staffelkapt, i. e. Schlachtgeschw.

Beförderungen im NS-Fliegerkorps durch den Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches, Hermann Göring, mit Wirkung vom 20. 4. 44: zum NSFK-Obergruppenführer Bruno Loerzer, und zum NSFK-Gruppenführer Adolf Galland ernannt.

Walter Oesau, Oberst, Eichenlaubträger mit Schwertern, Kommandore des Jagdgeschw. „Richthofen", im Luftkampf gefallen.

Josef Zwernemann, Oblt., Eichenlaubträger, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Heldentod.

Hildebrand, Hptm., Ritterkreuzträger, Flugzeugführer, i. e. Kampfgeschw., Heldentod.

Hans Dammers, Ofw., Ritterkreuzträger, Flugzeugf. i. e. Kampfgeschw., Heldentod.

Detlef Rohwer, Hptm., Ritterkreuzträger, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., Fleldentod.

Alois Lechner, Hptm., Ritterkreuzträger, Gruppenkommandeur i. e. Nacht jagdgeschw., vom Feindflug nicht zurückgekehrt.

Zwipf, Hptm., Ritterkreuzträger, Gruppenkommand. i. e. Schlachtgeschw., Heldentod.

Omert, Hptm., Ritterkreuzträger, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., im Luftkampf gefallen.

Claudius Dornier, Professor, Dr.-Ing. e. h., am 29. 4. 44 zum „Pionier der Arbeit" ernannt. Am 14. 5. 60 Jahre alt.

Hans Grade, Altmeister des Motorfluges, Flugzeugführer Nr. 2, am 17. Mai 65 Jahre alt.

Hans von Orelli, alter Berufsflieger, machte 1909 bereits Gleitflüge an den Hängen des Semmering, am 25. Jan. 1944 im Alter von 52 Jahren gestorben.

„Stabsgefreiter" bei der Luftwaffe mit sofortiger Wirkung als Dienstgrad eingeführt. Als Abzeichen werden ein gestickter Stern in den Obergefreitenwinkel und auf den Kragenspiegeln 4 Doppelschwingen getragen.

Ausland.

Jonescu, Kgl. rumänischer Generalmajor, Kommandierender General eines rumänischen Fliegerkorps, vom Führer auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Jonescu, rumänischer Geschwadergeneral, Ritterkreuzträger, zum Divisionsgeneral befördert.

Luftbrigadegeneral Paul Moniot wurde zum Generalsekretär der franz. Luftverteidigung ernannt.

Heldengedenktag der spanischen Luftwaffe wurde am Todestag des erfolgreichsten span. Jagdfliegers im Bürgerkrieg, Garcia Morato, erklärt. In ganz Spanien fanden würdige Gedenkfeiern statt.

Japan. Luftflotte versenkte während der Operationen vor Hollandia (Neuguinea) und der Insel Truk am 27. 4., 30. 4. und 1. 5. 44 einen feindl. Kreuzer und beschädigte 2 Flugzeugträger schwer und darüber hinaus auch 30 feindl. Flugzeuge.

Argentinische Militär- und Zivilluftfahrt ist unter ein einheitliches Kommando gestellt worden. Die bisher getrennten Luftwaffenabteilungen von Heer und Marine stehen in Zukunft direkt unter der Leitung des Kriegsministers.

Flugmotorenproduktion in Australien soll mit Teilfabrikation und Lizenzbauten bekannter Typen, wofür erst die nötigen Betriebseinrichtungen beschafft werden sollen, eingerichtet werden.

Sowj. 12 Zyl. Reihenmotor AM 38, bestimmt für Schlachtflugzeuge, und AM 35 für Jagdflugzeuge, wassergekühlt, dem Hispano-Suiza 12 Y ähnelnd, Pleuelanlenkung wie beim „BMW VI" haben gleiche Bauteile. AM 38 is eine Weiterentwicklung des Höhenmotors AM 35. Bohrung 160 mm, Hub 196,77 beim Nebenpleuel, 190 mm Hauptpleuel, Zylinderhubraum 3,95 Nebenpleuel, 3,82 Hauptpleuel, Verdichtungsverhältnis 1 : 7/1 : 7,2, Moforgewicht 830 kg, Startleistung AM 35 1350 PS bei 2050 U/min, AM 38 1600 PS bei 2150 U/min, Volldruckhöhe AM 35 6000 m, AM 38 2000 m, Leistungsgewicht AM 350,62

kg/PS, AM 38 0,57 kg/PS, Literleistung AM 35 29,0 PS/1, AM 38 34,2 PS/1, Kraftstoffverbrauch bei Startleistung AM 35 330 bis 360 g/PSh, AM 38 305 bis 325 g/PSh, bei 90% Nennleistung AM 35 270 g/PSh, AM 38 270 bis 285 g/PSh.

Putthfath

Führerhptqrt., 1. 4. 44 (DNB.) OKW.: Einige feindl. Störflugzeuge überflogen in den spät. Abendstunden des 31. 3. Westdeutschland. — Im Kampf gegen die brit.-nordamerikan. Nachschubflotte versenkten Kriegsmarine und Luftwaffe im Monat März 29 Handelsschiffe mit 156 000 BRT. 31 weitere Schiffe mit 176 000 BRT wurden durch Bomben- und Torpedotreffer beschädigt. Mit dem Untergang vieler dieser Schiffe kann gerechnet werden. — An feindl. Kriegsschiffen wurden 22 Zerstörer und Geleitfahrzeuge, 2 Unterseeboote und 12 Schnellboote versenkt. 4 Zerstörer und 1-5 Schnellboote wurden z. T. so schwer beschädigt, daß auch mit deren Verlust zu rechnen ist.

Führerhptqrt., 2. 4. 44 (DNB.) OKW.: Deutsche Kampf- und Torpedoflugzeuge griffen im Seegebiet vor der nordafrikan. Küste in der Nacht zum 1. 4. ein stark gesich. feindl. Nachschubgeleit an. 2 Frachter mit 18 000 BRT wurden versenkt. 10 weitere Handelsschiffe mit 63 000 BRT sowie ein Zerstörer wurden z. T. so schwer getroffen, daß mit dem Verlust mehrerer dieser Schiffe gerechnet werden kann. — Am Mittag des 1. 4. flog ein nordamerikän. Bomberverband unter Jagdschutz nach Südwestdeutschland ein. Bei meist geschloss. Wolkendecke warf der Feind an versch. Stellen wahllos Bomben, die geringe Schäden und Verluste unter der Bevölkerung verursachten. Bin Teil der Bomben fiel auf schweizerisches Gebiet. 21 nordamerikän. Flugzeuge, in der Mehrzahl viermotor. Bomber, wurden abgeschossen. — Störflüge einzelner brit. Flugzeuge richteten sich in der vergangenen Nacht gegen West- und Mitteldeutschland«

Führerhptqrt., 3. 4. 44 (DNB.) OKW.: Wachfahrzeuge der Kriegsmarine schössen im Finnischen Meerbusen wiederum 6 sowj. Bomber ab. — Bei einem Angriff nordamerikän. Born her auf Orte in Südostdeutschland wurden in heftigen Luftkämpfen 54 feindl. Flugzeuge, darunter 50 viermotor. Bomber, vernichtet. In Steyr entstanden Schäden.

Führerhptqrt. 4. 4. 44 (DNB.) OKW.: Ein nordamerikän. Bomberverband führte in den Mittagsstunden des 3. 4. einen Terrorangriff auf Budapest. Ein weiterer schwächerer Verband griff in der vergangenen Nacht ebenfalls die ungarische Hauptstadt an. In Wohnvierteln entst nnden Schäden. Die Bevölkerung hatte Verluste. Durch deutsche und ungar. Jäger wurden 17 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — Gestern versuchten brit. Trägerflugzeuge einen norweg. Stützpunkt anzugreifen. Der Angriff wurde durch die eigene Abwehr zersplittert und kam

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Links: Blick auf die Führerkanzel einer Ju 88. Rechts: Start zum Feindflug. Über eine kleine Leiter hinweg steigt die Besatzung in ihre Maschine. 8 Stunden wird es dauern, ehe sie über die gleichen Stufen hinab wieder festen Boden unter den Füßen hat. Weltbild (2)

nicht zur vollen Wirkung. Hierbei wurden durch das Schlachtschiff „Tirpitz" 4, durch ein Vorpostenboot 2 f dl. Flugzeuge ^abgeschossen.

Führerhptqrt., 5. 4. 44 (DNB.) OKW.: Starke deutsche Kampf fliegerverbände griffen in der vergang. Nacht den feindl. Nachschubstützpunkt Korosten an. Es entstanden in Bahnanlagen und im Stadtgebiet starke Explosionen und ausgedehnte Brände. — Ein Tagesangriff nordamerikän. Bomberverbände gegen das Stadtgebiet von Bukarest verursachte Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. Durch deutsche, rumän. und bulg. Luftverteidigungskräfte wurden 44 feindl. Flugzeuge vernichtet. An diesem Erfolg haben rumän. Jagdflieger besonderen Anteil. Brit. Störflugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf einige Orte im rheinisch-westf. Gebiet. — Nach abschließenden Meldungen haben sich die gestern bei einem Angriff auf einen norwegischen Marinestützpunkt gemeldeten Abschüsse fdl. Flugzeuge auf 16 erhöht. Damit wurde die Hälfte der Angreifer vernichtet.

Führerhptqrt., 6. 4. 44 (DNB.) OKW.: Verbände der Luftwaffe, unter ihnen auch Lastensegler, versorgten, ungeachtet schwerster feindl. Abwehr, die Verteidiger der Stadt Kowel und ermöglichten dadurch ihr standhaftes Aushalten. — In der Zeit v. 3. bis 5, April verloren die Sowjets in Luftkämpfen und durch Flakartillerie 117 Flugzeuge. — Bei einem Tagesvorstoß nordamerikän. Bomber in das Gebiet von Ploesti brachten deutsche und rum. Luftverteidigungskräfte 53 viermotor. Flugzeuge zum Absturz. Damit wurde wenigstens e*n Drittel des angr. feindl. Verbandes vernichtet. — Über dem Reichsgebiet wurden gestern unter schwierigen Abwehrbedingungen 10 feindl. Jagdflugzeuge abgeschossen.

Führerhptqrt, 7. 4. 44 (DNB.) OKW.: Bei Tagesvorstößen feindl. Fliegerverbände in das südostdeutsche Grenzgebiet wurden 9 feindl. Flugzeuge abgeschossen. Außerdem verlor der Feind durch unsere Luftverteidigungskräfte über dem italien. Raum 6 Flugzeuge. — Störangriffe feindl. Flugzeuge richteten sich in der vergang. Nacht gegen Orte in Nord-und Westdeutschland.

Führerhptqrt, 8. 4. 44 (DNB.) OKW.: Starke Kampfgeschw. führten in der vergangenen Nacht einen schweren Angriff gegen das feindl. Nachschubzentrum Kiew. Starke Explosionen und ausgecl. Brände wurden in den Zielräumen beobachtet. — Deutsche und italien. Luftstreitkräfte schössen am 7. 4. über dem italien. Raum 17 feindl. Flugzeuge ab.

Führerhptqrt, 9. 4. 44 (DNB.) OKW.: Im Raum von Kamenez-Podolsk unterstützte die Luftwaffe trotz ungünstiger Witterung, in aufopferngsvollem Einsatz, durch Kampf- und 1\ ansportverbände unter dem Oberbefehl des Generalobersten Deßloch die Kämpfe auf der E ϖ le. Sie trug damit entscheidend zum Gelingen der Operationen bei. — Tn der letzten Nacht griffen starke Verbände deutscher Kampfflugzeuge den Bahnhof Fastow mit großem Erfolg ai:. — Deutsche Kampffliegerverbände griffen am gestr. Tage mit beobachtetem Erfolg Stütz-P" nkte kommunistischer Banden im kroatischen Raum mit Bomben und Bordwaffen an. — B ^im Eintrug starker nordamerikän. Bomberverbände nach Mitteldeutschld. entwickelten sich a:a Mittag des 8. 4. heftige Luftkämpfe. Durch deutsche Jäger und durch Flakartillerie wurden 87 nordamerikän. Flugzeuge, darunter 64 viermotor. Bomber, abgeschossen. In einigen Orten West- und Mitteldeutschld., besonders im Räume von Braunschweig, entstanden Ge-bäudeschäden und Personenverluste. — Einige fdl. Störflugzeuge überflogen in der letzten Nacht westdeutsches Gebiet.

Führerhptqrt,, 10. 4. 44 (DNB.) OKW.: Verbände schwerer deutscher Kampfflugzeuge griffen in der vergangenen Nacht erneut den Bahnhof Korosten mit sichtbarem Erfolg an. — Nordamerikän. Bomberverbände flogen gestern nach Nord, und Ostdeutschland ein und warfen an einigen Stellen, besonders auf das Stadtgebiet von Posen, Spreng- und Brandbomben. Unsere Luitverteidigungskräfte vernichteten bei diesen Angriffen sowie in der letzten Nacht

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

bei Einflügen britischer Flugzeuge in den Ostseeraum und in die besetzten Westgebiete 71 Flugzeuge, darunter 62 viermotorige Bomber. — Angriffe feindlicher Störflugzeuge richteten sich gegen West- und Südwestdeutsch-

land.

Aus einem abgeschossenen Jagdeinsitzer der USA. Segel mit aufge-

druckter Ge-

brauchsanweisung für das Gummi-Boot des Flug-

zeuges.

Weltbild

Führerhptqrt, 11. 4. 44 (DNB.) OKW.: Südl. Pleskau wurden u. a. 121 Flugzeuge vernichtet. An dem Erfolg der Abwehrschlacht hat die Luftflotte des Generals der Flieger Pflugbeil hervorragenden Anteil. Fliegende Verbände unter Führung von Obst. Kühl und ein Flakregiment unter Obstlt. Bulla zeichneten sich besonders aus. — Italien. Torpedoflugzeuge versenkten in der letzt. Nacht vor Anzio einen feindl. Transporter, — Bei der Abwehr feindl. Bomber angriffe auf Ziele in den besetzten Westgebieten wurden am 10. 4 und in der vergangenen Nacht 29 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — Nach einem Tagesvorstoß eines schwächeren feindl. Fliegerverbandes in den nordwestdeutschen Raum flogen brit. Störflugzeuge in -1er letzten Nacht nach West- und Mitteldeutschland ein.

i< ühierhptqrt, 12. 4. 44 (DNB.) OKW.: Wachfahrzuge der Kriegsmarine schössen über der Naiw Vbucht 4 sowj. Bomber ab. — Deutsche Kampf- und Torpedoflugzeuge führten in der letzten Nacht einen Angriff gegen den brit.-nordamerikan. Nachschubverkehr im Mittelmeer. Sie vernichteten dabei im Seegebiet von Algier trotz starker feindl. Abwehr aus einem Geleit 2 Zerstörer und beschädigten 6 Frachter mit 42 000 BRT durch Bomben- und Torpedotreffer so schwer, daß mit der Versenkung eines Teiles dieser Schiffe zu rechnen ist. — Am gestr. Tage erlitten nordamerikan. Bomber bei Angriffen gegen Mittel- und Ostdeutschland erneut schwere Verluste. In heftigen Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden 129 feindl. Flugzeuge, darunter 105 viermotor. Bomber, abgeschossen. In mehreren der angegriffenen Orte, besonders im Stadtgebiet von Stettin, entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. — Bei geschlossener Bewölkung führten brit. Bomber in der vergang. Nacht einen Terrorangriff gegen die Stadt Aachen. Die Bevölkerung hatte Verluste. Im Stadtgebiet entstanden Schäden. Trotz schwieriger Abwehrbedingungen wurden bei diesem Angriff sowie über den besetzten Westgebieten 22 feindl. Flugzeuge vernichtet. Einige brit. Flugzeuge warfen außerdem Bomben im Raum von Hannover. — Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen in der letzten Nacht mit guter Wirkung Ziele in Ost-, england an. — Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleits brachten in der Loiremündung ,4 brit. Jagdbomber zum Absturz.

Führerhptqrt., 13. 4. 44 (DNB.) OKW.: Im Nordteil der Krim und in der Landenge nordöstl. Feoclosia vernichteten Schlachtfliegerverbände in den beiden letzten Tagen 82 sowj. Panzer. Eine Schlachtfliegerstaffel unter Hptm. Ruffer hat sich hierbei besonders hervor-getan., — Verbände deutscher Kampf- und Schlachtflugzeuge griffen bei Tag und Nacht Munitions- und Betriebsstofflager im Raum von Anzio an. — Bei Angriffen nordamerikan. Bomber gegen das südöstl. Reichsgebiet und bei einem Vorstoß feindl. Jagdverbände nach Nord- und Mitteldeutschland wurden gestern 51 nordamerikan. Flugzeuge, darunter 36 viermotor. Bomber, abgeschossen. Einige brit. Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf das Stadtgebiet von Osnabrück. — Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen Ziele im Raum von London an.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Eichenlaubträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Lt. Kittel, Obstlt. Kroh, Major Herget, Major Schoenert. 2. Reihe: Oblt. Krupinski, Major Bätcher, Lt. Hafner, Hptm. Grislawski.

Weltbild (8)

Seite 82

„FLUGSPORT"

Nr. 5/1944, ßd. 36

Führerhptqrt., 14. 4. 44 (DNB.) OKW.: Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine schössen über Feodosia 3 sowj. Bomber ab. — Nordamerikan. Bomber griffen am 13. 4. Orte im ungarischen Raum sowie Ziele in Süddeutschland an. Besonders im Raum von Budapest und in den Stadtgebieten von Augsburg und Schweinfurt entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. In heftigen Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden 91 feindl. Flugzeuge, darunter 74 viermotor. Bomber, vernichtet. — Einige brit. Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben im Raum von Berlin und in Westdeutschland. — Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen wiederum Ziele im Stadtgebiet von London an.

Führerhptqrt., 15. 3. 44. (DNB.) OKW.: In der Zeit vom 8. bis 13. 4. vernichteten Verbände des Heeres, der Luftwaffe und Marineartillerie 285 feindl. Panzer. — Die Luftwaffe grijf mit starken Schlacht- und Kampffliegerkräften in die Abwehrkämpfe auf der Krim und im Raum von Tiraspol ein. Allein in diesen Räumen wurden in den beiden letzten Tagen 73 sowj. Panzer durch Angriffe aus der Luft vernichtet. — Ein Tagesangriff schwächerer feindl. Fliegerkräfte im westdeutschen Grenzgebiet verursachte geringe Schäden.

Führerhptqrt., 16. 4. 44 (DNB.) OKW.: Im Südwestteil der Krim wurden in heftigen Luftkämpfen und durch Flak 36 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — In der vergangenen Nacht griffen starke Verbände schwerer deutscher Kampfflugzeuge den Bahnhof Sarny an. In den Zielräumen wurden zahlreiche Explosionen und Brände beobachtet. — Nordamerikan. Bomber griffen gestern mehrere Orte in Rumänien, u. a. das Stadtgebiet von Bukarest an. Es entstanden Gebäudeschäden und Verluste unter der Bevölkerung. Durch deutsche und rumän. Jäger sowie durch Flakartillerie wurden nach bisher. Meldungen 20 feindl. Flugzeuge, in der Mehrzahl 4motor. Bomber, vernichtet. — Bei Vorstößen nordamerikan. Jagdverbände nach Nord- und Mitteldeutschland wurden am 15. 4. 31 feindl. Flugzeuge abgeschossen. Bei der Abwehr dieser Angriffe zeichneten sich leichte Flakbatterien der Luftwaffe, Marineflak und Hafenschutzboote besonders aus.

Führerhptqrt., 17. 4. 44 (DNB.) OKW.: In der letzten Nacht griffen starke deutsche Kampfflugzeugverbände Eisenbahnziele in der Nordukraine an. — Ein starker Verband schwerer deutscher Kampfflugzeuge griff in der letzten Nacht mit guter Wirkung den feindl. Inselstützpunkt Lissa vor der dalmatin. Küste an. — Feindl. Bomberverbände führten am IG. 4. und in der vergangenen Nacht Terrorangriffe gegen die Städte Belgrad, Budapest und Kronstadt. Besonders in den Wohngebieten entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. Durch deutsche und rumänische Jäger sowie durch Flakartillerie wurden 17 feindl. Bomber abgeschossen.

Führerhptqrt., 18. 4. 44 (DNB.) OKW.: Über der südl. Krim schössen deutsche Jagdflieger am 17. 4. in heftigen Luftkämpfen 29 sowj. Flugzeuge, in der Masse Schlachtflieger, Flak 11 weitere Flugzeuge ab. Lt. Lambert vernichtete allein 12 fdl. Flugzeuge. — Bei Tarno-pol kämpften sich weitere Teile der Besatzung befehlsgemäß zu den in harten Angriffskämpfen vorgedrungenen, von der Luftwaffe wirksam unterstützten Verbänden des Heeres und der Waffen-^ durch. In 25tägigem erbittertem Ringen hat sie, von Transportfliegergeschw. trotz stärkster fdl. Abwehr in aufopferndem Einsatz versorgt, dem Ansturm einer mehr als lOfachen fdl. Übermacht bei schwerstem Artilleriefeuer und laufenden Luftangriffen standgehalten und durch das Binden starker feindlicher Kräfte den Aufbau einer festen Abwehrfront ermöglicht. — In der verg. Nacht griffen starke deutsche Kampffliegerverbände die Bahnanlagen von Kiew mit guter Wirkung an. In den Zielräumen entstanden mehrere Großbrände und ausgedehnte Zerstörungen. — Nordamerikan. Bomber führten im Laufe des 17. 4. erneut Terrorangriffe gegen Städte Südosteuropas, besonders in Belgrad entstanden Schäden in Wohnvierteln und Personenverluste. Unter schwierigen Abwehrbedingungen wurden 6 feindl. Flugzeuge von deutschen und bulgarischen Luftverteidigungskräften abgeschossen. — In der letzten Nacht warfen einige brit. Flugzeuge Bomben auf das Stadtgebiet von Köln.

Führerhptqrt., 19. 4. 44 (DNB.) OKW.: In den Mittagsstunden des 18. 4. drangen starke nordamerikan Bomberverbände unter Jagdschutz bis in den Raum von Berlin vor. In verschiedenen Orten, besonders in Rathenow, entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. Trotz schwieriger Abwehrbedingungen wurden 44 fdl. Flugzeuge, darunter 40 viermotor. Bomber, abgeschossen. Bei der Abwehr dieser Angriffe zeichnete sich ein Jagdverband unter Führung von Major Karl-Friedrich Müller durch die Vernichtung eines geschlossenen fdl. Bomberverbandes besonders aus. — Angriffe brit. Bomber richteten sich in der verg. Nacht gegen den Raum von Paris und das Ostseegebiet. — Einige fdl. Flugzeuge drangen nach Westdeutschland und in den Raum von Berlin vor. Durch Nachtjäger und Flakartillerie wurden 14 Bomber vernichtet. — Ein starker Verband schwerer deutscher Kampfflugzeuge griff in der letzten Nacht London an. In den Zielräumen entstanden Großbrände und Zerstörungen^ Andere Kampfflugzeuge belegten Ziele in Ostengland mit Bomben.

Führerhptqrt., 20. 4. 44 (DNB.) OKW.: Nordost. Sewastopol wurden in Luftkämpfem 36 fdl. Flugzeuge, 20 weitere am Boden vernichtet. — Dabei zeichnete sich Oblt. Smola,.. Staffelf. i. e. Schlachtfliegergeschw., besonders aus. — Nordamerikan. Flugzeuge versenkten; am 19. 4. vor der südfranz. Küste das schwed. Rote-Kreuz-Schiff ,,Embla". — Fdl. Bomber-griffen am Vormittag des 19. 4. mehrere Orte in West- und Mitteldeutschland an. Besonders in den Städten Kassel und Paderborn entstanden Schäden und Verluste u. d. Bevölkerung. 31 fdl. Flugzeuge, i. cl. Mehrz. viermotor. Bomber, wurden vernichtet. — In der letzten Nacht griffen schnelle deutsche Kampfflugzeuge Ziele im Raum von London an.

Führerhptqrt., 21. 4. 44 (DNB.) OKW.: Verbände deutscher Kampf- und Schlachtflugzeuge griffen bei Tage feindl. Stützpunkte im Raum von Lanciano an der adriatischen Küste und i. d. verg. Nacht Ziele im Landekopf von Nettuno mit guter Wirkung an. — Über dem..

Italien. Raum wurden gest. 12 feindl. Flugzeuge abgeschossen. — Deutsche Kampf- und Torpedoflugzeuge führten i. d. verg. Nacht einen schweren Angriff gegen ein fdl. Nachschubgeleit v. d. nordafrikan. Küste. Sie versenkten im Seegebiet von Algier 2 Zerstörer, 4 Frachter mit 29 990 BRT sowie einen großen Tanker. 13 Handelsschiffe mit 103 000 BRT, 2 große Truppentransporter und 3 Zerstörer erhielten schwere Treffer. — Fdl. Bomberverbände griffen am Tage und i. d. Nacht Ziele in den besetzten Westgebieten an. I. d. vergangenen Nacht führten brit. Flugzeuge einen Terrorangriff gegen das Stadtgebiet von Köln. Es entstanden besonders i. d. Wohnvierteln erhebliche Gebäudeschäden und Verluste u. d. Bevölkerung. — Angriffe einzelner brit. Flugzeuge richteten sich gegen das Gebiet der Reichshauptstadt. Bei schwierigen Abwehrbedingungen wurden 12 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — Starke deutsche Kampfgeschw. bombardierten i. d. vergang. Nacht die Hafenstadt Hull an der engl. Ostküste. In den Zielräumen, besonders im Hafengebiet, wurden mehrere große Flächenbrände und starke Zerstörungen beobachtet.

Führerhptqrt., 22. 4. 44. (DNB.) OKW.: Starke Verbände deutscher Kampfflugzeuge griffen i. d. verg. Nacht die Bahnanlagen von Welikije Luki mit guter Wirkung an. — Nordamerikan. Bomber griffen am 21. ohne Erdsicht mehrere Städte Südosteuropas, vor allem Bukarest, an. Es entstanden Schäden und Personenverluste. Durch deutsche und rum. Luftverteidigungskräfte wurden 19 feindl. Flugzeuge, i. d. Mehrz. viermotor. Bomber, abgeschossen. — Einige brit. Flugzeuge warfen i. d. letzt. Nacht Bomben im Raum von Köln.

Führerhptqrt., 23. 4. 44 (DNB.) OKW.: Über der Krim vernichteten deutsche Jagd- und Schlachtflugzeuge bei nur einem eigenen Verlust 20 fdl. Flugzeuge. — Nordamerikan. Bomber griffen in den Abendstunden des 22. 4. mehrere Orte in Westdeutschland an. Besonders in den Wohnvierteln der Städte Hamm und Koblenz entstanden Schäden und Personenverluste. In schweren Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden 37 Flugzeuge, in der Mehrzahl 4motor. Bomber, vernichtet. — Brit. Bomber führten in der verg. Nacht Terrorangriffe gegen mehrere Städte in West- und Mitteldeutschland. Besonders i. d. Wohngebieten von Düsseldorf und Braunschweig entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. Luftverteidigungskräfte vernichteten bei diesen Angriffen sowie über den besetzten Westgebieten 76 brit. Bomber. — Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen i. d. letzt. Nacht mit gutem Erfolg Einzelziele in Ostengland an.

Führerhptqrt., 24. 4. 44 (DNB.) OKW.: Deutsche Jagd- und Schlachtflieger schössen 27 Sowjetflugzeuge ab. — Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleits brachten im Seegebiet westl. von Sewastopol 6 sowj. Bomber zum Absturz. — In den schweren Abwehrkämpfen zeichnete sich eine Flakdivision u. d. Befehl des Generallt. Pickert besonders aus. Sie vernichtete vom 8. bis 23. 4. 105 fdl. Flugzeuge und 82 Panzer. — Bei einem Angriff sowj. Bomber auf ein deutsches Geleit v. d. norw. Küste wurden 40 fdl. Flugzeuge, davon 37 in Luftkämpfen und 3 von Sicherungsfahrzeugen der Kriegsmarine abgeschossen. — Nordamerikan. Bomber griffen am 23. 4. mehrere Orte im Raum von Wien an. Besonders in Wiener Neustadt entstanden Schäden und Personenverluste. Durch deutsche und ung. Jäger sowie durch Flakartillerie wurden 31 fdl. Flugzeuge, i. d. Mehrz. viermotor. Bomber vernichtet. — Bei Vorstößen fdl. Jagdverbände nach West- und Südwestdeutschlancl sowie über den besetzten Westgebieten wurden 10 fdl. Flugzeuge abgeschossen. In der letzten Nacht richteten sich Angriffe brit. Bomber gegen das Ostseegebiet und den Raum von Mannheim. 6 fdl. Flugzeuge wurden abgeschossen. — Major Bär, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., errang im Kampf mit brit.-nordamerikan. Flugzeugen seinen 200. Luftsieg. — Starke Geschw. schwerer deutscher Kampfflugzeuge führten i. d. vergang. Nacht einen zusammengefaßten Angriff auf Bristol, der ausgedehnte Brände und große Zerstörungen zur Folge hatte.

Führerhptqrt., 25. 4. 44 (DNB.) OKW.: Die Sowjets verloren in Luftkämpfen 32, durch Flakartillerie und Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine weitere 24 Flugzeuge. — Das Schlachtgeschw. Immelmann hat sich unter Führung seines Kommodore, Obstlt. Step, an der Ostfront besonders bewährt. — Schlachtflieger griffen Kraftfahrzeugansammlungen und Nachschublager hinter der Cassinofront erfolgreich an. — Ein Verband schwerer deutscher Kampfflugzeuge bombardierte i. d. letzt. Nacht die Hafenanlagen von Neapel mit guter Wirkung. —

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Eichenlaubträger mit Schwertern v. 1. n. r.: Obstlt. Mayer (f) Hptm. Barkhorn, Obst. Dr.

Kupfer (f), Major Boerst (f). Weltbild (4)

Nordamerikan. Bomber richteten am gestr. Tage Angriffe gegen Orte in Rumänien, besonders auf das Stadtgebiet von Bukarest. Deutsche und rumän. Luftverteidigungskräfte vernichteten dabei 25 fdl. Flugzeuge. — Bei der Abwehr fdl. Angriffe auf verschiedene Orte im Raum von München und Friedrichshafen wurden 97 nordamerikan. Flugzeuge zum Absturz gebracht. — Brit. Bomber führten i. d. verg. Nacht unter Verletzung Schweiz. Hoheitsgebietes einen schweren Terrorangriff auf München. Es entstanden Schäden i. d. Wohnvierteln und Verluste u. d. Bevölkerung. Unersetzliche Kulturbauten fielen dem fdl. Terror zum Opfer. Auch die Städte Karlsruhe und Mannheim waren das Ziel brit. Terrorangriffe. Bei schwierigen Abwehrbedingungen wurden 45 brit. Bomber durch unsere Luftverteidigungskräfte abgeschossen. — Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen Einzelziele in Ostengland an.

Führerhptqrt., 26. 4. 44 (DNB.) OKW.: Im oberitalien. Raum schössen deutsche und italien. Jäger 13 fdl. Flugzeuge, i. d. Mehrz. viermotor. Bomber, ab. — Vor der nordnorweg. Küste brachten Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleits im Seegebiet von Bodoe 3 angreifende fdl. Flugzeuge zum Absturz. — Über den besetzten Westgebieten wurden gestern 16 brit.-nordamerikan. Flugzeuge vernichtet. — In der verg. Nacht warfen fdl. Störflugzeuge Bomben auf Orte in Westdeutschland. — Eigene schwere Kampfverbände griffen i. cl. vergangenen Nacht Ansammlungen i. d. Häfen der engl. Südostküste mit guter Wirkung an.

Führerhptqrt., 27. 4. 44 (DNB.) OKW.: Eine Schlaclitfliegergr. u. Führung des Maj. Frank vernichtete vom 12.—26. 4. über der Krim in Luftkämpfen 106 fdl. Flugzeuge und zerstörte 28 weitere am Boden. — In der Nacht zum 25. 4. kam es im Seegebiet nördl. Elba

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Ritterkreuzträger. 1. Reihe v, 1. n. r.: Oblt Felder, Hptm. Breese, Hptm. Berberich, Oblt. Unruh. 2. Reihe: Ofw. Pätz, Hptm. Findeisen, Ofw. Meier, Ofw. Dawedeit. 3. Reihe: Obllt Schossleitner, Oblt. Paulsen, Hptm. Boecker, Oblt. Dr. Klein. Weltbild (12)

zu wiederholten harten Gefechten zwischen leichten Seestreitkräften und Jagdbombern. 2 fdl. Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht. — Nordamerikän. Bomber flogen gestern i. d. Raum von Braunschweig ein und warfen aus einer geschlossenen Wolkendecke planlos Bomben, die nur geringe Schäden anrichteten. Trotz schwieriger Abwehrbedingungen wurden 8 fdl. Flugzeuge zum Absturz gebracht. — I. d. verg. Nacht drangen einzelne fdl. Flugzeuge i. d. mittel-und norddeutschen Raum ein. — Brit. Bomberverbände führten Terror angriffe gegen Orte im Ruhrgebiet und in Südwestdeutschland. Es entstanden zum Teil erhebliche Schäden, vor allem in Essen und Schweinfurt. Die Bevölkerung hatte Verluste. Luftstreitkräfte schössen 41 viermotor. Bomber ab. — Schwere deutsche Kampffliegerverbände setzten i. d. verg. Nacht die Angriffe gegen Schiffs ans ammlungen a. d. engl. Südküste mit-guter Wirkung fort.

Führerhptqrt., 28. 4. 44 (DNB.) OKW.: Schwere Kampffliegerverbände bekämpften i. d. verg. Nacht die Nachschubverbindungen der Sowjets im Raum von Sarny. — Bei dem am 26. 4. gemeldeten Angriff fdl. Flugzeuge auf ein deutsches Geleit bei Bodoe hat sich die Zahl der von Einheiten der Kriegsmarine abgeschossenen Flugzeuge von 3 auf 11 erhöht. — Über den besetzten Westgebieten wurden gestern 21 fdl. Flugzeuge vernichtet. — Brit. Bomberverbände führten i. d. Nacht Terrorangriffe gegen Ort in West- und Südwestdeutschland, besonders gegen die Stadt Friedrichshafen. Es entstanden Schäden in Wohnvierteln und Verluste u. d. Bevölkerung. Luftverteidigungskräfte vernichteten hierbei 47 viermotor. Terrorbomber. — Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen i. d. verg. Nacht Ziele in Ostengland, schwere Kampfverbände Schiffsansammlungen und andere kriegswichtige Ziele im Bereich der engl. Südwestküste m. guter Wirkung an.

Führerhptqrt., 29. 4. 44 (DNB.) OKW.: Vom 26.-28. 4 .verloren die Bolschewisten 105 Flugzeuge; 9 eigene Flugzeuge kehrten im gleichen Zeitraum nicht zurück — Kampfflieger griffen i. d. verg. Nacht fdl. Stellungen und Truppenunterkünfte im Landekopf von Nettuno mit guter Wirkung an. — Über den besetzten Westgebieten wurden gestern 11 fdl. Flugzeuge vernichtet. — I. d. vergang. Nacht warfen fdl. Flugzeuge Bomben in Nord- und Westdeutschland. — Schwere deutsche Kampfflugzeuge setzten ihre Angriffe gegen Ziele a. d. engl. Südküste fort.

Führerhptqrt., 30. 4. 44 (DNB.) OKW.: Fdl. Flieger griffen in Mittelitalien ein deutlich gekennzeichnetes Lazarett mit Bomben und Bordwaffen an. — Bei e. feil. Luftangriff auf den franz. Hafen von Toulon schössen Verteidigungskräfte der Luftwaffe und Kriegsmarine 15 fdl. Bomber ab. — Vom 11.—30. 4. wurden durch Seestreitkräfte, Bordflak von Handelsschiffen und Marineflak 101 fdl. Flugzeuge zum Absturz gebracht. — Nordamerikän. Bomberverbände richteten i. d. gestr. Mittagsstunden u. starkem Jagdschutz einen Terrorangriff gegen die Reichshauptstadt. Es entständen Schäden in Wohnvierteln und Verluste u. d. Bevölkerung. Die deutsche Luftverteidigung schoß 129 nordamerikän. Terrorflugzeuge, darunter 121 viermotor. Bomber, ab. Oblt. Hans Heinrich König, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., vernichtete in Luftkämpfen 4 viermotor. Terrorbomber. — I. d. verg. Nacht warfen fdl. Flugzeuge Bomben auf niederrheinisches Gebiet. — Schwere deutsche Kampf verbände erzielten i. d. verg. Nacht bei einem Großangriff gegen Plymouth und Schiffsansammlungen v. d. engl. Südwestküste nachhaltige Wirkung. -

Führerhptqrt., 1. 5. 44 (DNB.) OKW.: Deutsche Kampf- und Scillaentfliegergeschw. griffen im Raum von Kowel Batteriestellungen, Panzer ans ammlungen und Fahrzeugkolonnen der Sowjets .an und vernichteten außer zahlreichen Fahrzeugen 23 fdl. Geschütze. — Starke Verbände schwerer deutscher Kampfflugzeuge führten i. d. letzten Nacht einen schweren und wirkungsvollen Angriff gegen den südl. Rowno gelegenen Verkehrsknotenpunkt Zcloibunowo. — Im Hohen Norden hat sich ein Verband deutscher Nahaufklärer u. Hptm. Hoppe bei schwierigen arktischen Wetterbedingungen ausgezeichnet. Ein Schlachtfliegerverband griff Artillerie- und Flakstellungen m. guter Wirkung an. Deutsche und italien. Jäger sowie Flakartillerie brachten über Norditalien 7 fdl. Flugzeuge zum Absturz. — Am 29. 4. griffen brit. Jagdbomber ein im Hafen von St. Malo liegendes, deutlich gekennzeichnetes deutsches Lazarettschiff an und beschädigten es durch mehrmaligen Beschuß mit Bordwaffen. — Bei Angriffen gegen Orte i. d. besetzten Westgebieten verlor der Feind gestern 9 Flugzeuge. — Einzelne brit. Störflugzeuge warfen i. d. vergang. Nacht Bomben auf Orte in Westdeutschland. — Im Kampf gegen die brit.-nordamerikan. Nachschubverbindungen versenkten Luftwaffe und Kriegsmarine im Monat April 23 Handels- und Transportschiffe mit 153 820 BRT, weitere 34 Schiffe mit zusammen 227 000 BRT wurden durch Bomben- und Torpedotreffer schwer beschädigt. Mit dem Untergang vieler dieser Schiffe kann gerechnet werden. An fdl. Kriegsschiffen wurden 27 Zerstörer und Geleitfahrzeuge, ein Minenräumboot und 7 Schnellboote versenkt sowie 5 Zerstörer und 9 Schnellboote beschädigt.

Führerhptqrt., 2. 5. 44 (DNB.) OKW.: Schlachtfliegergeschw. führten wirksame Tiefangriffe gegen Flugplätze der Sowjets auf der Krim und im südl. Frontabschnitt und griffen fdl. Panzer ans ammlungen und Truppen im Raum nordwestl. Jassy mit gutem Erfolg an. — Deutsche Kampffliegerverb. griffen i. d. Nacht fdl. Nachschubbahnhöfe, insbesondere Schepe-towka, und Transportzüge mit gutem Erfolg an. — Fdl Bomber warfen gestern mittag Bomben auf Florenz. — Bei Angriffen auf einige Orte in Westdeutschland und auf die besetzten Westgebiete verlor der Feind gestern bei Tage und i. cl. Nacht 22 Flugzeuge, darunter 16 viermotor. Bomber.

Führerhptqrt., 3. 5. 44 (DNB.) OKW.: Beiderseits des mittl. Sereth traten die Sowjets gestern auf schmaler Front mit starken Infanterie- und Panzerkäften und unter Einsatz von zahlreichen Schlachtfliegern zu dem dort erwarteten Angriff an. In harten Kämpfen wurden 160 Panzer abgeschossen, davon 65 durch deutsche und rumänische Kampf- und Schlachtflieger,

die die Kämpfe des Heeres hervorragend unterstützten. — Das Schlachtgeschw. 77 u. Führung d. Kommodore, Eichenlaubträger Oblt. Bruck hat sich bei den Kämpfen a. d. Ostfront besonders bewährt. — Deutsche Kampfflieger bombardierten i. d. letzten Nacht m. guter Wirkung Munitions- und Versorgungslager des Feindes im Landekopf von Nettuno. — Nordamerikan. Bomber richteten gestern einen Terrorangriff gegen Wohnviertel der Stadt Florenz. Zahlreiche Häuser wurden zerstört. Die Bevölkerung hatte Verluste. 5 Feindflugzeuge wurden abgeschossen. — Einige brit. Flugzeuge warfen i. d. verg. Nacht Bomben auf westdeutsches Gebiet.

Führerhptqrt., 4. 5. 44 (DNB.) OKW.: Deutsche und rumänische Kampf- und Schlachtgeschw. fügten den angreifenden Sowjets schwere Verluste zu. In wiederholten Einsätzen vernichteten sie 31 weitere fdl. Panzer, zahlreiche Geschütze und eine große Anzahl von Nachschubfahrzeugen. — Starke Kampffliegergeschw. bekämpften i. d. letzten Nacht fdl. Verkehrsund Truppenziele im Raum nordwestl. Jassy. — Das u. Führung von Obstlt. Nordmann stehende Jagdgeschw, Mölders meldet seinen 8000. Luftsieg. — Bei der Abwehr brit. Bomberangriffe auf Mittelf rankreich wurden i. d. letzten Nacht 51 viermotor. fdl. Flugzeuge abgeschossen. Hptm. Bergmann, Staffelkapt. i. e. Nacht jagdgeschw., vernichtete allein 6 viermotor. Bomber. — Einzelne brit Störflugzeuge warfen i. d. letzten Nacht Bomben im Raum von Mannheim.

Führerhptqrt., 5. 5. 44 (DNB.) OKW.: Bei Sewastopol griffen deutsche Schlachtflieger fdl. Artilleriestellungen an und vernichteten 26 Werfer. In Luftkämpfen wurden durch Jäger 14, durch Schlachtflieger 15 fdl. Flugzeuge abgeschossen Dabei zeichnete sich Lt. Lambert erneut besonders aus. — I. d. verg. Nacht griffen starke deutsche Kampffliegerverbände mehrere Nachschubbahnhöfe der Sowjets in der Nordukraine an. — I. d. verg. Nacht warf ein schwächerer fdl. Bomberverband Spreng- und Brandbomben auf das Stadtgebiet von Budapest. 4 der angreifenden Flugzeuge wurden abgeschossen. — Bei Einflügen nordamerikan. Verbände i. d. besetzten Westgebiete und nach Nordwestdeutschland wurden am gestr. Tage 11 Flugzeuge zum Absturz gebracht. Einzelne brit. Flugzeuge warfen i. d. verg. Nacht Bomben im Raum von Köln und Mannheim.

Führerhptqrt., 6. 5. 44 (DNB.) OKW.: Vor Sewastopol trat der Feind unter besonders heftigem Artilleriefeuer und rollendem Luftwaffeneinsatz mit starken Kräften wieder zum Angriff an. Deutsche Jagd- und Schlachtflugzeuge griffen in die Kämpfe wirkungsvoll ein und schössen ohne eigenen Verlust 30 sowj. Flugzeuge ab. — östl. des rumänischen Sereth unterstützten Kampf- und Schlachtfliegergechw. auch hier mit gutem Erfolg unsere Abwehr und vernichteten 11 Panzer sowie zahlreiche Geschütze und Nachschubfahrzeuge des Feindes.

— Starke Verbände deutscher Kampfflugzeuge führten i. d. verg. Nacht einen zusammengefaßten Angriff a. d. Bahnhof Kiew-Darniza. Es entstanden schwere Zerstörungen i. d. Bahnhofsanlagen. — Nordamerikan. Bomber führten im Laufe des gestr. Tages Angriffe gegen Ploesti und Turnu-Severin, die Schäden und Verluste unter der Bevölkerung zur Folge hatten. Durch deutsche und rumän. Luftverteidigungskräfte wurden 47 der angreifenden Flugzeuge, i. d. Masse viermotor. Bomber, zum Absturz gebracht.

Führerhptqrt., 7. 5. 44 (DNB.) OKW.: Uber der Krim wurden durch Jagd- und Schlacht-flieger wiederum 34 Sowjetflugzeuge abgeschossen. — Vom 4.—6. 5. verloren die Sowjets a. d. Ostfront 140 Flugzeuge. — Nordamerikan. Bomber führten gestern wiederum einen Angriff gegen mehrere Orte in Rumänien, besonders im Stadtgebiet von Kronstadt entstanden Gebäudeschäden und Verluste u. d. Bevölkerung. 23 fdl. Flugzeuge, meist viermotor. Bomber, wurden abgeschossen. Hierbei zeichneten sich besonders rumänische Jagdflieger aus. — Bei der Abwehr fdl. Luftangriffe auf eigene Geleite vernichteten Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine, Bordflak und Marineartillerie vor der norweg. und holl. Küste sowie im Schwarzen Meer 15 Bomben- und Torpedoflugzeuge. — Vor der südfranz. Küste griffen brit. Flugzeuge den im Dienst des Roten Kreuzes fahrenden spanischen Dampfer „Christina" trotz deutlicher Kennzeichnung an; die Besatzung hatte Verluste, auch der Kommissar des Internat. Roten Kreuzes wurde verwundet. — Bei Angriffen fdl. Bomberverbände gegen die besetzten Westgebiete wurden 5 fdl. Flugzeuge zum Absturz gebracht. — I. d.. verg. Nacht warfen einzelne brit. Flugzeuge Bomben in West- und Südwestdeutschland.

Führerhptqrt., 8. 5. 44 (DNB.) OKW.: Bei der Abwehr starker Angriffe fdl. Schlacht-und Kampfflieger vernichteten unsere Jagd- und Schlachtfliegerverbände sowie Flakartillerie der Luftwaffe 130 sowj. Flugzeuge. Lt. Lambert erzielte in Luftkämpfen allein 14 Abschüsse.

— Die 9. Flakdiv. u. Führung von Generallt. Pickert hat sich bei den schweren Abwehrkämpfen auf der Krim erneut besonders ausgezeichnet. Sie konnte am gestr. Tage ihren 1400. Flugzeugabschuß melden. — Zwischen Pruth und Moldau scheiterte der mit 20 Schützen- und mehreren Panzerdivisionen angestrebte Durchbruch der Bolschewisten an der zähen und verbissenen Abwehr der u. Führung des Generals der Infanterie Wöhler stehenden deutschen und rumän. Truppen, die von Verbänden der deutschen und rumän. Luftwaffe in vorbildlicher Waffenkameradschaft hervorragend unterstützt wurde. Der Feind verlor neben hohen blutigen Verlusten 38 Panzer, 92 Geschütze und 100 Fugzeuge. — Brit.-nordamerikan. Bomberverbände richteten am gestr. Tage und i. d. letzten Nacht Terrorangriffe gegen das Stadtgebiet von Bukarest, wo sie Schäden und Verluste u. d. Bevölkerung verursachten. Deutsche und rumän. Luftverteidigungskräfte schössen 14 fdl. Flugzeuge ab. — Bei geschlossener Wolkendecke führten zahlreiche nordamerikan. Bomber einen Terror angriff auf die Reichshauptstadt und gegen mehrere Orte in Westdeutschland. Besonders im Stadtgebiet von Berlin entstanden Schäden an Wohngebäuden und Kultureinrichtungen sowie Personenverluste. — I. d. verg. Nacht warfen einzelne brit. Flugzeuge Bomben im Raum von Köln und Düsseldorf. Durch

Luftverteidigungskräfte wurden b. d. Angriffen sowie ü. d. bes. Westgebieten 26 fdl. Flugzeuge, darunter 17 viermotor. Bomber, zum Absturz gebracht.

Führerhptqrt., 9. 5. 44 (DNB.) OKW.: Im Raum von Sewastopol wurden bei der Abwehr starker fdl. Luftangriffe durch Schlacht- und Jagdflugzeuge 46, durch Flakartillerie der Luftwaffe 10 weitere Sowjetflugzeuge abgeschossen. — Deutsche und rumän. Flieger verbände bekämpften nördl. Tiraspol und östl. des Sereth fdl. Bereitstellungen mit guter Wirkung. -— Vor der nordnorweg. Küste wurde von leichten Sicherungsstreitkräften der Kriegsmarine im Zusammenwirken m. d. Luftwaffe ein sowj. Schnellbootverband zersprengt und dabei ein Schnellboot vernichtet. — Bordflak, Sicherungsfahrzeuge und Marineflak sowie zum Geleitschutz eingesetzte Jagdflieger brachten v. d. norweg. Küste, über der Ostsee und dem Kanal 13 fdl. Flugzeuge zum Absturz. — Nordamerikän. Bomber richteten am gestr. Tage erneut Terrorangriffe gegen das Reichsgebiet. Sie warfen auf die Reichshauptstadt und i. Raum v. Braunschweig Spreng- und Brandbomben, die Gebäudeschäden und Verluste u. d. Bevölkerung zur Folge hatten. Luftverteidigungskräfte vernichteten b. d. Angriffen 86 nordamerikän. Flugzeuge, darunter 68 viermotor. Bomber. — Über d. besetzten Westgebieten verlor der Feind weitere 13 Flugzeuge. — I. d. letzt. Nacht warfen einige brit. Flugzeuge Bomben auf Osnabrück.

Führerhptqrt., 10. 5. 44 (DNB.) OKW.: Schlachtflieger vernichteten a. gestr. Tage

30 sowj. Panzer. — In Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden 19 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — Schnelle deutsche Kampfflugzeuge vernichteten nördlich Murmansk 3 sowj. Schnellboote sowie 2 Handelsschiffe mit insgesamt 2600 BRT. Bei Angriffen auf deutsche Stützpunkte i. hohen Norden verloren die Bolschewisten 19 Flugzeuge. — Kampfflugzeuge griffen Schiffsansammlungen am Landekopf von Nettuno mit gutem Erfolg an. 2 Frachter m. insgesamt 5000 BRT, 2 größere Landungsfahrzeuge und ein Zerstörer wurden schwer getroffen. Die Vernichtung eines Teiles d. Schiffe ist wahrscheinich. — Bei seinen Angriffen gegen Orte i. d. besetzt. Westgebieten u. d. Vorstößen i. d. Raum von Luxemburg und Saarbrücken verlor der Feind gestern 19 Flugzeuge. — Einzelne brit. Flugzeuge warfen i. d. letzt. Nacht Bomben auf das Stadtgebiet von Berlin.

Führerhptqrt., 11. 5. 44 (DNB.) OKW.: Starke Kampfflieger verbände griffen i. d. letzten Nacht die Bahnhöfe Schepetowka und Proskurow m. gutem Erfolg an. Es entstanden Großbrände und Zerstörungen. — Das u. Führung von Major Antrup stehende Kampfgeschw. hat sich im Einsatz a. d. Ostfront besonders bewährt. — Starke Kampffliegerverbände führten i. d. vergang. Nacht einen Angriff gegen den fdl. Inselstützpunkt Lissa, der im Hafengebiet Explosion enund zahlreiche Brände hervorrief. — Ein schwächerer fdl. Verb, griff i. d. verg. Nacht das Stadtgebiet von Budapest an. — Durch die Angriffe nordamerikän. Bomber gegen Südostdeutschland entstanden bes. i. Wiener-Neustadt Schäden u. Verluste u. d. Bevölkerung. Hierbei sowie bei Angriffen auf Orte i. d. bes. Westgebieten wurden 69 fdl. Flugzeuge, i. d. Mehrz. viermotor. Bomber, vernichtet. — Einige brit. Flugzeuge warfen i. d. letzt. Nacht Bomben auf südwestdeutsches Gebiet.

Führerhptqrt., 12. 5. 44 (DNB.) OKW.: Im rückwärtigen Gebiet südl. Polozk haben Verbände d. Heeres und der Polizei zus. m. landeseigenen Freiwilligen bei schwierigen Witte -rungs- und Geländeverhältnissen, hervorragend unterstützt durch Kampf- und Schlachtflieger der Luftwaffe, starke sowj. Banden in 3wöchigen harten Kämpfen eingekesselt und zerschlagen. — Bei wiederholten Angriffen sowj.. Flugzeuge auf ein deutsches Geleit vor der nordnorweg. Küste wurden 16 fdl. Flugzeuge durch Jäger und Bordflak abgeschossen. — Verbände deutscher Torpedoflieger griffen am Abend des 11. 5. im Seegebiet östl. Algier ein fdl. Nachschubgeleit an und versenkten 7 Frachter mit 49 000 BRT und einen Zerstörer. 12 weitere Frachter mit 86 000 BRT, ein großer Tanker, ein Leichter Kreuzer sowie 2 Zerstörer wurden beschädigt. — Nordamerikän. Bomber griffen gest. am späten Nachmittag Orte in Südwest-dtschld. an. Bes. in Saarbrücken entstanden Schäden und Verluste u. d. Bevölkerung. —

31 fdl. Flugzeuge wurden vernichtet, 16 weitere Flugzeuge wurden b. Nachtangriffen ü. d. bes. Westgebieten abgeschossen.

Stand der Segelflug-Leistimgsabzeichen.

Von Karl Anders VDI. Im Segelflug unterscheidet man dreierlei Leistungsabzeichen:

1 das Große Deutsche Segelfliegerabzeichen,

2. das silberne Leistungsabzeichen und

3. das goldene Leistungsabzeichen;

die letzten beiden sind internationale Auszeichnungen. Dem jetzigen Stand der Verleihungen dieser Abzeichen sollen die folgenden Abschnitte gewidmet sein.

Das silberne Leistungsabzeichen, abgekürzt die Silber-C, wurde bis zum 31. 12. 1943 insgesamt 2042mal von der Internationalen Studienkommission für den motorlosen Flug (Istus) verliehen. Es interessiert hierbei hauptsächlich die Verleihung während der Kriegsjahre. Von den drei Bedingungen (1000-m-Überhöhung, 50 km Strecke und 5 Stunden Dauer) ist in Großdeutschland mit Kriegsbeginn der Streckenflug aus Gründen der Benzin- und Materialersparnis beim Rückflug oder -transport untersagt worden. Das führte zwangs-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Segel/lug

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

läufig zur Schaffung einer neuen Bedingung, der 3mal-lQ00-m-Überhöhung, auf Grund dessen bei gleichgebliebener Dauerflugbedingung das „Große Deutsche Segelfliegerabzeichen" verliehen wird. Tm Ausland sind auch im Kriege noch Streckenflüge ausgeführt worden, sowohl in den krieg- wie auch in den z. Z. nicht kriegführenden Ländern.

Zunächst eine Übersicht der Silber-C-Verleihungen in alphabetischer Reihenfolge:

Land

Stand 31. 12. 1939

1940

Verliehen 1941

im Jahre: 1942

1943

Stand 31. 12. 1943

Deutschland . . .

1232

71

76

7

32

1418

Amerika (USA) .

25

       

25

Afrika (Union) . .

5

       

5

Ägypten ....

1

       

1

Brasilien ....

1

       

1

Columbien ....

1

       

1

Dänemark ....

1

       

1

England......

57

       

57

Estland.....

2

       

2

Pinnland ....

6

       

6

Frankreich . . .

42

       

42

Griechenland . . .

1

       

1

Holland.....

4

       

4

Japan .....

_

1

     

1

Indien (Brit.) . . .

1

       

1

Italien.....

 

5

     

5

Jugoslawien . . .

9

2

     

r-i

Lettland ....

1

1

     

2

Litauen.....

3

       

3

Ehemaliges Polen .

190

31

     

221

Protektorat . . .

1

       

1

Rumänien ....

4

       

4

Schweden ....

2

 

5

 

28

35

Schweiz.....

27

3

1

1

 

32

Spanien.....

 

1

 

4

5

Ungarn.....

18

19

2

15

103

157

Zusammen ....

1634

133

85

23

167

2042

Vieles ist aus dieser Tabelle ersichtlich. Führend unter den 26 Staaten, und zwar weitaus führend, steht an der Spitze Deutschland als das klasische Land des Segelfluges.

Die Verleihungszahl der Silber-C in Deutschland stieg von Jahr zu Jahr: 1931 waren es 6, 1922 nur 2 Abzeichen; dann aber begann der Anstieg: 1933 10, 1934 44, 1935 137, 1936 129, im Rekord jähr 1927 307 und in den Jahren 1938 und 1939 zusammen 601 Abzeichen, das sind fast soviele wie in den 7 Jahren vorher! Mit Kriegsbeginn sinken die Zahlen auf etwa ein Viertel herab: die meisten Segelflieger eilten zu den Fahnen! Nach zwei Jahren Krieg sind die Verleihungen ganz gering geworden; denn mancher Segelflieger hatte wohl Strecke und eine weitere Bedingung schon im Frieden geschafft; im Urlaub oder vielleicht bei der Luftwaffe gelang es ihm aber erst, die dritte Bedingung noch zu erfliegen, so daß auch weitere Verleihungen im Kriege vorgenommen werden konnten. Wenn im vierten Kriegsjahr sogar eine Steigerung auf den fast fünffachen Betrag ersichtlich wird, so ist darin wohl der ungetrübte Wille zu Deutschlands ureigenster Sportdisziplin zu ersehen, der nach wie vor allüberall vorhanden ist und sich aus verständlichen Gründen jetzt nur noch in den gegebenen Segelflugmöglichkeiten auf Schulen, Gruppen und bei der Waffe (LS!) betätigen kann; bemerkenswert ist hierbei, daß eine sehr rührige Gruppe allein acht Silber-C 1943 schaffte!

Nach Deutschland folgt in weitem Abstand das ehemalige Polen, danach die „reichen" Staaten: England, Frankreich und USA; ihre Silber-C-Anzahl ist aber geradezu kläglich zu nennen, wenn man an die wohl damals besten materiellen Voraussetzungen dieser 3 Länder denkt. Auch; im Kriege, währenddessen neun anderen Ländern laufend Abzeichen verliehen wurden, haben sie weder am Anfang noch später etwas geleistet. Mit dem Nachhinken der Entwicklung ist dies aber auch nicht zu begründen; denn gerade in diesen Ländern haben viele Deutsche (Wolf Hirth war schon 1931 in USA!) immer und immer wieder Segelflüge durch- und vorgeführt, an Wettbewerben teilgenommen und Vorträge gehalten. Die „kleinen" Staaten Schweiz und Ungarn z. B. sprechen da eine ganz andere Sprache! Denn die Schweiz, die als nächstes folgt — sie hat USA inzwischen stark überholt, — hat wohl trotz vieler Schwierigkeiten die „rentabelsten" Silber-C erflogen. Auf einen Stand von nur etwa 175 insgesamt zugelassenen Segelflugzeugen, wovon 50 wohl längst wieder Bruch sind, besitzt sie 36 Abzeichen, auf 5 Flugzeuge also rund ein Abzeichen! Die Schweiz, die auch im Kriege gleichmäßig Leistungsflüge durchführen konnte, hat auch stets mehr Abzeichen als die restlichen 16, z. T. viel größeren Länder zusammen, die nach den 10 führenden Staaten kommen. Sie ist, obwohl ihre Abzeichenzahl größer geworden ist. doch um einen Platz in der Rangliste heruntergerückt (bald wird sie allerdings Frankreich ein- und über-

holt haben!). Es liegt dies an dem Aufrücken eines Landes, das unter den beiden sozusagen als Schlußstein der Erfolggekrönten nun noch folgenden Ländern besonders hervorgehoben werden muß: Ungarn!

Wenn man sich die Übersicht w. o. ansieht, so stellt man oben wie unten fast in jedem Jahre eine zweistellige und sogar eine dreistellige Verleihungszahl fest; betrachtet man aber die drei letzten Jahre Ungarns allein, so vermeint man sogar, dort müsse unbedingt Frieden herrschen! Denn so ähnlich stiegen ja auch die Zahlen in den ersten Jahren bei uns. Die Verleihungsziffer von 103 Abzeichen im Jahre 1943 ist im höchsten Grade bewundernswert; hat doch dieses Jahr unserem Verbündeten mehr Silber-0 eingebracht, als England, Frankreich und USA seit deren ersten Anfängen überhaupt schaffen konnten! Ein gleicher Steilanstieg findet sich für Ungarn auch hinsichtlich der goldenen C vor, s. w. u.

Auch die Schweden, die in friedensmäßiger Ruhe arbeiten können, befinden sich auf dem Wege des Anstiegs; nicht zuletzt ist die ausgezeichnete Breitenarbeit unter Verwendung rein deutschen Materials in den Jahren 1942 und 1943 daran schuld, vor allem auf der schwedischen Wasserkuppe, dem Alleberg, was nunmehr zur Verleihung von 28 Abzeichen führte. So hat Schweden nun auch das ehemalige Jugoslawien und auch USA überflügeln können und taucht nun überhaupt erst unter den 10 führenden Segelflugländern auf.

Die Reihenfolge hat sich also wie folgt verändert:

Rang

zu Kriegsbeginn

nach vier Jahren Krieg

1.

Deutschland . .

. 1232

Deutschland . .

. 1418

2.

ehemaliges Polen .

. 190

ehemaliges Polen .

221

3.

England ....

57

Ungarn . . . .

. 157

4.

Frankreich . . .

42

England ....

57

5.

Schweiz ....

27

Frankreich . . .

42

CO

Amerika (USA) .

25

Schweden . . .

35

7.

Ungarn ....

18

Schweiz ....

32

8.

Jugoslawien . . .

CO

Amerika (USA) .

25

9.

Finnland ....

6

Jugoslawien . .

11

10.

Afrika (Uniono) .

5

Finnland ....

6

11.—26.

restliche Länder .

23

restliche Länder .

38

Nun zur „Goldenen G". Das goldene Leistungsabzeichen wurde bis zum 31, 12. 1943 insgesamt 47mal von der Istus verliehen. Zunächst wieder eine Übersicht der Verleihungsanzahl der goldenen C in alphabetischer Reihenfolge:

Land

Stand 31. 12. 39

1940

Verliehen 1941

im Jahre 1942

1943

Stand 31. 12. 43

Deutschland . . .

31

2

1

 

1

35

Amerika (USA) . .

3

       

3

Afrika (Union) . .

1

       

1

Ägypten.....

1

       

1

England.....

1

       

1

Frankreich ....

1

       

1

Jugoslawien . . .

—,

1

     

1

Ungarn.....

     

4

4

Zusammen ....

38

3

1

5

46

Wenn auch in der bisherigen Kriegszeit insgesamt nur 9 goldene G verliehen wurden, so ist dieser Anteil mit 18 Prozent fast genau der gleiche wie bei der Silber-C. Mit den Kriegsjahren nimmt die Verleihung natürlich ebenso schnell ab; waren es 1940 noch 3 Abzeichen, so wurde 1941 nur noch eins und 1942 sogar gar keins verliehen. 1943 aber wird die im Kriege bisher höchste Verleihungszahl, nämlich 5 Abzeichen, erreicht. Dies ist leicht zu erklären.

Der Inhaber der einen deutschen goldenen C, hatte schon im Frieden die Streckenbedingung mit 391 km abgeleistet und holte 1943 die Höhenbedingung mit 3200 m in Freiburg/Br. nach. Die anderen vier Abzeichen kommen auf das Konto von Ungarn, das — wie schon bei der Silber-0 ausgeführt — einen ganz steilen Leistungsaufstieg seiner Segelflieger zeigt. Einer der vier dabei ausgeführten Streckenflüge, und zwar der erste über diese Distanz, war der bekanntgewordene Flug zwischen den beiden Hauptstädten Budapest und Belgrad.

Aber auch andere Länder warten schon mit Bedingungsflügen zur goldenen C auf. So sind Strecken- und Höhenflüge vor allem von Schweden und von der Schweiz bekanntgeworden. Weiterhin liegen natürlich auch in Deutschland einige erfüllte Höhenflüge vor. Man darf daher gespannt sein, was das Jahr 1944 in dieser Hinsicht an Überraschungen bringt.

Im Ganzen gesehen, die Verleihungszahl der Silber-C und der goldenen C zusammengefaßt: An der Spitze liegt Deutschland; ihm folgt nach dem ehemaligen Polen das mächtig vorwärtsdrängende Ungarn und sodann — unter Übergehung des stagnierenden Englands und Frankreichs, von USA ganz zu schweigen — die segelflugbegeisterte Schweiz (welch

prächtige Segelflugmeisterschaften z. B. hat sie 1943 in Samaden abgehalten!). Und man sieht auch hier: nicht die reichen Länder, sondern die „Habenichtse" machen das Rennen, weil sie trotz schlechterer Bedingungen mit den besseren Leistungen aufwarten!

Und als Schlußsatz einen Zukunftsgedanken: Wenn kurz vor Ablauf des Jahres 1943 die 2000. Silber-C verliehen wurde (an Györe-Ungarn), so dürfte im Jahre 1944 voraussichtlich die 50. Goldene C fällig sein.

Über die Verleihungszahlen des Großen Deutschen Segelfliegerabzeichens kann aus begreiflichen Gründen vorerst nichts gesagt werden.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

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Bauxitvorkommen in Ungarn ist das größte Europas. Die Bauxitlagerstätten betragen annähernd 250 Mill. t. Die Bauxitlagerstätten Frankreichs werden nur auf 60 Mill. t geschätzt, Kroatien auf 100 Mill. t, Griechenland auf 60 Mill. t und Italien auf 20 Mill. t. 1929 betrug die ungarische Bauxitproduktion 15 000 t, im Jahre 1941 etwa 600 000 t. Die Dürener Metallwerke AG, die 1942 mit der Ungarischen Bauxitgruben-AG. eine technische Produktionsgemeinschaft bildete, hat ein besonderes Aluminiumwalzwerk errichtet.

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Mittweida

Maschinenbau und Elektrotechnik. Gabelungen: Kraftfahrwesen u. Land-maschinenfechnik. Pruckschr. kosfenl.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

das sieghafte „S" — Dein Losungswort, Sparkasse heißt es, spare dort.

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