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Luftfahrt (Chronik und Geschichte) - Zeitschrift Flugsport Heft 9/1944

Diese Internetseite umfaßt ein Digitalisat der Zeitschrift Flugsport, Ausgabe Heft 9/1944. Dieses digitalisierte Zeitschriftenheft umfaßt alles Wesentliche über den zivilen Luftverkehr (Flugsport, Flugwesen und Luftsport) sowie über die militärische Luftfahrt (Luftwaffe im Inland und Ausland). Die Digitalisate der Originalzeitschrift stehen auch als PDF Dokument zum Herunterladen zur Verfügung. Eine Übersicht aller Hefte von 1909 bis 1944 steht auf der Seite Archiv Zeitschrift Flugsport zur Verfügung.


Flugsport 1944 - Heft 1/1944
Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Illustrierte flugtechnische Zeitschrift und Anzeiger für das gesamte Flugwesen

Brief-Adresse: Redaktion und Verlag-, Flugsport", Frankfurt am Main, Hindenburg-Platz 8

Bezugspreis für In- und Ausland je Vierteljahr bei z. Z. monatlichem Erscheinen 2,40 RM

Telefon: 34384 — Telegr.-Adresse: Ursinus — Postscheck-Konto Frankfurt (Main) 77Ö1 Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und den Verlag Der Nachdruck unserer Artikel ist, soweit nicht mit „Nachdruck verboten" versehen, n u r mit genauer Quellenangabe gestattet.

Nr. 9 September 1944 XXXVI, Jahrg.

Am Mmmm *£&m%!

Im Zuge der durch den totalen Krieg bedingten Konzentrationsmaßnahmen auf dem Gebiete der Presse stellt unsere Zeitschrift mit dem 30. Sept. 1944 das Erscheinen für die Dauer des Krieges ein. Es werden dabei weitere Kräfte für die Wehrmacht und für die Rüstung frei.

Wir danken unseren Lesern und Freunden für die uns erwiesene langjährige Treue. Mit unserem zuversichtlichen Glauben an den Sieg verbinden wir die Hoffnung, unsere Zeitschrift nach dem Siege allen Beziehern wieder in gewohnter Weise liefern zu können.

Aus arbeitstechnischen Gründen hat die Reichspressekammer die Anweisung erteilt, daß eine Rückzahlung von zuviel gezahlten Bezugsgeldern möglichst unterbleiben soll. Der Verlag wird deshalb verpflichtet, diese Beträge an das Winterhilfswerk abzuführen. Bezieher, die mit dieser Regelung nicht einverstanden sind, müssen sich unter Vorlage der Zahlungsbelege bis zum 31. Okt. d. J. wegen Rückvergütung an den Verlag wenden.

Redaktion und Verlag „Flugsport".

Wolf Hirths Motorsegler Hi-20.

Mit dem Bau seines Motorseglers begann Wolf Hirth 1937. Ein Spezialmotor war für diesen Zweck entwickelt worden; er sollte zunächst in einem Versuchsträger eingehendst erprobt werden und dann erst, nach Überwindung der Kinderkrankheiten, vollkommen funktionssicher in ein Hochleistungssegelflugzeug eingebaut werden.

Im Sommer 1939 war dieser Versuchsträger schon beinahe fertig, als der Krieg ausbrach und die Arbeiten sofort eingestellt werden mußten. Erst im Herbst 1941 konnten die restlichen Arbeiten zu seiner Fertigstellung durchgeführt werden. Am 25. 10. 1941 war dann der erste Start. Weitere kleinere Verbesserungsarbeiten wurden durchgeführt, bis dann die Arbeit von neuem aufhören mußte.

Wolf Hirths Motorsegler „Hi 20" ist ein freitragender Mitteldecker. Flügel und Leitwerk sind die gleichen wie die des Segelflugzeug-Doppelsitzers Oö-vier, d. h. Holzgerüst teils sperrholzbeplankt, teils stoffbespannt.

Rumpf Stahlrohrgerüst mit Stoff bespannt. Fahrwerk besteht aus einem Ballonrad, das hinter dem Schwerpunkt des Flugzeuges liegt, einem kleinen Bug-Führungsrad und einem gummiballgefederten Schleifsporn.

Diese Nummer enthalt Merkblatt 15/18.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Motorsegler Hirth „Hi 20", oben rechts: ohne Motor, unten links: mit eingebautem

Motoraggregat.

Im Entwurf sind noch 2 seitliche Stützräder vorgesehen, die jedoch vorläufig weggelassen sind.

Der Motor, 25 PS Krautter, sitzt zusammen mit der Luftschraube und dem Ferntrieb auf einem Träger, der in seinem Schwerpunkt im Rumpf drehbar gelagert ist. Durch ein Gestänge kann er vom Flugzeugführer in den Rumpf ein-und ausgeschwenkt werden. Zur Aufnahme des Ferntriebes und der Luftschraube ist auf der Rumpfoberseite eine schmale Öffnung vorgesehen, die nach dem Ein- bzw. Ausschwenken des Motors mit Klappen abgedeckt wird (vorerst noch nicht montiert).

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Motorsegler Hirth „Hi 20" im Rohbau. Weltbild (8)

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Motorsegler Hirth „Hi 20". Links: Triebwerk in seiner ersten Ausführung (Mitarbeiter links: H. A. Katz, r. U. H vitter), rechts: das eingebaute Triebwerk.

Der Motorträger ist mit Duralblech verkleidet, das gleichzeitig einen Schacht für die Kühlluftabführung bildet. Aus dem vertikalen Schlitz am hinteren Ende des Getriebeträgers saugt dann die knapp davor laufende Luftschraube die Kühlluft ab, die durch zwei sich seitl. am Rumpf unter den Tragflächen befindliche Taschen in einen Stauraum eintritt.

Gaszufuhr wird durch einen Drehgasgriff am Steuerknüppel geregelt.

Im linken Flügelübergang ist, für den Führer leicht zu erreichen, ein Feuerlöscher montiert, im rechten befindet sich der Brandhahn. Die Luftschraube ist so gelegt, daß ihr Strahl das Höhenleitwerk trifft, daß das durch den Schraubenschub entstehende kopflastige Moment aufgehoben wird.

Motor luftgekühlt, Vierzylinder-Zweitakter von Dipl.-Ing. W. Krautter, Stuttgart, besonders für Motorsegler und Motorgleiter entworfen.

Dem Entwurf wurden kleinste Ausmaße, geringstes Gewicht, gute Kühlverhältnisse, erschütterungsfreier Lauf, geringer Brennstoffverbrauch, einfache Wartung und die Forderung nach leichtestem Anspringen auf jeden Fall und in jeder Lage bei sofortiger genügender Leistungsabgabe zugrunde gelegt.

Hubraum 500 ccm (51 mm Bohrung, 62 mm Hub), bei 5500 U/min Leistung 25 PS, Motorgewicht einschl. Spezialzündeinrichtung und Vergasern 20,5 kg.

2 Vergaser sind vorgesehen. Die Mischkammern sitzen auf dem Motor selbst, ein gemeinsamer Schwimmer ist fest im Rumpf eingebaut. Verbrauch im Mittel etwa 450 g/PS/h.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Motorsegler Hirth „Hi 20". Links: Blick in den Führerraum nach hinten, rechts: nach vorn.

Bemerkenswert ist, daß die Motorleistung von anfänglich 17 PS durch Änderung der Sauganlage auf 25 PS gesteigert werden konnte.

Luftschraube (Durchmesser 1,4 m, Steigung 0,84 m) ist über ein Kegelradgetriebe 1 : 2,3 untersetzt.

Mit dem gesamten Triebwerk wurden vor dem Einbau in die Zelle umfangreiche Probeläufe gemacht in seiner letzten Form hat es rund 12 Laufstunden in mehreren Läufen von 10 bis 90 min Dauer hinter sich. Die veröffentlichten Flugbilder wurden bei den ersten wenigen Flügen gemacht, nach denen über die Leistungen noch keine Angaben gemacht werden können.

Spannweite 14,8 m, Länge 6,9 m, Höhe 1,92 m, Fläche mit Querruder 18,7 m2, Höhenleitwerk 2,65 m2, Seitenleitwerk 1,66 m2, V-Form 5°, Pfeilform 3°, Leergewicht 280 kg, Fluggewicht 380 kg, Flächenbelastung 20,3 kg/m2, Leistungsbelastung 15,2 kg/PS, Höchstgeschw. 105—110 km/h, Reisegeschw. 85 km/h, Landegeschw. 55 km/h, Steiggeschw. in Meereshöhe 0,75—1,12 m/sec, Triebwerk eingeklappt. Beste Gleitzahl 1 : 20, Sinkgeschw. 0,9 m/sec.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

„V Iu im Fluge über England. Aus seinem Heck strömen deutlich sichtbar die flammenden

Auspuffgase seines Antriebes. Atl. (5)

Messerschmitt „Me 2W\

Flugzeugmuster Me 210 ist bereits seit längerer Zeit als schwerer Jäger, Zerstörer oder Aufklärer eingesetzt und hat sich ausgezeichnet bewährt. Freitragender zweimotor. Tiefdecker in Ganzmetallbauweise (Schalenbau) mit einziehbarem Fahrwerk, zentralem Seitenleitwerk und geschlossenem Raum für die Besatzung (2sitzig). Das Tragwerk ist durch den Rumpf durchlaufend ausgeführt und ist mit Landeklappen und Sturzflugbremsen versehen. Hauptbaustoff Dural.

Spannweite 16,4 m, Länge 11,2 m, Höhe 3,7 m, Flügelfläche 36,2 m2.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

„V 1 "-Abschuß aus gesicherten Bunkern.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

„V 1", eine Waffe, gegen die bis heute kein Abwehrmittel gefunden werden konnte.

Engl, Jagdflugzeug „Spitfire".

Das englische Jagdflugzeug „Spitfire" Supermarine von VickersnArm-strong hat in der Formgebung der Flügelenden mehrfach sich geändert. Die ursprüngliche ovale Form mit Flügelspitzen wurde nach den Erfolgen der deutschen Jagdflugzeuge plötzlich mit einem geraden Flügelende versehen, und als dann die „Me 109" mit schlanken Flügelspitzen erschien, wurde die englische Spitfire-Serie wieder abgeändert. Die letzte Serie hat nun eine besonders betont schlanke Spitze, wobei die Spannweite auch etwas größer geworden ist. Dieses neuere Baumuster wird mit ein oder zwei Kühlern, für geringere Höhe mit geraden Flügelenden und für größere Höhen mit spitzen Flügelenden verwendet.

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USA. Grumman F—6 F Bordjäger mit Pratt & Whitney Double Wasp Motor.

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Australischer Jao-deinsitzer Commonwealth „Boomerang" mit Pratt & Whitney Twin

Wasp 1200 PS.

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USA. Grumman TBF—1 „Avenger" Torpedo-Bomber mit Wright Double Row

Cyclone 1600 PS.

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USA. Vultee 72 „Vengeance I" (Stuka) mit Wright Cyclone 14, 1600 PS.

USA. Douglas A—24 (SBD—2) „Dauntless"-Sturzbomber mit 1100 PS Wright Cyclone

R 1820.

USA Douglas P-70 „Nighthawk".

Douglas „P—70" Nachtjäger ist aus dem „DB—7U entwickelt. Unter dem Flügel in Hochdeckeranordnung sind 2 Cyclone-Motoren von 1600 PS aufgehängt.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

USA. Douglas P—70 Nachtjäger, aus DB—7 entwickelt, mit 2 X 1600 PS Wright

Cyclone 14.

Charakteristisch ist der lange gerade Aufbau vom Führerraum bis zur Flügelhinterkante verlaufend. Aus dem stromlinienförmigen Rumpf wächst das Höhen- und 'Seitenleitwerk heraus. Höhenleitwerk leichte V-Stellung. In der Rumpfnase 4 großkalibr. MGs. Versuchsweise soll auch eine 37-mm-Kanone eingebaut werden.

USA Curtiss Wright C-46 „Commando".

Curtiss Wright C—46 „Commando", Truppentransporter, ist ein Tiefdecker mit auffallend großem Rumpf.

Einfaches Höhen- und Seitenleitwerk und einziehbares Fahrwerk.

2X Pratt & Whitney „Double-Wasp^-Motoren von 2000 PS. Höchstgeschw. in 4000 m Höhe 420 km/h, Reisegeschw. 350 km/h, Spannweite 32,9 m, Länge 23,2 m, Flügelfläche 126 m2i, max. Fluggew. 26 t, Rüstgew. 14 t, max. Nutzlast bis 600 km Reichweite 8 t, Laderauminhalt 65 m3, 40 Mann können transportiert werden oder schwere Lasten.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

USA. Curtiss Wright C—46 „Commando" Truppentransporter mit 2 X 2000 PS

Pratt & Whitney.

Engl. Avro „York".

Avro „York" ist als Bombenflugzeug, welches sich leicht in ein Transportflugzeug für 50 Mann umändern läßt, entworfen.

Es zeigt gegenüber dem Avro „Lancaster" einen Rumpf in besser durchgebildeter Stromlinienform, wobei di^ P impfnase sehr weit nach vorn gezogen ist.

Flügel vierteilig, 3faches Seitenlev» e.K.

Hochziehbares Fahrwerk in die ^rlängerung der hinteren Motorgondel.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Engl. Avro „York" Transportflugzeug mit 4 X 1260 PS Rolls-Royce „Merlin XX".

20 Fluggäste.

4 Rolls-Royce-Merlin-XX-Motoren von 1260 PS mit dreiblättriger Havilland-Verstelluftschraube.

Spannweite 31,09 m, Länge 23,78 m.

USA Curtiss Wright C-76 „Caravan" Frachtflugzeug,

Curtiss-Wright C—76 „Caravan" ist ein freitragender zweimotor. Schul-terdecker in Holzbauweise und von den Curtiss-Wright-Werken, Missouri, gebaut. Die C 76, welche auch zur Beförderung von Luftlandetruppen vorgesehen ist, hat 2 Mann Besatzung.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Curtiss C 76 „Caravan" mit Pra r # Whitney 2 X 1200 PS.

Flügel mit dicken Holmen, gutem Seitenverhältnis, ist dreiteilig.

Gedrungener geräumiger Rumpf von viereckigem Querschnitt, hauptsächlich für Frachtraum gebaut. Aus diesen Gründen ist auch der Führerraum hochgelegt. Ladetür auf der linken Seite. Rumpfvorderteil mit den Flügelstummeln in einem Stück gebaut. Rumpfhinterteil wird hinter der Flügelkante mit dem Rumpfvorderteil verschraubt.

Hochziehbares Fahrwerk unter den Motorverkleidungen und einziehbarem Bugrad unter der Rumpfnase.

2 Motoren Pratt & Whitney von je 1200 PS.

Spannweite 33 m, Länge 27.7 m.

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Bell Hubschrauber machte in Buffalo seine ersten Flugversuche. Um die Steuerfähigkeit in der Öffentlichkeit zu demonstrieren; wurde das Flugzeug in einer Halle vorgeführt. Die

Leser des „Flugsport" werden sich erinnern, daß 1938 bereits von Hanna Reitsch ein deutscher Hubschrauber in der Deutschland-Halle in Berlin vorgeführt wurde (vgl. Flugsport S. 113/1938).

Engl, Tandem-Flugzeuge Miles M 35 und M 39 B,

Der englische Konstrukteur Georg Miles von der Miles Aircraft Corp. hat 1941 zwei Tandem-Versuchsbaumuster, welche als Marine-Jagdflugzeuge gt dacht waren, konstruiert und versucht. ^ < m

Das Baumuster M 35 bestand au ein ^ äußeren kinten" liegenden Tragfläche mit Endscheiben, die gleichzeit^ als Seitenruder dienten, und einer vorderen kleineren, höher liegenden Tra lache. Im hinteren Teil des Rumpfes befand sich ein Motor mit Druckschraube. Hochziehbares Dreipunkt-Fahrwerk und ein Hilfsrad unter dem rückwärtigen Ende des Rumpfes.

Baumuster M 39 B hat 2 Motoren, die unter den Haupttragflügeln aufgehängt sind. An den Flügelenden befinden sich ovale Endscheiben. Der kleinere

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Miles Tandemflugzeuge. Oben: Miles M 35, unten: Miles M 39 B.

Tragflügel ist an dem Unterteil der Rumpfnase befestigt und liegt tiefer-als der Haupttragflügel. An dem hinteren Ende des Rumpfes befindet sich eine Zentralflosse. — 3-Punkt-Fahrwerk, hochziehbar.

Über den weiteren Verlauf der Entwicklung ist bis jetzt nichts bekannt geworden.

Neuordnung der deutschen Normung,

Erlaß des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion vom 24. 6. 44, veröffentlicht im Ministerialblatt Speer vom 25. 7. 44 (Nr. 22).

I. Die Erfüllung der Anforderungen des Krieges setzt eine weitgehende Normung und Typung voraus. Um die hierzu notwendigen Arbeiten in verstärktem Maße zusammenzufassen und auf die kriegsbedingten Erfordernisse auszurichten, ordne ich im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister die Bildung einer Kommission für Normung und Typung unter dem Vorsitz des Präsidenten des Deutschen Normenausschusses, Direktor Benkert, an Die Mitglieder der Kommission werden auf Vorschlag des Vorsitzers durch mich berufen.

II. Die Kommission für Normung und Typung hat im einzelnen folgende Aufgaben, für deren Durchführung ihr Vorsitzer verantwortlich ist.

1. die Normung und Typung zu planen und ihre Durchführung nach einheitlichen Gesichtspunkten sicherzustellen;

2. Richtlinien für die Aufstellung der Normung herauszugeben;

3. geeignete Normungsträger mit der Aufstellung von Normen zu beauftragen;

4. für die Abgleichung aller Normen auf Widerspruchsfreiheit zu sorgen;

5. in Zweifelsfragen über die Notwendigkeiten oder die endgültige Fassung einer Norm und auch in allen sonstigen Streitfragen zu entscheiden;

6. geeignete Maßnahmen zur Einführung der Normen in die Wege zu leiten;

7. im Einvernehmen mit den Beteiligten geeignete Maßnahmen zur Bereitstellung und Bewiri chaftung von Normteilen bei de zuständigen Stellen zu veranlassen.

III. Normen smd d. e von den Bx eilk en geschaffenen Vereinheitlichungen, die als Grundlagen für die Ordnung und Lei? mgs<; eigerung in Technik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft dienen. n

Typen sind in dem Begriff Normen mit n malten.

Normen sind so aufzustellen, daß sie nach ihrer Veröffentlichung allgemein angewendet und, sofern der Sachinhalt dafür geeignet ist, verbindlich erklärt werden können.

IV. Der Vorsitzer der Kommission für Normung und Typung kann sich zur Durchführung seiner Aufgaben des Deutschen Normenausschusses und seiner Geschäftsstelle

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

bedienen. Der Vorsitzer der Kommission kann andere Stellen mit der selbständigen Erledigung von Aufgaben betrauen. gez. Speer.

RLUG

Inland.

Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Oblt. Erich Hartmann, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw.

Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Major Bühligen, Kommodore eines Jagdgeschw., Generalobst. Ritter v. Greim, Befehlshaber eines Luftwaffenkommandos.

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: General der Flieger Kurt Pflugbeil, Oberbefehlshaber einer Luftflotte.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh der Führer an: Hptm. Müller, Staffelkapt, i.e. Nachtjagdgr., Oblt. Anders, Flugzeugf. i. e, Nahaufklärungsst., Fhj.-Ofw. Vechtel, Flug-zeugf. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Liebherr, Bordfunker i. e. Nachtjagdgeschw., Hptm. Hadeball, Staffelkapt i. e. Nachtjagdgeschw., Oblt. Smola, Staffelkapt. i. e. Schlachtgeschw., Oblt. Baake, Staffelkapt. i. e. Nachtjagdgeschw., Lt. Wolfrum, Flugzeugf, i. e. Jagdgeschw., Fhj.-Ofw. Dörries, Beobachter . i, e. Fernaufklärungsst., Ofw. Hetlinger, Bordfunker und Fliegerschütze i. e. Schlachtgeschw., Fhj.-Ofw. Meisel, Ofw. Grewe, Flugzeugf. i. e, Schlachtgeschw., Oblt. Tschoerner, Beobachter und Kommandant i. e. Nahaufklärungsst., Oblt. Töpfer, Staffelkapt. i. e. Schlachtgeschw., Ofw, Huber, Flugzeugf. i. e. Schlachtgeschw., Hptm. Geisler, Gruppenkommandeur i. e. Kampf-geschw., Oblt. Sartor, Beobachter i. e. Kampfgeschw., Ofw, Honsberg, Flugzeugf. i. e. Schlachtgeschw., Ofw. Forsch, Flugzeugf. und Beobachter i. e. Nahaufklärungsgr., Oblt. Schmidt, Staffelkapt. i. e. Nachtjagdgeschw., Oblt. Rökker, Staffelkapt. i. e. Nachtjagdgeschw., Fhj.-Fw. Bachnik, Flugzeugf. i. e. Jagdgeschw., Ofw. Gänsler, Bordschütze i. e. Nachtjagdgeschw., Maj. Düllberg, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., Hptm. Börngen. Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Hptm. Sommer (f), Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Hptm. Dre-wes, Gruppenkommandeur i. e. Nachtjagdgeschw., Oblt. Greiner, Staffelkapt. i. e. Nachtjagdgeschw., Lt. Weik, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., Fhj.-Fw. Birkner, Fw. Handke, Bordfunker i. e. Nachtjagdgeschw., Hptm. Riegel, Staffelkapt. i. e. Schlachtgeschw., Oblt. Schellong, Staffelf. i. e. Kampfgeschw., Lt. Seyffardt, Flugzeugf. i. e. Schlachtgeschw., Lt. von Hoffer, Staffelf. i. e. Schlachtgeschw., Obfähnrich Oberweg, Beobachter i. e. Nahaufklärungsst., Ofw. Hübsch, Flugzeugf. i. e. Schlachtgeschw., Ofw. Haugk, Flugzeugf. i. e. Zerstörer-geschw., Ofw. Hörwick, Flugzeugf. i. e. Nachtjagdgeschw., Hptm. Hoffmann, Staffelkapt. i. e. Schlachtgeschw., Oblt. Ebersbach, Staffelkapt. i. e. Kampfgeschw. (f), Oblt. Proetzel, Beobachter i. e. Aufklärungsstaffel, Lt. Rumpelhardt, Bordfunker i. e. Nachtjagdgeschw., Fw. Köster, Flugzeugf. i. e. Schlachtgeschw., Oblt. Betke, Staffelkapt. i. e. Kampfgeschw., Oblt. Hessinger, Flugzeugf. i. e. Fernaufklärungsst., Oblt. Ermoneit, Flugzeugf. und Gruppenadjutant i. e. Kampfgeschw., Fhj.-Fw. Ensle, Flugzeugf. i. e. Schlachtgeschw., Fw. Ludwig, Flugzeugführer i. e. Schlachtgeschw.

Student, General, Oberbefehlshaber der Fallschirmtruppe, vom Führer zum Generalobersten befördert.

Helmut Göring, Leutnant, 5. Neffe des Reichsmarschalls, der sein Leben für Deutschland gab, im Luftkampf gefallen.

Erwin Kraft, Oblt., gewann 1939 die 20. Rhön, am 25. 8. 44 im Luftkampf gefallen.

Otto Mader, Prof., Dr.-Ing., Dr. rer. techn. e. h., Wehrwirtschaftsführer der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG., am 9. 9. 44 im Sanatorium Lahdeck gestorben.

Ausland.

Japan. Luftstreitkräfte in China, die an der Hunanfront eingesetzt sind, haben vom 27. 5. bis 9. 8. insgesamt 869 Flugzeuge der amerikan. Luftflotte vernichtet. Von diesen wurden in Luftkämpfen 654 Maschinen abgeschossen, während Japan. Flakbatterien die übrigen 215 Flugzeuge vernichteten.

Sir William Mitchel, Luftrnarschäll, zu Beginn des Krieges Oberstkommandierender der anglo-amerikan Luftwaffe im Mittleren Osten und bis 1941 Generalinspektor der brit. Luftwaffe, wie der Londoner-Nachrichtendienst meldet, am 16. 8. 44 gestorben.

Peghetti, italien. Flugindustrieller, ein Pionier der itauen. Luftfahrt, wurde in seiner Wohnung in Mailand von Kommunisten ermordet.

Buscaglia, italien. Torpedofliegerstaffel, hat in den letzten Monaten nicht weniger als 17 Dampfer mit rd. 103 000 BRT vernichtet oder schwer beschädigt.

Bfimffe.

Führerhptqrt, 25. 7. 44 (DNB.) OKW.: In der Normanclie traten die Nordamerikaner gestern nordwestl. St. L6 und südwestl. Carentan nach, heftiger Feuervorbereitung und rollenden Luftangriffen mit starken Kräften zum Angriff an. — In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages begannen engl. Divisionen im Räume von Caen nach stärkster Artillerie-und Luftwaffenvorbereitung ihren dort erwarteten Angriff. — In der Nacht griffen schwere Kampfflugzeuge vom Feind belegte Ortschaften im Landekopf, fdl. Bereitstellungen und den Nachschubverkehr mit guter Wirkung an. Über dem Landekopf und den bes. Westgebieten verlor der Feind 21 Flugzeuge. — Das schwere Vergeltungsfeuer auf London hält an. — In Galizien scheiterten zahlreiche von Panzern und Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Sowjets am zähen Widerstand unserer tapferen Grenadiere. — An der Front von Dünäburg bis zum Finnischen Meerbusen brachen zahlreiche von Panzern und Schlachtfliegern unterstützte Angriffe des Feindes verlustreich zusammen. — Die Luftwaffe führte auch gestern mit starken Schlachtfliegerverbändene laufend Tiefangriffe zur Unterstützung der Erdtruppen und vernichtete dabei weitere 59 sowj. Panzer. — In Luftkämpfen und durch Flakartillerie verlor der Feind 54 Flugzeuge. — In der Nacht waren fdl. Truppenansammlungen und Bereitstellungen im Raum von Lublin das Angriffsziel schwerer Kampfflugzeuge. ^- Nach Tages-migriffen fdl. Jagdflieger in den südwestdeutschen Raum führte ein brit. Bomberverband in der Nacht einen Terrorangriff gegen Stuttgart. Einige fdl. Flugzeuge warfen außerdem Bomben auf Berlin und auf Orte in Ostpreußen. 15 fdl. Flugzeuge wurden abgeschossen.

Führerhptqrt., 26. 7. 44 (DNB.) OKW.: Schlachtflieger griffen fdl. Bereitstellungen im Landekopf mit gutem Erfolg an und beschädigten vor der Küste ein großes Transportschiff schwer. In Luftkämpfen wurden 11 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — Schweres V 1-'Vergeltungsfeuer liegt weiterhin auf dem Großraum von London. — Bei Angriffen auf Nachschubgeleite in der Ägäis brachten Sicherung*sfahrzeuge der Kriegsmarine, Bordflak und Jagdflieger von 15 angreifenden Bombern 7 zum Absturz. — Hptm. Weißenberger, Gruppenkommandeur i. e. Jagdgeschw., errang an der Ostfront seinen 200. Luftsieg. — Fdl. Bomberverbände griffen Orte in West- und Südostdeutschland an. Besonders in Stuttgart entstanden durch einen er-

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Eichenlaubträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Hptm. Lamprecht, Lt. Glunz, Major Henze, Ofw. Frank (f), 2. Reihe: Oblt. Stahl, Hptm. Huppertz, Major Kaubisch, Oblf. Weßlung (f).

Weltbild (8)

neuten Terrorangriff Schäden und Personenverluste. — Einzelne fdl. Plugzeuge warfen außerdem. Bomben auf das Gebiet der Reichshauptstadt und auf Orte in Ostpreußen. — Luftverteidigungskräfte brachten 51 fdl. Flugzeuge zum Absturz.

Führerhptqrt., 27. 7. 44 (DNB.) OKW.: Wirksame Angriffe unserer Kampfflieger richteten sich bei Nacht gegen fdl. Bereitstellungen im Raum Caen und Schiffsziele nordöstl. Cherbourg. — Der Feind verlor 11 Flugzeuge in Luftkämpfen. — Das Yergeltungsfeuer auf London dauert an. — In der Zeit vom 24. 6. bis 24. 7. wurden im Nordabschnitt der Ostfront durch Truppen des Heeres und der Waffen-^ sowie durch fliegende Verbände und Flakartillerie der Luftwaffe 924 sowj. Panzer vernichtet. — Starke Schlachtfliegerverbände griffen in den Schwerpunkt-Abschnitten wirksam in die Erdkämpfe ein und zersprengten fdl. Kolonnen. Hierbei wurden 35 fdl. Panzer and über 400 Fahrzeuge zerstört. — In der Nacht führten schwere Kampfflugzeuge Angriffe gegen fdl. Bereitstellungen im Raum von Dublin. — Nordamerikan. Bomber griffen Orte in Südostdeutschland und in Rumänien an. Durch Luftverteidigungskräfte wurden 42 fdl. Flugzeuge, darunter 35 viermotor. Bomber, vernichtet. Rumänische Jagdflieger schössen im Kampf mit einem nordamerikan. Jagdverband 9 fdl. Jäger ab. — In der Nacht warfen fdl. Flugzeuge Bomben im Raum von Hamburg und auf die Stadt Tilsit. 6 Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht.

Führerhptqrt., 28. 7. 44 (DNB.) OKW.: Jagd- und Schlachtfliegerverbände schössen im Abschnitt von Caen in Luftkämpfen 10 fdl. Flugzeuge ab. — Torpedoflieger versenkten in der Nacht zum 27. 7. in der Seinebucht einen fdl. Tanker von 4000 BRT und beschädigten 4 Transportschiffe mit 25 000 BRT und einen Zerstörer schwer. — Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleits schössen vor der Loire-Mündung von 8 angreifenclene fdl, Jagdbombern 6 ab. — Schweres V 1-Vergeltungsfeuer liegt fast ununterbrochen auf dem Großraum von London. — An der Front zwischen Dünaburg und dem Finnischen Meerbusen unterstützten starke Schlachtfliegerverbände die Abwehrkämpfe des Heeres und vernichteten in Tiefangriffen 71 fdl. Panzer und über 400 Fahrzeuge. — I. d. Nacht waren der Bahnhof von Wilna und sowj. Truppenansammlungen westl. Dublin das Angriffsziel schwerer deutscher Kampfflugzeuge. — Nordamerikan. Bomber führten einen Terrorangriff gegen Budapest. Durch deutsche und ungar. Luftverteidigungskräfte wurden 29 fdl. Flugzeuge, darunter 26 viermotor. Bomber, zum Absturz gebracht. — I. d. verg. Nacht warfen fdl. Flugzeuge Bomben auf einige Orte in Westdeutschland und in Ostpreußen. In der Stadt Insterburg entstanden Schäden und Per-*aj4e*we*4us4e-. ä Flugzeuge wurden abgeschossen.

Führerhptqrt., 29. 7. 44 (DNB.) OKW.: Vor dem Landekopf beschädigten Torpedoflieger ein fdl. Frachtschiff von 6000 BRT schwer. — Das Vergeltungsfeuer auf London dauert an.

— An der Front zwischen der Düna und dem Finnischen Meerbusen vernichteten Schlachtfliegerverbände weitere 40 Panzer, zahlreiche Geschütze und mehrere hundert Fahrzeuge. — In der Nacht führten schwere Kampfflugzeuge einen zusammengefaßten Angriff gegen den Bahnhof Molodeczno, der starke Brände und heftige Eplosionen unter abgestellten Transportzügen hervorrief. Bei der Abwehr eines sowj. Luftangriffs auf die Stadt Kirkenes schössen unsere Jagdflieger 12 fdl. Flugzeuge ab. — Nordamerikan. Bomber griffen bei Tag Orte in Mittel- und Westdeutschland, darunter Wiesbaden und Merseburg an.

Führerhptqrt., 30. 7. 44 (DNB.) OKW.: Im Abschnitt Beaucourdray—Perey wurden 28 Panzer und 7 Flugzeuge durch Einheiten des Heeres abgeschossen. — Jagd- und Schlachtfliegerverbände schössen in Luftkämpfen 6 fdl. Flugzeuge ab. — I. d. Nacht führten starke Verbünde schwerer Kampfflugzeuge wirksame Angriffe gegen Bereitstellungen des Feindes süd-östl. Caen und im Raum südwestl. St. Lö. — Schweres V1-Vergeltungsfeuer liegt weiter auf London und seinen Außenbezirken. — Schlachtfliegerverbände versenkten auf der Weichsel mehrere vollbeladene Fähren und Landungsboote des Feindes. — In der Nacht griffen schwere Kampfflugzeuge fdl. Truppenansammlungen und Bereitstellungen östl. des großen Weichsel -bogens an. — Nordamerikan. Bomber führten Terrorangriffe in Mitteldeutschland und gegen die Stadt Bremen. Die Bevölkerung hatte Verluste. Durch Verteidigungskräfte wurden 34 fdl. Flugzeuge, darunter 31 viermotor. Bomber, zum Absturz gebracht. — I. d. Nacht warfen brit. Störflugzeuge Bomben auf Orte in Westdeutschland.

Führerhptqrt,, 31. 7. 44 (DNB.) OKW.: In der Nacht griffen Kampf verbände fdl. Schiffs-ansammlungen vor der Orne- und Seine-Mündung an. — Der Feind verlor 11 Flugzeeuge. — Schweres Vergeltungsfeuer liegt fast ununterbrochen auf London. — Schlachtgeschw. setzten bei Tiefangriffen zahlreiche fdl. Panzer und Geschütze außer Gefecht und zerstörten mehrere hundert Fahrzeuge. — Ein nordamerikan. Bomberverband griff gestern das Gebiet von Budapest sowie einige andere Orte in Ungarn und Kroatien an. Deutsche und ungar. Luftverteidigungskräfte vernichteten 15 fdl. Flugzeuge, darunter 11 viermotorige Bomber.

Führerhptqrt., 1. 8. 44 (DNB.) OKW.: Torpedoflieger beschädigten in der Seinebucht 2 Handelsschiffe mit 15 000 BRT. — Das V 1-Vergeltungsfeuer auf London wurde bei Ta;-und Nacht fortgesetzt. — Im Finnischen Meerbusen schössen Wachfahrzeuge der Kriegsmarine und Jagdflieger 10 sowj. Bomber ab. — Schlachtfliegergeschw. griffen mit guter Wirkung an den Schwerpunkten in die Erdkämpfe ein und vernichteten über 300 fdl. Fahrzeuge.

— Nordamerikan. Bomber griffen gestern Bukarest und das Gebiet von Ploesti an. Durch deutsche und rumänische Luftverteidigungskräfte wurden 11 fdl. Flugzeuge vernichtet. — Im Schutze dichter Bewölkung führten nordamerikan. Bomber Terrorangriffe gegen die Städte München, Mannheim, Ludwigshafen und Frankenthal. Trotz schwieriger Abwehrbedingungen wurden 15 fdl. Flugzeuge abgeschossen. —- Kriegsmarine und Luftwaffe versenkten im Monat Juli 25 Fracht- und Transportschiffe mit 149 000 BRT, 20 weitere Transportschiffe mit 110 000

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Ritterkreuzträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Ofw. Brennecke, Lt. H. Schmidt, Oblt. Krink, Hptm. Günther (f), 2. Reihe: Lt. Sachsenberg, Major Hornung, Oblt. Mänhardt, Hptm.

Jamrowski. Weitbild (8)

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Ritterkreuzträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Lt. Düttmann, Fhj.-Fw. Braun, Lt. Fi ekel Ofw Gaiser (kehrte von einem Feindflug nicht zurück). 2. Reihe: Oblt. Kornblum; Fhj.-Ofw Noller, Oblt. Metzig (v. Feindflug nicht zurückgekehrt), Oblt. Augenstein. ' Weltbild (8)

BRT wurden beschädigt. An fdl. Kriegsschiffen wurden 2 Kreuzer, 10 Zerstörer, eine Fregatte, ein Minenräumboot, 2 Bewacher und 11 Schnellboote versenkt. Ein Schlachtschiff, 4 Kreuzer, 11 Zerstörer, ein Torpedoboot, 2 Landungsspezialschiffe und mehrere Schnellboote erlitten durch Bomben, Torpedos und Artillerietreffer zum Teil schwere Beschädigungen. — Seestreitkräfte, Bordflak von Handelsschiffen und Marineflak-Artillerie schössen i. d. Zeit v, L—31. 7. 196 fdl. Flugzeuge ab.

Führerhptqrt., 2. 8. 44 (DNB.) OKW.: In der Nacht griffen Kampfflieger fdl. Panzerspitzen und belegte Ortschaften mit guter Wirkung an. — Das Vergeltungsfeuer auf London dauert an. — Deutsche Torpedoflieger griffen einen fdl. Geleitzug vor der nordafrikan. Küste an. 4 Frachter mit 26 000 BRT und ein Zerstörer wurden vernichtend getroffen. Außerdem er hielten weitere 7 Handelsschiffe mit zusammen 49 000 BRT. Torpedotreffer, — Sehl ach tfliegei versenkten auf der Weichsel 28 mit Truppen vollbeladene Fähren der Sowjets. — Nordöstl Warschau warfen Truppen des Heeres und der Waffen-^, von Schlachtfliegern unterstützt die Bolschewisten im Gegenangriff zurück. — Im Monat Juli vernichtete die Luftwaffe 183( änglo-amerikan. Flugzeuge, darunter 1236 viermotor. Bomber. Allein über dem Reichsgebiei wurden 804 fdl. Flugzeuge in Luftkämpfen und durch Flakartillerie abgeschossen.

Führerhptqrt., 3. 8. 44 (DNB.) OKW.: Schlachtflugzeuge zersprengten fdl. Marschkolon nen im Raum südl. Avranches und vernichteten eine größere Anzahl von Panzern, Geschützei und Fahrzeugen. — Über der Normandie und den bes. Westgebieten wurden 18 fdl. Flugzeug« abgeschossen. — Schweres V 1-Vergeltungsfeuer liegt weiterhin auf dem Großraum voi London. — In der großen Abwehrschlacht zwischen den Karpaten und dem Finnischen Meer busen wurden im Monat Juli 250 feil. Panzer durch die Luftwaffe vernichtet. — Im gleichei Zeitraum verloren die Sowjets in Luftkämpfen und durch Flakartillerie der Lw. 1329 Flugzeuge.

Führerhptqrt., 4. 8. 44 (DNB.) OKW.: Das schwere Feuer der VI liegt weiterhin au London und seinen Außenbezirken. — Ein in den Morgenstunden des 2. 8. im Schutze engl Zerstörer und zahlreicher Jagdbomber durchgeführtes fdl. Landungsunternehmen gegen cli dalmatinische Insel Korcula wurde durch die Inselbesatzung nach kurzem, hartem Kamp abgeschlagen. — Fdl. Bomberverbände richteten unter Verletzung schweizerischen Hoheits gebietes Terrorangriffe gegen Orte in Süd- und Südwestdeutschland, vor allem gegen Fried richshafen, Saarbrücken und Kempten. Durch Luftverteidigungskräfte wurden 43 fdl. Flug zeuge, darunter 40 viermotor. Bomber, abgeschossen.

Führerhptqrt., 5. 8. 44 (DNB.) OKW.: In der Bretagne griffen Schlachtflieger mit gute Wirkung in die Erdkämpfe ein und zersprengten fdl. Kolonnen. — I. d. Nacht waren von Feinde belegte Orte und Flakbatterien das Angriffsziel unserer Kampf- und Nachtschlachl flugzeuge. — Schweres V 1-Vergeltungsfeuer liegt auf London. — Italien. Torpedoflieger vei senkten nordöstl. Bengasi einen Frachter von 7000 BRT und beschädigten 2 weitere mi 14 000 BRT schwer. — 41 fdl. Flugzeuge wurden in Luftkämpfen und durch Flakartilleri

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Ritterkreuzträger. 1. Reihe v. 1. n. r.: Generallt. Boenicke, Lt. Lemke, Ofw. Kahle, OI\ Scherfling. 2. Reihe: Hptm. Haiböck, Lt. Hoffmann, Ofw. Elimer, Oblt, Merker. Weltbild (

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Kurvenkonstruktionen für den Flugzeugentwtirf.

Nr. 15-1&

Veröffentl. I. Nr. 9/1944

I. Eierkurven nach F. Hügelschäffer.

1. Einfache Eierkurven (Zweikreis-Verfahren). Spantumriß durch drei Stücke eindeutig gegeben, nämlich größte Höhe H und Höhenlage hß der größten Breite B, Die Konstruktion (Abb. 1) entspricht genau der als hinreichend bekannt vorausgesetzten Ellipsenkonstruktion.

Gleichung der Eierkurve nach Abb. 1: '

Abb. 1. Einfache X Eierkurven, gegeben: H, B, h „)ϖ

dabei ist e = H/2 — hB und k = HB/4e.

Ohne den 3. Summanden, der die Unsymmetrie der , Kurve zur Querachse besorgt, würde die Gleichung eine y Ellipse mit den Achsen H und B darstellen. '

Interessante Variationen ergeben sich auch, wenn der Strah-lenmittelpunkt MStr nicht mit dem Breitenkreismittelpunkt M zusammenfällt oder wenn er nicht auf der Symmetrielinie liegt oder wenn statt der beiden Kreise andere Linien gewählt werden.

Die Abb. 2 zeigt eine interessante Strakkonstruktion als Anwendung des Verfahrens.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Abb. 2. Konstruktion eines Rumpfstraks m. Hilfe von

Eierkurven nach d. Zwei-kreis-Verfah-ren v. F. Hügelschäffer.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

2. Verbesserte Eierkurven (Dreikreis-Verfahren). Höheren Ansprüchen an die zu konstruierende Spantform entspricht die Konstruktion nach Abb. 3. Außer H, hB. B sind noch zwei Kurvenpunkte P und Q beliebig gegeben. Lösungsgang:

1. (1—2) = H 6. (5—6 / / (3—4)

2. (2—3) = hB 7. (5—7) / / (1—2)

3. (3—4) = B/2 8. (3—6) x (5—7) = (7)

4. (5) = P vorgegebene

5. (50 = Q Kurvenpunkte

Die Aneinanderreihung genügend vieler Punkte 7 ergibt ein Hilfsoval von der Höhe des Hilfskreises und der Breite B. Das Hilfsoval ist zwar nicht von unmittelbarer Bedeutung, doch erleichtert es die Überprüfung der Konstruktion auf ihre Richtigkeit und entspricht genau dem Breitenkreis in Abb. 1. Die Konstruktion geht folgendermaßen weiter: 9. (5—7) x Breitenkreis = (8).

10. (7—9) / / (3—4).

11. (3—8) x (7—9) = (9) = Punkt des Hilfskreises. Entsprechend findet man für Q einen Punkt (90.

12. Mittelsenkrechte auf (9—90 x Symmetrieachse (1—2 = (10) = Mittelpunkt des Hilfskreises, mit Halbmesser (9—10).

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Abb. 3

Die Konstruktion weiterer Kurvenpunkte ergibt sieb rückläufig als Zickzack (8- -1)—7—6—5). Das Verfahren läßt sich ohne weiteres auch für eine Strakkonstruktion entsprechend Abb. 2 verwenden, dabei gibt man sich die 3 Kreismittelpunkte MB» (10) und M' im Aufriß als strakende Linien vor.

II. Ellipsen-Sinustropfen mach A. Voegeli.

Die Tropfennase besteht aus einer halben Ellipse mit den Halbachsen a und b. Das Tropfenende ist das Viertel einer Sinuslinie (mit der Wellenlänge 4c und dem größten Ausschlag 2b) und deren Spiegelbild.

Die Krümmung des Umrisses ist zwar an der Übergangsstelle von der Ellipse zur Sinuslinie unstetig (Abb. 5), doch tritt dies mindestens zeichnerisch bei den gebräuchlichen Dickenverhältnissen nicht in Erscheinung.

Konstruktion: Man zerlegt das Kreisviertel über b und das Tropfenende über c in gleiche Teile. Auf die in den Teilpunkten von c errichteten Höhen werden die Teilpunkte des Viertelskreises hinübergelotet. Die elliptische Nase erhält man in bekannter Weise.

Vorzüglich findet der Ellipsen-Sinustropfen auch als Umrißform von rotationssymmetrischen Kraftstoffbehältern Verwendung. Seine Vorzüge sind nicht nur einfache Umrißkonstruktion, sondern auch die Möglichkeit der genauen und verhältnismäßig einfachen Berechnung ^ von Rauminhalt und Körperoberfläche: Rauminhalt V des Tropfenkörpers

V = Tib2 (2a'3 + c/2)

Abb. 4. ' Ellipsen-Sinustropfen. Konstruktion n. Voegeli.

n gleiche Teile

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

bar

Abb. 5. Konstruktion u. Berechnung der Krümmungskreise in den Scheiteln. Neigung der Endtangente.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

erffache md^Mwnm

Seine Oberfläche 0 ist

0 = 7ib ^:

b + a

1 + k2 + In (k +

/1 + k')]

elliptische Nase

sinoides Ende

Zahlenbeispiel: Behälterlänge 1 = a + c = 2,0 in. Dickenrücklage a = 0.7 m. Durchmesser d = 2b =

0,5 m. Demnach b = 0,25 m, c = 1,3 m, a/1 = 35%, d/1. = 25%. Durch Einsetzen in die Gleichungen findet man:

Rauminhalt V = 71 0.0625 (1,4/3 + 1,3/2) = 0,22 cbm = 220 Liter.

Ferner findet man k ϖ= 0,302 und £ = 0,943.

Nach der Sinustabelle beträgt der Winkel, dessen Sinus = 0,943 ist, rund 70°40' oder durch Multiplizieren mit Tt/1800 umgerechnet ins Bogenmaß = 1,25. Also beträgt der Zwischenwert aresin = 1,25. Durch Einsetzen von aresin £, £ und k in die Oberflächengleichung findet man schließlich 0 = 2,32 qm. (Den Zahlenwert des natürlichen Logarithmus findet man z. B. in der „Hütte", wobei nach bekannten Regeln beispielsweise In 1,345 = In 1345 — In 1000 = 7,204 — 6,903 = 0,301.)

Bei geometrisch ähnlichen Tropfen verhalten sich natürlich die Rauminhalte wie die dritten Potenzen der Längen oder Dicken, die Oberflächen dagegen wie die Quadrate der Abmessungen, also:

V1/V2

(I1/I2)3 = (di/d3)3

und

(h/o, = (uii2y = (dl/d,)2

Diese Tatsache führt zum Diagramm Abb. 6, wobei sich die Abhängigkeit im doppelt logarithmischen Maßstab als exakte Gerade mit der Neigung 2/3 abbildet.

Bei Tropfen gleicher Länge und gleicher größter Dickenrücklage, jedoch verschiedener Dicke verhalten sich die Rauminhalte wie die Quadrate der Dicken, also:

V,/V2 = (dx/d2)2

für Ii = 12 und ai = a2.

Bei Tropfen gleicher Länge und gleicher Dicke, jedoch verschiedener größter Dickenrücklage verhalten sich die Rauminhalte wie:

(3 + ai/1) : (3 + a8/l)

Jfür lx = 12 und di

Demnach bringt bei gleich langen und gleich dicken Tropfen eine Änderung der Rücklage von z. B. 30% auf 40% eine Volumänderung von —3%. Geht man mit den V2-Werten in die geneigte Gerade des Diagramms, so ergeben sich daraus links abzulesen ziemlich genau die neuen Oberflächen 0,*.

III. Kegelschnitte.

Kreise, Ellipsen, Parabeln und Hyperbeln (Abb. 7) sind Kegelschnitte, stehung am Drehkegel. TL a. gilt folgender Satz:

so benannt nach ihrer Ent-n Tangenten und n Kurvenpunkte eindeutig gegeben". Dabei kann

„Ein Kegelschnitt ist durch 5 11 = 0, 1, 2, 3, 4, 5 gesetzt werden.

Davon leiten sich zahlreiche Konstruktionen ab, wovon sich die nachstehenden für das rasche Auf* zeichnen von exakten und formschönen Umrissen von Spinnern, Flügelrandkappen, Seitenleitwerken. Spanten, Kabinenaufrissen u. dgl. besonders eignen.

A, B, a, b, ( DE

Bezeichnungen und Abkürzungen:

C,

£//tpse

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Parabel (Sendarft

Hyperbd

NM- MS

Punkte.

Geraden oder Tangenten in den Punkten A, B, C . . . Gerade, dargestellt durch die Verbindung zweier Punkte D und E.

Punkt G ergibt sich als Schnitt der Geraden e und f. der gesuchte Punkt X liegt auf der Geraden c. die gesuchte Gerade x geht durch den Punkt H.

der Kegelschnitt ist durch 2 Kurvenpunkte A, B und 3 Tangenten a, b, c gegeben.

In Abb. 7 wird angedeutet, daß alle KS (A, a: B, b: C), deren C zwischen S und M bzw. M und H liegt, Hyperbeln bzw. Ellipsen sind, wobei SM ϖ-=-= MH und SH die Sehnenhalbierende ist. Der Kegelschnitt durch M selbst ist ein Sonderfall und stellt die einzig mögliche Parabel dar.

Abb. 7. Verschiedene Kegelschnitte mit gemeinsamen Tangenten A, b, B.

Hyperbel Tangente Q

Bei den Abb. 8 und 9 erübrigt sich eine Beschreibung der Konstruktion.

Abb, 10: Gegeben ist ein KS (A, a; B, b; C), gesucht sind so viele weitere Kurvenpimkte X, daß die Kurve mit Sicherheit gezeichnet werden kann. Lösungsweg:

1. a x b = D.

man wähle beliebige Punkte Eb (auch außerhalb B—D!), 3. AE x BC = F, 4. FD x AO = G, 5. GB x EF = X.

Abb. 11: Gegeben ist ein KS (A, a; B, b; c). gesucht sind so viele weitere Tangenten x, daß die Kurve mit Sicherheit durch die einhüllenden Tangenten dargestellt wird.

1. a x b = D, 2. a x c = E, 3. b x c = F, 4. man wähle bei. Punkte GEB. 5. AG x b = H, 6. DG x q = J, 7. HJ = x.

Abb. 12: Gegeben ist ein KS (A, a; B; C; D), gesucht ist die Tangente xD .

Lösungsweg:

1. AD x BC = E, 2. a x CD = F, 3. EF x AB - G,

Die Abb. 13 zeigt ein Anwendungsbeispiel der Abb. 10 und 11.

Dr.-Ing. H. Schmidbauer.

Abb. 8. Kegelschnitt, gegeben i. d. Form (A, a; B, b; c), gesucht Berührpunkt X von c.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Abb. 10. Punktweise Kur-venkonstruktion.

Abb. 9. Kegelschnitt, gegeben i. d. Form (A, a; B,

b; C), gesucht Tangente x c durch C.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Abb. 13. Spantkonstruktion m. Hilfe v. Kegelschnitten f. Triebwerks Verkleidung des Jumo 211.

Abb. 11. Kurvenkonstruktion durch ein hüllende Tangenten (entspricht genau Abb. 8).

gesuchte Tangente

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

abgeschossen. — Beim Vorstoß fdl. Fernjäger in rumänisches Gebiet schössen deutsche und rumän. Luftverteidigungskräfte 10 fdl. Flugzeuge ah. — Fdl. Bomberverbände griffen gestern mehrere Orte in Norddeutschland, vor allem Bremen, Hamburg, Anklam und Schwerin an. Durch Luftverteidigungskräfte wurden 46 fdl. Flugzeuge vernichtet. — I. d. Nacht warfen einzelne fdl. Flugzeuge Bomben im Raum Insterburg und Gumbinnen.

Führerhptqrt., 6. 8. 44 (DNB.) OKW.: Das Vergeltungsfeuer auf London wurde bei Tag und Nacht fortgesetzt. — Im Bereich einer Panzerarmee wurden 27 Panzer durch Schlachtflieger vernichtet. Hiervon schoß Major Rudel allein 11 Panzer ab und erzielte damit seinen 300. Panzerabschuß durch Bordwaffen. — Schlachtflieger versenkten i. d. Narwabucht einen sowj. Tanker von 2000 BRT. und 2 Transportschiffe. 2 weitere Schiffe wurden schwer beschädigt. — Fdl. Bomberverbände führten Terrorangriffe gegen Orte in Mitteldeutschland. Besonders in Magdeburg und Braunschweig entstanden Personenverluste und Gebäudeschäden. Durch Luftverteidigungskräfte wurden 36 fdl. Flugzeuge vernichtet. —ϖ In der Nacht warfen einzelne fdl. Flugzeuge Bomben im rheinisch-westf. Gebiet und in Ostpreußen.

Führerhptqrt., 7. 8. 44 (DNB.) OKW.: Torpedoflieger versenkten i. d. Seinebucht 3 fdl. Zerstörer, 2 leichte Kreuzer, ein Zerstörer und ein Truppentransporter von 4000 BRT wurden schwer beschädigt. — Schweres V 1-Vergeltungsfeuer liegt auf London. — Fdl. Bomberverbände führten gestern Terrorangriffe gegen Berlin und Hamburg sowie einige Orte im Ostseeraum,, — In der Nacht warfen einzelne fdl. Flugzeuge Bomben im rheinisch-westf. Gebiet. Uber dem Reichsgebiet und den besetzten Westgebieten wurden 57 fdl. Flugzeuge, darunter 45 viermotor. Bomber, abgeschossen.

Führerhptqrt., 8. 8. 44 (£>NB.) OKW.: Südwestl. Vire und östl. Avranches setzten die Nordamerikaner auf breiter Front ihre Durchbruchsangriffe unter stärkstem Material- und Luftwaffeneinsatz fort. —■ I. d. Nacht zum 7. 8. wurde ein Zerstörer i. d. Seinebucht durch Lufttorpedotreffer schwer beschädigt. — Über der Normandie und über den besetzt. Westgebieten wurden 19 Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen. — London und seine Außenbezirke liegen weiterhin unter dem schweren Störungsfeuer der „V1". — Nordamerikan. Bomber griffen gestern einige Orte in Oberschlesien an. —■ I. d. verg. Nacht überflogen fdl. Störflug-zeuge Südostdeutschland. Deutsche und ungar. Luftverteidigungskräfte schössen 28 fdl. Flugzeuge ab.

Führerhptqrt., 9. 8. 44 (DNB.) OKW.: Kampfflugzeuge griffen die Nachschubstützpunkte Avranches und Brecey mit guter Wirkung an. Im Seegebiet von Avranches wurde i. d. Nacht zum 8. 8. ein fdl. Handelsschiff von 10 000 BRT durch Bombenvolltreffer versenkt. — Über der Normandie und den besetzt. Westgebieten verlor der Feind 20 Flugzeuge. — Schweres „VI"-Vergeltungsfeuer liegt auf dem Großraum von London. — An der lettischen Front griffen Schlachtflieger wiederholt in Tiefangriffen wirksam in die Erdkämpfe ein. — Durch Kampfund Nachtschlachtflugzeuge wurden sowj. Verkehrsanlagen und Stützpunkte mit guter Wirkung angegriffen. Mehrere Pontonbrücken über die Weichsel wurden zerstört. — Fdl. Stör-flugzenge warfen i. d. verg. Nacht Bomben auf Orte in Westdeutschland und in Ostpreußen. In Köln entstanden Gebäudeschäden.

Führerhptqrt, 10. 8. 44 (DNB.) OKW.: Im Seegebiet westl. Brest wurde ein fdl. Groß-ztrstörer durch Bombentreffer schwer beschädigt. — Schweres Störungsfeuer liegt auf London. — Schlachtfliegerverbände griffen vor allem im großen Weichselbogen und im Raum westl. Kauen sowj. Bereitstellungen und Panzeransammlungen mit guter Wirkung an. I. d. Nacht waren fdl. Truppenansammlungen nordwestl. Baranow und südwestl. Warka das Angriffsziel unserer Kampf- und Nachtschlachtflieger. — Der Feind verlor gestern 41 Flugzeuge. — Fdl. Flugzeuge warfen bei Tage Bomben im Raum von Budapest. — I. d. Nacht griff ein schwächerer fdl. Verband das Gebiet von Ploesti an, wobei er 14 Flugzeuge verlor. — In Westend Südwestdeutschland wurden vor allem Saarbrücken, Karlsruhe, Pirmasens und Luxemburg angegriffen und durch Luftverteidigungskräfte 33 fdl. Flugzeuge, darunter 31 viermotor. Bomber, vernichtet.

Führerhptqrt., 11. 8. 44 (DNB.) OKW.: Schlachtflieger griffen nördl. Le Mans fdl. Fahrzeugkolonnen mit guter Wirkung an. — Durch Angriffe schwerer Kampfflugzeuge vor der uormann. Küste wurden ein Handelsschiff von 4000 BRT in Brand geworfen, eine weitere große Schiffseinheit und ein Zerstörer schwer beschädigt. —■ Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine und Marineflakartillerie schössen v. d. Küste der bes. Westgebiete 11 fdl. Flugzeuge ab. — Das Vergeltungsfeuer auf London dauert an. — Kampf- und Schlachtfliegerverbände griffen den sowj. Übersetz- und Nachschubverkehr auf der Weichsel mit guter Wirkung an. —- Fdl. Bomber griffen gestern das Gebiet von Ploesti an. Deutsche, rumän. und bulg. Luftverteidigungskräfte brachten 13 fdl. Flugzeuge zum Absturz. — I. d. Nacht überflogen fdl. Störflugzeuge südungar. Gebiet. 2 Flugzeuge wurden abgeschossen. — Fdl. Jagdverbände stießen nach Südwest- und Westdeutschland vor. Hierbei wurde ein mit dem Roten Kreuz deutlich gekennzeichneter Lazarettzug im Raum München mit Bordwaffen angegriffen. — I. d. Nacht warfen fdl. Flugzeuge Bomben auf Berlin.

Führerhptqrt., 12. 8. 44 (DNB.) OKW.: Unterseeboote schössen vor der Invasionsküste und in anderen Seegebieten 3 fdl. Flugzeuge ab. — Schweres ,,V 1"-Vergeltungsfeuer liegt Tag und Nacht auf dem Großraum von London. — Nordamerikan. Bomber führten Terror-angriffe gegen Südwestdeutschland. Besonders in den Städten Straßburg, Saarbrücken und Mühlhausen entstanden Schäden in Wohnvierteln und an Kulturdenkmälern. Das Straßburger Münster wurde beschädigt. — I. d. Nacht griff ein schwächerer Verband fdl. Störflugzeuge die Reichshauptstadt an. 11 Terrorbomber wurden abgeschossen.

Führerhptqrt., 13. 8. 44 (DNB.) OKW,: Nach starken Luftangriffen traten die Nordamerikaner erneut zum Angriff auf St. Malo an. — Marineflakartillerie und Sicherungsfahrzeuge schössen über der west- und südfranz. Küste 15 fdl. Bomber ab. — Das Vergeltungsfeuer auf London dauert an. — Schlachtfliegerverbände führten westl. Baranow wirksame Angriffe gegen sowj. Panzer und Pahrzeugkolonnen. — Nach einem Tagesangriff nordamerikan. Bomber auf die Stadt Metz warfen schwächere brit. Pliegerverbände i. d. Nacht Bomben auf Braunsenweig, Hildesheim, Rüsselsheim und Kiel. Durch Nachtjäger und Flakartillerie der Lw. wurden 58 Terrorbomber abgeschossen.

Führerhptqrt. 14. 8. 44 (DNB.) OKW.: Im Raum nördl. Alencon stießen gepanzerte Kampfgruppen dem vordringenden, von starken Luftstreitkräften unterstützten Feind entgegen. Es entwickelten sich heftige Kämpfe, die noch andauern. Durch Flakartillerie der Lw. wurden 12 viermotor. Bomber abgeschossen. — Schweres „V 1"-Vergeltungsfeuer liegt weiter auf London und seinen Außenbezirken. —' Einzelne fdl. Flugzeuge warfen i. d. Nacht Bomben auf Hannover.

Führerhptqrt., 15. 8. 44 (DNB.) OKW.: Nachdem der Feind i. d. letzt. Tagen seine Luftangriffe gegen Verteidigungsanlagen und Verkehrsverbindungen im südfranz. Küstenraum wesentlich verstärkt hatte, landete er i. cl. frühen Morgenstunden des heutigen Tages im Raum Toulon—Cannes. — Marine-Flakbatterien und Sicherungsfahrzeuge schössen über west- und südfranz. Küstengewässern 30 fdl. Flugzeuge ab. — Das Vergeltungsfeuer auf London dauert an. — Schlachtfliegerverbände unterstützten die Abwehrkämpfe und fügten dem Feind hohe Menschen- und Materialverluste zu. — Durch die Angriffe fdl. Bomberverbände entstanden gestern Schäden in Mannheim, Ludwigshafen, Trier und Kaiserslautern. Die Bevölkerung hatte Verluste. Der Dom von Trier wurde schwer getroffen. — I. d. Nacht warfen fdl. Flugzeuge Bomben auf Berlin und im rheinisch-westf. Gebiet. Über dem Reichsgebiet und den bes. Westgebieten verlor der Feind gestern 22 Flugzeuge.

Führerhptqrt., 16. 8. 44 (DNB.) OKW.: In Luftkämpfen, durch Flakartillerie der Lw. und der Kriegsmarine sowie durch Seestreitkräfte verlor der Feind über der west- und südfranz. Küste 23 Flugzeuge. — Schweres Vergeltungsfeue der ,,V 1" liegt weiter auf dem Großraum von London. — Die Sowjets verloren gestern an der Ostfront 52 Flugzeuge. — Nordamerikas Bomber griffen Orte in West- und Nordwestdeutschland an. Durch Luftverteidigungskräfte wurden 29 fdl. Flugzeuge, darunter 27 viermotor. Bomber, zum Absturz gebracht. — I. d. Nacht warfen einzelne fdl. Flugzeuge Bomben auf Berlin und im rhein.-westf. Gebiet. 3 fdl. Flugzeuge wurden abgeschossen.

Führerhptqrt., 17. 8. 44 (DNB.) OKW.: Im südfranz. Küstengebiet dauern die heftigen Kämpfe gegen den Feind an, der sich aus der Luft, durch Anlandungen von See her zunehmend verstärkt. — Im Kampf gegen die fdl. Landungsflotte beschädigte die Luftwaffe im Seegebiet vor St. Tropez 2 fdl. Transporter mit 18 000 BRT so schwer, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Ein Schlachtschiff erhielt einen Bombenvolltreffer schweren Kalibers. — Das ,,V 1"-Ver-geltungsfeuer auf London dauert an. — In Estland unterstützten Schlachtfliegerverbände die Kämpfe des Heeres und griffen den fdl. Übersetzverkehr zwischen dem Peipus- und dem Pleskauer See mit guter Wirkung an. 11 vollbeladene Fährboote wurden versenkt. — In Luftkämpfen und durch Flakartillerie verloren die Sowjets 56 Flugzeuge. — I. d. schweren Kämpfen im Mittelabschnitt der Ostfront vernichteten Flieger verbände und Flakartillerie einer Luftflotte i. d. letzt. 6 Wochen 889 fdl. Panzer und 1217 Flugzeuge. — Fdl. Bomberverbände griffen Orte in Mittel- und Süddeutschland an, besonders in Magdeburg und Dessau entstanden Schäden. — I. d. Nacht führten brit. Bomber Terror angriffe gegen Stettin und Kiel. In der Altstadt von Stettin entstanden größere Schäden. Die Bevölkerung hatte Verluste. Einzelne fdl. Flugzeuge warfen außerdem Bomben auf Berlin und in Westdeutschland. — Durch Luftverteidigungskräfte wurden 49 fdl. Flugzeuge vernichtet.

Führerhptqrt., 18. 8. 44 (DNB.) OKW.: Schweres V 1-Vergeltungsfeuer liegt bei Tag und Nacht auf dem Großraum von London. —■ Durch wirksame Angriffe unserer Schlachtfliegerverbände hatten die Bolschewisten hohe Verluste. Allein in Luftkämpfen wurden i. d. Frontabschnitt 56 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — Bei einem Angriffsversuch sowj. Bomber auf Kirkenes wurden 40 fdl. Flugzeuge durch unsere Luftverteidigungskräfte abgeschossen und damit über % d. fdl. Verbandes vernichtet. — Am gestr. Tage wurden a. d. Ostfront 110 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — Bei Angriffen fdl. Bomber auf das Gebiet von Ploesti wurden durch deutsche und rumän. Luftverteidigungskräfte 18 viermotorige Bomber zum Absturz gebracht. —■ I. d. Nacht warfen einzelne brit. Flugzeuge Bomben auf Mannheim, Ludwigshafen und im rheinisch-westf. Gebiet.

Führerhptqrt., 19. 8. 44 (DNB.) OKW.: Der Feind verlor gestern in Luftkämpfen über der Normandie und über den bes. Westgebieten 22 Flugzeuge. — I. d. Gewässern vor dem franz. Landekopf wurde ein fdl. Transporter von 6000 BRT durch Kampfflugzeuge schwer beschädigt. — Das Vergeltungsfeuer auf London dauert an. — Nordamerikan. Bomber griffen erneut Ploesti an. 4 fdl. Flugzeuge wurden abgeschossen. Ein schwächerer fdl. Bomberverband griff gestern das Stadtgebiet von Metz an. — I. d. Nacht war Bremen das Ziel eines brit. Terror angriff es. Es entstanden Gebäudeschäden und Personenverluste. Schwächere fdl. Verbände warfen Bomben auf rheinisch-westf. Gebiet und auf die Reichshauptstadt.

Führerhptqrt., 20. 8. 44 (DNB.) OKW.: Luftverteidigungskräfte brachten über franz. Gebiet 48 Flugzeuge zum Absturz. — London und seine Außenbezirke liegen weiterhin unter dem schweren Feuer der ,,V 1". — Ein schwächerer nordamerikan. Bomberverband griff das Gebiet von Ploesti an. 4 fdl. Flugzeuge wurden abgeschossen.

Führerhptqrt., 21. 8. 44 (DNB.) OKW.: Das Vergeltungsfeuer auf London wurde bei Tag und Nacht fortgesetzt. — Die Luftwaffe griff in den Schwerpunkten im Osten wirksam in die Erdkämpfe ein und fügte den Bolschewisten hohe Menschen- und Materialverluste zu. — In Luftkämpfen und durch Flakartillerie verlor der Feind gestern an der Ostfront 41 Flugzeuge. — Fdl. Bomberverbände griffen Orte in Südostdeutschland und in Ungarn an. — In der Nacht warfen einige fdl. Flugzeuge Bomben im Raum Oberdonau. Durch Luftverteidigungs-kräfte wurden bei diesem Angriff 15 Terrorbomber abgeschossen.

Führerhptqrt. 22. 8. 44 (DNB.) OKW.: Schweres V 1-Vergeltungsfeuer liegt auf London.

— Durch Jagdflieger und Flakartillerie der Lw. wurden an der Ostfront 43 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — Bei Angriffen fdl. Bomber auf ungar. , Gebiet brachten deutsche und ungar. Luftverteidigungskräfte 9 fdl. Flugzeuge zum Absturz. — Unterseeboote schössen ein fdl. Flugzeug ab.

Führerhptqrt., 23. 8. 44 (DNB.) OKW.: Kampf- und Schlachtflugzeuge griffen den fdl. tbersetzverkehr über die Seine nördl. Mantes mit guter Wirkung an. Mehrere Pontonbrücken und vollbeladene Fähren wurden zerstört. — Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine schössen über der franz. Atlantikküste 7 fdl. Bomber ab. 2 eigene Fahrzeuge gingen nach Bombentreffern verloren. — Das Vergeltungsfeuer der „V 1" auf London dauert an. — Zwischen Bug und Narew traten die Sowjets unter Einsatz starker Panzer- und Schlachtfliegerkräfte erneut zum Angriff an. — Westl. des Pleskauer Sees griffen Kampf- und Schlachtfliegerkräfte wirksam in die Erdkämpfe ein und zerstörten in Tiefangriffen zahlreiche fdl. Panzer, Geschütze und mehrere hundert Fahrzeuge. Durch Jagdflieger und Flakartillerie der Lw. verloren die Sowjets an der Ostfront gestern 62 Flugzeuge. — Bei einem Luftangriff brit. Flugzeuge auf einen nor-weg. Stützpunkt schössen Sicherungsfahrzeuge weitere 7 Bomber ab. 4 davon wurden allein von einem Vorpostenboot zum Absturz gebracht. — Nordamerikan. Bomber griffen das Gebiet von Wien und einige Orte in Oberschlesien an. Deutsche und ungar. Luftverteidigungskräfte Schossen 57 fdl. Flugzeugee, darunter 51 viermotor. Bomber ab. I. d. Nacht wurden über Westungarn 3 weitere fdl. Bomber zum Absturz gebracht.

Führerhptqrt., 24. 8. 44 (DNB.) OKW.: In der Normandie unterstützten Schlachtflieger-geschw. die Kämpfe und griffen den fdl. Übersetzverkehr sowie Panzer- und Fahrzeugkolonnen mit guter Wirkung an. 2 Seinebrücken wurden durch Bombentreffer zerstört. In Luftkämpfen wurden 12 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — In der Nacht führten Kampffliegerverbände einen wirksamen Angriff gegen Evreux. Starke Brände und Explosionen wurden beobachtet. — London und seine Außenbezirke liegen weiter unter dem schweren Feuer der ,,V 1". — Schlachtfliegerverbände vernichteten allein im Nordabschnitt der Ostfront 60 fdl. Panzer, 15 Geschütze und über 100 Fahrzeuge. In heftigen Luftkämpfen wurden an der Ostfront 54 fdl. Flugzeuge abgeschossen. — Bei der Abwehr eines Angriffs sowj. Flugzeuge gegen das Gebiet von Petsamo und des Varangerfjord wurden durch Jagdflieger und Flakartillerie der Lw. weitere 29 fdl. Flugzeuge zum Absturz gebracht. — Nordamerikan. Bomber griffen mehrere Orte im Großraum von Wien an. Durch Luftverteidigungskräfte wurden 28 fdl. Flugzeuge, darunter 21 viermotor. Bomber vernichtet. — I. d. Nacht griffen sowj. Bomber das Stadtgebiet von Tilsit an. — Einzelne brit. Flugzeuge warfen Bomben auf Köln.

Führerhptqrt., 25. 8. 44 (DNB.) OKW.: Das Ver gel tungs f eue r auf den Großraum von London wurde bei Tag und Nacht in verstärktem Maße fortgesetzt. — Im Weichselbrückenkopf nordwestl. Baranow haben unsere Infanterie- und Panzerdivisionen, von Fliegern und Flakartillerie wirksam unterstützt, fdl. Durchbruchsversuche nach Norden in harten Abwehr -kämpfen und erfolgreichen Gegenangriffen vereitelt. — In Luftkämpfen und durch Flakartillerie verloren die Sowjets gestern 58 Flugzeuge. Hiervon schoß der mit dem Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des E. K. ausgezeichnete Oblt. Hartmann, Staffelkapt. i. e. Jagdgeschw., allein 11 Flugzeuge ab und errang damit seeinen 301. Luftsieg. — Bei einem erneuten Luftangriff auf einen nordnorweg. Stützpunkt wurden von Marine-Flakartillerie und Sicherungsfahrzeugen 20 brit. Flugzeuge abgeschossen. — Nordamerikan. Bomber griffen mehrere Orte in Nord- und Mitteldeutschland sowie im Sudetenland und in Böhmen an. Hierbei wurden besonders die Städte Kiel und Pardubitz getroffen. Luftverteidigungskräfte brachten bei diesen Angriffen 48 fdl. Flugzeuge, darunter 43 viermotor. Bomber, zum Absturz.

Führerhptqrt, 26. 8. 44 (DNB.) OKW.: Kampfflugzeuge führten i. d. verg. Nacht einen zusammengefaßten Angriff gegen fdl. Truppenans-ammlungen in Brionne. — Das Vergeltungs-feuer auf London dauert an. — Schlachtfliegergeschw. griffen bes. wirksam in die Kämpfe um Dorpat. ein und vernichteten 28 fdl. Panzer und über 100 Fahrzeuge. — In Luftkämpfen und durch Flakartillerie der Lw. wurden gestern über der Ostfront 87 fdl. Flugzeuge abgeschossen.

— I. d. Nacht giften Kampf- und Schlachtfliegerverbände den sowj. Nachschubverkehr westl. des Pleskauer Sees mit guter Wirkung an. — Fdl. Bomberverbände warfen bei Tage Bomben auf einige Orte in Norddeutschland und in Böhmen, darunter auf die Städte Rostock, Wismar, Schwerin und Brünn. — Nordamerikan. Jagdflieger beschossen wiederholt im Tiefflug die bei der Landarbeit tätige Bevölkerung. — I. d. Nacht waren besonders Rüsselsheim und Darmstadt das Ziel brit. Terrorangriffe. Fdl. Flugzeuge warfen außerdem Bomben auf den Großraum von Berlin und im rhein.-westf. Gebiet. — Luftverteidigunskräfte vernichteten über dem Reichsgebiet und über den besetzten Westgebieten 75 fdl. Flugzeuge, darunter 45 viermotor. Bomber.

Führerhptqrt., 27. 8. 44 (DNB.) OKW.; Das Feuer der „VI" liegt weiter auf dem Groß-raum von London. — Der Feind verlor gestern a. cl. Ostfront 75 Flugzeuge. — Fdl. Bomber griffen bei Tage Mannheim, Ludwigshafen und einige Städte im rheinisch-westf. Gebiet an.

I. d. Nacht führte die brit, Luftwaffe unter Verletzung schwed. Hoheitsgebietes Terrorangriffe gegen Kiel und Königsberg. Bes. in Wohngebieten entstanden Schäden. Fdl. Flugzeuge warfen außerdem Bomben auf Berlin und Hamburg. Sowj. Bomber griffen die Stadt Tilsit an. — Jagdflieger verbände und Flakartillerie schössen über dem Reichsgebiet und über den bes. Westgebieten 71 fdl. Flugzeuge, darunter 56 Bomber, ab. 9 weitere Flugzeuge wurden über dem Südostraum zum Absturz gebracht.

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Die Benzinmotorflugmodelle Typ „Kaiman".

Die Flugmodelle obiger Typenreihe wurden 1942/43 konstruiert und gebaut, um einige im deutschen Flugmodellbau neuartige Konstruktions- und Bauelemente zu untersuchen und ihre Brauchbarkeit zu erproben.

Rumpfgerüst ist vom Rumpfende nach vorn entsprechend der Massenkonzentration im Rumpfkopf mit erhöhter Festigkeit konstruiert.

Tragflügel auf bau normal mit Haupt- und Hilfsholm, verstärkt wird die Konstruktion durch eine mittragende Nasenbeplankung aus B als ahoi z.

Höhenleitwerk teilweise m. einer tragenden Beplankung, Rippen m. Verstärkungsstreifen.

Seitenleitwerk mit Trimmklappe von 8,2% des Gesamtinhalts. Zwei kleine zusätzliche Leitwerke unter dem Höhenleitwerk im Randausgleichsbereich, gleichzeitig als Sporne vorgesehen.

Einb einfahr werk aus 3 mm Stahldraht, am Brandschott mit Beschlägen zweifach befestigt. Zwei Abfangstreben aus 1 mm Stahldraht wurden nachträglich erforderlich und zum Motorträger hin eingebaut. Laufrad Bauart Goedecker 75 x 27 mm.

Bei den Gleitflugvermessungen wurde eine Sinkgeschwindigkeit von 47 cm in der Sekunde vermessen, als Ergebnis von einer Zahl von Flügen, bei denen die ,,Luftkissenwirkung" in Bodennähe ausschaltete. Die Flugerprobung mit Motor ergab, daß infolge des hohen Drehmomentes ein Fliegen nur mit gedrosseltem Motor möglich war. Daraufhin erfolgte eine Um-konstruktion des Rumpfes und des Parasols, wobei darauf geachtet wurde, daß der Tragflügel aus dem Luftschraubenstrahl herausgelegt wurde. Die erneute Erprobung ergab, daß das Modell auf 30 m Steighöhe ging und dann Messerkurven bei vollaufendem Motor flog. — Daß hierbei kein Abrutschen eintrat, ist der guten aerodynamischen Abstimmung der einzelnen Bauglieder zuzuschreiben. — Nach einem erneuten Rumpfneubau und Neubau des Höhen- und Seitenleitwerkes erfolgte die Erprobung mit dem Muster IIb und erbrachte jetzt den gewünschten kurvenlosen Steigflug mit 550 m/min als Spitzenleistung. Auch dieses entspricht mit 10% Überschuß den errechneten Flugleistungen. Die Leistungen des Modells im Gleitflug mit einem Kraftflug/Gleitflug-Zeitverhältnis von 1:6 bis 1 :10 sind als gut zu bezeichnen.

Daten des letzten Flugmodells, Typ IIb: Gleitzahl 1 :12, Sinkgeschwindigkeit 0,47 m/sec, Steigzeit 500 m/min, Spannweite 1550 mm, Länge über alles 1000 mm, größter Rumpf quer-schnitt 162 cm«, Tragflüglprofil G-5-P, Höhenleitwerkprofil Gö 595/4, Einstellwinkel Tragfl. 4», Einstellwinkel Höhenleitwerk 0°, Tragflügelverwindung 0», V-Form in % der Spannw. 8,8%,

Benzinmotorflugmodell „Kaiman Ia".

Flächeninhalt, des Tragflügels 37,3 dm.2, Höhenleitw. 12,9 dm2, Seitenlw. 2,2 dm2, Höhenleitw. 34,5e/o des Traft"., Seitenleitw. 5,9% des Tragfl., Fluggewicht 1050 g, Flächenbelastung 28,20 g/dm2, Motormarke u. Leistung Bisfeld B II o. 27 PS, Zylinderinhalt 7,5 ccm, Drehzahl» 5500 U/min, Batteriezündung, Triebwerksgewicht 470 g, Leistungsbelastung 3,9 kg/PS, Luftsehra u-bendurchmesser 320 mm, Luftschraubenbauart Eisfeld, Einstellwinkel f. d. Zugr. d. Motors zur Längsachse 0<>, Einstellwinkel f. d. Zugr. d. Motors zur Hochachse 1,5°.

Verbrennungsmotor-Flugmodell mit Druckschraube. Von Uffz. H. Kienow, Stargard.

Geschätzte Gleitzahl 1 :10, geschätzte Sinkgeschw. 0,9 m/sec, Verhältnis von Kraftflugzeit/Gleitflugzeit 1 : 2,8, Spannweite 1560 mm, Länge 1135 mm, größter Rumpf querschnitr 153 cm2, Profil des Tragflügels Clark Y, Profil des Höhenleitwerks NACA 00 12. Einstellwinkel des Tragflügels im Verhältnis zum Höhenleitwerk 3°, Verwind ung des Tragflügels zwischen Flügelwurzel und Endprofil) 1°, V-Form des Tragflügels in % der Spannweite 6%, Flächeninhalt des Tragflügels 35 dm.2, Fluggewicht 900 g, Flächenbelastung 25,7 g, Motormarke und -leistung „Dyno I", 0,09 PS, Zylinderinhalt 2,04 cm3, Drehzahl 7000 U/min, Art der Zündung Selbstzündung, Triebwerkgewicht, flugfertig 240 g, Leistungsbelastung 10 kg/PS, Luftschraubendurchmesser und -Steigung 300 mm j@r, 150 mm Steigung Einstellwinkel für die Zugrichtung der Duftschraube in bezug zur Ebene der Längs- und Querachse 0». Einstellwinkel für die Zugrichtung der Luftschraube in bezug zur Ebene der Hoch- und Längsachse Oo, Werkstoff für Rumpfwerk Kiefernleisten, Sperrholz, Werkstoff für Tragwerk Kiefernleisten, Sperrholz, durchschnittl. Rippenstärke 1 mm, durch-schnittl. Spantenstärke 1 mm, Querschnitt der Rumpfholme 2x2, 2x5 mm, Querschnitt der Tragflügelholme 2x6. 3x5, 2x6 mm. Sonstige Besonderheiten: Anordnung des Motors mit Druckschraube über einen Leitwerksträger.

Verbrennungsflugmodell mit Druckschraube,

Luftfahrt und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg 1944

Atlantik-Überquerung im Flugzeugschlepp wurde zur Erprobung von Kanada nach Großbritannien durchgeführt. Start Montreal, 5600 km Flugstrecke, in Etappen über Grönland, Island, reine Flugzeit 28 Stunden. Der Waco „CG—4A" wurde von einem Transportflugzeug „DC 3" geschleppt. Flughöhe nach ungefähr 3 Stunden 2,7 km, bei Wolkendecke nur 450 m Höhe. Schleppseillänge 130 m, Schleppseil 25 mm „Nylon" entspricht der deutschen Bezeichnung „Perlon". Das Segelflugzeug hielt sich 6 m über dem Schleppflugzeug. Perlon hat eine Trockenfestigkeit von 530 gegenüber Seide von 400 und eine Naßfestigkeit von 460 gegenüber 360 von Seide.

Askania-TastscEwingungsschreiber, verwendbar als Verschiebungsmesser (fest eingespannt) und als Schwingungsmesser (Gehäuse mit Schreibwerk wirkt als träge Masse, die haltenden Arme als Feder, Eigenfrequenz etwa 6 Hz.). Ritzschreibung auf Wachspapier, Vergrößerung 1-, 6- oder 20fach, mit Zusatzgeräten auch 1/6.

Literatur.

Kampf im Aufwind. Unter Mitarbeit führender Männer des Segelfluges herausgegeben von Hubert Zuerl. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin SW 68. 164 Seiten mit 53 Bildern auf Tafeln. Preis 7,50 RM.

Das vorliegende Buch enthält eine Zusammenstellung spannender Berichte über Flugerlebnisse folgender Segelflieger: H. Bartaune, M. Beck, A. Bödecker, O. Braeutigam (f), H. Dittmar, W. Fick, H. Fischer, B. Flinsch (f), S. Führinger, Dr. S. Hohenleitner, H. Huth, E. Jachtmann, E. Klöckner, Eva Moser-Schmidt, H. Osann, W. Romeis, L. Schneider, W. Späte, E. Vergens, R. Ziegler.

Man wird von dem Inhalt derartig gefesselt, daß es Überwindung kosten würde, das Buch nicht auf einmal zu lesen. Es ist wirklich geeignet, unseren jungen Fliegernachwuchs zu begeistern.





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